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In Solstice

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Ok, das soll also das nächste heiße Ding aus Amerika sein. Die US-Rockband THE MERCURY RIOTS setzt sich aus den Gruppen WARNER DRIVE, THE BRAVE ONES und BULLETS AND OCTANE zusammen. Alles Bands, die in Amerika bereits von sich Reden gemacht haben und gar schon als berüchtigt gelten. So weit sind wir hier in Europa noch nicht. Für uns ist  „In Solstice“ erst einmal nur das Debüt von vier amerikanischen Musikern. Und genau so betrachte ich dann auch den Longplayer, ohne Vorschusslorbeeren oder anderem Geklapper, was ja bekanntlich zum Geschäft gehört.

In 35 Minuten bietet das Kollektiv 10 Songs, die alle geschmeidig und zugleich breitbeinig rockig in den Hörgang grooven. Die Stimme von Justin Walker ist rau und melodiös, sie transportiert gefällig und glaubhaft 80er Jahre Sunset-Strip-Feeling, wie es einst WARRANT oder die wunderbaren GREAT WHITE zelebrierten. "Make It“, der Opener, ist tatsächlich mit Mark Kendalls Hai ganz gut kategorisiert, wobei hier das Ding doch etwas sauberer und selbstredend weniger originell daher kommt. Gleichwohl, Spaß macht die Vorstellung, die Nummern kommen schnell und direkt auf den Punkt, klingen ehrlich und versuchen nicht mehr zu sein als purer, bluesiger Hard Rock. Diese Kompaktheit und Bodenständigkeit machen „In Solstice“ charmant. "99 Degrees“ mischt uns ein wenig beißende, ausgehärtete TESLA-Würze unter die Vorstellung, und "Nobody Knows“ vereint Led Zeppelin mit Ray Gillens BADLANDS. Und auch das lockere, frische und luftdurchlässige Spiel von Gitarrist Felipe Rodrigo soll hier noch Erwähnung finden.

THE MERCURY RIOTS orientieren sich an den großen, altvorderen Hard Rocks-Bands aus ihrer Heimat. Das machen sie gekonnt glaubhaft und mit Freude. Die ganz große Rocknummer, oder sagen wir ruhig  Hit, habe ich (noch) nicht gehört, aber das Potenzial dazu haben die vier ohne Frage. Starkes Debüt!

 

 

 

 

 

In Solstice


Cover - In Solstice Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:35 ()
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Old Habits Die Hard

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Die renommierte britische AOR-Band FM braucht man nicht weiter vorzustellen. FM feiert ihr 40-jähriges Bestehen mit der Veröffentlichung ihres 14. Studioalbums "Old Habits Die Hard", doch das Album kommt zu einer Zeit, die von einigen tragischen Ereignissen in der Band überschattet wird. Während der Aufnahmen erhielt Keyboarder Jem Davis die Diagnose Krebs und musste pausieren. Glücklicherweise erholte er sich vollständig von der Krankheit. Zusätzlich verstarb unerwartet Chris Overland, der Bruder von Steve Overland und Gründungsmitglied sowie ehemaliger Gitarrist der Band. Auch Gitarrist Jim Kirkpatrick trauerte um einen langjährigen Freund, den Gitarristen Bernie Marsden (bekannt durch Whitesnake, UFO, u.a.), der nur zwei Tage später verstarb. Trotz dieser schweren Verluste entschied sich FM, weiterzumachen und ihre Freunde mit dem Album zu ehren.

.Mit ihren Hits "Indiscreet" (1986) und "Tough It Out" (1989) eroberten FM einst, Ende der 1980er Jahre, die Charts. Der Erfolg war in den 1990er Jahren unbeständig, und die Band löste sich zeitweise auf. Doch 2007 kam es zu einem Comeback und die Band beschloss, zusammenzubleiben. Mit der EP "Wildside" (2009) und dem Album "Metropolis" (2010) war FM wieder voll im Geschäft. Seitdem begeistern sie ihre Fans mit konstantem und umfangreichem Output.

"Old Habits Die Hard" ist ein klassisches FM-Album und bietet ihren unverkennbaren AOR-Melodic Rock, gekennzeichnet durch starke Songmelodien, harmonische Gitarrenduelle, eingängige Hooks und Steve Overlands sanfte und gefühlvolle Stimme. Einige Songs versetzen den Hörer direkt zurück in die 1980er Jahre, wie die rockigen Nummern "Out Of The Blue", "Blue Sky Mind" oder "Cut Me Loose". Das Tempo verlangsamt sich etwas bei den direkteren und schwereren Songs "Another Day In My World" und "Whatever It Takes". Besonders letzterer Song sowie "Blue Sky Mind" und "No Easy Way Out" zeigen Overlands emotionale Vocals und FMs Talent für starke Gesangsharmonien.

Mit vier Jahrzehnten Talent, Können und Erfahrung unterstreicht "Old Habits Die Hard", dass FM nach wie vor die Meister des AOR-Melodic Rock sind. Fans werden begeistert sein. Eine uneingeschränkte Empfehlung.

 

 

 

Old Habits Die Hard


Cover - Old Habits Die Hard Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:6 ()
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Risen Symbol

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AXEL RUDI PELLs Studioalbum Nummer 22 donnert mit "Forever Strong" gewaltig und energisch los. Das darauffolgende "Guardian Angel" klingt vertraut und typisch, positioniert sich wie gewohnt im klassischen Hard Rock. Auf Sendeplatz 3 überrascht dann der Wattenscheider. "Immigrant Song" von LED ZEPPELIN wird präsentiert und das durchaus recht selbstbewusst. AXEL RUDI PELL und seine Mannen lassen den Song aus den 70ern, direkter und erdgebundener klingen und Johnny Gioeli legt sein ganzes Können rein, auch um einer Legende wie Robert Plant gerecht zu werden - das gelingt ihm bravourös. Axels Solo nimmt gekonnt das Tempo aus der Nummer und macht uns kurzerhand aus Page den Ruhrpott Blackmore - interessante Interpretation. Den orientalischen Move von LED ZEPPELIN greift der Longtrack "Ankhaia" erneut auf und bildet so auch eine stimmige Verbindung zum Artwork. AXEL RUDI PELL hat heuer für seine Verhältnisse doch einiges überraschendes in "Risen Symbol" eingebaut. Aber natürlich bei weitem nicht so viel, dass sich ein alteingesessener A.R.P. Fan überfordert fühlt. Genug vertraut Klingendes bindet das Album; zum Beispiel die gefällige Ballade "Crying In Pain" erinnert gar an Axels STEELER-Nummer "Falling Angel".

AXEL RUDI PELL und seine handwerklich versierte Band bieten ein bisschen was neues, sogar etwas mutiges und aureichend wohlbekanntes, in ihren neuen Longplayer an. Das gefällt und unterhält. Sicher wird davon auch einiges auf der anstehenden Herbst-Tour auf die Bühne kommen. Wir sind gespannt und freuen uns darauf!

 

 

 

Risen Symbol


Cover - Risen Symbol Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:33 ()
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"The Mask And Mirror Live"

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LOREENA McKENNITT, "The Mask And Mirror Live", wurde am 19. Mai 1994 live im Palace Of Fine Arts in San Francisco aufgenommen, ursprünglich gedacht für die Radio-Syndikate in den USA & Kanada. Doch nun wird es als feines Live-Album offiziell und weltweit veröffentlicht – auch zu Ehren des vor 30 Jahren erschienenen "The Mask And Mirror"-Albums, eines ihrer erfolgreichsten. "The Mask And Mirror" wird komplett und in chronologischer Reihenfolge gespielt. LOREENA McKENNITT performt ihre Songs immer recht nahe am Original, aber dennoch wirkt hier alles eine Spur intensiver. Die Leidenschaft und Frische und auch die Freude über die zur damaligen Zeit ganz neuen Nummern ist spürbar.

Der Klang der Live-Scheibe ist makellos, die Songs atmen mehr, es umgibt sie mehr Raum. Das Publikum ist leise, sehr zurückhaltend und nur zwischen den Tracks wahrnehmbar. "The Bonny Swans" mit seinem wunderbaren Gitarren- und Geigenspiel bezaubert, das im Dunkel leuchtende "The Dark Night of Soul" entschleunigt und erleichtert und das orientalische "Marakesh" entführt in eine fremd anmutende Welt. Es ist fast schon müßig zu wiederholen, dass LOREENA McKENNITT im Folk die Maßstäbe gesetzt hat und hier allein auf weiter Flur thront.  "The Mask and the Mirror Live" enthält das komplette Album, zusätzlich werden "Huron 'Beltane' Fire Dance" vom zweiten Werk und das nahezu unverzichtbare, fragile, feenhafte "Stolen Child" kredenzt.

Die Aufmachung – schön gestaltetes, aufklappbares DigiPack – gefällt, Booklett und Live-Bilder fehlen allerdings ein wenig.

 

 

 

"The Mask And Mirror Live"


Cover - "The Mask And Mirror Live" Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:59 ()
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Anno Domini 1989-1995 (4CD-Box)

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BLACK SABBATH mit Ozzy und Ronny ist jedwedem Altvorderen und Jungspund des Genres ein Begriff – die Songs und Alben sind im Ohr. Deren Alben und alles drumherum wurden ja auch schon aufs Ausführlichste aufbereitet (um nicht zu sagen ausgeschlachtet). Dabei hatten ja auch gerade die Alben mit Tony Martin am Mikro ihre Momente – zwei der Werke darf man durchaus als Höhepunkte für BLACK SABBATH wie auch für den Metal an sich bezeichnen.


Letztendlich gibt es nun auch eine Box die sich um eben jene Jahre des Tony Martin kümmert, in denen BLACK SABBATH bei BMG unter Vertrag war. Die Box mit den lange kaum noch zu bekommenden Alben enthält die neu remasterten Versionen von „Headless Cross“ (1989), „Tyr“ (1990) und „Cross Purposes“ (1994) sowie eine neue Version von „Forbidden“ (1995), die Gitarrist Tony Iommi speziell für diese Sammlung remixte (erhältlich als 4-LP und 4-CD Konfiguration). Mehrere Alben davon geben dabei ihr Vinyl-Debüt (in der LP-Version von „Anno Domini 1989-1995“), während die CD Version drei Bonustracks enthält: die B-Seite „Cloak & Dagger” und die nur in Japan erhältlichen Veröffentlichungen „What’s The Use” und „Loser Gets It All”. Der Box liegt ein Booklet mit Fotos, Artwork und Liner Notes von Hugh Gilmour bei. Sie enthält auch ein Headless Cross-Poster und eine Replik des Konzertbuchs der Headless Cross-Tour.


ANNO DOMINI knüpft an die Geschichte von Black Sabbath im Jahr 1989 an; also nach zwei Jahrzehnte und mehrere Besatzungswechsel. Zu dieser Zeit hatte sich die Band um Riffmaster und Gründungsmitglied Tony Iommi, dem legendären Schlagzeuger Cozy Powell, Sänger Tony Martin und dem langjährigen Background-Keyboarder Geoff Nichols gefestigt.

 

 


Mit „Headless Cross“ landeten BLACK SABBATH Ende der Achtziger einen Volltreffer. Auch wenn die Ausrichtung noch mehr als bei den Ronny James Dio-Alben gen Rock ging als zuvor – Songs wie der Titeltrack und das überragende „When Death Calls“, aber auch „Devil & Daughter” und „Kill In The Spirit World” überzeugen manch Altfan, und gewann eine große neue Zuhörerschaft. Muss man haben.
Das nur ein Jahr später veröffentlichte „Tyr“ stand dem nur wenig nach. Thematisch ging es nun mehr um nordische Themen, das geniale Cover weist auf den folkloristischen Ansatz hin. Nichtsdestotrotz bieten die Songs eine tolle Mischung aus Rock und epischen Metal (mit einem unterschwelligen Doom-Anteil). Songs wie „Anno Mundi”, „Jerusalem” und „Valhalla” muss man gehört haben.
Nach einem kurzen Intermezzo des guten Dio („Dehumanizer“, 1992) veröffentlichte BLACK SABBATH und Tony Martin 1994 „Cross Purposes“, welches aber die Magie und den Erfolg der beiden Vorgänger nicht wieder aufnehmen konnte. Die Songs gingen kaum ins Ohr, musikalisch konnte man sich dem Zeitgeist (Grunge) nicht ganz verschließen, was den Kompositionen aber gar nicht gut tat. Der mit Tempo versehene Opener „I Witness“ und das harte Riffmonster „Immaculate Deception“ oder die Ballade „Dying For Love“ sind dabei die besten Tracks.


Der wiederum ein Jahr später erschienene Nachfolger „Forbidden“ machte es dann auch nicht besser – das Original soll dazu noch einen „kruden“ Sound gehabt zu haben. Anyway. im neuen Mix kommt das Album deutlich besser daher – der Opener „The Illussion Of Power“, der Titeltrack, das Doomlehrstück „Shaking Off The Chains“ und der damalige Schlusstrack „Kiss Of Death“ sind Songs die man gut hören kann. Als Ganzes waren die letzten beiden Outputs der Tony Martin-Ära aber doch eher enttäuschend.
Bisschen schade ist, dass mit „Eternal Idol“ (1987) das erste Tony Martin-Album fehlt, welches heute als unterbewertet gilt und einige tolle Songs enthält. Tony Martin ersetzte hier erst nach Beginn der Aufnahmen den Sänger Ray Gillen und begann sozusagen auf Zuruf seine BLACK SABBATH Karrieren. Also was bleibt: ein gut gemachtes Box-Set für Fans mit zwei Alben für die Historie.
 

Headless Cross (1989)

1.             “The Gates Of Hell”

2.             “Headless Cross”

3.             “Devil & Daughter”

4.             “When Death Calls”

5.             “Kill In The Spirit World”

6.             “Call Of The Wild”

7.             “Black Moon”

8.             “Nightwing”

9.             “Cloak And Dagger” Bonus Track

 

Tyr (1990)

1.             “Anno Mundi”

2.             “The Law Maker”

3.             “Jerusalem”

4.             “The Sabbath Stones”

5.             “The Battle Of Tyr”

6.             “Odin’s Court”

7.             “Valhalla”

8.             “Feels Good To Me”

9.             “Heaven In Black”

 

Cross Purposes (1994)

1.             “I Witness”

2.             “Cross Of Thorns”

3.             “Psychophobia”

4.             “Virtual Death”

5.             “Immaculate Deception”

6.             “Dying For Love”

7.             “Back To Eden”

8.             “The Hand That Rocks The Cradle”

9.             “Cardinal Sin”

10.           “Evil Eye”

11.           “What’s The Use” Bonus Track

 

Forbidden (1995)

1.             “The Illusion Of Power” – featuring Ice-T

2.             “Get A Grip”

3.             “Can’t Get Close Enough”

4.             “Shaking Off The Chains”

5.             “I Won’t Cry For You”

6.             “Guilty As Hell”

7.             “Sick And Tired”

8.             “Rusty Angels”

9.             “Forbidden”

10.           “Kiss Of Death”

11.           “Loser Gets It All” Bonus Track

Anno Domini 1989-1995 (4CD-Box)


Cover - Anno Domini 1989-1995 (4CD-Box) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 40
Länge: 180:0 ()
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Back to Times of Splendor (20th Anniversary)

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Zwanzig Jahre nach dem mächtigen Debüt verlegen die Rechteinhaber Metal Blade Records "Back To Times Of Splender" von DISILLUSION wieder neu. Mit zwei EPs bzw. Single bereits leise angekündigt, schlug der erste Longplayer der Leipziger 2004 ein wie eine Bombe. Das damals noch als Trio agierende Kollektiv modellierte eine neue Art von progressivem (Death-) Metal, der ohne Scheuklappen und "no go's" bestand. Da Metal Blade das Album bereits 2015 re-releaste, auch als Doppel-Vinyl, werden heuer die längst vergriffene Single von "The Porter" und zwei Live-Tracks aus 2023 mit dazu gepackt. Artwork und Aufmachung haben sich bis auf eine neue Schrift bei Bandname und Titel nicht geändert. Das Booklett zum Original ist etwas dünner, dafür gibt es die CD als Digi-Pack. Das Album wurde neu gemastert, wobei der Klang auch früher schon ordentlich war.

Wer auf anspruchsvollen Metal, mit einem unverkennbar ganz eigenen Flavor steht, der kommt nicht an DISILLUSION vorbei. Die Weiterentwicklung der Band scheint ein kontinuierlicher Zustand zu sein. Herauskristalisiert hat sich Mastermind Andy Schmidt, der der Fixstern und alleiniges übriges Gründungsmitglied der Band ist. DISILLUSION kommen heuer auf Tour, und somit macht es durchaus Sinn, das Debüt nach 20 Jahren nochmal neu zu veröffentlichen - umso mehr, da es mit "The Porter" einen wirklichen Mehrwert inside hat. Wer das Werk noch nicht besitzt, dem ist zu der neuen Version zu raten, auch als Vinyl, da hier tatsächlich ein Doppelalbum (4 Songs mehr) absolut Sinn macht.

Wir, von Metalinside, haben diese großartige und innovative Band schon seit Beginn auf dem Schirm gehabt und nie aus den Augen verloren; so findet Ihr einige Interviews und Reviews zu DISILLUSION bei uns (Bandname - oben, farbig, anklicken, oder bei "Suche" DISILLUSION eingeben). 

 

 

Back to Times of Splendor (20th Anniversary)


Cover - Back to Times of Splendor (20th Anniversary) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 79:5 ()
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Sonic Fever

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DEVILTRAIN, nicht zu verwechseln mit R.D. Liapakis' DEVIL'S TRAIN, kommen aus Bamberg und werfen heuer ihr drittes Album "Sonic Fever" in den Ring. Die vier Süddeutschen kredenzen dem Hörer eine Melange aus Punk, Garage-, Blues- und Alternative Rock. Gefrontet wird das Kollektiv von Simona Arnold, die mit ihren kräftigen, eher tiefen und irgendwie coolen Vocals direkt zu Beginn ein Ausrufezeichen setzen kann.

Die wilde Fahrt geht mit dem schwungvollen "Problems" los, wobei der Track null Probleme macht. Ganz im Gegenteil, die schneidige Nummer kommt schnell auf den Punkt und überzeugt mit feuriger Energie. Das nachfolgende "Blame Me" wird zusätzlich noch mit einer gefälligen Melodie im Kern und einem bärenstarken Gitarrensolo aufgewertet. Diesen Level halten die Vier, und auch handwerklich gibt es nichts zu mäkeln; im Besonderen möchte ich die flinke und leidenschaftliche Gitarre von Heiko "Hellacopter" erwähnen. DEVILTRAIN legen mit "Sonic Fever" eine starke Rock-Scheibe vor, die voller Herzblut, positiver Energie und irgendwie charmant und jugendlich unbekümmert daher kommt. Und selbst wenn es mal etwas melancholisch wird, wie bei dem großartigen "Death In Her Eyes", so siegt doch der Kampfesgeist und die daraus resultierende Zuversicht.

Ich freue mich, Euch dieses frische und unbeschattete, sonnige Album der sympathischen Band hier vorzustellen zu dürfen. Ich kann es nahezu jedem Rock-Fan ans Herz legen und gelobe, die Band im Auge zu behalten.

 

 

 

 

 

Sonic Fever


Cover - Sonic Fever Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Best Before: Death

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Die schwäbische Heavy Metal-Band STORMHUNTER präsentiert mit "Best Before: Death" ein Album, das mit knapp 50 Minuten Spielzeit ein beeindruckendes Niveau erreicht. Die Truppe aus dem Schwarzwald liefert traditionellen deutschen Heavy Metal, der Erinnerungen an die goldenen Zeiten von Bands wie BLIND GUARDIAN weckt.

Die Produktion des Albums ist erstklassig, was sich besonders in den beeindruckenden Gitarrenleads und den bombastischen Chören zeigt. Zwar mögen die beiden Instrumentalstücke etwas überrepräsentiert sein, doch sie demonstrieren zweifellos die spielerische Klasse der Band.

Nicht jeder Song auf "Best Before: Death" brennt sich sofort ins Gedächtnis ein, aber nach mehrmaligem Hören können sich auch diese Stücke als echte Ohrwürmer erweisen. Ein interessanter Ausreißer ist "Berceau De L'Enfer" mit seinem französischen Text, der eine unerwartete Vielfalt ins Repertoire der Band bringt.

Für Fans des Old School-Power Metals ist dieses Album ein Fest, das keine Enttäuschungen birgt. Aber auch Neueinsteiger sollten sich nicht scheuen, ältere Veröffentlichungen der Band zu erkunden. STORMHUNTERs musikalische Reise begann bereits im Jahr 2001 mit ihrem ersten Demo, und seitdem haben sie mehrere Full-Length-Alben und zwei EPs veröffentlicht, die alle eine Kostprobe wert sind.

"Best Before: Death" ist ein solides Stück Power Metal, das die Essenz des Genres einfängt und mit einer modernen Note präsentiert. STORMHUNTER beweisen mit diesem Album einmal mehr, dass sie zu den festen Größen der deutschen Metal-Szene gehören.

 

Best Before: Death


Cover - Best Before: Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:57 ()
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Tattoo Me

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Karen Lynn Greening alias LEE AARON hat weiß Gott in ihrem Leben schon viel ausprobiert. Sie startete als eine der ersten Frauen, die sich im Metal behaupten konnten, produzierte und schrieb im folgenden haufenweise Songs, etablierte sich als beste Rocksängerin Kanadas und veröffentlichte bis heute 16 Alben (ohne Kompilationen und Liveaufnahmen). Zwischendurch unternahm sie Ausflüge in den Jazz, Blues und wagte sich sogar an die Oper. „Das Einzige, was ich noch nicht gemacht habe, ist ein komplettes Cover-Album“ sagt sie selbst und es erscheint einem fast logisch, dass sie das nun umsetzen musste.

So mannigfaltig, wie sie selbst aufgestellt ist, liest sich nun auch die Tracklist der elf Nummern, die es auf “Tattoo Me“ geschafft haben. Hier werden sowohl Epochen als auch Genre in einer Art und Weise gemischt, wie dies kaum jemand vor ihr gewagt hätte. Aus den 60ern finden wir Blues-Rock von NINA SIMONE's “The Puscher“, hoch energetische Rebelltracks wie “It's My Body“ von ALICE COOPER aus dem Jahre 1972 oder LED ZEPPELIN's “What Is And What Should Never Be“ ebenfalls aus den 70ern. Die 80er werden mit HEART's “Even It Up“ und die 90er mit “Malibu“ von HOLE zitiert. Das punkig angehauchte “Are You Gonna Be My Girl“ von JET (ich habe den Song im Original schon geliebt) gefällt mir persönlich besonders gut und “Go Your Own Way“ von FLEEDWOOD MAC hat schlicht und ergreifend eine Frischzellenkur erfahren. Aus dem Bereich Brit-Pop wird etwas von ELASTICA und den kalifornischen 77's zum Besten gegeben. Erwähnenswert ist zu guter Letzt unbedingt noch die Interpretation von ELTON JOHN's “Someone Saved My Life Tonight“. Dieser Track hat für die kanadische Rockröhre eine ganz besondere Bedeutung. “Ich habe stundenlang auf dem Kellerboden gelegen und mir diese Nummer immer wieder angehört. Ich wollte unbedingt, dass mich jemand aus meinem langweiligen Leben rettet, als ich Teenager war...und die Musik war das für mich“ erinnert sie sich. Die Gesangsdarbietung fällt ebenda besonders leidenschaftlich und herzergreifend aus, eingebettet in Sean Kellys grandiosem, von Streichern flankiertem Akkustikgitarrenspiel.

Eines haben allerdings alle Versionen gemein, sie klingen ohne wenn und aber nach LEE AARON, die jedem einzelnen Song durch ihre unfaßbar vielseitige und kraftvolle Stimme ihren eigenen feurigen Geist einhaucht. Produziert wurde diese großartige Homage an LEE AARON's musikalische Wegbereiter von ihr selbst in ihrem Studio in Vancouver, das sie aus der Not heraus während der Pandemie aufgerüstet hat und von Frank Gryner abgemischt (hat auch bei beiden Videos Regie geführt), der u.a. mit ROB ZOMBIE und DEF LEPPARD bereits zusammen gearbeitet hat.

Da es sich erfreulicher Weise bei den ausgewählten Titeln nicht um jene handelt, die im Laufe der Zeit bereits hunderte Male gecovert und abgenudelt wurden, könnte man tatsächlich annehmen, dass mit “Tattoo Me“ ein weiteres eigenes, das 17. Album vor liegt.

 

 

 

 

Tattoo Me


Cover - Tattoo Me Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:27 ()
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Nerd Icon

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HENRIK PALM ist ein schwedischer Musiker, der u.a. als Gitarrist bzw. Bassist in Bands wie IN SOLITUDE und GHOST in Erscheinung trat. "Nerd Icon" ist sein drittes Solowerk und wenn ich so auf das Artwork schaue, ist es schwer zu erahnen, welches musikalische Angebot mich wohl erwartet. Singer-Songwriter, Blues, Country oder vielleicht Garage Rock? Und Letztgenanntes kommt tatsächlich zu Gehör, aber viel mehr noch dazu.

Das geheimnisvolle, einleitende "Instrumental Funeral" würde sicher auch gut zu GHOST passen und überrascht schon mal ganz ordentlich mit heavy Gitarren und nahezu doomiger Anmutung. "Subway Morgue" ist dann der leicht punkige Garage Rock, aber auch hier schwingt eine gewisse spiritistische Spannung mit, gleich einem Poltergeist, der zwischen den Noten umherschwebt. Das gefällt und macht aus der schroffen Nummer etwas ungewöhnliches. Dieses Anonyme, Unvertraute behält der Künstler auf Albumlänge bei. Sein Gesang ist limitiert, aber er wird wie bei "Lunch Hour (Of The Wolf)" teilweise so verfremdet, dass er wie ein Instrument zu werten ist. Gerade der Gesang hat eine gewisse Nähe zu GHOST, nicht so melodienreich und poppig, dafür eher okkult und bedrohlich. Ich bin tatsächlich etwas irritiert und frage mich, wie kann man ein so spannendes Album so unattraktiv und unpassend verpacken. Eine geisterhafte Melodie, die stoisch wiederholt wird, reicht tatsächlich aus, um das eher eindimensionale und ereignisarme "Talismanic Love" mystisch und rätselhaft erscheinen zu lassen. Das ist einfach gut gemacht. Leider verliert der schwedische Multiinstrumentalist gegen Ende etwas die kreative Puste. Bei "From The Grave" überspannt er den Bogen, die Nummer bleibt für die nahezu 8 Minuten doch etwas zu blass. Und auch "Many Days" fehlt es an der zuvor gebotenen Spannung.

Gleichwohl, HENRIK PALM erschafft Atmosphäre mit einem ganz eigenen Klangkosmos. "Nerd Icon" ist ein anregendes Album, dem ich beide Daumen drücke, dass es trotz seines zurückhaltenden Erscheinugsbildes seine Hörer findet.

 

 

 

Nerd Icon


Cover - Nerd Icon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:23 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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