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Menetyksen Tie

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Schwarzmetallische Klänge treffen auf ruhige Epik, böse Klänge auf süße Melodien. Rate mal, wo RAATE her kommen? Richtig, aus Skandinavien. Genauer gesagt aus Finnland. Mit seiner dritten Veröffentlichung (vermutlich eins der letzten Spinefarm-Signings von Sami Tenetz) erinnert das Duo an eine weniger opulente Moonsorrow-Variante, demnach auch unvermeidlicherweise an Bathory. Dabei klingt die Soundkulisse bisweilen sogar hölzern bis zerbrechlich, was den Reiz von „Menetyksen Tie“ aber nicht reduziert. Im Gegenteil: das Album erregt sogar Mitgefühl, weckt ein bisschen den Beschützerinstinkt. Das liegt allerdings nicht an der Tatsache des minimalistischen Sounds, sondern viel mehr an den dahinter verborgenen, mitreißenden Melodien - wie zum Beispiel im zweiten Song „Sameaa Vettä“. Fein auch, dass das verwendete Keyboard niemals in die zuweilen etwas pathetischen Parts der Vergleichskapellen abdriftet, sondern wirklich bewirkt, dass der Sound etwas dichter klingt und eben nicht zerbröselt. Und selbst der oftmals klare Gesang kommt niemals wulstig, peinlich oder windschief aus dem Land der 1000 Seen herüber – und wenn das Gewässer mal zu belanglos plätschert, dann fickt das harsche Gekreische die Fische eben umso härter.

Menetyksen Tie


Cover - Menetyksen Tie Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:44 ()
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D:\Evolution

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ABSURDITY als Sextett aus Frankreich legen mit „D:Evolution“ ein hartes Debüt Deathcore-Brett hin. Brachiale Gitarrenwand, FEAR FACTORY-ähnliches Doublebassgewitter, verzerrte Vocals und ein Synthie, der industrialtypische Soundwände aufbaut. Hier wird bei guter Produktion des Silberlings ständig gut aufs Gaspedal getreten und man erinnert sich an ein Endzeitszenario, das gerade vertont wird. Die Gitarrenarbeit mit dem kompromisslosen und harthertzigen Schlagzeug mag ich gerne loben, viele treibende und originelle Riffs, Breaks und Hooklines, die man gerne hört. Leider kann ich mich nicht mit dem Gesang anfreunden, der mir zu verwaschen und zu verzerrt daherkommt (man höre z.B. "Logical War Process"). Den positiven Eindruck des höllischen instrumentalen Gebräus wird dadurch doch zu negativ beeinflusst, als dass die Scheibe richtig Spaß machen kann. Der Gesang wird für mein Empfinden auch eher wie ein Instrument eingesetzt, was durch endlos gezogene Screams deutlich wird. Das Konzept nutzt sich dann aber doch etwas ab und wäre mir mit etwas definiertere Vocals lieber gewesen. Anspieltip ist für mich "Concrete Brain" oder "Novae". Musikalisch insgesamt auf hohem Niveau, durch den eigenen Gesang aber für mich keine Empfehlung wert.

D:\Evolution


Cover - D:\Evolution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:0 ()
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Retrogression

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Die Finnen von RETROGRESSION haben die Gesellschaft satt… so macht es uns das Anschreiben weiß. Und reichlich angepisst startet die Kapelle auch in ihr aktuelles Album „The Corrupted World”.
Musikalisch gehts hier um etwas angeproggten Mosh Core, der zwar ordentlich Fresse tritt, dennoch aber nach den ersten drei Nummern in eintöniges rumgecore auspendelt. Die sieben Songs von „The Corrupted World” reichen alle an die fünf Minuten Marke ran und unterstreichen den progressiven Charakter, den die Band sich geben will. Ist alles nicht schlecht gemacht, auch der Sound erfüllt alle Wünsche, dennoch fehlt hier irgendwie Charakter und das teilweise doch sehr monotone Geshoute des Sängers tragen nicht gerade zu einem spannenden Hörerlebnis bei. Manchmal natürlich muss Musik auch nicht spannend sein, sondern einfach nur gefallen. Wer auf Bands wie THE END, TWELVE TRIBES oder auch GHOST BRIGADE sollte mal bei RETROGRESSION vorbeischauen.
Anspieltipp: Der doch sehr eingängige und epische Rausschmeißer „Cynical“

Retrogression


Cover - Retrogression Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 36:12 ()
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15 Years Of Absolute Darkness

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Über KVARFORTHs charakterlichen Eigenheiten zu schwadronieren, hieße Blutkonserven zum Roten Kreuz zu schleppen. Aber eins sei angemerkt: Diese Compilation mit 15 Songs gibt wieder reichlich Zeugnis über die beinahe genialen Fähigkeiten dieser Axt aus dem schwedischen Walde. Mag er auch bekloppt, gewalttätig, fett und unsympathisch sein – seine Musik ist über jeden Zweifel erhaben. Selbst von (und/oder mit) anderen Künstlern gespielt, verfügen die Songs (entweder unveröffentlicht oder exklusiv eingezimpelt) über ihren ganz eigenen Reiz. Vielleicht mal abgesehen vom vermaledeiten Elektro-Nerver „A Darkblue Afternoon“.Dafür entschädigt direkt die Kooperation mit LIVSEKAD. Was allerdings zeigt, dass die Songs, in denen NIKLAS mitwirkte, sich kaum in irgendwelchen stilistischen Grenzen bewegen – wenngleich sie ihre absoluten Stärken sicherlich im Band-eigenen Spektrum haben („Förtvivlan, Min Arvedel“ – Uuuh!). Eine interessante, vielschichtige Doppel-CD mit einem unglaublichen Booklet. Der kleine Niklas begann ja scnon mit zwölf Jahren, seine selbstzerstörerischen Weisen zu trällern – und beehertb uns auch mit Bildern aus jener Zeit. Ich wusste gar nicht, dass Doppelripp auch SDBM ist…… Darauf ein Doppel-UUh! Und die Songliste:




Kkoagulaa: Excerpt 4

Diabolicum: Salvation Through Vengeance

Manes: Bli Med Mig…

In Lingua Mortua: Cold Void Messiah

Monumentum: The Colour of Compassion

Shining: Förtvivlan, Min Arvedel

Hjarnidaudi: A Darkblue Afternoon

Livsnekad: Fobisk Sälta



The Vision Bleak: I Dined With The Swans

Glorior Belli: The Night Scalp Challenger

Funeral Dirge: Alpha Sans Omega

Gravdal: Mishandlet Part II

Nekros: The Black Serpent

Bethlehem: Yesterday I Already Died Today

Den Saakaldte: Mesias

15 Years Of Absolute Darkness


Cover - 15 Years Of Absolute Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 101:37 ()
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Neverworld’s End

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Als XANDRIA 2007 in die Auszeit gingen, hatten sie zuletzt ihren an WITHIN TEMPTATION angelehnten Gothic-Sound mit keltischen und orientalischen Nuancen gewürzt. Fast fünf Jahre später und nach dem Ausstieg von Sängerin Lisa Middelhauve in 2008 gibt es nun Album Nummer 5 der deutschen Gothic Metal Band. Dabei wurde die Ausrichtung der Band bewusst verändert. „Neverworld’s End“ bietet auf hohem Niveau eine Ausrichtung gen Finnland - weniger Gothic, mehr Symphonic Metal. NIGHTWISH ohne Tarja hat bei vielen Fans des Genres eine Lücke gerissen; XANDRIA bietet sich durchaus an diese zu schließen. Die neue Stimme am Mikro, Manuela Kraller (früher bei HAGGARD), erzielt mit ihrem Sopran auch tatsächlich eine ähnliche Wirkung wie die ehemalige NIGHTWISH Frontfrau. Musikalisch geht man deutlich bombastischer und symphonischer zu Werk, ohne die XANDRIA-eigene Grundmelancholie zu verlieren. Hier seien mit dem düster epischen Eröffnungssong „A Prophecy Of Worlds To Fall“ und dem ausladenden „The Nomad's Crown“ zwei Highlights genannt. Aber auch das flotte „Valentine“ (fast schon Power Metal), das eingängig harte „Blood On My Hands", das folkloristisch angehauchte „Call OF The Wind“ sowie die Balladen „The Dream Is Still Alive“ und das semiakustische „A Thousand Letters“ überzeugen umgehend. Schwächen sind kaum auszumachen, „Neverworld’s End“ hält über fast 70 Minuten was der Opener verspricht. XANDRIA sind definitiv härter als früher, fette Chöre und Orchestrierung inklusive. Dazu kommt mit Manuela Kraller eine Sängerin, deren klarer, kräftiger und emotionaler Gesang XANDRIA der musikalischen Kurzkorrektur das i-Tüpfelchen aufsetzt. Bandleader, Songwriter und Gitarrist Marco Heubaum muss um die Zukunft nicht Bange sein. Für Genrefans ist „Neverworld’s End“ sicherlich ein erster Leckerbissen in 2012.

Neverworld’s End


Cover - Neverworld’s End             Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 69:42 ()
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Durch die Stille...

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Nach den beiden 2007er-Demos wurd’s still. Und bleibt’s, schnöde nach dem CD-Titel geurteilt. Doch die EP schlägt alles andere als leise Töne an, ist harsch, kalt, skandinavisch, roh – Black Metal eben. Dabei verzichtet Multi-Musiker Evae allerdings nicht auf ruhige Momente, akustische Intermezzi, die einen immer wieder herunterholen von eisigen Höhen in sphärische Tiefen – Ambient Black Metal also auch. Und so bedient der Rheinland-pfälzische Solo-Täter zwar durchaus gängige BM-Klischees (hallige Produktion, kehlige-verschrieene Vocals, ruhige Burzum-Parts, Solo-Projekt etc.), schafft es aber dennoch mittels der würzigen Kombination aus Härte und Melodie, Tempo und Bremsen sowie Abwechslung und Monotonie ein interessantes Scheibchen zu schneiden. Wer es mal wieder roh und mit Gefühl besorgt haben will, ohne dabei an Selbstmord zu denken, oder zumindest nachdenklich-traurig zu schauen, der ist hier verdammt richtig. Hört einfach „Traum von einer Jugend“ und ihr erkennt: Es muss ja nicht immer Norwegen sein.

Durch die Stille...


Cover - Durch die Stille... Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 28:50 ()
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In Nomine Odium

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Bedenkt man, dass Bandkopf, Multiinstrumentalist und Namensgeber Haemoth auch noch bei den hochgradig an allen Nervenenden zerrenden Industrial-wat-auch-immer-Black-Lärmern SPEKTR für Unruhe sorgt, macht er hier mit seinem Flügelmann und Drummer Syth auf dem dritten HAEMOTH-Album alles andere als einen schlechten Job. Ganz im Zeichen der aufstrebenden französischen Black Metal-Szene, geht das Duo zwar ordentlich räudig und frostig kalt zur Sache, erinnert dabei stellenweise auch gerne mal an die beiden göttlichen DISSECTION-Frühwerke (als Anspieltipps empfehle ich nicht nur in diesem Zusammenhang die superben, richtig fiesen „Demonik Omniscience“ und „Disgrace“), besitzt aber auch einen landestypischen Schuss Progressivität, der „In Nomine Odium“ richtig gut zu Gesicht steht und dem über weite Strecken monotonen und in Sachen „Gesang“ ordentlich verzerrten Album eine eigene Identität verleiht. Mit diesem Werk vereinen die zwei Krawallpandas, ähnlich (aber stilistisch keineswegs gleich) wie ihre Kollegen BLUT AUS NORD, die basischen Schwarzmetall-Wurzeln der 90er und den etwas „moderneren“, vertrackter ausgerichteten Geist unter Anderem ihrer französischen Heimat und klingen dabei in engem Rahmen sogar noch eigenständig. Eine echt gute Scheibe!

In Nomine Odium


Cover - In Nomine Odium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:0 ()
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Morinde

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ALKERDEEL haben mit “Morinde” eines der räudigsten Black Metal-Alben des Jahres im Gepäck, so viel lässt sich schon im Februar sagen. Die vier Songs kratzen hart an der Grenze des Hörbaren, doch wer sich durch das Album kämpft, entdeckt den rohen Charme des Mixes aus LoFi-Black Metal, Drone und Sludge. Der Kontrast zwischen klarem Bass und räudigen, fiesen Gitarren, die zäh fließenden Songs und die düstere Atmosphäre machen „Morinde“ zu einer erstklassigen Platte, die werken ähnlich gelagerter Nerd-Bands wie THE SECRET oder LITURGY in nichts nachsteht. Selbst WOLVES IN THE THRONE ROOM-Hipster können mit ALKERDEEL warm werden (es gibt den Kram natürlich auch im wieder angesagten Vinyl), so sie sich durch die gut 40 Minuten erbarmungslosen Sound kämpfen können. In jedem Fall ist „Morinde“ mehr Black Metal als viele glatt polierte Skandinavien-Heinis heutzutage hinbekommen und mehr Punk als viele Punkbands. Fettes Teil, das den Hörer sehr fordert.

Morinde


Cover - Morinde Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 41:45 ()
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Teenage Time

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“Teenage Time” wird über den Let It Burn Records-Ableger Acuity.Music ausschließlich digital vertrieben, da passt die moderne, trendige Musik der Scheibe ja wie Arsch auf Eimer. MADISON AFFAIR sind in einer Reihe mit HIS STATUE FALLS, BIONIC GHOST KIDS oder WE CAME AS ROMANS einzuordenen, also talentierte Kids, die brutalen Metalcore, Elektroeinflüsse und Pop munter mischen. Das kann funktionieren (BIONIC GHOST KIDS) oder nur langweilen (HIS STATUE FALLS), gerade wenn sich eine Band zu sehr in den Spielereien verliert – genau das ist bei MADISON AFFAIR der Fall. Die hippen Kids hatten hörbar Spaß am Einbauen aller möglichen und unmöglichen Elektro-Schnipsel, Gesangseffekte und Pop-Appeal, aber darüber vergessen, dass Schema F-Metalcore-Songs langweilig ob ihrer Berechenbarkeit sind. Für sich genommen machen die Metalcore-Parts Spaß und sind die cheesy Pop- und Elektroeinschübe witzig, aber zu homogenen Songs ließen die sich nicht zusammenfügen, was „Teenage Time“ auf Dauer ermüdend und anstrengend werden lässt. Gewollt und nicht gekonnt.

Teenage Time


Cover - Teenage Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:55 ()
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Visions From A Thousand Lives

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Hinter DEAD SUMMER SOCIETY steckt ein einzelner italienischer Musiker, der sich nur für die männlichen und weiblichen Gesangsparts Unterstützung ins Studio geholt hat. „Vision From A Thousand Lives“ fühlt sich dabei zu jeder Sekunde sehr 1995ig an, was mal gut, mal schlecht ist. Die Aufteilung der Gesangsabschnitte ist schnell vorhersehbar und altbacken, während die Keyboard-Einsätze tatsächlich gut gewählt sind und viel für die Atmosphäre bringen. Bei der Gitarrenarbeit ist die größte Vielfalt zu hören, hier hat sich der kreative Kopf namens Mist [sic] hörbar die meiste Mühe gegeben und das größte Können vorzuweisen. Durch die abwechlsungsreichen Einsätze der Gitarren werden die an sich unspektakulären Songs immer wieder gerettet, der Hörer kann in vielen Parts gar nicht anders, als zu den Melodic Death-Gitarrenläufen mit dem Kopf zu nicken. Schwachpunkt und damit diametral zu den Gitarren stehend ist das Drumming, das von einem Drumcomputer erledigt wurde, der von Mr. Mist nicht gut genutzt wurde. Viel zu klinisch, viel zu stark als Drumcomputer erkennbar und dadurch die Atmosphäre und den Flow der Songs kaputt machend. „Visions From A Thousand Lives“ bleibt so ein durchwachsenes Album, das über die gesamte Spieldauer ermüdend eintönig ist, aber dessen einzelne Songs eine nette Hommage an alte MY DYING BRIDE- und KATATONIA-Zeiten darstellen.

Visions From A Thousand Lives


Cover - Visions From A Thousand Lives Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 60:0 ()
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