Review:

Mono (Remastered)

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Mit so mittlerweile sicher an die 300.000 Stück verkaufter Einheiten dürfte "Mono" aus dem Jahr 1993 ganz klar zum erfolgreichsten Album in der langen Karriere von FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE gehören. Man möge mir die Ignoranz verzeihen, aber ehrlich gesagt, hat mir damals dieses schwarze Venylteil mit dem coolen Flummencover als Ganzes (nur rein im Vergleich zu den starken Vorgängern) nicht gleich so auf Anhieb megagut gefallen hat. Aber mit zunehmender Hördauer hat sich dies ins Umgekehrte gedreht, denn diese ungeheuere Intensität sowie der erdige Rockcharakter zogen einen fast unwillkürlich in seinen Bann. Dies sehen übrigens die meisten noch so kritischen Fury Fans genauso, daher muß man den Hannoveranern hier klar ein songtechnisch sowie musikalisches Meisterwerk bescheinigen. Die CD verkaufte sich wie blöde und so gelang den Fury´s endlich der großen Durchbruch auch deutschlandweit und man durfte fortan die größeren Hallen beackern. Produzent Jens Krause hat hier mit (Remix) Unterstützung eines gewissen Mousse T. sowie Sabine Bulthaup 13 abwechslungsreiche Songs aufgenommen, ohne jeden (zu glatten) Ausfall oder sonstiger zu experimenteller Geschichten (wie auf so manchem Nachfolgealbum) wobei natürlich das etwas herausragende "Radio Orchid" mit seinem wunderbar epischen-melancholischen Charakter sowie einer Hook für die Ewigkeit sicher auch heute noch den meisten Rockfans mehr als positiv in den Ohren klingen dürfte. Genauso nicht minder starke Songs sind mit dem Klassiker "Every Generation Got Its Own Desease" oder die Übercoverversion von Gallagher & Lyle der Ohrwurm "When I´m Dead And Gone" (darf bis heute auf keinem Livekonzert fehlen!) ein absoluter Knaller, der das relativ lahme folkige Original gleich um mehrere Längen hinter sich läßt. "Mono" ist einfach eine Art gelungenes Gesamtkunstwerk, fast jeder Song überzeugt mit einem besonderen Feature, so dass auch die etwas weniger bekannten Sachen wie wunderbar wuchtige "Waiting For Paradise" oder treibende "Money Rules" bleibende Ausrufezeichen setzen können. Als ganz besonderes Schmankerl hat bei "Haunted Head And Heart" der Etatmäßige Sänger Kai Wingenfelder sein Leadvocals einfach mal an den ansonsten "nur" als Gitarrist tätigen Bruder Thorsten abgetreten und selbst dass funktioniert bestens. Auf so einen perfekten Wurf bei dem alles paßt wartet so manche Band zeitlebens. Fury haben davor und danach viele unvergängliche Hymnen geschrieben aber mit MONO ganz sicher ihren ureigenen Rockklassiker abgeliefert, der ihnen damals sogar den Weg für eine 3-monatige Tour durch die Staaten (inklusive Platz 15 der "Modern Rock" Billboardcharts) ebnete.

Alle Songs wurden auf diesem Re-Release natürlich digital remastert, neben einer klasse Demoversion von "Girl Without A Name" wurden noch um einige äußerst gelungene Akustikaufnahmen (u.a. mit weiblichen Backing Vocals!) von US-Radioshows mit draufgepackt. Insbesondere der lustige Schnellsprech-Amikauderwelsch des Moderators kommt dabei recht lustig und unterhaltsam rüber. Auch die neuen und sehr informativen Liner-Notes (wie bei sämtlichen Alben dieser Remastered Reihe) machen ein perfektes Album noch einen Tick außergewöhnlicher.

Mono (Remastered)


Cover - Mono (Remastered) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 73:16 ()
Label:
Vertrieb:
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Schlicht Und Ergreifend

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Mit "Go" und "Miss Understood" fängt das Album "Schlicht und Ergreifend" der Braunschweiger BIONIC BRIT durchaus gelungen an. Schrammelnde Gitarren, treibender Rhythmus und eine gewisse Eingängigkeit in guter Alternative Rock / Britpop - Manier. Mit dem melodisch, anklagenden "Stell dir vor", dem leicht morbiden "Schlimmer" und dem fröhlich, stillen Popsong "A Perfect Day" gibt es dazu noch drei weitere gute Songs auf dem Album zu vermelden. Die restliche Tracks weisen trotz handwerklichen Könnens auf Grund mangelndes Ideenreichtums eine zu geringe Halbwertszeit auf und verlieren sich leider recht schnell nach dem Hören. BIONIC BRIT dürften mit "schlicht und ergreifend" eher das Klientel der Sportfreunde Stiller ansprechen, zu glatt und zu vorhersehbar agieren die Braunschweiger meist. An den Kompositionen gehört noch gefeilt um nicht in der Masse ähnlich gearteter Acts unterzugehen.

Da das "Pseudo-Debüt" teilweise aus Titeln der ersten beiden Veröffentlichungen besteht (2002 "A Perfect Day" und 2004 "Lautspeaker"), wurden noch zwei Live-Tracks ("Hirschie comes", "Stell dir vor") und das Livevideo "Das letzte Lied fuer Dich" mit draufgepackt.

Schlicht Und Ergreifend


Cover - Schlicht Und Ergreifend Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

507

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Die ZOO ARMY gibt es zwar erst seit Mai 2005, haben aber schon vor unterschiedlichstem Publikum den Einheizer gemacht (Leningrad Cowboys, Fury In The Slaughterhouse und Caliban) und dabei wohl auch ganz schön abgerockt. Auf ihrem einfach "507" betiteltem Debüt kommen die Münchner dem amerikanischen, radiotauglichen Alternative Rock recht nahe. Die Tracks sind mal rhythmisch rockend wie der Opener "Tell Me Something", "Change" und "Broken" oder verbreiten eine Sehnsucht weckende Atmosphäre ("Feel", "Fading") - dabei aber immer melodisch und mit einem Tick Melancholie versehen. Das als Singleauskopplung gewählte "I’m Alive" darf durchaus als der Anspieltipp des Albums betrachtet werden und dürfte so manche Rockrunde im Club um die Ecke bereichern. Was der Band aber den Stempel aufdrückt ist der Gesang. Gil Ofarim, ehemaliger Teeniestar und eine zeitlang auf Solopfaden unterwegs ist nun Bandleader, Gitarrist und Songwriter von ZOO ARMY. Sein Organ erinnert oft verflucht nah an Rob Thomas, seines Zeichens Sänger von MATCHBOX 20; die zum Teil ähnlich arrangierten Songs tun ein übriges. Mit dabei ist noch sein Bruder Tal Ofarim (Bass), Roland Söns (Gitarre) und Drummer Dominik Scholz. Das Quartett hat mit "507" eine Debüt-Scheibe am Start welche manche Türen öffnen sollte und ohne Ausreißer nach unten daherkommt. Das sich das Teil dabei auch wunderschön nebenbei hören lässt wird nicht jedem gefallen, ist aber kein Gradmesser gegen Erfolg. ZOO ARMY lassen sich irgendwo zwischen OUR LADY PEACE, LIVE, bereits genannten MATCHBOX 20 und LIFEHOUSE einordnen - Charttauglich und für die Zielgruppe durchaus eine Alternative.

507


Cover - 507 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Z

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MY MORNING JACKET kommen aus dem eher ländlichem Louisville in Kentucky und klingen auch so, d.h. etwas verschroben, ohne Hektik und mit einem hörbarem Hang zum alternativen Singer-Songwriter-Stil. Das neu formierte Quintett um Sänger, Songwriter und Gitarrist Jim James legen mit dem einfach "Z" betitelten Album ihren Longplayer Nummer vier vor, gut produziert von John Leckie (Radiohead, The Stone Roses, XTC) und durchaus von der Sorte abwechslungsreich. Dabei haben alle 10 Tracks eines gemeinsam - MY MORNING JACKET lassen es durchweg entspannt angehen, sie wildern mal ungefragt und gekonnt in Pop und Country, wie beim ganzstarken "It Beats 4 You" und lassen dann plötzlich episches Breitwandformat heraus wie beim nachfolgenden "Gideon". Dann wieder klingt es nach schrägen Sixties-Feeling ("What A Wonderful Man"). Nicht genug damit, um den Stilmix vollständig zu machen gibt’s auch noch atmosphärisches aus der Psychedelic-Jam-Abteilung ("Off The Record") und mit "Into The Woods" würden sie eine gute Figur auf jedem Jahrmarkt abgeben. Die auf der letzen Scheibe im Übermaß vertretenen langen Jamsongs sind bis auf den Rausschmeißer "Dondante" gänzlich verschwunden. "Z" ist nun gar nichts für Freunde gepflegt lauter Alternative-Töne und wird trotz des Erfolges des ersten Major-Deal Albums (2003 "It Still Moves) in den Staaten wohl in unseren Breiten eher ein Indie-Tipp bleiben - und dass heißt, manchen gefällt es total und manchen halt überhaupt nicht. Im ersten Moment verstört "Z" schon ein wenig, bevor jene, welche es zu mehreren Durchläufen bringen entlohnt werden.

Z


Cover - Z Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hooka Hey (Remastered)

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Im Rahmen der kompletten Backkatalog Re-Release Reihe (was’n Wort) auf dem bandeigenen Label haben sich die FURY’S jetzt IHREM dritten Longplayer "Hooka Hey" neu angenommen. Diese Scheibe kam bereits erstmals im März 1991 heraus und enthält neben dem absoluten Klassiker der relaxten Ballade "Trapped today, trapped tomorrow" auch noch einige andere Knaller wie "Cut Myself Into Pieces", "Relevation" oder dass wunderbare "Rain Will Fall" zum würdigen Abschluß. Geprägt von durchgehend kräftigen Gitarrenriffs (die mitunter stark an U2 erinnern), ohne zuviel Säuselmaterial (wie auf folgenden CD’s) und diese typisch popig angehauchten Refrains in Verbindung mit dem unverwechselbaren Gesang Wingenfelders haben FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE hier ganz sicher eines ihrer besten Werke (bis heute) veröffentlicht. Auf "Hooka Hey" klingen die Hannoveraner noch ein kannte rockiger als auf den beiden Vorgängern und auch qualitativ hat man sich musikalisch nochmals enorm gesteigert. Ausfälle (wie auf manchen der späteren 90er Werken als man auf Teufel komm’ raus Anspruchsvoll klingen wollte) sucht man also ziemlich vergeblich, das Niveau insgesamt ist sehr hoch, die Scheibe läuft . Die Produktion ist ebenfalls sehr dicht ohne große Schnörkel oder Spielereien. Die Intelligenten und teilweise recht kritischen Texte sorgen für ein Übriges, so dass "Hooka Hey" (bedeutet auf indianisch soviel wie "Heute ist ein guter Tag zum Sterben" - haben JBO Jahre später namentlich auch nochmal verwendet) ganz klar bei den meisten Fans Kultstatus besitzt. Auch die liebenswerte Tradition, die in den folgenden Jahren immer mal wieder aufgegriffen wurde, eine gewisse Selbstironie in coole Songs zu verpacken wurde hier "Anthem Of The Handsome Ransom" toll umgesetzt. Hatte man zunächst auch etwas verpackungstechnisch Probleme (ein Weltkriegsbomber sollte erst auf´s Cover aber mitten in der Endphase der Aufnahmen begann der erste Irak-Krieg!) so mußte man sich mit halt dem Salzseemotiv etwas umorientieren, egal ist auch so ganz gut geworden. Dass Album stieg damals gleich auf Platz 32 der Charts ein, sogar "Uns" Wolfjang Niedecken fand (völlig zu recht)Platte ebenfalls als Sommerknaller, im Mai 1992 gingen die Furies dann zusammen mit Steve Harley auf große UK-Tour und fanden so auch international etwas größere Beachtung. Als Bonus neben verbessertem Klang, neuem Artwork (Fotos) wurden jetzt auf diese limitierte Edition auch noch einige nette Live bzw. unveröffentlichte Demoversionen mitdraufgepackt. Wer dass Original noch nicht haben sollte - zuschlagen!



Titel:

1. Revelation

2. Killing Fountains

3. Cut myself into Pieces

4. Should have known better

5. Trapped today, trapped Tomorrow

6. Suspicious Signs

7. Suspicious Jazz

8. Eleonore

9. Click Song

10. Survival shake

11. Romantic

12. Anthem of the handsome ranson

13. La la la la la

14. Fools

15. Rain will fall

16. Forget about me

17. Only one

18. Blow your head away

19. Trapped today, Trapped tomorrow (Live)


Hooka Hey (Remastered)


Cover - Hooka Hey (Remastered) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 64:12 ()
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Made By Destiny (EP)

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Ein Pfund hat das Quartett ABSENT FOR A WEEK schon mal, mit dem es wuchern kann - und das ist Sängerin Diana. Klingt sie doch auf der dritten Veröffentlichung der im Jahre 2000 in Ibbenbüren gegründeten Band, der 5-Track-EP "Made By Destiny" doch schon etwas nach der Kollegin Marta - was man in diesem Fall durchaus als Kompliment verstehen darf. Ob dies gut oder schlecht für die weitere Entwicklung von ABSENT FOR A WEEK ist, liegt ganz an der Band selbst. Mich erinnern die fünf Songs auf "Made By Destiny" doch recht stark an die ruhigeren Momente der letzten beiden Die Happy Alben - eben mit jenem gewissen Hang Rockmusik Richtung Pop zu entwickeln. Und obwohl insbesondere "Mothers Cry" emotional zu überzeugen weis ist diese Ecke nun mal schon besetzt. Trotzdem, Gesang und Produktion passen ja mal schon, die fünf Songs kann man als radiotauglich bezeichnen - was noch fehlt ist die eine oder andere Überraschung in den Kompositionen. Einen Tick mehr Eigenständigkeit würde der Band noch gut tun, dann könnte was gehen; aber das wird ja vielleicht noch - die Grundingredienzien sind zweifelsfrei vorhanden.

Made By Destiny (EP)


Cover - Made By Destiny (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 18:16 ()
Label:
Vertrieb:
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Distort Yourself

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Nein keine Wiederbelebungsversuche des aus den 90ern bekannten Mustang-Waschmittels, wie man beim Betrachten des "Pferdecovers" der aktuellen CD von INSTITUTE vielleicht hätte denken können aber trotzdem eine Art Wiederauferstehung der musikalischen Art: Denn bei dieser Formation handelt es sich um die aktuelle Band des ex-BUSH Masterminds Gavin Rossdale.

Sage und schreibe erst vier Jahre nach dem endgültigen Abgesang der Grunge/Alternative Legende Bush hat sich der Junge endlich gesammelt u.a. mit solch hochkarätigen Musikern wie Chris Traynor (Git./HELMET), Cache Tolman (Bass/RIVAL SCHOOLS) Charlie Walker (Drums/ CHAMBERLAIN) verstärkt, um wieder etwas ganz neues zu machen. Nun "Distort Yourself" nennt sich das Ergebnis dieser Anstrengungen und gegenüber dem mächtigen "Vorbild" hat sich eigentlich nicht soviel verändert, allerdings sind die Gitarrenriffs jetzt noch markanter und heftiger in ihrem Gesamterscheinungsbild. Es klingt aber trotzdem an allen Ecken nach BUSH, dies liegt natürlich hauptsächlich am charismatisch-wehklagendes Organ Rossdales, der omnipräsent im Mittelpunkt steht aber auch die anderen Bandkollegen können z.B. mit abwechslungsreichen Gitarrensolos und groovigen Basslines sowie punchigem Drums für dass ein oder andere Ausrufezeichen sorgen. Die Nähe zu Bush ist als so verwunderlich nicht, da außerdem sämtliche Debütsongs auch nahezu im Alleingang von Rossdale geschrieben wurden, trotzdem klingt dass Ganze nicht nach einem Einman-Projekt sondern kommt überzeugend kompakt, mit fetter Produktion sowie einigen sehr gelungenen Tracks daher. Der Bandcharakter von INSTITUTE ist jederzeit deutlich heraushörbar, hier spielen nicht schlicht angeheuerte Rockmusiker sondern es agiert eine wirkliche ambitionierte Band. Eingängige Melodien in Serie mit typisch energetischen Hymnencharakter in Verbindung mit fetten Gitarrenwänden sind hier Reihenweise vorhanden. Sicherlich wird dem ein oder anderen auch manchmal etwas schon als bekannt vorkommen aber INSTITUTE sind durchaus kein Plagiat sondern bieten genügend eigene Trademarks. Bereits der klasse Opener "Bullet Proof Skin" fönt so richtig gut rein aber auch wütend-heftigere Songs wie "When Animal Attack" oder "Information Age" gehen gut ab, genauso wie das eher straight rockende "Mountains". Auf der gefühlsbetonteren Habenseite stehen dass melancholisch gehaltene "Wasteland" sowie das fast schon zerbrechlich wirkende "Ambulances" mit wunderbar unkitschigen Streichereinsätzen.

Für alle Bush Fans ist "Distort Yourself" jedenfalls ein absoluter Pflichtkauf und für alle anderen Alternative Anhänger besteht zumindestens Anhörpflicht.

Distort Yourself


Cover - Distort Yourself Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Seven Circles

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Mensch, da freut man sich, daß THE TEA PARTY mit InsideOut fast ein Jahr nach der Veröffentlichung in der kanadischen Heimat endlich auch in Europa für "Seven Circles" einen fähigen Vertrieb gefunden haben und jetzt sieht es so aus, als ob sich dies ausergewöhnliche Trio sich tatsächlich getrennt hat. Da wird es wohl wieder nix mit einer ausgedehnten Tour passend zum 15-jährigen Jubiläum. Ganze vier Jahre nach dem genialen "The Interzone Mantras" kommen Jeff Martin (Vocals/Gitarre), Stuart Chatwood (Bass) und Jeff Burrows (Drums) also endlich wieder mit feinem neuem Material für ihre, wenn auch zwar kleine, aber durchaus treue Fangemeinde in Deutschland. Tatsächlich ist dies bereits Album Nummer neun und auch bei dieser CD ist man sich charakteristisch treu geblieben, klingen jedoch völlig anderst als auf dem Vorgänger ohne ihre typischen Roots völlig außen vor zu lassen.

Auf "Seven Circles" geht dass Dreigestirn tatsächlich viel geradlinig-rockiger bei den Songaufbauten vor, weniger experimentell bzw. kompliziert in den Arrangements (ohne dabei etwa zu simpel zu sein) und die orientalischen Einflüsse sind diesmal fast völlig außen vor. Einzig bei dem mächtig aufwühlenden "Luxuria" sind noch einzelne Fragmente davon hörbar. Der Gesang ist wie immer genial charismatisch und ungemein emotional. Die Kanadier klingen wieder etwas erdiger, betonen wieder deutlich mehr den fast rohen Rockcharakter in ihren Songs kombiniert mit diesem fast schon lässigen DAVID BOWIE meets DOORS meets DANZIG Vocalssound. Entstanden ist die Scheibe in einer sehr schwierigen Phase der Band, denn bei ihrem langjährigen Manager Steve Hoffman war Lungenkrebs diagnostiziert worden, woran dieser nur 38-jährig im November 2003 verstarb. Diese Situation nahm starken Einfluss auf das Songwriting. Es sind hieraus so wunderbare (Halb)Balladen wie das prächtige tiefsinnige "Oceans" oder auch das mit pompös bombastischen Streichern versehene "The Watcher" entstanden, einfach zurücklehnen und in die Melodien hineinlegen. Dann zeigen THE TEA PARTY gekonnt als abwechslungsreichen Kontrast, daß man mit herrlich groovigen Bässen und energetisch tiefen Gitarrenwänden voll die Hütte abrocken kann ("Writing’s On The Wall" oder "Overload"). Als weiteres Songhighlight besticht die Hymne "Stargazer" mit ihrem klasse Retrotouch und unvergesslichem Refrain, die schon erwähnte BOWIE Schlagseite und steht stellvertretend für einen perfekten Rocksong. Die CD wurde hauptsächlich mit Produzent Gavin Brown (BILLY TALENT, THREE DAYS GRACE) in Toronto und teilweise mit dem sicher nicht günstigen Bob ROCK (u.a. METALLICA) auf Hawaii aufgenommen. Die beiden haben es jedenfalls geschafft, die Jungs wie eine moderne LED ZEPPELIN Adaption klingen zu lassen ohne als purer Abklatsch zu scheitern - allein hierfür gebührt schon höchste Anerkennung.

Tony Martin hat eine Rückkehr definitiv nicht ganz ausgeschlossen, daher bleibt uns noch die kleine Hoffnung einer Reunion. Solange kann/muß man sich mit dem superben "Seven Circles" trösten.

Seven Circles


Cover - Seven Circles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Clemenza

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Da hat es ja nur wenige Monate gedauert, bis nach dem letzten Guano-Apes-Auftritt das erste Mitglieder sein eigenes Ding präsentiert. Ex-Apes Drummer Dennis Poschwatta und sein Jugendfreund G-Ball (Markus Gumball, remixte auch das letzte Apes-Album) firmieren nun unter dem Namen TAMOTO und präsentieren mit "Clemenza" ihr Debütalbum. Beide spielen bei TAMOTO Gitarre, komponieren die Songs und teilen sich die Gesangsparts; unterstützt werden sie ansonsten von einer Reihe von Gastmusikern. Und gleich mal eines vorneweg - die Musik hat mit den Guano Apes nicht allzu viel gemein, außer das wir immer noch über Rock sprechen. Mit der Single "Beware" eröffnet das Album - ein moderner melodischer Rocksong mit genügend Eingängigkeit um Hängen zu bleiben. Kennzeichnend für das ganze Album ist aber bereits hier, das trotz Gitarreneinsatz und bemühten Riffs eine echte Härte nicht aufkommen will. Dafür kokettiert man desöfteren mit R&B, Funk, Pop und Rap-Einlagen und hat auch drei balladeske Tracks am Start (wobei das abschließende "This Is The End" als klarer Tipp durchgeht). Weitere Anspieltipps: das mit Ohrwurmrefrain ausgestattete "Orange" und "Make A Move" (erinnert doch ein wenig an Guano Apes, wobei hier der Schwerpunkt auf dem Gesang liegt, Gitarren sind eher Beiwerk). Mit dem sich teilweise überraschend nah am Original orientierenden Frankie Goes To Hollywood-Cover "Warriors Of The Wasteland” hat man geschickt einen Song auf das Album bugsiert, welcher TAMOTO auf die Playlist einiger Clubs bringen wird. Alles in allem hätte das Debüt ein bisschen mehr Druck und Power vertragen - gilt für Songs genauso wie für Produktion. So ist es "Clemenza" ein Rockalbum welches sich verschiedener Stilelemente bedient, aber trotzdem niemanden weh tut oder gar vor den Kopf schlägt - Crossover-Light halt. Was aber für die Generation MTVIVA wohl genau das richtig sein wird - und die Werbetrommel läuft ja auch schon auf Hochtouren. TAMOTO haben aber auf "Clemenza" nichts desto trotz den einen oder anderen gelungenen Ohrwurm am Start und sollten so dank genannter Unterstützung einen Start nach Maß erwischen.

Clemenza


Cover - Clemenza Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 44:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fury In The Slaughterhouse (Remastered)

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Das selbstbetitelte Debüt der hannoveraner Band FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE wird jetzt als Digipack mit den zehn soundtechnisch aufgepäppelten Songs des Originalalbums, im Digipack und zusätzlichen Linernotes wieder veröffentlicht. Dazu kommen noch sechs der Songs in einer älteren, eher akustischen Version. Das damalige Debüt schlug ein wie eine Bombe und öffnete der Band eine Menge Türen (und einigen anderen deutschen Alternativebands in diesem Fahrwasser ebenfalls). Die enthaltenen Songs sind noch heute fester Bestandteil einer jeder Fury-Show. Ob die rockenden Tracks wie "Tears & Fears" und "Kick It Out" oder die ziemlich abgedrehten Songs wie "Pure Love" und "Party Girl/Pussycut Run" - FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE zeigten sich kreativ in Höchstform, ohne Schnörkel und unnötigen Spielereien. Mit der Überballade "Time To Wonder" ist auf dem Debüt natürlich der FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE Song überhaupt enthalten - wer bei diesem Stück keine Gänsehaut kriegt könnte schon Leichenstarre haben. Das doch recht ursprünglich klingende Album dürfte wohl nur noch vom 93er-Werk "Mono" getoppt werden. Das Debüt ist aus der Geschichte des Alternative-Rocks aus deutschen Landen eigentlich nicht weg zu denken und hat nicht umsonst mittlerweile Gold-Status erreicht. Und ganz Subjektiv - alleine wegen "Time To Wonder" und "No Mans Land" ist das Album ein Klassiker vergangener Tage.

Fury In The Slaughterhouse (Remastered)


Cover - Fury In The Slaughterhouse (Remastered) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 72:35 ()
Label:
Vertrieb:

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