Review:

Des Wolfes Zorn

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Bei dem originellen Bandnamen und dem noch originelleren Albumtitel denkt man sofort an eine Herde betrunkener Nordlichter, die mit Äxten und Thorshämmern die nationale Heimatfront verteidigt. Und genau so klingt diese im Januar 2008 gegründete Band auch! Zwar musizieren einige der Bandmitglieder bereits seit 1999 miteinander und haben schon zusammen mit HELHEIM, NEGURA BUNGET, TYR oder OBSCURA auf der Bühne gestanden, doch bin ich mir ziemlich sicher, dass die anwesenden Leute bei jenen Konzerten die Vorband VARGRIMM schon nach zehn Minuten wieder vergessen hatten. Pseudoepischer Black/Viking Metal trifft auf Kreischgesang und „Ohohohohoho“-Chöre, Songtitel wie „Nagelfar“ (Originalitätspreis), „Ahnengruß“ (Originalitätssonderpreis), „Herrscher Des Feuers“ (Originalitätsnobelpreis) oder „Vom Vater Zum Sohn“ (immerhin ganz nette Mitsinghymne, wenn auch ebenfalls stumpf) treffen auf lyrische Deutschromantik, die man jedem Grundschulunterricht entnehmen kann. Selbst von B-Klasse-Genre-Vergewaltigern wie GWYDION oder HELFAHRT sind VARGRIMM noch eine ganze Ecke entfernt, von der Königsklasse der Marke NAGELFAR oder meinetwegen auch EQUILIBRIUM (auch wenn die ebenfalls Mitläufer sind…) will ich gar nicht erst reden. Hier ragt nichts heraus, hier sticht nix ins Ohr – musikalische und textliche C-Klasse sozusagen. Nicht zu verwechseln mit dem Auto!

Des Wolfes Zorn


Cover - Des Wolfes Zorn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:3 ()
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Interview:

Gorath

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Interview Es ist schon eine Weile her, dass wir uns unterhalten haben… Was passierte bei GORATH seit 2005? Waren ja scheinbar gute Jahre, mit einigen Veröffentlichungen.




Das Wichtigste war sicherlich die Entwicklung von einem Soloprojekt zu einer richtigen Band, nach dem Release von „The Fourth Era“ 2007. Mit Session Musikern wurden Shows in Belgien und im Ausland gespielt, die nach und nach durch Vollzeitmitglieder ersetzt wurden. „MXCII“ ist das letzte Album, dass ich praktisch alleine geschrieben, heute tragen alle Bandmitglieder zum Songwriting bei. Wir spielen weiterhin Shows, bisher u.a. mit DARK FUNERAL, SHINING, WATAIN und NEGURA BUNGET. Darkness has fallen and it's not about to clear up.



„MXCII” ist vor Kurzem veröffentlich worden – bist du immer noch nervös vor so einem Termin? Wie sind die Reviews ausgefallen?




Es ist ja unser viertes Album und ich habe das Alter, in dem man auf Weltbeherrschung aus ist oder sein Ego gestreichelt bekommen will, hinter mich gelassen. Mit den vorherigen Alben habe ich mir meine Streifen verdient, alle Alben haben sehr gute Reviews bekommen. „MXCII“ ist ein weiterer Schritt nach vorne, sehr schnell und sehr melodische Musik. Es ist komplex und nicht nach einer Listening Session zu greifen. Dafür gab es exzellente Reviews, genau wie schlechte. Es war das, was ich erwartet habe und es kümmert mich nicht. Die Musik kommt aus meinem tiefen Inneren und ist nicht davon beeinflusst, was andere denken. Die, die wirklich zuhören wollen, finden die Seele von „MXCII“.



Du bist also sehr zufrieden mit dem Album?



Natürlich. Sonst hätte ich es nicht veröffentlicht. Und ja, natürlich gibt es kleine Fehler oder Dinge, die ich heute anders machen würde, aber ich sehe „MXCII“ als unser erwachsendes Album an.



Verglichen mit euren früheren Alben, wo hat „MXCII“ die größten Veränderungen und Fortschritte?



Die Musik ist komplexer und mehr auf einer guten Atmosphäre basierend. „MXCII“ enthält viele Schichen Musik, die nicht alle sofort sichtbar sind. Sie müssen entdeckt werden. GORATH wurde immer mit SATYRICON verglichen. Die Musik hat sich zu weniger rockenden und weniger groovenden Form entwickelt. Es ist alles dunkler geworden.



Wie lange hast du an den Songs gearbeitet? Hast du da schon Routine entwickelt?



Es war alles sehr einfach: Ich schrieb die Musik, programmierte die Drums und gab die Demo an den Drummer. Er spielte das im Studio ein, ich die restlichen Instrumente. Das war’s. „MXCII“ war das erste Album, das mit mehreren Musikern eingespielt wurde, Gitarrist und Bassist haben ihren Teil selbst gespielt. Für das kommende Album hat sich auch der Songwriting-Teil drastisch verändert, wie schon gesagt. Bart (guit.) hat schon zwei Songs fertig, was das erste Mal ist, das jemand anderes mit der Musik von GORATH interagiert. Sein Death Metal-Background ist sehr inspirierend und er bringt GORATH an neue Grenzen.



Wovon handeln die Texte auf „MXCII“?



Abgesehen von „Elite” sind alle GORATH-Alben ein Gesamtkonzept, in dem Musik, Artwork und Texte eine Dreifach-Sechs bilden. „The Fourth Era“ behandelte die Maya-Prophezeiungen für 2012, „Misotheism“ handelte von der Doppelzüngigkeit der Kirche und „MXCII“ beschreibt Folklore, gesehen durch die Augen eines Häretikers.



Wurde im Black Metal nicht schon alles gesagt? Wie schwer oder leicht fällt es dir, Texte zu schreiben?



„MXCII“ ist einzigartig! Die Texte sind in meinem lokalen Dialekt geschrieben, basierend auf dem dafür offiziellen Wörterbuch. Wir sind die einzige Band in der Welt, die diese Sprache benutzt, erweitert um etwas Latein und Griechisch. „MXCII“ ist das Gründungsjahr meines Dorfes, Diepenbeek, was dasmals wie so viele andere Teile Europas war. Aber viele Leute hier kennen diese Geschichte sicher nicht, die zwar nicht so beeindruckend wie manche Teile der skandinavischen Geschichte ist, aber trotzdem interessant. Es gab eine Art Stonehenge hier („Tombeveld“); zwei Galgen („Doed over't Galgeveld“) und eine Geschichte über St. Augustinus. Jeder Song des Albums erzählt von einer Besonderheit des Dorfes. Ich brauchte Stunden, um alles zu übersetzen, inklusive der englischen Version, die aber in Spiegelschrift abgedruckt ist. Es braucht also einige Anstrengung, um die Texte lesen zu können.



Wie siehst du die heutige Black Metal-Szene? Gibt es noch die gleichen Ideale und das gleiche Image wie zu Anfangszeiten?



Die Black Metal-Szene wird von Idioten regiert. Diese Leute kümmern mich nicht, genauso wenig wie sie unsere Musik nennen. In dieser Szene gibt es viele Poser, die nur Farbe tragen und Scheiße reden. Ich fühle mich schon lange nicht mehr dem Black Metal alleine zugehörig, auch wenn ich viele Leute aus der Szene kenne, aber mir fehlen die Regeln. Wenn jemand über Ant-universelle Magie singt und Gnostiker ist, hat er meinen Respekt. Hingabe ist der Schlüssel. Sei ehrlich und hör auf, eine Maske zu tragen! Black Metal war immer ein Vehikel, voll mit Trend-Nachläufern. Die ersten Band wollten sprichwörtlich die Leute schocken; VENOM haben sicher nicht die Ideal verehrt, die manche heute im Black Metal sehen. Ich bin zu lange in der Szene aktiv, um mich um Regeln zu scheren. I just don’t give a fuck.



Wie sehr bist du in der belgischen Szene aktiv?



Belgien ist ja in zwei Teile geteilt: im Norden wird Holländisch gesprochen, im Süden Französisch. Diese Teile interagieren nicht sehr viel mit einander. Wie in Deutschland auch werden wir mit Underground-Shows überschwemmt, jede Samstag sind mindestens drei in einem Zwei-Stunden-Radius um mein Dorf. Das ruiniert die Atmosphäre.
Es gibt nicht viele gute Bands hier. PARAGON IMPURE werden bald ein neues Album aufnehmen, ENTHRONED haben ihres gerade veröffentlicht. Ich denke, mehr haben wir an Black Metal nicht.



Was sind deine weiteren Pläne für GORATH?



GORATH werden aufgrund von Arbeitsverpflichtungen sicher nie längere Touren spielen, wir haben dieses Jahr schon Support-Angebote für TAAKE und DARK FORTRESS ablehnen müssen. Interessante Sachen sind aber in Arbeit. Wir werden wohl mit TODTGELICHTER eine kleine Tour im Dezember spielen.


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Til Alle Heimsens Endar

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Das Duo GALAR (zu dem auch noch ein Session-Drummer namens Phobos gehört) aus der Schwarzmetall-Hochburg Bergen in Norwegen erblickte 2004 die Dunkelheit der Welt und konnte bereits mit seinem Debütalbum „Skogskvad“ im Jahr 2006 einige gute Kritiken einheimsen. Nun steht mit „Til Alle Heimsens Endar“ der Nachfolger an, der auch alles andere als enttäuscht. Besonders die sehr gelungene, wenn auch musikalisch weitestgehend unspektakuläre Mischung aus heimischem Black Metal, eingängigen Melodien und einem Schuss Wikinger-Romantik gestaltet das Album recht abwechselungsreich. Die beiden Macher Slagmark (Marius Kristiansen) und Fornjot (Are B. Lauritzen) wechseln sich zudem mit dem Gesang ab, wobei Erstgenannter die typischen Black Metal-Screams vom Stapel lässt, während sein Kollege epischen Klargesang beisteuert. Auch einzelne akustische Parts machen „Til Alle Heimsens Endar“ zu einem sehr hörenswerten Erlebnis, jedoch gehören GALAR zumindest momentan noch nicht zur Speerspitze der Black/Viking Metal-Szene, denn stilistisch ähnlich geartete Bands wie ENSLAVED, VREID oder MOONSORROW sind dem Bergener Duo noch um einige Längen voraus. Trotzdem gelungen!

Til Alle Heimsens Endar


Cover - Til Alle Heimsens Endar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:43 ()
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Drifa

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Nach dem Kaffeesatz-Album „Wiedergang“, das sich munter in die (leider sehr große) Riege der nichts sagenden Viking/Pagan-Veröffentlichungen der letzten Jahre eingereiht hat, fallen die Bayern HELFAHRT nun mit „Drifa“, ihrem inzwischen dritten Longplayer, bei uns ein und wissen in der Tat zu überraschen: das Quintett hat sich anscheinend – und zum Glück! – vom Unterholz-Kinderliedchen entfernt und liefert nun nahezu puren Metal ab, der nicht selten an AMON AMARTH oder auch ihre starken Label-Kollegen TARABAS (die für mich bislang beste Band bei Trollzorn) erinnert. Dabei wissen besonders die passenden, mitunter fast schon thrashigen Breaks zu gefallen, die durchweg gelungene Stücke wie „Drudnhax“, „Wenn Kälte Wärmt“, den Titelsong oder „Der Zeit Entstellt“ angenehm bereichern. Nicht ganz so gelungen wie die Übergänge zwischen nordischer Raserei und heftigem Midtempo ist das etwas einfallslose, wenn auch gegenüber dem Vorgänger stark verbesserte Songwriting, das manchmal wirkt, als habe die Band ihre Songs aus altbekannten Versatzstücken am Reißbrett zusammengewürfelt. Auch die Produktion hat gegenüber „Wiedergang“ deutlich zugelegt und tönt jetzt ordentlich druckvoll, wenn auch etwas trocken. Wikinger, die ihre Mucke gerne ohne folkigen Ballast genießen, sollten sich „Drifa“ ruhig mal anhören, aber trotz aller Verbesserungen wird man am Ende das Gefühl nicht los, alles schon mal woanders und noch um Einiges besser vernommen zu haben. So werden HELFAHRT auch mit diesem Werk noch lange nicht in die erste Liga aufsteigen und weiterhin vom immer noch laufenden Genre-Motor zehren müssen.

Drifa


Cover - Drifa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 52:23 ()
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Addicts: Black Meddle Pt. II

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Spätestens seit der Veröffentlichung ihrer starken Scheibe „Assassins: Black Meddle Pt. I“ genießen die Chicagoer Black Metaller zumindest hierzulande etwas mehr Aufmerksamkeit, manchmal sogar zu viel: wenn sich die Hirnkomapatienten der „Antifa“ erst einmal auf eine Band eingeschossen haben, dann gibt´s auch schon mal Auftrittsverbote. Wenn man dann nicht beichten geht und mindestens dreimal täglich das „Deutschland Verrecke!“ betet, wird man höchstens rot vor Wut, aber egal… ähnlich wie NACHTMYSTIUM-Mastermind Blake Judd erging es seinerzeit ja auch seinem großen Idol Peter Steele, und wenn man genau hinschaut, haben der kürzlich verstorbene Gothic-Gott und der Hippie-Black Metaller eine ganze Menge gemeinsam. Auch Blake Judd verfolgt mit seiner Band eine ganz eigene Philosophie, eine musikalische Vision, die ihn auch in einen erlesenen Kreis mit etwa Tom Warrior, Alex Meilenwald, Selim Lemouchi oder meinetwegen auch Varg Vikernes stellt. Egal, wie die Musik stilistisch variiert, bereichert oder dargeboten wird, es ergibt sich immer ein klares Bild, das zumindest dem nicht-oberflächlichen Hörer nicht verborgen bleibt. NACHTMYSTIUM spielen auf das Nötigste reduzierten Black Metal, dessen psychedelische Grundstimmung nahezu perfekt mit den 70er-Jahre-Melodien (die zum Teil einfach nur göttlich sind!) harmoniert. Auf „Addicts: Black Meddle Pt II“ finden sich ausschließlich Stücke erster Güteklasse, die süchtig machen und deren Intensität regelrechte Gänsehautmomente erzeugt. Allein schon der Übergang vom schreddernden Opener „High On Hate“ zum Ohrwurm-Stampfer „Nightfall“ ist Weltklasse, aber auch das epische „Then Fires“, der tatsächlich etwas an TYPE O NEGATIVE erinnernde Titelsong, das wüste „The End Is Eternal“ oder der überragende, vernebelte Abschlusstrip „Every Last Drop“ sind einfach viel zu geil für diese Welt und werden von einem Großteil der Black Metal-Szene wahrscheinlich gar nicht ernst genommen werden, weil sie nicht ins engstirnige Weltbild des unterbelichteten, immer Camouflage-Hosen tragenden True-Black Metallers passen. Keine Frage: NACHTMYSTIUM sind in dieser Form eine der besten und authentischsten schwarzen Bands der Welt!

Addicts: Black Meddle Pt. II


Cover - Addicts: Black Meddle Pt. II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:5 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Celeste

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Interview Die Veröffentlichung von „Mort(e)Nes(s)“ kam für viele Leute überraschend, immerhin ist der Vorgänger „Misanthrope(s)” noch nicht lange auf dem Markt gewesen. Wie wart ihr in der Lage, das neue Material so schnell zu schreiben?




Wir sind daran gewöhnt und mögen es nicht wirklich, alte Sachen zu proben. Wenn wir uns also im Proberaum treffen, arbeiten wir fast immer an neuem Material. Außerdem sind wir schnell gelangweilt von dem was wir tun und wollen deswegen immer neue Sachen spielen. Von daher ist es für uns nur natürlich, jedes Jahr ein Album zu veröffentlichen. Aber da wir in diesem Jahr viele Shows spielen, wird es mit dem nächsten etwas länger als ein Jahr dauern.




Wie lange habt ihr am Material von „Mort(e)Nes(s)“ geschrieben? Wie ist eure Arbeitsweise beim Schreiben neuer Songs?




Für dieses Album haben wir acht Monate gebraucht. Wir hatten im August die nötige freie Zeit, um die Sachen aufzunehmen, was wir nutzen wollten. Allerdings wurden die letzten Wochen vor den Aufnahmen sehr hektisch, um ehrlich zu sein. Guillaume ist wie immer mit Songideen angekommen, die wir dann diskutiert haben, veränderten und dann am Rhythmus arbeiteten. Wenn dann alles fertig ist, arbeite ich am Gesang.




Für mich hat das neue Album einen stärkeren Black Metal-Einfluss als „Misanthrope(s)“ – siehst du das ähnlich?




Antoine: Ja, definitiv. Aber es war tatsächlich in unbewusster Vorgang, denn auch wenn wir mehr und mehr vom Black Metal beeinflusst werden, haben wir uns nicht entschieden, ein Black Metal-Album zu machen. Wir wollen einfach nur die Musik machen, die wir selbst gerne hören!



Wie sehr beeinflusst euch denn Musik, die ihr selbst hört?



Ich denke, dass sie das nicht sehr stark macht. Wir hörn aber auch nicht viele Sachen und was wir hören, ist sehr erhaben und weit entfernt von dem, was wir spielen.



Worum geht es in den Texten? Da sie ja auf Französisch sind, hatte ich keine Chance, sie zu verstehen.




Ich ließ mich von meinem Leben und meiner Sicht auf Frauen inspirieren. Dieses Album ist total der Weiblichkeit verschrieben, von den besten zu den schlechten Aspekten davon. Ich versuchte, meine Sichtweise davon wiederzugeben und wie Männer und ihre Art des Umgangs mit Frauen diese beeinflussen. Wie immer handelt es sich um ziemlich dunkle Themen, in denen sich aber immer auch Optimismus und Nostalgie finden lässst. Im Gegensatz zum letzten Album habe ich dieses Mal sehr stark mit Kontrasten gearbeitet, Positives und Negatives. Ich wollte etwas sehr dunkles schreiben, das aber auch irgendwie poetisch und kontrastreicher als meine bisherigen Arbeiten ist. Ich hoffe, dass dadurch das Ganze noch dunkler klingt.




Hilft das Singen auf Französisch dabei, diese Atmosphäre noch zu verstärken?




Definitiv. Ich könnte mir nicht vorstellen, in einer anderen Sprache zu singen. Es hilft mir, sehr scharf in meinen Texten zu sein und ich mag den Klang der Sprache sowieso. Außerdem ist es eine Möglichkeit, anders als andere Bands zu sein, es gibt unserer Musik definitiv eine besondere Stimmung – jedenfalls hoffe ich das. Tatsächlich verstehe ich nicht, warum nicht jede Band in ihrer Muttersprache singt.



Wie sind denn Albumtitel und das Cover verbunden?



Es geht um den Verlust von Unschuld, weswegen das Cover auf jeden Fall den Titel berührt. Ich habe dutzende Stunden im Internet nach diesem einen Bild gesucht. Als ich es endlich gefunden hatte, war der Kontakt mit dem Fotografen sehr nett. Ich denke, dass das Bild voller Inhalt ist, außedem ist es sehr untypisch für die heutige Zeit.



Eure Alben werden ja als wunderschön aufgemachte LPs und CDs veröffentlicht, trotzdem veröffentlich ihr sie aus als kostenlosen Download. Lohnt sich das?



Wir haben die LP in sechs und die CD in drei verschiedenen Versionen veröffentlicht, es freut mich, dass sie dir gefallen. Wir werden hoffentlich auch Nachpressungen machen müssen. Wir haben glücklicherweise eine Wild Card bei Denovali Records, was die Sache sehr einfach macht.

Es ist mir egal, ob die Leute unsere Musik runterladen oder kaufen. Ich lade selbst Musik runter, wir müssen uns damit alle auseinandersetzen. Ich weiß nicht, wie es bei anderen Bands funktioniert, aber wir sind zufrieden mit den Zahlen. Wir erwarten aber auch nicht, eine große Band zu werden, wir mögen es ja nicht einmal, auf großen Bühnen zu spielen. Wir haben aber immer das Glück, dass relativ viele Leute zu unseren Shows kommen, das ist fast perfekt. Von der Label-Seite aus gibt es keine Angst, da sie dank uns keine Angst bei schlechten Verkaufszahlen anderer Sachen haben müssen.



Wo in Frankreich lebt ihr? Wie ist die Musikszene dort?



Antoine: wir kommen aus Lyon, der zweitgrößten Stadt Frankreichs. Wir haben hier viele gute Bands wie OVERMARS oder DAITRO. Vor einigen Jahren war Lyon eine große Hardcore-Stadt mit Bands wie BASTARD oder CONDENCE. Aber seit vier oder fünf Jahren sind die meisten Clubs geschlossen, wodurch es sehr geworden ist, hier noch Shows zu machen. Aber wir haben trotzdem immer wieder gute Bands, die hier entstehen.



Letzte Worte, Grüße, Shout-outs?



Johan: Thank you very much for the interview. We wrote it in the Van on the road between two shows, it made the time look very short *lacht* Many thanks again



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Ekpyrosis

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SETHERIAL können sich mit Fug und Recht als alte Hasen des skandinavischen Black Metals bezeichen und haben gerade Mitte bis Ende der 90er einige gelungene Alben auf den Markt geschmissen, ehe es mehr und mehr bergab ging. Gute vier Jahre nach ihrem letzten Langeisen (das Kollege Knackstedt nur semi-gut fand) steht mit „Ekpyrosis“ das neue Werk ins Haus. Der Opener macht dann auch gleich Laune, „A World In Hell“ ist vertrackt und haut trotzdem auf die Fresse. Das ändert sich im Verlauf der Scheibe aber, SETHERIAL standen und stehen nicht für Frickeleien, sondern gerade heraus gespielten Black Metal. Der ist anno 2010 öfter im Mid-Tempo angesiedelt; in solchen Passagen entwickeln die Songs viel Durchschlagkraft, allerdings versäumen es die Musiker, diese Wucht mit hymnischen Klängen verschmelzen zu lassen, was angesichts der vielen hymnischen alten Songs recht schade ist. An der Produktion gibt es dagegen wenig auszusetzen, gleichzeitig kräftig und authentisch ist die geworden, wovon besonders die Drums profitieren – hier ist der Weg in die Moderne sinnig gewesen. An „Ekpyrosis” gibt es so im Grunde wenig auszusetzen, einzig das Fehlen einer Rückbesinnung auf alte Stärken oder zumindest eine Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart ware wünschenswert. Denn so bleibt das neue SETHERIAL-Album zwar eine gute, moderne Black Metal-Platte, hat aber einen deutlichen Bruch zur Vergangenheit. Muss jeder wissen, ob ihm das gefällt. Neueinsteiger in den SETHERIAL-Sound wird das eh nicht stören. Die Freuden der Jugend…

Ekpyrosis


Cover - Ekpyrosis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:39 ()
Label:
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The Preachings Of Hate Are Lord

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Mit ihrem vor knapp drei Jahren veröffentlichten Debütalbum "Of Beatings And The Silence In Between" haben die Finnen CHTHONIAN einen Einstand nach Maß abgeliefert, den sie mit dem Nachfolger „The Preachings Of Hate Are Lord“ – das Fazit nehme ich mal vorweg – nicht toppen können, sogar eher im Gegenteil. Das neue Album bietet zwar wieder eine stilistisch gelungene Mischung aus Black- und Death Metal mit einem Schuss dreckigem Rock´n´Roll, jedoch wirkt die Scheibe über ihre gesamte Spielzeit recht farblos und uninspiriert. Stücke wie „You Should Be Ashamed Of Yourself“ oder „The Filthmonger“ werden durch ihr durchweg anhaltendes Midtempo sogar regelrecht ausgebremst, während auf der anderen Seite die pfeilschnellen Parts, wie etwa im Opener „Scoff At The Bening“, irgendwie aufgesetzt wirken. Auch die Übergänge von Mid- zu Uptempo oder zu den rock´n´rolligen Abschnitten lassen das Gefühl aufkommen, dass weite Teile von „The Preachings Of Hate Are Lord“ ein wenig planlos und songundienlich zusammenkonstruiert worden sind. Richtig schmutzige Schwarzmetallpower wie bei den letzten SATYRICON-Scheiben, dem BLACK ANVIL-Einstand „Time Insults The Mind“ oder dem unterbewerteten letzten RIMFROST-Werk „Veraldar Nagli“ sucht man hier auch nach mehreren Durchläufen vergeblich. Schlecht ist das Album nicht, aber von einer Band, die mit einem Debüt so gut vorgelegt hat, hätte ich doch etwas mehr erwartet.

The Preachings Of Hate Are Lord


Cover - The Preachings Of Hate Are Lord Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:44 ()
Label:
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Antithesis Of All Flesh

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Ist eine Band, die dem Black Metal der frühen 90er Jahre frönt, old-school? Oder ist die skandinavische Chose dafür noch zu jung? TRIUMFALL haben sich, egal zu welcher Meinung geneigt wird, von den frühen Werken solcher Bands wie DIMMU BORGIR, OLD MAN’S CHILD und DISSECTION. Dazu passen die stimmungsvollen (machen würde sie klischeehaft nennen) Bandfotos wie die Faust aufs Auge und spannen den Rahmen für fünfzig Minuten garstigen Black Metal. Garstig ist der in der Tat, TRIUMFALL sind mächtig böse unterwegs, gerade der Knurrer am Mikro bringt das gekonnt zum Ausdruck. Musikalisch ist „Antithesis Of All Flesh“ zwar keine Offenbarung, aber der Wechsel aus rasant schnellen Parts und etwas schleppenderen Passagen gelingt den Serben ganz gut. Das Keyboard hält sich angenehm zurück, um dann im richtigen Moment die Akzente zu setzen. Da auch die Produktion vollkommen in Ordnung geht, gibt es nichts zu meckern. Einzig beim Songwriting fehlt der Band das letzte bisschen Genie, um mit den Meisterwerken Skandinaviens mithalten zu können, weswegen „Antithesis Of All Flesh“ im Mittelfeld des Genres hängen bleibt.

Antithesis Of All Flesh


Cover - Antithesis Of All Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:37 ()
Label:
Vertrieb:
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The Extra Dimensional Wound

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Ein bisschen Skandinavien muss sein: LIGHTNING SWORDS OF DEATH haben ihr Zweitwerk “The Extra Dimensional Wound“ zwar im heimatlichen Kalifornien aufgenommen, es dann aber im Stockholmer Necromorbus Studio veredeln lassen. Wenig verwunderlich, dass sich im Black Metal der Herren auch Versatzstücke des Stockholmer Death Metals finden lassen, wie beim Titeltrack deutlich wird, dessen Gitarrensound verdammt nach DISMEMBER klingt, ohne dass der Black Metal-Spirit flöten geht. Doch Matti Käri-mäßig freundlich geht es in der guten Dreiviertelstunde nicht zu, dafür haben LIGHTNING SWORDS OF DEATH zu viel Evilness in sich, was in bösartigen Schwarzmetall-Songs kulminiert, von denen das flotte „Paths To Chaos“ ebenso wie das schleppende „Damnation Pentastrike“ die herausragenden Ergebnisse sind, auch wenn die restlichen Songs auf ähnlich hohem Niveau angesiedelt sind. Von der knorrigen Produktion profitieren sie allesamt, was „The Extra Dimensional Wound“ zu einer für Genre-Verhältnisse mächtig fett klingenden Angelegenheit macht, was den Songs zusätzlichen Punch verleiht. Warum der Bandname so cheesy sein muss, bleibt das Geheimnis der Band, ihre Musik ist aber total un-cheesy, stattdessen ein gelungenes Beispiel für einen bösartigen Bastard aus Black Metal und Stockholmer Schule.

The Extra Dimensional Wound


Cover - The Extra Dimensional Wound Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:7 ()
Label:
Vertrieb:

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