Angriff! Eine „internationale Thrash Attacke“ ‒ ZOMBIE LAKE heißt die Fusion Schwedens (Martin, PROTECTOR) und der Vereinigten Staaten (Derek, Ex-NEGLECT). Kann das gut gehen? Zumindest bei dem Veröffentlichungstermin funkte schon jemand gehörig dazwischen: So erschwerte Wirbelsturm „Sandy“ den Kontakt der Musiker. Überlebt haben sie jedoch alle, und da ist sie nun mit leichter Verspätung: Die „Plaque Of The Undead“ von ZOMBIE LAKE.
Wie mag etwas klingen, was über so große Distanzen hinweg produziert wurde? Es überrascht ‒ Klingt überraschend Deutsch und nach alten SODOM, überraschend handgemacht und über alle US-Trends hinweg auch sehr nach den 80ern. Roh und ungeschliffen gehen die Jungs in ihrem Projekt zur Sache.
Was hier etwas untergeht ist das leicht dumpfe Schlagzeug. Dafür bietet Derek Schilling gut gekonntes Riffing und Marin Missy brüllt sich in krächzigem Soundgewand die Seele aus dem Leib, der Fokus liegt hier auf dem Gesang. Die Zombie-Thematik passt auch gut zu der Musik, das animierte Artwork wäre wohl gezeichnet schöner (und echter) gewesen.
Nun, wie ist die Quintessenz dessen, was die nach dem recht mittelmäßigen Horrorfilm benannten Mannen von sich geben? Keine Thrash-Legende ist hier zu erwarten. Kein experimentelles Projekt, nichts Persönliches und nichts Kontinentales. Rauen Old School Death Metal in durchaus hörbarer Qualität bieten ZOMBIE LAKE auf „Plaque Of The Undead“. Das klingt nett nebenher, weiß durchaus einige Höhen zu verzeichnen, ist aber nichts für die Ewigkeit. Besagte Höhepunkte: Der Opener im SODOM-Stil und „The Cementery“ welcher mit Clean-Passagen für Aufsehen sorgt. Fans der „Teutonic Four“ sollten hier auf jeden Fall mal reinhören.
Sorgt die Identität des mysteriösen Staatsgefangen (mit der eisernen Maske) Ludwig XIVs auch nach Jahrhunderten noch für Rätsel und Spekulationen (War er der Bruder des Königs? Sein illegitimer Sohn? Sein leiblicher Vater?), dürfte die Identität der belgischen Metal Band IRON MASK spätestens seit der Hit-Veröffentlichung „Black As Death“ in 2011 bekannt sein, handelt es sich doch hier um das power-metallische Gegenstück zu Dushan Petrossi’s Symphonic-Metal-Band MAGIC KINGDOM. Und auch die neue Veröffentlichung „Fifth Son Of Winterdoom“ muss sich keinesfalls hinter einer eisernen Maske verbergen, liefern die Jungs hier doch nach wie vor eine gelungene Mischung aus Power- und Melodic- Metal mit einem Hauch von Classic und Hardrock ab. Eingängiger sollten die Songs im Vergleich zum Vorläufer werden, und das hat in punkto Refrain auch super geklappt: Schon nach dem zweiten Durchgang bemerkt man den teils hohen Wiedererkennungswert der Refrains. Hier gibt es mystisch-epische („The Picture Of Dorian Grey“) wie fast hymnische Stücke („Back Into Mystery“), neoklassisches („Like The Lion In The Cage“), rockiges („Angel Eyes Demon Soul“ und „Rock Religion“ und mit dem wunderschönen „Father Farewell“ sogar eine tiefgreifende Ballade, die Leader Petrossi zu Ehren seines verstorben Vaters schrieb. Mark Boals (u.a. YNGWIE MALMSTEEN)weiß stimmlich sehr zu gefallen und beweist ein großes Stimmvolumen. Dass Petrossi neben dem Songwriting auch sein Seiteninstrument perfekt beherrscht, ist keine Frage.
Und dennoch gelang es IRON MASK mit „Fifth Son Of Winterdoom“ nicht ganz den Vorgänger zu übertrumpfen. Zum einen mag das an der fehlenden Weiterentwicklung liegen, zum anderen an den teils zu langen Songs. Lange Songs als Abschusspunkt? Nun, einiges wirkt hier fast unnötig in die Länge gezogen, so holt der Titeltrack bei recht wenig Inhalt viel zu weit aus, bei „Seven Samurai“ sorgt die leichte Progressivität nicht für Wohltat und auch viele Soli wirken stellenweise zu überzogen.
Über diese Makel hinweg ist das Album aber durchaus nicht zu verachten und Jedem, der einen Mix aus Power-, Heavy- und Symphonic-Metal sucht trotz des „Winterdooms“ wärmstens zu empfehlen. Für Fans von RHAPSODY, ORDEN OGAN, GRAVE DIGGER.
oh muss er sein, kalt und frostbitten, echter Black Metal. Unleserliche Schrift, thigte Synonyme, Texte über Krieg, Winter, Verderb und Tot. Gegen die Christenheit, gegen Fortschritt, gegen moderne Produktion. Man bleibe im Underground … man werde KULT. Der Name ist hier tatsächlich Programm: Die Italiener klingen wie den Neunzigern entsprungen, wie im hohen Norden geboren. KULT machen es sich einfach, vereinen sie die musikalischen Höhepunkte alter Black-Metal-Größen wie DARKTHRONRE, ISVIND und MAYHEM doch gar. Tatsächlich wird diese Spielart mehr als gut beherrscht: Roh und düster, mit Aggression und geballtem Hass, einem Hauch von Melodie und passendem, aber nicht zu prägnantem Keif-Gesang von Tumulash treffen die Stücke direkt ins Mark. Die Akzentuierung liegt bei den Italienern vor allem auf tief gestimmten Saiten-Instrumenten und den Vocals, während das Schlagzeug meist etwas in den Hintergrund rückt und nur vereinzelt stärker zu Tage tritt. Dass die Band trve ist und ohne Keyboards, Bombast und Chor auskommt muss hier wohl nicht erwähnt werden. KULT können langsam („Malicious Metamorphosis“ und „Raging Curse upon Man“), KULT können schnell („To Flagellate Life“, „Into Deadly Coils“), gar majestätisch („Sons of Nightfall“) und wie in den 90’ern („Senza Pace“ ‒ „Ohne Frieden“) selbst auf Italienisch trven, Old-School Black Metal spielen. Das klingt gut und weiß zu gefallen, kommt einem das Dargebotene auch leider fast vor dem Hören schon bekannt vor. Hier gibt es keinen Platz für Innovationen, dafür aber alt-nordische Qualität aus dem Süden! Anspieltipp der Scheibe ist „Malicious Metamorphosis“.
Ein („B“-)Zepter glänzt golden unter dem Himmel der Naturgewalten (siehe Artwork): BENEDICTUM ‒ „Obey“, das klingt doch nach einem Anspruch auf den Metal-Thron, oder nicht? Soll dem alten B(O)UND aus San Diego nun endlich das gelingen, was sie mit „Dominion“ und deren Vorreitern jeweils knapp verfehlten?
Nun, zunächst einmal scheint es ganz danach auszusehen: Zerberstendes Glas und jede Menge Feuer, während Veronica Freeman sich die Seele voller Göttlichkeit aus dem Leib kreischt. DIO und Freddy Mercury seien hier als Idole der Sängerin genannt, und das hört man anfangs bei jedem Ton. Pete Wells haut das ein oder andere gute Solo raus, und auch die Neulinge in der Rhythmus-Fraktion (Aric Avina und Rikard Stjernquist (JAG PANZER)) liefern ein (ein)druck(s)volles Spiel. Punkten können BENEDICTUM vor allem bei flotten Nummern wie dem klirrenden „Fractured“, „Obey“ oder „Evil That We Do“. Dank der glasklaren und kräftigen Produktion glücken aber auch durchaus langsamere Songs wie „Crossing Over“ oder „Die To Love“. BENEDICTUM wissen in jedem Fall durch ihre immense Härte zu beeindrucken, auch die Stimme Veronicas glänzt durch ihre Kraft.
Doch um das goldene Zepter des US Heavy-/Power Metals zu erhalten fehlt es dem Quartett doch letztendlich an irgendwas. Viele gute Songs weiß „Obey“ zwar zu verzeichnen, aber eben doch auch den ein oder anderen Durchhänger. Für Heavy-Fans der neueren Schule oder Freunde kraftvoller Stimmen und druckgeladener Gitarren ist das Werk aber allemal empfehlenswert! Eine stilvolle Mischung aus BATTLE BEAST, GRAVE DIGGER, JUDAS PRIEST und DIO wird immerhin zum Besten gegeben.
Da ist sie, die erste Vorlage VYREs, „The Initial Frontier Pt. 1“: ein Werk an dessen „Wetterkreuz“ sich die alten GEISTer schieden. Nun lässt es sich nicht übersehen, sind die musikalischen Differenzen doch weit mehr als offensichtlich. Drifteten (G)EIS(T) mit „Wetterkreuz“ zurück in den Old School-Bereich, geben sich VYRE ungehalten den Weiten des Universums hin. Gar von futuristischem Avantgarde Black Metal kann man hier sprechen!
„The Initial Frontier“ ist ein zweiteiliges Konzeptalbum über das Zusammentreffen einer fiktiven, anorganischen Zivilisation mit der Menschheit. Ein fernes Universum, in einer anderen Zeit wird beschrieben und im 2014 folgenden „Pt. 2“ näher ausformuliert.
Musikalisch gehen die Ex-(G)eis(t)er hier ausgesprochen experimentell zu Werke. Zunehmend progressiv widmen sie sich ihren Sci-Fi-Visionen. Von Black Metal kann man in der Tat sprechen, bezieht man sich auf KG Cyphers harschen Gesang und heftig schmetternde Blast-Beat-Passagen. Doch ur-plötzlich kann das Ganze umschlagen, so dass eine Sound-Lounge-Atmosphäre entsteht. Platz für verstärkten Einsatz von Cello (Nostarion), Chor, Orchester und elektronisches Dröhnen. Was aber in jeden Fall maßgeblich stilprägend für VYRE ist sind die synthetischen Klangelemente die dem ganzen an Modernität, Kälte und Eigenständigkeit verleihen. So sehr klingen VYRE nach Science-Fiction und Weltraum ‒ So düster, so kalt. Ein gewisser Reiz und Anspruch ist der Crew auf keinen Fall abzusprechen, die Produktion wirkt sehr „zeitgemäß“ und auch das Arrangement wirkt ausgefeilt. Lediglich das Schlagzeug klingt etwas dumpf und schwach. Handelt es sich bei „Android“ um einen Drum-Computer?
Innovation und Mut zur Abgrenzung beweisen VYRE mit ihrer ersten Veröffentlichung: Eine seichte GEIST-Atmosphäre lässt sich hier und da vernehmen, mal klingen IHSAN, ARCTURUS, KLABAUTERMANN oder gar NOCTE OBDUCTA („Miasma“) durch ‒ doch stets verfremdet und futuristisch.
Wenn man sich diese Scheibe anhört, mag man kaum glauben, dass Robert Persson ursprünglich aus der Thrash- und Death Metal-Ecke kommt. Dass er sich jedoch noch nie ausschließich einer bestimmten Stilrichtung verschrieben hat, zeigen schon die diversen Bands, mit denen er seit Mitte der 90er Jahre zusammengearbeitet hat, als da wären RUNEMAGICK, THUNDER EXPRESS, DEATH BREATH, DUNDERTÅGET, IMPERIAL STATE ELECTRIC, SLINGBLADE und DAGGER. Äußerst umtriebig also, der Herr Persson. Sein Solo-Album bietet allerdings keine wilde Mischung aus diesen ganzen Einflüssen, sondern klassischen, geraden, soliden Rock, den man „ehrlich nennen würde, wenn das nicht etwas negativ konnotiert wäre. Hier wird tief in die 70er-Kiste gegriffen, es gibt kurze, knackige Songs zwischen THIN LIZZY und UFO zu hören, und neben catchy Refrains gibt es auch immer wieder wunderbare zweistimmige Gitarrenläufe zu hören. Mit dem stimmungsvollen „Can't Change“ zeigt Persson außerdem, dass ihm auch ein bluesiger Einschlag vortrefflich steht. Verglichen mit dem neuen Album seines Landmanns Nicke Andersson (der hier auch mitgewirkt hat) und dessen HELLACOPTERS-Nachfolge-Band IMPERIAL STATE ELECTRIC ist bei Persson die Hitdichte höher. Allerdings könnte der Sound etwas mehr Dreck vertragen, denn dieser kommt ein bisschen zu glattgebügelt daher. Spaß macht die Scheibe trotzdem, und selbstredend gibt es hier einige tolle (und nie zu lange) Gitarrensoli zu hören. Und besonders Fans der oben genannten Bands dürfte das Album ein seliges Grinsen aufs Gesicht zaubern.
Es hat ein wenig Zeit gebraucht, bis die neue AUGUST BURNS RED-Scheibe "Rescue And Restore" in Vinylform da war, aber das Warten hat sich gelohnt: das Teil macht nicht nur optisch was her, sondern überzeugt auch musikalisch. Und das auf ganzer Linie. "Leveler" war scbon eine sehr gute Scheibe, mit der sich die Metalcorler verändert und weiterentwickelt hatten, "Rescue And Restore" zeigt sie sogar noch weiter gehend. Songs wie das mit interessanter Gesangsstimme und Trompetenunterstützung ausgestattete "Creative Captivity" oder das mit ruhigem Zwischenpart überzeugende "Beauty In Tragedy" sind hochinteressant und erweitern das Spektrum der Platte ganz erheblich. Natürlich liegt dem allen immer noch heftiger Metalcore zu Grunde ("Echoes"), dieses Fundament wurde um viele neue Einflüsse erweitert, die von den Musikern zu komplexen wie eingängigen Songs zusammengefügt wurden. Am Ende ist "Rescue And Restore" eine durchgehend überzeugende Platte, die Metalcore in eine neue Richtung bringt und mit der AUGUST BURNS RED nicht nur nahtlos an "Leveler" anknüpfen, sondern auch alle Fans zufriedenstellen werden. Der Spagat zwischen Kontinuität und Weiterentwicklung (oder Veränderung) ist der Band total gelungen. Chapeau!
Fernab alles polnischen Düster-Metalls sind CRYSTAL VIPER zurückgekehrt. Wie eh und je zeigt sich die Band um Frontröhre Marta nahezu besessen vom Heavy Metal, liegt die letzte Veröffentlichung mit „Crimen Excepta“ doch gerade einmal ein Jahr zurück. Eine wahre „Possession“ ‒ das nun fünfte Album innert sechs Jahren ‒ stilgerecht veröffentlicht an Freitag dem 13. Dezember, schmackhaft gemacht durch die Single „Fight Evil With Evil“, welche bereits an Halloween zum kostenlosen Download freigeben wurde.
Da wundert es also nicht, dass CRYSTAL VIPER oftmals wie MERCYFUL FATE in Frauengewand erscheinen und alte WARLOCK-Fans hier den Ansatz eines Ersatzes fanden (was nicht zuletzt an „Leather Witch“-Martha liegen mag). Wie gewohnt spielen CRYSTAL VIPER klassischen Heavy Metal, dem die raue, mal kreischende, mal beschwörende und mal sehr melodische Stimme Marthas das gewisse etwas verleiht. Am besten funktioniert diese, wenn es etwas clearer zur Sache geht, wie es in der Fast-Ballade „Why Can’t You Listen“, „You Will Die You Will Burn“ oder dem nahezu verschwörerischen „We Are Many“ der Fall ist. Doch auch bei härteren, raueren und zunehmend höheren Stücken wie dem quasi Titel-Track „Julia Is Possessed“ (in Begleitung von DESASTER’s Sataniac ) oder dem bereits bekannten „Fight Evil with Evil“ in dem Harry Conklin (JAG PANZER) zu hören ist, passt alles. Von Lob ausgeschlossen seien lediglich die kreischenden „Voices In My Head“ welche echt schmerzen und als Opener für ziemliche Verstörung sorgen. Gelobet die Besserung, welche ja wahrlich zu Tage tritt. Auch das RIOT-Cover „Thundersteel“ ist der Heavy-Metall-Kapelle geglückt.
Ein schönes Album der alten Schule haben CRYSTAL VIPER mit „Possession“ hervorgebracht ‒ wahlweise in rot oder in blau (entscheidet man sich für den Kauf einer LP). Eine sanfte Patschuli-Wolke umschwebt den harten Rock Sound der Polen, ohne unnötige Theatralik und Kitsch. Evile Lyriks, ein Hauch räudige Düsternis und jede Menge Heavy Metal!
IRDORATH (nach der Insel mit dem untoten Drachen in Gothic II benannt) „Erwach(t)en“ erstmals 2006 aus ihrem Alpen-Winterschlaf. Nur ein Jahr später ließ die „Götterdämmerung“ den „Zorn Der Elemente“ flogen, 2010 bewies man sich als „Dekonstrukteur Des Fleisches“. Nun (2013) melden sich IRDORATH mit neuem Bassisten, Markus am Mikro und „I Am Risen“ zurück.
Was Gesang nicht alles ausmachen kann … Waren IRDORATH mit ihren Vorreitern doch stets eher dem (Gothic-) Black Metal zuzuordnen, treibt es die Össis nun mehr in Richtung Thrash- bis gar Death Metal. Während Renè auf den letzten Alben deutsche Lyrics ins Mikro keifte, growlt Markus ‒ mit weitaus tieferer und aggressiverer Stimme ‒ ausschließlich auf Englisch (die Aufbereitung „Windgeist“ außer Acht gelassen). Der Black-Anteil ist zwar noch durchaus in Form von Blast Beats und Akustik-Passen vorhanden („Mother Of All Lies“, „No Homan No War“), während weite Riffs und doppelläufige Gitarren Parts („Hammer And Nails“) sowie leicht progressive Auswüchse („Journey To Insanity“) von fragilem Können zeugen ‒ dennoch weicht dieser Anteil immer mehr (melodischem) Thrash Metal.
Lyrisch stellt „I Am Risen“ zur Hälfte die Jesu-Geschichte in neuer Interpretation vor: Es beginnt mit der Vergewaltigung Marias durch Gott und endet mit einem auferstanden, frustrierten Jesus. Auf der anderen Hälfte des Össi-Werkes werden die „heilige Schrift“ und das Christentum kritisiert und auseinander gepflückt („Mother Of All Lies“, „No Human No War“). Zusammen mit den verstärkten Death-Einflüssen denkt man hier glatt an DECIDE. Für das gar epische Artwork zeigte sich Jan Yrlund (u.a. TYR, KORPIKLAANI) verantwortlich. Stilistisch sei hier auf musikalischer Ebene jedoch eher zu Vergleichen mit OBSCURITY oder INQUISITION geraten.
WITCHBURNER aus Fulda gründeten sich bereits 1992 und gehören damit sozusagen (in etwa zusammen mit DESASTER) zur zweiten heimischen Thrash Metal-Welle, die sich nach Truppen wie PROTECTOR, VENDETTA, NECRONOMICON oder MINOTAUR hinter den Zugpferden KREATOR, SODOM und DESTRUCTION eingereiht hat. Trotz rund einem Dutzend Besetzungswechsel in 20 Jahren schaffen die Jungs in schöner Regelmäßigkeit gute bis sehr gute Veröffentlichungen, in deren Riege sich Album Nummer Sieben, „Bloodthirsty Eyes“, nahtlos einreiht. Müsste man WITCHBURNER mit einer der großen Urväter-Bands stilistisch vergleichen, dann käme man am Ehesten auf DESTRUCTION, denn die „verwaschenen“ Riffs (gerne auch mit SLAYER garniert!) haben die Hessen ebenso drauf wie die kreischenden Soli und den rotzigen Gesang. Genrefremde Einflüsse sucht man hier vergebens; „Bloodthristy Eyes“ bietet einmal mehr zu 100 Prozent 80er-Kutten-Reinkultur vom Fass – nachzuhören in gelungenen Schraubern wie „Sermon Of Profanity“, „Master And Slave“, dem Titelsong oder „Spirits Of The Dead“. Schade ist lediglich, dass sich auf dem Album trotz des durchgehend hohen Niveaus keine richtigen Übernummern befinden, die „Bloodthirsty Eyes“ von einem guten Retortenprodukt zu einem Pflichtkauf gemacht hätten. Oldschool-Thrasher machen hier aber wie immer nix falsch!