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Flammentriebe

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Black Metal mit deutschen und charismatischen Vocals, Geigenspiel und trotzdem ein
Maschinengewehr am Schlagzeug: DORNENREICH sind zurück! Was die letzten Jahre mit so
viel Lob auf die Fans losgelassen wurde wird mit der aktuellen Pressung „Flammentriebe“ ohne
Wenn und Aber weitergeführt.
Mit viel Power und Ambiente wird das Album eröffnet, man neigt bereits am Anfang dazu zu
denken das das Ganze durchaus eine starke Sache werden könnte – und das wird auch mehr
als einmal bestätigt.
Ob es nun an der gelungene Kombination aus Violine und klassischem Black Metal, der
energiegeladenen, düsteren Stimme von Frontmann Evíga oder die mitreißende und packende
Stimmung die die brachiale Power der Songs rüber bringt liegt - völlig egal! „Flammentriebe“
geht direkt durch Mark und Bein, ob beim Wechsel vom akustischen Geklimper zu stark
akzentuiertem Volldampf („Wolfpuls“), bei reinem Volldampf („Flammenmensch“) oder bei der
ruhigen, eingehenden Nummer „Erst Deine Träne Löscht Den Brand“.
Schwierig hier ein passendes Wort zu finden, doch „harmonisch“ sollte den Kern der Sache
treffen: Trotz dessen das wir hier zweifelsohne waschechten Black Metal haben verliert die
Band keineswegs ihre kompositorische Ader oder lässt sich zu Geballer hinreißen, im
Gegenteil. Die Songs sind allesamt abwechslungsreich, halten mal wieder ein verdammt hohes
musikalisches Niveau und bleiben im Kopf – geile Sache! Wer sich diese Platte entgehen lässt
ist selber Schuld...

Flammentriebe


Cover - Flammentriebe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 46:51 ()
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Am Pranger...

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Die Aachener Black Metal-Institution GRAUPEL stammt, ähnlich wie die Kollegen VERDUNKELN (von denen auch zwei Mitglieder bei GRAUPEL tätig sind), TRUPPENSTURM oder THE RUINS OF BEVERAST, aus dem Umfeld der einstigen Genre-Vorreiter NAGELFAR. Bei jenen war GRAUPEL-Sänger Zingultus übrigens tätig und hat inzwischen auch Herrn Iblis bei den Kieler Krawallburschen ENDSTILLE ersetzt, aber das nur am Rande. GRAUPEL machen ebenso wenige Gefangene wie ihre norddeutschen Kollegen und feuern zumeist messerscharfe, rasende Riffsalven, gerne auch in heftigem Midtempo, ab, die absolut zweckmäßig und fett (keine Bombastoper, aber auch kein Pseudo-„True“-Black Metal-Geschrammel) in Szene gesetzt wurden. Und obwohl das Quartett reichlich kompromisslos zu Werke geht, finden sich auch diverse ruhige Parts auf „Am Pranger…“, etwa in „Herkünfte Schatten“ (klasse!) oder im Mittelteil von „Ekel“, die einen kleinen Kontrast zum derben, aber keinesfalls melodiefreien Inferno bieten, das den Rest des Albums dominiert. Lediglich das etwas sinnlose, nur entferntes Grummeln auffahrende Outro „Entgeistert“ fällt aus dem ansonsten mängelfreien Rahmen. GRAUPEL untermauern mit ihrem Zweitwerk ihren Status in der Königsklasse des deutschen Dunkelmetalls und dürften damit jeden Genre-Fan umfegen, der nicht zu „elitär“ für brillanten Black Metal ist!

Am Pranger...


Cover - Am Pranger... Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 44:47 ()
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Chanson De La Croisade

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Mittelalter-Gruppe mag man nun vermuten, etwas was die Band selber Symphonic Black Metal
nennt kriegt man geliefert! Dieses Konzeptalbum handelt vom – wer hätte das nun gedacht? -
französischen Mittelalter zur Zeit der Kreuzzüge. Angeblich enthält die finale Version ein
achtundzwanzig-seitiges Booklet mit Lyrics und Artworks, der Presseversion blieb das
vorenthalten. Aber zweifelsohne wird das bei diesem Thema ein interessantes Stück Papier
sein!
Musikalisch haben wir hier eine Mischung aus „episch“ angehauchtem Metal Marke
ENSIFERUM, gepaart mit Metal etwas härterer Gangart und diversen mittelalterlichmonumental
anmutenden Einwürfen. „Death & Submission“ wirft zum Beispiel eine absolut
metaltypische Triolenfigur mit viel Endstufenzerre über lateinische Chorgesänge mit
anschließenden brachialen Vocals – so und ähnlich funktioniert das auch bei anderen Titeln,
jedes mal aber aufs neue interessant und abwechslungsreich.
Wie die Jungs auf „Black Metal“ kommen ist mir nicht ganz klar, will ich eigentlich auch nicht
wissen; das was LEMURIA hier machen ist nämlich so wie es ist sehr stimmig. Druckvolle
Gitarrenriffs, ein vernünftig donnerndes Schlagzeug, teilweise absolut neidisch machende
Gitarrensoli und darüber die großteils growlenden Vocals. Leider gehen selbige ab und zu im
Rest der Instrumente unter.
Sicherlich wird hier und da die Stimme mal etwas kreischender und die Drums verfallen auch
ab und zu einem Blastbeat, nichts desto trotz ist der Grundcharakter der Musik viel mehr in
Richtung ENSIFERUM zu suchen. Das passt allerdings meiner Meinung nach auch wesentlich
besser zu diesem gut gewählten, interessanten und stimmigen Thema der Scheibe!
Diese „Lieder über einen Kreuzzug“ machen jedenfalls eine gute Figur bei jedem Fan von
düster-epischem Metal – und vermutlich noch mehr Spaß wenn man sich mit dem Thema des
Konzeptalbums wirklich auseinandersetzt. Die Unterstützung durch einen CD-Kauf haben sie
sich jedenfalls verdient!

Chanson De La Croisade


Cover - Chanson De La Croisade Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 64:18 ()
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Sól I und II

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Zwei Alben, zwei Themen, eine Band: HELRUNAR bieten uns mit den beiden Alben „Sól I – Der Dorn Im Nebel“ und „Sól II – Die Zweige der Erinnerung“ (auch erhältlich als Gesamtwerk inklusive Artbook) eine große, fast einhundertminütige Pagan Black Metal-Komposition der Oberklasse. Und Oberklasse heißt hier so viel wie: Mächtig einnehmend und alles andere als geeignet für die Autofahrt zum nächsten Festival - was vor allem an dem extrem atmosphärischen, dafür allerdings auch sehr düsteren Stil der beiden Alben liegt. Das heißt: Getragene Gitarren, zwischendurch schnellere, agressiv-bissige Parts und melodische Elemente statt so häufig anzutreffendes Geballer und Geschreie, das andere Bands als „Pagan“ verkaufen. Von absolut entspannenden (und sehr geil klingenden) akustischen Anteilen bis volle Kraft in der Endstufe der Gitarren ist hier eigentlich alles dabei – und es passt immer in den Stil.
Die Vocals sind darüber hinaus gut verständlich und in der deutschen Sprache verfasst,
deswegen aber keineswegs weniger Stilecht im Genre, im Gegenteil: Neben der daraus
resultierenden Möglichkeit den Themen bestens zu folgen werden die Lyrics durch kurze,
gesprochene Erzählungen innerhalb der Titel unterstützt und geleitet. Gerade die häufigen Änderungen in Songtempo, starken melodischen Einlagen die viel
Abwechslung bringen und die durchaus als „episch“ zu betitelnde Aufmachung des ganzen Werkes macht das Hören zwar nicht einfacher, dafür aber umso spannender – vorausgesetzt, man nimmt sich die Zeit die HELRUNARs Musik braucht, um überzeugend zu wirken. Die düstere, kalte und harte Atmosphäre wird jedenfalls mehr als gut umgesetzt. Wer sich also mit ernsten Themen, düsterem Black Metal auf musikalisch hohem Niveau und eineinhalb Stunden Musik einlassen will und kann wird mit „Sól I & II“ zweifelsohne einen genialem Treffer landen. Die Abwechslung, Variation und Tiefgründigkeit der Alben ist jedenfalls absolut überzeugend und sucht ihresgleichen!

Sól I und II


Cover - Sól I und II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 92:44 ()
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Subconscious Guide

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Schon der Name dieser mittlerweile zum Ein-Mann-Projekt verkommenen Band (bei der sogar schon Frost von SATYRICON Mitglied war) ist Realsatire pur. Und die Musik noch mehr! Reaper, so der Name des verbliebenen Protagonisten, hat mit „Subconscious Guide“ laut eigener Definition ein Tribut an die 70er-75er-Ära von BLACK SABBATH abgeliefert, da diese Band für ihn in metallischen Dingen extrem wichtig war und so… ein Umstand, auf den ich, ohne vorliegendes Werk bestaunt zu haben, niemals von selbst gekommen wäre – hunderttausende andere Metalheads sicher auch nicht. Das Album fährt klirrenden, kalten und mit typisch spartanischer Produktion versehenen Norweger-Black Metal der ganz primitiven Sorte auf und erinnert so stark an die Wurzeln von Iommi und Co. wie NIGHTWISH, UNHEILIG oder Lena Meyer-Dingenskirchen. Speziell mit dem symptomatisch betitelten Abschluss „Essential Wait“ hat Herr Reaper echt ein Meisterstück angeliefert, denn hier wartet man wirklich 12 Minuten lang auf den Sinn dieser Soundcollage. Immerhin gibt´s mit „It Leads…“ eine halbwegs patente Schunkelnummer auf dem Werk, das so ziemlich den größten Kaffeesatz darstellt, den man in diesem Genre überhaupt noch veröffentlichen kann. Eine Schwarzmetall-Karikatur!

Subconscious Guide


Cover - Subconscious Guide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 43:56 ()
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Tenkterra

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Die „Bergischen Löwen“ röhren wieder. Alles wie gehabt: Das Titelstück klingt nach Amon Amarth, „Keldagau“ nach knalligem, melodischem Thrash/Black und alles mit Drive und viel, viel Melodie. Das ist zwar überhaupt nicht originell, aber eben trotz allen Pathos’ auch kein Stück peinlich. OBSCURITY machen schlichtweg Spaß, ach, wenn viele Kritiker vor allem die textliche Ausrichtung wieder peinlich finden werden. Nun gibt’s im Bergischen aber nicht so viele Wikinger und deswegen singen (gegrowlt und gekeift) die Velberter (auf Deutsch) auch nicht von ihnen. Ansonsten geht’s aber um dasselbe Thema wie bei den Nordmännern: Schlachten, Geschichte, Heimat und so weiter. Das mittlere bis schnelle Tempo transportiert den Groove der Deutschen einmalig. OBSCURITY schlagen eine schwingende Brücke zwischen traditionellem Heavy, melodischem Death sowie Black und Thrash und verbreiten damit schlichtweg gute Laune. Und da auch der Sound cool kommt (JAKA Bony Hoff als Produzent und Jacob Bredahl (Ex-HATESPHERE) haben da wieder ganze Arbeit geleistet) ist die Scheibe ein mehr als leckerer Happen Pagan-Viking-Metal ohne Met-Attitüde – der „Bergische Hammer“ kreist wieder – gut so.

Tenkterra


Cover - Tenkterra Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:6 ()
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Island

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Flo und seine Zeitgeister musizieren ja sonst mit dem KLABAUTAMANN, im Woburn House oder bei Valborg. Da hat die Chose auf viel mehr mit Metal zu tun – dem ist bei ISLAND nicht so. Und so ist es kein Wunder, dass sich auch der Rezensent schwer tut. Am dichtesten dran ist die selbstbetitelte Scheibe sicherlich am Postrock und doch so gar nicht zu vergleichen mit den Referenzbands des Genres. Klar, es gibt Parallelen zu Ulver. Und manchmal kommt auch Krautrock oder Pink Floyd durch. Oder Opeth in seinen ruhigen Fahrwassern. Der Gesang ist am ehesten gehaucht, ganz selten mal gebrüllt, vielleicht auch mal gesprochen. Hier liegt in der Ruhe die Kraft, zweifelsohne fast ausschließlich dort. Wer sich aber auch die sieben Songs einlässt, der wird mit sehr getragenen, atmosphärischen Klängen belohnt, in denen zudem immer eine gewisse Melancholie mitschwingt. Und das passt ja ganz gut in die Zeit…

Island


Cover - Island Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 56:58 ()
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Genius Loci

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Der Märchenonkel heißt Sargath, erzählt Legenden aus seiner Heimat Heidelberg. Und nutzt dazu das Medium PSYCHOMANTUM auf Karge Welten. Und seine bösen Geschichten hat er erstmals bei Summoning gehört. Nur ist gewissermaßen das Papier von minderer Qualität – will sagen, Sargaths Solo-.Produktion ist Low-Budget und killt damit gewissermaßen viel der opulenten Atmosphäre. Das ist sicherlich Geschmackssache und wird dem Qualitäts-Ansatz leider nicht ganz gerecht. Wer aber darüber hinweghören kann, den belohnt PSYCHOMANTUM mit einer wirklich horrorlastigen Nachtgeschichte und viel melancholischer Attitüde. Wenn Sargath mehr Möglichkeiten hätte, könnte er, so er das überhaupt will, eine richtig dichte und dunkle Legende stricken. Und das wäre dann echt mal so richtig interessant…

Genius Loci


Cover - Genius Loci Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 68:12 ()
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Weltfremd

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Harvst, Kaelt und Naavi – die Jungs aus der „Black Metal Horde Unterfranken“ sind nicht nur VARGSHEIM, sondern auch die Live-Unterstützung für Imperium Dekadenz. Und beide Bands gehören zum Black Metal – viel mehr Gemeinsamkeiten gibt es aber nicht. Denn VARGSHEIM gehen viel unprätentiöser vor, basischer und dennoch noch lange nicht stumpf. Dazu ist die raue Debüt-Full-Length „Weltfremd“ viel zu abwechslungsreich und deckt vom rasenden Galopp bis zu schleppenden Doom-Anklängen wie in „Nicht um zu sterben“ ein wahrlich breites tonales Spektrum ab. Neben klirrenden immortalistischen Ruppig-Riffs gibt es auch feine Melodien und märchenhafte Akustikparts (wie beim Titelstück) – sozusagen das Beste der 90er, von Dakthrone bis Ulver. Die Atmosphäre mit den kalten Melodien ist insgesamt nicht sonderlich ungewöhnlich und vielleicht auch nicht unbedingt zeitgemäß, das Album lässt sich aber trotz weniger hölzerner Momente wirklich gut hören. Es dürfte spannend werden, wie das Trio die gewachsene Erfahrung als Live-Band des Imperiums in ihre eigentliche Band einfließen lässt – vielleicht wächst hier ja eine richtig gute Black-Metal-Band heran.

Weltfremd


Cover - Weltfremd Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 54:47 ()
Label:
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Lucifer´s Horns

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Die polnischen MOON wurden 1996 von Gitarrist und Sänger Cezar als reines Ein-Mann-Projekt gegründet, bekamen aber so viel Zuspruch im Underground, dass eine vollständige Band daraus entstand, anfangs sogar noch mit dem 2005 verstorbenen „Doc“ von VADER an den Drums. Mit „Lucifer´s Horns“ liegt aber erst das dritte Album der heute als Quartett agierenden Band vor, das soliden, ordentlich fett produzierten Vollgas-Black Metal bietet, der stilistisch in etwa auf den Pfaden jüngerer IMMORTAL, HANDFUL OF HATE oder gemäßigterer DARK FUNERAL wandelt. Eigentlich machen MOON nicht viel falsch, nur sind sie keine sonderlich versierten Songwriter, so dass leider keines der Stücke auf dem Album merkliche Spuren hinterlässt. Speziell die eintönigen Songstrukturen, die weder viel Power noch Dynamik versprühen und auch nicht wirklich böse Atmosphäre aufbauen, machen aus „Lucifer´s Horns“ trotz des recht hohen technischen Niveaus der Band kein essentielles Album, das sich am Ende nur Schwarzmetall-Allessammler ins heimische Regal stellen müssen. Ein typisches Fall von „Hier wäre mehr drin gewesen!“.

Lucifer´s Horns


Cover - Lucifer´s Horns Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:32 ()
Label:
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