Mit neuem Sänger melden sich die Australischen True Metal Heads von Pegazus zurück und ihre Fans können es kaum erwarten, wie Neuling Rob Thompson denn nun klingen mag. Also enttäuscht sein werdet ihr auf keinen Fall, da Rob mit seiner cleanen, kräftigen und gleichzeitig abwechslungsreichen Stimme der von Altsänger Danny Cecati in nichts nachsteht. Im Gegenteil, ich möchte fasst noch behaupten, dass er zumindest zu dem aktuellen Werke "The Headless Horseman" perfekt hinein passt. Die Songs sind allesamt sehr ausgereift, überzeugen durch Pegazus typische Gitarrenarrangements, geile Rhythmen und natürlich eingängige Refrains. Manche gehen straight nach vorne und dann gibt es mit "Spread Your Wings" eine Halbballade, die jedoch keineswegs kitschig klingt. Druckvoll auch wieder die Drums von Robbie Stoj der durch einige Rhythmuswechsel Leben in die ganze Sache bringt. Fans dürften nicht enttäuscht werden.
Calan.Dra ist keine neue Toplevel Domain sondern viel mehr das erste Soloalbum von Brigitte Bahr, die ihre bisherige musikalische Laufbahn primär als Sängerin bei der Electroformation THE DUST OF BASEMENT bestritt. Dieser Schritt bot sich eigentlich an, denn obwohl die Dame meiner Meinung nach keine besonders gute Stimme hat, so hat die doch eine ziemlich eigenwillige und ausdrucksstarke. Zwischen kindlichem Gequäke und ansatzweise lasziver Erotik pendelt sie, begleitet von recht einfacher Elektronik begleitet zwischen ihren musikalischen Visionen umher. Die Stimme steht ganz klar im Vordergrund der Kompositionen, die Keyboards und simplen Beats erzeugen einfache, wenn auch im Ohr bleibende Melodien. Das Album gefällt in Maßen, für mich besitzt es auf Dauer einfach zu wenig Tiefgang, es ist ansatzweise nachdenklich, ein bisschen düster. Auf der CD befinden sich außerdem 3 recht gewagt umgesetzte Coverversionen von den Einstürzenden Neubauten ("Blume"), von Vince Clark ("Photografic") und Sisterhood ("Rain From Heaven"). THE DUST OF BASEMENT Fans werden jedoch sicher nicht enttäuscht!
Nach dem wirklich guten 99er Album "IV" haben JADED HEART, die man schon als eine Art Flaggschiff des deutschen Hardrocks bezeichnen könnte, nun mit "Diary 1990-2000" einen abwechslungsreichen Querschnitt aus den bisherigen vier Alben, zusätzlich noch angereichert mit drei "neuen" Stücken (waren noch nicht auf den regulären CD’s enthalten!) herausgebracht. Was wird einem hier geboten? Nun die Band um ihren. mit einer typischen Rockröhre a la David Coverdale ausgestatteten Sänger Michael Bormann, präsentiert modern produzierten Hardrock der gehobeneren Klasse - nicht mehr aber auch nicht weniger! Die schmerzliche Lücke die GOTTHARD (die es ja jetzt lieber etwas ruhiger angehen lassen?!) hinterlassen haben und in die auch Bands wie SHAKRA oder SHEELA dankbar eingesprungen sind, füllen JADED HEART ebenfalls mehr als mühelos aus. Sicher, auch hier dürfen (die obligatorischen) gefühlvollen Balladen wie "Excuse" oder "What is love" nicht fehlen aber die Mehrzahl der Songs, meistens so im Midtempobereich angesiedelt, bestechen durch gelungene Chorgesänge sowie punktgenauen, klare und eingängige Arrangements. Auch das schon vielfach "benutzte" BEATLES Cover "Help" fand den Weg auf dieses Album und diese anrührige Version von JADED HEART muß einfach als gut gemacht bezeichnet werden. Das etwas abgedroschene und Allerweltssongwriting, vor allem vieler Amikapellen in diesem Genre sucht man hier Gott sei dank vergeblich. Sicher, diese Musik ist ganz klar aus den 80ern geprägt mit den damaligen Vorzeigegruppen wie BON JOVI (man höre z.B. bei "Ain’t gonna play with Fire") oder auch HOUSE OF LORDS aber ich empfinde dies nicht negativ, denn auch heute noch gibt es viele Fans, die diese Art von Musik konsumieren. Wer auf Innovatives steht ist hier sicherlich etwas an der falschen Adresse aber das haben sich JADED HEART auch sicher nicht auf ihre Fahne geschrieben. Hier gibt’s ganz einfach Hardrock moderner Prägung mit vielen guten Melodien, knackigen Gitarren, unaufdringliche Keys und einem richtig "wummernden", immer schön heraus hörbaren Bass. Noch besonders zu erwähnen sind so schöne "Stampfer" wie "Perfekt World", "Live and let die" oder "Walk on a Wire" mit fetten Gitarrenriffs und Hammondorgel im Hintergrund. Wie gesagt: Ist zwar vom Stil her etwas Retro aber trotzdem gut.
Das Dieburger Label Trisol ist schon so ein Verein für sich. Ich habe nicht den Hauch eines Schimmers wie man angesichts dieser auf dem Labelsampler vertretenen Bands von "The Gothic Grotesque & Electro Bizarre" sprechen kann. "Electro" sind die ersten 6 Acts (ASP, Infekktion, Cenobita, Siechtum, Lost Signal), "Bizarre" ist an denen jedoch gar nichts, vielmehr waren und sind ASP ziemlich poppig, Siechtum ziemlich martialisch, Infekktion, Cenobita und Lost Signal sind EBM und Black Heaven wieder Pop (diesmal mit weiblichen Vocals). Dann folgen 4 Songs (Whispers In The Shadow, Samsas Traum, 7th Moon, Fall Of The Leave) die auch weder grotesk noch bizarr sind sondern eher ziemlich gut hörbarer (Gothic) Metal. Mit Ancient Ceremony und Thyestean Feast wird es dann leicht schwarzmetallisch, bei diesen beiden Acts weiß ich gar nicht was sie hier verloren haben, denn sie passen musikalisch nicht ganz ins Konzept. Garden Of Delight sind mal wieder mit "High Empress" auf einem Sampler vertreten, man muss es doch irgendwie schaffen dass einem ein Lied zu den Ohren raushängt. Persephone ist eine der Bands bei denen ich ein bisschen Angst hatte das man ihr Album von vielen nicht wahrgenommen wird, ganz klar aber eines der besten Stücke dieser CD! Und mit Die Form hätte es ja sogar "Electro Bizarre" werden können, "Immaculeé" ist aber eines der zahmeren Stücke (mit deutschem Text) und erschreckt den Hörer nicht. Mit bewährten Tönen von L´ame Immortelle schließt die CD. Kein einziges neues Stück, ein sehr mageres 2 seitiges Booklet ohne irgendeine Information, ziemlich rausgeschmissenes Geld wenn ihr mich fragt - dann doch lieber die "Trisol Bible" kaufen die auf 3 CD´s einen besseren Überblick über das Label gibt.
Fast vier Jahre lang haben die Blind Guardian Fans des neuen Studioalbums der Band harren müssen. Vier Jahre die durch eine eher durschnittliche Demons & Wizards, die Single im Herbst und wenige Auftritte nicht wirklich ausgefüllt wurden. Heisst nun die Devise: Was lange währt wird endlich gut? Was lange währt wird endlich anders ist wohl ein wenig passender. Die neuen Stücke der Krefelder unterscheiden sich deutlich von ihren bisherigen Songs. Als erstes springt die Produktion ins Ohr. Wer die Single hat kann sich daran orientieren und weiß bereits, dass alles noch bombastischer ist und sich alles im Verhältnis zur "Nightfall In Middle Earth" noch überproduzierter anhört. Auch die Songs scheinen zu Beginn verfrickelter und weniger eingängig zu sein. Hier ist etwas Geduld gefragt, bevor sich die Stärken offenbaren, dann allerdings richtig. Habe ich als alter BG-Fan beim ersten und zweiten Anhören wohl eher enttäuscht gewirkt konnten aufmerksame Beobachter meines Gemütszustandes ab dem vierten Durchlauf eine wundersame Änderung meiner Mimik erkennen. Dann erst, wenn man sich an die erhöhte musikalische Komplexität von Krachern wie "Precious Jerusalem", "Punishment Divine" und "And Then There Was Silence" (bekannt von der Single, aber meiner Ansicht nach eines der stärksten Stücke des neuen Albums) gewöhnt hat stellt sich der BG-typische Mitsing-, Mosh- und Freueffekt ein. Die ungewohnte Produktion und vor allem die vielen Chöre sind allerdings Geschmackssache. Ein gutes Album, eher ungewöhnlich, aber wie immer entwickeln sich die Power-Metal-Barden ein Stückchen weiter, ohne sich selbst aufzugeben. (pemi)
10 Jahre? 10 verdammte Jahre gibt es die Band schon... damals war ich... nein das lassen wir jetzt. Von vielen (vielleicht teilweise zu recht) belächelt haben sie sich in diesen 10 Jahren (ich glaubs immer noch nicht) doch ganz klar an die Spitze der deutschsprachigen Crossover Szene gespielt und sind dort neben einigen anderen kaum mehr wegzudenken. Sie gehörten schon immer eher in das HipHop Lager der Crossoverianer, doch haben sie es als solche geschafft im Laufe der Zeit vom oftmals allzu simplen Sprechgesang mit sinnleeren Texten zu einer ernstzunehmenden Band zu werden, womit etliche andere Acts dieses Dunstkreises definitiv ein Problem hatten/haben. Über den Sinn und Unsinn von Best-Of Veröffentlichungen haben wir sicherlich schon viel zu oft was geschrieben, daher überlasse ich es jedem Leser sich selber Gedanken drüber zu machen. Ganz objektiv gehört diese CD aber ganz klar zu den liebevoll gestalteteren Silberlingen seiner Art, standesgemäß zum Anlass im Digipack in dezentem silbergrau, CD-Text, dickes Booklet und was sich eben sonst noch so für Spielereien zu diesem Anlass anbieten. Und wie sich das heute so gehört, sind Such A Surge mit einer Band nicht ausgelastet und so ist die zweite CD (leider nur 5 Songs) dieses Jubiläumspackage den "Sideprojects" wie PAIN IN THE ASS gewidmet. Vielleicht ist dies eine ganz adäquate Möglichkeit die teilweise recht unbekannten Seiten von SAS bekannt zu machen. Was aber technisch durchaus im Bereich des Möglichen hätte sein können/sollen, wäre ein Multimediateil auf einer der CDs, ein paar Videos, Bilder oder ähnliches. "10 Jahre" bietet außer zwei neuen Versionen alter Songs ("Koma" und "Silver Surger") nix Neues, für die Fans also bis auf den "ichbrauchallesvondenen"-Effekt kein Kaufanreiz und allen anderen würde ich eher das letzte Album "Surge Effect" ans Herz legen. Besucht die Homepage der Band!
Die Arbeit für L´âme Immortelle an diesem Album hielt sich in Grenzen, soviel steht fest, was aber in keiner Weise heißen soll dass es nicht ein wirklicher Leckerbissen ist für alle die den Hals nicht voll kriegen von den österreichischen Elektronicgoths. "Zwielicht" ist eine Doppel-CD bei der an keiner Ecke gespart wurde, im Gegenteil, bis auf die Tatsache dass keine neuen Songs drauf sind ist alles vom Feinsten. Die Hülle ist selbstverständlich ein edles Digipack, silberne Schrift, Hochglanzbildcollagen, 2 DIN A 4 Poster und selbstverständlich wie meisten bei Doppel-CD´s enthält sie 2 CD´s... Auf Nummer eins befinden sich 12 Songs, ge-remixed von größtenteils Labelkollegen und einigen anderen bekannteren Acts (Assemblage 23, Sonar und In Strict Confidence um vielleicht die größten zu nennen). Was dabei rausgekommen ist wird das Fanlager allerdings in zwei Gruppen spalten, denn jeder Act hat einen Song von L´âme Immortelle auf seine Weise umgestaltet, was bei einigen Songs weniger auffällt, bei anderen muss man aber schon Schlucken, so haben Yendri "Licht Und Schatten" beispielsweise schon arg vergewaltigt in eine spacige Popversion des Originals. Geschmackssache. Die zweite CD enthält Mitschnitte der Konzerte in Bochum und Mainz der letztjährigen Tour sowie einige Backstage-Szenen. Die Soundqualität der Livevideos hält sich zwar in Grenzen, insgesamt wird aber ein sehr sympathisches Bild der Band gezeichnet. Und wie so oft bei nicht regulären Alben gilt: Für Fans sicher lohnend, Gelegenheitshörer sind fehl am Platz.
Von einer Reunion zu sprechen wäre vielleicht etwas übertrieben, aber einige wird es schon überrascht haben dass KMFDM nun wieder KMFDM heißen und MDFMK nur ein kurzes Zwischenspiel war. Außer einem Labelwechsel ist dagegen vieles beim alten geblieben, ein Brute!-Comic Coverartwork wie gewohnt, auch ein Albumtitel mit 5 Buchstaben ist nicht neu, einige Mannen von PIG sind auch wieder dabei, also alles wie früher? Auf jeden Fall neu ist wohl die Tatsache dass diese Album endlich mal größeren Erfolg in deutschen Landen haben könnte, ein recht hoher Einstieg in den DAC deutet dies zumindest an. Und dabei beginnt das Album nicht unbedingt sehr stark, die besseren Stücke verstecken sich vielmehr in der Mitte und gegen Ende der CD, der Opener "Attak/Reload" und auch die folgenden beiden Tracks sind eigentlich denkbar ungünstig für den Anfang einer CD, sie klingen allesamt nicht grade einladend und werden den Gelegenheitshörer wahrscheinlich gleich abschrecken, denn eine klare Linie sucht man vergebens. Mit "Urban Monkey Warfare" fängt dann das neue Album so richtig an, alles was man erwartet hatte wird bedient: Geiler Rhythmus, guter Text, male/female Vocals, angenehme Melodie und eine Prise Samples und Industrial. "Save Me" ist ein eher langsamer Song mit tiefer monotoner Gitarre und richtigem cleanen Gesang, schmeichelt dem Ohr und schreckt die Freundin nicht gleich ab. "Yohoho" ist noch ruhiger und mit fast Trip Hoppigem Rhythmus könnte man vielleicht hier denken dass KMFDM ihre Zähne verloren haben. Aber die Wahlamerikaner drehen am Ende noch mal richtig auf und nach kurzem Intermezzo im Break Beat Bereich ("Superhero") bei dem aber schon so langsam die Gitarren ausgepackt werden, fängt mit dem einzigen (halb)deutschsprachigen Titel "Sturm&Drang" der metallischere Teil der CD an und müsste in dieser Form alten KMFDM´lern die Alben wie "Nihil" mochten, 100%-ig gefallen. Es folgen das sehr eingängige und mitreißende "Preach/Pervert" und das recht harte "Risen" bevor "Sleep", bei dem nochmals die weibliche Stimme ans Mikro darf, ein gutes Album mit anfänglichen Schwächen beendet.
Der Name stammt aus dem Karelianischen, scheinbar sowas wie das "Plattdeutsch der Finnen". Und bedeutet soviel wie "Auf dem Weg zur Bahre". Dort befinden sich die Finnen aber ganz und gar nicht. Melodiösen Death Metal spielen die flotten Fünf, sicherlich mit unverkennbaren Ansätzen CHILDREN OF BODOMs. Die Gitarrenarbeit erinnert zeitweise an alte Speed-Thrash-Heroen. Und manche Soli kommen gar in gefährliche Nähe zu German-Metal-Klängen. Dazu gibt’s noch ein bisschen Black-Metal-Stimme. Nicht zu vergessen der wirklich tüchtige Keyboard-Einsatz, für mich, wie immer, ein bisschen zu dicke. Wie zum Beispiel in MY NATION. Doch, was sich hier anhört, wie ein wirrer Mischmasch aller verfügbaren härteren Stilrichtungen, das vermengen die jungen Skandinavier zu einer angenehm anzuhörenden Schnittmenge. Also nix Bahre - jedenfalls noch nicht jetzt. Die Jungs könnten, so sie nicht im Veröffentlichungswust untergehen, vor einer angenehmen Zukunft stehen. Und dazu brauchen sie keine so überflüssige Coverversion wie MEGADETHs SKIN O‘ MY TEETH.
Früher noch als Thrash Metal Combo unterwegs sorgen die Dortmunder inzwischen mit anderen Klängen für Furore. Drei Platten waren es bereits mit ihrem "neuen" Musikstil und nun folgt der vierte Streich "Of Human Bondage" wie der gleichnamige Opener der mit fetten knallharten Riffings und einer schweren Bass Drum losdonnert. Dazu die kraftvolle aggressive Stimme von Dirk Thurisch und die Sache passt. Das Album ist im Vergleich zum Vorgängerwerk "Enlighten The Darkness" noch mal ne Spur härter und dennoch sehr eingängig. Gerade bei Songs wie "Disbeliever" oder "Forever" spielt das Keyboard und Steven Banx dahinter eine große Rolle. Angel Dust schaffen es trotz der stellenweise wirklich sehr harten und brachalen Riffs die Songs emotional und gefühlvoll wirken zu lassen. Hauptgrund hierfür ist mit Sicherheit die Ausnahme Stimme von Dirk, die zum einen aggressiv aber gleichzeitig auch sehr fesselnd wirkt. Das gesamte Album besitzt die gewohnte Angel Dust Atmosphäre und wird mit jedem Durchlauf besser da die Songs einfach bes ser auf den Hörer einwirken. Die absolute Übernummer ist das mit sanften Synthi Klängen beginnende "Freedom Awaits" das mit seinem eingängigem Riffing und dem hitverdächtigem Refrainpart zu einem geilen Ohrwurm wird. Irgendwie vergleichbar mit "Cross Of Hatred". Das neue Angel Dust Album dürfte wohl kaum einen Fan enttäuschen da neben den schnellen Nummern auch Midtempo Stücke und gefühlvolle Gitarrensoli vertreten sind. Echt geil.