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Hitpack Fresh – Best Of Talents VOLUME II

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Hey endlich mal wieder ein überzeigender Underdog-Sampler, denn auf "HITPACK FRESH - Best Of Talents VOLUME II" sind tatsächlich viele gute Bands in den verschiedensten Stilrichtungen vertreten. Der eigene Anspruch der Macher trotz eindeutig gebotener Masse (insgesamt 41 Songs auf zwei CD’s!) wird dem aufmerksamen Hörer dabei auch viel Klasse geboten, richtige Ausfälle halten sich in überschaubaren Grenzen. Die ursprüngliche Idee zu HITPACK stammt schon aus 1995 aber über die Jahre hat sich jetzt ein völlig neues Konzept entwickelt und so wurde Anfang 2004 ein Relaunch iniziert. Das Ergebnis nennt sich seither "Hitpack Fresh Best Of Talents". Es sind Newcomer aus allen Bereichen, "gesponsert" durch jeweils einen etablierten Act, bei Volume I waren dies die FARMER BOYS, dabei - 41 Interpreten, die sich durch Siege im Hitpack-Voting einen Platz auf der CD ergattern konnten. Die Sparkassen als Kooperationspartner in Deutschland und Österreich erhöhen die Reichweite des Samplers enorm. Bislang wurden in den letzten 9 Jahren mehr als 600.000 CD’s verkauft (Platinstatus!). Mehr als 10 Acts konnten über Hitpack einen Plattenvertrag unterzeichnen. Dem neuen Konzept folgend erscheint jetzt bereits die zweite Compilation (die erste Doppel-CD "Volume 1" kam im März 2004 raus). Mittlerweile ist das hier vorliegende Volume 2 erhältlich. Auf den beiden CD’s findet man satte 160 Minuten Nachwuchsacts, wobei diesmal als Profi-Pate eine der dienstältesten Punkbands Deutschlands NORMAL mit ihrem gelungenen "Trümmertango" vertreten sind. Auf der CD 1 wird größtenteils gefälliger Alternative, Rock und Crossover geboten auf CD 2 finden sich einige wenige HipHop sowie Pop Acts, wobei die Trennung nicht ganz so eng gesehen werden sollte, manche Bands könnten auch auf der "rockigeren" Seite mit drauf sein. Für mich absolut postiv sind auch die vielen (guten) deutschen Texte, egal welchen Stil die jeweiligen Bands gerade einschlagen.

Auf dem Alternative Silberling haben mich besonders PFEFFER (Crossover), GOOZE FLESH, DATURA (NuMetal), SoSo (cooler Text), Dot.De.PROCET (Reggae mit Riffs), THE FLYING HELLFISH, CROSS BENCH, OUT OF CONTROLL, AFTER DARK (Gothic Industrial) und als Vertreter für die Spaßfraktion THE EDDIE PALERMO SHOW-Band (SPORTFREUNDE meets SCHRÖDERS) am meisten überzeugt. Aber auch die popigere Scheibe bieten mit CONTROY, FranzisCar, THOUGHTLESS ("Songtext.Net" Awards-Gewinner) FRASER (geiler Song) und SULKY BEAT einige Perlen, die es durchaus Wert sind gehört zu werden.

HITPACK FRESH - Best Of Talents VOLUME II ist eine absolut abwechslungsreiche Geschichte und kann somit beinahe uneingeschränkt (vor allem wegen CD1 natürlich) für sämtliche MI Spartenhörer empfohlen werden. Die ein oder andere Band werden wir demnächst sogar in unserer UNDERDOG Rubrik etwas genauer vorstellen.



CD1:

DATURA - Insane

FELIX - High Five

PFEFFER - Zu Mir

TOBIAS BIEDERT - Ich Möchte Popstar Sein

GOOZE FLESH - Goodbye Lover

THE FLYING HELLFISH - You

CENTAO - Use Your Eyes

RELATIONS - Doubt

MODULOK - Golden Mean

KAPAUN - Schlaflied

SOSO - Früh Am Morgen

DOT.DE.PROJECT - Bleading Me White

NOVOKAIN - Same

UNDER 7 BRIDGES - 11/8

CROSS BENCH - This Moment

NTL - Why?

AFTER DARK - Die Seele Brennt

OUT OF CONTROL - Hör Genau Zu

THE EDDIE PALERMO SHOW-BAND - Butter-S

NEVERMIND - Sick By Dope

NORMAHL - Trümmertango



CD2:

CONROY - All About Love

THOUGHTLESS - Jealousy

PROJECT FIVE - Spice

D:PROJECT - Wann Immer Du Willst

THE HERTZ FEAT. LUANA - Ich Denke Nicht

FRANZISCAR - Many Years

FRASER - Run In This Race

NICOL - Without Regrets (Club Mix)

ORANGE4 - Delay

BREAK EVEN - Free
MARLENE - Living Without Your Love

RASTAMAN VIBRATION - One Way Ticket

DJ LAMA - DJ Lama

TANYA BERLINGER - Princess

UTA HALBRITTER - Ohne Dich

TOMMIE B. - Falling Rain

REAL ME - Benjamin Leon

NATALIE ANELLY - Blackout

SULKY BEAT - Will You Curse Me?

SOLID GROUND - Rainbow


Hitpack Fresh – Best Of Talents VOLUME II


Cover - Hitpack Fresh – Best Of Talents VOLUME II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 41
Länge: 164:25 ()
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Rockmachine

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Die Wahl des Bandnamens FREEZEEBEE ist nicht ganz glücklich: Vor lauter "E´s" weiß man zunächst gar nicht, wie man das Wort überhaupt aussprechen soll. Und nach Rock ´n Roll klingt´s auch nicht grade... Im Gegensatz zur Musik der Frankfurter - denn die rockt gewaltig: Auf ihrem vierten Album "Rockmachine" trifft Alternative Rock auf New Metal- und Emo-Einflüsse, treibende Drums auf fette Gitarren-Riffs und melodische Parts, ergänzt durch zwei Sänger mit guten Stimmen, die gekonnt zwischen dreckig und schön wechseln. Z. T. ähnelt der Vierer dabei den FOO FIGHTERS, das Riff von "Do It Loud" scheint wiederum einem Jimi Hendrix-Stück entlehnt zu sein. Bei dem Instrumental "Back In The Days" geben sich die Musiker dann auch mal etwas frickeliger, werden aber aufgrund der interessanten Feeling-Wechsel keineswegs langweilig. Die Produktion ist ebenfalls mehr als gelungen, besonders die harten Parts ballern schön. Einziges Manko der CD ist, dass FREEZEEBEE dazu tendieren, etwas zu schön zu klingen. Die vielen melancholischen Harmonien, die an jeder nur möglichen Stelle eingebaut werden, klingen irgendwann dann doch recht eintönig. Besser sind sie, wenn sie grade und direkt abrocken, wie bei dem fett-groovenden "Next Generation" oder "Alcoholix", dass einfach nur nach vorne geht. "Rockmachine" ist sicherlich nicht weltbewegend, aber ein gutes Rock-Album. Und das ist in einer Zeit, in der größtenteils Müll auf den Markt kommt, doch schon mal eine ganze Menge wert...

Rockmachine


Cover - Rockmachine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 47:43 ()
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Raum Um Raum

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HOT WATER MUSIC auf deutsch - das ist es, was mir als Erstes beim Anhören des Debüt-Albums von JUPITER JONES durch den Kopf geht. Der Sound der Band ist eine ähnliche Mischung aus Emo, Punkrock und gelegentlichen Pop-Einflüssen, energiegeladen und dabei melodisch und durchaus Ohrwurm-tauglich, mit rauem Gesang, Schrebbelgitarre und treibenden Drums. Die rohe Produktion verleiht der Musik dann noch einen leichten Garagen-Punk-Einschlag. Was JUPITER JONES von ihren musikalischen Vorbildern aber unterscheidet, ist zum einen mangelnde Abwechslung - über die Hälfte der Songs klingt äußerst ähnlich - und zum anderen, dass die Songs, die aus dem Gros herausstechen, in den meisten Fällen ziemlich daneben gegangen sind. Die Ballade "Wenn Alle Es Verstehen" beispielsweise ist mit ihrem cleanen Gitarren-Geplänker im Hintergrund nicht nur extrem langweilig, sondern der Steigerungsteil am Ende geht dann auch stark in Richtung Deutsch-Rock und erinnert irgendwie an FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE. Ganz schlimm wird´s dann beim letzten Track "Auf Das Leben (Für Den Film)": Eine hymnische Deutsch-Pop-Schnulze mit Akustik-Klampfe und Kitsch-Klavier-Keklimper im Hintergrund, wie sie schöner wohl nur PUR hinbekommen hätten - ideal zum Schunkeln! Und beim besten Willen nicht zu ertragen... Dabei können sie doch auch anders! "Jupp" beispielsweise ist ein ruhiger, geradezu Liedermacher-hafter Songs nur mit Gesang und Akustikgitarre, der grade aufgrund seiner Schlichtheit tatsächlich zu Herzen geht. Und dann das andere Extrem: Das punkig-treibende "Momentaufnahme", das unglaublich nach vorne geht und bei dem man einfach nicht ruhig still sitzen kann. Abgesehen von den musikalischen Fehlgriffen muss man allerdings auch einige Texte als nicht wirklich gelungen bezeichnen. Der pseudo-intellektuell-poetische Pathos, der diversen Passsagen anhaftet, gerät schnell zur Lachnummer. Zitiert seien hier nur folgende Zeilen: "Werd´ ich Dich und den Rest Verstand / mein schweres Herz in Deiner Hand / unter uns Darwinfinken / denn jemals wiederfinden". Alles klar? Oder was...? Alles in allem sind JUPITER JONES sicherlich keine schlechte Band und gut die Hälfte von "Raum Um Raum" besteht aus wirklich guten Songs, aber diese Ausflüge in die Abgründe des Kommerz-Radio-Pop müssen sie sich ganz schnell abgewöhnen...

Raum Um Raum


Cover - Raum Um Raum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:46 ()
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Ewig Im Moment

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Eines muss man den Releases von Wöllis Label Goldene Zeiten lassen: Allesamt sind wirklich gute Produktionen, klar und transparent, aber fett in den Gitarren und den Drums. So auch im Falle des Debüts von STIGMA, über das es aber ansonsten nicht viel Positives zu berichten gibt. Aber fangen wir vorne an: angesiedelt zwischen Alternative Pop und New Rock wechseln sich ganz im Stile von NICKELBACK und Konsorten zugegebenermaßen sehr fett groovende Riffs und melodisch-ruhige Parts ab. Die Arrangements sind dabei fast durchgehend identisch: Rockiges Riff - ruhige, melodische Strophe - melodischer Refrain mit dicken Gitarren im Hintergrund. Das wird ziemlich schnell langweilig, da irgendwann alles gleich klingt und man die CD spätestens nach der Hälfte getrost zur Seite legen kann, da man eh schon alles gehört hat, was die Band zu bieten hat. Was zunächst aber äußerst positiv auffällt, ist die wirklich tolle Stimme von Sänger Marcus Modwozinski, die vor allem an den harten Stellen sehr druckvoll und dreckig rüberkommt. Problematisch sind allerdings die ruhigen Passagen, denn da verfällt er zu oft in einen nölig-schleimigen Singsang, der unangenehm an die SÖHNE MANNHEIMS erinnert. In diese Richtung tendieren z. T. leider auch die Texte: "Ich will meine Seele befreien" klingt einfach zu sehr nach Ober-Nervbacke Xavier Naidoo. Herrn Modwozinski ist es dann auch nicht zu blöd, in diversen Textzeilen 1000 mal gehörte Klischees wie "Ich hab´ geträumt von Dir" oder "Der Regen kommt, der Regen geht" zu intonieren. Dazu gehört schon jede Menge Mut. Ein weiteres Problem der CD ist aber, dass die eingangs erwähnte extrem gute Produktion in Überproduktion umschlägt, z. B. in der Ballade "Irrweg", die eigentlich sehr schöne Harmonien besitzt, mit einer schlichten akustischen Gitarre anstatt von Keyboard-Streichern und elektronischem Beat aber wesentlich eindrucksvoller wäre. Weniger wäre hier mehr gewesen. Den Tiefpunkt der Scheibe stellt aber "Gib nicht auf" dar: harmloser Kommerz-Radio-Pop, wie man ihn zur Zeit leider viel zu oft hört, einfallslos und platt. Wirklich gut ist eigentlich nur der letzte Track, "L.O.S.", der mit einem Stoner-Baller-Riff à la QUEENS OF THE STONE AGE alles wegbläst und nahezu ohne die üblichen Schnulz-Melodien auskommt. STIGMA sind sicherlich keine schlechte Band, aber es fehlen noch eine gehörige Portion Eigenständigkeit und Abwechslung.

Ewig Im Moment


Cover - Ewig Im Moment Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:45 ()
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One Day Remains

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ALTER BRIDGE - klingt ein bisschen wie nach "Alter Hut" aber weit gefehlt hierbei handelt es sich schon um die Nachfolgeband, der erst im Juni 2004 offiziell aufgelösten Alternative Rocker von CREED. Deren relativ unspektakulärer Abgesang aufgrund der obligatorischen musikalischen Differenzen nach über dreißig Millionen verkauften CD’s (mit nur drei Alben) hat jetzt den Weg frei gemacht für "One Day Remains" von ALTER BRIDGE. Dieser Bandname ist an eine alte Brücke in Detroit angelehnt und geht zurück auf die Kindheit von Hauptsongwriter Mark Tremonti. Für ihn bedeute diese Brücke eine Herausforderung, da dahinter unentdecktes Land war, genau wie bei einer neue Band, die ebenfalls solche eine neue Herausforderung darstellt. Mark wollte sich wieder auf sein Wurzeln besinnen und gründete daher zusammen mit Scott Phillips (aktueller Creed Schlagzeuger), Brian Marshall (Ex-Bassist von Creed) sowie dem ganz neu hinzugekommen Sänger Myles Kennedy (ehemals MAYFIELD FOUR) jetzt diese Formation. Nach den ersten Takten ganz klar ALTER BRIDGE gehen eindeutig härter, schneller und ja ziemlich metallisch zu Werke und dies steht ihnen ganz gut zu Gesicht. Was besonders gut rüberkommt ist die gelungene Verbindung von straighten Rocknummern, den typisch melancholischen Geschichten sowie diesen absolut packenden Grunge Anleihen ("Find The Real"), die mitunter ein wenig an ALICE IN CHAINS erinnern. Außerdem hat die Band mit dem neuen Sänger spürbar noch weiter an Klasse gewonnen, denn der Gesang ist zwar schon vergleichbar mit dem ehemaligen CREED-Sänger Scott Stapp aber Myles kommt mit viel weniger (leierndem) Pathos aus und bietet schlicht mit deutlich volumigeren Klangspektrum die facettenreichere Stimme. Das Songwriting überzeigt auf der kompletten CD es gibt die typisch Midtempokracher, kernig, kraftvolle Songs ("Metalingus") und auch die etwas balladesken Momente u.a. das wunderbar melancholische "Broken Wings" (nein - dies ist keine Coverversion aus den 80ern!). Die Hooks sind absolut stimmig, es gibt schöne Riffs und gelungene Solos - sicher die Pseudokommerzkritiker werden an der Single "Open Your Eyes" kein gutes Haar lassen, da der Song zu massenkompatibel erfolgreich ist .. na und ist trotzdem ein geiler Song". Ansonsten noch herausragend der straighte sowie schnörkellose Titeltrack und das etwas an JANE’S ADDICTION erinnernde "Watch your Words". One Day Remains dürfte nicht nur für CREED Fans sondern auch für "Härter" Hörer interessant sein, macht Spaß zuzuhören. Auf der ebenfalls klasse gemachten Bandhomepage www.alterbridge.com kann man sich sämtliche Songs reinziehen oder auch das Video zu "Open Your eyes" anschauen.

One Day Remains


Cover - One Day Remains Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:31 ()
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Up Off The Floor

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GOD LIVES UNDERWATER und mit ihnen das Album "Up Off The Floor" hat eine harte Geschichte hinter sich und es brachte viele Wirrrungen mit sich bis es endlich veröffentlicht wurde. Seit der Entstehung sind vier Jahre vergangen, und bisweilen hört man eine gewisse verbitterte Melancholie aus den Songs beinahe raus, als hätten sie es damals in prophetischer Manier geahnt. Braten sie beim Opener noch in FILTER Manier einen soliden Industrial Rock Kracher aus den Gitarren dem man eine gewisse Verquertheit nicht absprechen kann, versuchen sie sich im Folgenden durchaus auch an poppigen Melodien. Je nach Tageslaune können die teils kurz vor der Überladungsgrenze stehenden Songs mit wirren Gitarreneffekten und auch Samples, Scratchen und einmal gar weiblichen Vocalfetzen entweder recht schnell nerven oder total begeistern. Auch wenn sie manchmal zuviel Wert auf freakige Effekte und weniger auf wirklich innovative Ideen legen, gefällt mir die Art wie sie eingängige Melodien bei gutem Gesang mit nicht ganz alltäglichen Sounds umsetzen. Freunde der amerikanischen Alternative bis Industrialrocker von FILTER bis NIN sollten GOD LIVES UNDERWATER anchecken und ein gutes Album erwarten.

Up Off The Floor


Cover - Up Off The Floor Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: -:- ()
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Pull It Up

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"Pull It Up" ist der mittlerweile fünfte Longplayer der Hannoveraner A COLOUR COLD BLACK, und darauf lassen sie es ordentlich krachen. Der erste und titelgebende Track der CD gibt die Gangart vor: Ein treibendes Stoner-Riff, kombiniert mit einem rockig-melodischen Refrain. Stoner Rock trifft auf Grunge trifft auf Emo - und alles zusammen ergibt ein Energie-geladenes Gemisch, das außerdem diverse Ohrwürmer bereit hält. Auch wenn nicht alle Stücke so drücken wie besagter Opener, wird dessen musikalische Qualität konstant gehalten. Z. T. hört man die Vorbilder deutlich heraus, wie z. B. in "1810 Nights", wo speziell ein Part nur ein bewusstes Zitat von PEARL JAM´s "Alive" sein kann, oder in "Calling Generation Info", dessen Refrain an SOUNDGARDEN´s "Black Hole Sun" erinnert. Aber macht nix - sind ja beides nicht die schlechtesten Songs... In "Ambigous In Amber" treten dann sogar einige Punkrock-Einflüsse zutage und mit "Under The Sky" gibt es einen sehr schönen ruhigen, leicht grungigen Song. Nur der harte Zwischenteil könnte soundtechnisch etwas mehr Wumms vertragen. Das gilt allerdings für die gesamte Produktion. Der Gesang ist sehr klar, die Gitarren dreckig, aber Bass und Drums sind ziemlich höhenlastig und wirken dadurch etwas flach. Der Gesang selbst könnte größtenteils auch noch eine ganze Spur dreckiger sein, und wenn er zweistimmig wird, was relativ häufig der Fall ist, ist er nicht immer 100%ig sauber. Davon abgesehen haben A COLOUR COLD BLACK hier ein paar klasse Songs vorgelegt, die gut aufgebaut sind und nie an Druck verlieren. Mit "Leere" gibt es am Ende der CD noch ein Stück auf Deutsch, das aber trotz des zugegebenermaßen etwas pseudo-tiefgründigen Textes ziemlich unpeinlich daherkommt (was ja bei deutschen Texten häufig nicht der Fall ist). Besonders angetan hat es mir aber der psychedelisch-rockige Zwischenteil, der wie ein Jam klingt und sich zum Ende hin schön steigert. Hätte ruhig länger sein können...

Pull It Up


Cover - Pull It Up Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 48:43 ()
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Gibby Haynes And His Problem

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Nach 24 Jahren als Frontmann der psychedelischen Punkrocker BUTTHOLE SURFERS hat sich Gibby Haynes nun also entschlossen, eine Solo-Platte aufzunehmen. Und das Ergebnis kann sich sehen bzw. viel mehr hören lassen: Wirkt die selbstbetitelte CD beim kurzen Reinhören noch etwas seltsam und irgendwie "interessant", erschließen sich bereits beim ersten richtigen Hinhören ein ganzer Haufen toller Songs. Insgesamt geht es sehr ruhig und melodisch zu, aber der größtenteils durch den selbst kreierten "Gibbytronix" Bullhorn Voice Manipulator verzerrte Gesang sowie immer wieder auftauchende kranke Gitarren- und Keyboard-Sounds und –Melodien verhindern, dass das Ganze zu nur schöner Popmusik verkommt. Würde man versuchen wollen, diesen Sound zu beschreiben, käme wahrscheinlich so etwas wie psychedelischer Indie-Pop-Rock heraus. Wirklich gerockt wird allerdings selten, eigentlich nur bei dem schwer-groovenden "Charlie" oder dem letzten Song, "Redneck Sex", der schon fast nach extrem dreckigem Old-School-Hardrock klingt. Einige Stücke sind leider etwas langweilig und belanglos, wie "Superman" oder "15000", andere sind schon wieder fast zu schön, wie z. B. "Stop Foolin", das durch seine analogen 70er Synthie-Sounds und die warme Wah-Wah-Gitarre etwas an AIR erinnert. Gegen Ende wird es mit dem bedrückend-klaustrophischen "I Need Some Help" dann aber auch mal richtig düster - ein großartige Einstimmung zum Amoklaufen. Außerdem werden ein paar echte Hits geboten, wie z. B. das wunderschöne, countryeske "Woo" oder der psychedelisch-poppige Ohrwurm "Letter". In diesem Maße können nicht alle Stücke der Platte überzeugen, aber Gibby Haynes hat hier ein paar echte Perlen geschaffen. Was ihm außerdem hoch anzurechnen ist: Mit dieser Platte hat er gezeigt, dass Popmusik nicht immer und von vornherein schlecht sein muss, sondern dass man Songs schreiben kann, die zwar schnell ins Ohr gehen und angenehm zu hören sind, aber trotzdem die Tiefe und Komplexität besitzen, die sie zu wirklich guten Songs machen.

Gibby Haynes And His Problem


Cover - Gibby Haynes And His Problem Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:51 ()
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Drowning In What I Believe

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Dass Holländer nicht nur souverän im Viertelfinale der vergangenen EM ausscheiden sondern auch gute Mucke fabrizieren können, zeigt uns hier recht eindrucksvoll eine Nachwuchsformation Namens A DAY’S WORK. Die Jungs aus Alkmaar werkeln nun schon seit ungefähr drei Jahren bereits fleißig durch die Gegend, absolvierten dabei viele Liveauftritte (über 60 Gigs in 2003!) und haben so ihr musikalisches Handwerkzeug stetig verfeinert. Als ein Ergebnis dieser Knochenmühle liegt jetzt eine neue 4-Track EP "Drowning In What I Believe" vor. Amerikanisch geprägter Alternative Indie Rock, sie selbst nennen es etwas moderner "Emorock", heißt hier ganz klar die Devise. Die CD wartet mit vier gelungen Songs auf, man fühlt sich des öfteren, was die schönen teilweise melancholischen Parts angeht, etwas an LIVE erinnert ansonsten könnten auch COLDPLAY als Referenz gelten. Sänger Paul zeigt sich hier stimmlich auf gutem Niveau sowie vielfältig im Ausdruck, die Gitarren dürfen neben schönen solis auch immer wieder mal wieder ordentlich Gas geben - kurzum es geht hochmelodisch mit genügend Schmackes zu. Die Jungs driften erfreulicherweise dabei nie zu sehr in den glattgebügelten Mainstreambereich ab, andererseits gibt es aber auch keine tiefer gestimmten Gitarren(bretter) - man bewegt sich irgendwo erfolgreich zwischen diesen stilistischen Extremen. Einzig ein paar vereinzelte Hardcore Schreischübe wurden hier und da mal eingestreut, dies sollten sich A DAY’S WORK zukünftig aber lieber schenken, ist zwar bei vielen Alternativebands derzeit gerade modisch (siehe u.a. auch bei LEAF) einige härtere "Geschichten" mit einzubauen aber diese Trendanbiederung hat man hier doch gar nicht nötig. Ansonsten paßt alles prima zusammen, die Melodien sind eingängig, der Songaufbau ist stimmig und die Produktion ist wunderbar klar sowie alles andere als auf Amateurniveau! Zusätzlich gibt’s auf dieser Multimedia-CD: Fotos, Bandinfos, Videos und PC-Bonustracks (z.B. Akustik- bzw. Liveversionen einiger Songs inkl. einer Ballade mit Cello-Begleitung). "Drowning In What I Believe” kann also allen Fans von kraftvollem Alternative-Rock meets New Rock uneingeschränkt zur "Anprobe" empfohlen werden. Der Mix zwischen gefühlvollen und dann wieder packenden Rockarrangements mit leichtem Hang zum Pathetischen macht Lust auf ein hoffentlich bald kommendes komplettes Album von A DAY´S WORK.

Drowning In What I Believe


Cover - Drowning In What I Believe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 16:32 ()
Label:
Vertrieb:
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Here Without You

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3 DOORS DOWN haben es endlich geschafft: Mit ihrer aktuellen Single, der absolut gelungenen Rockballade "Here Without you", die stilistisch fast komplett akustisch sowie mit gelungener Streicherunterstützung daherkommt,ist ihnen der große Durchbruch jetzt auch hier bei uns in Europa gelungen. Das Ding rotiert derzeit durch sämtliche Radiostationen und ist einfach nicht aus dem Kopf zu kriegen. Die Jungs aus dem weltbekannten Escatawpa im Bundesstaat Mississippi (USA) sind ja schon seit 1997 zu Gange und konnten bereits mit ihrem hervorragenden Debütwerk "The Better Life" in 2000 (allerdings nur überm Teich) ganz groß absahnen. Mir gefällt diese Scheibe derzeit immer noch besser als die etwas glatter prdozierte aktuelle Scheibe "Away From The Sun" aber egal, Sänger Brad Arnold bringt diesen melancholischen Song jedenfalls hervorragend und mit ausdrucksstarkem Organ rüber und in dem sehr autobiografischen Text finden sich anscheinend auch viele Hörer selbst wieder. Die Vier Amerikaner beweisen mit "Here Without You", daß sie neben kraftvollen Alternative Rock auch die ruhigeren Töne perfekt beherrschen und vielleicht klappt’s dann mit der nächsten CD auch wieder mit einem absouten Knalleralbum.

Here Without You


Cover - Here Without You Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 14:32 ()
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