Thunder- Aschaffenburg Colos-Saal
THUNDER erleben heuer ihren zweiten Frühling - und dem durfte ich am vergangenen Samstag im Aschaffenburger Colos-Saal livehaftig beiwohnen.
Pünktlich um 21:00h eröffnen die ebenfalls aus UK stammenden COLOR OF NOISE den Abend. Die Band passt sowohl musikalisch als auch optisch perfekt zu THUNDER. Allen voran ihr Sänger sieht aus wie der junge Danny Bowes, mit langer Mähne und hautenger Hose. Stimmlich liegen allerdings Welten zwischen dem melodiösen, bluesigen Original und dem hier doch eher schreienden Frontmann. Nichtsdestotrotz reichen den sympathischen Musikern die knapp 30 Minuten, um das gut gefüllte Auditorium ordentlich auf Betriebstemperatur zu rocken. Die Band zeigt sich immer wieder freudig überrascht über die mehr als wohlwollenden Reaktionen des Publikums.
Mit AC/DC´s "Thunderstruck" als Intro und den darin ansteckenden "Thunder" "Thunder"-Rufen beginnt der Hauptact. THUNDER entern die Bühne mit "Wonder Days", und ab diesem Zeitpunkt liegt das Colos-Saal ihnen und vor allem Danny Bowes zu Füßen. Warm werden mit dem Publikum, sich locker spielen, ist woanders - die Briten stehen sofort in Flammen und Sänger Danny hüpft und windet sich wie ein aufgedrehter Klabautermann über die Bühne. Im Kontrast dazu die bei nahezu allen Musikern kurzen, grauen Haare (beim Schlagzeuger haben selbst die sich schon länger verabschiedet) und die eher sachlichen, meist schwarzen Hemden. Die erste Hälfte des Gigs dominieren Songs vom neuen Album, doch das schadet der Stimmung nicht im geringsten. Insbesondere "Resurrection Day" und das als erste Ballade gespielte "Broken" gehören gar zu den Highlights des Gigs.
Die hervorragende Stimmung im Colos-Saal spiegelt sich, wie schon bei der Vorband, auf den Minen der Musiker und bringt manches Lächeln und Augenzwinkern Richtung Publikum mit sich. Danny, der eine fehlerfreie und gesanglich beeindruckende Performance hinlegt, quittiert dies immer mal wieder mit "You are Crazy People" und anderen launigen Kommentaren.
Der Sound ist perfekt, vielleicht ein wenig zu laut, aber lieber so als zu leise. "I`ll Be Waiting" und natürlich "Love Walks In", begleitet von einer Akustik-Gitarre, sind weitere Höhepunkte, welche lautstark mitgesungen werden. Als Zugaben gibt es "Higher Ground" und das mit Mitsingspielchen eingeleitete und frenetisch abgefeierte "Dirty Love".
Dieser Samstag war ein rundum gelungener Konzertabend. Mir schmeckte die deutsche Hopfen-Kaltschale und das entspannte, gut gelaunte Publikum in meinem Kiez - aber am meisten mundeten die gereiften Hardrock Haudegen von der britischen Insel. In dieser Form spielen THUNDER jede noch so frische, junge und talentierte Band an die Wand und wischen danach den Boden mit ihnen. Prost!
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