Interview:

Valkyrja

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Interview Wie ist das Feedback zu „Contamination“ bislang?



Ich habe einige Reviews gelesen und die Reaktionen sind überwiegend positiv. Ich kann keinen Grund sehen, warum jemand, der den Vorgänger mochte, nicht auch das neue Album mögen wird. Aber überhaupt werden Reviews zu ernst genommen. Für uns ist klar, was diese Manifestation für uns bedeutet, in jedem Aspekt, und das ist in sich stärker als jedes von einem Hörer geschriebenes Review.



Ihr seid also zufrieden mit „Contamination“? Wo siehst du Fortschritte im Vergleich mit dem Vorgänger?



Ja, wir sind zufrieden. Alles hat sein volles Potenzial entfaltet, dass wir zu der Zeit abrufen konnten. Wir hatten dieses Mal mehr Zeit beim Aufnehmen, Mixen und Mastern, was ein Muss war angesichts des massiven Geistes, der in der Gestalt von „Contamination“ steckt. Das Album ist erwachsener als das Debüt, auf einer entwickelten und solideren Basis. Wir haben den Fokus auf die Songstrukturen gelegt, so dass jeder Part wichtig und attraktiv ist, was wir durch Kontrast und Variation erreichen wollten. Alles was schon beim ersten Album präsent war, ist in jedem Detail besser entwickelt worden.



Wie lange habt ihr an den Songs gearbeitet?



Das Schreiben ging die ganze Zeit weiter, mehr oder weniger, seit den Aufnahmen zu „The Invocation Of Demise“ 2007 und hörten während der Aufnahmen zu „Contamination“ auf.

Wir haben einige Songs verworfen, aber Teile des Materials wurden später doch noch verwendet, in einer weiter entwickelten Form. Die meisten Songs beginnen mit einem Spliter, einer kleinen Idee, manchmal aber auch als ganzer Song, und wächst dann ohne Störungen zu einem kompletten Song heran. Das passiert normalerweise im Proberaum, wo jeder dazu beiträgt, dass der Song zu etwas wird, was der Zeit standhalten kann. Alles wird immer wieder neu justiert, bis der Song endgültig aufgenommen ist. Wir folgen da keinem Plan oder Blaupausen oder so was; es ist uns wichtig, dass alles so viel Zeit bekommt, wie es braucht.



Wie lange wart ihr denn dieses Mal im Studio?



Sechs Wochen dieses Mal. Die Sessions sind immer sehr fordernd und verlangen von jedem zu zeigen, wie weit er bereit ist zu gehen, um die Songs zum bestmöglichen Ergebnis zu bringen. Wenn wir jetzt die Scheibe anhören, transportiert sie für uns auch das Blut, die Frustration und den Schweiß, der in den Aufnahmen steckt.



Verbindet die Texte ein gemeinsames Thema?



Es gibt keine speziellen Themen oder Konzepte bei VALKYRJA, aber Opposition und Verweigerung sind Schlüsselelemente für uns. Natürlich sind die Texte für uns dabei genauso wichtig wie die Musik, weswegen ich jedem nur raten kann, sich die einmal anzuschauen und in die Abgründe hinab zusteigen.



Würdest du euren Sound mit dem der No Fashion Records-Bands vergleichen?



Nein, nicht wirklich. Wir sind mit DISSECTION, MAYHEM, WATAIN und SETHERIAL verglichen worden, aber ich sehe diese Vergleiche als hohle Fäden an, gewoben bei Schwachsinnigen, die Kategorien für alles und jeden brauchen.



War es eine bewusste Entscheidung, den Sound zu spielen, den ihr spielt?



Ich würde es nicht eine Entscheidung nennen. Es ist die Musik, die mich als Gefäß benutzt, um sich zu manifestieren. Jede Idee, die durch unsere Gedanken fließt, wird durch unsere Hände manifestiert. Die Kunstform, die sich dafür am Besten anbot, war Musik. Wenn beispielsweise ein Pinsel besser dafür geeignet wäre, wäre es natürlich das Werkzeug, das wir nutzen würden.



Was sind eure Pläne für 2010?



Hoffentlich mehr Live-Auftritte. Wir sind gerade dabei, einige Sachen auszuarbeiten.



Wird „Contamination“ als Vinyl erscheinen?



Wir zielen darauf ab, unsere Arbeiten sowohl auf CD, Vinyl und Tape verfügbar zu machen, da jedes seine eigene Ästhetik hat.


Review:

The Book (Re-Release)

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Neben dem ebenfalls sehr guten Album „Hell Symphony“ erscheint auch „The Book“, das 1999er Werk der tschechischen Obskur-Bläckies, als Re-Release, der mit ein paar Bonustracks aufgewertet wurde. „The Book“ ist hörbar von den späteren BATHORY beeinflusst; „Blood Fire Death“ oder „Hammerheart“ sind auf diesem epischen Scheibchen nahezu allgegenwärtig. Klang die Band auf früheren Alben noch deutlich schwarzmetallischer, so liegt der Schwerpunkt hier auf getragenen Hymnen vom Schlage „The Book“, „The Curse – Durron“ oder dem zweiteiligen „Corabeu“, die sehr großes Ohrwurmpotential offenbaren, aber nicht weniger kauzig und eigenwillig daherkommen als die Stücke etwa von „Hell Symphony“. Auch die oftmals eingesetzten Mitsingchöre verfehlen ihre Wirkung nicht und machen „The Book“ zu einer Scheibe, die sich Black Metaller der alten Schule mit Vorliege für schräge Klänge ohne Probleme ins Regal stellen können. Als Bonüsse bekommt man anstatt rarer Live-Aufnahmen dieses Mal vier Songs von „The Book“, die in alten Demoversionen aus dem Jahr 1997 vorliegen. ROOT waren stets eine Band, die man entweder richtig gut oder richtig scheiße findet, und auch wenn das Songwriting über weite Strecken arg gewöhnungsbedürftig daherkommt, macht diese Band aufgrund ihrer authentischen Frische und ihrem ungekünstelten Umgang mit ihren Vorbildern einfach Spaß - vorausgesetzt man läuft als Genre-Fan nicht mit pseudobösen Scheuklappen durch die Welt…

The Book (Re-Release)


Cover - The Book (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 72:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hell Symphony (Re-Release)

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Die tschechischen ROOT gehören seit 1987 zu den Vertretern der Ursuppe der schwarzen Wurzeln. In Anlehnung an die alten Meister der Zunft (unter Anderem MERCYFUL FATE, VENOM, POSSESSED, BATHORY, CELTIC FROST/HELLHAMMER, SABBAT, etc.) zelebriert die Band um ihre Gründer Jiří "Big Boss" Valter (Vocals) und Petr "Blackie" Ho¨ek (Gitarre) einen reichlich obskuren, teils schon wirren, aber auch ungemein abwechselungsreichen Mix aus traditionellem Stoff der NWOBHM-Schule und der seinerzeit aufkeimenden härteren Gangart (inklusive Growls), die später die so genannte „Zweite Generation“ des Black Metal einleiten sollte. Hierbei handelt es sich aber keineswegs um ein neues Album der Jungs, sondern um den durch mehrere Live-Songs („Lucifer“, „Leviathan“ und „Song For Satan“ aus den Jahren 1999, 2000 und 2002) aufgepeppten Re-Release des ursprünglich 1991 veröffentlichten Werks „Hell Symphony“. Dass ROOT innerhalb der Black Metal-Szene keine sehr große Beachtung gefunden haben, kann ich mir aus heutiger Sicht nur daraus erklären, dass sie in früheren Jahren einfach nicht ernst genommen, beziehungsweise später von der mitunter reichlich ignoranten und auf „true“ getrimmten Szene übergangen wurden. „Hell Symphony“ ist ein Album, das aufgrund seiner fast schon experimentellen Frische jeden Old School-Schwarzheimer mit Blick für originelle Urgesteine begeistern dürfte, auch wenn andere Bands vielleicht die größeren Hymnen geschrieben haben. Es empfiehlt sich, wie auch bei anderen ROOT-Werken, das Album am Stück zu genießen, da der kauzige Stil (nicht nur musikalisch; die ersten neun Stücke des Albums tragen allesamt jeweils andere Namen für den Deibel) seine Wirkung auf diese Weise am Besten entfalten kann. Ein echtes Kultobjekt!

Hell Symphony (Re-Release)


Cover - Hell Symphony (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 59:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ylem

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Nach dem leider viel zu frühen Ableben der reformierten CELTIC FROST hatte deren letzter Tourgitarrist V. Santura wieder verstärkt Zeit, sich um seine Hauptband DARK FORTRESS zu kümmern, und die scheint der geniale Songwriter und Produzent auch genutzt zu haben: „Ylem“ ist das beste Album der Band seit dem 2004er Meilenstein „Stab Wounds“, übertifft damit das progressive Werk „Séance“ genauso wie das eingängigere, im Nachhinein etwas glatt wirkende, aber ebenfalls saustarke „Eidolon“ und bündelt all die Stärken, die DARK FORTRESS zu einer Macht der heimischen Black Metal-Szene gemacht haben. Absolute Düsternis (das lose Konzept des Albums beschäftigt sich sehr philosophisch und in mehreren Facetten mit Tod, Zerfall und dem absoluten Ende des Menschen) trifft auf hochgradige Musikalität, Hass trifft auf Hirn, Progressivität auf pure Räudigkeit. Dabei hat die Band sogar an Bombast zugelegt, ohne in barockes DIMMU BORGIR-Orchester-Inferno zu verfallen. Grandiose Kompositionen wie „Osiris“, „Evenfall“ (tolle Ohrwurmhymne!) oder „Nemesis“ sind vielschichtiges Schwarzmetallkino, das in dem famosen Übersong „Wraith“ gipfelt, den Mortal, ein Freund der Band, mit Gänsehaut-Klargesang veredelt. Ich bin mir nicht mal mehr sicher, ob DARK FORTESS spätestens mit „Ylem“ überhaupt noch die reguläre Black Metal-Klientel ansprechen (wollen), denn das, was hier aufgefahren wird, geht weit über das typische „Evil-Gepose“ des Ottonormal-MAYHEM-Shirtträgers hinaus. Nach THE RUINS OF BEVERAST haben DARK FORTRESS ein weiteres Genre-Monument abgeliefert, das das von der Szene abgesteckte und limitierte Terrain geschickt unterwandert und dessen Fratze genauso ästhetisch wie hässlich ist und – das will ich an dieser Stelle mal loslassen – die ach so böse, selbst ernannte Arier-Fraktion von einem Thron ganz weit oben mitleidig anschaut. Ein Meisterwerk!

Ylem


Cover - Ylem Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 70:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Desecrated Internal Journey

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Es gibt Platten, die einfach geil sind. Dann gibt es die, die zwar gut sind, aber keine potentiellen Klassiker. Und dann gibt es Platten, die so scheiße sind, dass man sie gleich auf dem Player verbannen will, und es gibt die, die so scheiße sind, dass sie schon wieder geil sind. Am Schlimmsten sind aber sind die nichts sagenden, völlig banalen Platten, die man sich anhört, nochmal anhört, nochmal anhört und sich hinterher an nix erinnern kann. Genau so ein Album haben die Franzosen WAY TO END aufgenommen! „Desecrated Internal Journey“ trägt zwar einen bedeutungsschwangeren Titel, bietet aber nix als gepflegte Langeweile. Inzwischen hat sich ja mit mal mehr, mal weniger essentiellen Bands wie BLUT AUS NORD, GLORIOR BELLI oder DEATHSPELL OMEGA eine ansehnliche Schwarzmetall-Szene in unserem Nachbarland gebildet, aber WAY TO END gehören hier zumindest mit diesem Album zum absoluten Kaffeesatz. Eine Eigenheit dieser französischen Szene ist das zumeist progressive, verschachtelte und sehr gewöhnungsbedürftige, mitunter obskur anmutende Songwriting, das bei diesem Quartett jedoch in unerträgliche Dudelarien mündet. Ein Song wie „The Sore Of Creation“ mag vielleicht für die ganz „Intellektuellen“ ein Leckerbissen sein; für mich klingt es wie eine mitgeschnittene Jam-Session, in der alles ausprobiert wird, was das eigene Unvermögen hergibt. Hazard, Rust, Hzxllprkwk (besser könnte ein Pseudonym die Mucke gar nicht umschreiben…) und Decay mögen vielleicht gute Musiker sein, aber dieses Debüt der seit 2006 existenten Vereinigung ist ein Griff in die Schüssel. Weiterhin nerven die schrille, höhenlastige und drucklose Produktion (mit den bekannten „Rasierapparat-Gitarren“) sowie der schwächelnde Krächzgesang von Hazard, der eher nach Verstopfung denn leidenschaftlichen Hasseruptionen tönt. Was bleibt, ist ein Album, auf das ganz sicher niemand gewartet hat!

Desecrated Internal Journey


Cover - Desecrated Internal Journey Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 38:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

L' Eterno Maligno Silenzio

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Diese italienische Black Metal-Truppe wurde 2001 von den beiden Düsterheimern Atarus und The Darkest Abyss gegründet, wovon heute lediglich Erstgenannter übrig ist und sowohl für Gitarre als auch Bass verantwortlich zeichnet. Mit Ildanach (Gekreische) und Vidharr (Drums) hat Atarus zwei Mitstreiter gefunden, die das Trio komplettieren. Die Band kann schon auf zahlreiche Veröffentlichungen zurückblicken, aber ihr Bekanntheitsgrad dürfte zumindest hierzulande noch nicht hoch sein. Und ich bezweifele ernsthaft, dass „L´ Eterno Maligno Silenzio“ an diesem Zustand viel ändern wird, denn gemessen an der Erfahrung der Band liefert sie hier kein allzu prägnantes Werk ab. Man bekommt finsteren, zumeist recht schnell gespielten, räudigen Black Metal um die Ohren gehauen, dessen Wurzeln im Norwegen der 90er angesiedelt zu sein scheinen, der aber in Sachen Songwriting und Umsetzung einige Wünsche offen lässt. Speziell die für Italiener (und egal, was für Mucke die machen!) irgendwie typischen, sehr schrillen Gitarren, die aus der sehr höhenlastigen Produktion nochmals herausragen, zerren arg an den Nerven und lassen selbst klassische DARKTHRONE- oder MAYHEM-Gitarren wie BOLT THROWER-artigen Tiefgeschossdonner anmuten! Hört Euch nur mal „Incubo Rosso Cupo“ mit seinen Malmsteen-Quietsch-Soli an… da wäre weniger echt mehr gewesen. Aber da TENEBRAE IN PERPETUUM zudem auch nicht mit wirklich überzeugenden Stücken glänzen und ihre halbwegs komplexen Songstrukturen im Nichts verlaufen, ohne jeglichen Eindruck zu hinterlassen, kann man abschließend feststellen, dass es zwar schlechtere Genre-Scheiben gibt, aber das ist ja nun noch kein Qualitätsurteil…

L' Eterno Maligno Silenzio


Cover - L' Eterno Maligno Silenzio Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Scenes From Hell

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Die Japaner SIGH haben auf ihren Alben immer polarisiert; zu dieser Band gibt es eigentlich nur zwei Meinungen: richtig geil oder richtig scheiße. Inzwischen als Quintett unterwegs (unter Anderem stieß noch eine Saxophonistin namens Dr. Mikannibal zur Band, die auch Gesang beisteuert), klingen SIGH noch kranker als vorher. Was da aus den Boxen dröhnt, ist vom Fundament her zwar waschechter, fieser Black Metal, aber allein durch die reichhaltige, mitunter arg an den Nerven zerrende Orchestrierung/Keyboarddauerbefeuerung/Fanfarenbeschallung entsteht ein Soundbastard, den man kaum noch kategorisieren kann und den man einfach selbst erlebt haben muss. Vergleiche mit den üblichen Verdächtigen der Marke DIMMU BORGIR, CRADLE OF FILTH, GRAVEWORM, CHTHONIC und Co. sind kaum bis gar nicht zutreffend, da SIGH deutlich verrückter, abgedrehter und extremer zur Sache gehen. Hört Euch einfach mal „L´Art De Mourir“, „The Summer Funeral“ oder „Musica In Tempora Belli“ an und lauft entweder nach zwei Minuten schreiend aus dem Zimmer oder schließt eine neue Lieblingsband in Euer schwarzes Herz! Im Übrigen haben an „Scenes From Hell“ der britische Sänger/Maler/Autor/Labelbesitzer David Tibet (den einige von Euch evtl. schon unter Anderem durch seine Zusammenarbeit mit SKITLIV kennen) sowie Todesstahl-Legende Kam Lee (DEATH, MASSACRE, BONE GNAWER,…) mitgearbeitet, was das Album noch weiter aufwertet und neben der zwischen genial und krank pendelnden Musik zusätzlich unterstreicht, dass SIGH keine pseudoverrückten Spinner sind, sondern genau wissen, was sie tun. Wer mal wieder eine höchst extreme, dabei aber wirklich originelle (Black-) Metal-Platte sucht, wird hier fündig, das ist Fakt! Nur allgemein mit einem „Tipp“ will ich das Teil nicht empfehlen, denn nachher wird unser sowieso schon marodes Gesundheitssystem durch tausende Psychiaterbesuche noch weiter belastet… nee, nee…

Scenes From Hell


Cover - Scenes From Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Casus Belli Antichristianus

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Mit ihrem 2006er Massaker „Satanic Armageddon“ haben die Kolumbianer HORNCROWNED eine extreme Vollgas-Black Metal-Platte aufgenommen, bei der es zumindest in Sachen Songwriting noch etwas gehakt hat. Das Album bietet ausschließlich Hochgeschwindigkeit, so gut wie keine Abwechselung und ist in erster Linie für Leute erdacht worden, die von einer Scheibe wie „Panzer Division Marduk“ nicht genug bekommen können. In die selben Fußstapfen tritt „Casus Belli Antichristianus“, das inzwischen dritte vollständige Werk von Demongoat, Bombardier, Dev Spectrum und Perverssturm (!). Nach einem kurzen Intro legt das Quartett dermaßen mit dem Dampfhammer los, dass einem die (in meinem Fall nicht vorhandene) Frisur in die Horizontale übergeht, und sich Fans der Band gleich wie zu Hause fühlen. Songtitel wie „Outbreak Of War (Twilight Of Fire)“, „Lucifers Flamethrower Horde (Thy Demonical Squad)“, „Defeated Christ (Hellish Forces Development)“ oder „Goats Troops Conquers (Ad Infinitum)“ sprechen Bände und bieten völlig bombastfreie Schwarzraserei. Sehr originell ist die Tatsache, dass zu wirklich jedem Songtitel ein in Klammern gesetzter Untertitel existiert, was schon beim Anblick des Backcovers neugierig auf die Scheibe macht. In Sachen Kompromisslosigkeit verdienten HORNCROWNED fraglos den „Tipp“ für eine der konsequentesten Trümmerplatten der letzten Zeit, doch kommt auch hier wieder die Abwechselung einen Tick zu kurz, bzw. wird das hohe Niveau einer Überkapelle wie MARDUK (denen man stilistisch noch am Nächsten steht) zumindest noch nicht ganz erreicht. Trotzdem bleibt „Casus Belli Antichristianus“ ein Album, das jeden Black Metaller mit Vorliebe für Riffdonner im ICE-Tempo begeistern dürfte!

Casus Belli Antichristianus


Cover - Casus Belli Antichristianus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Wurzel

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Eine der interessantesten und besten Underground-Black Metal-Scheiben der letzten Zeit kommt aus dem Raum Ulm und wurde von einem Haufen (im positiven Sinn!) Verrückter aufgenommen, die nicht nur bereits jahrelang Mucke machen, sondern deren Einflüsse nicht nur bei den üblichen Verdächtigen liegen, sondern von Schwarzmetall alter Schule (DARKTHRONE, SABBAT, HELLHAMMER,…) über völlig abstruse, obskure Düsterkapellen (ULULATE, LUGUBRUM,…) bis hin zu Frank Zappa, Jazz und sogar Elektro reichen. Aber anstatt nun ein völlig ungenießbares Gebräu aus allem, was in der Küche gerade so rumsteht dahinzustümpern, legen WURZEL völlig straight und frei von unnötigem Ballast los. Nach dem ersten Höreindruck klingt diese selbst betitelte Eigenproduktion sogar recht simpel und monoton, doch genau hier liegt die Kunst dieser sehr eigenständigen Band. Die durchweg anspruchsvollen Kompositionen, die alles andere als bombastisch, sondern dem Stil angemessen herrlich trocken produziert wurden, machen allein schon durch ihre ständig wiederkehrenden Melodien, die geschickt variiert werden, süchtig. Bereits den formidablen Opener „Sklaven In Ketten“ wird man spätestens nach zweimaliger Einfuhr nicht mehr los; Selbiges gilt für „Odin Lebt Noch Lang“ (kultiger Songtitel auch!), das treibende „Eins“ oder die rattengeile Hermann-Hesse-Vertonung „Im Nebel“ (mein Favorit!), die man x mal hören kann, ohne, dass sie auch nur ansatzweise langweilig werden. WURZEL sind trotz oder eben gerade wegen ihrer langjährigen Erfahrungen keine „Höher-schneller-weiter“-Kapelle, sondern wissen genau, was sie tun und wie sie abgefuckten, progressiven Black Metal (von nichts Anderem reden wir hier!) höchst intelligent umsetzen. Zudem befindet sich auch noch ein erstklassiger Brüllwürfel in der Band, der seine Fähigkeiten absolut songdienlich einbringt und nicht alles gnadenlos voll kotzt. Wer diesen Trip erleben möchte, kann sich „Wurzel“ (im Jewel Case, mit vierseitigem Booklet, coolem Bandlogo und gepresster CD) für schlappe sechs Euro über die „Myspace“-Seite der Band sichern. Ein echter Geheimtipp, der hoffentlich bald nicht mehr geheim ist!

Wurzel


Cover - Wurzel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 56:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Thrones And Dominions

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Mit „Thrones And Dominions“ geht nach dem selbst betitelten Debüt und der Compilation “Brethren Of Wolves” das zweite Album der finnischen Black Metaller ins Rennen, das Freunde der auch von der Band selbst angegebenen Vorbilder DARKTHRONE, BURZUM, BATHORY, MASTER´S HAMMER oder CELTIC FROST aufhorchen lassen sollte. Warum das Quintett allerdings auch ABSURD als Einfluss angibt, sei mal dahin gestellt, aber da oben nimmt man diese empfindliche Thematik ja sowieso nicht so ernst. Rein musikalisch machen UTGARD jedenfalls nicht viel falsch, auch wenn man oft das Gefühl nicht los wird, viele Passagen bereits irgendwo anders und auch schon besser gehört zu haben. Gleich der Opener „The Devil And The Sinner“ startet mit „Transilvanian Hunger“-Gedächtnismelodie, „Werewolf“ erinnert mit seiner dichten Atmosphäre und dem frostigen Gesang von Raven leicht an die ersten drei IMMORTAL-Platten, der Stampfer „Armageddon Fist“ kommt mit gelungen oldschooligem HELLHAMMER-Anstrich daher und so weiter. Überragende Songwriter, die ihren Nummern einen eigenen Stempel aufdrücken können, sind UTGARD daher nicht unbedingt, aber die Mischung aus Zitaten und eigener Umsetzung überzeugt eher als dass sie in die Lächerlichkeit driftet. Und mit dem majestätischen „Black Sun“ (strittiger Titel, ich weiß…) haben die Jungs sogar eine richtig geile Schlachthymne verewigt, bei der die Band ihre (auch sonst verwendeten) Synthies sehr subtil und geschickt einsetzt. Keine Ahnung, wo diese Band politisch steht, aber da außer (höchstens) ein paar Andeutungen nichts direkt auf eine zweifelhafte Zugehörigkeit hindeutet, kann man „Thrones And Dominions“ den Fans von eisigem Dunkelstahl bedenkenlos empfehlen.

Thrones And Dominions


Cover - Thrones And Dominions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:39 ()
Label:
Vertrieb:

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