Review:

Revenant

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Schaut man sich die Erfolge einer Humpenkapelle wie SABATON an, versteht man einerseits nicht, warum ihren schwedischen Landsmännern TAD MOROSE (ein weiteres Beispiel wären die großartigen (MORGANA) LEFAY) der Erfolg bei einem größeren Publikum bis heute verwehrt geblieben ist - andererseits ist es aber oftmals ein Qualitätsindikator, wenn eine Band eben nicht von jedem Wacken-Kirmesbesucher abgefeiert wird und stattdessen im Underground viel Staub aufwirbelt. Daher verwundert es auch nicht, dass das letzte TAD MOROSE-Werk „Modus Vivendi“ schon zehn Jahre zurückliegt, ein wenig überrascht ist man hingegen, was „Revenant“, das siebte Album seit der Gründung 1991, für ein starkes Comeback-Scheibchen geworden ist. Es wird nahtlos an den Vorgänger angeknüpft; melodische Hymnen gibt es auch hier vom Fass. Völlig ohne Kitsch und hohlen Pseudo-Bombast wissen Songs wie der Opener „Beneath A Veil Of Crying Souls“, der geile, treibende Ohrwurm „Follow“, das schleppende „Ares“, das vielschichtige „Spirit World“ oder das ultraeingängige „Millenium Lie“ mühelos zu überzeugen. Mit dem 2008 eingestiegenen Ex-STEEL ATTACK-Frontmann Ronny Hemlin hat das Quintett zudem einen erstklassigen, kraftvollen Sänger am Start, der seinem Vorgänger Urban Breed in nichts nachsteht. „Revenant“ enthält zwar nicht durchgehend Oberhämmer, jedoch auch keine unnötigen Füller, und durch das anspruchsvolle, nicht primär auf simple Mitgrölkompatibilität und „Hits“ ausgelegte Songwriting wird das Album auch nach zig Durchläufen nicht langweilig. Den „Tipp“ hat sich dieses Comeback allein schon dadurch verdient, dass es stärker ausgefallen ist als das aktuelle ICED EARTH-Werk „Plagues Of Babylon“, was ich im Vorfeld ganz sicher nicht erwartet hätte… willkommen zurück, TAD MOROSE!

Revenant


Cover - Revenant Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:8 ()
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Kingom Of Rust

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RUSTFIELD sind eine noch recht junge Band aus Italien, welche mit "Kingdom Of Rust" ihr Debut präsentieren, dafür aber bereits Gastmusiker wie Trommler John Macaluso (SYMPHONY X & ex YNGWIE MALMSTEEN) oder Federica De Boni (WHITE SKULL) einsammeln konnten. Das mag auch daran liegen, dass die Gründer, Davide Ronfetto an der Gitarre sowie Sänger Davide Ronfetto, ein klares Konzept hatten: Progressive Metal mit Heavy Metal und einigen atmosphärisch-psychedelisch-elektronischen Elementen zu spielen der dennoch nicht in den tiefen des hipsterigen Avantgarde abrutscht.
Alright, klingt gut. Aber: Was kann "Kingdom Of Rust" nun?


Strategisch ist es in einem Review zu der Platte nicht clever, diese Frage zu stellen, denn: "Kingdom Of Rust" ist ziemlich schwierig zu fassen. Die Grundidee wird definitiv umgesetzt - kurze Titel wie "Losing Time" oder "Sacrifice" dümpeln auf positive Art und Weise ruhig, mit elektronischen Keyboard-Sounds und entspannten Basslines daher (Stichwort: PORCUPINE TREE), andere zünden durchaus den Nachbrenner was Prog- und Heavy-Sounds angeht ("Amongst The Fields Of Rust").

Ein schönes Beispiel ist der Song "Waxhopes" (der Song mit allen drei Gastmusikern). Hier wird elegant zwischen ruhiger Stimme mit coolen Bass-Vibes und Drum-Pattern (ich will nicht schon wieder Steven Wilsons Truppe referenzieren...) und straight-fordward gehendem Heavy Metal gewechselt und auch noch das ein oder andere bodenständige, dennoch aber etwas komplexere Prog-Lick eingeworfen.
Einen Spagat zwischen an sich simplen Chords bis zu schniekem Palm-Mute Riff und bösem Solo mit im Gesamtbild dennoch verschachteln gezockten Lines und progressiv-psychedelischem Sound schafft auch ein Song wie "Social Contract" (auch wenn sie glaube ich zwischendurch den gleichen Soundeffekt wie HAMMERFALL auf "Patient Zero" einsetzen...) - die Kombination aus diesem irgendwo simplen Powerchord-Riffing und den komplexeren Riffs macht definitiv etwas her.


Mit dem Gesamtfazit tue ich mir leider denkbar schwer. RUSTFIELD machen ganz zweifelsohne ziemlich gute Musik und halten ihr Versprechen, Musikstile gut in den Kochtopf zu werfen - haben aber auch nach dem mittlerweile sechsten Durchlauf leider teilweise (bei mir) verfehlt so zu zünden, wie es ein Album der Bands an die sie mich (durchaus positiv) erinnern schaffen würde. Nimmt man sich Zeit auf die Einzelheiten der Songs zu achten, vielleicht nebenbei durchs Booklet zu blättern - dann kann RUSTFIELDs Debut einiges. Doch die Zeit sollte man sich definitiv nehmen, als Musik nebenbei taugt es meiner Meinung nach aus den erwähnten Gründen gar nicht. Was ihr daraus macht, das ist euch überlassen.

Kingom Of Rust


Cover - Kingom Of Rust Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:13 ()
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Plagues Of Babylon

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Vor genau zehn Jahren haben sich ICED EARTH mit ihrem großartigen Werk „The Glorious Burden“ ein musikalisches Denkmal gesetzt und nebenbei eines der thematisch umstrittensten Alben der letzten Dekade abgeliefert, das man bis heute gleichermaßen lieben (Musik) wie hassen (Texte) kann. Danach folgten drei Alben, die nicht mehr restlos überzeugen konnten, was sicher auch an den zahlreichen Besetzungswechseln lag, nicht nur in Sachen Mikroschwinger (Rippchen raus, Matt Barlow wieder rein, Matt Barlow wieder raus, Stu Block rein). In diesem etwas unausgegorenen Fahrwasser schwimmt – um das Fazit vorwegzunehmen - leider auch „Plagues Of Babylon“, Langhuber Nummer Elf (zählt man die Compilation „Tribute To The Gods“ nicht mit). Mich beschleicht zunehmend das Gefühl, dass Jon Schaffer das gleiche Problem hat wie Rock´n´Rolf und zu wenige fremde Einflüsse unter seine typische IRON MAIDEN/ SLAYER/ METALLICA-Riffgarnitur rührt. „Plagues Of Babylon“ ist ein über weite Strecken langatmiges, vorhersehbares Album, auf dem nur wenige Songs überzeugen: der epische Opener und Titelsong mit seinem bombastischen Ohrwurm-Refrain, das flotte, hymnische „The End“, das leicht vertrackte „Cthulhu“ sowie das mit typischem ICED EARTH-„Galopp“ versehene „Peacemaker“. Die beiden balladesken Nummern, „If I Could See You“ und „Spirit Of The Times“ zitieren zwar frühere “I Died For Melancholy”-Zeiten, reichen an die eigenen Vorgaben aber nicht ansatzweise heran. Und mit dem Dreierpack „Democide“, „The Cullen“ und „Among The Living Dead“ befinden sich ein paar songschreiberische Schnarchsäcke auf dem Album, die kaum über den Status „Füller“ hinausgehen. Die Coverversion des Johnny Cash/ Willie Nelson/ Waylon Jennings/ Kris Kristofferson-Stückes „Highwayman“, das hier nach und nach von Jon selbst, Russell Allen (SYMPHONY X), Michael Poulsen (VOLBEAT) und Hansi Kürsch (BLINDE GARDINEN) gesungen wird, reißt da auch nix mehr raus, eher im Gegenteil; eine solche Kooperation hätte man origineller und effektiver umsetzen können. Unterm Strich ist „Plagues Of Babylon“, gemessen an den meisten Mitbewerberveröffentlichungen, immer noch eine hörenswerte bis gute Scheibe, aber Vieles klingt wie ein blasses Abziehbild früherer Großtaten und dürfte manchen alteingesessenen Fan enttäuschen.
(do)


ICED EARTH „Plaques Of Babylon“ wurde von Kollege Dennis schon gebührend analysiert und in das eher untere Mittelfeld gerückt, reicht es doch aus seiner Sicht nicht an „frühere Großtaten“ der Band heran. Und tatsächlich fragt man sich ‚Was ist hier schief gelaufen?‘, war und ist hier doch eigentlich genügend Potential vorhanden gewesen.

Tatsächlich weißt „Plaques Of Babylon“ einige Höhepunkte auf und weiß partentiell wahrlich zu begeistern: ICED EARTH sind hier im Vergleich zum Vorgänger (wieder) dunkler geworden, ein eisiger Wind fegt daher und sorgt für Düsternis. Textlich orientiert man sich größtenteils an horrenden Monster Geschichten. Auf der A-Seite, jedenfalls. Und ja, die A-Seite weiß wahrlich zu glänzen und hat ihre Stärken: Das wirklich epische, langsamere „The Culling“, das etwas schnellere „Resistance“ mit eingeblendeten Screams, Stimmverzehrung und prägnantem Refrain und auch das harmonische „The End“ wissen wirklich zu gefallen. Nur „The End“ nach sechs Songs? Hier geht es los, nein, es ist nicht zu Ende, wird die an sich stimmige A-Seite doch um eine weniger homogene B-Seite ergänzt. Schön ist die emotionale Ballade „If I Could See You“ und auch das eingängige „Cthulu“ ist ganz klar ein Höhepunkt des Albums. „Parasite“ indes kommt um einiges härter und fast trashig daher. Mit „Spirit Of Tears“ (eine hübsche Kuschelrock-Ballade) und „Highwayman“ (ein Hauch Counrtry mit Russell Allen und Michael Poulsen) vervollständigen zwei Cover abschließend das kunterbunte Patchwork der B-Seite.

Das also ist schief gelaufen: Mehr Zeit hätte dem Album sicherlich gut getan, ein wenig mehr Stimmigkeit. Hätten ICED EARTH so weiter gemacht wie bei den ersten sechs Songs und an ihrem Konzept gehalten, hätten sie die Balladen und „Cthulu“ einzubinden gewusst, den Lückenfüller „Peacemaker“, das überflüssige und unpassende „Highwayman“ weggelassen und noch ein bis zwei Granaten drauf geschoben ‒ es hätte tatsächlich „Großes“ werden können. So allerdings verbleiben wir hier lediglich bei einem Album mit vielen Anspieltipps und Höhepunkten, das bei mehr Zeit Mühe besser und stimmiger hätte sein können. Schade.

(lf)

Plagues Of Babylon


Cover - Plagues Of Babylon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 62:13 ()
Label:
Vertrieb:
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Clear (EP)

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PERIPHERY starten 2014 mit einer EP (verwirrender Weise mit dem gleichen Namen wie das kommende 3. Album der Jungs, "Clear") mit einem Konzept, welches durchaus als sehr interessant zu betiteln ist: Jedes Mitglieder der Band hat genau einen Song geschrieben - die Chance, dass man auf dem Ding also ein breites Spektrum an Musik findet ist, gelinge gesagt, hoch.



Und genau das ist der äußerst charmante Fall:
"Feed The Ground" gibt mit Anlauf einen musikalischen Roundhousekick aufs Trommelfell und in die Nackenmuskukatur. Mit deftigem Gitarrensound, antreibend-schnellem Chorus und bösen Auf-Die-Fresse-Parts mit abwechselndem klaren Gesang und Screaming ("Feed the f*cking ground!") wird der ruhigere, mehr in Richtung Clear und Metalcore gehende Opener "The Summer Jam" abgelöst.

Die definitiv progressive Seite der Band wird dann beim Instrumental "Zero" mit komplexen, verschachtelten Gitarren- und Drum-Ensembles (anders kann man das wirklich nicht nennen) abgelöst und wirkt ein wenig wie der Spielplatz eines Progressive-Musikers bei dem man vergessen hat, das obligatorische "Jetzt ist aber gut, Takte mit natürlichen Zahlen klingen auch gut!" beim Songwriting zu sagen - also richtig nice!
"The Parade Of Ashes" geht dann wieder in eine komplett andere Richtung, stimmt die Gitarren auf irgendwas im Rahmen zwischen C und Y und klingt Anfangs mit militärisch-klarem Takt ein wenig wie DISTURBED und wird dann über den Song zunehmend heftiger. "Pale Aura" führt das Konzept des Wechsels zwischen Ruhe und Attacke weiter vor und streift dann eher wieder die Core-Schiene.



Fazit: PERIPHERYs Experiment, eine konzeptbedingt bunte EP zu schmieden ist mehr als gelungen und macht Lust auf mehr, bietet sich allerdings vor allem dazu an, sich einzelne Lieblingstracks zu picken anstatt es durchzuhören. Nur das Albumcover strahlt vor Hässlichkeit - aber man kann ja nicht alles haben.


Release: 24.01.2014

Clear (EP)


Cover - Clear (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 29:47 ()
Label:
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Down Among The Dead Men

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Wenn Dave Ingram (ex-BENEDICTION. ex-BOLT THROWER) ein neues projekt ins Leben ruft, spitzen Death Metal-Fans die Ohren. Mit Rogga Johansson (PAGANIZER, RIBSPREADER) und dessen Kollegen Dennis Blomberg (PAGANIZER) sind zudem zwei weitere Leute dabei, die für Erfahrung und Credibility stehen. DOWN AMONG THE DEAD MEN kann dann auch einen starken Death Metal-Einfluss nicht verhehlen ("Dead Men Diaries") und lebt sehr von der ungezügelten Aggressivität gepaart mit schwedischer Gitarrenarbeit (und -sound) und Mr. Ingrams starker Stimme. Wichtiger Stützpfeiler, der so nicht zu erwarten war, ist eine dabei eine Ausrichtung zum Crust, durch den eine ganz große Schippe Brutalität in die Musik kommt und das Debütalbum facettenreicher wird - es ist gibt auf "Down Among The Dead Men" nicht nur Death Metal pur auf die Fresse, sondern rotzige, wütende Metalnummern und oft Metalcrust. Das klappt mal mehr ("Adolescence Of Time"), mal weniger ("Venus Manatrap") gut, kann aber über Albumlänge knapp überzeugen. Dave Ingram meldet sich mit einer interessanten Scheibe zurück, die Fans seiner bisherigen Bands ruhig mal antesten sollten, genau wie Freunde schwedischer Totmetallklänge.

Down Among The Dead Men


Cover - Down Among The Dead Men Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 31:3 ()
Label:
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Damnatio Memoriae (Re-Release)

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by Gast
Wenn sich ein Label wie Pure Steel einer Band annimmt, um deren Self-Release in neuem Glanz und unter eigenen Fahnen neu zu veröffentlichen und zu promoten, dann muss das wohl was heißen: Vorhang auf für MEDUSA’S CHILD, die leibhaftige Ausgeburt der Gorgone Medusa, deren schuppenbedecktes und von Schlangenhaar umrahmtes Antlitz einen jeden Mann zu Stein erstarren ließ. Der Krieger Chrysor und die heldenhafte Hippokrene Pegasos entstammen der von Athene verfluchten und Zeus Sohn enthaupteten Gottheit: Und kriegerisch und voller epischer Anmut zugleich kämpft sich die Band nach vorn, heldenhaft macht sie aufmerksam auf das, was die Menschheit gern verdrängt: Die Begegnung der Indianer mit dem weißen Mann. Ein „Damnatio Memoriae” (eine absichtlich verdrängte Begebenheit) ist es nämlich, dass dies den kulturellen Untergang der Urvölker bedeutete.

So überrascht MEDUSA‘S CHILD gleich zweimal: Kein Songwriting über griechische Mythen und kein Gothic-Metal, wie das (wirklich unpassende) Artwork zunächst suggerieren mag. Die nun in der Schweiz lebenden Ur-Thüringer spielen melodischen Metal, mit Tendenzen zur geballten Macht und gehärtetem Stahl: Mal in Klavier-durchtriebener Power-Metal-Manier („Unchained Soul“), mal von Schreien und harten Gitarren-Riffs geritten („Three Clowns“ und „Brave“) oder gar in balladesker Form („The Old Man Say“) beweisen die Jungs ihr Können. Auch „Wounded Knee“ entpuppt sich mit seinem kontrastreichen Aufbau und den doppelläufigen Gitarrenspuren als wahre Perle, während der Titel-Song in langsamerer Machart und mit Hymnen-haften Refrain ebenfalls voll ins Korn trifft. Gewürzt wird das ganze durch jede Menge (7/16) instrumentale Interludes, welche mit ihrem mal düstern („Prelude Of Tragedy“), mal ethnischen („Sun Is The Witness“ und „The Earth Only Endures“) zur Atmosphäre beitragen und das lyrische Konzept unterstützen.

Zwischen Eingängigkeit und kompositorischem, wie lyrischem Anspruch schwankt „Damnatio Menoritae“. Mit jedem Durchlauf gewinnt das (erstmals 2009 (!) veröffentlichte) Werk an Größe. „Pure Steel“ haben mit MEDUSA’S CHILD wohl einen guten Fang gelandet … Melodischer Metal ohne Wikinger und Drachen, ohne Kitsch und Nerv-Potential.

Damnatio Memoriae (Re-Release)


Cover - Damnatio Memoriae (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 57:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Tod: Part 1

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by Gast
Der Tod ist die wohl bestechenste Persönlichkeit im Black Metal. So wundert es nicht, dass mit „Tod: Part 1“ nun ein weiteres Konzeptwerk zu Ehren des Gevatters auf dem Markt ist. Und dachte man schon, es hätte sie endgültig dahin gerafft, sind (THE TRUE)BELTEZ nach einer Künstler-Pause von satten neun (!) Jahren endlich zurückgekehrt. Wer kennt sie noch? BELTEZ aus Nordrhein-Westfahlen, BELTEZ gegen Alles (und für den Tod), BELTEZ gegen NSBM. Dabei gab es hier schon was zu hören: 2002 fasste „Beltane“ die beiden Demos zusammen, 2004 folgte der „Selbstmord“. Auferstanden von den Toten wird sich diesem nun unter den Fahnen von „Bret Hard“ gewidmet. Der Untergrund lebt. Wieder.

BELTEZ schaffen mit „Tod: Part 1“ wie auch schon mit den Vorläufern vergangener Tage den schwierigen Spagat zwischen Underground und Klasse: BELTEZ klingen roh und verdorben, die Texte sind aber dennoch ausgeklügelt, die Songs beinahe feingliedrig und Komplex. Dass ein immenser Zeitaufwand in dem Werk steckt, merkt man hier deutlich. Während der Opener von straighten Gitarren-Melodien getragen kommt der „Selbstmord“ um einiges verfrickelter und zunehmend depressiv daher. Auch hier wird auf ausgereifte Lead-Gitarren und einen satten Bass, sowie stimmungsvollen Krächz-Gesang der Marke BURZUM gesetzt. „Endzeit“ schafft eine durchaus apokalyptische Stimmung und lässt sich durch den vermehrten Einsatz von Keys und Samplern schon fast in die Space-BM-Sparte rücken, während „Zu Den Sternen Blickend“ eine gewisse Epic innewohnt und das „Naglfar“ grimmig daher poltert. Abschließend bringt das SLIME-Cover „Der Tod Ist Ein Meister Aus Deutschland“ die Thematik des Albums noch einmal auf den Punkt, auch wenn es musikalisch mit dem punkigen Gitarrenspiel und Gesang etwas arg aus der Reihe fällt. Einigen wird dieses Cover vielleicht sauer aufstoßen, ich finde es (wenn auch nicht passend) so doch immerhin gut gemacht.

Summa Summarum ist der „Tod: Part 1“ wirklich gelungen, vielleicht sogar eine der besten Veröffentlichungen des Jahres in diesem Bereich des Schwarzmetalls. In sich mehr als stimmig besticht das Werk obendrein optisch: Ja, Dod, Flagg, Gezuecht und Herr Tod haben sich hier Gedanken gemacht. Doch neun Jahre? Bei einem Cover und zwei Tracks („Selbstmord“ und „Zu Den Sternen Blickend“), die schon auf der „Selbstmord“-Scheibe zu finden waren?

Tod: Part 1


Cover - Tod: Part 1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 42:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Evil Prevails

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CONVULSE sind eine entspannte Band, wenn es um Veröffentlichungen geht. Vielleicht auch etwas phlegmatisch, das mag jeder für sich selbst entscheiden. "Evil Prevails" ist jetzt ein neues Langeisen der Finnen-Deather, das so dermaßen Old School ist, dass die Mitt-90er grüßen lassen. Überraschenderweise haben CONVULSE sich aber auf nicht auf das Runterrotzen eines Dutzend schrammeliger Death Metal-Songs beschränkt, sondern in den acht Nummern jede Menge Ideen verarbeitet und das Ganze in einen schönen analogen Sound gepackt. Beim Sound gibt es dann auch nichts zu meckern, der passt und kommt druckvoll aus den Boxen. Beim Songwriting fehlt CONVULSE leider der rote Faden, viele Ideen werden nur angerissen und bekommen so nicht die nötige Zeit zur vollen Entfaltung; "Evil Prevails" wirkt dadurch unfertig und unerwartet hektisch. Zudem ist der bellende Gesang zu eintönig, um mit den vielen Ideen mithalten zu können, Akzente setzt er kaum. CONVULSE können den ein oder anderen Old School-Fan sicher überzeugen, aber im Death Metal-Genre nicht über einen Mittelmaß-Platz hinauskommen.

Evil Prevails


Cover - Evil Prevails Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:53 ()
Label:
Vertrieb:
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Bridge The Gap

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Yep, die Entscheidung ein ganzes Album mit Doogie White als Sänger aufzunehmen, war goldrichtig. Hatte ich doch mit dem "Vorgänger" Michael Voss so meine Probleme. Dessen Stimme wollte in meinen Ohren so gar nicht zu Schenkers klassischem Hardrock passen. Umso mehr fügen sich nun gleich einem Getriebe die Zahnräder ineinander und bringen wohlig hart und vertraut die "Schenker-Maschine" zum schnurren. Mit dazu tragen auch die ex-SCORPIONS-Genossen Herman Rarebell und Francis Buchholz als Rythmus Fraktion bei.

"Bridge The Gap" ist eine gelungene Verschmelzung alter M.S.G. Vibes, mit Ronnie James Dio geprägter RAINBOW Zeit. Schenkers Spiel wankt zwischen stampfender Wut und schwebender Leichtigkeit durch die Songs und drückt ihnen seinen "Stempel" auf. "To Live For The King", "Black Moon Rising" oder "Temple Of The Holy" sind klassische, episch durchzogene, vor sich hin marschierende Hardrock Songs, die ich in dieser Qualität schon lange, lange nicht mehr gehört habe. Oder "Dance for the Piper" ist mit seiner ausgefallenen Melodieführung ein typischer Michael Schenker Song, der sich auch auf "One Night At Budokan" wohlgefühlt hätte.

Alles in allem ist die neue Schenker DIE Veröffentlichung 2013 für Anhänger des Hardrocks der altvorderen Zeit, als noch Könige regierten und Drachen durch die Songs schwebten, Musik noch auf Platten gepresst wurde und Anschnallpflicht nur in der Achterbahn galt.

Bridge The Gap


Cover - Bridge The Gap Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 49:20 ()
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As Death Awakes

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Die schönsten Momente sind immer die, in denen man eine Scheibe einer noch völlig unbekannten Band in den Player legt und richtig geplättet wird aufgrund der unerwartet starken Leistung der Musiker. So ist es auch mit „As Death Awakes“ gewesen, dem Debütalbum dieses österreichischen Trios. Von 2007 bis 2010 unter dem Namen DAMAGE unterwegs, haben die Jungs seit ihrer Umbenennung bislang eine EP sowie eine Split mit den Schweden TERRORAMA veröffentlicht, denen sich nun vorliegender knackig kurzer Popotritt anschließt. Man hört der Band ihre Plattensammlung, die anscheinend von KREATOR, SODOM, DESTRUCTION, SLAYER und DESASTER über OVERKILL, NUCLEAR ASSAULT und TESTAMENT bis hin zu EVILDEAD und HIRAX reicht, mühelos an, kommt aber nicht dazu, DEATHSTORM als bloße Kopisten oder blasses Abziehbild abzutun. Obwohl das Rad hier mitnichten neu erfunden wird, klingen die stets auf den Punkt kommenden Songs herrlich frisch, ordentlich rotzig und pendeln gekonnt zwischen schnellen Passagen und sägendem Midtempo, wobei die Riffs zwar sehr vertraut, aber nie uninspiriert wirken. Einzig die etwas dünne, trockene Produktion kann man als kleinen Angriffspunkt erwähnen, aber die tut der Qualität von Brechern wie „Awakening Of The Dead“, „Prepare For The Slaughter“ oder „Nebelhexe“ keinen Abbruch. DEATHSTORM halten über die gesamte Spielzeit ein sehr hohes Niveau, und auch wenn sie als Songwriter noch etwas zulegen können, muss man „As Death Awakes“ als geilen Einstand durchwinken, der jedem Thrasher alter Schule gefallen wird. Top!

As Death Awakes


Cover - As Death Awakes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:53 ()
Label:
Vertrieb:

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