Review:

Parasomnia

()

Kann man von einer echten Reunion sprechen, wenn „nur“ der Drummer einer Band zurückkehrt? Im Fall von DREAM THEATER ergibt dies definitiv Sinn, da Mike Portnoy nicht nur einer der Hauptsongwriter der Progkünstler war, sondern für viele Fans auch eine echte Identifikationsfigur darstellt. Portnoy bringt definitiv neuen Schwung in das Bandgefüge von DREAM THEATER und man kann erahnen, dass es der Band einen Heidenspaß gemacht hat, die Scheibe aufzunehmen.

Zu Beginn wird der Hörer etwas hingehalten und es gilt die technische Raffinesse von „In The Arms Of Morpheus“ zu begreifen und abzufeiern. Der fehlende Gesang macht nur noch neugieriger auf die folgenden Songs und die Scheibe wird stilvoll eingeläutet. Mit „Night Terror“ konnten die Prog-Urgesteine bereits punkten und die Vorabsingle vereint alle bekannten Trademarks, welche DREAM THEATER zu dem machen, was sie sind: Ein Garant für eine technisch und musikalische Vollbedienung. „A Broken Man“ hätte auch auf einem Album wie „Images And Words“ punkten können – Sänger James LaBrie beweist eindrucksvoll, dass er noch immer 99 % aller Kollegen in Grund und Boden singen kann. Apropos „Images and Words“ – es ist bestimmt kein Zufall, dass das Coverartwork von „Parasomnia“ viele Querverweise zu dem Alltime-Klassiker vorweist. Ein Mädchen im Schlafkleid, ein Bett und ein markanter Raum lassen Erinnerungen aufkommen, nur dass die Szenerie auf „Parasomnia“ deutlich düsterer ausfällt. „Dead Asleep“ beginnt klassisch, um dann drückenden Gitarren den gewünschten Freiraum zu überlassen, welche dann wieder Platz für typische DREAM THEATER Leadgitarren einräumen. Der Song ist ein Wechselbad der Gefühle, bis LaBrie das Zepter in die Hand nimmt und den Song in eine fast hypnotische Richtung lenkt. Leider ist der Refrain nicht wirklich zwingend und der Song wird deutlich ausgebremst. Egal, denn mit „Bend The Clock“ haben die Jungs ein ganz schweres Geschütz aufgefahren, welches ruhige Töne zulässt, aber trotzdem enormen Druck verbreitet. Richtig gut! DREAM THEATER hatten schon immer ein Faible für lange Songs und mit „The Shadow Man Incident“ bleibt sich die Band treu. In den knapp 20 Minuten lässt es die Band in alle Richtungen krachen und es gibt auch beim x-ten Durchlauf etwas Neues zu entdecken (tolles Piano-Solo im Mittelpart).

DREAM THEATER haben auf „Parasomnia“ zu alter Stärke zurückgefunden und die Reunion hat besonders LaBrie spürbar gutgetan. Die Vocals wirken frischer denn je und der Gesamtsound klingt kompakt und modern. Wer DREAM THEATER in Höchstform erleben möchte, der kommt an „Parasomnia“ nicht vorbei!

 

 

 

Parasomnia


Cover - Parasomnia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 71:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Scorched Earth

()

Verbrannte Erde: Ritualisierte Selbsttötung aus Österreich.

Du stehst am Rand eines tiefen, nebligen Waldes während der Dämmerung. Die Bäume ragen hoch in den Himmel, ihre Äste scheinen in einem melancholischen Tanz zu verwoben. In der Ferne hörst du das Echo von kraftvollen Gitarrenriffs, die wie ein Sturm über die Landschaft fegen, während sanfte Melodien wie ein sanfter Wind durch die Blätter streichen. Der Klang intensivt sich, als ob der Himmel sich verdunkelt und ein Gewitter aufzieht, während verzweifelte Schreie die Stille durchbrechen. Doch dann, inmitten des Chaos, erscheinen Lichtstrahlen, die durch die Wolken brechen - Hoffnung und Frieden bringen.
Diese musikalische Reise führt dich durch emotionale Höhen und Tiefen, von der Dunkelheit der Verzweiflung bis hin zum Licht, die menschliche Seele zerissen in einem kraftvollen, aber verletzlichen Tanz.
HARAKIRI FOR THE SKY kombiniert Elemente aus Post Black Metal und mit anderen Spielarten wie z.B. Post Hardcore, was zu ihrem charakteristischen Sound führt. Atmosphärische Riffs, emotionale Melodien und eine äußerst intensive, mitunter eindimensionale, vokale Darbietung.

Grob vier Jahre ist die Veröffentlichung von HARAKIRI FOR THE SKY's "Mӕre" nun her, und nun haben die Österreicher die Nachfolge-Scheibe „Scorched Earth“ parat. Nicht zu vergessen ist dabei, dass die Band in der Zwischenzeit ihre ersten beiden Alben komplett neu aufgenommen und mit neuem Anstrich veröffentlicht hat. „Scorched Earth“ ist ein tolles Album, die Songs entwickeln sich dynamisch, mit wechselnden Tempi und Stimmungen, die von melancholischen Passagen bis zu aggressiven Ausbrüchen reichen. Durch einige Gastmusiker kommt mehr Abwechslung auf. Zum Opener „Heal Me“ ist Tim Yatras von AUSTERE als Gast-Sänger an Bord. Es folgen „Keep Me Longing“ und „Without You I’m Just A Sad Song“: das Niveau ist hoch, stimmungsvoll werden Klavier und Streicher eingesetzt. Sänger J.J. schreit sich in seiner markanten Art die Seele aus dem Leib, die Tracks vermitteln Zerrissenheit und Melancholie. Zu „Too Late For Goodbyes“ konte man Serena Cherry (SVALBARD) für sich gewinnen und. Im Bonus-Teil punkten HARAKIRI FOR THE SKY mit dem RADIOHEAD-Cover „Street Spirit (Fade Out)“ mit Klargesang von P.G. von GROZA. Die Produktion ist klasse und strotzt vor Kraft.

Die Erwartungen an das neue Album wurden mehr als erfüllt. „Scorched Earth“ liefert eine feierliche Dynamik und wohltuende Feinfühligkeit ohne lahm oder langatmig zu werden. Dankscheen und Pfiat di!

Tour!

 

 

 

 

 

 

Scorched Earth


Cover - Scorched Earth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 71:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Angstridden

()

„Death Metal Munich“ – die Homepage der Band beschreibt genau das, was den Hörer auf den kommenden 43 Minuten erwartet. COMMANDER spielt sich auf „Angstridden“ in einen puren Death-Metal-Rausch und bedienen sich aller „erlaubten“ Stilmittel, die das Genre ausmachen. Ob blastend, mid-tempo oder fies groovend – die Jungs wissen, wie Death Metal im Jahre 2025 gespielt wird. Ich kenne leider die drei Vorgängeralben nicht, aber scheinbar ist die Band schon länger auf dem Markt und hat ihre Hausaufgaben akribisch erledigt. COMMANDER verlassen sich nicht nur auf bekannte Trademarks, sondern streuen hier und da moderne oder unerwartete Schmankerl ein, welche die Musik enorm bereichern. Sei es eine Akustikgitarre, die den Song „Not My War“ einläutet oder filigrane Soli, welche besonders die Musikerpolizei aufhorchen lassen – „Angstridden“ bleibt stets spannend! Auf dem Album lassen sich Einflüsse von Bands wie BOLT THROWER, OBITUARY oder MASSACRA erahnen, aber die Band umgeht geschickt jeden Plagiatsverdacht und kocht ihr eigenen Süppchen. Der letzte Song der Scheibe lässt aufhorchen – innerhalb des 10-Minuten-Epos „No Compulsion To Live“ versucht die Band möglichst viele Stilelemente zu vereinen und macht das über weite Strecken auch ziemlich gut. Leider passt der Song nicht in das brachiale Gesamtkonzept der Scheibe und der eingestreute Klargesang mag nicht wirklich überzeugen. Dies ist aber Meckern auf hohem Niveau und somit kann man den bayrischen Todesmetallern eine gute Scheibe attestieren, welche die Zielgruppe bestens bedient. Für mich gehen vier von fünf Maßkrügen in die Landeshauptstadt.

 

 

 

Angstridden


Cover - Angstridden Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Swarming Angels & Flies

()

SARCATOR fallen auf. Erstmal durch den Vater des Sängers Matteo Tervonen – der heißt Marko zupft die Saiten bei THE CROWN und hat seinen Sohnemann auch schon mal live für seine Hauptband mit-shouten lassen. Zweitens durch die Wahl es Namens, denn aus Metal Militia wurde 2018 SARCATOR. Und das ist ist ein Portmanteau aus Sarcofago und Kreator. Der Sohn des gekrönten Schweden genoss also eine feine musikalische Sehr-Früherziehung. Nunmehr ist er 19 Jahre jung, krakelt wild und aggressiv und irgendwie da, wo der Papa auch mitmischt: Harter Thrash mit ein bisschen Death und mehr Black steht auf dem Programm. Die Bande spielt ihre Chose mit viel Verve, es wirkt jugendlich frisch, echt wütend und klingt doch gut produziert, aber eben nicht drüber. Mit dem bereits dritten vollen Album „Swarming Angels & Flies“ beweisen die Jungs aber auch, dass sie nicht nur dolle auffn Kopp können, denn sie besorgen es dir auch mal schöööön langsam und melodiös – wie mit „The Deep Ends“ , akustisch-groovy mit “Where The Void Begins“ und sogar instrumental mit „Closure“. Letzteres ist aber mitnichten das abschließende Stück, denn dort steht „Unto Sepulchres“ wie ein Monument, das alle Stärken von Musik und Stilrichtung vereint und klingt wie eine junge Version von Nerocphobic. Und so fallen SARCATOR mit einem Fakt mehr auf: mit guter Musik.

 

 

Swarming Angels & Flies


Cover - Swarming Angels & Flies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Anthems from Beyond the Grave - Live in Europe 2023

()

Mit "Anthems from Beyond the Graves – Live in Europe 2023" haben Dark Fortress nicht nur ein Live-Album veröffentlicht, sondern eine wunderbare Zusammenfassung ihres gesamten Schaffens hinterlassen. Das Album fängt sowohl die rohe Energie als auch die technische Brillanz der Band auf ihrer letzten Tournee perfekt ein. Der Mitschnitt erfolgte an zwei aufeinanderfolgenden Tage ihrer "The Cosmic End Tour" in Rotterdam und Bochum.

Die Setlist umfasst dabei Stücke aus fast allen der acht Studioalben - nur der Zweitling "Profane Genocidal Creations" von 2003 wird ausgespart. Die Band spannt auf diese Weise einen schönen Bogen über ihre 29-jährige Schaffensphase und präsentiert sich dabei in Höchstform. Angetrieben vom genialen Tausendsassa Hannes Grossmann (ex-NECROPHAGIST, ex-OBSCURA, TRYPTIKON, BLOTTED SCIENCE) an den Drums, brillieren Dark Fortress mit ihren komplexen und anspruchsvollen Kompositionen, die jedoch nie so verkopft sind, dass sie zum Selbstzweck verkommen. Das Live-Sextett zeigt vielmehr beeindruckend, dass sich im weiten Feld des schwarzen Metalls Musik findet, die durchaus das Potential hat auch über die Genregrenzen hinaus zu begeistern. Insbesondere weiß die Gitarrenarbeit von V. Santura (TRYPTIKON) und Band-Urgestein Asvargr zu überzeugen. 

Das Album ist hervorragend abgemischt und vermittelt den Eindruck sich einen Gig ins Wohnzimmer zu holen, obwohl es aus zwei verschiedenen Konzerten zusammengestellt wurde. Die einzelnen Instrumente sind klar zu unterscheiden und von "trvem" Black Metall-Soundmatsch glücklicherweise Lichtjahre entfernt. Daher machen die "Anthems from Beyond the Graves" auch unter dem Kopfhörer eine gute Figur. Besonders hervorzuheben ist die unbändige Spielfreude der Band. Man merkt in jedem Song, dass Dark Fortress ihre Abschiedstournee mit großer Leidenschaft bestritten haben. Diesen Eindruck spiegelt auch das reich bebilderte Booklet wider, das optisch die Verbundenheit der Musiker miteinander unterstreicht.

"Anthems from Beyond the Graves – Live in Europe" ist mehr als nur ein Live-Album. Es ist ein würdiges Vermächtnis einer Band, die die deutsche Black-Metal-Szene nachhaltig geprägt hat und zu deren Speerspitze gehörte. Auch wenn Dark Fortress nun nicht mehr aktiv sind, wird ihr Geist dank dieses Albums weiterleben. Ein Muss für jeden Fan von Dark Fortress und anspruchsvollem Black Metal.

 

 

 

 

Anthems from Beyond the Grave - Live in Europe 2023


Cover - Anthems from Beyond the Grave - Live in Europe 2023 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 87:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Give Us the Moon

()

Neues Label – neues Glück – die Classic-AOR Rocker von THE NIGHT FLIGHT ORCHERSTRA veröffentlichen auf Napalm Records ihr bereits siebtes Studioalbum und nehmen uns mit auf einen grandiosen Flug. Die Band verlässt sich auf ein bewährtes Konzept: Bockstarke Refrains, die einfach gute Laune verbreiten! Nachdem das Flugzeug mit den Klängen des Intros „The Final Call“ die Landebahn verlassen hat, lässt uns der Song „Stratus“ entspannend die Reisegeschwindigkeit erreichen. Die Keyboards stehen weit im Vordergrund und der klasse Gesang von Björn Strind mache Lust auf die weitere Reise. „Shooting Velvet“ bringt die Reisegruppe in leichte Turbulenzen, da der Refrain doch ein wenig vorhersehbar wirkt und sich einfach nicht das gewohnte „Mitsingfeeling“ einstellen will. Die gewünschte Reisehöhe wird spätestens bei „Like The Beating Of A Heart“ und „Melbourne, May I“ erreicht. Jetzt wird es auch in den Sitzreihen hektisch und der ein oder andere Passagier springt verzückt vom Sitz. „Paloma“ beginnt ruhig und Björn schwört und auf magische fünf Minuten ein. Spätestens jetzt ist klar, dass kein weiterer Song die Reise gefährden kann, da Kapitän Björn und seine Crew das Flugzeug unter Kontrolle haben und keine weiteren Turbulenzen zu erwarten sind. Die Reiseflughöhe wird mit „Runways“ verlassen und langsam wird das Fahrwerk ausgefahren. Feinste Pianoklänge und ein typischer AOR-Rhythmus lassen auf eine sichere Landung hoffen und ein überragender Refrain erschallt über die Bordlautsprecher. Mit fast acht Minuten ist „Stewardess, Empress, Hot Mess (And The Captain Of Pain)” nicht nur der längste Track auf dem Album, sondern auch am abwechslungsreichsten. Nicht nur am Titel des Stücks wird die Band lange gebastelt haben – der Track vereint einfach alles, was Retro-Fans von der Band erwarten und somit steuert das Flugzeug sicher in seinen schützenden Hangar. Fazit: Nach dem Hören von „Give Us The Moon“ habe ich gute Laune und was kann man mehr erwarten?  

 

 

 

Give Us the Moon


Cover - Give Us the Moon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 58:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

you, infinite

()

YOU, INFINITE ist das neue Projekt vom THIS-WILL-DESTROY-YOU Gitarristen Jeremy Galindo. Zusammen mit seinem ehemaligen Bandkollegen Raymond Brown veröffentlicht das Duo nun ihr Debütalbum beim Berliner Label Pelagie Records. Enthalten ist sphärischer, rein instrumentaler Post Rock, der sich durchaus an der vor kurzem, auch hier rezensierten DISTANT DREAM anlehnt.

Fast klassisch, symphonisch anmutend, behäbig wie ein Sonnenaufgang beginnt "Focus On Reflection", ehe es rhytmisch im Trip Hop Stil weiter erzählt wird. Doch mit mehr Ruhe und Tiefe interpretiert, verbietet es sich, YOU, INFINITE irgendwie mit den Begriffen Hop oder Hip, zu betiteln. Instrumentaler Post Rock mit einem hohen Maß an Anschmiegsamkeit trifft das Genre ganz gut. Kein Song bleibt unter 5 Minuten, mit "Understated" gibt es gar einen Longtrack. "Cutter" hat etwas von Wellness-Musik, man riecht förmlich das Massageöl dazu. Doch zu den schwebenden, ätherischen Klängen schleicht sich eine wunderbare, melancholische Keybord-Melodie, die reduziert und simpel erscheint und doch berührt. "The Elder" überrascht, um nicht zu sagen erweckt den Hörer dann mit sperrigem Rock, der sich im weiteren Verlauf dann verflüchtigt, aber Eindruck hinterlässt.

Ausgenommen vereinzelter, kontrastierender Ausbrüche hat die Veranstaltung aber insgesamt betrachtet nur am Rande mit Rock zu tun. Das Album strahlt größtenteils Ruhe, Stille, ja fast Frieden aus. Und das tut in dieser seltsamen Zeit durchaus mal ordentlich gut. YOU, INFINITE ist hier ein starker Einstand gelungen, der sich immer weiter in den Hörer eingräbt, langsam, aber von Durchlauf zu Durchlauf.

 

 

you, infinite


Cover - you, infinite Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 63:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

TMG II

()

Der in Europa und Amerika eher weniger bekannte japanische Künstler Tak Matsumoto veröffentlicht mit “TMG II“ nach 20 Jahren ein weiteres Album seiner nach ihm benannten Supergroup. Neben Matsumoto, der alleiniger Melodiengeber, Gitarrist und Produzent ist, gesellen sich Eric Martin (MR. BIG) an den Vocals, Jack Blades (NIGHT RANGER) am Bass sowie Schlagzeuger Matt Sorum (ex-GUNS’N’ROSES) zu ihm. Die englischen Texte stammen von Martin und Blades.

Wie die Besetzung vermuten lässt, ist auch dieses Mal wieder klassischer Hard Rock der Inhalt des Longplayers. “Crash Down Love“ wippt inklusive 80er Jahre kompatiblem Keybord sehr anmutig und artig aus dem Startblock. Matsumotos Gitarre härtet die Nummer und der griffige Refrain tut sein übriges zur Wirkung des Songs. “Eternal Flames“ überrascht dann mit zusätzlichem Frauengesang, der von Matsumotos Landsfrauen BABYMETAL stammt und die Nummer modern wirken lässt. Nach einem weiteren femininen Intermezzo mit LISA (Risa Oribe) kommt TMG mit dem bluesigen und opulent arrangierten  “Color In The World“  wieder auf die klassische Hard Rock-Spur zurück, auf der sie dann auch bleibt. Eine gewisse Festlichkeit und Pathetik wie bei “Jupiter and Mars“ erinnern an RAINBOW oder frühe MSG, während flotte Rocker wie “My Life“ UFO-DNA in sich tragen. “TMG II“ ist ein Classic Rock-Album, das keinen Anhänger des Genres enttäuschen wird.  Versierte Musiker performen gehaltvolle, detailliert in Szene gesetzte Songs, mit Ausstrahlung und Langzeitwirkung.

 

 

 

 

TMG II


Cover - TMG II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

End Of The World We Know

()

Es ist mir eine besondere Freude, euch heute die polnische Band DISTANT DREAM vorzustellen. Ich höre die Band seit 2020 und bin seit dieser Zeit ihrer sphärischen, rein instrumentalen Musikkunst erlegen. Heuer, noch im Dezember 2024 veröffentlicht das seit 2017 bestehende Kollektiv, um Mastermind Marcin Majrowski (Songwriter, Produzent, Gitarrist), ihren vierten Longplayer "End Of The World We Know". Wie bei jedem ihrer Alben, punkten sie bereits visuell mit einem atmosphärischen, farbintensiven Artwork. Dass DISTANT DREAM bei diesem Werk auch etwas Namedropping mit Künstlern wie z.B. Jeff Loomis (NEVERMORE), der beim ersten Track mit von der Partie ist, betreiben, ist ein Indiz dafür, dass sie vom Ultra-Geheimtipp langsam in die breitere Öffentlichkeit kommen.

Dass ihr neues Album ohne Labelunterstützung veröffentlicht wird, ist unter diesen Umständen schon fast skandalös. Anyway, "When Life Meets the Voice" eröffnet das Album gewohnt entrückt und selbstvergessen, wird aber zunehmend härter und wuchtiger. Somit passt das zentrale, wilde Gitarrensolo vom bereits erwähnten Jeff Loomis wunderbar zu dem variablen Song. "Spotlight" bietet zum verträumten Klangteppich ordinäres Riffing und positioniert den Song mit seiner wechselhaften Struktur nahe am Progressive Metal. DISTANT DREAMs rein instrumentale Performance erinnert zuweilen atmosphärisch an ihre Landsmänner von RIVERSIDE; auch PORCUPINE TREE mit ihrer Wandelbarkeit, dem grenzgängerischen zwischen Metal und Rock kommen mir hier in den Sinn. Oft schwebt eine sinnierende Melancholie durch die Nummern, die wie Bodennebel aufsteigt, um später von hoffnungsvolleren Melodien vertrieben zu werden.

DISTANT DREAM ist, davon gehe ich jetzt mal aus, mein letzter Tipp in diesem Jahr - und dieser betrifft nicht nur das Album, er gilt für die ganze Band. Werte Leserschaft, diese Künstler müsst ihr unbedingt mal antesten.

 

DISTANT DREAM hören/bestellen

 

 

End Of The World We Know


Cover - End Of The World We Know Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:47 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

from the new world

()

ALLT entführen uns nach zwei EPs mit ihrem Debütalbum "From the New World" in eine düstere, aber von Hoffnung getriebene Zukunft. Die progressive Metalcore-Band aus Karlskoga (Schweden) erschafft ein audiovisuelles Universum, das nach einer nuklearen Katastrophe spielt und dabei Themen wie Verlust, Überleben und die Suche nach Sinn beleuchtet. Die Texte sind dabei alles andere als oberflächlich. Sie beschäftigen sich mit tiefgreifenden Fragen nach dem Sinn des Lebens und der menschlichen Existenz nach einer globalen Katastrophe. ALLT schaffen es, diese ernsten Themen in packende Songs zu verpacken, ohne dabei kitschig zu wirken.

Musikalisch überzeugt "From the New World" durch eine gelungene Mischung aus typischen, brachialen Metalcore-Elementen und melodischen Parts, wobei Letztere nie in die Beliebigkeit abdriften, wie das doch bei Genre-Kollegen leider öfter mal der Fall ist. Die Songs sind sehr facettenreich und die elektronischen Klangelemente bereichern den Sound ungemein - nicht ganz so dominant wie etwa bei BORN OF OSIRIS, aber eine Weiterentwicklung in diese Richtung ist ALLT zuzutrauen, denn die instrumentale Umsetzung ist beeindruckend und sorgt auch bei einem hohen Härtegrad dafür, dass die Lieder nie zu stumpf daher kommen.

Besonders hervorzuheben ist die Produktion des Albums. Der Sound ist klar und druckvoll, ohne dabei auf reine Lautstärke oder Brachialität zu setzen. Die einzelnen Instrumente sind gerade für dieses Genre gut unterscheidbar und der Gesang von Robin Malmgren hebt sich in seiner Vielseitigkeit gut von diesen ab.


Allt haben mit "From the New World" ein beeindruckendes Debütalbum vorgelegt, das sowohl musikalisch als auch inhaltlich überzeugt und sollte bei Fans solcher Bands wie ERRA, ARCHITECTS oder NORTHLANE gut ankommen. Wie die Genannten beweisen auch die Schwenden, dass Metalcore mehr sein kann als hysterisches Gekreische und Breakdowns. Wer auf anspruchsvollen Musik mit einer starken Message steht, sollte sich dieses Album auf keinen Fall entgehen lassen. Anspieltipps: Aquila, Echoes, The Orphan Breed
 

 

 

 

 

from the new world


Cover - from the new world Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:6 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD