InterviewWie sieht denn das aktuelle Line-Up aus? Ich habe gelesen, Vargher und
Wrathyr sind dabei?Diabolicum sind Blackblood (vocals), Nathzhion (lead guitar), Gorgorium
(bass), R2 Amath (drums) und Sasrof (guitar). Wir haben seit einiger
Zeit diverse Side-Projects am Start. Allerdings lassen wir diese zugunsten
Diabolicums jetzt etwas ruhiger angehen. R2 Amath, Nathzhion and Blackblood sind bei Aeon unterwegs, Gorgorium bei Assasins und ich, Sasrof bei Setherial, Diabolicum and SIN. Wratyr und Vargher sind gelten bei Diabolicum nur als Sessionmusiker .
Geht Ihr mit diesem Aufgebot auch auf große Tour? Naja. So richtig ist im Moment nichts geplant. Aber wenn es soweit ist,
dann wäre Deutschland natürlich "great".
Eure zweite CD ist jetzt draußen. Wie seid ihr auf die italienische
Firma Code 666 (Label) gekommen und wie ist die Zusammenarbeit mit Sure Shot
(Promotion)? Wir haben unsere zweite CD bei Code 666 veröffentlicht, weil es ein
großartiges Label ist. Und die Arbeit mit Sure Shot ist wirklich gut.
Sie haben einen sehr guten Job gemacht.
Artig, Sasrof, artig. Zur neuen CD: Sie ist, sagen wir mal - extrem.
Ein Kollege von mir meinte, er fühle körperlichen Angst, wenn er sie
hört...Schlecht für ihn. Ich kriege multiple Orgasmen, wenn ich sie höre.
Ah ja. Orgasmen liegen mir fern, wenn ich die Bilder (Cover/ Booklet)
betrachte. Die Grenzen zwischen gutem und schlechtem Geschmack sind
zumindest als außergewöhnlich fließend zu betrachten. Vom restlichen
Körper
abgetrennte Unterschenkel, nackte Leichen und so weiter...Ich denke, die Bilder könnten einige Leute wirklich widerlich finden.
Aber, um den Ekel zu überfinden, habe ich ein leichtes und ein häufig
gebrauchtes Mittel. Sie sollen einfach wegschauen und das Böse verschwindet, hehe.
Die Bilder erzählen kleine Geschichten. Die Raketen auf dem Cover sollen
die schönste und zerstörerischste Kraft symbolisieren, die die Menschheit
bis heute erschaffen hat.
Ihr hattet außerdem Probleme mit dem Video, das eigentlich zusätzlich
auf
der CD sein sollte. Es ist zensiert.Die Gründe dafür hießen: Gotteslästerung und Gewaltdarstellung. Es war
zwar
kein Problem, ein Mädchen zu zeigen, das totgeschlagen wird. Viel
schlimmer
sei eine Frau, die mit einem Heiligen Kreuz masturbiert.
Es kommt aber eine weitere CD raus, auf dem das Video ein soll.
Stimmt. Der beste Weg, dranzukommen, ist über Code666. Aber auch einige
Distributoren dürften das Scheibchen bekommen.
Lass uns über Musik sprechen: Black and Death Metal, Industrial.
Beschreib
den Sound von Diabolicum? Diabolicum spielen Infernal industrial black metal...Die Industrial-Parts
sind dazu gekommen, um die musikalische Bandbreite der Band zu erweiteren.
Und natürlich, um noch ein wenig mehr kalte Atmophäre hinzuzufügen.
Insgesamt mixen wir unseren Stil aus mehreren, verschiedenen Quellen: Heavy
Metal, Ambient, Black Metal, Death Metal, etc., etc. Unser Ziel ist eine
perfekte Mischung aus dem ganzen Kram.
Euer Ziel dürfte auch ein großes Aufsehen sein. Ihr provoziert mit
ekligen
Bildern, extremer Musik und umstrittenen Texten. Und lasst es Euch auch
nicht nehmen, beim beliebten "Namedropping-Spielchen" mitzumachen.Martin Shirenc, Dirge Rep oder Join Nodveit haben nicht
mitgemacht, damit wir uns einer größeren Aufmerksamkeit erfreuen.
Vielmehr sind sie hochqualifizierte Musiker und interessante Persönlichkeiten.
Es ist eine große Ehre für mich, sie auf meinem Album zu haben.
Wo wir gerade dabei sind. Wie geht´s denn Jon von Dissection?Ich glaube, es geht ihm recht gut, auch wenn er noch einige Zeit im
Gefängnis vor sich hat.
Als Musiker gebt Ihr Euch "evil as hell". Abseits von Bühne und Studio
aber
geltet Ihr als ausgesprochen nette Kerle. Die harte Seite also nur
Image?
Oder trennt Ihr strikt zwischen Musiker und Privatmensch?Warum sollten wir irgendwas voneinander trennen? All die normalen Leute
ändern ihre Meinungen und Gedanken, je nachdem,. Mit wem sie gerade
reden. Ich habe an solch einem Verhalten absolut kein Interesse. Und ich
glaube ich bin böse - nach Ansicht der normalen Leute. Und? Aber irgendwer hat mal
gesagt, das liegt alles im Auge des Betrachters. Ich sehe mich nich
als schlechten, bösen Menschen. Ich wär ja auch bekloppt, wenn ich das
täte. Ich bin hier, um die Wahrheit zu sagen - und nichts als die Wahrheit. Dark
regards!
InterviewWas bedeutet eigentlich WINDIR? Windir entstammt der altertümlichen nordischen Sprache und bedeutet nichts anderes als "Warrior", also Soldat.
WINDIR wurde durch die Einverleibung der ULCUS-Mitglieder zu einer "richtigen" Band. Warum und was hatte das Ganze für Auswirkungen? Meine Philosophie lautet: "Ich will immer mehr erreichen." Nach unserer zweiten CD ARNTOR fühlte ich, dass ich was Neues machen müsse und rekrutierte die Jungs von ULCUS mit HVALL als Komponist. Wir sind alle zusammen hier in und um Sogndal aufgewachsen und verfügen wohl über ähnliche Mentalitäten, so dass der Vorgang kein Problem war. Eigentlich war es mehr oder weniger Zufall, dass wir es nicht schon vorher gemacht haben.
Das neue Album heißt 1184? Was´n damals passiert? Norwegen wurde ja von vielen, vielen regionalen Königen regiert, die konstant um die totale Herrschaft im Lande kämpften. Wie zum Beispiel Magnus and Sverre, der unsere Region regierte. Allerdings muss das wohl ein ziemliches Arschloch gewesen sein, so dass die Leute lieber Magnus als ihren King gehabt hätten. Die Leute aus Sogndal waren wirklich müde und litten unter den hohen Steuern Sverres. Als sie ein weiteres Mal geschröpft werden sollten (Weihnachten 1183), töteten Arntor und ein paar andere Männer in einem Kampf Soldaten und Priester, die im Dienste Sverres unterwegs war. Das stank Sverre natürlich mächtig und er befahl einer Armee, Sogndal bis auf die Grundmauern herunter zu brennen und die Schuldigen zu killen. Magnus Erlingsson bekam das mit und sah eine Möglichkeit, Sverre zu stoppen und flugs auch noch König von Norwegen zu werden. Die beiden Armeen knallten am Fjord von Sogndal aufeinander: 2000 Menschen starben und zu allem Überfluss verlor Magnus die Schlacht auch noch. Dann konnte Sverre also doch noch Sogndal niederbrenne, tötete unsere "local heroes". Arntor war also derjenige, der alles startete. Und somit bildet 1184 quasi das zweite Kapitel des "Arntor"-Albums.
So, meinen lieben Brüder und Schwestern, nach diesem kleinen Exkurs in die norwegische Hstorie kommen wir also zur Musik auf 1184: Black Metal, Symphonic, Black, Viking, Pagan - wie lauetet wohl die korrekte Bezeichnung?Eine korrekte Beschreibung gibt´s ja gar nicht. Ich bin immer sehr vorsichtig, Musik zu kategorisieren. Denn, wenn es doch jemand macht, zwängt er Mucke in ein viel zu enges Korsett. Aber, wenn ich nun mal muss, dann würde ich den Sermon als atmosphärischen Black-Metal bezeichnen.
Und wie schätzt du die Reaktionen auf die Scheibe ein?Das allgemeine Feedback war fantastisch. Magazin-Menschen und Fans scheinen es wirklich zu genießen. Ich hatte ein bisschen Bammel, dass sich unsere Anhänger ein wenig über die neue Besetzung wundern, aber ich glaube dennoch, dass auch kritischere Hörer das Album mögen. Wenn nicht, müssen sie halt ein wenig Geduld mit mir haben.
Bist du denn auch zufrieden mit deinen Business-Partnern?Och ja, ich bin befriedigt... Da is zwar immer was, das es zu klären gibt, aber im Großen und Ganzen läuft´s rund. Der große Vorteil liegt in der wesentlichen einfacheren Kommunikation mit einem einheimischen Label. Telefonhörer abgenommen und schon klappt´s.
Wie sieht´s denn tourtechnisch aus?Wir planen seit geraumer Zeit eine Tour. Aber irgendwie ist der Wurm drin, irgendwas kommt immer dazwischen. So ist das nunmal, wenn in dieser Szene Leute nicht wegen der Musik, sondern aus anderen Gründen sind. Aber wenn dann mal alles glatt geht, gehen wir im April auf große Euro-Tour. Abwarten und Tee trinken.
Tee? Ich hörte, die Herren bevorzugen deutsches Bier, vor allem "Warsteiner". Das ist doch wohl eher, wenn ich mal so sagen darf, was für Frauen...Genau. Ich kann nur für mich sprechen und ich trinke kaum etwas anderes als Dunder, meinen "home-made-gebräu. Ich mag kein Bier..
Dunder?Das Zeugs besteht aus Wasser, Zucker sowie Hefe und ist vergleichbar mit einer richtig starken Wein. Manche sagen zwar, es rieche wie ein trockener Furz, aber für mich ist es der Duft eines wunderschönen Frühlingstags Das Gesöff hat in meiner Familie eine jahrelange Tradition. Und vor allem hat ARNTOR, unser Geschichtsheld, auch schon tüchtig Dunder in sich reingekippt. Der Effekt ist ein offensichtlicher Blackout - weil es nun mal einen mächtig puren Stoff ohne künstliche Inhaltstoffe handelt. Die anderen Bandmitglieder trinken auch ganz gerne mal ein Schlückchen Moonshine (96 Prozent). Da sag ich auch nich "Nee", wenn ich ein Gläschen angeboten bekomme. Nach dem Genuss dieses edlen Tropfens wirst du total verrückt, wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt. Stures Brennerei steht eigentlich nie still - wenn er nicht gerade an unserer Gitarre herumzupft.
Nach dieser kleinen Alkoholkunde (nein, nicht nachmachen, bestellen etc...) wieder zu etwas Ernsterem: Deine Heimat scheint dir sehr wichtig zu sein. Patriotismus/ Nationalismus ist vor allem in Deutschland eine schwierige Thematik...Auch hier. Aber: Ich bin stolz auf Norwegen, besonders auf Sogndal. Es ist relativ abgeschieden mit ländlicher Kultur, mir gefällt´s hier einfach. Als "politisch korrekt" wird Heimatliebe von vielen nicht gesehen. Ich habe damit kein Problem, bin deswegen aber noch lange keine Neo-Nazis. Das wird vopn der Öffentlichkeit in einen Topf geworfen. Und die Öffentlichkeit ist nun mal dumm. Ende der Diskussion.
In deiner Heimat und im gesamten Skandinavien gibt es verdammt viele Metal-Bands. Der Verdacht liegt nahe, dass das an den langen Winternächten liegt. In diesen könne man einfach nichts anderes machen kann, als zu musizieren ... Ooch. Ich weiß nicht, ob es bei uns mehr Gruppen gibt als bei euch. Vielleicht sieht das nur so aus, weil es alle betonen, seitdem es angesagt ist, aus Skandinavien zu kommen. Ich weiß nicht. Klar, es gibt viel zu viele Kapellen, aber wir können ihnen ja schlecht verbieten, Musik zu machen, oder?
Und sonst so. Wenns mal nicht klappt am Instrument oder der Flasche. Hobbies?Naja.Ein bisschen was soll ja auch geheim bleiben. Oder? Na gut, ich habe meine Musik und werde in zwei Jahren meine Ausbildung zum Musiklehrer beenden. Außerdem trinke ich mit Vorliebe oder onaniere zu deutschen Porno-Filmen mit Helen Duval. Oder sinds belgische...?
InterviewHi Robby, alles klar bei Dir? Deine Weihnachtsgeschenke schon gekauft?Nein, Weihnachten ist ein chistliches Fest, daß ich nicht feiere. Das geht mir alles am Arsch vorbei dieser Kommerz, Konsum und diese Scheinheiligkeit zu Weihnachten.
Erzähl uns doch am Besten mal in ein paar Worten etwas zu der Geschichte bzw. den Musikern von Karkadan. Es gab ja bei euch schon ein paar Line Up Wechsel wenn ich mich recht entsinne.Ja wir hatten die letzten Jahre sehr viele Besetzungswechsel. Das erste komplette Line up mit Daniel Pütz (g), Florian Spannagel (g), Felix Moosmann (b), Thomas Reeß (dr), Dennis Klink (key) und mir (v) spielte die erste CD ein, davon sind aber nur noch Daniel und ich übriggeblieben. Wir hatten wirklich ein sehr hohen Verschleiß an Musikern das letzte Jahr. Es war uns einfach nicht genug, wenn jemand bei der Band nur einfach so mitspielen wollte, es sollte Feuer dahinter sein. Ich denke, daß wir mir der jetzigen Besetzung mit Martin (dr), Gruni (b), Philip (g), Daniel (g) und mir (v) ganz gut fahren, auch wenn kein Keybaorder mehr dabei ist. Live hat das natürlich den Vorteil, daß die Musik mehr Arsch tritt und es leichter ist, tight zu spielen. Die Chemie stimmt gerade einfach. Es wird zwar auch auf dem nächsten Album Keybaords geben, allerdings wohl wesentlich dezenter und spärlicher eingesetzt, da wir die Songs ja mit dem jetzigen Line up schreiben und da im Moment noch keine Keys vorgesehen sind.
Ihr habt dann 1998 auch eure erste CD "Eternal Black Reflections" aufgenommen. Wie kam es dazu? Habt ihr die selbst aufgenommen, oder wart ihr in einem Studio?Das war erst 1999, als wir die CD aufgenommen haben. Wir waren im Studio eines guten Freundes, den Maranis Studios in Backnang, der selbst der Band sehr geholfen hat. Wir waren die erste richtige Produktion in dem Studio, aber ich denke, daß sich dafür der Sound echt hören lassen kann und einige große Bands alt aussehen läßt und das immer noch, jetzt nach 2 Jahren. Die Scheibe war eigentlich nur als Demo-Aufnahme gedacht, war dann letztlich aber gut genug, um eines Debut-Albums würdig zu sein.
Gab es vor dieser CD auch irgendwelche Demos?Es gab diverse Live-Aufnahmen, aber nichts wirklich ernstes.
Versuche mal in eigenen Worten eure Musik zu beschreiben.Es ist eine Melange aus altem Heavy Metal à la alten Maiden und alten Megadeth und Black bzw. Death Metal. Die Riffs klingen meist sehr nach altem Metal, wie wir ihn selbst immer noch gern hören, aber vor allem die Vocals und mittlerweile auch das Drumming geben dem Ganzen einen sehr aggressiven Touch. Wir beschreiben die eingeschlagene Richtung ja als Black Heavy Metal, was auch recht gut paßt, wie ich finde, auch wenn es in Zukunft ein wenig schneller und heftiger wird.
Welche Bands haben dich wohl am meisten inspiriert bzw. beeinflussen eure Musik.Nun für mich als Shouter kann ich gar keine richtige Beeinflussung nennen, aber ich denke, daß die Band generell von eben Megadeth, Maiden, Dissection, Hypocrisy und so weiter beinflußt wurde. Beim Texten inspirieren mich am meisten depressive Bands à la My Dying Bride, Katatonia oder Shape of Despair. Aber wir versuchen nicht, irgendwelche Riffs von genannten Bands zu verwenden, oder deren Stil zu kopieren, sondern ich glaube ich kann mit Fug und Recht behaupten, daß wir wirklich eigenständig sind.
Auf dem diesjährigen Summer Breeze wart ihr ja auch vertreten - wie waren da die Resonanzen und wie kams überhaupt dazu?Da ich den Achim, Ingo und co., sprich das Breeze-Team auch persönlich gekannt habe, haben sie einfach angefragt und ich hab natürlich sofort ja gesagt. Wir hatten zuvor schon in Dewangen gespielt, was ja in der Nähe von Abtsgmünd ist, wo das Breeze stattfindet. Das war mit Belphegor und Dunkelgrafen. Das war einer unserer schlechtesten Auftritte, also nicht gerade ein Auftritt, mit dem man sich für ein solches Open Air empfiehlt, aber ich hab die Leute einfach öfters getroffen und mit ihnen ein Bierchen getrunken, da kommt dann eins zum anderen. Das Summer Breeze selber war absolut genial, auch ohne daß wir dort gespielt hätten. Leider mußten wir bereits um 12 Uhr in gleißender Sonne spielen, was natürlich nicht gerade die beste Atmosphäre für dunkle Musik schafft, aber es waren doch recht viel Leute da, ich glaube von den ersten Bands an den drei Tagen hatten wir mit die meisten. Mit dem Auftritt selbst waren wir wieder einmal nicht zufrieden, die Leute fandens geil. Als Musiker hast du eben doch viel höhere Ansprüche an dich selber und merkst auch die kleinsten Fehler.
War das euer bisher größter Auftritt oder gibt es noch andere nennenswerte?Das war definitiv unser bis dato größter Auftritt, aber ich denke, wir haben schon viele tolle Gigs gespielt und es geht auch nicht darum, mit noch so großen Bands zu spielen, sondern einfach darum, Spaß zu haben und den Leuten in den Arsch zu treten. Natürlich hab ich nichts gegen Konzert-Angebote, wo auch größere Bands dabei sind, versteh mich nicht falsch, aber Hauptsache ist wirklich, daß man gemütlich ein paar Bier trinkt und einfach nur dem Metal huldigt.
Wie sieht es mit einer neuen CD aus. Seid ihr fleißig am Songwriting? Jetzt, wo wir wieder komplett sind, läuft es ganz gut mit dem Songwriting, also definitiv besser als das letzte Jahr, wo alles wirklich sehr schleppend ging und die Band kurz vor dem aus stand. Wir planen erst einmal eine EP, aber nächstes Jahr wird es definitiv ein neues Langeisen geben. Live spielen wir ja schon einige neue Stücke, da kann man schon mal reinhören.
Wer ist überhaupt fürs Song und Textwriting zuständig? Das Songwriting übernimmt zum Großteil Daniel, aber es beteiligen sich dabei auch alle anderen Mitglieder der Band, was gerade erst den Abwechslungsreichtum bringt, den unsere Musik ausmacht. Beim Textwriting sieht es da schon anders aus, das übernehme gänzlich ich selbst und lasse mir auch ungern reinreden, was der Rest der Band aber auch toleriert, da schließlich ich derjenige bin, der die Texte singen muß.
Um was geht es so in euren Texten?Die Texte drehen sich hauptsächlich um Schmerz. Wenn ich mich heute umschaue, sind da so viele Dinge, die mir Angst machen oder die einfach nur Leere in mir hinterlassen. Ich bin jemand, der es manchmal sogar mag, seelischen Schmerz zu spüren, denn das macht mich kreativ. Aber auch okkulte und religiöse Aspekte fehlen in den Texten nicht, aber nicht im Sinne der traditionellen Black Metal-Texte, sondern vielleicht etwas weniger plakativ.
Für welche Band würdest Du gerne mal den Support auf einer Tour machen?Wenn Du schon so fragst, Daniel würde sicher sofort Hypocrisy nennen, Martin Mayhem, Gruni Morbid Angel, Philip denke ich My Dying Bride und ich selbst würde gern noch mit Marduk spielen. Einiges davon wär sogar schon drin gewesen, aber leider ist da etwas dazwischen gekommen, aber mal schauen, was die Zukunft bringt ...
Woher stammt der Name Karkadan?Karkadan kommt aus der persischen Mythologie und ist der Name einer blutrünstigen Bestie, die aber dann doch von ach so tapferen Rittern in Überzahl niedergestreckt wurde.
Wollt ihr eine Undergroundband bleiben oder sind die Ziele höher gesteckt?Das ist keine Frage des Wollens. Wir werden immer eine Underground Band bleiben und uns immer mit selbigen verbunden fühlen. Als deutsche Band mit diesem Stil hat man keine Chance auf dem Markt, das haben die Reaktionen leider gezeigt. Von den Fans sind wir immer wohlwollend, manchmal gar enthusiastisch aufgenommen worden, während die Presse und die Plattenfirmen sich in Zurückhaltung üben, ja teilweise scheint es fast als wollen uns ein paar Vertreter des Musik-Business boykottieren bzw. absolut ignorieren. Ich denke, wir haben uns wirklich mittlerweile einen, für eine Underground Band, relativ guten Namen erspielt und haben sicher schon einiges erreicht, aber unser Ziel wird es einfach immer bleiben, Musik für uns und die Leute zu machen, die hinter uns stehen.
Habt ihr auch schon irgendwelche Resonanzen von Plattenfirmen auf eure
CD bekommen?Wie bereits gesagt, die Plattenfirmen üben sich in Zurückhaltung und das liegt wahrscheinlich wirklich daran, daß wir nicht aus Skandinavien kommen, da würde das Ganze schon ganz anders aussehen. Aber im Endeffekt ist es uns auch irgendwo egal, denn als kleine Nummer bei einem beschissenen Label ist man noch lang nicht so gut dran, wie wenn man versucht, sich den Weg selber freizukämpfen. Da ich für die Band schon viel erreicht habe und eh immer den ganzen organisatorischen Teil übernehme, habe ich mich entschlossen, ein kleines, aber feines Label zu gründen, damit ich die Band noch besser unterstützen kann. Das Label ist zunächst nur für meine eigenen Bands gedacht, bzw. für befreundete Bands, aber ich werde einige Überraschungen bereithalten, wovon ich allerdings noch nicht so viel verraten möchte, da davon noch nichts spruchreif ist. Ich denke einfach, daß das der beste Weg für die Band ist und wir damit auch den Fans noch viel mehr zurückgeben können. An der Musik verdienen, bzw. ich mit meinem Label etwas verdienen, darum geht es uns nicht, es wird alles zu 100% reinvestiert und dafür springen dann eben ein paar Kleinigkeiten für Fans und Band raus.
Bist Du ein Fan von dem Buch "Der Herr der Ringe" und wirst du dir den ersten Teil im Kino ansehen. Ich kann den Film nur empfehlen. Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich das Buch immer noch nicht gelesen habe, obwohl es schon seit Jahren auf meiner Interessenliste ganz oben steht. Ich finde im Moment leider gar nicht viel Zeit zum Bücher lesen. Aber dennoch bin ich von dem, was ich von dem Film gehört habe, sehr angetan und werde sicher ins Kino gehen und ihn anschauen.
Du selbst bist ja auch noch Veranstalter des Metallic Noise Festivals. Erzähl uns mal was zu der Geschichte und ob schon wieder das nächste MNF in Planung ist. Ja das ist eine lange Geschichte. Mein erstes Metallic Noise Festival habe ich veranstaltet, als ich 19 war. Damals war es mit ca. 300 Besuchern schon recht erfolgreich. Leider hatte ich immer wieder Probleme mit der Halle, bzw. der Gemeinde. Also war das zweite Jahr ein Open Air mit etwas bekannteren Bands angesagt, weil ich die Halle nicht bekam. Leider waren viel weniger Besucher als im Vorjahr da. Nun dann der 3. Teil war wieder erfolgreicher mit reichlich 400 Besuchern, wo aber wieder nur Underground-Bands dabei waren. Nun dieses Jahr war die ganze Sache etwas größer geplant mit Eisregen, Hypnos, Dracena, Mutilated, Desdemonia, Warfair, Viuda Negra und noch einer Band. Aber leider mußte ich das Ganze auf nächstes Jahr verschieben, weil ich keine Halle finden konnte. Es ist wirklich schwer, heutzutage, eine alte Fabrikhalle oder ähnliches zu finden. Ich war zu dem Entschluß gelangt, eine neue Halle zu suchen, weil die Auflagen der Gemeinde, wo ich das Festival bisher veranstaltet hatte, immer heftiger wurden. Tja nun ist der 2.3. angesetzt, zu den Bands kann ich bisher noch nichts sagen - die Planungen haben aber bereits wieder begonnen.
Ok, noch ein paar letzte Worte?Danke Nico für Dein Interview, laß uns mal wieder ein paar Bier zusammen trinken, hehe. Und an die Welt da draußen : Kommt auf unsere Konzerte und zelebriert Metal mit uns.
InterviewWas drückt denn eigentlich der Bandname aus?Tony: Wir versuchen, die Schönheit in der Brutalität zu dokumentieren und andersherum die Brutalität der Schönheit. Wir möchten die Sensationen der Schönheit in einer Momentaufnahme darstellen.
Bei diesem Vorhaben seid ihr aber nicht gerade die fleißigsten.
Tony: Naja. Wir sind aber auch ncht nicht faul. Wir haben zwar seit 1995 wirklich erst zwei CDs herausgebracht. Aber: Wir haben das Verschicken von Material an Plattenfirmen und so weiter immer wieder verschoben, weil wir erstmal unsere eigene Identität finden wollten. Bis zum Sommer 1998 hatten wir ein Vierzig-Demo-Track produziert, wovon es fünf Songs auf das Demo "Devilry and Temptation" schafften. Das brachte uns den Deal mit VOW Ende des Jahres ein. Im März 99 haben wir dann das erste Album ""Traces o´Red" aufgenommen.
Aber dem "Split-Project-Wahn" eurer skandinavischen Kollegen seid ihr doch bestimmt auch verfallen, oder?
Tony: No. Keine weiteren Bands. Nur EoB!
BORKNAGAR-Mensch Asgeir Mickelson aber, der spielt ja jetzt auch bei euch, zusammen mit Hans Age Holmen.
Tony: Jau, das sind zwei Freunde von uns und sie werden wahrscheinlich auch beim nächsten Release mit von der Partie sein. Das komplett Line-up für Auftritte wird rechtzeitig auf unserer Hompeage veröffentlicht. Klickt hier www.enslavement-of-beauty.com ! Wir werden wohl im Frühling/ Sommer touren. Die erste Show dürfte im März in Oslo steigen.
Zur Musik: Beschreib sie doch mal mit eigenen Worten.
Tony: Wir arrangieren und komponieren die Musik Note für Note und lassen uns dabei hochgradig von der Klassik beeinflussen. Wir kreiieren auschließlich Sachen, die von Herzen kommen. So vermeiden wir, zu billigen Kopien anderer Kapellen zu mutieren. "Come hell or high water" lautet unser Motto. Unseren Stil könnte ich als "symphonic, melodic, dark metal with a rock´n roll attitude". Es ist eigentlich, was immer du willst...
Schon mal was von den Vergleichen mit der deutschen Band CREMATORY mit bekommen?
Tony: Nö, ich hab auch noch nix von denen gehört, wirklich.
Wie waren denn die Reaktionen auf das neue Album. Etwa megalomanisch?
Tony: Die Reaktionen waren wirklich großartig. Und so hoffe und glaube ich, dass wir auch in der Zukunft gute Chancen haben. Meiner Meinung nach sind wir eine Bands, die grenzen überschreitet und deswegen werden uns und unsere Kunst mit der Zeit immer mehr Leute entdecken.
EoB hat ja wohl auch ein nicht zu unterschätzendes kommerzielles Potential.
Tony: Die Meinung kann ich unterstützen. Süße Melodien, unterstützt vom Keyboard...
Deswegen mögen auch Anhänger härteren Black-Metals nicht wirklich.
Tony: Unsere Zielgruppe sind Leute, die zuhören. Engstirnige Black-Metal-Kreaturen waren das nie und werden es auch nie werden.
Ui, da dünkt mir Kritik. Was haltet ihr denn so von Black Metal?
Tony: Ich glaube, das Genre ist einfach zu begrenzt. Du musst immer demselben Drehbuch folgen, um akzeptiert zu werden. Und so machen viel zu viele Kopien die Sparte langweilig und vorhersehbar.
Gar nich mal langweilig sind eure Texte.
Ole: Ich bin neben Shakespeare und de Sade riesig beeinflusst von Edgar Allan Poe und Bret Easton. Lest unbedingt GLAMORAMA. Die Herren haben ihre definitiv als Schreiber geformt.
Apropos geformt. Back to your roots: Wo kommt ihr eigentlich her?
Tony: Wir trafen uns in eine kleinen Stadt mitten in Norwegen:Mosjøen. Ich habe da Musik studiert.
Da haben wir auch unsere Band gegründet, in ziemlich isolierter Einöde. Vielleicht ist das der Gruind, warum wir, mit Verlaub , ein wenig einzigartig klingen.
Und wenn ihr mal keine Musik macht, was ist dann los?
Tony: Ich bin 24... das ist alles, was ich weiß...
Ole: Ich werde in diesem Sommer wohl auch 24, wenn ich den Frühliung schaffe... Und ich betreibe eine Plattenladen. Und ich hab einen süßen vierjährigen Sohn. Und keine Frau. Und keine Haustiere.
Tony: Jaja, du hast noch lange nicht alles gesehen...
Ole: Und schon gar nicht meinen Schwanz...
InterviewNa, Iscariah. Mächtig im Interview-Stress? Och, besser so: Alles auf einmal, als ständig und über Wochen verteilt. Da hat man´s dann schnell hinter sich. Wir sind in Dortmund und in der Nuclear-Blast-Zentrale, erledigen die Sachen und haben dann auch noch Zeit für ein oder zwei Bier. War witzig. Soll ich dir ein paar lustige Sachen über den PR-Menschen erzählen... (Lacht und weiß genau, dass eben dieser neben ihm steht und zuhört...)?
Nein, wir wollen ja etwas über die neue Immortal-Scheibe wissen.Also, das war in erster Linie harte Arbeit, das sag ich dir, verdammt hart. Aber ich denke, dass es sich gelohnt hat. Vielleicht das beste Album...
Jaja, ...das ihr je gemacht habt. Was für einen Einfluss hatten denn die neuen Geschäftspartner wie Nuclear Blast auf die Arbeit an SONS OF NORTHERN DARKNESS?Einen riesigen. Is ja auch klar. Osmose war schon gut und wir sind in Freunschaft auseinander gegangen. Aber mit 50 Mitarbeitern hat NB ganz andere Möglichkeiten. Es gibt ein wesentlich größeres Vertriebsnetz, weitaus agressivere Werbemöglichkeiten. Es ist halt alles professioneller. Ich denke, das war für IMMORTAL ein Schritt in die richtige Richtung, wir sind jetzt auf einem guten Weg.
Was vor allem die Musik unterstreicht.Definitiv. Hart, episch, vielleicht sogar virtuos. Ich weiß auch nicht ganz genau, wie es dazu gekommen ist. Ich denke, wir haben uns ganz einfach weiter entwickelt.. Wir sind immer noch brutal und dabei einfach besser geworden.
Und habt euch euren Idolen BATHOY angenähert ?Klar ist das einer unserer größten Einflüsse, vor allem die alten Sachen. Aber ich glaube nicht, dass wir sie kopieren. Aber vor allem bei unseren langsameren Sachen verstehe ich die Vergleiche schon.
Die Lyrics macht immter noch der Herr DEMONAZ?Ja. Und er war diesmal noch näher dran an der Band als bei den vorangegangenen Alben, wie BATTLES IN THE NORTH. Deswegen sind sie wohl auch wesentlich persönlicher geworden. Dennoch behalten Fantasie und das "Viking"-Element ihre Bedeutung. Nur Politik hat im Black Metal nix zu suchen. Politik war und ist für IMMORTAL nicht von Bedeutung. Und Bands, die Black Metal für politische Ziele missbrauchen, sind bekloppt und gefährlich. Bullshit ist das.
Ein dicker Kumpel von euch ist auch Peter Tägtgren.Stimmt. Wir gehen zu ihm ins Studio, und er weiß, wie wir´s wollen. Er versteht uns und hat außerdem noch einen guten Humor. Und jetzt bleibt er konsequent und macht sein Studio zu, damit es keinen Sell-Out gibt.
Und ABBATH. Was sagt du zu ihm?Er lebt und denkt und isst 24 Stunden am Tag IMMORTAL.
Wie war das denn, als du zur Band gestoßen bist?Als ich 1999 in die Band kam, war ich ein großer IMMORTAL-Fan. Ich hatte vorher nur bei lokalen Bands gespielt und war natürlich mächtig aufgeregt. Und auch ein bisschen skeptisch, dass das Ganze doch ein wenig groß für mich sein könnte. Doch Abbath nahm mir meine Angst und machte mir Mut. Inzwischen würde ich ihn als meinen Freund bezeichnen. Wir inspirieren uns gegenseitig.
Damit ist wohl nun Schluss, denn Iscariah hat die Band aus eigenem Antrieb verlassen. So wird er zumindest auf der Nuclear-Blast-Homepage zitiert."Es gibt keinen direkten Grund, warum ich IMMORTAL verlassen habe. Ich bin einfach meinen Instinkten und meinem Bauch gefolgt. Die Band war mein Leben für drei Jahre. Jetzt fühlt es sich wie eine Scheidung an. Die Band wird größer und größer und erfordert von allen Beteiligten 100 Prozent. Wenn nicht, fällst du auf den Arsch. Um das zu verhindern, gehe ich. Ich werde mich nicht auf die faule Haut legen und an anderen Projekten arbeiten. Aber keines davon war der Grund, IMMORTAL zu verlassen. Ich wünsche IMMORTAL das Beste für die Zukunft und erhebe mein Glas auf Euch, die Verrückten da draußen."
Tja und der neue Mann, der IMMORTAL vier Saiten zupfen wird, ist niemand Geringerer als Kollege Hedlund, der Bassist von Hypocrisy. Er wird höchstwahrscheinlich als Sessionsmusiker zumindest erst einmal die NO-MERCY-Festivals spielen.
InterviewWas gibt´s denn aus der Geschichte der Kapelle zu erzählen?
Die Geschichte Arrivals begann als Ein-Mann-Projekt von Sn TwentynineA
(Sinkkonen). Er nahm dann im Alleingang ein Demo auf und wollte natürlich
auch eine richtige Band draus machen. Isv Kran schnappte sich die Kessel,
icrs2k stieß zur Band als Gitarrist. Ein Jahr später, also Anfang 2001
begann die Arbeit am Album. Ich kam dazu, wir probten ein paar Monate und
gingen endlich ins Studio, um "An Abstract Of Inertia" einzuspielen. Nix
Aufregendes also...
Wie der Name ARRIVAL. Wirkt sehr unspektakulär....
Tja, ARRIVAL symbolisiert uns als Menschen und kann mit Dutzenden
verschiedener Bedeutungen verknüpft werden. Das lässt uns viel
Bewegungsfreiheit.
Euer Stil wird gerne mal als "Avant-Darkness" beschrieben.
Ein kleines Wortspiel. Wir haben einfach Darkness und Avantgarde
zusammengepackt, um unseren Stil prägnant zu benennen. Ich denke, wir
kombinieren majestätische und melodische Keyboards mit Heavy-Riffing und
doppelten Gitarren-Harmonien. Wir wollen grundsätzlich starke Gefühle und
erinnerungswürdige Songs kreieren. Und obendrauf, quasi als Sahnehäubchen,
ein paar progressive Elemente packen. So wollen wir das Ganze noch
interessanter machen. Dazu dienen auch die paar akustischen Passagen und das
Instrumental.
Und welche Rolle spielen die Texte?
Sie handeln von der dunklen Seite. Das Debut ist ein Konzept-Album. Es
basiert auf den Erfahrungen und Erlebnissen eines Mannes, der Zeugnis
ablegen muss von den Dingen, die in seinem Kopf passieren. Eigentlich eine
wirre Story über Verrücktwerden und Sterben. Aber auch eine Geschichte, dass
man die Welt anders sehen kann, die Wahrheit findet und vielleicht damit
nicht zurecht kommt. Lest euch die Lyrics einfach mal in Ruhe durch.
Und ist denn im Studio was Lustiges passiert?
Wir haben bei uns zu Hause in Joensuu aufgenommen. Aus Zeitmangel
dummerweise binnen einer Woche. Da wir das Studio aus der eigenen Tasche
bezahlen mussten, haben wir halt nicht so viel Zeit gehabt. Dennoch denke
ich, dass wir das Beste draus gemacht haben und uns gerade der Mix
einigermaßen gelungen ist. Und wir haben natürlich auch ein paar lustige und
interessante "Drinking-Sessions" eingelegt, aber wir konnten die größten und
vor allem nervigen Unfälle vermeiden.
Nervig sind auch immer wieder diese Image-Diskussionen bei Metallern, oder?
Wir sind keine gewöhnlichen Black-Metaller, auch, wenn wir einige Sichtweise
mit ihnen teilen. Ich kümmere mich weder um Jesus noch um Satan, das macht
sowieso keinen Unterschied. Wir sind Individuen, wir wollen zumindest
versuchen, welche darzustellen. Wir wollen Sachen in unserem Sinne regeln
und niemanden hinterherrennen. Und, ganz wichtig: Hauptsache es ist Alkohol
drin, dann trinken wir´s auch.
Politik und Black-Metal werden häufig in einen Topf geworfen. Was meinst du
dazu?
Ich denke Politik und Demokratie sind die einzige Wahl, um zu einem
friedvollen Leben zu gelangen. Auch, wenn es viele schlechte und verlogene
Politiker gibt. Klar bin ich nicht so naiv und glaube, dass ich mit meiner
Stimmabgabe irgendwas verändern kann. Aber ich denke, dass es gut ist, über
moralische Grundsätze zu verfügen und Standards einzuhalten. Besser, als
sich einen Dreck um so etwas zu scheren. Politisch würde ich mich links von
der Mitte einordnen, mit Sympathie für die Grünen. Nazis hasse ich. Unsere
Heimatstadt ist bekannt für ihre Nationalsozialisten. Auch, wenn die Medien
da ein wenig übertreiben. Aber viele meiner Freunde haben schlechte
Erfahrungen mir denen gemacht. Sehr unschön. Ihre beschissene Ideologie ist
nicht weiter als ein großer, großer Fehler. Und viele der Rechten glauben
selber nicht dran. Sie sind einfache und platte Kriminelle, die machen
können, was sie wollen, weil sie einen verdammt großen Rückhalt haben. Sie
kloppen dich zusammen, nur weil du dich anders anziehst oder eine andere
Hautfarbe hast. Die Welt wäre definitiv besser ohne Leute wie sie. Sehr
schade, denn an sich ist es hier in Karelien wirklich klasse, weil Finnland
ein überschaubares und sicheres Land ist. Wir genießen die vier tollen
Jahreszeiten und wir haben im Land viele gute Metal-Bands. Ich kann mir
nicht vorstellen, woanders zu leben. Zu meiner Heimat gehören allerdings
auch der sauteure Fusel und die wirklich harten Winter.
Und dann gibt´s ja noch die Auseinandersetzung zwischen wahren
Black-Metallern und den Posern...
Also, wir machen, was uns gefällt. Ob´s nun kommerziell ist oder nicht.
Andere Leute sollen uns auf dieser Basis bewerten. Ich empfinde diese
Streiterei als Zeitverschwendung und kümmere mich keine Stück drum.
Was wohl kaum für eure Verkaufszahlen gelten dürfte.
Mit unserem Debut werden wir natürlich keine enormen Abverkäufe haben. Ich
wünsche mir, dass es vielen Leuten gefällt und wir unseren Namen in der
ganzen Welt ein wenig bekannter machen können: dann nehmen wir unser -
hoffentlich noch besseres - Album auf. Wir haben für zwei Alben bei
Edgerunner unterschrieben und wollen irgendwann 2003 unsere zweite Scheibe
aufnehmen. Mal sehen, was damit passiert...
Vielleicht eine Tour?
Wär schon geil. Aber das ist wohl erst nach dem zweiten Album möglich. Mal
schauen. Wir haben überhaupt noch keine Gigs mit ARRIVAL absolviert. In
erster Linie, weil es immer wieder Line-Up-Probleme gab. Aber wir hoffen,
das in den griff zu bekommen. Es ist ja auch nicht ganz einfach, als
Metal-Band Auftrittsmöglichkeiten zu finden, vor allem, wenn wenigstens die
Reisekosten gedeckt werden sollen. Festivals habe ich wenigstens selber
besucht. Hier in Finnland gibt´s ein paar ganz nette,. Aber ich will auch
mal nach Wacken, zur Abwechslung.
Erzähl doch mal einen Schwank aus deiner Heimat.
Wir kommen aus dem östlichen Karelien, wie gesagt aus Joensuu. Kleine Stadt,
kleine Szene. Es gibt halt noch Insomnium, das ist aber die einzige
Metal-Band in der Gegend. Bei denen spiele ich übrigens auch. Das war sogar
meine erste Band, vielleicht sogar meine Hauptband. Allerdings treibe ich
ARRIVAL so gut ich kann nach vorne, sei es beim Songwriting oder bei der
Promo-Arbeit. Ich sehe auch kein Problem darin und solange ich mich bei
beiden Truppen in Zeug lege, wird sich da auch nichts ins Gehege kommen.
Außerdem bringt es mich als Musiker weiter, in zwei Bands mit verschiedenen
Stilrichtungen zu spielen. Und ich habe zwei Gruppen, mit denen ich saufen
gehen kann. Is doch super. Guckt euch doch einfach mal die Homepages an:
http://www.insomnium.cjb.net und http://www.arival.cjb.net .
Bleibt denn neben der vielen Musiziererei noch Zeit für andere Sachen?
Ich studiere Biologie an der Universität in Jyväskylä, einer studiert an der
Uni in Joensuu Verfahrenstechnik der Rest büffelt in Sachen Medien. Na ja
und dann treiben wir noch bisschen Sport. Das war´s aber im Großen und
Ganzen.
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