Interview:

Wildernessking

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Interview

Hi WILDERNESSKING!
Obwohl ihr schon fünf CD’s (+drei als HEATHENS) veröffentlicht habt, seid ihr recht unbekannt in Deutschland. Könnt ihr euch als erstes kurz vorstellen?


Wir sind eine Metal Band aus Kapstadt in Südafrika. Dylan und Jesse spielen Gitarre, Jason spielt Schlagzeug und Keenan spielt Bass und macht die Vocals. Wir haben zwei EP’s und eine Single als HEATHENS rausgebracht. Als WILDERNESSKING haben wir ein Album, zwei EP’s und zwei Splits. Ein weiteres Album kommt im Januar 2016.



Wie kamt ihr dazu Atmospheric Black Metal zu spielen? Habt ihr irgendwelche bestimmten Einflüsse?

Wir haben Black Metal Einflüsse, doch wir bedienen uns vieler Genres. Unser Sound hat sich über die Jahre entwickelt, indem wir mehrere Stilrichtungen aufgenommen haben und in unseren progressiven Song-Strukturen anwenden.

“The Writing Of Gods In The Sand” war ein Konzept-Album. Wird das neue Album auch ein Konzept-Album werden? Und könnt ihr etwas über die Lyrics sagen?


 Da sind durchweg übergreifende Themen drinn, doch es ist kein Koncept-Album im traditionellen Sinn. Lyrisch ist es um einiges persönlicher und prägnant.

Was inspiriert euch während des Schreibens?

Wir lassen uns von allem inspirieren: Von Büchern, Songs, Kunst, Filmen… Und von allem, was uns wirklich bewegt. Alltägliche Vorkommnisse, oder ein Ereignis in unserem Privatleben zum Beispiel.

Wie lange habt ihr an dem Album geschrieben? Und wann war es geplant?

 Der Schreibprozess war sehr sporadisch und dennoch kam jeder Song recht rasch zusammen. Die ersten Pläne für das zweite Album hatten wir während der Aufnahmen für das Erste. Üblicherweise schreiben wir recht schnell, doch zu dieser Zeit waren wir darauf fokussiert jeden Song einmal live zu spielen, bevor wir ins Studio gehen. Es hat fast zwei Jahre gedauert diese Songs live zu spielen, bis wir Anfang Juni letzten Jahres mit den Aufnahmen begonnen haben.



Wie viele Exemplare wird es geben?

200 Tapes, 500 LPs und 1000 CDs, mit der Möglichkeit auf Repressing bei allen.

Ich finde dass euer erstes Album den größten Black Metal-Anteil hatte, während eure Musik über die Jahre immer atmosphärischer wurde. Wie würdet ihr die Entwicklung eures Stils beschreiben?

Es ist definitiv eine natürliche Entwicklung, die sich dadurch ergab, dass wir besser im Schreiben wurden und unserer Interesse an neuen, anderen Sachen wuchs. Das kommende Album ist eine Hochzeit vergangener und zukünftiger WILDERNESSKING. Da sind definitiv einige Dinge auf der neunen CD, die wir auf der Folgenden noch vertiefenwerden.

Wer hat das Cover-Photo von “Mystical Future” gemacht? Wo ist dieser Ort?

Das ist das Cover der Vinyl-Version. Es wurde am Noordhoek-Strand, einem wunderschönen Ort auf der südlichen Halbinsel Kapstadts, von Eckardt Kasselman aufgenommen.



 Wie denkt ihr über die Zukunft der Menschheit?

Sie ist besser als jetzt, hoffen wir. Das Umweltbewusstsein wächst, und den Menschen ist bewusster geworden was sie hier auf dem Planeten machen. Hoffentlich werden die Menschen in Zukunft rücksichtsvoller und mitfühlender sein.

Was ist mit der Zukunft von WILDERNESSKING? Sind in 2016 Konzerte geplant?

Wir möchten unser drittes Album schreiben und an Orten spielen an denen wir noch nie gespielt haben. Auf jeden Fall werden wir eine Tour machen, und vielleicht steht auch Europa auf dem Plan, ob es jetzt 2016 oder 2020 ist.

 In welchen Ländern habt ihr schon live gespielt?

Nur in Südafrika.
 


Könnt ihr etwas über die südafrikanische Black Metal-Scene sagen? Ich kenne nicht sehr viele afrikanische (Black) Metal-Bands.

Es ist eine kleine Szene, wenn man es denn so nennen kann. Die Metal-Szene wächst jedoch, und mit der Ankunft von Metal-Bands in Südafrika wird sie immer stärker und mächtiger werden. In letzter Zeit haben wir eine Menge an internationalen Metal-Bands in Südafrika. Nächstes Jahr werden AT THE GATES unsere Strände beehren, und einige mehr.

Wie denkt ihr über die norwegische Black Metal-Scene? Woran liegt es eurer Meinung nach, das BM-Bands aus dem Süden nicht so populär wie BM-Bands aus dem Norden sind?

Diese Bands haben praktisch den Stil erfunden, so macht es Sinn, dass sie bekannter sind. Wir schätzen sehr was sie für das Genre getan haben und sind Fans von ziemlich vielen. Da sind viele gute Dinge die den Süden mitgerissen haben und vielleicht werden irgendwann mehrere Bands dieser Richtung aus unserer Region kommen.

Heute ist Halloween. Wie feiert ihr Halloween in Kapstadt?

Wir feiern separat, wobei “feiern” ein sehr starkes Wort in diesem Fall ist. Einige von uns gehen zu einer Haus-Party, andere machen wirklich nichts. Halloween ist hier nichts Großes, wenngleich ein guter Vorwand um eine gute Zeit zu haben.

Was für Musik hört ihr?

Wir hören alle Arten von Musik. Im Moment genießen wir Beach House, The Dillinger Escape Plan, Coheed and Cambria, Deafheaven, Deerhunter, Drake, Joanna Newsom, Travis Scott und mehr.

 Vielen Dank für eure Zeit und Antworten!

Kein Problem. Danke für das Interview, wir hoffen dich eines Tages in Deutschland zu treffen. Haltet nach unserem neuen Album in Dezember 2015/Januar 2016 Ausschau.
Thanks and cheers!

                      



Review:

The Writing Of Gods In The Sand

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Aus Südafrika kommen WILDERNESSKING, die 2012 mit „The Writing Of Gods In The Sand“ ihr Debüt-Werk veröffentlichten. Während andere Black Metal-Bands aus dieser Region eher durch ihren Exoten-Status denn durch musikalisches Talent glänzen, sind WILDERNESSKING gut dabei sich einen Namen zu machen.


WILDRENESSKING arbeiten auf ihrem Debüt mit eigentlich ziemlich einfachen Mitteln: Die Gitarren haben einen metallisch-schneidenden Klang, das Schlagzeug bollert etwas und der Gesang ist genretypisch, aber nicht ohne Wiedererkennungswert. Ein dröhnender Bass verklebt die einzelnen Komponenten gekonnt und gibt dem ganzen an Tiefe.
Wie viel Tiefe das ist, kann man kaum erahnen wenn der rabiate Opener „Rubicon (The Fleeting Vessel)“ auf einen hereinbricht. Bald lichtet sich die Schwärze ein wenig und WILDERNESSKING erschaffen atmosphärische Landschaften. „Discovery (Chasing TheGods)“ intensiviert diese Atmosphäre. Satte, prägnante Riffs tragen durch „River“ (Nectar Of Earth), bevor es mit „Utopia“ (Throne Of Earth) und „Surrender“ (The Ages) wieder so richtig atmosphärisch wird – Fast warmes Post-Rock-Feeling stellt sich hier ein. Mit „Reveal“ (Nightfall) folgt ein Instrumental-Song, bevor WILDERNESSKING mit dem gigantischen „Infinity“ (And The Dream Continues…) zu Schluss kommen. So haben WILDSERNESSKING es mit ein paar (aber nicht zu vielen) Ausflügen in Progressive/ Post Rock, Doom und auch Sludge geschafft ein ausgesprochen packendes, atmosphärisches Black Metal-Debüt vorzulegen.
Lyrisch haben WILDERNESSKING sich ganz von der Natur und den Wäldern um Kapstadt inspirieren lassen. So erzählt „The Writing Of Gods In The Sand“ eine Geschichte von Reisenden auf der Suche nach Utopia, konzeptionell in Novellenartigen Songtiteln.

Wer auf Bands wie DEAFHEAVEN oder WOLVES IN THE THRONE ROOM steht, sollte sich das hier nicht entgehen lassen!

 

 

 

The Writing Of Gods In The Sand


Cover - The Writing Of Gods In The Sand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 07
Länge: 46:34 ()
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Review:

New Bermuda

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Beim erstem Hören ist das neue DEAFHEAVEN-Werk "New Bermuda" erschlagend, genau wie es der Vorgänger "Sunbather" war. Die fünf neuen Songs sind bösartig, verstörend und gleichzeitig voller verwirrender Anspielungen und unerwarteter Wendungen - in "Gifts For The Earth" findet sich eine Reminiszenz an einen 90er Pop-Hit. Natürlich liegt auch "New Bermuda" Black Metal zugrunde, wobei ja angesichts des Erfolgs und der Attitüde der Band die Frage nach der Genre-Zugehörigkeit der Amerikaner in Black Metal-Kreisen noch nicht abschließend beantwortet werden konnte. Mit der neuen Platte wird das Finden einer Antwort nicht einfacher werden. Dabei hauen die Jungs um Shouter - und wieder einmal mit hochinteressanten Texten glänzenden - George Clarke harten Black Metal raus, wenn ihnen der Sinn danach steht ("Brought To The Water"). Norweger schlackern da mit den gschminkten Ohren. 

DEAFHEAVEN können aber nicht nur Black Metal, sondern sind auch im Alternative Rock fit ("Baby Blue") und stecken SLAYER Riff-mäßig in die Tasche ("Luna"). Beim Songwriting variieren sie alle Zutaten so geschickt, dass in keinem der fünf überlangen Songs auch nur eine Sekunde Langeweile aufkommt oder eine Idee, ein Riff zu Tode geritten werden.

"New Bermuda" stellt den Hörer vor eine Herausforderung ob des wilden Hin- und Herspringens in Musikstilen. Eine reine Black Metal-Platte wäre sicher einfacher zu verdauen und in sich homogener, würde DEAFHEAVEN aber nicht gerecht werden. In den Songs finden sich viele Ideen, die zu in sich stimmigen - wenn auch in der Regel nach zwei bis drei Minuten wechselnden - Soundgebilden geformt wurden. Der Hörer wird so herausgefordert, um zu erkennen, dass "New Bermuda" ein bei aller Variabilität in sich schlüssiges Black Metal-Album ist, das sich auf hohem Niveau bewegt. Langweilig wird "New Bermuda" nicht; gleichzeitig stellt es die logische Weiterentwicklung des DEAFHEAVEN-Sounds dar. Top!

 

New Bermuda


Cover - New Bermuda Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 46:35 ()
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Refugium

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„Refugium“ heißt das neue Album von ANOMALIE. ANOMALIE ist der Zufluchtsort, den sich Multi-Instrumentalist Marrok neben SELBSTENTLEIBUNG aufgebaut hat. Während das vor knapp anderthalb Jahren veröffentlichte „Between The Lights“ zwischen Depressive Rock, Post- und Depressive Metal pendelte und noch nicht so richtig wusste, wo es hinwollte scheint die Band mit „Refugium“ ihren Klang gefunden zu haben. Da kann ein Stück (in diesem Fall „Fear Of Tomorrow“) auch mal mit Bongos eingeleitet werden – hier fügt sich alles nahtlos zusammen. Melancholische Gitarrenwände treffen auf sanfte Piano-Klänge und die depressiven, ausdrucksstarken Vocals, die hervorragend zur Musik passen. Die klare Produktion gibt dem Ganzen einen sehr urbanen Klang.
Hervorragendes Futter für die alljährliche Novemberdepression, was bleibt da anderes zu sagen? ANOMALIE machen hier sehr vieles richtig, vereinen melancholische Melodien mit klarem Post Black Metal und unterstreichen das Ganze mit drückendem Doom. Die traurigen, aber nicht selbstmörderischen Lyrics passen dazu. Dass ANOMALIE sich von Bands wie HARAKIRI FOR THE SKY inspirieren ließen lässt sich so manches Mal allerdings nicht überhören.
„Refugium“ ist ein Album geworden, das man sich immer wieder anhören kann, ohne das es langweilig wird oder auf die Nerven fällt. Ein perfekter Zufluchtsort für alle depressiv verstimmten, und für Menschen die graue Tristesse des Novembers vertont haben wollen. Für alle Fans der oben genannten Österreicher, LANTLÔS, HERETOIR und INFESTING SWARM absolutes Pflichtprogramm!

Refugium


Cover - Refugium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 52:18 ()
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Spheres

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Aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen kommen APPARATUS. (Nicht zu verwechseln mit APPARATUS aus Sudbury, die Alternative Metal machen, oder APPARATUS aus Rochester, die Death Metal spielen.)
Dass es sich hier um gar nicht mal so leicht zu verdauenden Black/ Death Metal handelt, lässt schon das etwas träge Intro vermuten, und spätestens als die Jungs in „Spheres“ sehr experimentell-willkürliches Keyboard in ihren Sound mischen ist es klar: Hier handelt es sich um keine gewöhnliche Band. „Experimentell“ sind APPARATUS gerne. Seien es spaceige Laute, apokalyptisches Dröhnen oder einfach nur dieses gewollt schlechte Keyboard, die dem an sich trägen Black Death-Gewand eine so avantgardistische Note verleihen.

Doch wo beginnt die Kunst? Und wo hört sie auf? In „Dissecting Temporal Dimensions to Afflict the Abyssi of Chronos” (was ein Titel…) sorgt wehleidiger Klargesang für einen Hauch Doom, woran sich das düstere „Miskatonic“ angliedert. Trübselige, fast berauschende Stimmung – durchbrochen durch diese merkwürdigen, schrägen Instrumentierungen. Das kann durchaus funktionieren und persönliche Reize setzen, im Falle von APPARATUS funktioniert das allerdings leider nicht so gut. Vielmehr wirkt es so, als hätte man die kranken Melodien willkürlich hierein gestreut, es wirkt insgesamt wenig stimmig. Wenn APPARATUS ein breiteres Publikum erreichen wollen, sollten sie daran arbeiten. Ob die wirre Mischung zusagt kann glücklicher Weise auf Bandcamp via Stream angetestet werden, bevor man sich zum Kauf der Digital-Version entschließt.

 

Spheres


Cover - Spheres Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Course Hex

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Das ostdeutsche Quartett KALMEN legt auf seinem Debüt "Course Hex" eine Black Metal-meets-Postcore-Mischung vor, die es in sich hat. Irgendwo zwischen ENSLAVED, CULT OF LUNA-artigen Soundwänden und der Intensität alter EMPEROR geht es in den sechs Songs gut zur Sache. "Course Hex" entpuppt sich als massive Soundwand, in die Black Metal-Gitarren ("Katharseas"), norwegisch anmutender Gesang und Melodien verwoben wurden, was zusammen eine intensive Platte mit ganz eigener Note ergibt. KALMEN rein im Black Metal zu verorten würde ihnen nicht gerecht werden, auch wenn Stücke wie das plakativ betitelte "My Soul Is Black" jeder Fjord-Band gut zu Gesicht stehen würde. Durch die Postcore-Einflüsse und die Betonung der musikalischen Wucht wird "Course Hex" ein facettenreicheres Werk. Auch wenn nicht jeder Song von Anfang bis Ende Gold ist - das zerfahrene "Sol Devina" hätte von einer Straffung profitiert und "Gizeh" mehr Raum zur Entfaltung - so ist das Album insgesamt doch eine lohnenswerte Anschaffung für schwarze Seelen aller Genres. Live wird die Chose sowieso Spaß machen, das ist sicher. Für die Zukunft dürfte es gut aussehen, wenn KALMEN ihre Stärken im Songwriting fokussieren und sich auf wuchtige, intensive Songs mit Black Metal und Melodie konzentrieren.

 

Course Hex


Cover - Course Hex Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 43:52 ()
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Sólverv

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VREID sind die Black Metal-Band aus Norwegistan, auf die sich Meisenkaiser, Otto und Heitmann einigen können und damit sowas wie Redaktions-interne Lieblinge. So ziemlich jedes Album des WINDIR-Nachfolgers wurde gefeiert und die Authentizität der VREID'schen Schwarzkunst bejubelt. Machen wir es kurz: ist bei "Sólverv" nicht anders.

GORGOROTH, SATYRICON, vielleicht auch KAMPFAR werden sich immer als Vergleichspunkte für VREID eignen, allerdings nur für den unwahrscheinlichen Fall des Schwarzmetallers ohne Kenntnis der Norweger. Komplett in der Landessprache gesungen, klingt "Sólverv" schön bösartig und bringt Shouter Sture immer wieder in den Vordergrund der gut produzierten Songs ("Ætti Sitt Fjedl"). Überhaupt die Produktion: die schafft gekonnt den Spagat zwischen Black Metal-typisch rohem, dünnem Sound und den Ansprüchen anno 2015 nach Klarheit und Druck. Beim siebenminütigem "Når Byane Brenn") kommt die Lösung dieses scheinbaren Widerspruchs gut zur Geltung, gerade im Vergleich von Gitarren- und Drumsound mit dem Gesamtergebnis. "Sólverv" ist so old schoolig, wie VREID es schon immer waren, so punkig, wie Black Metal zu sein hat, und so kompromisslos, wie es norwegische Kapellen nun einmal sind. Dazu kommt die gelungene kalte Atmosphäre und die dezente Abgefucktheit. "Sólverv" wird so zu einem rundum gelungenem Black Metal-Album, das zumindest in der metalinside.de-Redaktion für Begeisterung sorgen wird. Es müsste mit dem Anti-Antichristen zugehen, wenn das nicht auch im Rest der Metal-Welt der Fall sein sollte!

 

Sólverv


Cover - Sólverv Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 50:7 ()
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De Doden Hebben Het Goed

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Wenn sich Leute von RISE AND FALL, HESSIAN, AMENRA und OATHBREAKER zu einem gemeinsamem Projekt zusammenfinden, sind die Erwartungen naturgemäß hoch. WIEGEDOOD ist das Ergebnis der Zusammenarbeit und bietet dem geneigtem Hörer vier überlange Black Metal-Songs. In knapp 40 Minuten legt der belgische Haufen locker eine Kleinstadt in Schutt und Asche. Und wenn die Stadt dann in Ruinen liegt, ist ein Song wie "Svanesang" die perfekte akustische Untermalung der nihilistischen Postapokalypse.

"De Doden Hebben Het Goed" ist vertonter Nihilimus; selbst in ruhigen Passagen kommt kein Schimmer Hoffnung durch, ist kein Lichtstrahl zu sehen. WIEGEDOD verstehen sich - erwartungsgemäß, muss hier gesagt werden- auf rasend schnelle Black Metal-Attacken wie auf pechschwarze Doomabschnitte und bringen die Songs des Albums gekonnt zusammen. "De Doden Hebben Het Goed" ist eine bösartige Platte wie aus einem Guss. Beim wuchtigen "Onder Gaan" leiten überraschend schöne melodische Riffs in ein verstörendes Ende, während der TItelsong totaler (Black Metal)Abriss ist. WIEGEDOD erfüllen mit "De Doden Hebben Het Goed" alle in sie gesetzten Erwartungen und liefern ein - bei allem Nihilismus - abwechlungsreiches, modernes Black Metal-Album ab. Als Bonus gibt es eine sehr gelungene optische Aufmachung und natürlich eine auf den Punkt kommende Produktion. Eines der Black Metal-Alben des Jahres! 

De Doden Hebben Het Goed


Cover - De Doden Hebben Het Goed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 38:29 ()
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Review:

The Accuser

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ABIGAIL WILLIAMS waren nie leicht. Nach drei Jahren Verdauungspause bringt die Band nun mit „The Accuser“ ihr viertes Album raus.
Der Stil schwankt dabei aber mal ziemlich stark: Von knüppelndem Grindcore bis zu doomigem Black Metal ist alles dabei. ABIGAIL WILLIAMS experimentieren mit Tempo, Gesangsstilen, Melodien und Songaufbau.


Durchbrochen wird die dreijährige Stille mit „Path Of Broken Glass“ welcher genauso wie sein Titel klingt: Als würde jemand einen Weg mit Scherben bestreiten, wahnsinnig durch den sich in die Fersen bohrenden Schmerz. Mit den kommenden Songs wird das Tempo leicht gedrosselt und die Musik nimmt einen düsteren, verschwörerischeren und weniger aggressiven Ton an. In „Will, Wish And Desire“ wird es gar recht post-rockig, während das gurgelnde „Godhead“ wieder in die dunkelsten und tiefsten Black Metal-Löcher dieser Erde führt. Dafür wird es im zweiten Drittel des „Forever Kingdom Of Dirt“ wieder ziemlich melodisch, „Lost Communion“ kommt alles in allem ziemlich experimentell daher und „Nuummite“ lässt das Album in doomig-gotischer Manier ausklingen.
Das klingt nach einem bunten Haufen. Und tatsächlich ist der Stilmix hier ziemlich extrem, doch der rote Faden bleibt dank dröhnender Übergänge meistens erhalten.

So ist „The Accuser“, wie auch schon das wirr gemusterte Art-Work suggeriert, ein insgesamt sehr buntes, aber auch anstrengendes Werk mit vielen Facetten geworden. Was am Anfang überfordert ist auch nach dem zehnten Durchlauf einfach artenberaubend spannend, packend und faszinierend.

 

The Accuser


Cover - The Accuser Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 45:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ut De Graute Olle Tied (Deel II) - Land Der Nebel

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Sieben Jahre nachdem HEIMDALLS WACHT „Ut de graute olle Tied - Deel I“ (2008) herausgebracht haben, knüpfen sie (zumindest namentlich) mit „Ut De Graute Olle Tied (Deel II) - Land Der Nebel“ an ihr drittes Album an. Viel hat sich getan in dieser Zeit, zwei Alben „Nichtorte - Oder die Geistreise des Runenschamanen“ (2010) und „Ekte Westfäölske Svatte Metal“ (2012) wurden veröffentlicht, zwei Splits und eine Demo. Natürlich haben HEIMDALLS WACHT sich dabei auch stilistisch weiter entwickelt. War „Ut de graute olle Tied - Deel I“ 2008 noch fuchsteufelwilde Raserei mit ein paar folkigen Melodien, agiert die Band 2015 viel atmosphärischer. Waren die Songs auf Deel I“ von heidnischem Hass erfüllt, werden sie auf „Deel Twee“ viel mehr von einer tiefen Melancholie getragen.

Der dreizehn Minuten Spielzeit umfassende Opener „Die Fallenden Blätter Der Irminsul“ versteht sich mit seiner sehr dichten, packenden Atmosphäre als perfekte Einleitung: HEIMDALLS WACHT arbeiten hier mit akustischen Gitarren und einem mehrstimmigen Gesang aus Growls, Screams und Clean Vocals, was dem Stück einen sehr naturverbundenen und epischen Klang beschert.
Songs wie „(Leben) Im Zeichen Der Todesrune“ und „Schwarzmondritual“ beweisen, dass HEIMDALLS WACHT es gut verstehen ihre schwarzmetallischen Wurzeln mit epischen Refrains zu verbinden. Songs wie „Conspiratio Barbarica“ geben dabei mächtig Gas in Richtung Black Metal, während „Auf Roter Erde Erblüht“ ganz ohne rasende Riffs auskommt und durch dominante Clan-Vocals, Akkustik-Gitarren und tragenden Windhauch einen heroisch-nostalgischen Beigeschmack erhält.
Leider sackt „Ut De Graute Olle Tied (Deel II) - Land Der Nebel“ gegen Ende etwas ab, so dass das Potential der Westafalen bei den letzten beiden Songs etwas verbraucht wird. „Seelenstaub“ bietet die zwar die übliche HEIMDALLS WACHT-Mischung, zeichnet sich aber durch nichts besonderes aus und wirkt vorallem gegen Ende durch allzu künstliche Schlachtlaute etwas in die Länge gezogen. Auch „Des Wolfes Zottiges Fell“ liefert als Clean-Song keine neuen Höhepunkte – da war „Auf Roter Erde Erblüht“ in ähnlichem Stil, doch um einiges wirkungsvoller.

So ist „Ut de graute olle Tied - Deel Twee (Land der Nebel)“ trotz einiger Längen und einem leicht schwächelnden Ausklang doch definiitiv eine sehr gelungene Fortsetzung zum dritten Album aus 2008 geworden, welches vor allem die vorangeschrittene Entwicklungsgeschichte der Band markiert. HEIMDALLS WACHT treten nicht auf der Stelle und wissen auch ohne finstereste Black Metal-Vocals packende Kompositionen zu erstellen. Fröhlichen Party-Pagan Metal oder peinlich deutsche Dichtkunst braucht man hier ebenfalls nicht zu erwarten. Nach mittlerweile über zehnjährigem Bandbestehen ist es HEIMDALLS WACHT gelungen sich im Untergrund nach oben zu spielen und ihr vielleicht vielschichtigstes Album zu erschaffen.

 

 

 

Ut De Graute Olle Tied (Deel II) - Land Der Nebel


Cover - Ut De Graute Olle Tied (Deel II) - Land Der Nebel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 61:42 ()
Label:
Vertrieb:

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