Review:

Out Of Our Minds

()

Die kanadische Künstlerin MELISSA AUF DER MAUR war bis 2004 vor allem als Bassistin von HOLE und kurzzeitiges Mitglied der SMASHING PUMPKINS bekannt. Ihr einfach „Auf Der Maur“ betiteltes Debüt war ein eher unkonventionelles Album das zwischen Alternative Rock-Pop und Indie-Sound äußerst abwechslungsreich klang und reichlich Lob einheimste – ein kommerzielles Kalkül konnte man MELISSA AUF DER MAUR nicht unterstellen. Satte 6 Jahre hat die gute Frau nun für ihr zweites Solowerk gebraucht. Unter dem Titel „Out Of Our Minds” liefert AUF DER MAUR in 2010 dann aber auch ein richtig tolles Album ab. „Out Of Our Minds” überzeugt durch Tiefegang, melancholischen Grundtenor und ausdrucksstarke Kompositionen, welche auch perfekt in Szene gesetzt wurden. Dazu klingt noch alles aus einem Guss – keinen Moment erahnt man dass die Songs über Jahre hinweg produziert wurden und mit unterschiedlichster musikalischer Unterstützung entstanden. Bereits das einleitende instrumental „The Hunt“ baut Atmosphäre auf und lässt einem mit Spannung das kommenden erwarten. Und man wird mit dem als Single veröffentlichte Titeltrack „Out Of Our Minds“ belohnt. Obwohl der Song noch einen Anflug gen Mainstream zulässt – Rock vom feinsten – spürt man bereits das einem das nachfolgende faszinieren wird. Und das war es ja dann auch mit schielen auf Airplay – und das zurecht, denn nötig hat es dieses Album nicht. Dazu wirkt „Out Of Our Minds“ als komplexe und ausdrucksstarke Gesamtheit einfach zu gut. Im weiteren Verlauf glänzen das treibend auf den Punkt kommende „Isis Speaks, die eher düstere Ballade „22 Below“ welche einen nach unten zieht und hinter „Father’s Grave“ versteckt sind ein intensives Duett mit Düster-Legende Glenn DANZIG. Gegen Ende gibt es mit dem hypnotischen „The Key“ (welches durchaus Pop-Appeal ausweist) und dem dramatischen „1000 Years“ weitere Hochkaräter. MELISSA AUF DER MAUR liefert hier 12 blitzsaubere Songs, darunter 3 Instrumentalstücke, welche ohne Zweifel Langzeitwirkung haben und bei so manchen unvoreingenommen Rockhead direkt in die Dauerplaylist wandern dürften. Melissa hat mit „Out Of Our Minds” ein richtiges Alternative Rock Highlight vom Stapel gelassen. Glückwunsch!

Auch nicht verschwiegen soll werden, dass „Out Of Our Minds” an sich als Multimediaprojekt angelegt ist. Zu dem Album gehört ein 28-minütiger, von Tony Stone gedrehter Film und ein 12-seitiges Comicbuch. Beides zusammen mit dem Album wohl nur bei ausgesuchten Quellen zu erwerben.

Out Of Our Minds


Cover - Out Of Our Minds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Time To Explode

()

Dass es in der Schweiz durchaus mehr bemerkenswertes gibt als gute Schokolade, Ricola, steuerhinterziehende Banken und für uns besonders wichtig natürlich rein musikalisch auch noch viel mehr als „nur“ gutklassigen Hardrock (ich nenne die zahlreichen Vertreter dieser Gattung hier mal nicht) haben unlängst bereits solch fähige Progbands wie PRISMA oder auch LABIA eindrucksvoll bewiesen.

Jetzt kommen hier also SLAG IN CULLET, die sich quasi per Web (gelobet sei MySpace) einen Plattendeal nach einem überzeugenden Livegig bei Headroom Records ergattern konnten, als neuester Exportschlager zu uns herüber.

Die erste EP „… Like Taking Cover Behind“ erschein im Jahr 2008 und jetzt möchte das Trio mit Sänger/Gitarrist/Pianist Andy Röösli, Bassistin Rafaela Dieu und Drummer David Burger auch mit ihrem ersten Longplayer „Time To Explode“ einen größeren Bekanntheitsgrad erreichen. Nun, rein musikalisch steht diesem ehrgeizigen Vorhaben absolut nichts im Wege - ihr energetischer Alternative Rock/Metal mit ganz leichten britischen Indieklängen hat durchaus seinen ganz eigenen Charme und steht keinesfalls für bereits ausgelatschte Pfade dieses Genres. Das wenig ansprechende Coverartwork ist zwar nicht der große optische Bringer aber der Sound der Band hat schon etwas sehr atmosphärisches sowohl was die Intensität aber auch den sorgsam eingesetzten Brachialfaktor betrifft, wenn der ansosnten normale Gesang mal mit heftigeren Attacken aufgefrischt wird.

Bereits der eröffnende Titeltrack mit treibend-spröden Gitarren, eine markante Stimme die sich energiegeladen durch den aufwühlenden Song reibt. „Blame“ klingt wie THE CURE mit heftigeren Gitarren schöne leicht melancholischer Refrain, Krach trifft auf Gefühl. „My Fire“ ist dann so ein etwas leicht verschrobener Song mit psychedelischen Flair, es gibt viele auf’s und ab’s aber einen klasse roten Faden mit sehr viel emotionaler Dichte, super Cellobegleitung und einer gewisse heimeligen Weite im leidenden Refrain, klasse gemacht, das hat schon was extravagantes wie MUSE zu besten Zeiten. Ganz anders dann „Rubber Heart“ dazu gibt es auch ein Video, ist wohl so ne Art Single aber bei weitem nicht der beste Song auch wenn er richtig gut abgeht und mächtig auf die Kacke haut, brachial cooler Refrain. Etwas aufgeplusteter Indierock bieten dann „Sick Circus Of Love“, bei dem balladesken „Those Stripes“ kommt die hervorragende Stimme von Andys bestens zu Geltung, der Song baut sich langsam auf, wird immer intensiver mit fetten Riffs, mir fehlt da aber noch etwas die packende Melodie, trotzdem net schlecht.

Dann muß noch der Schlusskracher „Cotton Rose“ erwähnt werden, auch hier gibt es packend Gitarrenläufe, schöne Tempiwechsel, der Bass grooved klasse, die Drumsamples versprühen viel Modernität ohne zu aufgesetzt zu klingen du natürlich der sehr charismatische Gesang mit heftigen Schreiattacken.

SLAG IN CULLET haben hier mit „Time To Explode“ ein durchaus hörenswertes Debüt abgeliefert, zwar sind bei den 10 Tracks auch zwei eher mittelmäßige Sachen dabei aber der Rest überzeugt. Hier treffen kreatives Songwriting mit viel Substanz zu höheren Aufgaben zusammen, wer auf heftigerem Alternative (Metal) steht sollte hier fündig werfen. Atmosphärisch dichte Mucke wird mit viel Herzblut und einer druckvollen Produktion von Gurd-Mastermind V.O. Pulver sowie guten Arrangements bestens rübergebracht. Bitte genauso weitermachen und vielleicht noch mehr Songs in der Art von „My Fire“ aufnehmen?!

Time To Explode


Cover - Time To Explode Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:56 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Not Part Of The Deal

()

Hier kommt für alle, die noch auf ihn warten, der Beweis, dass das Rheinland in musikalischer Hinsicht nicht auf Karnevalsmucke reduziert werden sollte: THE BLACK SHEEP sind vier Mädels aus Köln und sie rocken, was das Zeug hält. Mit "Not Part Of The Deal" legt Band, die gerade als Support für SUNRISE AVENUE unterwegs war, ihr Debütalbum vor und präsentiert darauf eine bunte Mischung aus Rock-, Pop- und Punkelementen. Die Songs gehen alle ins Ohr, und einige, wie der leicht punkige Opener "You Can´t Push Me", geben ziemlich Gas. Das in der Strophe von der Machart (stampfender Rhythmus, etwas atemloser, getrieben wirkender Gesang) her ein klein wenig an OOMPH! erinnernde "My Answer" ist ein klasse Rocksong, der im Refrain in die Vollen geht, aber auch von Midtempo-Songs wie "Bring Us Back" bis zu Balladen wie "Nobody Knows" ist alles vertreten, was "Not Part Of The Deal" zu einem angenehm abwechslungsreichen Album macht. Ein kleiner Wehmutstropfen ist dagegen, dass das Album, so gelungen es an sich auch ist, nicht an die volle Breitseite heranreicht, die die Band ihrem Publikum bei Live-Auftritten zeigt. Auf "Not Part Of The Deal" sind THE BLACK SHEEP gut, aber live sind sie der Hammer, und das volle Rockpotential blieb irgendwie beim Aufnahme- und Produktionsprozess ein wenig auf der Strecke: die Gitarren krachen weniger, der Bass wummert dezenter, und auch die 1A-Rockröhre von Sängerin Charlotte Klauser wurde überraschend zurückhaltend abgemischt und wirkt dadurch viel zahmer. Das ist schade, auch wenn das Ergebnis dadurch sicherlich radiotauglicher ist- aber vielleicht gibt sich der Effekt ja beim zweiten Album...

Not Part Of The Deal


Cover - Not Part Of The Deal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

This Is Personal

()

"This Is Personal" ist das Debütalbum der Helsinkier Band CLARKKENT, kürzlich live zu bewundern als Support für SUNRISE AVENUE. Samu Haber und Jukka Backlund von SUNRISE AVENUE produzierten denn auch zwei Songs des Albums (umsonst und aus Begeisterung, sollte man an dieser Stelle vielleicht hinzufügen), nachdem die Band- nach Ablehnung von Seiten diverser Major Labels auf Suche nach Alternativen- an sie herangetreten war. Herausgekommen ist ein hübsches Alternative-Album, mal mit einer kleinen Prise Melancholie versehen, wie beim ruhigen "Everything We Had", mal punkiger wie bei "I.W.T.C.Y.", aber immer eingängig. "In My Arms" spielt mit poppiger Melodie und Punk-Appeal und mit "I Will Wait" haben die Jungs doch tatsächlich sogar eine Piano-Ballade am Start. CLARKKENT sind kein klassischer Finnenrock, nennen jedoch immer noch genug gelegentlich aufflackernde unterschwellig melancholische Elemente ihr eigen, um auch den einen oder anderen Finnenrock-Anhänger glücklich machen zu können. Davon abgesehen sollten auch Alternative und Indie-Freunde ruhig mal in Erwähnung ziehen, der Band Gehör zu schenken, es könnte sich lohnen.

This Is Personal


Cover - This Is Personal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 45:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sign On My Skin

()

Vermutlich benannt nach dem gleichnamigen NIRVANA-Song, hat das sizilanische Trio gar nicht so viel mit Grunge zu tun, wie man aufgrund der Namensgebung vermuten könnte. Was an den Songs ihres Debüt-Albums vor allem auffällt, sind die treibenden Riffs, die verbunden werden mit melodischen Parts und prägnannten Hooks. Dazu gesellt sich aber auch eine schwermütige Emotionalität, was dann eben doch wieder stark an den Seattle-Sound erinnert. Und genau darin liegt die Stärke der Songs: Auf der einen Seite sind sie schnörkellose, dreckige Rocker, auf der anderen Seite strahlen sie aber auch eine intensive, düstere Atmosphäre aus. Lediglich die beiden letzten Tracks hätte man sich schenken können, oder zumindest einen davon. Hier gibt es nämlich gleich zwei akustische Songs zu hören, und es kommt einem der Verdacht, dass man dadurch die mit etwa 30 Minuten eh schon recht kurze Scheibe nachträglich noch auf 10 Tracks bringen wollte, um sie auch wirklich ein Album nennen zu können. Ein weiterer Schwachpunkt ist die Produktion, die ist nämlich etwas schepperig und könnte stellenweise fetter und ausgefeilter sein. Allerdings ist das hier ja auch ein Erstling, und dafür geht der Sound völlig in Ordnung. Auch wenn LOVE BUZZ meinen musikalischen Nerv nicht 100%ig treffen, legen sie hier ein solides Alternative-Rock-Album vor, das lediglich noch etwas länger sein könnte.

Sign On My Skin


Cover - Sign On My Skin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 30:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Who Was Mr. Feldman

()

Das Wiener Trio mit dem seltsamen Namen MILK+ legt mit seinem Debüt ein wirklich ungewöhnliches Album vor. Konventionelle Songstrukturen werden komplett über Bord geworfen, dafür bestimmen eine hohe Dynamik, ständige Geschwindigkeits- und Feeling-Wechsel den Sound. Treibende Riffs gehen über wirre Breaks in Unisono-Läufe von Bass und Gitarre über, um schließlich bei melodischen, getragenen Passagen zu landen, die in ihren besten Momenten nach RADIOHEAD oder PINK FLOYD klingen. Rock ist das gerade noch so, aber eher Art- oder Jazz-Rock. Das Ganze ist dabei durchaus spannend gemacht, und auch an den hohen musikalischen Fähigkeiten der Musiker gibt’s nichts zu rütteln. Zwei grundsätzliche Schwachpunkte hat das Album dennoch: Zum einen ist die Produktion ziemlich dünn und flach geraten. Das fällt besonders an den Stellen auf, an denen richtig gekesselt wird, diese kommen nämlich nicht besonders druckvoll, sondern eher etwas flachbrüstig rüber. Zum anderen ist der Gesang recht gewöhnungsbedürftig. Sänger und Gitarrist David Furrer hat eh schon eine ziemlich hohe und eher dünne Stimme, und dazu schraubt er sich immer wieder in ein teils schon quietschiges Falsett hoch, das kaum zu ertragen ist. Ein zusätzliches Problem ist, dass sich innerhalb der Songs dann doch vieles wiederholt. Man hat’s dann halt irgendwann gehört. Unterm Strich ist das, was MILK+ hier abliefern, ein durchaus interessantes Stück Musik, so ganz ausgereift ist ihr Sound aber noch nicht.

Who Was Mr. Feldman


Cover - Who Was Mr. Feldman Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 76:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Cyanide Skies

()

PHOENIX EFFECT ist das neue Projekt von Ex-SUNRISE AVENUE-Gitarristen Janne Kärkkäinen. Um es kurz zu machen: PHOENIX EFFECT klingen überhaupt nicht wie SUNRISE AVENUE. Ein musikalischer Einfluss, den man dagegen sehr deutlich hört, ist Jannes Bewunderung für die Kollegen und Landsmänner POETS OF THE FALL, die zum Songwriting hinzugezogen wurden und auch bei Produktion und Backgroundgesang mitmischen. Deren musikalische Handschrift zieht sich quer durch "Cyanide Skies" (besonders deutlich hörbar zum Beispiel bei "Carry Me" "Bye Bye Arizona" und "King See No Evil"), und man muss sagen, herausgekommen ist dabei ein wirklich schönes, rundes, eingängiges Album, das ausgereifter klingt, als der Sound, den man von den Ex-Kollegen von SUNRISE AVENUE kennt. PHOENIX EFFECT beweisen ein Händchen für Melodien und einen harmonischen Gesamtklang, und haben eindeutig das Zeug dazu, sich eine ordentliche Anhängerschaft zu erspielen- auch wenn das Album zur Zeit nur in Finnland erhältlich ist. Aber das dürfte eigentlich nur eine Frage der Zeit sein.

Cyanide Skies


Cover - Cyanide Skies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Stereoflux

()

Bereits aus 2006 scheint das selbstbetitelte Debüt der aus Südkalifornien kommenden Formation STEREOFLUX zu stammen, welches erst jetzt den Sprung nach Europa schafft. Die Band setzt dabei einerseits auf den bekannten meist austauschbaren Collegerock, denn sie aber oft nur andeutet und in ihren Kompositionen mit melancholischen Melodien und Einflüssen von INCUBUS würzt. Kennzeichnend dabei die eher spärliche Instrumentalisierung im Vergleich zu Bands wie BLINK 128 & Co. Anspieltipps: der College-Rocker „Photograph”, das mit U2-Gitarren versehene „Unstoppable“, das cool entspannte „You Don’t Owe Me“ (Sommerhitpotential) und das mit Seventies Retro Flair ausgestattete „Miles Above You“ - die 14 Songs sind dabei noch recht authentisch abgemischt, was „Stereoflux“ eine gewisse altmodische Attitüde verpasst, die dem Quartett aber gut steht. Die beiden als Bonus gedachten Unplugged-Versionen der Albumtracks „I Saw It Coming“ und „Photograph” haben darüber hinaus Charme und atmen Eigenständigkeit. Alles in allem ist STEREOFLUX ein Album gelungen, welches dank der eigenen Note aus der Masse ähnlich gelagerter US-Indie und Alternative-Rock Veröffentlichungen herauslugt. Manchesmal ist weniger halt doch mehr.

Stereoflux


Cover - Stereoflux Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

How To Be A Complete Bastard

()

Hinter einem solchen Bandnamen vermutet man ja eigentlich eine Spaßband. Der Fünfer aus Nürnberg geht auf seinem Debüt-Album aber größtenteils absolut ernsthaft und unironisch vor. Und auch der Sound ist alles andere als originell: So wird hier eingängiger und recht poppiger Alternative Rock mit dezenten Nu Metal-Einsprengseln geboten. Was direkt auffällt, ist die fantastische Stimme von Leadsängerin Kate T., und zudem leistet Drummer Andi hervorragende Schlagzeugarbeit. Die Songs selbst wollen jedoch einfach nicht zünden, das ist alles ziemlich einfallslos, und es bleibt wirklich gar nichts im Ohr hängen. Zwischendurch gibt es zwar einige schöne Brat-Riffs zu hören, aber aufgrund des flachen Gitarrensounds kommen die so gar nicht fett rüber. Überhaupt ist die Produktion ein Problem: Die ist nämlich komplett auf den Leadgesang hin ausgerichtet, absolut clean und außerdem etwas dünn. Am interessantesten ist noch der Titeltrack: Hier werden alte Spielkonsole-Sounds verhackstückt und mit einem elektronischen Beat unterlegt, und das ist wirklich witzig und gut gemacht. Mit seinem Elektro-Sound passt der Song aber wiederum überhaupt nicht auf die Scheibe. Ansonsten klingt diese Band so langweilig und bieder, dass sie ihrem Namensgeber alle Ehre macht.

How To Be A Complete Bastard


Cover - How To Be A Complete Bastard Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Best Off

()

Die 5BUGS waren mir seit ihrem letzten, übrigens sehr gelungenen Werk „Tomorrow I'll Play God“ von 2006 noch recht positiv in Erinnerung. Damals standen die Berliner allerdings noch für Spaß Power Mitgröhl Punk (siehe DONOTS) der besseren Sorte. Auf diesem aktuellen Longplayer „Best Off“ haben die Herren eine durchaus bemerkenswerte musikalische Wandlung mitgemacht und ihren Stil eine ganze Ecke mehr in Richtung Alternative gewandelt. Die meist relativ einfachen mit schnurgeraden Refrains, die sofort fast popig ins Ohr ging und die insgesamt stets glatt, allzu unbeschwert daherkommende Stimmung sind doch deutlich anspruchsvolleren Arrangements, Songverläufen und auch einem etwas „heftigeres“ Riffing gewichen.

Livehaftig haben mich die Jungs auf dem Taubertal 2008 mit dem alten Material durchaus überzeugt, bin mal gespannt wie die neuen Sachen auf einer Bühne klingen.
Denn der Sound mit einer klasse fetten Produktion im Rücken (Kritiker werden sagen typisch Major) kommt durchweg erwachsener sowie musikalisch reifer als die Vorgänger daher. In allen Bereichen haben die 5BUGS eine Schipppe draufgelegt, die Hooks gehen nach wie vor gut ab sind aber mit schönen mehrstimmigen Vocals verfeinert, die Tracks sind nicht stets nach einem Schema F abgespult, ab und an wurden Keyboardsounds für den Hintergrund mit eingebaut und vielfach sind vermehrt melancholischere Grundstimmungen in eher in Moll gehaltenen Klangspektren zu vernehmen.

Dies alles ist als absolut positiv anzusehen, sorgt für einen stärker eigenen Charakter und man zeigt sich sich deutlich innovativer als bisher. Die Band hat natürlich auch mit der Titulierung keine weitere Rechtschreibdiskussion auslösen sondern wohl eher einen kleinen Promo-Gag landen wollen und in Wahrheit ist hier natürlich auch keine Zusammenstellung ihrer größten Hits (bei bisher zwei Alben auch etwas zu dreist) zu finden sondern hier wird ein ganz normales Studiowerk präsentiert.
Die Musik hat schon viel von solchen Sachen wie JIMMY EAT WORLD (als die noch richtig gut waren) und heutigen BILLY TALENT zu tun, dafür stehen solche Kracher wie „Maybe Tomorrow“ oder „We Stop At Nothing“ aber auch ein gewisser Indietouch ist hier nicht abzustreiten. Im Gegensatz zum Vorgänger wird hier nicht nur gnadenlos Gas gegeben sondern es gibt auch schöne Midtemposachen wie die Hymne „Wake Me After Midnight“, „In Between“ und sogar ne richtig schöne akustische Ballade „A Secret Left To Find“, ja klar ist auch Massensamplercompatibel aber trotzdem gut. „We Stop Nothing“ ist ein Überbleibsel an die eigene Punkvergangenheit, nett aber verzichtbar.

Neudeutsch würden manche dies sicher eher negativ auch als typische Emokiste bezeichnen (ein Begriff mit dem ich nicht viel anfangen kann) gut von mir aus, aber hier absolut mit positiver Ausstrahlung. Das Cover na ja, hat eher was von WEEZER Alben. Klar die etwas rotzigeren oder ungeschliffeneren Momente fehlen schon manchmal, aber hier wurde viel Wert auf Abwechslung gelegt, kein Song klingt wie der andere, zwar stellenweise noch immer zu glatt poliert aber meist handwerkloch sehr solide ohne echten Totalausfall. Vielleicht wird an der ein oder anderen Stelle noch musikalisch etwas überdreht aber wer solche aufwühlende Hit-Hämmer wie „The Fiction“ oder „Phantoms“ aus dem Ärmel schüttelt, hat sicher noch viel mehr auf der Pfanne, hier ist eine junge Band auf dem richtigen Weg.

Best Off


Cover - Best Off Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:25 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Alternative Rock