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Heroes On Tour

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SABATON sind Live in aller Regel ein absoluter Brecher – Ende der Diskussion (falls es da jemals eine geben sollte). Egal ob als Headliner auf ihrem eigenen Festival in Schweden, als Vorband zu IRON MAIDEN, als Festivalgast oder auf Tour, wo auch immer die Truppe um Joakim Brodén aufschlägt herrscht sofort explosive Stimmung.

Nun war es allerdings so, dass das erste Live Album der Jungs („World War Live“, 2011) irgendwie ein paar Krankheiten hatte: Ewige Jubel-Einspieler die ohne Bild wenig Spaß machten, alle Ansagen waren auf Schwedisch und die Soundqualität war auch eher tauglich für mitgelieferte Handy-Kopfhörer. Der Nachfolger „Swedish Empire Live“ vom 2012er Woodstock (in Polen) besserte nach, ist aber nun auch wieder 4 Jahre alt. Umso besser, dass „Heroes On Tour“ uns nun 2016 kurzerhand die Show vom Wacken Open Air 2015 (passend zum Album „Heroes“) präsentiert.

Dementsprechend zeigt sich die Tracklist auch durchaus spielfreudig mit Songs von „Heroes“, ohne dass dabei die Klassiker zu kurz kämen – und ob nun „Ghost Divison“ oder „Night Witches“ die Menge anheizen tut eigentlich gar nicht so schrecklich viel zu Sache, in jedem Fall sind sowohl Band als auch Fans ausgesprochen lebendig bei der Sache. Ob es nun einfach der brachial-militärische Sound der Jungs, die „Noch ein Bier!“ brüllende Menge oder die sympathisch-blödelnden Kommentare von Joakim („Kein mehr Bier!“) auf dem Festival sind, an Stimmung mangelte es auf dem Wacken letztes Jahr scheinbar nicht.

Allerdings: Uns lag nur die Musik ohne Bild vor – denn „Heroes On Tour“ kommt eigentlich als zwei DVD/Blu-Ray Monstrum raus, wobei Scheibe 1 die besprochene Wacken-Show, Scheibe 2 die vom hauseigenen Festival beinhaltet. Nun ist es auch so, dass SABATONs Shows in den Jahren immer bemerkenswerter wurden – größer, feuerfester, bombastischer. Zwar wird diese Stimmung wirklich gut über die Audiospur rüber gebracht, eine Live-Blu-Ray ersetzt mir das bei SABATON aber nicht.

Fazit: Ob man drei Live-Alben in 5 Jahren braucht? Ansichtssache – aber SABATON ist definitiv eine Band die sich so eine Aktion leisten kann. Ob man allerdings SABATON ohne Bild braucht? So gut die Audio-Spur ist, so viel würde sie doch (erfahrungsgemäß) durch Live-Bilder gewinnen. Dementsprechend: Habt ihr einen DVD oder Blu-Ray Player, greift zur Bild-Scheibe - aber auch mit der CD/Vinyl macht man im Zweifelsfalle nicht falsch, verpasst vermutlich nur etwas was sich anderweitig lohnen würde.

Tracklist:

01. Final Countdown

02. The March To War

03. Ghost Division

04. To Hell And Back

05. Carolus Rex

06. No Bullets Fly

07. Resist And Bite

08. Far From The Fame

09. Panzerkampf

10. Gott Mit Uns

11. The Art Of War

12. Soldier Of 3 Armies

13. Swedish Pagans

14. Screaming Eagles

15. Night Witches

16. Primo Victoria

17. Metal Crüe

Heroes On Tour


Cover - Heroes On Tour Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 73:55 ()
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XI

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Was wurde im Vorfeld nicht schon alles gemutmaßt? Dass METAL CHURCH so eine riesige Erwartungshaltung produzieren ist jedoch ein hausgemachtes Problem. Schließlich wurden schon monatelang kryptische Infos lanciert, dass was „ganz Tolles“ im MC-Camp passieren wird. Und als die Spannung kaum noch auszuhalten war, wurde mit Mike Howe endlich der neue / alte Sänger präsentiert. Howe, der Ende der 80er und Anfang der 90er mit „Blessing In Disguise“, „The Human Factor“ und „Hanging In The Balance“ drei absolute METAL CHURCH Klassiker eingesungen hat. Fun Fact am Rande: Von seinen damaligen Mitmusikern ist heute KEINER mehr dabei. Selbst Bandgründer Kurdt Vanderhoof war zu Howe-Zeiten nur als Songwriter, nicht als aktiver Musiker tätig.

Die Fangemeinde erwartet nun eben nicht mehr und nicht weniger, als ein Album auf Augenhöhe mit den drei alten Werken. Was natürlich etwas unfair ist, denn ein neues Werk kann niemals mit den Alben konkurrieren, die seit fast 25 Jahren in Fleisch und Blut übergegangen sind.

Blendet man zu Beginn die alten Klassiker mal aus, so ist man angenehm vom starken Eröffnungsquartett überrascht. Dreimal starker Up-Tempo Metal -zeitweise sogar leicht thrashig- und einmal episch und erhaben. Und wenn man dann doch vergleicht, so kommt einem in erster Linie das `89er Album „Blessing In Disguise“ in den Sinn. In der Mitte wird es mit „The Sky Falls In“ oder „Blow Your Mind“ nicht schlecht, aber leider etwas beliebig. Im letzten Drittel bekommen METAL CHURCH mit den beiden flotten „Soul Eating Machine“ und „Suffer Fools“ sowie dem bedrohlichen und sich fulminant steigernden „It Waits“ wieder die Kurve. Der Sound hingegen ist recht rockig und erinnert etwas an das „Masterpeace“-Album. Ein etwas fetterer Klang hätte meiner Meinung nach der CD auch gut zu Gesicht gestanden. Macht unterm Strich ein sehr starkes Album, was losgelöst von der eigenen Geschichte fast einen „Tipp“ verdient gehabt hätte. Da das aber nicht geht, bleibt eben die Empfehlung, dass man als traditioneller Metalhead auf jeden Fall mal reinhören sollte.

Ach ja: Das Wichtigste zum Schluss: Mike Howe ist gesanglich nicht eine Minute gealtert und klingt auch auf „XI“ stark wie eh und je. Wäre echt eine Schande gewesen, wenn diese Stimme für immer in der Versenkung verschwunden wäre.  

XI


Cover - XI Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 58:30 ()
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Tears Of Ages

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DIVINE WEEP aus Polen haben sich mittlerweile komplett von ihren Black Metal-Wurzeln gelöst und bieten kraftvollen Euro Power Metal, welcher an die frühen 2000er erinnert und herrlich untrendy daherkommt. Die besten Werke von CRYONIC TEMPLE, BURNING POINT oder NOSTRADAMEUS aber auch neuere SCANNER kommen einem da in den Sinn. Ab und zu gibt es von der Gitarrenfront auch einen kleinen IRON MAIDEN Schlenker zu hören. Das ist jetzt zwar nicht neu (ja, ja, ein Fünfer ins Phrasenschwein…is‘ Recht), macht aber Laune. Vor allem da die Jungs einiges auf dem Kasten haben. Sound stimmt und der kraftvolle Gesang von Igor Tarasewicz braucht sich vor internationaler Konkurrenz nicht zu verstecken. Auch wenn wir von Euro Power Metal sprechen, sind DIVINE WEEP weit weg von irgendwelchen Tralala-Nümmerchen und vernachlässigen bei aller Eingängigkeit den Metal nicht. Sogar Chöre wie im Titelstück verwässern die Angelegenheit nie. Schützenhilfe in besagtem Titelstück bekamen DIVINE WEEP von Wojciech Hoffmann, dem Gitarristen der polnischen Metalurväter TURBO, welcher mit seinem Gitarrensolo wieder einmal glänzen kann. Was „Tears Of Ages“ aber wirklich empfehlenswert macht, ist die Tatsache, dass hier alles schlüssig auf den Punkt komponiert wurde und so für Freunde des zackigen Euro Metals ein kompromissloses Hörvergnügen bietet. 

Tears Of Ages


Cover - Tears Of Ages Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:2 ()
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Breaking The Masks: 17 Years Anniversary Album

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Auf „Breaking The Masks“ feiern die Finnen ihr 17-jähriges Bestehen. Warum man sich ausgerechnet einen solch unrunden Geburtstag aussucht, bleibt erstmal das Geheimnis der Männer aus dem Land der tausend Seen. Man nahm sich sechs Songs des Debütalbums vor und spielte diese im aktuellen Line-Up neu ein. Darüber hinaus gibt es einen neuen Song und zwei Cover. Eines von STORMWITCH („Rats In The Attic“) und eines von THIN LIZZY („Cold Sweat“). Die eigenen Songs liegen dabei näher an neueren STORMWITCH denn an THIN LIZZY. Auch weil Sänger Kimmo Perämäki etwas leicht Nasales in der Stimme hat, das besonders in den mittleren Lagen eben immer wieder an STORMWITCH Sänger Andy Mück erinnert. Musikalisch ist man auch gar nicht so weit von Kimmos Solo-Projekt BLACKHILL entfernt. Auch wenn mir selbiges eine Spur mehr zusagte (Review gibt es hier http://www.metalinside.de/review/blackhill/shadow-man).

Allerdings will „Breaking The Masks“ nicht als neues Album verstanden werden, sondern ist als Art „offizielles Demo“ zu sehen. Da die ersten Alben eher mal unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden, möchte man sich mit Stormspell im Rücken einfach noch einmal einem breiteren Publikum vorstellen. Alles in allem ist „Breaking The Masks“ ein gutes Melodic Metal Album, welches an teutonische Vertreter der späten 80er und frühen 90er erinnert (CROSSROADS, CENTAUR oder STS 8 MISSION). Bin gespannt, wie das nächste „richtige“ Werk klingt.

 

 

 

 

Breaking The Masks: 17 Years Anniversary Album


Cover - Breaking The Masks: 17 Years Anniversary Album Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 33:59 ()
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Metalbomb

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Endlich. Goldkehlchen Attila Tóth ist seit 6 Jahren in den Reihen von POKOLGÉP unterwegs und da erscheint mit „Metalbomb“ das erste Studioalbum mit seiner Beteiligung erst jetzt. Aber lieber spät als nie. In den etwas mehr als 8 Jahren seit dem letzten Werk „Pokoli Mesék“ hat sich glücklicherweise nicht allzuviel getan im Hause der ungarischen Metalurgesteine. Außer, dass man vielleicht noch eine Spur weiter zurück in die eigene Vergangenheit gegangen ist. So hat „Metalbomb“ bedeutend mehr mit frühen Werken wie „Totális Métal“, „Pokoli Színjátékáték“ und „Éjszakai Bevetés“ gemein als mit den Werken aus den frühen 2000ern. Was aus meiner Warte durchaus als positiv zu bewerten ist. So gibt es fetten klassischen Heavy Metal mit starkem ungarischem Gesang. Attilas Screams können es durchaus mit denen eines Eric Adams aufnehmen. Mit dem treibenden, rifflastigen „Az Alarc Lehull“ erwischen POKOLGÉP einen Start nach Maß. Das folgende „Szemtöl Szembe“ dann tönt etwas melodischer, was POKOLGÉP aber ebenso gut zu Gesicht steht. Das flotte „Ringben“ hätte auch auf den ganz frühen Alben eine tolle Figur gemacht und schreit nach einer Liveumsetzung. Dass POKOLGÉP aber auch Balladen schreiben können, ist spätestens seit HAMMERFALL „Sent Me A Sign“ (im Original „Hol Van A Szó“) gecovert haben, bekannt. Auf dem neuen Album heißen diese „Ne Köss Belem!“ und „Emlekszem“ und sind wieder typische, traurige POKOLGÉP-Nummern geworden, zu denen man auch als harter Metaller gerne mal ein, zwei Tränchen verdrückt. Das melodische „Acelkemeny“ darf als weiteres Highlight genannt werden. Und auch sonst sind auf weiter Flur keine Filler auszumachen. Wer also z.B. mit den letzten ACCEPT Alben gut kann, der darf sich gerne auch mit POKOLGÉP beschäftigen. Nachdem OMEN (HU) vorgelegt haben, haben POKOLGÉP fulminant nachgezogen, und wenn im April OSSIAN mit einem neuen Album vorstellig werden, ist der Ungarn-Hattrick hoffentlich komplett. 

Metalbomb


Cover - Metalbomb Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:33 ()
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Huszonöt Év

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Wenn von OMEN die Rede ist, dann meint man meist die Amerikaner, welche drei legendäre Alben in den 80ern veröffentlichten, aber seit Jahren ihrer ursprünglichen Form und Klasse hinterherhecheln. Besser machen es da ihre in unseren Breitengraden eher unbekannten ungarischen Namensvettern. Anfang der 90er als neue Spielwiese von den Ex-POKOLGÉP Leuten Joszef Kalapács und László Nagyfi gegründet, hat man sich mittlerweile längst aus dem Schatten des ungarischen Metalgotts Kalapács emanzipiert und begeistert mit hartem, zeitlosem Heavy Metal, welcher manchmal die Grenze zum Thrash streift. Die rauen, aber immer melodischen ungarischen Vocals von Árpád Koroknai passen dabei wie die Faust aufs Auge. OMEN sind modern und oldschool zugleich, lassen dabei immer wieder Erinnerungen an andere Ost-Bands wie zum Beispiel die tschechischen ARAKAIN zu. Auch wenn sich OMEN meist in Mid-Tempo Gefilden aufhalten, sind ihre Kompositionen doch alle sehr treibend und mitreißend. Wenn METAL CHURCH mal wieder eine Nummer raushauen würden wie OMEN mit „Fáradt Ez A Hely“, die Metalwelt wäre selig. Selbst bei einem ruhigeren Song wie „Keresem“ machen OMEN eine tolle Figur und umschiffen jedwede Kitschklippe mehr als gekonnt. Und bei „Testvér, Te Játssz A Mélynek“ beweisen OMEN, dass sie auch noch wie zu seligen „Feketében“-Zeiten Gas geben können. Dass das Ganze dann auch noch fett produziert aus den Boxen ballert, versteht sich fast von selbst.

Wer also auf harten, zeitlosen Heavy Metal mit hymnischen Refrains steht, sollte sich nicht von den (sehr passenden) ungarischen Vocals abschrecken lassen. OMEN brauchen einen internationalen Vergleich zu keiner Sekunde zu scheuen. Fettes Teil.

 

 

Huszonöt Év


Cover - Huszonöt Év Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:35 ()
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In Ruin

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CAULDRON aus Kanada gehörten auch schon auf den vorhergehenden drei Alben nicht zu den hektischsten Vertretern ihrer Zunft. Ihr melodisch / melancholischer Heavy Metal buhlte nie um Geschwindigkeits- oder Härterekorde, vielmehr wusste er durch memorable Melodien und eine einzigartige Stimmung zu überzeugen. Auf Album Nr. 4 ist das keinen Deut anders. Während man gerade beim Punkt zwingende Melodien auf dem Vorgängerwerk „Tomorrow’s Lost“ etwas schwächelte, so befindet man sich mit „In Ruin“ wieder in der Erfolgsspur des Zweitwerks „Burning Fortune“. Als Einflüsse höre ich neben den amerikanischen HALLOWEEN (die man mit „I Confess“ auf besagtem Zweitwerk auch schon coverte) auch 80er Undergroundcombos wie NIGHTCRAWLER oder LEATHER NUNN heraus. Aber auch die 80er Großtaten der SCORPIONS dürften einen bleibenden Eindruck auf Jason Decay und seine Mannen gehabt haben. Das große Plus von „In Ruin“ ist die angenehme „Hörbarkeit“. Zur Musik CAULDRONs lässt sich sowohl im Club abrocken als auch auf der Couch entspannen. Mir gefällt der Mut, viele Hard Rock Elemente in ihren Sound einfließen zu lassen, ohne sich einen Kopf darüber zu machen, ob der Sound dadurch verwässert wird. Wird er meiner Meinung nach nicht, er bekommt aber eine weitere Facette und Tiefe. CAULDRON beweisen, dass Heavy Metal nicht immer voll auf die 12 gehen muss, um zu gefallen. Anspieltipps sind das treibende „Empress“, das flotte „Burning At Both Ends“ und der Stampfer „Corridors Of Dust“. Lediglich das etwas langatmige Instrumental „Delusive Serenade“ kann da nicht wirklich mithalten. Trotzdem bleibt das Fazit, dass CAULDRON mit „In Ruin“ ein weiteres gelungenes -und latent trauriges- Album veröffentlicht haben, das wunderbar dazu geeignet ist, nach dem Genuss der Alben von SKULL FIST, ENFORCER, RAM etc. zu entspannen und auf den Boden zurückzukommen. Chill-Out Metal sozusagen.    

In Ruin


Cover - In Ruin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:28 ()
Label:
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My Way

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RAGE veröffentlichen nach der Ende 2015 erschienen EP „The Refuge Years“ (und dem gleichnamigen Boxed Set) mit „My Way“ eine weitere EP. Zu hören sind darauf der Namensgeber „My Way“, „Black In Mind“ und „Sent By the Devil“ in 2015-Version und „My Way“ auf spanisch: „A Puesto A Ganar“. Der Song geht klar ins Ohr und kann auf Englisch, wie auch auf Spanisch voll punkten: Fette Gitarren und kraftvoller Gesang, das klingt ordentlich nach RAGE. Auch die neuen Versionen von „Black In Mind“ und „Sent By the Devil“ und beweisen, dass Peavy Wagner mit Vassilios "Lucky" Maniatopoulos (TRI STATE CORNER) und Marcos Rodríguez (SOUNDCHASER) gute Unterstützung gefunden hat. Die Produktion ist klar zeitgemäß und knallt ordentlich aus den Boxen.
Da kann man auf das neue Album (vorraussichtlich im Mai) gespannt sein! "My Way" erscheint als Mini-Digi.

My Way


Cover - My Way Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 04
Länge: 17:46 ()
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Terminal Earth (Re-Release)

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Ein Jahr nach dem sensationellen Debüt „Hypertrace“ legten SCANNER 1989 mit „Terminal Earth“ nach. Und auch wenn die Vorlage des Erstlingswerks nicht ganz erreicht wurde, hauen SCANNER auch mit ihrem zweiten Album einen amtlichen Kracher raus. Sänger Michael Knoblich war seinerzeit leider fahnenflüchtig geworden und von Ex-ANGEL DUST Sänger S.L. Coe ersetzt worden. Dass selbigem der Ruf vorauseilte nicht die einfachste Person zu sein, sollten auch SCANNER recht schnell merken und standen Anfang der 90er schnell wieder ohne Sänger da, während Coe zu REACTOR und seiner eigenen Formation C.O.E. weiter wanderte. Aber ob schwierig oder nicht: auf „Terminal Earth“ macht er einen super Job. Imitiert seinen Vorgänger nicht, sondern drückt den neuen Songs seinen unverkennbaren Stempel auf. Textlich entfernen sich SCANNER erstmals vom reinen Science-Fiction Konzept und prangern einerseits unsere Konsumgesellschaft („Buy Or Die“) und auch die damalige TV-Landschaft (wenn die gewusst hätten, wie es heute da aussieht) („Telemania“) an. Aber natürlich bleiben SCANNER ihrem Lieblingsthema treu und so gibt es mit „Terminal Earth“ oder auch „We’re Not Alone“ genug Sci-Fi Stoff.

Musikalisch stellt man sich etwas breiter auf als noch beim Debüt. Auf das speedige Titelstück folgt mit dem erwähnten „We’re Not Alone“ eine der berühmtesten SCANNER Hymnen, welche bei keiner Show fehlen durfte. „Wonder“ überrascht mit vielen Tempowechseln und markiert den Übergang zum etwas komplexeren Songmaterial der späteren Alben. Bei „Buy Or Die“ hingegen fliegt wieder richtig schön straight die Kuh. So muss das. Da knackt der Nacken und die Faust schnellt bei Refrain reflexartig nach oben. „Telemania“ erinnert etwas an GAMMA RAY’s „One With The World“ bzw. selbiges erinnert an die SCANNER Nummer, da diese doch ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel hat. Der zweite Teil wird mit der Up-Tempo Nummer „Touch The Light“ eingeläutet und auch hier punkten SCANNER mit ihrer größten Stärke: REFRAINS!!! Und zwar solch großen, dass man das nur in Großbuchstaben schreiben kann. Das Titelstück dann gibt wieder richtig Stoff. So macht das Spaß. Danach kommt der epische Teil von SCANNER zum Tragen: Das fast 10-minütige „From The Dust Of Ages“ vereint alle Stärken SCANNERS und ist ein kleines Magnum Opus, an dem ich mich bis heute nicht satt gehört habe. Sphärische Parts wechseln sich mit harten Metal Teilen ab und verschmelzen zu einem stimmigen Ganzen. „Challenge“ ist dann nochmal großes Bleifuß-Kino und bringt die Nackenmuskulatur so richtig auf Betriebstemperatur. Nach „Telemania“ ist „L.A.D.Y“ der zweite damalige CD-Bonus und ist für SCANNER Verhältnisse ein etwas zahmer Hard Rocker, nicht schlecht, aber auch nicht so zwingend wie der Rest. Damit geht „Terminal Earth“ zwar knapp hinter „Hypertrace“ ins Ziel, kann von Freunden früher, HELLOWEEN-artiger Melo-Speed Mucke bedenkenlos verhaftet werden.  

Terminal Earth (Re-Release)


Cover - Terminal Earth (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:3 ()
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Hypertrace (Re-Release)

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Nachdem vor zwei Jahren Divebomb Records die beiden Frühwerke der Speedies von SCANNER für den US-Markt neu aufgelegt haben, übernimmt Massacre dies nun für den europäischen Markt. Auch wenn ich das aktuelle Comeback-Werk „The Judgement“ sehr schätze, so stinkt es leider gegen das hier vorzustellende Debut ab. Seit ich in den frühen 90ern über SCANNER gestolpert bin, wandert dieses Fabelteil deutschen Speed Metals in schöner Regelmäßigkeit sowohl auf den Plattenteller als auch in den CD-Schacht. Obwohl SCANNER 1988 auf „Hypertrace“ ultraeingängig im Stile alter HELLOWEEN musizieren, wird das Teil auch beim 150sten Durchlauf nicht langweilig. Axel Julius und seine Mannen haben es geschafft 10 Hymnen (auf dem originalen Vinyl befinden sich nur 8 Tracks…hier gibt es den ursprünglichen CD-Bonus „Wizard Force“ und das vorab 1987 auf dem Doomsday News Sampler veröffentlichte „Galactos“ dazu) für die Ewigkeit festzuhalten. Angefangen beim Speed Orkan „Warp 7“, über die Mitsingnummer Terrion, dem etwas komplexeren „Locked Out“ bis zum Mid-Tempo Hit „Across The Universe“ enthält die A-Seite nur Volltreffer. So viel Power, Spielwitz und die große Lust an kleinen Details suchen auch heute noch ihresgleichen. Kaum zu glauben, dass Axel Julius mit LIONS BREED kurze Zeit vorher ein zwar gutes, aber kein legendäres Album veröffentlicht hat.

In den Songs spiegelt sich auch das Science-Fiction Konzept perfekt wieder und passt einfach wie der Arsch auf den Eimer. Dass die hohe und kraftvolle Stimme von Michael Knoblich dem ganzen dann noch die Krone aufsetzt, ist die Kirsche auf der Sahne. Das wirklich Faszinierende ist aber, dass SCANNER auch im weiteren Verlauf nicht die Luft ausgeht. Mit „R.M.U.“ und dem an ganz alte RAGE gemahnende „Grapes Of Fear“ wird der Energielevel schwindelerregend hoch gehalten. „Retaliation Positive“ ist dann die zweite Mid-Tempo Nummer, die im Refrain einen coolen Kontrast zwischen Knoblichs extremer Kopfstimme und tiefen Gangshouts bietet. Bei „Killing Fields“ wird das Tempo nochmal richtig angezogen. Wer bei dieser Bridge noch ruhig sitzen bleiben kann muss tot sein. Auch die beiden Bonussongs „Wizard Force“ und „Galactos“ sind keine Ausschussware, sondern fettestes Metalentertainment. Ich weiß, dass sich das Ganze hier wie von einem 15-jährigen Fanboy liest….aber auch mit Ende 30 lässt mich „Hypertrace“ eben zu einem solchen mutieren. In diesem Bereich gibt es mit der ersten HELLOWEEN, den ersten beiden BLIND GUARDIAN und der ersten CHROMING ROSE nicht viel Geileres aus den 80ern. Wer’s noch nicht hat und auf Speed Metal mit Melodie und Power steht: ZUGREIFEN!!!

Hypertrace (Re-Release)


Cover - Hypertrace (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:21 ()
Label:
Vertrieb:

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