Review:

Lovecraftian Dark

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Season Of Mist sind ja gerade ihres Vertriebs in Deutschland verlustig gegangen: Dafür haben sie eine wirklich ganz geile Band in petto. Die Finnen gehören zu den Majestäten des Black Metal, würzen ihren melodischen Songs mit Death-Elementen zusätzlich tüchtig nach. Auch, wenn einige stilistische Gemeinsamkeiten mit meinen Faves von Enslavement Of Beauty bestehen mögen, so bleiben diese dunklen Gestalten nicht am Honigglas der Melodie kleben, sondern holen immer mal wieder die Kelle heraus. Zum einen machen sie das durch abrupte Tempowechsel in Richtung Hochgeschwindigkeit (inklusive brachialer Double-Bass-Attacken), zum anderen herrscht beim Hören eher wütend-düstere Atmosphäre als Selbstmitleid-fördernde Melancholie. Daran kann auch die öftmals eingesetzte Frauenstimme nichts ändern, zu sehr dominiert Meister Mika (Tönning) mit seinen gemeinen, aber nie aufgesetzt wirkenden und jederzeit verständlichen Vocals. Weitere positive Trademarks: Der unglaubliche fette Sound, die abwechslungsreiche und hochklassige Instrumentierung und der Mut zu überraschenden Wenden wie Akustikparts oder den genannten Knüppelattacken. Für deftige Old-Schooler dürfte das Album viel zu perfekt klingen, Kids from the Cradle oder Jünger des melodischen Black Metals sind hier jedoch außerordentlich gut bedient. Release: 21. Januar. Ach so: Wer sich über die (kaum) geringere Qualität der letzten Songs wundert: Das sind bis dato unveröffentlichte Demo-Teile. Mit diesen kommt die Scheibe auf eine knappe Stunde Spielzeit. Hat man ja bei den Blackies auch nicht alle Tage.

Lovecraftian Dark


Cover - Lovecraftian Dark Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 58:15 ()
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Vertrieb:
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Beneath A Dark Sky

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Nicht ganz frisch aus ostwestfälischen Landen kommt hier eine Demo-CD auf den Tisch. Schon Ende 2001 erschien die Scheibe und serviert ein Stück melodischen Black Metal. Mit Frauen-Gesang und ohne Keyboards. Die akkurate Sängerin Tina wechselt sich mit dem bösen männlichen Pendant Navy ab. Wobei wir auch gleich beim Positiven wären: Tina beherrscht ihren Part wirklich prima und auch der böse bellende Kollege kommt ganz gut rüber. Außerdem wären da wirklich gelungene Melodiebögen wie beim Opener "Her Face In The Mirror". Die Bande bewegt sich irgendwo zwischen Cradle und Gathering, deckt also ein breites Spektrum ab. Aber, und das ist ja bei einem Demo gar nicht so schlimm: Der Sound ist streckenweise recht dünn und die Song-Qualität nimmt bei den Folgestücken ein wenig ab. Was aber auch nicht weiter verwundert, denn die Songs haben zum Teil fünf Jahre auf dem Buckel. Damit wollen die Schwarz-Wurzeln ihre Entwicklung dokumentieren. Und das gelingt ihnen zweifelsohne, denn sie haben sich wirklich gesteigert. Und der älteste Song ("Escape From The Rain"), als Kultsong von den beinharten Circlisten gefeiert, weist tatsächlich einen bodenständigen, räudigen Charme auf. Alles in allem lässt das hoffen für´s anstehende Album, das im bevorstehenden Frühjahr herauskommen soll. Melodische Black-Metallisten sollten sich aber ruhig schon mal das Demo der Steinheimer zu Gemüte führen. Wie das funktioniert? Einfach mal kontakten unter band@viciouscircle.de .

Beneath A Dark Sky


Cover - Beneath A Dark Sky Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 27:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Call Of Megiddo

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In der Hölle geboren, jo, Mann. Aber so teuflisch, wie der Bandname vermuten lässt, geht’s gar nicht zu. Vielmehr handelt es sich bei diesem polnischen Trio wieder mal um einen Bastard aus Black-, Thrash- und Death-Metal. In ursprünglicher und rauher Form knüppeln die Jungs los und schreiben dabei mit Songs wie "With The Gleam Of The Eyes Of Undead" oder "Down Below He Dwells" sogar richtige Hits. Das meisterhaft-coole "Legion Is Our Name" regelt ebenfalls im klassischen Sinne "as hell" - nicht nur wegen des phantastischen "666"-Chorus‘.. Und der Refrain des Rausschmeissers "Evil Dawning" geht sowas von ins Mark - geil-große Gänsehautkunst. Old-School, wie’s wirklich Schädel klopft. Dazu gesellt sich eine ordentliche, wenn auch nicht überragende, Produktion und der Mut, die Füßchen auch mal vom Gaspedal zu nehmen, um die Songs wirklich wirken zu lassen. Ob’s am Namen liegt, ich weiß es nicht, aber mich erinnern HELL-BORN an die guten, alten Onslaught in ihren lichtesten Momenten. Auf jeden Fall sollten Fans ungehobelter Klänge hier mal das ein oder andere Ohr riskieren. Aber nicht, dass MI nicht gewarnt hätte. Die Hörlappen könnten höllisch schmerzen. Genau wie die Nackenwirbel.

The Call Of Megiddo


Cover - The Call Of Megiddo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 34:55 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Cradle Of Filth

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Interview
...davon das Intro und eine Art Soundtrack. Aber das was ich da gehoert hab, lief schon ganz gut rein, vor allem Song Numero 4. Klingt insgesamt ein bisschen Death- und Thrash-Metal-lastiger als die Vorgänger. Ein Booklet oder die Songtitel gabs leider noch nicht.



Irgendwann tauchten dann Sänger Dani und Basser Dave auf, die beide ziemlich gut gelaunt waren, was nicht unerheblich am Alkoholgenuss gelegen haben dürfte, wie mir Dave verklickerte. Allerdings mit Sicherheit auch daran, dass sie im vorherigen Interview eine halbe Stunde lang über Sex laberten. Jedenfalls ging´s dann ab in die Küche zum Quatschen.




(Leider hat das Diktiergerät die ersten 10 - 15 Minuten nicht richtig funktioniert, deswegen ist der Anfang, bei dem Dani viel über die Produktion und die lyrischen Zusammenhänge redet, mehr als unvollständig, sorry Leute! - Anm. d. Verf.)




Ok, lasst uns doch kurz über die Musik reden...



Dani: Aaah, nö, nicht schon wieder...

Dave: *seufz*




Ja, ich weiss, es sind immer die gleichen Fragen, aber trotzdem...



Dani: Na gut, fang an! Lass uns über die Musik reden.



Ok, wie unterscheidet sich eurer Meinung nach das neue Album von den alten?



Dani: Dieses Album ist viel größer und reifer. Wir sind nach Ungarn gefahren und haben dort mit einem 60köpfigen ungarischen Orchester und einem 30köpfigen Chor die klassischen Parts aufgenommen. Dazu haben wir extra jemanden engagiert, der unsere Musik in die Partitur für dieses Orchester übersetzt.

Die Produktion wurde dann im Parkgate Studio gemacht, dort haben wir ungefähr neun Wochen aufgenommen. Im Parkgate hatten wir auch schon "Midian" aufgenommen.
Und sonst, das Album ist länger, 17 Songs mit einer Spielzeit von 80 Minuten!




Und die Texte? Um was geht´s diesmal?



Dani: Es ist textlich wieder eine Art, äh, ...
Dave: ...Konzept...
Dani: ...yeah, ein Konzeptalbum geworden. Die Orchesterparts teilen das Album musikalisch in vier Viertel, die Texte dagegen sind zweigeteilt. Die Lyrics der ersten Hälfte drehen sich um den Rauswurf aus dem Paradies, im Imperfekt gehalten. Ist n bisschen wie bei Luzifer. Eine Art Rückblick auf die Geschehnisse. Es geht um verbotenes Wissen, die Trennung von Gott und der ruhigen Zuflucht und den Versuch, Gott für die Erschaffung des Menschen haftbar zu machen.


Der zweite Teil spricht aus der Perspektive des Charakters und beschreibt eine Reise. Es steckt viel religiöse Symbolik drin. Das klingt alles ein bisschen komisch, wenn man es auf so einfache Weise erklären will. Wie bei den meisten COF Alben ist es ziemlich kompliziert. Unterwegs findet er tatsächlich Erlösung und erkennt dabei, dass sich die Menschheit selbst aus den Gleisen wirft und auf dem besten Weg zu einer Katastrophe ist. Dies führt bei ihm zu einer Läuterung, als er Glauben entdeckt und lernt. (Blub? - Anm. d. Verf.)




Na gut, du hast grad gesagt, dass das Album 80 Minuten dauert...



Dani: 82 sogar!! Haha!



...für eure früheren Alben habt ihr immer einen Bonustrack aufgenommen und eine limitierte Ausgabe veröffentlicht, so zum Beispiel diese Grabsteinbox von "Cruelty" oder das Lederbuch von "Midian". Seid ihr an sowas auch beteiligt, entscheidet ihr da mit, was da veröffentlicht wird?



Dani: Ja...die Plattenfirma entscheidet sich dafür, sowas zu veröffentlichen. Als wir Musik For Nations verlassen haben und die eine Best-Of rausbrachten, haben wir auch versucht uns einzubringen, obwohl wir nicht mehr bei ihnen unter Vertrag waren, so dass die Fans das Beste bekommen und von den Liedern, die wir aussuchen, profitieren, egal ob das jetzt unveröffentlichte oder Cover-Songs sind. Sie bekommen viel für ihr Geld.




Dave: Das ist für uns keine lästige Verpflichtung, sondern wir wollen das tun.




Dani: Auch an der Gestaltung versuchen wir mitzuwirken. Mitte nächsten Jahres wollen wir wieder eine spezielle Auflage veröffentlichen, eine Doppel-CD. Wir haben vier weitere Songs geschrieben und wollen zusätzlich Coversongs dazunehmen, wie z.B. "Devil Woman" von Cliff Richard. King Diamond hat zugestimmt, darauf zu singen. Ausserdem haben wir "Mr.Crowley" von Ozzy Osbourne aufgenommen und Ozzy sollte es eigentlich auch singen. Doch leider haben wir das im Vertrauen jemandem von der Presse erzählt, der es dann weitererzählte und Ozzy hatte zu dem Zeitpunkt sein OK noch nicht gegeben. Als Sharon dann Wind davon bekommen hat, dementierte Ozzy das Ganze und erklärte, dass er das nicht tun würde. Tja, das werden wir im nächsten halben Jahr machen, bis kurz vor Tourbeginn ...




Schade, das mit Ozzy... aber naja, kann man nix machen. Dani, was ich an dir bzw. an deinen Live-Auftritten so faszinierend finde, ist diese Sache mit deiner Stimme. Ich meine, du übernimmst sowohl die Growls als auch das Gekreische und dann noch diese hohen Schreie? Das muss doch verdammt anstrengend sein! Wie schaffst du das, vor allem, wenn ihr länger unterwegs seid?



Dani: Hmmm, ich wundere mich manchmal, wie Gitarristen oder Schlagzeuger das anstellen und ihre Arbeit machen. Ich denke, das ist reine Technik. Es ist mein Job, das zu tun. Im Endeffekt geht´s darum, die Stimme nicht zu verlieren, und das hat mit einer bestimmten Technik zu tun. Schau dir z.B. Babys an, die schreien manchmal auch ununterbrochen und verlieren trotzdem ihre Stimme nicht. Es ist einfach Technik. Du musst halt diese Balance finden.




Dave: Für gewöhnlich entwickelt man das...




Dani: Ja, das stimmt. Es ist nicht einfach, bis man das kann...




Heftig... Habt ihr in Deutschland eigentlich schon mal größere Probleme gehabt, z.B. wegen eurer Texte, eurer Musik oder euren Live-Auftritten?



Dani: Nein, bisher nicht, aber wir verfechten ja auch kein politische Meinung oder sowas, von daher hatten wir noch keine Probleme...



Dave: ...just Rock´n´Roll...



Naja, aber Cannibal Corpse z.B. stehen auch nicht gerade für eine politische Meinung, haben aber trotzdem laufend Probleme, wegen der CD-Cover oder der Texte...



Dave: Das Einzige, womit wir mehr oder minder Probleme hatten, sind die T-Shirt Designs. Wenn wir T-Shirts gestalten, machen wir immer vier, fünf Motive. Dann kann es passieren, dass im Endeffekt nur drei genommen werden, weil´s angeblich sonst zu viele wären. Aber sogar das "Jesus is a cunt"-Shirt wurde akzeptiert.




Wie schauts eigentlich mit Tourplänen aus?



Dani: (begeistert) Ja, ja, nächstes Jahr, Mitte März fangen wir an, touren zuerst in Europa und dann geht´s nach Südamerika, wo wir den ersten Teil einer Amerika-Tour absolvieren. Dann spielen wir einige Festivals...



Welche Festivals?



Dani: Das wissen wir selber noch nicht, aber es werden jede Menge sein, haha! Dann kommt der zweite Teil der Amerika-Tour, danach geht´s nach Russland und anschliessend nach Japan und Australien. Und wenn dann noch Zeit ist, werden wir vielleicht Ende des Jahres Europa nochmal besuchen. Wir werden sehr, sehr beschäftigt sein.




Offensichtlich! Seit kurzem habt ihr zudem einen Gitarristen weniger. Warum verließ Gian die Band?





Dani: Gian hat vor kurzem geheiratet und ich glaube, das war einer der Gründe, warum er das Interesse an der Band verlor. Wir haben uns dann zusammengesetzt und mit ihm darüber geredet. Wir sind dann zu dem Schluss gekommen, dass das Ganze so nicht funktioniert. Er wollte was anderes tun und frei sein, er wollte sich mehr um seine Frau und sich kümmern. Zur Zeit arbeitet er für eine Firma, die Computerspiele herstellt.


Wir werden jetzt für eine Weile zu fünft weitermachen. Wir haben zwar nächste Woche einige Shows, aber da hilft uns ein Freund als Gastmusiker aus. Vielleicht entwickelt er sich ja so weit, dass er eines Tages ein Teil der Band wird. Aber im Moment sind wir ganz glücklich darüber, eine Fünf-Mann-Band zu sein.




Schaun wir mal, was die Zukunft so bringt. Ok, sagt mir doch mal, was das ultimative Ziel ist, das ihr mit Cradle Of Filth erreichen wollt!



Dani: Viel Geld verdienen!! Haha!!



Dave: Yeah! Haha!


Dani: Nein, nein, war nur ein Scherz! Haha! Äh....(überlegt)



Dave: Halloween!



Dani: Hä?




Dave: Jeden Tag sollte Halloween sein!



Dani: Oh ja, jeden Tag sollte Halloween sein... aber mal ehrlich, wir haben schon die meisten unserer Ziele erreicht... mit jedem Album kommt ein neues dazu. Wir wollen das bewahren, was wir haben oder sind, nämlich an der Spitze zu bleiben und die Besten zu sein in dem, was wir machen.



Dave: Und sobald wir das Interesse verlieren, wollen wir aufhören.



Dani: Ja, wir wollen aber auch den Ehrgeiz bewahren, Alben aufzunehmen, die wir und die Fans mögen. Und das ist das Größte was wir erreichen können, nämlich das Interesse unserer Fans aufrecht zu erhalten.




Klingt gut. Ich hab neulich von diesem Film "Cradle Of Fear" erfahren. Wie seid ihr denn darin verwickelt? Was ist das überhaupt für ein Film? Ist das ein "Full Length" Film, oder nur ein Sammelsurium von Kurzfilmen?





Dani: Oh ja, es ist ein richtiger Film, ein Horrorfilm. Hast Du PanDaemonIum gesehen? COF live?



Jep, ziemlich cool!



Dani: Cradle Of Fear ist ein Full-Length-Film im selben Stil. Er dauert zwei Stunden und darin gibt es vier Geschichten, die miteinander verknüpft sind. Es geht um einen Serienmörder, der im Knast sitzt, und seinen Sohn, der an den Leuten Rache nimmt, die seinen Vater hinter Gitter gebracht haben und ich spiele diesen Sohn. Der Film ist ziemlich blutrünstig und war nicht als grosses Meisterwerk der Filmgeschichte geplant, sondern eher als Spass, ganz im Sinne von Peter Jacksons frühen Filmen. Es fliesst also viel Blut, er beinhaltet aber trotzdem viel Humor.



Gibt´s den auf Video oder DVD?




Dani: Ja, sowohl als auch. Er wurde neulich in Deutschland an Halloween auf einem Horrorfestival aufgeführt, wurde aber schon auf der ganzen Welt auf allen möglichen Horrorfestivals gezeigt.
Es ist ein Underground-Film und hat nur 120 000 Euro gekostet. Die Leute, die daran mitgewirkt haben, haben schon bei Filmen wir "Hellraiser" und "Die Mumie" mitgearbeitet, das waren alles Freunde des Regisseurs. Es ist ein Spassfilm und jeder, der darin verwickelt war, hatte ne Menge Spass. Der Film ist irgendwie eine Mischung aus einem Horrorfilm und einem frühen Peter Jackson Film. Er ist sehr "englisch", d.h. er trägt viele Merkmale des berühmten englischen schwarzen Humors.



Und wie waren die Reaktionen des Publikums?



Dani: Viele liebten den Film, andere wiederum mochten ihn nicht, weil sie erkannten, dass er tiefgründiger ist...



Dave: ...professioneller...



Dani: ...oh, er ist professionell... aber es ist nicht Star Wars oder Herr der Ringe...



Habt ihr Herr der Ringe gesehen?



Dani: Oh ja, er war fantastisch...



Habt ihr auch die Special-Edition gesehen?



Dani: Nein, noch nicht, ich hab sie aber gerade für meine Tochter gekauft, aber ich wette, sie ist gut! Hast du sie schon gesehen?



Ja, und sie ist viel besser als die Kinoversion.



Dani: Echt? Was ist daran anders? Ich hab gehört, dass am Anfang mehr über Hobbits erzählt wird.



Ja, das stimmt schon, es ist am Anfang detaillierter, aber nicht nur deswegen. Diese Version enthält viele Szenen, die viel erklären und zum Verständnis der Handlung beitragen...




Dani: ...auch über die Geschenke in Lórien?



...ja, zum Beispiel. Auch die Liebesgeschichte zwischen Aragorn und Arwen wird erklärt...



Dani: Gibt´s auch mehr Action?



Jepp, der Schlusskampf ist ein bisschen länger aber auch der Kampf in Moria...



Dani: Oh, cool, der Höhlentroll... (imitiert Boromir auf ironische Weise mit nach vorne gebeugten Schultern und gebeugtem Rücken): heeey, sie haben einen Höhlentroll bei sich!

Geil, ich freu mich schon drauf, den zu sehen! Ich freu mich aber auch schon auf den zweiten Teil, "Die Zwei Türme". Ich sag dir, das ist der erste Film, auf den ich so lange gewartet habe!
Als ich "Die Gefährten" gesehen hatte...ich musste heulen, das war so episch, es hat mich einfach überrollt. Ich hab die Bücher gelesen, und der Film dazu....richtig umwerfend.




Ok, ich hab jetzt vier Fragen, von denen ich denke, dass es Fragen sind, die man einer Band für gewöhnlich nicht stellt.



Dani: Ok!


Dave: Guut!



Erste Frage: Warum sollte jemand euer Album kaufen?



Dani: Ja, warum sollte das jemand! .... Ähm, vielleicht, ohne jetzt unverschämt oder überheblich oder arrogant zu sein, dieses Album ist wahrscheinlich das bestproduzierte Black Metal Album aller Zeiten, mit Sicherheit aber das Längste und wenn Leute Cradle Of Filth mögen, ist es das ultimative COF Album und deshalb sollten sie es sich kaufen. Ausserdem ist es das kompositorisch Beste, enthält die meisten Songs und ist das bombastischste Album, im wahren Sinne des Wortes.




Zweite Frage: Denkt ihr, dass euer Album Menschen helfen wird?



Dani: Das hoffe ich doch. Es ist wie ein Soundtrack, es verkörpert Gefühle: Leidenschaft, Traurigkeit, Melancholie, Freude und Verzweiflung, es beinhaltet sämtliche Arten von Gefühlen, folglich sollte es Menschen helfen können.




Dritte Frage: Denkt ihr, dass euer Album Menschenleben retten könnte?



Dani: Ja. Diese Geschichte, die ich darauf beschreibe, ist eine Geschichte der Selbstfindung dieses Charakters, dieses Engels. Das könnte jeder von uns sein, du, ich, er! Er durchlebt viele menschliche Gefühle und Schwächen und deshalb denke ich, dass es Menschen helfen kann.




Vierte Frage: Ist diese Album eure Fahrkarte in den Himmel? Oder in die Hölle?



Dani: ie Fahrkarte in den Himmel? Hmm, also, ich kann mein Auto davon bezahlen und meine Familie davon ernähren und es macht auch andere, z.B. die Band oder die Fans glücklich. In gewisser Weise ist es also die Fahrkarte in den Himmel. Und weiter nach unten als in die Hölle kann man nicht und was willst du da?




(Recht hat er, sprachs und verschwand auf´s Klo, das Bier und der Glühwein machten sich
anscheinend bemerkbar - Anm. d. Verf.)



Dave, was hältst du von Mp3 und den ganzen Tauschbörsen im Internet?



Dave: Es ist gut für Leute, die sich ein ganzes Album nicht leisten können, sich aber vielleicht für eine neue Band interessieren und diese entdecken wollen. Sowas kann Bands wirklich helfen, es könnte auch uns helfen: Leute hören sich die Mp3s an und kaufen sich dann das Album. Oder auch nicht. Ich persönlich aber hab lieber die ganze CD mit Booklet, Texten und Backcover, vielleicht auch noch mit CD-Aufdruck in der Hand, als diese nackten gebrannten Scheiben.




Das gleiche denke ich mir auch, deshalb kauf ich mir lieber ne CD, am besten noch ne limitierte Auflage, mit Bonustracks oder speziellem Design. Denkst du, dass Mp3 die Musikbranche in den Ruin treibt? Weil doch jeder Umsatzeinbussen beklagt?




Dave: Nein, die Kids sind doch heutzutage mehr an Computerspielen und Konsolen interessiert. Mp3 ist nicht daran Schuld, dass weniger CDs gekauft werden. Wenn du dir ne CD kaufst, könntest du´s mir ja genauso gut auf Kassette überspielen, ich hör´s mir an, wenn´s gut ist, kauf ich mir die CD, wenn scheisse klingt, kauf ich´s mir eben nicht. Ich versuche Bands zu unterstützen, indem ich mir ihre CD kaufe. Inzwischen hab ich viele Kontakte in der Musikbrache, ich bräuchte nur zu den Richtigen sagen, "Hey, besorg mir doch mal die und die CD", und schon hätte ich sie für umsonst. Aber das will ich nicht, wie gesagt, ich will die Band unterstützen, also kauf ich mir die CD. Ich denke, Mp3 ist eine 50 - 50 Chance für eine Band.




Mal sehen, wie sich das entwickelt. Ok, Zeit ist fast vorbei, also noch schnell. Wir haben vorhin über T-Shirts geredet und das Design und dass ihr daran mitwirkt. Kennst du euer "Dead Girls Can´t Say No"-Shirt?



Dave: *überleg* Ja, das kenn ich.



Würdest du das zu einem Candlelight-Dinner anziehen? Also wenn du mit deiner Freundin z.B. einen romantischen Abend verbringen möchtest und sie zum Essen ausführst?



Dave: Hahaha!!! Hmmm, da bin ich mir nicht sicher. Äh, du willst sicher wissen, ob ich ein Problem mit dem Shirt habe... äh, nein, also zu einem Candlelight-Dinner würde ich das glaub ich nicht anziehen, eher ein ganz schwarzes.



Also doch eher die elegantere Version.



Dave: Ja, ich würde also auch nicht mit einem Cannibal Corpse T-Shirt auftauchen!



(Inzwischen war Dani wieder da und die Zeit vorbei - Anm. d. Verf.)



Noch ganz schnell ein paar abschliessende Worte?




Dani: Ja! Wir wollen unseren deutschen Lesern versichern, dass dieses Album Cradle Of Filth in keinster Weise, unter gar keinen Umständen weniger stark als in der Vergangenheit macht, obwohl es auf einem Major-Label erschienen ist.



Dave: Das hat uns geholfen.



Dani: Ja, es hat uns finanziell sehr geholfen, weil wir viele Dinge, die wir machen wollten, umsetzen konnten. Die Geschichte mit dem Orchester und den Chören...
Das neue Album klingt auch brutaler und leidenschaftlicher als die früheren. Wir haben die Gitarren runtergestimmt auf Drop-D, damit das ganze heavier klingt. Ausserdem konnten wir die Sache mit den Chören besser umsetzen. Und wir haben die Songs kürzer gemacht, damit sie nicht mehr so ausufernd wirken und mehr Biss haben.



Dave: Die Fans können sich freuen; wir sehen Sony als unser Werkzeug an, mit dem wir ein noch effektiveres Album geschaffen haben.



Dani: Passt das so?



Klar! Vielen Dank und viel Glück für die Zukunft!



Dani/Dave: Vielen Dank!





An dieser Stelle ein ganz dickes Dankeschön an die Susanne und den Thorsten, die kurzfristig für Metal Inside einspringen konnten, um sich dieses Interview nicht durch die Lappen gehen zu lassen. THANX !!! - MI Redaktion




Review:

... For Theirs Is The Flesh

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Ein Pseudojesus an einem Cyberkreuz... das ist genau die Art von computergenerierter Covergrafik die nich wirklich cool sind, aber egal. Was dann kommt erinnert mich ganz fatal an den Soundtrack zu Warcraft 2... und was die Landsmänner Finntroll können, versuchen auch THE WICKED, nur ist ihr humpaesker Metal zumindest bei "Court Of The Fallen" deutlich schwärzer und bei weitem nicht so lustig anzuhören. Der böse Mann mit dem kleinen Bart und der Gesinnung im Kopf die andere Leute ins Klo machen, musste für ein Sprachsample herhalten... auch langsam ausgelutscht! Hyperschnelle Blastpassagen gehen Hand in Hand mit erwähnten Warcraft 2 (hear-a-like) Sounds, die manchmal auch in etwas glaubhaftere Folkgefilde wechseln und den Songs eine urige Stimmung geben. Im nächsten Moment muss dann ein Drumcomputer herhalten und einen Song mit sehr einfach geloopten Beat stampfend und tendenziell tanzbar machen. Diesen Kontrast wollten die Jungs wohl heraufbeschwören, das ganze mag aber nicht so recht zünden. Der Kern der Stücke ist mir manchmal zu ähnlich geraten, die Songanfänge enthalten aber die ein oder andere Idee die man vielleicht richtig zu Ende hätte denken müssen. Black Metal im Herzen, elektronische Flausen im Kopf. Und wenn diese Flausen sich etwas mehr manifestieren können und nicht zu sehr in Richtung KOVENANT etc. wandern werden, der Folkanteil etwas homogener verwoben wird, dann, ja dann könnte THE WICKED ein ernstzunehmendes Bandlein werden!

... For Theirs Is The Flesh


Cover - ... For Theirs Is The Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:55 ()
Label:
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Review:

Mysteria Germania

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Nach einem langsamen, gut zwei Minuten langen Intro mit Keyboards, Pauken und ohne Trompeten geht’s mit Kriegsmarschiererei "richtig nach vorne". "Da steh ich nun ich armer Tropf und bin so klug als wie zuvor", presst eine zackige Stimme hervor und beschreibt mich nach Genuss dieser Demo-CD ganz passend. Es sollten allerdings vorerst die letzten Worte sein, die ich verstehe. Das liegt zum ersten am undergroundigen, grottigen, beschissenen Sound, der selbst für untergrund-orientierte Schwarzwürste des Schlechten zuviel sein dürfte. Demzufolge ist auch der verbleibende Rest von Musik schwer zu beurteilen. Das Ganze geht in die old-schoolige Black-Metal-Richtung, oft in stampfendem Tempo gehalten. Aber ab und an gibt’s auch den ein oder anderen wütenden Ausflug ins Hochgeschwindigkeitsland ("Time Of Sellection"). Oder man bleibt stückchenweise einfach im traditionellen Metal-Sumpf stecken. Und dann gibt’s sogar die oben vermissten Trompeten oder zumindest ein verwandtes Blas-Instrument ("Mysteria Germania"). Wobei dieser Song sicherlich von der Struktur her schon auf der kommerzielleren BM-Schiene herumfährt. Dazu gesellt sich eine kreischige Stimme und recht wenig originelle Songtitel. Texte liegen nicht vor, deutsche Titel ("Wald der Finsterniss") und Textfetzen a la Heimatland lassen mich immer mal aufhorchen (Das müsste man dann in einem Interview klären.). Desweiteren wäre noch das amtlich geklaute Logo zu bemerken. Tja. Und? Die Jungs versuchen, wenigstens tempomäßig eine kurzweilige, abwechslungsreiche Scheibe auf die Beine zu stellen. Allerdings verliert sich die Truppe öfter mal in Klischees. Und über allem thront der ober-abgefuckte Sound. Nun ja. Absolute Underground-Maniacs sollten vielleicht mal ein Ohr riskieren, gesetztere Schwarzhörer warten vielleicht noch nen Moment auf den zweiten Output... Klüger bin ich nach dem Kurz-Outro immer noch nicht... Hier der Kontakt, die Scheibe gibt’s für vier lumpige Eutronen: Marco Praher, Waldstraße 18, 73614 Schorndorf-Weiler, creature00@gmx.de , www.creature-germany.de .

Mysteria Germania


Cover - Mysteria Germania Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

...Bjoergvin...

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Es gibt sie also doch noch, die reizvollen Black-Metal-Veröffentlichungen. Old School, aber dennoch interessant. TAAKE machten ja bereits tüchtig Schlagzeilen; Negative, als zwei ihrer Mitstreiter in den Knast mussten, positive, als ihr 99er-Debut-Album "Nattestid" auf den Markt kam. "Over Bjoergvin graater Himmerik" lautet der ganze Titel des Nachfolgers, I bis VII heißen die Titel. Und die bieten das gesamte Spektrum des wütenden, kalten und alten norwegischen BM. Aber TAAKE wären nicht TAAKE, hätten sie nicht die ein oder andere Überraschung in petto. Da wären zum einen die in alt-norwegisch (Futhark) gehaltenen Texte. Zum anderen dies: Im mächtig nach vorn preschenden Opener haben sie originale Celtic-Frost-UUUHs versteckt, in Lied 3 gibt’s ne Mundorgel, Lied vier bietet gar lustige Kindermelodien auf einem Kling-Klang-Keyboard feilgeboten, um im fünften Abschnitt wieder "mighty evil" zu werden. Und zum Abschluss wird TAAKE geradezu episch, bewegt sich in Richtung Bathory. Nur - nicht, dass das hier jemand was in den falschen Hals bekommt: TAAKE sind und bleiben TAAKE, besitzen für BM-Verhältnisse eine extrem wiedererkennbare Stimme, gute Songs haben und verwirklichen tolle Ideen, ohne sich bei den genannten Vergleichskonstanten anzubiedern. Kurzum: Reizvoll, interessant, kalt.

...Bjoergvin...


Cover - ...Bjoergvin... Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 39:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

III: Angst - Självdestruktivitetens Emissarie

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Der Medicus des Black Metal kehrt zurück, misantrophischer denn je. Bereits zum dritten Mal stemmt er sich mit aller Macht gegen jegliche Lebensfreude, wiederum demonstriert er absolute Kunstgriffe des Genres. Die Schönheit, nein, die hat sich Kvarforth wahrlich nicht ins Rezeptbuch geschrieben. Im Gegenteil: Diese Scheibe könnte als Lehrstück der Sterbehilfe dienen, so sehr drückt sie Lebensfeindlichkeit, Selbstzerstörung und Todessehnsucht aus. Überlange düstere Epen ("Fields Of Faceless"), oftmals in Midtempo daherwalzend, gehören ebenso in den Giftschrank des Schweden, (der übrigens mit Hellhammer einen prominenten Assistenten in den Kittel gesteckt hat) wie flirrende Gitarren inklusive hörerer Geschwindigkeiten (zum Beispiel bei "Svart Industriell Olycka") und Ausflüge in benachbarte Genres bis hin in den Klassikbereich ("Till Minne Av Daghen"). Und wahren Schwarz-Metall bringt "Självdestruktivitetens Emissarie". Alle Titel haben eins gemein: Sie sind ein Hilfeschrei gegen das Leben, sie sind kalt und grausam, sie vermitteln Angst. Wenn eine Platte ihren Namen zurecht trägt, dann ist es diese hier. Danke Kvarforth, dass du dich noch verschont hast. So sollte Black Metal ein. Danke.... und auf Wiedersehen, irgendwo....

III: Angst - Självdestruktivitetens Emissarie


Cover - III: Angst - Självdestruktivitetens Emissarie Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 47:36 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Astarte

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InterviewNa dann mal los ...

Lass mich erstmal das Line-Up vorstellen: Kinthia, (vocals and guitar), Nemesis (Guitars) und ich Tristessa (Bass und akustischen Gitarre) sind ASTARTE. Die restlichen beiden sind Session-Musiker: Ivar (Schlagzeug) und Iraclis (Keyboards). 1995 haben wir uns gegründet, damals noch unter dem Namen "Lloth”. 1997 brachten wir dann unser erstes Demo heraus: ”Dancing in the Dark Lakes of Evil”. Danach kamen wir schnell mit dem griechischen Label "Black Lotus” zusammen und unterschrieben dort. Ein Jahr später folgte unser Debut-Album "Doomed Dark Years” , 2000 kam "Rise From Within” und jetzt unser dritter Opus "Quod Superius Sicut Inferius”. Wir wollten einfach nur mit unserem Black-Metal in die Szene kommen. Was sich als nicht ganz leichtes Unterfangen herausstellte, zumal wir gerne als Musiker anerkannt worden wären und nicht als "hübsche Frauen”. Aber aller Anfang ist schwer, zumal manche Leute mit neuen Sachen einfach nicht umgehen können: Aber das wird schon....

Nun will ich nicht auch noch ins Macho-Klischee abdriften, aber eure göttliche Schönheit hat sich nicht etwa in der Namensgebung niedergeschlagen oder?


Astarte war im alten Phönizien eine Göttin der Fruchtbarkeit und Mütterlichkeit und die Göttin des Krieges. Sie stand in Verbindung mit dem Mond und wurde die "Mutter des Universums” genannt, sie war Spender allen Lebens und beschwor den Geist der Toten und lebte in Lichtkörpern, die die Sterne repräsentierten. Sie war populär und wurde verehrt an verschiedenen Orten und unter verschiedenen Namen... Als da wären: Isis, Hathor, Kali oder Demeter, in Ägypten genauso wie in Indien oder Griechenland. Alles Sachen, die die Band repräsentieren könnten. Weiblichkeit sei da nur als ein Beispiel genannt. Sie und die vielen Geschichten um sie herum haben uns einfach inspiriert.

Das ist ja allerhand. Lass uns zur neuen Scheibe kommen.

Das neue Album ist ein weiterer wichtiger Schritt für uns. Wir haben uns getraut, echte Änderungen vorzunehmen und uns von den Vorgängeralben zu entfernen. Wir haben jetzt richtige Metal-Gitarren-Melodien, die sehr schnell, brutal und voller Atmosphäre sind. Einflüsse sind sicherlich alte Sachen wie Maiden, Metal Church oder auch Eloy. Kinthias Stimme hingegen ist chaotischer Black-Metal geblieben, obwohl sie auch drei Songs mit cleanen Vocals singt. Das machen wir zwar alles immer schon so, aber diesmal ist die Scheibe irgendwie mitteilsamer geworden. Fast wie ein Soundtrack mit epischen Anflügen. Ja ich würde es als epischen, nostalgischen und aggressiven Metal beschreiben. Wobei ich betonen möchte, dass wir uns von den norwegischen Bands keinesfalls beeinflusst fühlen. Ich denke schon, dass wir unseren eigenen Stil gefunden haben. Und schließlich wagen wir sogar richtige Experimente, denn das Stück "Sickness" beinhaltet richtige Beat-Samples.


Jupp. Womit wir bei den Lyrics wären.

Ich finde, ich schreibe meine Texte sehr allegorisch. Manchmal liegt die Bedeutung eben nicht schon beim ersten Lesen auf der Hand. Und das ist Absicht: Denn ich will den Hörer auf einen anderen Weg der Überlegung bringen. Sie sollen drüber nachdenken und dann zu ihrem Schluss kommen. Und das könnten durchaus ganz verschiedene Schlussfolgerungen sein. Außerdem versuche ich mit den kleinen Geschichten, die wirkliche Welt zu reflektieren: Leben, Umweltzerstörung, Kriege, Natur ... "In Velvet Slumber" befasst sich mit einem Mann, der kommende Katastrophen kommen sieht. "Reign Unfold" handelt vom antiken Griechenland und den olympischen Göttern. "Incarnate Legend Of Mummy Queen" bezieht sich auf Menschen, die Geschichte zerstören und keinen Respekt vor der Vergangenheit haben.

Vergangenheit ist auch euer etwas klischee-mäßiges Image. Wir haben tatsächlich mit Corpsepaint angefangen, gehörte sich damals wohl auch so. Damit wollten wir wohl unsere Aggressivität ausdrücken. Mit der Zeit wurde die Musik aber auch wir erwachsener. Wir sind geheimnisvoller, mystischer geworden und bewegen uns eher wie Schauspieler in unserer eigenen Musik. Das passierte ein wenig mit jedem Album und wird auch weiterhin so sein.

Ihr wollt Teil der Szene sein. Teil der Szene sind auch einige braune Wirrköpfe. Wie steht ihr zu denen?

Ich bevorzuge, über solche Themen wie Politik nicht zu sprechen und werde auch keine Stellung beziehen. Alles, was ich ausdrücken kann, versuche ich mit Musik zu kommunizieren. Ich habe mich bislang nicht in die Politik eingemischt und werde das weiterhin nicht tun. So kann ich nicht missverstanden werden und falsche Meinungen verbreiten oder bin am Ende sogar dafür verantwortlich, dass sich andere Leute "fehlleiten" lassen. Lass uns bei der Musik bleiben.


Nun gut. Kommen wir zur Produktion.

Für die zeichnet Magus Vampir Daoloth verantwortlich und stattgefunden hat’s im Praxis-Studio in Athen. Zwei Monate lang hat’s gedauert. Allerdings haben wir immer erst ab Mitternacht angefangen und bis in die frühen Morgenstunden durchmalocht. Anders ging es nicht wegen unseres täglichen Programms: Jobs oder Studium. Für zwei Monate wurde wir zu regelrechten Zombies, kein Schlaf, nie relaxen. Und wir wurden "heavy beer drinkers", hahaha. Aber nach den guten Reaktion auf unsere vorherigen Alben hoffen wir, dass sich die Arbeit auch diesmal gelohnt hat. Wir hoffen, dass wir uns im Underground weiter durchsetzen können. Großen Anteil dürfte auch unser Label haben, den Black Lotus sind in Griechenland einfach die besten und wollen auch unsere ersten beiden Scheiben neu herausbringen. Und dann wollen wir endlich auch mal auf Tour, das hat ja bislang noch nicht geklappt. Wir haben schließlich noch nie live gespielt.

Du hast es angesprochen, ihr seid auch außerhalb des Bandlebens eingespannt. Was macht ihr denn so?


Verschiedene Sachen. Kinthia und Nemesis arbeiten als Angestellte, ich will dies Jahr endlich mein Studium im Marketing-Bereich beenden und nebenbei jobbe ich auch noch. Und damit unsere Körper in Form bleiben, machen wir alle ein bisschen Fitness. Und reisen natürlich durch Griechenland. Schließlich gibt es hier haufenweise antike Stätten zu besichtigen. Nicht zu vergessen: Night-Life! Griechen sind schließlich Bier- und Ouzo-Maniacs.

Na dann: Prost!


Interview:

Emperor

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InterviewWarum schließt du das Buch mit dem Titel EMPEROR?




Wir haben uns innerhalb der Band ganz einfach in verschiedene Richtungen entwickelt, es gab Differenzen. Und EMPEROR war ein Kompromiss, ein konstruktiver zwar, aber eben ein Kompromiss. Irgendwann wurden die Unterschiede zu groß, die Differenzen unüberbrückbar. Und deswegen bin ich froh, dass es zu Ende ist. Ich blicke auf jeden Fall optimistisch in die Zukunft.




Was liegt denn als nächster Abschnitt an?




PECCATUM genießt absolute Priorität. Zusammen mit meiner Frau Ihriel haben wir bereits begonnen, an neuem Material zu arbeiten. Wir sind damit ziemlich beschäftigt, aber wann das Album fertig sein wird, wann es rauskommt oder wie es klingt, dazu etwas zu sagen, wäre viel zu früh. SAMOTH und TRYM, mit denen ich übrigens immer noch gut befreundet bin, werden Zyklon vorantreiben.




Lass uns in der Historie ein paar Schritte zurück gehen. Vor etwa zehn Jahren lasen Metal-Fans viel über das dunkelste Emperor-Kapitel. FAUST landete wegen eines Mordes für 14 Jahre im Gefängnis, SAMOTH wegen Kirchen-Anzündens 16 Monate und TCHORT wegen "assault and battery" für sechs Monate. Nur du bliebst in Freiheit, trotz intensiver Verhöre.




Das Ganze ist eben zehn Jahre her. Es ist Teil der Erinnerung, nicht mehr, nicht weniger. Wir sind alle erwachsener geworden, haben zehn Jahre lang hart gearbeitet, die Strafen abgesessen, bis auf FAUST, mit dem ich immer noch in Kontakt stehe. Ich bin wirklich müde, über dieses Thema zu reden. Es sind damals Dinge außerhalb von EMPEROR geschehen, die nichts mit der Band an sich zu tun hatten. Mein Focus lag immer auf der Musik. Wir haben Musik gemacht, die ganze Inner-Circle-Kacke wurde viel zu sehr gehypt. Übrigens waren nicht alle Emperor-Mitglieder im Knast, als da wären: MORTIIS, TRYM oder eben ich... Es wurde immer maßlos übertrieben. Ich habe zehn Jahre lang Musik gemacht, darüber soll geredet werden.




Nun gut: Warum hast du die griechische Sagengestalt PROMETHEUS als "Titelheld" der neuen Scheibe gewählt?




Es ist vielleicht ein bisschen missverständlich. Es handelt sich nicht um ein Konzeptalbum, dass sich ausschließlich um PROMETHEUS dreht. Man könnte es eher im übertragenen Sinne deuten. PROMETHEUS brach Konventionen, ging neue Wege. Ikarus ist genauso eine symbolische Figur. Sie nutzten mutig ihre Chance, ohne sich über die Konsequenzen zu sorgen. Beide scheiterten, aber vorher weiß man nie, was nachher ´rauskommt. Und letztlich war es den Versuch wert. In diesem Zusammenhang bin ich meiner Frau mehr als dankbar. Sie liest viel und hat mich unendlich inspiriert. Und: Ich sehe in beiden Fällen große Parallelen zu EMPEROR. Wir haben uns mit dem Split auch gegen alle gewandt, gegen Label, Fans, Presse. Das Ergebnis ist...: Das Ende.




Die Songs scheinen manchmal äußerst schwer nachzuvollziehen. Wolltest du damit beweisen, wie anspruchsvoll eure Musik ist?




Ich will nichts und niemandem etwas beweisen. Das ist ganz einfach die Art, wie ich schreibe. Wenn es für den Hörer zu komplex ist, dann ist das okay, wenn nicht, dann ist es auch gut. Aber das mache ich auf keinen Fall, um zu zeigen, was ich für ein toller Hecht bin. Metal kommt oftmals so gleichförmig daher, alle Instrumente immer auf einem Level, die Songs entsprechen oftmals verdammt ähnlichen Strickmustern. Und ich mag´s gerne kreativer, mit offenen Harmonien und dynamischen Strukturen.




Und gefällt dir "FIRE AND DEMISE"?




Ob du´s glaubst oder nicht: Ich bin glücklich, so glücklich wie noch nie mit einem EMPEROR-Album. Ich musste viel weniger Kompromisse eingehen, weil ich das Album in meinem eigenen Studio und meiner gewohnten Umgebung aufnehmen konnte. Ich konnte ausprobieren soviel und wann ich wollte. Immer wieder alles umschmeissen und neu aufnehmen. Und ich glaube, diese Zufriedenheit merkt man dem Album einfach an.




Du hast das Album fast im Alleingang geschrieben...




Aber wenn es ein Solo-Projekt gewesen wäre, hätte es sich ganz anders angehört. Man könnte sagen: Ich habe das Fundament gegossen und zu dritt haben wir das Haus darauf gebaut. Ein ganz individuelles Gebäude vomn einem Architekten namens EMPEROR.




Wie würde sich denn ein Solo-Projekt anhören?




Das liegt noch in ganz ferner Zukunft, ersteinmal gilt das Augenmerk PECCATUM. Aber es würden sicherlich viele andere Stilrichtungen einfließen, Jazz, Soul, was-weiß-ich.




Und was macht Meister IHSAHN, wenn er mal nicht musiziert?




Spezielle Hobbies habe ich nicht. Ich hasse zum beispiel Angeln. Ab und an lese ich mal ein gutes Buch, aber das war´s auch schon. An sich ist Musik mein Hobby, das einzige.




Und wann kehrst du zurück nach Deutschland?




Wir wollen mit PECCATUM auf jeden Fall touren. Wann, das steht aber noch in den Sternen. Eins steht fest: Mit EMPEROR wird das aber nicht sein. Eine Reunion wird es nicht geben. Niemals.

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