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Humanity -The Flesh For Satan´s Pigs

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Eine Doktorarbeit muss man über dieses höchst räudig musizierende Trio aus Tschechien nicht schreiben, denn hier wird ohne Umschweife kellertiefster Black Metal ohne unnötigen Pomp dargeboten, der jedoch speziell durch die wie synthetisch verzerrte Bienenschwärme tönenden Gitarren nur sehr schwer genießbar ist. Hinzu kommt das über weite Strecken recht nervige Kratzkreischen von Gitarrist Asura, der übrigens auch bei den Label-Kollegen TROLLECH zu hören ist, und der hier klingt, als sei er auf der immerwährenden Suche nach einer Schachtel "Wick Blau" - irgendwie unfreiwillig komisch. Und Stücke wie der flott-fiese Opener "Fucking Slaves" oder die verzichtbare BEHERIT-Coverversion "The Gate Of Nanna" (allein der Versuch, noch abgefuckter als die Finnen selbst zu klingen, geht derbe nach hinten los...) sind wirklich nicht der dunklen Weisheit letzter Schluss. In dieser Form können die Osteuropäer leider nix reißen und stellen definitiv kein Highlight im ansonsten für Genre-Fans sehr hörenswerten Sortiment der kleinen Ulmer Schwarzmetall-Schmiede dar.

Humanity -The Flesh For Satan´s Pigs


Cover - Humanity -The Flesh For Satan´s Pigs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 47:41 ()
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Dødssanger

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Hinter DJEVEL stecken mit Mr. Hjelvik (KVELERTAK) am Gesang und KOLDBRANN/ URGEHAL-Mannevond am Bass zwei durchaus prominente Mistglieder der norwegischen Szene, die sich auf Initiative von Mr. Ciekas (LJA) zusammengefunden haben, um auf „Dødssanger“ schön räudigen Black Metal zu spielen. Eine typische Produktion, wie sie ihre Landsleute bis Ende der 90er gerne hatten, dazu wahlweise ebenso typische Black Metal-Riffs und akustische Einlagen zeichnet die acht Songs aus. Passend dazu natürlich der ebenso typische fiese Gesang und die Tempowechsel von bösartigem Mid-Tempo zu Up-Tempo. Es ist anzunehmen, dass sich die an DJEVEL Beteiligten im Vorfeld viele Gedanken über ihren Sound gemacht haben, denn beim Songwriting greifen die einzelnen Versatzstücke gut ineinander und wird die durchweg klischee-hafte Aufmachung und Durchführung nie peinlich, sondern als Verbeugung vor einer für die Metal-Szene wichtigen Zeit. Dank des guten Songwriting wird das Ganze zudem auch davon losgelöst und als reines Black Metal-Album betrachtet richtig gut; Songs wie das rohe „Morkefodt“ oder das extrem böse „Vi Malte Verden I Sort“ sind erstklassiger Black Metal. So sollte jede Hommage sein.

Dødssanger


Cover - Dødssanger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 30:0 ()
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Raven God Amongst Us

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VALDUR überraschen auf „Raven God Amongst Us” mit einer druckvollen, fast schon klaren, Produktion, die gleichzeitig ganz nach Black Metal klingt. Ein Kunstgriff, der vielen Bands nicht gelingen will und der hier besonders dem Bass und den Drums zugute kommt, da die endlich mal gut zu hören sind. Gerade das Drumming ist interessant, entfernt es sich doch immer wieder von Genre-Konventionen und überrascht mit jazzigen Einlagen. Die Band versteht es, die Atmosphäre der Mitt-90er zu erschaffen und sehr europäisch zu klingen, wie die fiese Mid Tempo-Nummer „Med Fjell I Horisonten“ eindrucksvoll unter Beweis stellt. Der Song stellt das Highlight der Scheibe da, dank des bösartigen, dezent an Chöre erinnernden Gesang und die bedrohliche Gitarrenarbeit. Dagegen fallen „Wound Fires In The Afterlife“ dank der Kürze (durch die der Song irgendwie unfertig wirkt) oder das konfuse „Gravlagt I Morkets Natt“ ab und können das hohe Niveau nicht halten. Licht und Schatten mithin auf dem Album, so dass am Ende die Erkenntnis bleibt, dass VARDUL eine solide Black Metal-Scheibe am Start haben, auf der sie immer wieder ihr Potential aufzeigen, aber manchmal beim Songwriting noch nicht Arbeit vor sich haben. Interessant ist die Scheibe allemal, es bleibt abzuwarten, was die Amis beim Nachfolger leisten werden.

Raven God Amongst Us


Cover - Raven God Amongst Us Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:19 ()
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March Of The Norse

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Schon nach den ersten Tönen dieses als Solowerk ausgegebenen Debüts fühlt man sich an das überragende I-Album "Between Two Worlds" von 2006 erinnert, das IMMORTALs Abbath seinerzeit mit den Herren Armagedda (IMMORTAL) und Ice Dale (AUDREY HORNE, ENSLAVED, TRINACRIA, etc.) eingetrümmert hat. Und siehe da: diese beiden Herren sind ebenfalls auf "March of The Norse" zu hören, das wie eine Fortsetzung dieses starken Nebenprojektes fett wie Schnitzel durch die Boxen donnert. Die an die späten IMMORTAL erinnernden Monsterriffs finden sich auch hier, und Demonazs Gesang ist dem seines Kumpels Abbath nicht unähnlich, besitzen beide eine verraucht-fiese Stimmlage, die auch hier weniger schwarzmetallisch denn mehr rockig und dreckig tönt. Und auch im kompositorischen Bereich überzeugt "March Of The Norse" mühelos: erstklassige, mitunter Gänsepelle fabrizierende Hymnen wie der Titelsong, "Where Gods Once Rode" oder "Under The Great Fires" dürften offenherzige Black Metaller ebenso ansprechen wie auch scheuklappenlose MOTÖRHEAD- oder VENOM-Fans, die zu Teilen ja auch "Between Two Worlds" genossen haben. Jenes Album empfinde ich jedoch unterm Strich ein wenig geschlossener und stärker, darum vergebe ich ganz knapp keinen "Tipp" für "March Of The Norse" (was beim nächsten Mal sehr gut der Fall sein könnte), aber nicht nur IMMORTAL-Jünger sollten sich diesen Brecher mal anhören. Demonaz hat einen wirklich sehr guten Job gemacht!

March Of The Norse


Cover - March Of The Norse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:34 ()
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Roads To Judah

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DEAFHEAVEN lassen den Hörer leicht irritiert zurück, sind auf „Roads To Judah” doch nur vier Songs drauf, die es aber auch mehr als 35 Minuten Dauer bringen – EP oder Album? Angesichts des erstklassigen Songmaterials aber eine nur minder wichtige Frage. Die Kalifornier treten mit dem vier Songs den Beweis an, dass guter Black Metal aus den USA nicht nur von WOLVES IN THE THRONE ROOM gemacht wird, sondern sich auch andere Bands auf die Verbindung von epischen Parts und skandinavischer Raserei verstehen („Tunnel Of Trees“). DEAFHEAVEN haben der Scheibe zudem die typische Black Metal-Produktion verpasst, die sehr zur Atmosphäre beiträgt und gerade den keifenden Gesang gut betont, ohne dass die anderen Instrumente zu weit in den Hintergrund rücken. Bei den ruhigen, sphärischen Parts wird dann deutlich, wie gut die Produktion auch diese umsetzt, beispielsweise dem genau die richtige Dosierung Punch zugesteht. Die Verbindung der ruhigen, leicht Postcore-lastigen, Abschnitte mit der Black Metal-Raserei ging DEAFHEAVEN beim Songwriting problemlos von der Hand, die Songs entfalten erst im Zusammenspiel beider Kräfte ihre volle Wirkung. „Roads To Judah“ wird so zu einer Black Metal-Scheibe, die lange interessant bleibt und Tiefgang, Atmosphäre und gutes Songwriting aufweist. Feine Sache!

Roads To Judah


Cover - Roads To Judah Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 38:23 ()
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Iron Dawn

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Schön als auf 500 Stück limitiertes Vinyl wird es die neue MARDUK-EP geben, da kommt das ungewohnte gelbe Cover noch besser zur Geltung. Immerhin ist mit dem Panzer ein typisches Element MARDUK’scher Covergestaltung vertreten und auch die Songtitel der drei Tracks lassen keinen Zweifel daran, dass sich bei MARDUK weiterhin alles um Krieg, Panzer und Black Metal dreht. Die ersten beiden Songs sind dann auch klassischer MARDUK-Stoff, der sich an Werke wie „Panzer Division Marduk“ orientiert, entsprechend rasend und gnadenlos fällt das Ergebnis aus. Überraschender ist der Abschluss, der stark in Richtung „Wormwood“ geht, hier sind MARDUK fieser und kranker als bisher, was ihnen aber ebenso gut gelingt – “Prochorovka: Blood And Sunflowers“ ist ein würdiger Abschluss. Mit dieser EP verbinden MARDUK gewissermaßen Vergangenheit und Zukunft. Es darf gespannt auf den „Wormwood“-Nachfolger gewartet werden, da „Iron Dawn“ nicht klar erkennen lässt, wohin die Reise für MARDUK gehen wird.

Iron Dawn


Cover - Iron Dawn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 13:0 ()
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Without Support

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Die 1996 aus den Black Metallern FORGOTTEN WOODS hervorgegangene Band haben bis heute sicherlich die wenigsten Fans auf dem Schirm, denn einerseits ist der Bekanntheitsgrad des Trios außerhalb des Undergrounds (hier konnte man schon unter Anderem mit Splits mit URFAUST und BETHLEHEM glänzen) nicht sonderlich hoch, und andererseits hat man sich stilistisch eine ganze Ecke vom traditionellen Schwarzmetall entfernt. Genau kann man die düstere, recht schräge und hoch originelle Musik auch gar nicht einordnen: Mundharmonika, Banjo sowie bisweilen psychedelischer Gesang inklusive mitunter arg verrauchter Hintergrundchöre sind dem gemeinen "True"-Black Metaller allzu höchst befremdlich. Zwar findet sich bei genauerem Hinhören noch ein räudiges Fundament, das man mühelos dem Norwegen der 90er Jahre zuordnen kann, aber JOYLESS stellen in erster Linie die Wirkung ihrer Songs in den Vordergrund. "Without Support" klingt nach dem ersten Durchlauf zutiefst kurios, wenig hart und brutal, sondern einfach nur reichlich obskur. Es braucht mindestens fünf Durchläufe, bis der Hörer realisiert, dass die Band sämtliche Erwartungen an düstere Musik unterwandert und sogar mit vermeintlich lebensbejahenden Melodien lockt, die sich im Kontext des Albums aber als fast schon zynisch herausstellen. Beste Beispiele hierfür sind Stücke wie "The Adorn Japetus", der hypnotische Ohrwurm "Shimmer And Shine", das rockige "Trilobite" oder das überragende "De Profundis Domine", die nicht nur aufgrund der (öfter verzerrten) Stimme von Frontfrau Ida Hellebo metertief unter die Haut gehen. "Without Support" ist nichts für Normalhörer, sondern für Liebhaber dunkler Künste jenseits aller (Black Metal-) Klischees, die hier ein Meisterwerk entdecken werden, das für mich persönlich zu den bisherigen Highlights des Jahres zählt.

Without Support


Cover - Without Support Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:4 ()
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In Carbon Mysticism

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USA und Black Metal – es ist ein Trauerspiel. Kaum eine Black Metal-Combo von jenseits des Atlantiks schafft den Sprung rüber nach Europa, was angesichts der oftmals bescheidenen Qualität der US-Combos aber auch nicht weiter tragisch ist. WOLVES IN THE THRONE ROOM sind leider die Ausnahme als die Regel. WINTERSUN werden das nicht ändern, soviel steht fest. Schnell sind sie ja unterwegs, aber mehr als Standard-Black Metal-Riffs fällt WINTERUS dann doch nicht ein, das wird in den eigentlichen Songs deutlich (das vierminütge Intro kann getrost vergessen werden, ebenso die drei Live-Songs). Dazu kommt eine schlechte Produktion, die keinen Blick für den Gesamtsound hatte, und die völlig heterogen wirkenden Songs, durch die „In Carbon Mysticism“ keinen roten Faden erkennen lässt, sondern viel mehr so wirkt, als wären jier ein paar Überbleibsel aus den Studiotagen anderer Bands zusammen auf eine CD gepackt worden. Nee, das ist alles nichts. Nicht mal durchschnittlicher Black Metal – „In Carbon Mysticism“ ist einfach nur schlecht.

In Carbon Mysticism


Cover - In Carbon Mysticism Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:16 ()
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Von den Winden der Sehnsucht #2

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Der Herr V. Wahntraum hatte mal was sich gegen sich selbst. Doch dem Suizid gerade noch von der Schippe gesprungen, richtet er seinen Hass jetzt gegen die Menschheit – und amortisiert damit seine ganze Trauer. Und sein erster Schritt zur selbst initiierten Apokalypse ist das Album „Von den Winden der Sehnsucht #2“. Der auf „Ambient“ getaufte Black Metal transportiert ein paar nette und traurige (Akustik-)Melodien, die Gitarre fiedelt genauso windschief daher wie die Trommeln das Timing suchen. Und das alles treibt der Österreicher 77 Minuten lang mit hintergründigem Gekrächze voran, während der Sound weitestgehend auf der Strecke bleibt. Dass er dabei mit den Schwänen seinen Durst teilt („Sturm deiner Sommer“) oder auch noch hinfällt - „Ich bin gefallen - ...und aus den Kerkern still es hallt“) könnte als Zeichen zu deuten sein – dass sich das Mitleid mit unserm Wahnträumer in Grenzen hält. Dass es auch anders geht, bei allem Pathos, beweisen Bands wie Austere durchaus. Wer diesen Larmoyanz-BM mit hohem Weinerlichkeitsfaktor über die gesamte Spielzeit goutiert, der muss Tränen in den Ohren haben.

Von den Winden der Sehnsucht #2


Cover - Von den Winden der Sehnsucht #2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 77:37 ()
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Ferd

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Solo-Künstler Aurvandil hat ein Problem: Seine Stadt Rouen wurde zwar schon 841 von den Wikingern überfallen, dennoch haben die Franzosen mit Nordländern wenig am Hut, freuen sich eher über Jeanne D‘Arc als über Nordmann Rollo und seine versoffenen Schergen. Nicht so Aurvandil: Er träumt weiter vom Leben auf den Spuren Odins und Thors. Da ist'S prima, dass er sich in der nordischen Mythologie ein bisschen auskennt. Ob die Geschichte vom gleichnamigen Riesen (der von Thor im Körbchen über zugefrorene Flüsse getragen wird, um sich dann den Zeh abzufrieren, der wiederum von Thor als Stern in den Himmel gesetzt wird) als Taufpate für ein besonders harsches Black-Metal-Manifest taugt, sei mal dahingestellt. Jedenfalls gibt es auch in der Normandie eine Garage, in dem der melancholisch-wütende Franzmann seinen Low-Budget-Sound im Alleingang eintüten konnte. Die Gitarren klingen nach Elektro-Rasierer, die Schreie sind spitz und verzweifelt, der Drum-Computer rasselt dazu monoton und ab und an überraschen sparsam eingestreute Keys wenig. Wundersamer Weise klingt immer mal wieder eine gelungene Melodie oder so etwas Ähnliches durch und die ruhigen Stücke lassen Burzum als Blaupause durchschimmern. Nach vier Demo-Veröffentlichungen und ebenfalls vier Splits seit 2007 ist es allerdings geradezu Pflicht, dass ab und zu auch mal was Brauchbares herauskommt. Aber insgesamt springt das „Ferd“ nicht so hoch, wie es müsste. Hat ja auch nicht mehr alle Zehen.

Ferd


Cover - Ferd Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 41:11 ()
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