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Towards The Ultimate

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Ihr Debütalbum „Misanthropic Path Of Madness“ war eine schwarzmetallische Dampfwalze erster Kajüte, so dass meine Erwartungen an den Nachfolger „Towards The Ultimate“ relativ hoch gesteckt waren. Doch nach zig Durchläufen stellt man ernüchtert fest, dass es der Haufen aus Oslo nicht geschafft hat, seinen Erstling zu toppen, im Gegenteil. Vielleicht fehlt einfach nur das Überraschungsmoment, aber „Towards The Ultimate“ klingt einfach sehr glatt gebügelt; eine fette (wenn auch leicht matschige) Produktion, wieder ordentlich Dampf auf den Kesseln, weitgehend hymnische Ausrichtung des Songmaterials, aber auch eine gewisse Blutleere, Sterilität und Vorhersehbarkeit kennzeichnen das Album, von dem auch kein einziger Song länger im Ohr bleiben will. Oder anders: Stücke wie „Hellig Jord“, das zugegebenermaßen durchaus gelungene Massaker „Aroused Self-Extinction“ oder „Desolate Predictions“ wirken trotz ihrer kraftvollen Ausrichtung irgendwie weder böse, aggressiv noch majestätisch, sondern leider einfach nur banal und oberflächlich. Dachte ich beim Hören des Debüts noch, SVARTTJERN hätten möglicherweise das Zeug dazu, in Erstliga-Brachialregionen der Marke MARDUK oder DARK FUNERAL aufzusteigen, muss ich hier feststellen, dass sich die Band davon sogar noch weiter entfernt hat, was richtig schade ist. Eine kleine Enttäuschung.

Towards The Ultimate


Cover - Towards The Ultimate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:21 ()
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Seven Bells

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SECRETS OF THE MOON hatten seit dem Releases ihres 2009er Albums scheinbar einige Wechsel im Line-Up zu verzeichnen, was sich aber überraschend wenig im Sound von „Seven Bells“ niederschlägt. Die Niedersachsen gehen auch hier weiterhin in Richtung SATYRICON und setzen den Schwerpunkt auf ausladenden, schleppenden Black Metal, was ihnen in der Umsetzung besser gelingt als beim Vorgänger. Kaum ein Song wirkt unnötig in die Länge gezogen, gleichzeitig ist es SECRETS OF THE MOON besser gelungen, die düstere Atmosphäre ihrer Songs besser zur Geltung zu bringen, was besonders in den letzten drei Songs des Albums deutlich wird. Im Grunde unterscheidet sich „Seven Bells“ nicht sonderlich vom Vorgängeralbum, aber die kleinen Verbesserungen und der stärkere Fokus auf die Atmosphäre machen den Unterschied aus – „Seven Bells“ ist ein atmosphärisch dichtes und handwerklich gut gemachtes Black Metal-Album, das im Gegensatz zum Vorgänger ohne Längen oder redundante Parts daherkommt.

Seven Bells


Cover - Seven Bells Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 59:57 ()
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Ex Lives

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EVERY TIME I DIE haben für ihre neues Werk nicht nur ein interessantes Coverartwork gewählt, sondern mit „Underwater Bimbos From Outer Space“ auch einen der großartigsten Songtitel des Jahres in petto. Wer sich mit den bisherigen Alben der Amis beschäftigt hat, wird den schwarzen Humor erkennen, der sich durch alle Bereiche von „Ex Lives“ zieht. EVERY TIME I DIE haben sich in den elf Songs auf ihre Anfangstage besonnen, gerade was die Eingängigkeit der Songs eingeht sowie die Tatsache, dass „Ex Lives“ leicht zu erschließen ist, ohne eindimensional oder flach zu sein. Die Band steht für brachiale Musik in der Schnittmenge von Hardcore, Metalcore und Screamo, vermengt auf ihre ganz eigene Weise mit Southern Rock und Metal, was zu fies drückenden Songs wie „Revival Mode“ oder das genial-chaotische „Holy Book Of Dilemma“ führt, die beide typisch für den EVERY TIME I DIE-Sound sind. Richtig gut werden die Herren aber im „I Suck (Blood)“ und „Drag King“-Doppelpack, bei dem sie mächtig vom Leder ziehen und zwei aggressive Songs geschrieben, die Live garantiert zünden werden. Die gute halbe Stunde „Ex Lives“ ist voll mit guten, brachialen Songs, die typisch für die Band sind – EVERY TIME I DIE sind auch beim sechsten Album die Ideen nicht ausgegangen, im Gegenteil. Die Band ist frisch wie eh und je. Sauber.

Ex Lives


Cover - Ex Lives Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:2 ()
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My Path To Hell

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Mit einem schwulstigen Intro leiten die Berliner Metalcore-Jünglinge BLACKEN MY MELODY ihre Debüt-EP „My Path To Hell“ ein. Der nachfolgende Sound bietet eine Melange aus Bands wie TRIVIUM, CHILDREN OF BODOM und den restlichen üblichen Verdächtigen des Genres. Keineswegs schlecht gemacht, sowohl spielerisch, soundtechnisch und auch Songschreiberisch. Lediglich der etwas komische Cleangesang kann nicht wirklich überzeugen. Ansonsten reihen sich die bekannten Strukturen und Riffs hinter einander aber leider bleibt am Ende nix davon hängen. Zu beliebig, zu ausgelutscht und zu anbiedernd sind die sechs Songs von „My Path To Hell“. Sicherlich gehen die Kids im Pit bei einem anständigen Konzert drauf steil, aber auf Platte muss noch einiges bei BLACKEN MY MELODY passieren, bis die Jungs ihre Linie gefunden haben. Auf gutem Wege sind sie sicherlich, dennoch sollte man mal eigenen Ideen mehr freien Lauf lassen. Kopien gibt es schon genügend.

My Path To Hell


Cover - My Path To Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:36 ()
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Al Inithar

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Aus Algerien bekommt man nicht aller Tage Musik zugeschickt und so wurde ich höchst persönlich zur Post zitiert, um mir den Umschlag mit den vielen bunten Briefmarken und der CD von LELAHELL abzuholen. Sogar per Einschreiben. Meine Herren.
Also LELAHELL heißt die Truppe aus Algerien, um Frontmann Lelahel. Und richtig fetter Gurgel-Grind wurde da zugeschickt. Wenn mich nicht alles täuscht, wird auf „Al Inithar” teilweise auch auf einer, mir fremden Sprache, geschrien und gesprochen. Ob es Mazirisch, die Nationalsprache Algeriens oder Arabisch, die Amtssprache dort ist, kann ich nicht sagen.
Musikalisch haben wir eine Ursuppe aus old schooligen Grind, Death und Thrash-Elementen vorgesetzt bekommen, die soundtechnisch durchaus in Ordnung geht. Ab und an wird das Geprügel durch Sprechgesang mit Keyboards unterbrochen, oder es wird auch mal eine orientalische Akustikgitarrenspur im Hintergrund abgespielt. Durchaus vertrackte Beats und auch nicht ganz einfach zu durch schauendes rhythmisches Gegrowle, sorgen dann doch des Öfteren für Überraschung. „Al Inithar” ist interessant. Auch mal abgesehen vom Exotenbonus, lässt sich hier wirklich eine Musik entdecken, die man nicht so häufig zu Ohren bekommt. Ordentlich dick, ziemlich rhythmisch, oft stark verschleppt, richtig dreckig und irgendwie böse sind LELAHELL. Mit dem eigenwilligen MAYHEM Cover von „Freezing Moon“ beweisen die drei Herren aus Algerien auch ein gutes Händchen in Sachen Coversongs. Bleibt zu hoffen, dass man LELAHELL demnächst mal bei einem europäischen Label entdecken kann, denn das ist natürlich der Sinn hinter der EP „Al Inithar”.
Hört einfach mal rein bei den Herren.

Al Inithar


Cover - Al Inithar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 21:3 ()
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Trist

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Mit ihrem letzten Album „Cold“ haben die österreichischen Bläckies absolut überzeugen können, was ihnen – so viel sei schon verraten – nahezu auch mit dem Nachfolger „Trist“ gelingt. Das ehemals aus SANGUIS hervorgegangene Duo Aries und Svart legt auch auf seinem vierten Werk eine sehr gelungene Mischung aus Schwarzmetall der alten Schule, einer Prise Black-Thrash und auch einer nicht zu unterschätzenden Portion hymnischer, melodischer Eingängigkeit aufs Parkett. Mit dem geilen, sauflotten Opener (inklusive Killerrefrain!) „The Devil Is Calling My Name“, dem treibenden, majestätischen “Doom Pervades Nightmares”, dem waschechten Ohrwurm “The Forerunner Of The Apocalypse“, dem schleppenden Titelstück und dem stellenweise am jüngere IMMORTAL erinnernden, mächtigen Abschluss „Silence“ haben die Höllensägen wieder ein paar saustarke, nach vorne preschende Dunkellichter am Start, denen jedoch ein paar nicht ganz so herausragende Songs (die nicht so recht zünden wollenden „Sorrow Is Horror“, „Death Bells“ und „Beldam.1450“ und das gegen Ende etwas pathetische „A Winter Cold“) gegenüberstehen, was „Trist“ ganz knapp an einem „Tipp“ vorbeischrammen lässt. Nichtsdestotrotz haben unsere südlichen Nachbarn hier erneut ein äußerst empfehlenswertes, sehr gutes Album vorgelegt.

Trist


Cover - Trist Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:17 ()
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Organic Pill

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ERRORHEAD sind vier gestandene Studiomusiker aus Deutschland, angeführt von dem in Fachkreisen als Ausnahme-Gitarristen bezeichneten Marcus Deml.

Das Artwork des neue Albums wirkt auf mich eher wie eine Alternativ- oder aber Indi- Rock Scheibe. Doch weit gefehlt, enthalten ist kerniger Funk/Blues Rock, wobei die Betonung auf Rock liegt. Organisch im erdigen Gewand poltern und schwingen die teils funkigen, teils bluesigen Nummern durch meinen Hörkanal. Ich bin überrascht und verzückt zugleich. Mitnichten hätte ich diese authentischen Vibes von einer doch recht unbekannten deutschen Band erwartet. Gitarre, Stimme und Sound werden höchsten Ansprüchen gerecht, und werfen bei mir die Frage auf: wo hat sich die Band versteckt? Ich hatte sie bis Dato nicht auf den Schirm und beginne mir das vorzuwerfen.

Die Eröffnungsnummer kommt inklusive Bläsereinsatz funkig ums Eck und gibt grob die Marschrichtung vor. Bei "One Of Those Days" müssen wir der ganzen Klasse des Herrn Deml Applaus zollen, da hier der gefühlvolle, rhythmische Song von seiner starken Gitarre getragen und veredelt wird. Aber auch fast klassischer Hardrock wie bei "Fool In Love" wird geboten, wobei eine kleine Einschränkung erlaub sei - auch hier hören wir im Background Blasinstrumente.

12 Songs, inklusive zwei Instrumental Nummern zeigen die Fähigkeit und Klasse der Band. Ich würde jedem der auf Rock, Funk, Blues und fetten Gitarrensound steht diese angenehme Pille verschreiben. Ohne Bedenken und ohne Nebenwirkungen täglich konsumierbar.

Organic Pill


Cover - Organic Pill Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 60:9 ()
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Hold On, Liberty!

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Es ist immer wieder seltsam was manche Bands sich ausdenken um ihrer Musik gerecht zu werden – im positiven wie negativem Sinne. THE INTERSPHERE hat es gepackt in sechs Jahren 350 (!) Liveshows zu geben, ihr Album binnen 7 Tagen quasi am Stück einzuspielen (angeblich ohne „Schönheitskorrekturen“) und dabei vermutlich noch mit den Füßen den nächsten Song zu schreiben. Was nun erst mal negativ klingt ist aber eine recht adäquate Eindruckssammlung von „Hold On, Liberty!“ – denn das ist ein wahrlich vielschichtiges, komplexes, interessantes und alternatives, vor allem aber dabei nicht nervig daher kommendes Album geworden.

THE INTERSPHERE spielt einen musikalischen Mix aus Progressive, Ambient, Pop und klassischem Rock. Ich meine, gut; das schreiben sich viele Bands auf die Fahnen. Viele zu recht, manche so halb, andere gar nicht. In diesem Falle muss man aber sagen: Mehr als zu recht. Ich meine, wer es schafft auf 11 Songs wirklich ein Spektrum von schrägem Prog („Sleeping God“), eingängigem und von mir nur mit dem Rücken betrachteten Pop („Masquerade“), Stakkato-artigem Rock („Capitall“) oder simpel gehaltenen Akkord-Folgen mit dem Charme des Einfachen („Aurora“) zu pressen und dabei nicht ins Hipster-mäßige Zwangs-Moderne abzudriften? Die Antwort war nun zugegebenermaßen etwas suggestiv: Ganz offenbar schafft THE INTERSPHERE es. Bei mir haben sie jedenfalls damit punkten können.

Hold On, Liberty!


Cover - Hold On, Liberty! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:44 ()
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Descending Through Ashes

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In Zeiten von Auf-Deibel-komm-raus-Selbstzweck-Frickel-Kompost im Death Metal-Genre wirken waschechte Old School-Combos inzwischen leider fast schon wie Fremdkörper - Songs, die auf einer überschaubaren Handvoll Riffs basieren, wo die Musiker um Groove und Schmutz bemüht sind und allerhöchstens mal die Schwanzlänge vergleichen und nicht die gespielte Anzahl Töne pro Sekunde. All diese Ingredienzien liefern die Schweden MR. DEATH, deren Einflüsse hörbar irgendwo ASPHYX-Straße, Ecke AUTOPSY-Platz mit einem gehörigen Schuss heimischer Volksheiligtümer wie frühen DISMEMBER oder NIHILIST liegen. Was dieser erst seit 2007 aktiven und aus ehemaligen Mitgliedern von TIAMAT und TREBLINKA hervorgegangenen Band dabei allerdings noch fehlt, ist das Gespür für das alles niederwalzende, ruppige und treffsichere Songwriting der Vorbilder, denn dieses Zweitwerk klingt trotz aller guten Vorsätze etwas zahm und zurückhaltend, auch wenn man mit guten Stücken wie dem flotten Opener „To Armageddon“, dem herrlich stumpf nach vorne peitschenden „Bloodfalls“ oder dem gekonnt vertrackten „Another State Of Decay“ durchweg beachtenswertes Material am Start hat. Death Metaller, die ihre ersten Ohrgasmen in den (frühen) 90ern hatten, sollten definitiv mal reinhören.

Descending Through Ashes


Cover - Descending Through Ashes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:16 ()
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XI: The Days Before Tomorrow

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Mit ihren sehr geilen Frühwerken (speziell “Love + War“ und „Poetic Justice“) haben die Jungs aus New Orleans ein paar Klassiker des melodischen Hard Rock abgeliefert, die sie mit ihren Veröffentlichungen im letzten Jahrzehnt nicht toppen konnten. Zwar seit August 2010 mit dem ehemaligen METAL CHURCH-Fronter Ronny Munroe bewaffnet, tun sich LILLIAN AXE immer noch schwer, Songmaterial mit – jau, da kommt das Unwort wieder - Nachhaltigkeit zu komponieren, obwohl „XI: The Days Before Tomorrow“ einige echte Ohrwürmer enthält, denen aber leider größtenteils ein nicht zu unterschätzender Schmalzfaktor anhaftet. Mit dem groovigen Midtempo-Opener „Babylon“, dem treibenden „The Great Divine“ und dem hymnischen „Take The Bullet“ befinden sich ein paar richtig gelungene Stücke auf dem Album, denen aber hauptsächlich in der zweiten Albumhälfte versteckte Blindgänger wie „Caged In“ (gruselig), „Lava On My Tongue“ oder „My Apologies“ (Silbereisen-tauglich) gegenüberstehen. Auch habe ich über weite Strecken das Gefühl, dass Herrn Munroe die kräftiger gesungenen Parts deutlich besser liegen als die balladesken, triefenderen Abschnitte, und er trotz aller auch auf diesem Werk vorhandenen Qualitäten bei einer härter agierenden Metal-Band besser aufgehoben ist. Unterm Strich ist „XI: The Days Before Tomorrow“ beileibe kein schlechtes Album, aber alles hier, und vor Allem mit Blick auf die schwächeren Songs, hat man schon zigfach mitreißender gehört, auch von LILLIAN AXE.

XI: The Days Before Tomorrow


Cover - XI: The Days Before Tomorrow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:33 ()
Label:
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