Review:

Lost Tapes Vol. 2

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Es geht in die zweite Runde der TRAPEZE "Lost Tapes"-Veröffentlichungen. Und auch "Vol. 2" bietet wieder authentischen Classic Rock performt von Musikern, die z.T. Legendenstatus haben und u.a. bei DEEP PURPLE, WHITESNAKE und URIAH HEEP aktiv waren. Nahezu jeder Song wird von einer unterschiedlichen Besetzung präsentiert. Einzig Mel Galley ist die Konstante - neben ihm hören wir am Gesang noch GLENN HUGHES sowie Pete Goalby - und trotzdem bleibt das Werk doch recht gebunden und hat den Charakter einer Band.

Der Opener "Homeland" lässt uns den frühen, souligen und beseelten GLENN HUGHES hören. Hier wird auch deutlich, dass sich der Wahlkalifornier schon ausgiebig bei den alten TRAPEZE-Nummern bedient hat. Den "Homeland" gibt er auf seinem Solo-Werk "From Now On..." bereits zum Besten, und auch das später erklingende "Coast To Coast" kennen wir von dem starken HUGHES-THRALL-Album. Nahezu alle Songs stammen aus den 70ern bis frühen 80ern; das hat etwas frisches und unverfälschtes. "Take It on (Down The Road)" ist kein Hard Rocker, der nur einen auf Schlaghose macht, nein - denn genau diese hatten die Musiker zu dieser Zeit tatsächlich auch an.

Mit  "Live Fast Die Laughing" enthält das Album den letzten Song, den Mel Galley vor seinem Tod, 2008, aufgenommen hat. 14 Songs mit einer Spielzeit von über 70 Minuten, inklusive manch ausufernder Improvisationen, geben den Blick frei auf eine intensive und eigenwilligere Zeit für Rockmusik(er). TRAPEZE "Lost Tapes Vol. 2" ehrt die Rockmusik und nicht zuletzt Mel Galley und seine großartige und ursprüngliche Band.

 

 

 

Lost Tapes Vol. 2


Cover - Lost Tapes Vol. 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 70:32 ()
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Wenn Der Teufel Anruft

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Fast 30 Jahre im Geschäft und dazu passend das 10. Album - Glückwunsch in den Norden der Republik. In den drei Jahrzehnten hat sich außer einem sich ständig drehenden Personalkarussell rund um Bandchef Chris Laut nicht wirklich viel bewegt. Das finden einige genau richtig so, andere würden aber auch anmerken, dass OHRENFEINDT stagnieren. Das starke zweite Album "Rock'n 'Roll Sexgott" hatte neben einem witzigen und ansehnlichen Artwork auch musikalisch etwas mehr Facetten und Inhalt und brachte damals sozusagen zum ersten Mal hörbaren Aussi-Rock mit deutschen Texten zusammen.

Doch so wirklich wurde diese schöne "Geschichte" kaum weiterentwickelt, geschweige denn darin investiert. Chris Laut ist quasi der DANZIG von der Waterkant. Alles wird hier größtenteils allein zusammengeklöppelt. Der Witz bleibt dabei doch meist der gleiche und die Musik sowieso. Ok, wem das gefällt, der kann auch bei dem 10. Album "Wenn Der Teufel Anruft" sicher wieder fündig werden. Rock'n' Roll mit Schnodderschnauze und selbst gephotoshopptem Artwork. "Auch schon Egal" ist die passende Nummer dazu. Gitarrist Pierre Blesse macht einen gewohnt guten Job, und es scheint so, als ob sich hier zwei gefunden haben, ist der Sechsaiter doch seit 2014 bei OHRENFEINDT und damit neben Chris langsam sowas wie ein festes Mitglied. Der Titelsong ist dann auch super abgeschrieben bei Australiens Finest, aber wie gesagt "auch schon egal". Spaß macht das Ding trotzdem, der Text ist ja zumindest irgendwie neu.

Also Freunde, ich habe heute nicht nur applaudiert, sondern war mal das Haar in der Suppe oder der Stein im Rock'n' Roll Schuh. Lasst Euch davon aber nicht kirre machen. So oder so, OHRENFEINDT bleibt OHRENFEINDT bleibt OHRENFEINDT.

 

 

 

 

Wenn Der Teufel Anruft


Cover - Wenn Der Teufel Anruft Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:11 ()
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Songs Of White Lion Vol. II

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Nachdem WHITE LION 1991 zu Grabe getragen wurde ("Return of the Pride" zähle ich nicht mehr dazu), begann Mike Tramp ein paar Jahre später, an seiner Solokarriere zu basteln. Da diese jedoch nur von mäßigem Erfolg gekrönt war, versuchte er in den vergangenen 25 Jahren immer wieder, mit den Songs der weißen Löwen Fuß zu fassen. Auch das war in der Umsetzung häufig nicht so gelungen. Es gab zwar das ein oder andere Konzert, bei dem er durchaus Beifall ernten konnte, und einige trauten ihm auch die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte der Kultband zu. Aber wie das im Leben oft der Fall ist, braucht es dafür Unterstützung, die er damals nicht hatte.

“Songs Of White Lion“ war im letzten Jahr ein ernstzunehmendes Lebenszeichen von der Stimme, die WHITE LION zu dem gemacht hatte, was sie waren. Nachdem das Werk großen Zuspruch fand, war es logisch und sinnvoll, mit “Songs Of White Lion Vol. II“ nachzulegen. Jeder, der die Hairmetaltruppe kannte, weiß, dass genug herausragende Songs vorhanden sind, um problemlos einen zweiten Teil ohne Qualitätsverluste zu veröffentlichen. Schon allein die beiden zeitlosen Tracks aus dem Debüt: “El Salvador“ und die Gänsehauthymne “The Road To Vallhalla“ rechtfertigen den Kauf der Scheibe. “Lights & Thunder“ und “Lonely Nights“ können indes immer noch begeistern, ebenso wie “Don’t Give Up“ oder “All You Need Is Rock'n'Roll“.

Was die beiden Neuauflagen besonders schmackhaft macht, ist die Umsetzung. Mike singt die Stücke so, wie es seiner aktuellen Stimmlage entspricht, und versucht nicht, so zu klingen, als wäre er noch 26. Die Arrangements der Titel wurden sehr nah am Original gestaltet, und die Musiker, die er mit an Bord hat, setzen das optimal um. Ich gehe sogar so weit, zu sagen, dass die Truppe an der ein oder anderen Stelle noch einen draufsetzt. Gitarrist Marcus Nand macht einen fantastischen Job und lässt die Seele der Songs mit seinem Spiel in neuem Glanz erstrahlen. Die Rhythmusfraktion um Claus Langeskov (Bass) und Kenni Andy (Schlagzeug) verleiht den Klassikern eine solide Basis. Der Sound ist warm, druckvoll und klar. Die Fragilität in Mikes Stimme hat insgesamt ein breiteres Kreuz bekommen, das eine Spur mehr Melancholie in sich trägt, die den Songs von jeher diesen Tiefgang verleiht.
Die Kombination aus neuen Interpretationen und der vertrauten Schwermut der Originale schafft eine ausgewogene Verbindung, die den Songs frische Impulse verleiht und sie zudem erwachsener klingen lässt.

Mike Tramp hat einmal gesagt, daß die Trennung für ihn schockierend gewesen sei und er bedauere, daß niemand den Kampf um den Fortbestand der bedrohten Raubkatze mit ihm führen wollte. Er ist ferner davon überzeugt, wären die Meinungsverschiedenheiten in jenen Tagen seriös ausgeräumt worden, gäbe es heute eine reife und musikalisch überzeugende Band, die WHITE LION genannt wird.
Meiner Meinung nach befindet er sich aktuell auf dem richtigen Weg dorthin.

 

 

 

 

 

Live ist MIKE TRAMP mit den DEAD DASIES unterwegs:

Unseren Bericht findet Ihr hier!

Songs Of White Lion Vol. II


Cover - Songs Of White Lion Vol. II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Unknown Soldier

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Erstmals auf CD gibt es WAR MACHINEs „Unknown Soldier“ – und man ist geneigt zu schreiben, der originale Release von 1986 als LP hätte gereicht. Die remasterte 2024er-Version der Neat-Veröffentlichung will punkten mit der Mitwirkung von Steve White (ehemals Atomkraft und Venom). Und die BritInnen hätten schon damals gern Pluspunkte gesammelt mit Sängerin Bernadette Mooney, deren metallisch-bitchigen Promo-Fotos und altbackenem Speed-Thrash-Metal aka harter Heavy Metal. Aber es ist kein Wunder, dass WAR MACHINE neben anderen Neat-Bands wie Raven nicht bestehen konnten, da machte es auch nicht, dass sie ebenfalls aus Newcastle stammten. Das „Unknown Soldier“-Booklet enthält auch Scans vom damaligen Neat-Promoheft. Das ist gut, aber die CD beherbergt eben auch Musik, die der leicht nölige Gesang von Bernadette wirklich komplett zunichte macht. Mit besseren Vocals wären die recht typischen Gitarren, manch gutes Riffs („Dangerous“), der antiquierte Sound und der Stil vielleicht zu vertragen. Und mit einem gewissen Nostalgie-Faktor klänge das alles sogar charmant, aber das Gejaule ist stellenweise wirklich unerträglich –   das unsägliche „Power“ reicht als abschreckendes Beispiel. Ob das unten dazugestellte Video mit Rush wirklich die Sängerin ist, die damals auf „Unknown Soldier“ ihr Unwesen trieb?

 

 

 

 

Unknown Soldier


Cover - Unknown Soldier Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 34:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

IOMMI & Hughes - The 1996 Dep Sessions + Fused

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Nachdem BMG die von vielen heiß herbeigesehnte BLACK SABBATH Box "Anno Domini" veröffentlicht hat, legt das Label zwei weitere starke Re-Releases mit TONY IOMMI nach: "The 1996 Dep Sessions" und "Fused", beide mit GLENN HUGHES an Bass und Gesang. Gerade das erstgenannte Album, erstmals 2004 erschienen, war nur sehr schwer als CD aufzutreiben; nun gibt es beide obendrein auch zum erstenmal in Vinyl. "Fused" (2005) bekommt als Leckerlie zusatzlich noch 3 Bonussongs spendiert und kommt so mit 13 Songs auf die stattliche Spielzeit von nahezu 65 Minuten.

Beide Alben werden von den zwei Hauptprotagonisten TONY IOMMI und GLENN HUGHES geprägt. Riffmeister IOMMI bildet das staubtrockene, geerdete Heavy-Gerüst, auf dem "The Voice Of Rock" seine gesanglichen Figuren turnt. Und das macht er gewohnt kraftstrotzend und mit viel Eigenleben. "Fused" ist das härtere, dynamischere und kompromisslosere Werk. Hier sind neben dem ewig jung gebliebenen "Dopamine" das düstere, behäbige "Wasted Again" mit seinem flehenden Refrain, das anbetungswürdige "Grace" und nicht zuletzt das epische und über 9 Minuten lange "I Go Insane" als die herausragenden Nummern zu nennen. 

"The 1996 Dep Sessions" besitzt die dichtere Atmophäre und ist wärmer. Mit 8 Songs und 37 Minuten ist es aber auch nur fast halb so lang wie "Fused". Das Werk hat eine kompositorische Nähe zu BLACK SABBATHs "The Seventh Star". Und auch der Sound ist fluffiger. Das liegt unter anderem auch an den Keyboardern Don Airey, Geoff Nicholls und Mike Exeter, die hier doch mehr Spuren hinterlassen dürfen. "From Another World" ist tatsächlich nicht von dieser Welt, gefühlvoller hat man IOMMI zuvor kaum gehört. Das garantiert Gänsehaut, wenn die zwei Ausnahme-Künstler sich hier emotional duellieren. "Don't Drag the River" ist dann purer GLENN HUGHES: soulig, tief im Hard Rock verwurzelt, Melancholie und Hoffnung im Blick - großartig! "The 1996 Dep Sessions" hat keine Längen und keine Ausfälle, die knapp 37 Minuten sind mit purem musikalischen Gold gefüllt.

Wenn ich mich für ein Album entscheiden müsste, würde ich beide nehmen. Beide Werke sind, in welcher Tonträger-Form auch immer, für Anhänger von IOMMI und GLENN HUGHES "must haves". Punkt.

 

 

 

 

IOMMI & Hughes - The 1996 Dep Sessions + Fused


Cover - IOMMI & Hughes - The 1996 Dep Sessions + Fused Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8/13
Länge: 64:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Curse of the D. & Darkness Remains (Re-Release)

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NIGHT DEMON gehörten 2014/15 zur Speerspitze des NWoBHM Revivals, der mit BLACK TRIP einen weiteren überragenden Vertreter dieses kurzzeitigen Trends hervorbrachte.

Schon seit langem äußert NIGHT DEMONs Anhängerschaft den Wunsch nach physischen Kopien von Alben aus den Anfangstagen der Band, darunter das Debütalbum "Curse Of The Damned" und dessen Nachfolger "Darkness Remains". Leider sind beide Alben seit geraumer Zeit vergriffen – zumindest in bestimmten Formaten –, so dass der Wunsch der Sammler bislang unerfüllt geblieben ist. NIGHT DEMON haben daher entschieden, dass sie dieses Bedürfnis der Fans nicht länger ignorieren können. Im Frühjahr 2024 haben sie exklusive Deluxe-Versionen über ihr eigenes Plattenlabel Night Demon Records außerhalb Europas veröffentlicht. Am 4. Oktober wird Steamhammer/SPV die neuen und aufgewerteten Deluxe-Editionen von "Curse Of The Damned" und "Darkness Remains" nun auch in Europa herausbringen.

Da wir beide Alben bereits rezensiert haben, eines davon gar zweimal, gibt es hier die Links dazu: "Curse Of The Damned" & "Darkness Remains"

Die Alben wurden von NIGHT DEMONs Gitarristen John Anthony neu gemastert und durch jeweils 2 Bonus-Songs aufgewertet. Die Vinyl-Version wird es mit schicken Farben passend zum Artwork geben. Die CD-Versionen kommen im Jewelcase mit Schuber und Poster.

NIGHT DEMON haben den Trend unbeschadet überstanden und sich musikalisch weiterentwickelt. Heute gehören sie zu den aufstrebenden Vertretern des klassischen Metals und überzeugen gerade mit ihrer umtriebigen und dynamischen Live-Präsenz, im besonderen auf Europas Bühnen und mit einem starken aktuellen Album.

Curse of the D. & Darkness Remains (Re-Release)


Cover - Curse of the D. & Darkness Remains (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13/12
Länge: 50:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Oceans Without A Shore

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Wo WEATHER SYSTEMS draufsteht ist ANATHEMA drin. Auch wenn das Statement wohl nicht zu 100% passt – stehen lassen kann man die Aussage bezüglich des neuen Albums von Daniel Cavanagh schon. So spielte der ANATHEMA-Gitarrist das Album fast im Alleingang ein – nur an die Drums durfte ANATHEMA-Kollege und Produzent Daniel Cardoso. Auch scheinen ein Großteil der Songs ihren Ursprung in den Sessions zu einem neuen ANATHEMA-Album zu haben. Allerdings nahm sich die Band ja bekanntlich in 2020 eine unbefristete Auszeit. Daniel dazu: "Es war zu 80% eine Anathema-Platte, die wir gemacht hätten", fährt er fort. "Es ist definitiv eine Fortsetzung dessen, was ich mit der Band gemacht habe. Wenn Anathema Game of Thrones war, dann ist Weather Systems House of the Dragon. Es ist Teil desselben Universums, aber es ist eine neue Geschichte. Es ist anders, weil es ein bisschen schwerer ist. Ich werde immer die Anathema-Songs spielen, die ich geschrieben habe, weil ich sie so sehr liebe. Weather Systems ist der Name unseres besten Albums, meiner Meinung nach. Ocean Without A Shore ist wie eine Fortsetzung."

Jetzt aber genug mit ANATHEMA und der Vergangenheitsbewältigung – wenden wir uns WEATHER SYSTEMS und dem Album „Oceans Without A Shore“ zu. Und da ist es erst Mal wie bei vielen richtig guten Alben, „Oceans Without A Shore“ benötigt mehr wie einen Durchlauf, um seine Intensität in Gänze zu entfalten. Aber dann darf man sich durchaus 15 Jahre zurückversetzt fühlen. Denn die Analogien zu Cavanagh’s „ehemaliger“ Stammformation sind unüberhörbar und gewollt. Der Unterschied zu den letzten Werken macht vor allem auch die etwas rauere Herangehensweise aus. Der über 9-minütige Opener „Synaesthesia“ zeigt dies schon auf – erhalten die Gitarren bei dem meist flotten Stück doch hörbar mehr Raum wie vorher. Die Single „Do Angels Sing Like Rain?“ dagegen schwelgt dann sehr nah im gewohnten ANATHEMA-Kosmos und überzeugt durch songwriterische Finesse und starken Refrain. Auch als Sänger macht Daniel Cavanagh eine durchaus gute Figur (und auch nicht weit von seiner Stammformation entfernt) – trotzdem sind mit Peter Carlsen, Oliwia Krettek, Paul Kearns und Soraia Silva weitere Gesangstimmen an Bord, welche nicht nur im Background zu hören sind, sondern zum Teil auch ihr Leads haben. Bringt Abwechslung, denn an Bruder Vincent kommt er nicht ganz ran. Stark auch noch „Still Lake” und vor allem „Untouchable Part 3“. Letzterer spannt als Prog-Blaupause auch den Bogen zum ANATHEMA-Album „Weater Systems“. Nicht alles auf „Oceans Without A Shore” kann derart überzeugen – mit „Take Me With You“ hat man sowas was für die Skip-Taste (die Ballade ist einfach zu träge). Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Für ANATHEMA-Fans ist „Oceans Without A Shore“ sicher ein Must-have. Man darf hoffen, dass Meister Cavanagh mit WEATHER SYSTEMS kein „Einmal-Ding“ am Start hat, sondern hier zeitnah nachgelegt wird.

 

 

Synaesthesia 9:12

Do Angels Sing Like Rain? 5:06

Untouchable Part 3 5:55

Ghost In The Machine 4:53

Are You There? Part 2 5:59

Still Lake 5:59

Take Me With You 6:10

Ocean Without A Shore 7:18

The Space Between Us 6:05

Oceans Without A Shore


Cover - Oceans Without A Shore Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 56:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Grau

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Der inzwischen dritte Longplayer von KONTROLLE aus Solingen steht in den Startlöchern und ich durfte mich mit freundlicher Unterstützung von Promoagentur und Band die letzten paar Wochen bereits in "GRAU" reinhören. Dass ich Fan der Gruppe bin, könnte durchaus in mein Review einfließen.

KONTROLLE lernte ich im September 2022 in Ulm kennen, wo sie zusammen mit PORNOPHON aufgetreten sind. Auf den ersten Blick eine etwas merkwürdige Kombi, denn die lokalen Pornophon machen Hardcore und KONTROLLE würde ich eher mit DÜSTER-PUNK oder DARK-WAVE-POST-PUNK bezeichnen. Ich gehe davon aus, dass der politische Text zu "ZUGANG ZU INFORMATIONEN" vom zweiten Album "ZWEI" die Ulmer aufhören und die Band buchen ließ. Mich hat das Gesamtpaket beim Konzert sofort begeistert: harter Punk gemischt mit Synthie-Sounds, die an die 80ern erinnern: "(FREITAG) WE'RE IN LOVE"!

Bei den ersten zwei Songs von Platte Numero drei bin ich gleich entzückt über das treibende Schlagzeug, das mit dem verzerrten Bass in den Vordergrund gerückt wird. Die "LESEECKE" und der "LAUBBLÄSER" warten wieder mit leicht absurden Texten über vermeintlich normale Leute auf, dazwischen gesellt sich einer meiner Favorites "GRAU". Musikalisch machen KONTROLLE eigentlich genau dort weiter, wo sie mit den ersten beiden Alben aufgehört haben. Es ist, als ob man einen guten Bekannten wieder trifft, es ist alles weiterhin sehr düster und in Moll (?) gehalten, es gibt einige "Schrammel-Wände", nur habe ich das Gefühl, Sänger Daniel ist noch wütender geworden und schreit mehr und singt weniger. Aber wer kann's ihm verdenken.... "HANS DAMPF IN DER KRISE" ist für mich ein 80er-Dark-Wave-Fest, die E-Gitarre kommt erst nach einer Minute und der Refrain lädt ein, ins Klagelied mit einzustimmen.

Textlich ist Politik kein großes Thema, man konzentriert sich eher auf Gesellschafts-Beobachtungen und das eigene Empfinden. Meine Lyric-Highlights hierzu: "Pausenclowns auf Purple Haze in Pinneberg" und "Ballermann, Ballerfrau und Ballerkind. Alle freuen sich, weil sie so anders sind" aus der ersten Single "HÜTTENSCHNAPS" und "Ich atme ein, ich raste aus" aus "KNOTENKOPF". We can relate, Daniel. Zum Ausklang gibt es mit "GESTALTEN" noch ein nicht tanzbares Highlight, das man am Besten zuhause genießt. Insgesamt würde ich auch empfehlen, dem Album soviel Aufmerksamkeit wie möglich zu schenken, da sonst evtl. etwas von den Details, insbesondere bei den Texten, vorüberzieht. Für das "ungeschulte Gehör" könnte sich beim Nebenbei-Hören auch etwas Monotonie einschleichen. Ich vergebe 4,5 von 5 Samplern, da mir vielleicht doch ein wenig ein "Überraschungsmoment" fehlt und ein textliches Meisterwerk wie bei "BAUMARKT" dieses Mal nicht ganz erreicht wird. Ganz grob empfehle ich KONTROLLE allen, die auf FLIEHENDE STÜRME und EA80 stehen und bei denen nicht immer eitel Sonnenschein sein muss.

"GRAU" erscheint am 27. September 2024 als CD und als geniales Splatter-Vinyl (erhältlich bei Holy Goat Records). 

 

 

 

 

Release Tour:
27.09.24 Düsseldorf, AK47 (Releaseshow)
28.09.24 Lübeck, Treibsand
30.09.24 Dresden, Ostpol
01.10.24 Weimar, Gerber
02.10.24 Chemnitz, AAltra
04.10.24 Berlin, Supamolly
05.10.24 Hannover, Stumpf

Weitere Tourdaten::
01.11.24 Köln, Wem gehört die Welt
11.01.24 Krefeld, Astakeller
14.02.24 Bielefeld, Forum

Grau


Cover - Grau Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Every Bridge Burning

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Wenn Du das neue Album von NAILS anwirfst, ist das so, als würdest Du ein wildes Biest loslassen, welches mit einem Bulldozer alles platt macht, was sich ihm in den Weg stellt. Die Südkalifornier sind angetreten, um alles niederzumähen: Fronter Todd Jones wütet ultra-aggressiv, und Schlagzeuger Taylor Young bearbeitet sein bemitleidenswertes Schlaginstrument. Prügelnde Riffs und Breakdowns verteilen ordentlich Schläge auf den Hinterkopf. Und es geht Schlag auf Schlag: zehn Tracks in weniger als 18 Minuten!

Acht Jahre nach "You will Never Be One Of Us" zeigen uns NAILS auch auf "Every Bridge Burning", wo der Hammer hängt und haben einen Sack voller Genickbrechern im Gepäck: tödlich grindiges Crust-Gefrickel im Power Violence-Stil. US Hardcore Punk und Crustcore werden geschickt vermischt, treibende Grooves und wütende Raserei geben sich die Hand. Die acht Jahre Pause hört man der Combo auf "Every Bridge Burning" trotz Besetzungswechseln nicht an. Doch wenn wir genau hinhören, sind einige Überraschungen auf dem Album zu finden: Zu "Give Me The Painkiller" gibt's eine Portion Hardrock-Rhythmik, und bei "No More Rivers To Cross" wird's schwedisch mit HM2-Gitarrensounds garniert. "Imposing Will" ist ein bösartiger Opener, der uns direkt auf Betriebstemperatur bringt. Die meisten Songs dauern keine zwei Minuten. Es bäumt sich eine Explosion voller übersprudelnder Wut auf, und der ganze Spaß ist vorbei, noch bevor es langweilig oder zu anstrengend wird. Der sludgige Abschluss-Track "No More Rivers To Cross" wagt sich übrigens an die Drei-Minuten-Marke (Achtung, Epos!). Das Album weist eine dermaßen hohe Intensitäts-Dichte auf, somit geht die vergleichsweise knappe Spielzeit durchaus in Ordnung.

NAILS liefern kalkulierte Brachialgewalt mit enormer Dynamik in hoher Qualität, bravo!

 

Every Bridge Burning


Cover - Every Bridge Burning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 17:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

An Empire

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Im Jahr 2007 legte das schwedische Duo Erik Nilsson und Jakob Berglund seine erste EP „The King Of Everything“ vor, der mit „Zenith“ (2010), „The Rifts“ (2015) und „The Woods“ (2019) drei Alben folgten, denen sich mit „An Empire“ nun das bislang längste Werk der Bandgeschichte anschließt. Unterstützt werden die beiden Herren durch Karl Daniel Lidén (Schlagzeug, Mixing/Mastering), Anders Carlström (Bass) und Minna Larsson Heimo (Orgel), wobei sie selbst Gesang, Gitarre, Synthies, Klavier, Vibraphon, Harmonium und singende Säge besteuern. Wer an dieser Stelle bereits überfordert ist, sollte um „An Empire“ sowieso einen großen Bogen machen, denn die ausladende Mischung aus Post Metal, Progressive Rock/Metal und breiter Doom-Walze, die man am Ehesten in eine Schublade mit NEUROSIS oder CULT OF LUNA stecken kann, erfordert viel Geduld und „Einarbeitung“. Songs wie das über 18-minütige „The Pyre“, das sehr ruhig beginnt und sich dann zu einer dichten Brachial-Soundwand steigert, oder der ganz am Ende geparkte, ebenso lange Quasi-Titelsong „Anthem“, sind nichts für den kurzen Hörgenuss zwischendurch; das als Lead-Single deklarierte, über siebenminütige „The Burning Wall“ ist dagegen fast schon so etwas wie eingängig. Mit „An Anthem“ gelingt A SWARM OF THE SUN ein schwerer und sehr atmosphärischer Klangmonolith, der allerdings in einigen Teilen etwas zu langatmig ausgefallen ist. An mancher Stelle wäre bei allen Qualitäten weniger vielleicht doch mehr gewesen.

Das Digipak kommt sehr nüchtern - lediglich mit zwei Schubfächern für Booklet und CD (immer sehr schön kratzerfreundlich!) - daher. Ersteres ist mit acht Seiten nicht gerade üppig ausgefallen und enthält neben den Texten lediglich weitere Blümchenmotive im Stil des Cover-Artworks. So viel Mühe, wie sich das Duo mit der Musik gegeben hat, gibt die Verpackung leider nicht her.

 

An Empire


Cover - An Empire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 71:15 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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