Review:

Elysis

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by Gast
Seit mehr als einer Dekade sind auch die Griechen INSIDEAD nun schon unterwegs. Einiges hat sich seit „Chaos Elecdead“ getan: Von Roadrunner hat man sich herzlich dankend verabschiedet und publiziert fortan über Noisehead, ein österreichisches Label, das sich dem (Melodic) Death und Thrash Metal verschrieben hat. Und in diese Spalte fallen INSIDEAD ganz und gar, auch wenn man den dargebotenen Musikstil eigens gern als „Hellenic Folk Metal“ betitelt.

„Elysis“ deutet erneut wie ein stählerner Pfeil auf die griechische Heimat, wie man es von den gebürtigen Athenern gewohnt ist (InsI), was sich jedoch in keiner Weise als störend, sondern als erfrischend anders und außergewöhnlich erweist. INSIDEAD spielen Thrash Metal, der viel Platz für melodische Refrains und gar folklorische Elemente bietet. Zudem glänzt „Elysis“ durch seine sperrige Komplexität: Das Werk weißt bei nur neun Songs immerhin eine Spieldauer von knapp 70 Minuten auf. Dabei bilden die schreiend düsteren Thrash-Vokals einen guten Kontrast zu den teils Hymnen-artigen Refrains, welche partiell durchaus Ohrwurmpotential besitzen („We The Hellenes“, „Together As One“, „Reign Into The Light“, „Athena“). Düstere Backgroundvokals und sanfte Akustik-Passagen nehmen hier einerseits den Kitsch, andrerseits jedoch die Härte. Demgegenüber schlagen Songs wie „Reign Into The Light“ oder „Zero Point“ eher in die Neo-Thrash- bis Neu Metall-Schiene, ohne allerdings den „hellenic“-Aspekt zu vernachlässigen. Ja, INSIDEAD verweisen nicht nur auf die griechischen Landen und die hellenischen Sagen, auch bedienen sie sich des Öfteren ihrer Landessprache, was einen gar heroischen Effekt hat. In dem Titelstück und dem Rausschmeißer „Alexander“ werden die Griechen gar episch und beweisen stille, wie zentrierte und ausschweifende Größe. Ausladende Akustik-Passagen und Sirenen-Geheul weiß der Hörer hier zu vernehmen, zu Beginn von „Elysis“ sogar Vogelgezwitscher.

Professionell und voller Experimentierfreudigkeit gehen die Griechen zu Werke ‒ Höhepunkte hat „Elysis“ ganz klar zu verzeichnen. Doch bei weitem trifft nicht jeder Song gleich stark ins Gehör, die Klinge Athens bleibt so zweischneidig zu beurteilen: wer INSIDEAD nicht kennt, sollte die Jungs mit dem epischen „Alexander“ dem Großen (!) und dem etwas härterem „Reign Into The Light“ an testen. Unvergleichbar INSIDEAD in jeder Hinsicht.

Elysis


Cover - Elysis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 68:40 ()
Label:
Vertrieb:
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The Three-Faced Pilgrim

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by Gast
Der erträumte Tod in Wolfsgestalt ist zurückgekehrt: die Bestie ALGHAZANTH. Mit „The Three-Faced Pilgrim“ ziehen die „majestätischen“ Schwarzmetaller aus Finnland ihre Hörer erneut in den Bann des okkulten Satanismus.
Stilistisch wurde sich auch hier nicht neu erfunden: die Musik ALGHAZANTH‘s lebt nach wie vor durch majestätische Keyboard-Melodien, mystische Schwärze und ihre starke Authentizität, die zwischen den Zeilen hervorschimmert. Auch Chorale Elemente, der ein oder andere (Wind-)Sampler und Akustik-Passagen („In Your Midnight Occard“, „AbraMelekTaus“) weiß der Hörer zu vernehmen. Pompös oder gar kitschig (man vergleiche DIMMU BORGIR) wird es jedoch nie. Auch die Kunst der Variation beherrschen die Finnen: Während der Opener sehr emotional und mystisch daherkommt, beginnt „The Pearl On High“ schon um einiges straighter, wird mit „AbraMelekTaus“ rockiger und in „Promethan Permutation“ finden sich zunehmend Blast Beats.

Was aber wahrlich zu beeindrucken weiß, ist der hohe Stellengrad, den die Finnen dem Black Metal beimessen. Das Lesen des Booklets lohnt sich an dieser Stelle wirklich, strotzt das Heftchen doch von epischer Schönheit und finden sich diverse philosophische Anregungen und Erläuterungen. Mit der bedingungslosen Hingabe zu Gott und okkulten Praktiken („The Pearl On High“, „Promethean Permutation“, etc.), der Freiheit des Menschen den eigenen Tod zu bestimmen („With Sickle, With Sense“), dem vorherbestimmten Schicksal und Geistern (In Your Midnight Occhard“) setzt sich das neue Machtwerk des Quintetts um Schlagzeuger Gorath Moonthorn auseinander. Das Christentum wird dabei intelligent (und nicht provokant oder gar kindisch) hinterfragt.
Einmal mehr zeigen ALGHAZANTH, dass sie vollkommen zu Unrecht zwischen die Stühle fielen. Mit „The Three-Faced Pilgrim“ haben sie ein melodisches, aber dennoch glaubhaftes Stück kältesten Schwarz Metalls erschaffen, mit dem sie sich nicht hinter alten DIMMU BORGIR, SUMMONING oder CRYPTIC WINTERMOON verstecken brauchen. „We are born masters - Why should we submit like dogs!” So ist es, und das fragt man sich.

The Three-Faced Pilgrim


Cover - The Three-Faced Pilgrim Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 46:6 ()
Label:
Vertrieb:
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The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart

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by Gast
Ok, ich muss ein halbwegs objektives Review über eine CD einer Band schreiben, die für mich (und ja, ich weiß, ich bin in dieser Hinsicht einer der ewig Gestrigen) eigentlich nicht mehr in ihrer Ur-Form existiert und die ich eigentlich auch nur noch beiläufig wahrgenommen habe. Aber man muss ja auch mal mit der Vergangenheit abschließen. Außerdem handelt es sich - und das habe ich auch nie abgestritten - immer noch um eine verdammt gute Band. Dies beweisen SEPULTURA auch mit ihrem nunmehr dreizehnten Album, welches auf den kurzen und prägnanten Namen „The Mediator Between The Head And The Hands Must Be The Heart“ hört :) Thematisch spielt „TMBTHATHMBTH“ auf den Film Klassiker „Metropolis“ von Fritz Lang aus dem Jahre 1927 an und zeigt uns auf musikalischem Wege die Parallelen zwischen dem Horror-Szenario von damals und unserer heutigen Zeit. Die Entfremdung des Menschen vom Menschsein durch die technische Entwicklung, aber auch Umweltkatastrophen und die Religionen werden thematisiert.

Schon der Opener „Trauma Of War“ ballert mit Derrick Green's bitterbösen, angepissten Vocals direkt auf die Zwölf. Zum Thema Kirche wird der Ton auch nicht im geringsten freundlicher,
dies wird mit „The Vatican“ gleich mal klar gestellt. Wenn so der Ton bei der nächsten Beichte von Fronthüne Green ausfällt, möchte ich nicht in der Haut des Pfaffen stecken. Ein ordentliches Stück langsamer wird es mit „Impending Doom“, welches trotz slowem Tempos alles, was ihm in den Weg kommt, überrollt. Am ehesten an ältere Stücke, also so ca. aus den 90er Jahren, erinnert „Manipulation Of Tragedy“, was wahrscheinlich an den Tribal-Drums liegt, welche hier Sepultura-typisch mal wieder zum Einsatz kommen. Der folgende Track „Tsunami“ entpuppt sich in meinem Ohr leider nur als eine kleine Welle, die ganz schnell bricht und keines Wegs an eine Naturkatastrophe. Ebenso uninteressant fällt für mich auch „The Bliss Of Ignorants“ aus. Bergauf geht es erst wieder mit „The Age Of The Atheist“, welches eigentlich auch schon die Spitze des Albums darstellt, grandioser Song, der auch gut auf die „Roots“ gepasst hätte! Auf der Spitze verweilen wir auch noch ein wenig um mit „Obsessed“ noch einmal ordentlich die Nackenmuskeln zu strapazieren, bevor wir mit dem Coversong „Da Lama Ao Caos“ auch schon das Ende erreicht haben. Eines kann ich mit Gewissheit sagen: Herr Kisser, Herr Green und Co. haben mit diesem Album mal wieder ordentlich Dampf abgelassen und das volles Brett. Geiler Sound, gute bis sehr gute Songs und ein bleibender Eindruck in meinem Gehörgang, auch wenn ich mir die Besetzung der Band anders wünschen würde, gute Arbeit haben die Jungs auf jeden Fall abgeliefert! Außerdem ... man wird ja noch träumen dürfen.

The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart


Cover - The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:9 ()
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The Knight On The Shark

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„The Knight On The Shark Beside The Ship Which Is Not Sunken Yet“ – so nennt sich jenes Kunstwerk, welches das Cover des neuen SCHIZOFRANTIK Albums ziert. Und so nennt sich auch der 10-minütige Opener, welcher dezent jazzig beginnt und der bis auf wenige, ruhigere melodische Parts einer wahren avantgardistischen, immer wieder deutlich jazzig-progressiven Achterbahnfahrt gleicht – die bereits auf dem Vorgänger „Oddities“ hörfälligen Funk und Crossover Verweise dürfen da auch nicht fehlen. FRANK ZAPPA und KING CRIMSON sind sicherlich Größen, die Martin Mayrhofer zuhauf im LP-Regal zu stehen hat. Mit „Marching Through The Meadow“ gibt es dann sozusagen als Kontra einen eher klassischen Progsong (eingängig und entfernt an TRANSATLANTIC erinnernd). „The Human Slaughter“ (stammt von Martin Mayrhofers ehemaliger Band MORTALITY) ist ein Tango mit Akkordeon, harter Gitarre und Reggeaparts, beim total abgefahrene Instrumentalstück „Nazis On LSD“ darf ein jeder mal zeigen was er kann – vor allem Gitarrenmäßig geht es hier gen Anschlag – man muss es mögen, die Komplexität der Komplexität wegen. Der Psychedelic-Funk-Song „Psychic Scars“ und das verwirrende „Liquid Light“ setzen dies auf gleichem Niveau fort, bevor „Thanx Dog“ uns wieder mit ruhigen, für dieses Album ungewöhnlich gemäßigten Gitarrenklängen wieder zurück holt. Ergo - SCHIZOFRANTIK bleiben wenig nachvollziehbar, voller verquere Tonfolgen, reichlich Effekten und Soundeskapaden und gewollt „schiefe“ Gesangseinlagen – wie gehabt – nichts für einfache Gemüter.

The Knight On The Shark


Cover - The Knight On The Shark Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 49:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Aruagint

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Schon das sehr coole Debütalbum „Vorunah“ des einstigen Ein-Mann-Projektes wusste mühelos zu überzeugen - kein Wunder, denn Sarke (Bass), der auch bei KHOLD und TULUS mitmischt, hatte sich erstklassiges Personal geholt, das sogar bis heute geblieben ist. Neben den stets umtriebigen Asgeir Mickelson (Drums) und Steinar Gundersen (Gitarre), die von SATYRICON bis SPIRAL ARCHITECT alles draufhaben, ist auch die eine DARKTHRONE-Hälfte Nocturno Culto (Mikro) noch an Bord. Stilistisch hat sich nicht allzu viel getan, die Jungs vermischen die Einflüsse ihrer jeweiligen Hauptbands und Nebentätigkeiten mit viel Urschleim der Marke VENOM und CELTIC FROST und einer fast schon progressiven Note. Und genau das ist das einzige „Problem“, das ich nach wie vor mit SARKE habe, nämlich die zähe Vermischung räudiger, rock´n´rolliger Black Metal-Naturgewalten mit dem hohen musikalischen Anspruch aller Beteiligten, die auch „Aruagint“ schwer konsumierbar macht. Anders Hunstand integriert seinen Keyboard-Bombast stets songdienlich und fast schon unauffällig in die durchweg sehr guten, aber auch anstrengenden Songs, die auf der einen Seite herrliche Oldschooligkeit verkörpern, auf der anderen Seite durch das komplexe Songwriting jedoch nur schwer hängen bleiben. Hört Euch als Beispiele nur mal die vertrackten „Jodau Aura“ und „Skeleton Sand“ an; durchdacht ausgetüftelte Stücke, die wie ein Felsbrocken im Magen liegen. SARKE sind eine erstklassige Band, die absolut kein „Allstar-Gehabe“ nötig hat, aber ihr sogar leicht steriler Hybrid aus norwegischer Schwarzmetall-Simplizität und songschreiberischer Komplexität will zumindest bei mir (noch) nicht zünden. Eine saugute Platte ist dieser Drittling aber ohne jeden Zweifel!

Aruagint


Cover - Aruagint Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

R-Evolution

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Musik-DVDs sind immer so 'ne Sache. Mal ein schöner Live-Gig zur Erinnerung des Erlebten oder auch als Trost Pflästerchen für das Verpasste macht schon Spaß. Schwierig wird es, wenn es sich um Interviews, Zusammenschnitte verschiedener Auftritte oder gar - wie hier - um Aufzeichnungen von TV Shows oder gedrehte Musikvideos der Prä-MTV-Ära handelt, welche von der Bildsprache und Inszenierung weit weg sind von heutigen Sehgewohnheiten.

Den entscheidenden Unterschied, um nicht als total belangloses Produkt abgestempelt zu werden, macht hier die gezeigte Band. THE DOORS sind Geschichte und deren Frontfigur und Sänger eine Ikone der Rockmusik. Somit schaut man hier in die Vergangenheit und kann sich in die Zeit, in der die Band "lebte", hineinversetzen. Stil und Lebensgefühl der 70er, mit ihren Klamotten und Farben und dem Drang nach Veränderung der jungen Generation werden "spürbar".

Unter heutigen Gesichtspunkten nahezu spießigen, teils schüchtern wirkenden TV-Auftritten, welche auch noch "Playback" sind, beizuwohnen, hat zuweilen etwas unfreiwillig Komisches. Im Kontrast dazu, dann die Band bei Live-Einschnitten entrückt, verstrahlt, selbstbewusst und energisch zu sehen, mutet schon seltsam an. Natürlich ist der Charismatiker Jim Morrison allemal einen Blick wert.

Der Ton ist so weit klasse, und auch die Farben scheinen teilweise nachbearbeitet und machen alles in allem einen ordentlichen Eindruck. Das Songmaterial ist top, nur ob man zweimal "Break On Through" gebraucht hätte und dafür auf das starke "Riders On The Storm" im braunen Ford Mustang-Video verzichten muss, ist wohl Ansichtssache. Und warum Untertitel in Französisch und Spanisch, aber nicht in Deutsch enthalten sind, kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen.

Es gibt verschiedene Versionen der DVD. Die mir vorliegende Deluxe Edition kommt als nettes Digi-Pack daher, ausgestattet mit vielen Bildern, Texten und interessanten Anekdoten, welche das Teil wertig und anschaulich machen. Gleichwohl, die DVD ist nur was für Nostalgiker, Sammler, Komplettisten und absolute THE DOORS Fans. "Normalen" Musik-Interessierten oder Anhängern der Band ist meiner Meinung nach nur bedingt zu dieser Veröffentlichung zu raten.

R-Evolution


Cover - R-Evolution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 157:0 ()
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Reanimated Homunculus

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Also nein, von einer Reunion-Scheiblette kann man bei „Reanimated Homunculus“ (den Titel muss man dreimal lesen) wirklich nicht sprechen. Vielmehr handelt es sich um ein neues Album einer (fast) schwedischen Formation, die den Namen der alten Wolfsburger PROTECTOR übernommen hat. Im heutigen Line-Up befindet sich kein einziges Gründungsmitglied mehr; Sänger und Wiederbegründer Martin Missy stieß erst 1987 zur Band und wanderte 1995 aus der Autostadt nach Schweden aus. „PROTECTOR 2.0“ existieren seit 2011 und bestehen zu drei Vierteln aus rein schwedischen Musikern, die hier aber alles andere als Mumpitz abliefern und dem teilweise sehr guten Backkatalog (der auf Börsen und im Internet für richtig Asche gehandelt wird) keine Schande bereiten. PROTECTOR gehörten schon immer, wie etwa auch MINOTAUR, VENDETTA oder NECRONOMICON, der zweiten Reihe des heimischen Thrash Metal an und orientieren sich noch immer sehr stark an den 80ern, was man herrlich oldschoolig sägenden Nummern wie dem Opener „Sons Of Kain“, „Holiday In Hell“, dem Titelsong (geiler Stampfer!), dem Ohrwurm „Lycopolis“ oder dem kurzen, punkigen „Calle Brutal“ deutlich anhört. Die qualitativen Sphären von KREATOR oder SODOM werden auf „Reanimated Homunculus“ erwartungsgemäß nicht erreicht, aber echte Hänger findet man hier auch nicht. Ein gelungenes „Comeback“, bei dem ich allerdings hoffe, dass der dünne, blecherne Sound auf meine Vorab-Kopie zurückzuführen ist, und dass das fertige Album deutlich fetter tönt…

Reanimated Homunculus


Cover - Reanimated Homunculus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:31 ()
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Vertrieb:
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Animale(s)

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CELESTE haben sich für ihr neues Werk "Animale(s)" ungewöhnlich lange Zeit gelassen, bei den Vorgängerwerken waren die Franzosen immer schnell mit einem Nachfolger bei der Hand. Die neue Doppelscheibe hat mehr als zwei Jahre auf sich warten lassen, bietet dafür aber auch mehr als eine Stunde Musik. Verstörende, bösartige, nihilistische Musik, genau wie erwartet ("Empreinte d'érotisme"). Die der Musik zugrunde liegende Geschichte um zwei unglücklich Verliebte wird von der Band um Shouter Johan exzellent umgesetzt und in ein schlüssiges Gesamtkonzept aus Text, Musik und Bild gebracht. CELESTE bewegen sich in den zwölf Songs immer wieder aus ihren auf früheren Alben relativ eng gesteckten Grenzen heraus, so finden sich beispielsweise immer wieder Ambient-und Drone-mäßige Passagen ("(Y)"), die geschickt in den Sound eingewoben sind und ihn so erweitern. Grundsätzlich regiert weiterhin vertonte Wut, Aggressivität und purer Nihilismus - in einer Intensität, die die meisten Black Metal-Bands nicht annähernd erreichen. Der Wechsel zwischen sich langsam aufbauenden Parts ("Serrés comme son coeur lacéré") und der sich dann anschließenden Raserei geht CELESTE gut von der Hand, hier trifft Postcore-Wucht auf Black Metal-Wahnsinn. "Animale(s)" ist ein von Anfang bis Ende durchdachtes Werk purer negativer Wucht. CELESTE-Jünger können blind zugreifen, allen Black Metal-Fans, Sludge-Weirdos und Postcore-Fans sei der unglaublich schicke Doppelschlag ebenso an das schwarze Herz gelegt. "Animale(s)" ist zweifellos eines der intensivsten Alben des Jahres!

Animale(s)


Cover - Animale(s) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 69:13 ()
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Vertrieb:
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Nachruf

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by Gast
Faulheit kann man den All-Time Musikern der Thüringer Dark-Elektro Kombo EWIGHEIM nicht unterstellen. Erst ein Jahr liegt die Veröffentlichung von der Full-Length-Scheibe „Bereue Nichts“ zurück, das Release der Neuerscheinungen ihrer Hauptbands EISREGEN (Yanit) und THE VISION BLEAK (Allen B. Konstanz) erst wenige Wochen. Nicht jedoch mit einem minderwertigen Zwischenwurf, sondern mit „Nachruf“ und mehr als kreativem Songwriting kommen die Workaholics im Namen des Todes nun schon zurück.

Lyrisch bewegt man sich hier mit leichter EISREGEN-Manier im tödlich Makaberen. So geht es, wie schon auf den Vorgängern, wieder ausschließlich um den Weg ins EWIGHEIM (denTod). Die mal zuckersüßen, mal gotischen, mal kranken, mal melancholischen und teils sogar poppigen Melodien bilden einen wunderbaren Kontrast zu dieser Thematik: Besonders köstlich ist das „Heimweh“. *g*

Mit elektronischer Gothic-Pop Manier wissen „Die Augen Zu“ und „Falsches Herz“ sich problemlos im Ohr festzusetzen. Doch auch ruhigere Songs wie „Himmelfahrt“, oder mein persönlicher Favorit „Am Meer“ wissen vollauf mitzureißen. Hier kann man den Thüringern zudem astreines Songwriting bestätigen, die wunderbare Stimme von Allen B. Konstanz erledigt den Rest. „Ein Nachruf“ und „Zwischen Menschen“ regen ebenfalls zum Nachdenken an.

Doch gegen Ende fällt die Scheibe leider beträchtlich ab. Kann „Liebeslied“ noch als 08/15 Gothic-Nummer durchgehen, wirkt die Metaphorik in „Glück Im Unglück“ irgendwie sehr daneben, wie auch sonst hier nichts Besonderes geboten wird. Mit „Wenn Es Am Schönsten Ist“ versinkt die Kombo dann leider letztendlich vollkommen im Kitsch, was wirklich unangefochten am Schlimmsten ist. Das Outro, dem Michael Roth seine Stimme leiht, mag auch nicht ganz zum Rest des Werkes passen. Schade, wollte man hier einfach nur fertig werden?

In seiner Gesamtheit betrachtet ist „Nachruf“ jedoch kein schlechtes Album, gar weist es durchaus einige Perlen auf. Eher für hartbesaitete Goten, denn für Düster-Metaller geeignet, sollten UNZUCHT-, ASP-, und EISBRECHER-Freunde ruhig ein Ohr riskieren.

Nachruf


Cover - Nachruf Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:45 ()
Label:
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Tragic Illusion 25 (The Rarities)

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Schaut man mal nicht durch die rosarote Fanbrille, dann stellt man ernüchtert fest, dass die Engländer mit Ausnahme des großartigen 1997er Albums „One Second“ seit ihrem Jahrhundertwerk „Icon“ keine wirklich herausragende Platte mehr veröffentlicht haben. Mal gut (etwa „Draconian Times“ oder „Symbol Of Life“), mal gruselig („Host“ oder „Believe In Nothing“), hat das Quintett auf den letzten drei Scheiben immerhin wieder einen konstant ordentlichen Pegel erreicht, dem sich die Compilation „Tragic Illusion 25 (The Rarities)“ anschließt. Das ist auch kein Wunder, denn das Material stammt fast ausschließlich von diversen Editionen der letzten Alben „In Requiem“, „Faith Divides Us-Death Unites Us“ und „Tragic Idol“ und hält erwähnten Pegel trotz der Tatsache, dass die Songs nicht regulär verwurstet worden sind. Sehr gelungen sind etwa die melodische SPEAR OF DESTINY-Coverversion „Never Take Me Alive“, der Stampfer „The Last Fallen Saviour“, das schleppende, fast schon progressive „Cardinal Zero“ oder das angenehm die Frühtage der Band zitierende „Sons Of Perdition“. Als Kaufanreiz hat man zusätzlich drei bislang unveröffentlichte Stücke auf „Tragic Illusion 25 (The Rarities)“ gepackt: die 2013er Neuaufnahmen von „Our Saviour“ (vom Debütalbum „Lost Paradise“) und „Gothic“ (vom gleichnamigen 1991er Werk), die zwar nicht die dreckige Urwüchsigkeit der Originale haben, aber gut zeigen, wie sie nach heutigen Maßstäben klingen. Hinzu kommt mit „Loneliness Remains“ ein brandneuer, doomiger Song, der kein Highlight darstellt, aber auch nicht negativ aus dem Rahmen poltert. Insgesamt ist diese Zusammenstellung eine gelungene Sache, die niemandem wehtut, aber auch nichts rausreißt. Lediglich die Allessammler von PARADISE LOST könnten angepisst sein, weil ihre teuer erworbenen Sondereditionen nun etwas weniger wert sind…

Tragic Illusion 25 (The Rarities)


Cover - Tragic Illusion 25 (The Rarities) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 59:26 ()
Label:
Vertrieb:

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