Review:

Sonic Mojo

()

Ich gebe unumwunden zu, dass ich es schade finde, dass Charlie Huhn nun nicht mehr bei FOGHAT ist. Seine Vocals waren mir schon bei GARY MOORE und VICTORY ein Ohrenschmaus. Diese Position bedient nun zum ersten Mal Scott Holt, der auch noch die zweite Gitarre beisteuert. Neben Schlagzeuger und Gründungsmitglied Roger Earl ist nur noch sein Sidekick Bryan Bassett (Guitars), vom Vorgänger-Album dabei. Die Position am Bass bedient heuer Rodney O'Quinn.

"Sonic Mojo" ist das erste Studioalbum seit 7 Jahren. Ihre Rezeptur, Boogie, Blues und Hard Rock in einer coolen Melange zu verrühren, haben FOGHAT indes nicht verändert. Der Longplayer hat eine sehr gechillte Ausrichtung. Mir ist das Werk etwas zu ausgeruht, was auch an Neusänger Scott Holt liegt; ihm fehlt leider die Dynamik seines Vorgängers in den Stimmbändern. "I Don't Appreciate You" ist da eine willkommene Ausnahme. Auch die Coverversion(en), u.a. "Let me Love you Baby" (von WILLI DIXON), kommen ganz gut aus dem Startblock. Aber ansonsten ist mir das Album größtenteils zu bummelig. Zum Runterkommen eignet sich "Sonic Mojo" ohne Frage, man muss nur aufpassen, dass man nicht gleich in ein Nickerchen verfällt.

Ein Album für Bluse Rock-Fans, die ihren Blues gerne bequem serviert haben möchten.

Sonic Mojo


Cover - Sonic Mojo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:14 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Foghat

KEINE BIO! www
Review:

Alive

()

Ganz ehrlich, ich finde ja das Konzept von CORELEONI durchaus fragwürdig: bereits veröffentlichte Songs in einer anderen Besetzung erneut zu verwerten, auch, zugegeben, wenn es klasse Nummern sind. Anyway, das ist eben der Inhalt der Band um GOTTHARDs Gitarrist Leo Leoni. Nun veröffentlicht das Kollektiv nach drei Studio-Longplayern mit "Alive" sogar ein Live-Album.

Neu ist Sänger Eugent Bushpepa, der Everbody's Darling Ronnie Romero ersetzt. Und um es gleich vorweg zu nehmen, Neusänger Eugent macht live eine gute Figur, kann aber weder Ronnie noch Steve Lee (R.I.P.) das Wasser reichen. Die Aufmachung des Albums ist gelungen. Die CD ist optisch einer Schallplatte nachempfunden, was funny ausschaut, und auch das Artwork gefällt; allerdings fehlt ein Booklett. 14 Songs inkl. Intro und einer Spielzeit von 54 Minuten sprechen für sich. Der Klang ist authentisch und kraftvoll. Handwerklich bietet das Kollektiv eine nahezu fehlerfreie Performance an. Die Songs grooven und versprühen viel positive Energie. Es gibt zu den alten GOTTHARD-Gassenhauern auch ein paar neue Nummern, die sich unauffällig ins Set integrieren und somit für ihre Qualität sprechen. "Alive" macht Spaß, die Live-Atmosphäre wird stimmig transportiert.

Wer mit der Band CORELEONI was anfangen kann, wird mit dem Album nicht enttäuscht. Für alle anderen bietet sich hier eine starke Gelegenheit, sich ein Bild zu verschaffen.

 

 

 

Alive


Cover - Alive Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:11 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Mit Gitarrist André von THE CRYPTEX!

Band anzeigen
Interview

"André, Du bist nun fast schon 10 Jahre Mitglied von THE CRYPTEX und auch stark am Bandsound und Songwriting beteiligt. Nervt es Dich manchmal, dass Euer Frontmann mit seiner profilgebenden Stimme und einziges Gründungsmitglied immer so im Fokus steht?“

Eigentlich garnicht. Und wie du selbst sagst, ist es ja mittlerweile so dass Simon allein nicht mehr ausschlaggebend die Musik von The Cryptex prägt, sondern auch Ich ein integraler Teil davon geworden bin, was mich sehr freut! Das hat nichts mit Ego zu tun, sondern Stolz. Ich bin schon seit vielen Jahren Musiker und Songwriter und ich finde, dass uns mit dieser Platte echt ein Wurf gelungen ist. So etwas hätten wir vor 5 Jahren nicht komponieren können. Ich glaube auch Simon hätte das nicht vor 5 Jahren schreiben können, und da geht es uns allen gleich. Wir haben großen Respekt voreinander und bereichern uns gegenseitig. Und so können dann meiner Meinung nach auch große Sachen entstehen. Es gibt Dinge, die er besser kann und genauso gibts auch Dinge, die ich besser kann. Wie es auch Parallelen gibt, aber auch Unterschiede und somit bleibt es spannend und ist teilweise unvorhersehbar, was entsteht wenn wir uns zusammen an einen Tisch setzen und Songs schreiben, das macht den Reiz für mich aus. Auf dieser Platte ist es auch das erste mal wirklich, dass ich nicht nur Background Vocals beisteuere, sondern auch einige Lead Vocals und das freut mich wirklich sehr! Ich seh mich nicht nur als dudelnden Gitarristen, sondern singe auch für mein Leben gern. Mit Fall Down hat es mal ein recht alternativer Hard Rock Song auf die Platte geschafft, den ich vor einigen Jahren geschrieben habe. Hier teilen sich Simon und Ich einfach den Gesang auf und ich finde es funktioniert super zusammen. Genauso gibts auf der Platte auch Songs, die sehr „Cryptex Typisch“ sind und sehr hymnisch geworden sind, wie beispielsweise das grandiose „Devils Casino“. Auch das sehr atmosphärische „The Day We Will Meet Again“ haut mich immer wieder aufs neue von den Socken. Ich finde den Kontrast auf der Platte einfach sehr gelungen. Man hat Kracher wie Fall Down, Cobra, Sugarleaf mit krassem Tapping Solo, was wir noch nie hatten bisher. Dann aber auch hymnische Songs wie „Devils Casino“ und poppige Klänge in "How Many Days“ und epischen Prog Rock bis hin zu Metal in Songs wie „Holy Ground“ und „Son of Fortune“. Man ist ständig auf der Suche nach neuen Inspirationen und dann kommt auf einmal eine Corona Pandemie daher. Dann merkt man erstmal, wie wenig man eigentlich wirklich in der Hand hat. Wir Menschen tendieren immer dazu, uns als unbesiegbar anzusehen. Doch genau das sind wir eben nicht. Das hat Corona verdeutlicht. Als Künstler konnten wir aber durch diese harte Zeit alles als Ventil nutzen und haben neue Musik geschaffen, die ohne Corona wohl nicht so entstanden wäre. Natürlich war es eine Zeit mit sehr vielen Zäsuren und eine Welt Katastrophe. Ich denke aber, dass wenn Corona nicht gekommen wären, wir nicht solche Songs geschrieben hätten. Wir haben all unsere Wut und Verzweiflung in diese Platte gesteckt und ich denke, dass man das hört !

"Das neue Album ist, wie bei meiner Review schon erwähnt (Review "Nimbus"), sowohl optisch als auch musikalisch härter, um nicht zu sagen brutaler als der direkte Vorgänger. Erklärt doch mal unseren Lesern, warum das so ist. Sind das gar Nachwirkungen von Corona und der gerade für Künstler existenzbedrohenden Situation geschuldet?“

Jetzt habe ich die Frage sogar schon indirekt vorweg genommen. Ein kleiner CoInzidenz hehe. Genau so ist es. Man könnte sagen, dass die Corona Zeit ein erheblichen Impact auf das kreative Schaffen unserer Band hatte. Negativ, aber auch positiv. Natürlich ist es eine Katastrophe, wie sehr die künstlerische Landschaft darunter gelitten hat. Zahlreiche Clubs mussten schließen und auch der erhoffte Boom kam nicht, als Veranstaltungen jeglicher Art wieder stattfinden durften. Die Leute sind vorsichtiger geworden, aber auch fauler. Man rennt zu den großen Stadion Konzerten und gibt Hunderte von Euros aus. Aber für eine kleine geile Club Band 15 Euro, oder 20 Euro zu investieren, ist dann zuviel. Wenn ich mal ehrlich sein darf, ist das doch absurd und eigentlich auch echt lächerlich. Aber da müssen wir alle durch. Selbst mittelgroße Bands, die in 3-5.000 Läden spielen, mussten Tourneen wegen schlechten VVK´s absagen. Aber was tut man dann als kleinere Band, die aber wie wir schon einen Fuß in der Tür hat und weltweit eine Fanbase vorweisen kann ? Wir trotzen dem Trend und nehmen alles im Studio auf, komplett echt, teilweise analog und mit extrem viel Liebe zum Detail. Ist das teuer ? Absolut! Deswegen ein Appell an alle Leser: Kauft unsere Platte, streamt bis der Arzt kommt, damit wir weiterhin solche Musik schreiben und produzieren können.

"Warum habt ihr den Namen von CRYPTEX in THE CRYPTEX geändert? Hat das ausschließlich mit Google zu tun?“

Grundsätzlich liegt es eigentlich nur an einem Artist, genauer gesagt einem Dubstep DJ, der den selben Namen hat wie wir und durch „The Walking Dead“ bekannt geworden ist. Sobald wir oder auch dieser DJ eine Single veröffentlicht haben, wurden die Tracks bei uns als auch bei ihm online gestellt. Das hat uns mittlerweile so sehr genervt, dass wir uns entschlossen haben einfach ein „The“ vor unseren Namen zu setzen, simple as that. Und irgendwie gefällt uns das auch. Es gibt ja unzählige Bands, die diesen Zusatz auch im Namen haben. The Beatles, The Who, The Offspring, The Red Hot Chili Peppers, und unzählige mehr. Und es passiert jetzt auch nicht mehr, dass man unseren Namen zu deutsch bzw. Englisch ausspricht. Mit dem „The“ davor, sprechen jetzt fast alle den Namen richtig aus.

“Warum habt ihr schon wieder das Label gewechselt?“

Weil wir von unserem bisherigen Label SPV gedroppt wurden. Thats Business. Ein Album in der Hochphase der Corona Pandemie zu veröffentlichen war leider nicht sehr klug, von unserer als auch von Labelseite gewesen. Konnte damals in der ganzen Vorplanung natürlich niemand wissen, was da auf uns zurollt. Hauptgrund ist vor Allem, dass wir keine Tour spielen konnten. Eigentlich lief die Platte sogar verhältnismäßig gut, trotz keiner Konzerte und wir waren in den midWeek TOP100 Charts drin. Sind aber kurz vor knapp wieder rausgeflogen. Letzendes muss man halt in die schwarzen Zahlen kommen. Aber halb so wild. Das war für uns einfach der Ansporn, eine noch viel bessere Platte zu komponieren, als dass es „Once upon a Time“ war. Und ich bin der vollsten Überzeugung, dass uns das gelungen ist. Mit Phonotraxx und Axxis, sowie den digitalen Strukturen von Broken Silence und The Orchard konnten wir die Platte glücklicherweise Ende September endlich releasen.

"Wie schaut es bei euch mit Tour-Aktivitäten aus?“

Wir sind derzeit im Booking für eine Headliner Tour, die wir im Frühjahr 2024 planen. Klingt noch lange hin, aber wie man bekanntlich weißt, rennt einem die Zeit förmlich davon. Wir hoffen einige Shows hinzubekommen und natürlich wären ein paar Festivals auch etwas feines, oder eine Tour als Support Band. Mal sehen was kommt. Wir sind auf jeden Fall dran, also stay tuned. "

"Was ist euch live lieber? Eine Tour als Supporter einer namhaften Prog-Band oder selbst als Headliner unterwegs zu sein?“

Puuh, schwierige Frage. Beides ist geil. Bei einer Headliner Tour können wir eben machen was wir wolle und unser volles Set spielen, ohne auszusparen. Wir sind mit eigener kleiner Produktion unterwegs und geben die Marschrichtung an. Aber natürlich ist es auch eine tolle Sache, eine größere Band zu supporten, die mehr Fans hat, So erreicht man natürlich direkt viel mehr Leute, und das ist unser aller Ziel. Mit den Mitteln, die wir selbst bereit sind zu geben, soviele Menschen wie möglich mit unserer Musik zu erreichen. Am besten ist finde ich eine Kombi. Erst Support Tour und danach direkt eine Headliner Tour. Thats the way it goes, so haben es alle kleinen Bands zu den großen geschafft, die sie irgendwann geworden sind. Egal ob es Maiden, Metallica oder Ghost sind. That´s the game. Mein ultimativer Traum wird wohl immer sein, mal mit Iron Maiden zu touren. Meine absolute Lieblingsband. Da Maiden nicht mehr allzuviele Jahre spielen werden, müssen wir uns anstrengen vielleicht doch noch dort hinzukommen.

"Wie sind eure Pläne für die Zukunft?

Die Weltherrschaft natürlich. Hehe, Spaß beiseite. Wir wollen erstmal den Fokus auf das Album „Nimbus“ setzen. Wir waren mit der Platte auch auf dem Prog Power Festival in Atlanta, USA. Das war eine tierische Erfahrung und wir sind echt richtig gut angekommen bei allen Fans und das große Theater war direkt rappelvoll, was uns unheimlich gefreut hat. Dann hatten wir am 29.09 unsere Album Release, sowie 15th Anniversary Show in Hannover. Das sind aber gerade mal 2 Shows, also gilt es soviel wie möglich zu spielen und die Platte auf die Bühne zu bringen. Wir haben in der ganzen Corona Zeit soviele Songs geschrieben, dass wir mit insgesamt 18 Titeln ins Studio gegangen sind. Somit sind noch 5-6 Songs auf der Halde und müssen nur noch gemischt werden. Sprich, nachdem wir Nimbus im Optimalfall viel bespielt haben, kommt in nicht allzweiter Ferne wieder neues Material von uns.

Zu guter Letzt habt ihr noch die Möglichkeit, ein Wort an unsere Leser zu richten.

Vielen Dank, dass ihr bis hier gelesen habt und ich hoffe, euch gefällt unsere neue Platte „Nimbus“. Kommt zu unseren Konzerten und wenn euch die Musik gefällt, lasst einen Like da, folgt uns auf Spotify, haut uns in eure Playlists rein, erzählt es euren Freunden, so könnt ihr Teil von etwas großem werden!

Vielen Dank für das Interview.

Ich habe auch zu danken, macht weiter so und toll, dass es auch in heutiger Zeit immer noch so geile Magazine, wie eures gibt, danke für den Support!

Gerne

 

 



Review:

"Ghost in the Ruins" - A Tribute To Criss Oliva - (Vinyl)

()

Im Oktober 1993 verunglückte Criss Oliva tödlich; dies war zwar noch nicht das Ende von SAVATAGE, aber ohne Frage eine Zäsur, ein tiefer Einschnitt. Zu Ehren dieses prägenden Gitarristen und Künstlers veröffentlichten SAVATAGE zwei Jahre nach dessen Tod das Livealbum "Ghost in the Ruins" (A Tribute To Criss Oliva). Offiziell gab es den Longplayer nie als Vinyl-Version, das holt nun earMUSIC nahezu genau 30 Jahre nach dem tragischen Autounfall nach.

Das Tribut-Album erscheint als limitierte Doppel-LP auf marmoriertem, orange-schwarzen Vinyl im Gatefold, mit einem hochwertigen, 12-seitigen Booklet, inkl. Interview mit Jon Oliva, Johnny Lee Middleton, Chris Caffery und Steve Wacholz sowie drei Bonus-Tracks aus ihrer 1987er Show in Cleveland/USA. Die Platten sehen klasse aus, und auch die Verarbeitung ist makellos. Der musikalische Inhalt umspannt die Jahre 1987 bis 1990. Somit stammen die Aufnahmen nicht von einem einzelnen Konzert, es werden Songs zum Teil ausgefaded. Was ja partiell gerade bei Livealben die Atmosphäre etwas stören kann.

Die Aufnahmen indes wirken sehr authentisch. Gerade Jon Olivas Gesang berührt immer mal wieder den Grenzbereich und verursacht bei diesen fragilen und hoch emotionalen Momenten Gänsehaut. Der Sound generell wirkt wenig bis nicht bearbeitet. Über die Songs muss ich nichts schreiben. SAVATAGE haben den Metal unendlich bereichert und mit Qualität gefüllt. Die Band aus Tampa/USA ist tief in die DNA des Genres eingewachsen und hat dieses nachhaltig aufgewertet. Ich denke, dass bei allen Unterschieden und manigfaltigen Sub-Genres im Heavy Metal SAVATAGE als Konsens immer und bei jedem geht.

Für Metal- und Vinyl-Fans ist diese Veröffentlichung ein wirklich verlockendes Angebot und reiht sich in die überaus gelungenen Re-Releases von SAVATAGE von earMUSIC ein.

 

LP1

  1. 1 City Beneath The Surface (Live At The Ritz, NYC, 1990)
  2. 2 24 Hours Ago (Live At Spectrum Coliseum, Philadelphia, 1988)
  3. 3 Legions (Live At Spectrum Coliseum, Philadelphia, 1988)
  4. 4 Strange Wings (Live At Spectrum Coliseum, Philadelphia, 1988
  5. 5 Gutter Ballet (Live At The Los Angeles Palace, L.A., 1990)
  6. 6 When The Crowds Are Gone (Live At The Hollywood Palace, L.A.)
  7. 7 Of Rage And War (Live At L'amour, Brooklyn, 1990)
  8. 8 The Dungeons Are Calling (Live At Nassau Coliseum, Long Island)

LP2

  1. 1 Sirens (Live At Nassau Coliseum, Long Island, 1988)
  2. 2 Hounds (Live At L'amour, Brooklyn, 1990)
  3. 3 Criss Intro (Live At The Cleveland Agora, Cleveland, 1987)
  4. 4 Hall Of The Mountain King (Live At L'amour, Brooklyn, 1990)
  5. 5 Post Script (Soundcheck At The Hollywood Palace, L.A., 1990)
  6. 6 Devastation (Live At The Cleveland Agora, Cleveland, 1987)
  7. 7 Beyond The Doors Of The Dark (Live At The Cleveland Agora, Cleveland, 1987)
  8. 8 Unusual (Live At The Cleveland Agora, Cleveland, 1987)

"Ghost in the Ruins" - A Tribute To Criss Oliva - (Vinyl)


Cover - "Ghost in the Ruins" - A Tribute To Criss Oliva - (Vinyl) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 111:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Heaven Comes Down

()

Auf der einen Seite sind das 1985er-Album "Under Lock And Key" und der Song "Unchain The Night" das, an was sich DOKKEN bei mir messen lassen muss. Auf der anderen Seite muss auch ich feststellen, dass wir 2023 haben. Dem zufolge sind Vergleiche zwar nicht unzulässig, aber durchaus zu relativieren. Ergo - was hat das neue DOKKEN-Werk "Heaven Comes Down" also zu bieten: zehn gute Songs, denen man DOKKEN anhört, ein Album das man gut durchhören kann und welches mit einer virtuosen Gitarrenarbeit aufwartet (Jon Levin). Dass der gute Don nicht mehr ganz die Stimmgewalt früherer Tage hat, dürfte ein jedweder Fan einsehen. Aber trotz tiefer gestimmter Stimme und weniger Variationen, hört man auch den Gesanglinien DOKKEN an. Mit "Fugitive" und der Single "Gypsy" hat man zwar die Highlights gleich vorn, aber auch eine Ballade wie "I Remember" kommt cool rüber. Fans der Band werden damit ihren Zeitvertreib haben, Neueinsteiger dürften wohl lieber zum oben genannten Referenzwerk greifen. Anyway - läuft!

 

Heaven Comes Down


Cover - Heaven Comes Down Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

"The Thrill Of It All" & "GTGA" & "SATS"(Vinyl)

()

Das machen BMG wirklich schön. Die Re-Releases passen von der Farbauswahl des Vinyl wunderbar zu den Artworks. Und auch der Klang der Platten ist gerade bei den THUNDER-Veröffentlichungen wunderbar kraftvoll und transparent. Wenn ich bei dieser zweiten "Rutsche" an THUNDER Re-Releases etwas auszusetzen habe, dann sind es die zuweilen etwas unscharfen, bei "Shooting At The Sun" gar pixeligen Artworks. Hierbei muss man aber wissen, dass dieses Mal alle drei Alben das erste Mal in diesem Format zu bekommen sind und somit ein Skalieren der Original-Artworks nötig war. Alle drei kommen als Doppel-Alben mit mehr oder weniger interessanten Bonus Live Songs dazu.

THUNDER gehören nach BAD COMPANY und den alten WHITESNAKE zu den neuen Fackelträgern des Britischen Hard Rocks. Dass dieses Genre nicht mehr den Stellenwert von 1970 bzw. 1980 hat, ist jetzt kein Geheimnis und erklärt den etwas geringeren Status der Band. Inhaltlich und handwerklich gehören THUNDER aber ohne Frage mit zur besten Hard Rock Kombo auf dem blauen Planeten.

BMG veröffentlicht chronologisch nun, nach den ersten dreien, Album 4, 5 und 6.

"The Thrill Of It All" (1996) punktet mit einem spaßigen Artwork, ist aber wohl das schwächste Werk des Trios. Wobei (siehe oben), das ist Jammern auf ganz hohem Niveau. Große Songs, die über den erwartbaren Durchschnitt kommen, sind selten. Die funkig-bluesige Atmosphäre, die das Kollektiv hier anbietet, indes macht Spaß. Und Danny Bowes zeigt bei Nummern wie "Living for Today", der gefühlvollen Ballade "Love Worth Dying For" und bei dem funkigen "Hotter Than the Sun", dass er mit zu den besten Hard Rock-Sängern des Genres gehört.

"Giving The Game Away" (1999) ist die schönste im Trio. Auch wenn das Artwork so gar nicht nach Hard Rock ausschauen möchte. Das grüne und sonnengelbe Vinyl passt wie Hase zu Möhrchen zum visuellen Erscheinungsbild. Und musikalisch ist hier viel Akkustikgitarre im Programm - was THUNDER wunderbar zu Gesicht steht und die Band mal von einer besinnlicheren Seite zeigt. Weniger Härte, aber dennoch bleibt der Groove erhalten, auch wenn er hier durchaus hin und wieder klingende Romantik und Melancholie im Blick in sich trägt.

"Shooting At The Sun" (2003) setzt dann den Deckel auf den Kessel und baut wieder Druck auf. Dieser Longplayer strahlt Selbsbewusstsein aus und hat ohne Frage die dicksten Eier im Trio. Album Nummer sechs gehört mit zum besten Werk der Briten. Wer bei dem wuchtigen, fast schon epischen Opener "Loser" nicht Gänsehaut bekommt, hat mit Rockmusik nichts am Hut. Hier gibt es keine Ausfälle zu vermelden. "Shooting At The Sun" wird von einer ansteckenden Breitbeinigkeit, fröhlichen Verspieltheit und Energie gebunden, dass es eine Freude ist. Da macht es auch nichts, dass das Artwork am schlechtesten ins Vinyl-Format transformiert worden ist und zuweilen pixelig und gerastert ausschaut.

Und was ich in der Regel immer bei THUNDER dazu texten muss: Wenn die Band auf Tour ist (ich hoffe, dass Danny sich bald erholt), geht hin!!! Diese wunderbare, traditionelle und trotzdem originelle Hard Rock-Band muss man live gesehen haben

 

 

"The Thrill Of It All" & "GTGA" & "SATS"(Vinyl)


Cover - "The Thrill Of It All" & "GTGA" & "SATS"(Vinyl) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15/15/15
Länge: 190:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Back To The Blues ( Re-Release)

()

"Back To The Blues" war, wie der Titel schon vorgibt, GARY MOOREs Rückkehr zum Blues. Mit dem starken "Dark Days in Paradise" und dem darauffolgenden "A Different Beat" beschritt der irische Ausnahmegitarrist zuvor eher ungewohntes Terrain. Genauer gesagt, prägten die zwei Alben moderne und elektronische Sounds, und sein Songwriting hatte einen poppigen, zuweilen funkigen Ansatz.

Nun, im neuen Jahrtausend stand wieder der Blues im Zentrum von Garys Aufmerksamkeit. Heuer veröffentlicht BMG “Back To The Blues” neu und erstmals auch auf Vinyl. Diese Veröffentlichung enthält neben den Songs des Originals auch die Bonustitel “Picture Of The Moon" (Single Edit), “Cold Black Night" (Live At VH1) und “Stormy Monday" (Live At VH1) sowie neue Liner Notes von Dave Everley.

"Enough Of The Blues" hatte GARY MOORE somit beileibe noch nicht. Diese typische und rockige Nummer eröffnete das Album, indes blieb eine gewisse Modernität gerade in der Rythmus-Sektion erhalten. "You Upset Me Baby", ein Blues-Klassiker, groovte inklusive Bläser nahezu im Big Band Sound aus den Boxen und vertrieb die modernen und zeitgemäßen "Geister" aus dem Hörgang, ehe sie mit dem harten und aufgekratzten "Cold Black Night" wieder dezent zurückkehrten. Der Longplayer ist songwriterisch ein unverkennbares GARY MOORE-Werk, das einen wunderbaren räumlichen, satten und kraftvollen Klang hat. Gerade Bass und Schlagzeug sind ungemein präsent, dynamisch und flankieren Garys leidenschaftliches Spiel gewinnbringend. Seine wunderbare charakteristische Gitarre mit dem hohen, zum Teil schreienden Ton bindet und prägt die Stücke. "Picture Of The Moon" kommt so nahe an den Hörer, geradezu intim, man hat das Gefühl, Gary würde direkt im Speaker sitzen. “Back To The Blues” ist ein modern ausgerichtetes, und kontrastreiches Blues-Album, mit viel Rockappeal, das immer wieder die Grenze zum Hard Rock berührt, in einem athletischen Sound. Für GARY MOORE und Gitarren-Rock-Fans ein Muss, sofern man es noch nicht hat.

Die Bonus-Tracks sind "nice to have", als zwingend oder bereichernd empfinde ich sie dennoch nicht.

Back To The Blues ( Re-Release)


Cover - Back To The Blues ( Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 61:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

"Live Dates live"

()

WISHBONE ASH haben genau vor 50 Jahren ihr erfolgreichstes Album, "Live Dates", ein Live-Album, veröffentlicht. Zu diesem Jubiläum bringt das einzige Original-Mitglied und Namesrechte-Inhaber Andy Powell quasi genau dieses Werk, mit neuer Mannschaft, erneut auf dem Markt. Das Artwork macht von vorneherein bereits deutlich, dass es sich um so etwas wie eine Neuauflage handelt. Die Reihenfolge der Nummern ist identisch, und auch die Songs werden ohne Abweichungen zum Original so wiedergegeben, wie es das Publikum erwartet. Ich finde es indes etwas schade, dass WISHBONE ASH nicht ein klitzeklein wenig von der klassischen Setlist abweicht und ein oder zwei neuere Nummern präsentiert. Gerade das 2020 erschienene und bockstarke "Coat Of Arms" hätte hier zeigen können, wie gut das Kollektiv die Wünschelrute auch heuer noch in Wallung bringt.

Ansonsten gibt es hier nichts zu mäkeln. Der Sound ist authentisch, die Aufnahme glaubwürdig, die Band u.a. mit dem Gitarristen Mark Abrahams hervorragend besetzt und eingespielt. "Live Dates Live" ist mit den Songs der ersten drei Werke bestückt, und im Kern wird das Magnum Opus "Argus" gewürdigt (5 Songs). Eben dieses Album, das zur damaligen Zeit Maßstäbe in der Entwicklung der Twin-Lead Gitarrenharmonie setzte und bis dahin unnachahmlich Progessive, Folk und Hard Rock verschmolz.

"Live Dates Live" ist eine schöne Idee, würdig umgesetzt. Nur schade, dass man bei all dem Blick in die ruhmreiche Vergangenheit die Gegenwart nicht ein bisschen mitgenommen hat.

 

"Live Dates live"


Cover - "Live Dates live" Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 68:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Studio Albums (1996 – 2004)

()

Natürlich hat Ronnie James Dio bei RAINBOW und BLACK SABBATH unglaubliches geleistet – heraus gekommen sind diverse Meisterwerke mit einer der besten Metal-Stimmen der Welt. Aber trotzdem gelten seine drei ersten DIO-Solo-Streiche „Holy Diver", „The Last In Line" und „Sacred Heart" unter Fans des kleinen US-Stimmwunders als der heilige Gral seines Wirkens. Die weiteren unter DIO veröffentlichten Platten konnten dieses Niveau nicht immer halten. Nun gibt es vier dieser Scheiben in einer optisch durchaus ansprechenden Box – allerdings ohne große Extras (weder besserer Sound, noch reichlich Bonusmaterial, noch ausführlichere Booklets).

Starten tut das Ganze mit dem 1996er-Output „Angry Machines“. Was dabei sofort auffällt ist, daß Dio und Band hier sehr stark experimentierten. Allerdings passt das alles nicht so richtig zusammen, vom ursprünglichen DIO-Sound bleibt viel zu wenig übrig. Das Album verkaufte sich dann auch zu Recht schlecht – zu modern, zu träge, zu viel Stückwerk. Ein durchaus verzichtbares Stück DIO.
Anders schon das im Jahr 2000 veröffentlichte Nachfolger „Magica“. Zwar experimentierten DIO auch hier – aber nicht so sehr an dem unverkennbaren Sound, sondern am Konzept. „Magica“ war nämlich als Konzeptalbum angelegt, die magische Geschichte passte einfach besser als der „moderten Kram“ des Vorgängerwerkes zu DIO. Und auch wenn die Songs auf „Magica“ vor allem durch den erzählerischen, emotionalen Gesang von Ronnie überzeugten, so versöhnte das Album die angestammte Fanbasis.

Von einem ganz anderen Kaliber war dann „Killing The Dragon“ welches 2002 erschien. Das Album darf man gerne als bestes Werk der DIO-Spätphase bezeichnen. Alleine der eröffnende Titeltrack und das folgende „Along Comes A Spider“ lassen mit ihrem hymnischen Groove und dem einzigarteigen Gesang vergangenes wieder aufleben. Auch „Push“ und „Before The Fall“ darf man sich als Anspieltipp notieren. Die Solis des neuen Gitarristen an Bord (Doug Aldrich) setzen da dann noch gekonnt einen drauf. Wie gesagt, das wohl beste Spätwerk der Band DIO.

Wiederum zwei Jahre später erschien mit „Master Of The Moon“ das letzte Studioalbum unter der Firmierung DIO. Die Klasse des Vorgängers konnte die 2004er- Scheibe nicht ganz halten; wobei der Opener „One More For the Road“ noch Hoffnung auf ein flottes Album nährt. Auch „The End Of The World“ hat was fetziges und grooved. Die Masse der Songs hält sich allerdings mit Midtempo auf und nimmt dem Album als Ganzes dann doch was von der Durchschlagskraft. Trotzdem ein gutes Werk das wächst.

Es sind dies also die letzten vier Studioalben die Ronnie James Dio mit seiner Band DIO aufnahm. Etwas mehr an Bonus und Liebe zum Detail wären aus meiner Sicht hier angebracht gewesen. So ist die Box vor allem für jene lohnend, welche diese Alben noch nicht in irgendeiner Form im Schrank haben.

Nach „Master Of The Moon“ war Ronnie nur noch einmal mit seinen alten „Kumpels“ von BLACK SABBATH im Studio, um unter dem Namen HEAVEN AND HELL neue Songs aufzunehmen. Live durfte der eine oder andere ihn noch hören. Ronnie James Dio verstarb am 16. Mai 2010 an Magenkrebs (RIP).

The Studio Albums (1996 – 2004)


Cover - The Studio Albums (1996 – 2004) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10+13+10+10
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch