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Archaic Visions

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DARK TRIBE – und ich dachte, der sei ausgerottet. Knapp sechs Jahre ist das bisher letzte Werk nun schon alt. Aber wenig Grund zur Sorge: Die Band, also das Asordis und Parannoth) hat sich kaum verändert. Keine Keys, fiese (also echt fiese) Screams, dünner Sound, düstere Melodien und Atmosphäre, abwechslungsreiches Treiben zwischen Depressive Black Metal und alter norwegischer Schule. Die Sachsen-Anhaltiner bringen die Chose auch echt überzeugend und authentisch rüber, nur zünden will es diesmal nicht so ohne Weiteres. Liegt es daran, dass die zwölf Songs in ihrer Gesamtheit nicht an einem Strang ziehen. Geht das Gekeife doch zu sehr in die unerträgliche Striborg-Richtung? Man könnte jetzt viel von gewetzten Messer, aufgeschlitzten Leibern, übermäßigem Drogenkonsum und so weiter schwadronieren – das passte durchaus alles zu DARK TRIBE. Aber so richtig wirken will es dennoch nicht. Vielleicht sieht und hört das die Zielgruppe in diesem Fall anders, denn sehr roh und ziemlich hospitalistisch ist „Archaic Visions“ in jedem Falle.

Archaic Visions


Cover - Archaic Visions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:18 ()
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Return To Sodom

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Der israelitische Fenriz treibt mit TSORER sein schwarzmetallisches Unwesen. Tom Davidov heißt das Projektil, das sich ganz ohrenscheinlich an den alten Größen der Zunft orientiert. Wer also Rotwein-Musiker wie Satyr, Musik-Professoren wie Ihsahn oder Bombast-Schmierlappen wie Dimmu immer noch für Black Metal hält, bitte schön. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Doch TSORER, die alte Schwarzbaumwurzeln, gehen ganz zurück zu den Roots: Steinalte Bathory, rüpelige Sodom, naja Darkthrone - eben die relativ üblichen Verdächtigen. Nun gibt es Bands, die hören sich einfach so schlecht an, weil sie es nicht besser können. Der einsame Tom aber, der versteht es, einem zu dokumentieren, dass die Scheibe eben deswegen so oldschool klingt, weil sie es soll. Weil er es will. Wenn schon Rasier-Gitarren und ranzige Produktion, dann bitte mit solchen authentischen, echt coolen Songs. AAAARRRGGGGGH und Uh!

Return To Sodom


Cover - Return To Sodom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:3 ()
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Shatter

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Nachdem die reformierten CELTIC FROST nach nur einem Album aufgrund interner Querelen urplötzlich wieder das Handtuch warfen, erschien deren Frontmann Tom Warrior in diesem Frühjahr mit TRIPTYKON und einem überragenden Düsterwerk („Eparistera Daimones“) auf der Bildfläche, das die Erwartungen an die „neuen CELTIC FROST“ mehr als nur erfüllte, sondern in allen Belangen übertraf. Und nach nur etwa einem halben Jahr steht nun schon die zweite Veröffentlichung der Band an, die neben ein paar Überbleibseln der Album-Sessions noch zwei Live-Coverversionen bietet, die im April auf dem „Roadburn“-Festival in Holland mitgeschnitten wurden. „Circle Of The Tyrants“ und das von DARKTHRONEs Nocturno Culto gesungene „Dethroned Emperor“ (geilo!) sind in diesem Fall aber nur sehr gute Bonüsse, die die drei neu veröffentlichten TRIPTYKON-Stücke auf dieser EP nur noch weiter aufwerten. Der Titelsong besticht durch seinen mörderischen, doomigen Groove sowie weiblichen Gastgesang und tritt alles, was unter dem Begriff „Gothic“ so durch die Lande zieht, mit Anlauf in den Staub. Der überlange Lavastrom „I Am The Twilight“ weicht ebenfalls keine Sekunde von der Linie des Albums ab, und man merkt den Stücken die Zugehörigkeit zum Material von „Eparistera Daimones“ deutlich an, während das instrumentale, neu gemixte und gemasterte „Crucifixius“ eher eine Art Outro darstellt, das aber atmosphärisch gut zu TRIPTYKON passt. Musikalisch gibt es also erwartungsgemäß rein gar nichts auszusetzen; „Shatter“ ist ein weiteres Indiz dafür, dass hier eine absolute Macht am Werk ist und hätte von dieser Seite locker den „Tipp“ verdient, wäre da nur nicht der etwas erhöhte Preis von gut zehn Euro, der dem Kapitel „EP“ leider auch hier einen kleinen Beigeschmack verleiht. Absolute Fans müssen natürlich zugreifen, aber als preiswertere Single wäre „Shatter“ ein echter Killer gewesen.

Shatter


Cover - Shatter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 27:47 ()
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Triumvirate

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BLACK ANVIL bleiben auch mit ihrem zweiten Album “Triumvirate” ihrer Linie treu und weichen vom old schooligen, fett produzierten Black Metal keinen Millimeter ab. Die aus ehemaligen KILL YOUR IDOLS-Mitgliedern bestehende Combo versteht es, den Geist alter DARKTHRONE in die Gegenwart zu transportieren, was um leichte Thrash- und Death Metal-Einflüsse komplettiert wird, gerade BOLT THROWER schimmern immer wieder durch. Allerdings haben sich die New Yorker durch die selbst gewählten Grenzen im Songwriting zu sehr einengen lassen, was „Triumvirate“ in der zweiten Hälfte zu berechenbar macht, zu oft wird hier eine Idee aufgegriffen, die bereits in einen der anderen Songs verbraten wurde. Dabei sind BLACK ANVIL handwerklich nicht schlecht, die Gitarren machen gut Druck, das Drumming ist genau so simpel-effektiv, wie es beim Old School-Metal sein muss und die von allen drei Musikern vorgebrachten Vocals sind variabel genug, um nicht in die Falle des monoton Kreischens zu tappen. Aber ein paar mehr Ideen in den Songs selbst hätte „Triumvirate“ gut getan, denn in der vorliegenden Form bleibt sie hinter dem Erstling zurück, von den Vorbildern ganz zu schweigen.

Triumvirate


Cover - Triumvirate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:45 ()
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Life-Losing

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Ganze 19 Jahre (!) haben sich die Kieler Black Metaller für ihr Debütalbum Zeit gelassen, nachdem man es in den Jahren 1996 und 1997 immerhin schon recht „früh“ auf zwei Demos gebracht hatte. Aber ein unbeschriebenes Blatt ist das Quintett sowieso nicht, denn drei Fünftel der Band (Gitarrist Wachtfels, Bassist Cruor und Drummer MD) stehen auch beim Abrisskommando ENDSTILLE (wohlgemerkt erst 2000 gegründet…) in Lohn und Brot. Aber TAUTHR haben mit ENDSTILLE rein stilistisch gar nichts am Hut, abgesehen davon, dass die Basis beider Bands auf das Black Metal-Genre reduziert werden kann. Hier regiert pures, mächtiges Midtempo (das nicht selten an DISSECTION oder NECROPHOBIC erinnert), und man merkt der Band an, dass sie es gar nicht nötig hat, in stumpfe Raserei zu verfallen oder mit einer ultra-abgefuckten Produktion die Pseudo-Underground-Fraktion zu bedienen. Mit zwar basischem, aufs Nötigste reduziertem, dabei aber stets songdienlichem, kraftvollem Sound versehen, wissen Hymnen (ja, nix Anderes!) wie der überlange, grandiose Opener „Curse Or Destiny“, der Stampfer „Perfect?“, das majestätische, saugeile „Crown“ oder das abschließende, treibende „Orpheus“ mühelos zu gefallen. Die eine oder andere durchgehend flottere Nummer hätte „Life-Losing“ noch einen Tick mehr Abwechselungsreichtum verliehen, aber auch so ist das Album eine echt starke Vorstellung, die jedem Black Metaller mit den Löffeln am richtigen Fleck ohne Umschweife zusagen wird! Den Begriff „Newcomer“ spare ich mir an dieser Stelle mal lieber…

Life-Losing


Cover - Life-Losing Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:0 ()
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I Am

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Low-Fi und Ferrochrom-Cassette, Kult und Alte Schule, Reunion und Kommerz? Keine Ahnung, jedenfalls sind die vier Songs der Schweden (die weiterhin nicht aktiv wirklich aktiv sind) noch nie veröffentlicht, lediglich der Titelsong „I Am“ sei schon mal live gespielt worden. Sei’s drum. Hier gibt’s mal ein echtes Zeitdokument einer längst vergangenen Ära – die aber immer wieder mal hochzuschwappen scheint. The Evil Never Dies, sozusagen. Und da Darkthrone, Satyricon und andere Genregrößen eben nicht mehr mit früher zu vergleichen sind, wittern Bands, Labels oder sonst wer ihre Chance. Roher, brutaler, stumpfer Black Metal mit kalter Gitarre und gekrächzten Vocals – und das alles bei für heutige Verhältnisse unterirdischem Sound. „Kenn ich, brauch ich nich“ wird der ein oder andere sagen und vielleicht auch recht haben, vor allem gemünzt auf die ersten beiden Stücke „Den Skrivna Eskatologin“ und „De Vanhelgade“. Flottes Pöppeln und ordentlich Uffta, simpel aus fuck und irgendwie noch nicht zwingend sind die ersten beiden Titel.Nicht, dass „I Am“ wirklich großartig ist, aber die Mischung aus Venom, Bathory und Shining (was mir jetzt so in den Sinn kommt) kreiert eine märchenhaft-böse Atmosphäre, die den Spirit der guten, alten zeit wiederzubeleben scheint. Und auch das variabel abschließende „Cold Eon“ haut in diese Kerbe. Keine Ahnung, wer das wirklich braucht, aber die anfängliche Skepsis ist gewichen. Irgendwie stört am Ende nicht mal mehr der „traditionelle“ Sound. UNd es gibt ein lecker Digi-Pack in mit schön schwarz-grauer Schrift.

I Am


Cover - I Am Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 23:32 ()
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Ex Inferi

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Die Norweger SVARTAHRID konnten mich mit ihrem 2007er Werk „Sadness And Wrath“ nicht gerade aus den Latschen hauen, aber auf ihrem neuen Streich „Ex Inferi“ weiß die inzwischen zum Trio (Gitarrist Simen stieß 2009 zu Forn und Istar) ausgebaute Band deutlich mehr zu überzeugen. Schon gleich der Opener „Cursed Seeds Of The Nazarene“ weiß mit ohrwurmartiger Hymnenhaftigkeit zu überzeugen, die im Laufe des Albums immer wieder durchscheint. Auch „Scale Of Worth“, der nach vorne peitschende Titelsong, der brachiale Stampfer „Fire Hate Kill!!!“, das epische „Blessed By Darkness“ oder das räudige „Lake Of Despair“ erinnern in ihren besten Momenten an eine Mischung aus typischem Black Metal-Geschreddere der großen norwegischen Genre-Helden und den ausladenden Melodien von Bands wie DISSECTION, NAGLFAR oder auch späteren BATHORY. Auf „Ex Inferi“ hat sich die Band der passenden Mischung aus opulenter, kraftvoller Produktion und Abgefucktheit ein ganzes Stück angenähert, was in der Vergangenheit nicht immer geglückt war. Kein Meisterwerk, aber ein rundum gelungenes Schwarzmetallalbum!

Ex Inferi


Cover - Ex Inferi Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:13 ()
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Musikk Fra Vettenes Dom

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Der Legende und dem legendären Presseinfo nach wurden KRAAKER im Jahr 2006 von den beiden Kumpels – jetzt kommt´s - Knockelkatt und Skrangelfant (!) gegründet, die sich nach einem gemeinsam besuchten Black Metal-Konzert dazu entschlossen, selbst Musik zu machen. Offiziell wurde die Band daraufhin auf der norwegischen Hochebene Hardangervidda besiegelt, mit dem Ziel, Black Metal mit Einflüssen von ARCTURUS, TULUS und CRADLE OF FILTH zu zocken. Das klingt alles sehr ausladend und unfreiwillig komisch, aber eine besondere Band sind KRAAKER daher noch lange nicht. Das recht kurze und dem räudigen Stil entsprechend passend produzierte Debüt „Musikk Fra Vettenes Dom“ bleibt auch nach mehreren Durchläufen nicht wirklich im Ohr hängen und kommt sehr beliebig daher. Natürlich hört man neben den genannten Einflüssen auch allgemein die nordische Kälte der Bandheimat heraus, aber mitreißende Songwriter sind die beiden Herren mit den witzigen Namen bei Weitem noch nicht. Bei meiner Wenigkeit ging „Musikk Fra Vettenes Dom“ trotz ein paar guter Ansätze jedenfalls links rein und rechts wieder raus. Da muss das Duo noch gewaltig nachlegen, wenn man ganz oben mitspielen will, nicht nur auf der größten Hochebene Europas…

Musikk Fra Vettenes Dom


Cover - Musikk Fra Vettenes Dom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 32:31 ()
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Cantares Das Loitas Esquecidas

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2001 entschloss sich der Spanier Nocturno, der nebenbei auch noch bei ABORIORTH am Bass lärmt, mit seiner eigenen Band XERIÓN durchzustarten, die seit dieser Zeit unzählige Demos und Splits auf dem Konto hat, jedoch erst ein vollständiges Album („Nocturnal Misantropia“ von 2007). Mit „Cantares Das Loitas Esquecidas“ wird nun das langatmige Zweitwerk nachgeschoben, das dazu beitragen soll, Spanien neben Italien und vor Allem Frankreich auf der Landkarte einer neuen Generation von Schwarzheimern zu positionieren. Das Problem ist nur, dass das Album überhaupt keine Höhepunkte offenbart, sondern eine gute Stunde lang monoton jedes Black/Viking/Pagan/Folk-Hausmütterchenrezept auffährt, das man als Fan standardmäßig gewohnt ist. Von mitreißendem, bisweilen höchst innovativem und Grenzen sprengendem Songwriting, wie es Bands wie NEGURA BUNGET, VREID, SÓLSTAFIR, MOONSORROW oder SUIDAKRA aus der Hüfte schießen, sind XERIÓN meilenweit entfernt, und selbst Nachzüglern wie EQUILIBRIUM oder VARG sind sie mit ihren gähnend „aufregenden“ 08/15-Strukturen ohne jegliche Überraschungen noch unterlegen. Zudem ist die Produktion für den Versuch, ein ausladendes Werk in dieser Genre-Schnittmenge zu kreieren, viel zu dünn ausgefallen – Stichwort „Rasenmähergitarren“. Jede Melodie kommt einem bekannt vor, die Breaks stammen ebenfalls aus Omas Kochbuch, der Kreischgesang von Nocturno ist eher schwachbrüstig, und die teilweise eingebauten, weiblichen und höchst simplen „Ohohoho“-Chöre sind peinlich. Für Viva Espania im Schwarzmetall sehe ich mit diesem Album schwarz!

Cantares Das Loitas Esquecidas


Cover - Cantares Das Loitas Esquecidas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 60:21 ()
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Paganism

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Bei FIR BOLG handelt es sich um das 2006 gegründete Ein-Mann-Projekt eines Franzosen namens Dagoth, das inzwischen aber noch um einige Session-, und Live-Musiker ergänzt wird. So konnten FIR BOLG unter Anderem schon als Support für die göttlichen NEGURA BUNGET herhalten und sich zumindest in ihrem Heimatland eine kleine Fanbasis erspielen. Der Titel dieser erstmals 2008 als Demo veröffentlichten Vier-Song-MCD mag vielleicht verwirren, denn mit der typischen 08/15-Viking/Pagan-Sülze hat FIR BOLG nix zu tun, sondern bedient sich eher bei hymnischem Schwarzmetall der Marke DISSECTION, NAGLFAR oder auch NECROPHOBIC, wobei auch hier eine kleine Prise melodisches Todesblei nicht vorenthalten wird. Zwar bietet „Paganism“ keine großen Überraschungen und nix, was man von den oben genannten Bands nicht schon in stärkerer Form vernommen hätte, jedoch kann man der Scheibe ein gewisses Energielevel und gelungenes Songwriting nicht absprechen. Und obwohl alle vier Stücke zu überzeugen wissen, empfehle ich als Anspieltipp das majestätische, an beste Nödtveidt´sche Küche zu „Storm Of The Light´s Bane“-Zeiten erinnernde „Invocate The Old Spirits Of Woods“, das die Qualität von FIR BOLG sehr gut widerspiegelt. Ein starker Newcomer, den man definitiv im Auge behalten sollte.

Paganism


Cover - Paganism Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 23:7 ()
Label:
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