Kniet nieder! Einer der Herren der genialen FINNTROLL schickt sich an, dem unterwürfigst gierenden Volk die Speisung mit Musik zu bringen nach der es lechzt. Trollhorn, seines Zeichen Meister der Tasten bei der finnischen Ausnahmecombo hat mit MOONSORROW eine weitere Spielwiese ins Leben gerufen und müsste damit Fans der erwähnten Band ein zweites Weihnachten bereiten. Auch wenn es musikalisch Unterschiede gibt, so ist der Eindruck der die Musik vermittelt durchaus ähnlich. MOONSORROW ist absolut bombastischer Folk Metal, Männermusik, Manowar aus Finnland, Rock´n Roll der Trolle eben. Bei den Drums regiert die Doublebass und setzt mehr oder weniger martialische Impulse auf denen sich die fetten Gitarren austoben dürfen. Die Keyboards sind selbstverständlich sehr dominant und passen dennoch das musikalische Bild einer Welt in der es Keyboards eigentlich noch gar nicht gab. Hier können sich einige Bands eine große Portion abschneiden. Die meisten Songs sind sehr lang ohne langweilig zu werden, grade mal 5 Songs+Intro sind es geworden. Die freundlicherweise auch auf englisch abgedruckten, aber ich schätze mal finnisch gesungenen Texte sind zwar was ihren Inhalt angeht keine Meisterleistung sondern eher Klischeeerfüllung pur, aber was solls, Viking Metal ist eben mindestens so true wie Manowar. Wen die schwere des Bombasts nicht erstickt, wem Black Metal kein Hautauschlag bringt, wer die Texte nicht auswendig lernen will und vielleicht sogar schon mal im hohen Norden war, dem müsste diese CD reinlaufen ein Pott Glühwein im Winter.
Da ich aufgrund privater Gründe leider einige Monat beim Inside ausscheiden musste (hat glaube ich eh keiner bemerkt ;-)) und es bisher noch niemand in Angriff genommen hat nehme ich mir die Freiheit heraus dieses wegweisende Stück deutschen symphonischen Black Metal noch im Nachhinein und einige Monate verspätet zu rezensieren. Jedes Stück auf diesem Album ist eine echte Hymne, melodische, agressive Lieder mit einem ausgefeilten Textkonzept dominieren die Cd. Bei der Masse guten Materials fällt es schwer einige exemplarisch herauszugreifen, aber wenn ich empfehlen müsste würde ich "The abyssal spectre", "When daylight dies", "Angels never die" sowie "Gods of fire and ice" zum reinhören vorschlagen, die allesamt durch einen Tick noch bessere Melodien (Ohrwurm Charakter!) auffallen. Angenehm ist auch, dass, obwohl sich die Band im durchaus etwas im Kielwasser von Dimmu Borgir, Cradle of Filth (mit Keyboards wird auch gearbeitet) & Co bewegen, auf Frauenstimmen sowie eine zu bombastische Produktion verzichtet wird. Freunde melodischen Black Metals haben die Scheibe vermutlich eh schon im Schrank stehen, allen anderen kann ich nur empfehlen mal über den Tellerrand hinwegzusehen und in "The age of cataclysm" zumindest einmal reinzuhören, zumal demnächst wohl der nächste Output der Band ansteht, auf den wir alle gespannt sein dürfen. (pemi)
Diese 4-Track CD einer Band mit dem etwas seltsamen Namen RAA HOOR KHUIT (was auch immer der bedeuten mag?!) ist zwar schon etwas älter aber trotzdem lohnenswert für Fans von reinem aber sehr melodischen Black Metal. Ungewöhnlich für dieses „Geschrei und Gemetzel Genre“ (is jetzt nicht negativ gemeint!) sind die sehr guten Keyboards, die mit eine Hauptrolle in der Musik für diese Band spielen. Die Tasten werden sehr variabel mal als „Streicherteppich“ oder auch nur in schlichtem Klaviersound eingesetzt und verleihen den Songs teilweise einen etwas progressiven Charakter. Der Sound ist ansonsten klar und sauber, die Produktion ist druckvoll ausgefallen und so auch in Ordnung. Die Ingolstädter Band bietet hier auf „Beyond Addiction“ Black Metal mit viel Melodie, zwar nicht was den typischen Gemetzelgesang angeht, aber ansonsten reisen es die Keyboards ziemlich heraus. Für Fans dieser Musikrichtung wird einiges hörenswertes geboten. Für mich als ausgeprägten „Normalo“ Rock- und Metalhörer ist der „Gesang“ auf Dauer leider ziemlich nervig, da er etwas einseitig und sehr kehlig rüber kommt. RAA HOOR KHUIT haben aber schon irgendwie einen eigenes Profil entwickelt sollten sich aber vielleicht einen richtigen Sänger suchen, da die Musik der anderen Instrumente doch etwas unter geht. Das Debut der Band wurde im August 2000 aufgenommen und die Single enthält 4 Tracks „Leader Of The Blind“, „Creation Of The Past“, Beyond Addiction sowie einen deutschsprachgen Titel „Ursprung aus dem Nichts“. (
Da glotzt mich so ein blödes Auge durch ein Pentagramm an, da steht auf der Rückseite der Hülle: „One of the most brutal and violent Black Metal release ever“, die Band hört auf einen dämlich Namen, nämlich Mörk Gryning. Wieso in aller Welt soll ich mir in einer Zeit wo es neue BM Platten wie Sand am mehr gibt eine Band antun die sie sich so billig verkauft? Verdammt, vielleicht weil mir der Name irgendwie bekannt vorkommt (sonen blöden vergisst man einfach nicht) und weil die Musik dann schon beim ersten hören alles andere als „most brutal“ ist und auch das Pentagramm Klischee nur am Rande tangiert - und vom Namen krieg ich in der Musik ja nix mit. Den Anfang von „Maelstrom Chaos“ macht dann zwar noch ein mehr oder weniger ödes Keyboardintro (die Bands scheinen das zu brauchen damit sie bei Konzerten mit viel Nebel, grünem Licht und eben einem öden Intro einmarschieren können... tststs). Nachdem diese übliche Lachnummer (ich hasse Intros...) vorüber ist kommt ein Track, eigentlich der Track des Albums der so ziemlich alles hat was ich von melodiösem Black Metal erwarte: „Templars“ ist fast schon genial geworden, coole Melodie, erträglicher Gesang, Rhythmuswechsel, originell aber nicht überladen. Und mitnichten ist dies der einzige Track der überzeugen kann, denn ohne Ausrutscher prügeln sie einen Hammer nach dem anderen ins Hirn. Die Gitarren sind teilweise höllisch schnell, an einigen Stellen recht anspruchsvoll und technisch und beim Instrumental „Bloodspring Mirage“ sogar akustisch. Ein Keyboard existiert zwar, aber weiß wann es zu schweigen hat. Die Drums erwischen die richtige Mischungen aus martialischer Marschmusik, infernalem Geknüppel und originellen Breaks und der Gesang verliert sich nicht in schmierigem Gekreische sondern klingt noch nach Mann und ist in manchen Parts – welch Blasphemie – clean! Ich will jetzt nicht vollends ins Schwärmen geraten, aber das Gespür der Band zu wissen, wann man einen langsamen Part eintreuen muss („My Friends“), wann coole Midtempobereiche angesagt sind und wann man in rasendes sich in Chaos stürzt, ist phänomenal. Vielleicht etwas subjektive Meinung, aber die CD ist auf jeden Fall Klasse!
Ohje, mal wieder so ein richtig billiges Black Metal Klischee Cover. Aber nein halt, man kann es ja umdrehen... für jeden Geschmack eins: Gepfählte Köpfe und eine nackte Dämonin mit Schwert oder eine blutverschmierte Frau, die bis auf das Blut sogar noch ganz nett aussieht – jedem wie es beliebt. Soweit so gut, WYKKED WYTCH sind noch nicht lange im BM Zirkus dabei, anscheinend noch nicht lange genug um ein passendes Konzept zu finden. Ihre Frontfrau schreit und krächzt teilweise derart das sich manchmal an Dani von Cradle Of Filth denken muss und singt dann wieder so posig dass sie in jeder True Metal Combo unterkommen würde, dazwischen grunzt dann immer mal wieder ein Männlein. Musikalisch konnte man sich aber scheinbar noch weniger auf eine Schiene einigen und so wirkt die ganze Sache zu verfahren um begeistern zu können, weder sehr brutal, noch sehr technisch, noch atmosphärisch oder düster – eben von allem ein bisschen und damit insgesamt viel zu wenig. Den Puristen wird das Keyboard nicht gefallen, diejenigen die sich damit noch anfreunden können werden vom Gesang angepisst sein, und ein paar werden dennoch ihre Freude daran haben, und sei es nur, weil der ex-Malevolent Creation Bassist Jason Blachowitz dabei ist.
Wenn ich könnte, ich würd‘ 100 Punkte geben oder tausend... Bislang fand ich IMMORTAL immer recht ansprechend, aber irgendwie fehlte mir - verzeiht, wenn ich das so sage - der letzte Thrill. Nu isser da... und wie! Das Titelstück, im oberen Tempobereich gehalten, lässt mich kaum ruhig sitzen. Das norwegische Trio garniert das Ganze mit pomforzionösen Breaks, die die Songs keineswegs zerstören, sondern nur noch viel interessanter machen. Ich könnte wirklich alle Songs aufzählen, aber nur ein anderes Beispiel: TYRANTS mutiert zu einer epischen Hymne der Marke BATHORY. Dennoch vernachlässigt der coole Dreier nie die typischen IMMORTAL-Trademarks, angefangen bei ABBATHs charismatischer Stimme bis hin zu seinen megafetten Riffs. Egal, ob hyper-schnell und mega-brutal, ob gemäßigt-slow und lava-zerstörend, die Klamotte passt großartig. IMMORTAL heißt nicht umsonst UNSTERBLICH. Die SONS OF NORTHERN DARKNESS sind es. Und das ist verdammt gut so. Mächtige Double-Bass-Attacken, darüber ein noch mächtigerer Sound aus dem Hause Tägtgren, kälter kann es in der Eiswüste am Nordpol auch nicht werden. Ich zitiere die Worte eines weisen Mannes: Dieses Album ist ein Killer...
Erebus, das Dunkel der Erdentiefe, Sohn des Chaos und Bruder der Nacht, Vater der Styx oder antarktischer Vulkan. Umgangssprachlich: Holladiebolla, wat für fiese Möppe. Intensivster Black Metal nordischer Prägung aus englischen Landen, dazu ne Prise Samael. Böse, finster und aggressiv, ausgestattet mit energetischem Sound. Satanische Söhne, die ohne Gesichtsmalerei auskommen, Keyboard zur Untermalung benutzen und so für tödliche Kälte sorgen. Es gibt sie also noch, die hoffnungsvollen und schwarzen Newcomer, siehe SHINING, aber siehe auch REGIN OF EREBUS. Spione im Untergrund, Freunde des trendlosen Black Metalls, ihr werdet eure wahre Freude haben. Ach so: Wer spielt Drums? Die Jungs suchen, nachdem ADRAMELECH von THUS DEFILDED die Leadgitarre übernommen hat, noch ein talentiertes (und böses) Mitglied fürs Schlagwerk. Aber Vorsicht, ihr seid gewarnt...
“Pagan Metal for Warriors und Intellectuals” nennt’s das Info... Das hab ich nun davon: Bei CRUACHAN vermisse ich den Black-Metal-mäßigen Gesang. Bei WAYLANDER gibbet den, nur sonst nich viel Tolles. Nicht, dass ich beim letzten Wort des Albumtitels den Buchstaben “n” rausnehmen würde, aber wirklich berauschend kommt die Band nicht daher. Schwarzer Mörtel mit Mut zum Midtempo, viele Folk-Elemente, ganz nette Songs, wenn auch schon mal arg zusammengestückelt. Der Gesang ist amtlich gegrunzt, dafür der Sound grottig, was den mindestens fünf Minuten langen Stücken viel von ihrem Reiz nimmt. Knitter-Drums meets 08/15-Riffs plus danebengestellte Flötentöne. Mag Leute geben, die das mögen. Ich aber find irgendwie den Zugang nicht. Naja, bin ich halt nicht intellektuell, Soldat sein wollt ich eh nie...
Faust, ein alter Mann, erkennt die Sinnlosigkeit seines Lebens. Gottesmüde ruft er den Teufel - Mephistopheles - herbei. Der bietet Ruhm und Reichtum an. Entzückt Faust unterschreibt er den Teufelspakt: seine Seele ist damit verkauft. Auch der alte Black-Metal-Fan ist verzweifelt. Müde von den tausenden Bombast-Scheiben sehnt er sich nach wirklich harten Machwerken. Mephistopheles knüppelt ordentlich durchs Gehölz. Fan ist begeistert, die CD ist gekauft ... Ein stimmiges Metalgleichniss: Die Kameraden aus dem Norden mit dem Namen, der mich denken lässt, ich hätte eine Decke im Mund, lassen die altbekannte Schwarte tüchtig krachen. Der flotte Sechser (wenn sie nicht geschrumpft sind, wie es der Hammer vermuten ließe) mischt wüste Black-Metal-Elemente mit knalligen Thrash-Elementen der alten Schule und fabriziert so einen amtlichen Silberling. Und dann immer wieder krude Überraschungen: Elegische Keyboard-Einsätze, voluminöse Männerchöre; Bedächtige, ja beinahe epische Phasen wechseln mit Direkt-auf-die-Fresse-Parts. Was mich an diesem vermeintlichen Kuddel-Muddel am meisten freut? Die Songs verlieren sich nicht in zielloser Frickelei quer durch alle Genres. Im Gegenteil: Der rote Faden geht trotz großen Abwechslungsreichtums nie verloren. Memmes Seele landete bei MEPHISTOPHELES...
“AEBA hallo” möchte ich sprechen. Nen ziemlichen Kracher haben die Black-Burschen aus dem nordischen Schleswig-Holstein da zusammengetrümmert. Nicht, dass es sich um eine neuartige oder gar innovative CD handelt, doch im Bereich des recht harten Black Metals mit Keyboard muss sich das rebellische Album keineswegs verstecken. Seine HELLsten Momente hat das Album, wenn das Quartett durch weniger Tempo mehr Atmosphäre erzeugt (ONCE YOU SUMMONED ME oder DARKNESS – EMBRACE MY SOUL). Das Schlagzeug verirrt sich zeitweilig mal in den punkigen Bereich (klopp-di-klopp-di-klopp-klopp), aber das erhöht den Charme der Scheibe durchaus um ein ganzes Stück. Respektabel auch die lange Spielzeit! Das hat Hörer ja grad bei “Uns Schwarzwurzeln” eher selten. Zudem kommt das Keyboardgedudel der unge-corpsepainteten Dame des Hauses namens Stephanie keinesfalls schmalzig, sondern gar düster daher. Und der Sound amcht ebenfalls einen schlanken Fuß. Einziger (kleiner) Kritikpunkt am Werk der Herren Exul, Isegrim und Schattensturm plus angesprochener Madame: Das Gekreische geht mir relativ schnell auffe Nüsse. “AEBA trotzdem”: Ganz ansprechendes Teil soweit!