Review:

Relics Of Harmony

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PHALLAX sind wieder so eine Sache: Das typische Beispiel für eine Metal Band und zwar nur und einfach Metal ohne weitere stilistische Eingrenzung. Das mag den Künstler zwar freuen und stolz machen, der geneigte Hörer hingegen bleibt mitunter etwas ratlos zurück, da eine Identifikationsfläche fehlt. Zwar ist das Grundgerüst melodischer Metal welcher mitunter mit geilen Gitarrenharmonien („Little Things“)glänzt, oft aber auch etwas zerfahren wirkt, da modernere Elemente eingeflochten werden, deren Hinzufügen nicht immer homogen ist. Zur weiteren Verwirrung trägt, die -sagen wir mal- sehr individuelle lyrische Gestaltung bei. So heißt es zum Beispiel im traubensaftig betitelten „Trollinger“: „This is how we do it take your guitar and tune it after 3 a.m. we're drunk and ruined but the song is ready“. Und das ist noch eine der am wenigsten verschwurbelten Textzeilen. Ähnlich verhält es sich eben auch mit der Musik. Trotz musikalischer Klasse und gutem Gesang von Jogi Shure werden es PHALLAX schwer haben sich zu etablieren, denn ich weiß immer noch nicht was die Herren eigentlich von einem wollen.

Relics Of Harmony


Cover - Relics Of Harmony Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:36 ()
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Review:

The Blessed Curse / After The Muse

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Mit „Mysterium“ konnten MANILLA ROAD einiges an Boden wiedergutmachen und auch mit „The Blessed Curse“ zeigt die Formkurve steil nach oben. Spannend an „The Blessed Curse“ ist, dass mich insbesondere die ruhigen Töne zu begeistern wissen. Das orientalisch angehauchte und größtenteils akustisch daherkommende „Tones Of Clay“ beispielsweise ist so ein Gänsehautverursacher. Nach hinten steigert sich der 8-Minüter zu einem hypnotischen akustischen Schlangentanz. Die Geschichten der alten Sumerer, welche Mastermind Mark Shelton als lyrische Inspiration dienten, wurden hier musikalisch perfekt umgesetzt. Was aber nicht heißen soll, dass wir es hier mit einer verträumten Balladenscheibe zu tun hätten. Der „Shark“ und sein Gefolge haben immer noch Zähne. Sehr schön stellt er das z.B. in der Up-Tempo Nummer „Reign Of Dreams“ unter Beweis. Power und Melodie. Easy Listening boten MANILLA ROAD noch nie und auch „The Blessed Curse“ will erobert werden. Je mehr Zeit man der Platte widmet, desto mehr unsterbliche Melodien erschließen sich dem Hörer. Auch Neudis Drumming -welches beim ersten Hören etwas chaotisch anmutet- gewinnt mit jedem Durchlauf an Sinn und macht irgendwann richtig Spaß, weil es eben kein stupides uff-zack-uff-zack ist. Mutig und gelungen.

Als Bonus spendieren uns MANILLA ROAD eine Bonus-CD, welche nahezu rein akustisch daherkommt und wirklich zum Träumen einlädt. Zusätzlich gibt es die unveröffentlichte viertel-stündige Nummer „All Hallow's Eve“ als 81er Proberaummitschnitt und als 2014er Studioaufnahme. Beide Versionen übrigens von Originaldrummer Rick Fisher eingespielt.

Aber auch ohne diese Bonuszuckerlen haben MANILLA ROAD einen weiteren Epic / Kauz Metal Hammer eingespielt, welcher nahezu auf Augenhöhe mit den 80er Großtaten ist. In diesem Sinne: „Up The Hammers And Down The Nails!“

 

The Blessed Curse / After The Muse


Cover - The Blessed Curse / After The Muse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 98:31 ()
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The End Of Time

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Brasilien ist die Heimat von HEVILAN, die nun über Massacre Records ihr Debüt-Album „The End Of Time“ dem Rest der Welt zugänglich machen wollen. Veröffentlicht wurde „The End Of Time“ – in Brasilien – nämlich schon 2013, und seiner Zeit zum besten brasilianischen Power Metal-Album gekürt (Road Of Time). Seite an Seite spielten die Brasilianer mit SANCTUARY und NEVERMORE in Südamerika.

Musikalisch einzuordnen sind die Brasilianer irgendwo auf der Schnittstelle zwischen Power Metal und klassischen Heavy Metal. Eine nicht zu klare Produktion sorgt dabei für old school Flair und auch die Vocals können sich sehen lassen. Vor Streichen schrecken HEVILAN nicht zurück – was in der Ballade „Loneliness“ sehr gut zur Geltung kommt. Auch dezente Hintergrundchöre werden hier und da gut eingesetzt. Songs wie „Shades Of War“, „End Of Time“ und „Son Of Messiah“ wissen am meisten zu punkten.

Fans von Bands wie SYMPHONY X, PRIMAL FEAR und FREEDOM CALL sollten bei HEVILAN mal reinhören.

The End Of Time


Cover - The End Of Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 45:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The League Of Shadows

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Hinter der Firmierung ARCHITECTS OF CHAOZ versteckt sich kein geringerer als der ex-IRON MAIDEN Sänger Paul Di’Anno (sang bekanntlich ja die kultigen ersten beiden MAIDEN-LONGPLAYER ein) und seine deutsche Backingband THE PHANTOMZ, welche ja schon seit über 10 Jahren die Metal-Bühnen dieser Welt (also vor allem Europa) bereisen. Und der gute Paul will es jetzt also doch noch mal wissen – eigenen Band, eigene Texte, eigenes Album – und eigenen Sound. Denn die bemühten Vergleiche des Labels mit IRON MAIDEN hinken vorne wie hinten. ARCHITECTS OF CHAOZ liefern auf „The League Of Shadows” eine klassisches Metalalbum zwischen NWOBHM und modernen Power Metal, versehen mit dem typischen Gesang des Paul Di’Anno (welcher schon mal eine MAIDEN-Erinnerung wachruft). „Rejected“ als Opener kommt aggressiv, schnell und melodisch daher und weis mit tollem Refrain zu überzeugen; „How Many Times“ als Ohrwurm-Stampfer hat dann doch etwas von MAIDEN (man kriegt den Namen einfach nicht aus Kopf bei dieser Review) und das düstere Stimmung, tolle Melodie verbreitende und mit Thrash-Versatzstücken versehen „When Murder Comes To Town“ darf man da mal anchecken. Highlight sicher auch „Dead Eyes“ das ebenfalls als fast schon thrashiges Riffstück konzipiert ist. Und das da mal zwischen drin auch mal ein nicht immer zu 100-Prozent zwingender Song auftaucht wird einfach mit Elan und Power wegmusiziert. Ach ja, das DEEP PURPLE-Cover „Soldier Of Fortune“ hätte man getrost sein lassen sollen – das passt in dieser Ausführung meines Erachtens nun gar nicht; und auch die an sich nette Halbballade „Switched Off (Released)“ (noch eine unbewusste MAIDEN-Reminiszenz) hat außer guten Gesang wenig zu bieten. Ansonsten durchaus Daumen hoch für Paul, die Chaosarchitekten und „The League Of Shadows”.

The League Of Shadows


Cover - The League Of Shadows Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:12 ()
Label:
Vertrieb:
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Venom

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Seit dem letzten Output von Shredmeister Chris Impellitteri sind nun auch schon wieder knapp sechs Jahre vergangen. Was einerseits damit zusammenhängen mag, dass sein Sänger Rob Rock mit DRIVER aktiv war und auch Impellitteri selbst mit ANIMETAL USA nicht gerade untätig zuhause saß. Die Vollgasattitüde von ANIMETAL USA hat Chris für den neuen IMPELLITTERI Output genauso übernommen, wie auch deren Schlagzeuger John Dette (war als Liveaushilfe schon überall u.A. bei SLAYER, TESTAMENT, ICED EARTH oder ANTHRAX). Am Bass ist immer noch James Amelio Pulli zu hören, welcher nun auch schon seit 1992 die tiefen Seiten bedient. VENOM bietet zwar klassischen IMPELLITTERI Stoff, selbiger wurde aber einem Härte- und Geschwindigkeitslift unterzogen und so geht es über weite Strecken doch recht doublebasslastig zur Sache. Was IMPELLITTERI von vielen anderen Bands mit tollen Instrumentalisten unterscheidet ist die Tatsache, dass man die Frickelorgien sehr kurz hält und den Song in den Vordergrund stellt. Dazu kommen noch Rock's sehr eingängige Vocalarrangements, welche sich sofort im Kleinhirn festsetzen. Die Songs sind knackig kurz und kommen super auf den Punkt. Bieten also keinen Platz für Langeweile. Der Haken dabei ist, dass das Album mit 36 Minuten fast schon ein wenig frech kurz ist. Fairerweise muss man aber sagen, dass die meisten Versionen zwei Bonustracks aufbieten (die mir allerdings nicht vorliegen). Natürlich drängen sich bei IMPELLITTERI die Malmsteen Vergleiche auf. Aber auch ohne rosarote Fanbrille muss man sagen, dass IMPELLITTERI sowohl bei den Songs als auch technisch und vor allem beim Sound die Nase vorne haben. Traditionell veranlagte Metalheads, die auf feurige Soli und eine der besten Stimmen im Metal stehen, sollen mal in „Venom“, „We Own The Night“ und „Jehova“ 'reinhören. Sollte sich lohnen. Und wenn jetzt endlich mal eine Europatour kommt, bin ich gänzlich happy.

 

 

 

Venom


Cover - Venom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:3 ()
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Interview:

Ranger - Where Evil Dwells

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Interview

M.I.: Erst einmal Glückwunsch zu eurem neuen Album. Vor “Where Evil Dwells” habt ihr einige E.P.s und Demos veröffentlicht. Siehst du einen großen Unterschied zwischen dem Album und euren frühen Veröffentlichungen?

Dimi: Danke dir! Da gibt es definitiv eine Entwicklung zwischen den ganzen Veröffentlichungen. Ich denke, dass sich musikalisch wenig verändert hat, denn wir versuchen mit der gleichen schädelspaltenden Formel zu arbeiten wie bei den älteren Aufnahmen. Technisch jedoch sind wir eindeutig bessere Musiker geworden.

 

M.I.: Sind alle Songs auf dem Album brandneu oder wurden auch ältere Ideen benutzt?

Dimi: Sind alle neu. Ich denke, dass wir weniger als sechs Monate für alles gebraucht haben.

 

M.I.: Wie sind denn bis jetzt die Reaktionen auf das Album?

Dimi: Die sind wirklich gut. Die meisten loben das Album wirklich sehr, ein paar wenige scheinen es nicht so zu mögen, aber man kann nicht jeden glücklich machen. Die Kritiken sind echt fantastisch und es waren einige tolle Dinge über den typischen RANGER-Sound zu lesen.
 

M.I.: Der Sound von “Where Evil Dwells” tönt zu 100% old-school aus den Boxen. War dieses old-school Feeling von vorn herein geplant? Auch das Cover, eure Outfits und eben der Sound passen ja perfekt zusammen. War das Absicht oder entstand der Gesamtlook eher zufällig und natürlich?

Dimi: Ehrlich gesagt hatten wir keinen speziellen Plan. Es hat sich einfach alles mit den Songs so zusammengefügt und wir sagten unserem alten Freund Samu Salovaara wie das Cover aussehen sollte. Handgemalte Cover sind aber natürlich unsere Favoriten. Sehr natürlich. So wie wir.
 

M.I.: Auf den meisten eurer Cover gibt es einen bestimmten Schädel zu sehen. Wird er langsam zu einem Maskottchen?

Dimi: Yeah, so was in der Art. Nicht unbedingt wie Eddie oder so etwas was AMULET oder NIGHT DEMON gerade mit ihrem Henker oder ihrem Sensenmann machen. Das ist zwar cool, wir wollen aber Mr.Skull hinter dem Schlagzeug behalten und ihn so oft es geht auf den Covern auftauchen lassen. Außerdem wollen wir in Zukunft unsere Ritter zurückbringen.

 

M.I.: Dein Gesang erinnert mich manchmal an den von Paul Baloff. War er eine Inspiration für RANGER?

Dimi: Auf jeden Fall war er eine von vielen. Der Typ war echt vollkommen verrückt und einer der besten Frontmänner des Heavy Metals. Würde er heute noch leben, wäre er echt immer noch der Hammer.
 

M.I.: Viele Bands starten mit Vollgas. Und dann werden sie alt und langweilig und nennen es “künstlerische Weiterentwicklung”. John Ricci von EXCITER sagte dazu, dass das Bullshit ist. Es sei nur eine Entschuldigung dafür alt und lahm zu werden. Habt ihr bereits einen Plan in welche Richtung sich RANGER entwickeln werden? Oder anders gesagt: Welche Philosophie mögt ihr mehr: ständige Veränderung wie zum Beispiel bei METALLICA oder eben so wie EXCITER?

Dimi: John Ricci hat's gesagt. Natürlich den Weg, den auch EXCITER eingeschlagen haben. Trotzdem wollen wir natürlich immer besser werden. Aber es wird bei uns keine künstlerisch progressiven Veränderungen geben. Wir wollen nicht auf Teufel komm raus unser “...and Justice For All” schreiben. Versteh' mich aber nicht falsch. Auch METALLICA hatten natürlich einen großen Einfluß auf uns.


M.I.: Viele der aktuellen “old-school” Bands klingen entweder nach 70er Rock oder der NWoBHM. Der rauhe Speed Metal von RANGER unterscheidet sich da schon recht deutlich und klingt recht einzigartig. Seht ihr euch denn trotzdem als Teil einer speziellen “old-school” Szene? Oder macht ihr einfach euer eigenes Ding?

Dimi: Eigentlich sehen wir uns nicht als Teil einer speziellen Bewegung innerhalb der Metalszene. Wir wollen nur den lautesten, heaviesten und schnellsten Metal spielen. Wir versuchen mit einigen einzigartigen Ideen in unseren Alben und Songs um die Ecke zu kommen. Und ich denke das bekommen wir echt ganz gut hin.

 

M.I.: Viele Bands kommen heutzutage aus Schweden und man hört immer nur von der schwedischen Szene? Gibt es so etwas auch in Finnland?

Dimi: Yeah, definitiv. Und sie wird hier jedes Jahr stärker.

 

M.I.: Gibt es eine Verbindung von RANGER zu alten finnischen Bands wie OZ oder TAROT?

Dimi: OZ haben 2011 ein neues Album gemacht, welches einen Killersound hatte. Ich denke Nicke Anderson war der Produzent. Sie sind auch aktuell noch aktiv. TAROT hingegen liegen wohl gerade wieder auf Eis, da Marco Hietala mit NIGHTWISH auf Arena-Tour ist. TAROT spielen zwar ab und zu Shows, aber nichts Spezielles. Ich persönlich liebe das “Spell Of Iron” Album und denke, dass es das beste finnische Heavy Metal Album der 80er ist.

 

M.I.: Ihr habt bereits auf dem bekannten Keep-It-True Festival gespielt. War das etwas Besonderes für euch oder nur eine weitere Show?

Dimi: Es war definitiv eines der Highlights des letzten Jahres. Wir waren schon oft als Fans dort. Es war eine tolle Show vor einem tollen Publikum. Das Line-Up war großartig und wir haben viele neue Freunde getroffen.

 

M.I.: Was erwartet ihr von der Zukunft? Was sind die Ziele, die ihr mit RANGER erreichen wollt...und sagt bitte nicht “Weltherrschaft”?

Dimi: Wir wollen einfach ein neues Album veröffentlichen und hoffentlich die Möglichkeit haben überall touren zu können. Touren und Alben veröffentlichen: Das ist alles was wir wollen.
 

M.I.: Letzte Worte?

Dimi: Im Juni kommen RANGER zurück nach Deutschland. Prepare to meet the Omen….OF DOOM.
 

M.I.: Danke für deine Zeit. 



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Bury The Hatchet

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Das Quintett aus Virginia, das in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert, kann erst auf drei Studioalben zurückblicken, von denen das letzte, "No Survivors", auch schon zehn Jahre zurückliegt. Nach immerhin zwei EPs in diesem Zeitraum klingt "Bury The Hatchet" so, als haben die Jungs noch ordentlich Feuer im Allerwertesten; das Album fährt von vorne bis hinten durchweg eingängige, ohrwurmtaugliche Hymnen auf, die stilistisch irgendwo zwischen typischem US Metal der Marke OMEN, SLOUGH FEG oder TWISTED TOWER DIRE (ebenfalls aus Virginia) und europäischer Traditionsmelodiekunst vom Schlage ISEN TORR, RAWHEAD REXX oder ganz alten IRON MAIDEN (mit Paule am Mikro) liegen. Frontmann King Fowley gehört mit seinem monotonen, eher gesprochenen "Gesang" zwar nicht zu den begabtesten Vertretern seiner Zunft, doch seine recht tiefe, raue Reibeisenstimme passt wie die Faust aufs Auge zu Hämmern wie dem flotten Opener "Tear Ya Down", dem stampfenden Titelsong, dem kurzen, knackigen "Under My Gun", den beiden Mitgrölnummern "The House Where Evil Dwells", und "Voodoo Island" oder dem treibenden Abschluss "Angel Dusted". Insgesamt machen OCTOBER 31 auf "Bury The Hatchet" nicht viel falsch, aber ein paar Schönheitsfehler wie das bei aller Zugänglichkeit doch etwas eintönige Songwriting oder der pappige Sound mit seinen Bienenschwarmgitarren verhindern leider die Vergabe eines "Tipps", was nicht heißen soll, dass geneigte Kuttenträger hier keinesfalls glücklich werden können.

Bury The Hatchet


Cover - Bury The Hatchet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:1 ()
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Quiet World

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NATIVE CONSTRUCT sind ein sehr interessanter Newcomer, die nun ihr Debütalbum „Quiet World“ vorstellen. Es sollte 4 Jahre seit Bandgründung dauern, bis das Album fertig wurde. Die Band besticht dabei vor allem durch eins: Facettenreichtum.

Auf ihrer Platte schneiden sie viele Stile an, dabei bedienen sie sich des Heavy und Prog Metals. Außerdem rutschen sie oft in den Klassikbereich, Theatermusik und hin und wieder auch ins Jazzige, so dass man den ersten Eindruck bekommt in einem Fahrstuhl zu sein. Ein Fahrstuhl in dem mal gute Musik läuft!

Das interessanteste an „Quiet World“ sind allerdings nicht der sehr umfangreiche Musikstil und gut verpackte Klang, sondern die Art wie sie angewendet werden. Die Platte erzählt von einer Fantasiewelt und den Geschehnissen in Ihr. Dabei waren NATIVE CONSTRUCT sogar so detailverliebt, dass sie eine Vorgeschichte erfanden, wie diese Welt entstand. Erklärt hat es die Band wie folgt: „Quiet World handelt von einem Jungen, der ein Mädchen liebt. Er ist ein bisschen seltsam und exzentrisch - ein Außenseiter, dazu, verschwiegen und psychisch labil wie sich herausstellt. Seine Flamme erwidert seine Gefühle nicht, aber er kann nicht loslassen. Seine unglückliche Liebe wird zur Besessenheit und schließlich zu Hass, gleichzeitig da er den Verstand verliert. Er überzeugt sich selbst davon, dass er auch trotz seiner Sonderbarkeit liebenswert sei, und beschließt, sich in eine eigene Fantasiewelt zu flüchten, die er komplett beherrscht - eine Welt, in der es keine Sonderlinge und Ausgestoßene gibt, wo alle Menschen ganz sie selbst sein können: eine stillere Welt.“

Allein die Überlegung die dahinter steckt fasziniert mich enorm und zeigt wie sehr die Band zu ihrer Musik steht.

Das Album selbst erzählt dann in 7siebenSongs davon, dass doch nicht jeder in dieser Welt glücklich ist. Unter anderem wird ein Charakter namens Archon vorgestellt, der in Opposition zu „Sinister Silence“ steht (so wird übrigens die Hauptfigur genannt). Der Kampf zwischen den Beiden ist dann das Hauptthema der Platte, lediglich der vierte Track „Your Familiar Face“ bezieht sich auf die Tragödie von Sinister Silence vor der Erschaffung der Welt.

„Quiet World“ ist ein sehr umfangreiches und sehr gut durchdachtes Album das wirklich Spaß macht, wenn man sich einfach der Musik hingeben kann. Als schönes leises Nebengeplänkel kann man es natürlich auch verwenden, aber da wäre alle Mühe von NATIVE CONSTRUCT nicht wert gewesen. Definitiv sind NATIVE CONSTRUCT ein Newcomer mit viel Potential.

Quiet World


Cover - Quiet World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 48:9 ()
Label:
Vertrieb:
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ExtermiNation

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Was kann man von einer Band erwarten, die seit über 40 (!!) Jahren unterwegs ist? Gediegenen Altherren-Rock vielleicht? Nicht bei RAVEN! Das Brüderpaar Gallagher und ihr spuckender Drummer Joe Hasselvander offerieren auch auf ihrem neuesten Werk die perfekte Mixtur aus Metalhymne, NWoBHM-Spirit, Roots Speed Metal und absolutem Chaos. RAVEN klingen wie keine zweite Band und keine Band klingt wie RAVEN. Die Wahlamerikaner sind absolut einzigartig. Vom Spirit her höchstens vergleichbar mit ANVIL. Weder kommerzielle, noch gesundheitliche Rückschläge konnten RAVEN bis dato aufhalten. Und die positive Energie ihrer legendären Liveshows (DAS sind wahre „Rituale“ ihr Okkultäffchen!) findet sich auch auf „ExtermiNation“ wieder. Auch das Schäbimetal Artwork stört da wenig. RAVEN dürfen das. Was auffällt ist, dass Mark Gallagher seine bis dato aggressivste Gesangsperformance abliefert und die charakteristischen Screams seltener einsetzt als in der Vergangenheit. Mit „Destroy All Monsters“ gibt es nen schönen Up-Tempo Opener, der live bestimmt so richtig krachen wird. Mit „It's Not What You Got“ ist RAVEN eine schöne melodische Nummer in bester „On and On“ Tradition gelungen. Im weiteren Verlauf geben sich die RAVEN-typischen Up-Tempo Nummern und die ebenso typischen Stampfer die Klinke in die Hand. Gegen Ende haut das sympathische Trio mit „Thunder From Down Under“ dann noch eine textlich toll umgesetzte Hommage an Bon Scott und AC/DC 'raus.

 

Ich würde das Album sowohl stilistisch, als auch qualitativ irgendwo zwischen dem '88er Album „Nothing Exceeds Like Excess“ und dem '97er „Everything Louder“ einordnen. Und im Vergleich mit dem Rest der Szene reicht das allemal für einen Tip. Da freut man sich schon aufs 50-jährige Jubiläum.

 

 

ExtermiNation


Cover - ExtermiNation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 62:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Pulses Of Pleasures

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Sämtliche Metalspielarten der 80er boomen zur Zeit wie die Hölle. Auch vor dem Speed Metal macht die Retrowelle nicht halt. EVIL INVADERS legen mit „Pulses Of Pleasures“ nach einer gelungenen E.P. ihr erstes full length Album vor. Dass sich EVIL INVADERS nicht scheuen an jeder Steckdose zu spielen merkt man dem Album an, denn die Jungs haben nochmal einen gewaltigen Sprung gemacht. Man ist zwar etwas polierter und strukturierter geworden, ohne jedoch an Power und Wahnsinn einzubüßen. Die Live-Energie wurde perfekt eingefangen. EVIL INVADERS stehen in einer Tradition mit Hochkarätern der Marke frühe EXODUS, frühe TOXIK, alten RAZOR-Schoten oder auch EXCITER. Sprich: Speed und kreischige High-Pitched Vocals, welche manche als nervig empfinden, in meinen Ohren aber passen wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer. Was ich von EVIL INVADERS so gar nicht erwartet hätte, sind die beiden „IRON MAIDEN on Speed Tracks“: „Stairway To Insanity“ und „Master Of Illusion“. Eine gelungene Erweiterung ihres Sounds. Aber auch ganz klassische Speed Abrissbirnen wie der Opener „Fast, Loud 'n' Rude“ oder „Shot To Paradise“ machen in ihrer Konsequenz einfach nur mächtig Laune.

Wer sich an der neuen RANGER erfreut, der kann EVIL INVADERS gleich blind mit eintüten. Speed On.

 

 

Pulses Of Pleasures


Cover - Pulses Of Pleasures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:1 ()
Label:
Vertrieb:

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