Thrash Metal kommt langsam wieder, da wollen auch die alten Recken von No Return nicht hintenanstehen und schmeißen dieser Tage mit "Machinery" den Nachfolger ihres erfolgreichen Albums "Self Mutilation" auf den Markt. Die bereits seit Ende der 80er erfolgreichen Franzosen haben mit "Machinery" ein gut produziertes, gut gespieltes, aber trotzdem nur durchschnittliches Album veröffentlicht. Irgendwie fehlt den Songs der Ohrwurmcharakter, das Besondere. Es ist gut gespielter Thrash, der in die gleiche Kerbe wie Dew-Scented mit ihrer letzten Veröffentlichung haut, aber im direkten Vergleich mit dem Werk der Deutschen stinken No Return ab. Sie sind musikalisch fit und haben mit haben Steeve Petit auch einen ausdrucksstarken Schreihals am Mikro, nur beim Songwriting hatten sie, jedenfalls auf "Machinery", kein glückliches Händchen. Jeder Song hat so seine Höhepunkte und in jedem stecken auch ein paar nette Ideen, aber nie wird das Ganze konsequent weitergeführt und ein Song zu einem Ohrwurm, einem Hit. Und im direkten Vergleich mit Dew-Scented, The Haunted, Carnal Forge, Darkane oder auch Soilwork bleibt den Franzosen nur der letzte Platz. Nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut. Durchschnitt eben.
Wie ich nach der Listening Session im Februar richtig vermutet hatte, zündet das mittlerweile vierte Album der Esslinger Power Metal Combo zumindest in meinem Gehörgängen erst nach mehrmaligen Einführungen. Dafür aber ordentlich und nach dem Intro bricht dann erst mal der Titeltrack "Black Sun" aus den Boxen: wie wir es von den letzten Alben gewohnt sind ein schneller und gleichzeitig melodischer Kracher. Das gesamte Album ist insgesamt wesentlich härter ausgefallen und großartig von den Ursprüngen von Primal Fear los zu lassen. So geht "Fear" oder "Controlled" von Anfang bis Ende nur nach Vorne und fordert Schwerstarbeit für die Nackenmuskulatur. Mit "Nuclear Fire" haben Primal Fear bekanntlich neue Standarts was das Songwriting anbelangt gesetzt: "Mind Control" überzeugt so durch die melodische Leadgitarre und gleichzeitig durch groovende Gitarrenriffs. Der Refrain Part eignet sich sehr zum Mitsingen und ist eindeutig mit Songs wie "Nuclear Fire" zu vergleichen. Für Freunde von "Silver and Gold" gibt es in alter Helloween Manier mit "Lightyears From Home" einen Speed Melodic Track um die Ohren der sich bereits nach einmaligem Anhören ganz tief in meinem verschmalztem Gehörgang festgebissen hat. Auf eine Ballade haben die Schwaben diesmal verzichtet auch wenn "Silence" den wohl ruhigsten Song dieser Platte darstellt. Abwechslung wird also auch auf diesem Scheibchen ganz ganz groß geschrieben und jeder Primal Fear Fan darf sich auf den 29. April freuen. Da steht der Rundling nämlich in den Läden.
Mit Reawaken haben die Jungs von der Power metal Truppe nun also ihr zweites Machwerk am Start. Große Unterschiede im Vergleich zum Debütalbum tun sich nicht hervorheben. Die Songs bestehen weiterhin aus schnellen Power Metal Riffings und abwechslungsreichen Gitarrensoli. Was mir allerdings wieder einmal fehlt, ist die Eingängigkeit der Songs. Vielleicht sind mir die Songs einfach nur zu anspruchsvoll, vielleicht habe ich mich an 0 8 15 Power Metal auch schon satt gehört aber irgendwie reißt mich die ganze Scheibe nicht so ganz vom Hocker. Auch wenn das ganze ab und an leicht in die Prog Ecke abdriftet ( aber wie gesagt - ganz leicht). Der gesamt Sound klingt ziemlich modern aber verliert dennoch nicht die Verbindung zum traditionellem Heavy Metal. Hört es euch an und entscheidet selbst.
Oh shit! Ich merke grade, dass ich gar nicht an die Tastatur komme, wenn ich vor meinem Krupps Altar knie. Während die letzte DKAY.COM Veröffentlichung dort mehr einen Gnadenplatz erhalten hat und versteckt hinter einigen Maxis ihr Dasein fristet, so darf sich "Deeper Into The Heart Of Disfunction" (...der längste Engler Albumtitel ever...) nicht ohne Stolz, aber doch mit Sicherheitsabstand, neben die alten LP´s mit edler Staubschicht reihen. Gleich zu Beginn macht Engler klar, dass es nicht mehr so schmusepoppig wie auf "Dkaydenz" zugeht, inwiefern man das auf eine "persönliche Weiterentwicklung" schieben kann, oder ob hier doch ein nach den Krupps Fans schielendes Auge seine Gedanken bewegt hat, kann nur er beantworten. Es ist jetzt nicht so als hätte er den damals mit den Krupps eingeschlagenen Weg endlich fortgesetzt, denn dafür sind die Songs viel zu akribisch ausgefeilt und ihrer Ecken beraubt und trotz Tendenzen in die richtige Richtung noch zu vorhersehbar, der (ex-) Querdenker Engler denkt eben wohl nicht mehr so quer wie er es einst tat. Was auffällt: Die Gitarren sind zurück! Nicht in jedem Lied gleich wichtig und nicht die dominanteste Rolle spielend, aber immerhin wieder als gleichwertiges Mitglied in der instrumentalen Fraktion. Und wieder mehr Metal in den dennoch eher nach Pop Gesichtspunkten aufgebauten Songs, recht wenig Industrial, vielmehr elektronische Unterstützung und ein wirklich göttliches Gespür für das richtige Sample und den richtigen Effekt zur richtigen Zeit. Und Wahlamerikaner Engler ringt sich wieder zu einigen wenigen deutschsprachigen Texten durch, Fetzen in "All-Time Low" oder komplett in "Übermensch" - ein Song der (abgesehen von der deutschen Sprache von der sich Engler ja später eher abwendete) von der Aggressivität ganz klar nach den Krupps klingt. Engler spielt nicht nur sämtliche Instrumente selbst und hat nebenbei das Album auch selber in genialer Qualität produziert, er hat auch wirklich hörbare Arbeit ins Songwriting gesteckt, darüber hinaus ordentliche Texte geschrieben und melodisches Singen gelernt! Genug der Beweihräucherung, das Album ist spitze, nur darf man leider immernoch nicht mit der Krupps-Meßlatte messen, Englers Vergangenheit macht eine Bewertung dieses Albums ohne einen Gedanken an die Krupps zu verschwenden aber dennoch ziemlich unmöglich. Für einen (vielleicht nicht ganz objektiven) TIPP reicht es auf jeden Fall lässig!
Ja, es gibt "sie" tatsächlich noch und dies sogar in unseren Breitengraden - die gute, alte Musikkassette. Anläßlich dieses Reviews der Nachwuchsband STORMHUNTER aus dem Tübinger Raum mit ihren ersten selbst aufgenommenen Songs "First Battle" kam nämlich nicht wie sonst heutzutage üblich, eine CD sondern eine Demokassette ins Haus. War aber auch nicht so schlecht, denn so kam wenigstens nach langer Zeit wieder mal das schon etwas eingestaubte Tapedeck in der Stereoanlage zum Einsatz. Aufgrund der runenmäßigen Schrift hatte ich schon die schlimmsten Befürchtungen (übles Geknüppel, viel Geschreie usw.), die sich dann aber erfreulicherweise schon ab dem ersten Ton nicht bestätigten. Stilistisch wird hier ganz traditioneller Power Metal der Marke IRON MAIDON (was den Sound und die Gitarrenarbeit betrifft) geboten. Die Band sieht sich selbst eher von RUNNING WILD geprägt, mag sein ein paar Black-Metal Einflüsse sind jedenfalls auch zu hören, vor allem was den teilweise recht brachialen "Gesang" anbetrifft. Die Texte sind durchweg in Englisch gehalten, wobei der Sänger mit seinem tiefen eher schreimäßigen "Stil" mich schon irgendwie an die ONKELZ erinnert, allerdings von der Qualität eher noch eine weitere Stufe drunter. Trotz des teilweise etwas arg dumpfen Sounds (Schlagzeug, Gesang) auf allen 5 Stücken gefällt mir ganz besonders die Gitarrenarbeit von Stefan Müller/Evil Avenger, die mit schönen, mehrstimmigen Parts und sauberen Solos aufwarten. Das findet man heute selbst bei Profibands, wenn überhaupt, nicht immer in dieser guten Qualität. Jetzt müßte nur noch der "Sänger" etwas (viel) Gesangsunterricht nehmen oder seinen Hut (sorry - ist wirklich nicht bös’ gemeint!), ansonsten wird die Band sicher nicht viel voran kommen und auf der Stelle treten. Einige gute Ansätze sind bei STORMHUNTER durchaus vorhanden, warten wir mal die nächste CD ab. Die Fünft-Track Kassette gibt’s für nur 4 Euro inklusive Versand/Verpackung und auf der Homepage www.stormhunter.de gibt’s weitere Info’s und Termine sowie die MP3 Downloads dieser Songs.
Für alle Fans der PRETTY MAIDS sei es als Erleichterung gleich mal vorweg gesagt: Der wirklich unverkennbare Sound dieser Urformation des klassischen (Heavy-) Metal, ist trotz aller sogenannter "modernen" Einflüsse auf "Planet Panic" mehr als deutlich erhalten bzw. präsent geblieben. Manche Kritiken über das neue Album die hieran etwas Negatives herausstreichen wollen, liegen daher etwas schief. Es scheint mir außerdem so, daß die Jungs aus Dänemark wieder eine ganze Ecke härter zu Gange sind. Sicher bei nur 10 Songs sind zwei Balladen schon ein bisschen viel, vor allem wenn sie so bieder ausgefallen sind, wie auf "Planet Panic".
Nachdem schon das Cover ziemlich dreist "geklaut" ist, war glaube ich schon vor 25 Jahren oder so bei URIAH HEEP (u.a. "Lady in Black") mal vorne drauf, dann hätten die Jungs ruhig noch ein paar Minuten mehr (schnelle) Musik rausrücken können aber egal. PRETTY MAIDS ein Name steht für Qualität und für eine Band, die man nun wirklich niemanden mehr vorzustellen braucht, denn Metal und Hardrockfans gleichermaßen bilden über die Jahrzehnte eine solide Fanschar wobei ein Großteil, auch durch größere Durststrecken Anfang der Neunziger hinweg, diesem Vierer treu geblieben. Wie zu besten FUTURE WORLD und RED, HOT & HEAVY Zeiten ledern die PM sofort beim Opener "Virtual Brutality" los (ist zwar etwas im Nu Metal-Stil produktionsmäßig aufgemotzt, kommt aber trotzdem nicht anbiedernd!) und lassen einem während der ersten 5 Tracks kaum Zeit zum Luft holen. Wie schon auf den letzten Alben "Scream", "Spooked" oder "Carpe Diem" steht Ronnie's tolles Reibeisenorgan wieder etwas aggressiver im Mittelpunkt. In Verbindung mit den typischen Hooks, viel Melodie und trotzdem noch genügend Härtegraden - ohne viel Schnörkel wird hier munter drauflos gespielt. Die beiden Feuerzeugtracks wurden schon erwähnt, positiv dabei trotzdem noch die tollen Harmoniegesänge bei "Natural High" und der richtig schön wummernde Bass.
Auf der Bühne sind die PRETTY MAIDS dann natürlich eine ganze Ecke rauer und kantiger, man darf sich schon auf die Tour sowie den Auftritt in Wacken freuen. Moderne Produktion/Einflüsse hin oder her keine Panik, denn auf "Planet Panic" sind ganz unverkennbar die PRETTY MAIDS am Werk. Ach ja, ne Cover Version "One way to Rock" (Sammy Haggar) für den kommenden Sommer ist auch noch dabei, zwar um einiges besser als das Original aber der Song an sich ist halt nicht wirklich ganz so dolle.
Fazit: 10 Titel mit etwas knappen 41 Minuten inklusive dem Highlight "He who never lived” können durchaus überzeugen und alles in allem gibt’s erfrischend gute Rockmusik mit einem guten Schuß traditionellem Heavy Metal. Sollte man sich einfach mal geben, denn die MAIDS sind nicht nur für die "Veteranenabteilung" interessant.
"Drinking my wine, makes me feel fine" - angesichts der Reibeisenstimme des Herren mag ich da kaum an Wein glauben. Dan McCafferty ist Lead-Sänger (und neben Bassist Pete Agnew einziges Gründungsmitglied) NAZARETHs, die in ihrer 33-jährigen Karriere so um 34 Silber-, Gold- oder Platin- Auszeichnungen für ihre Hits einheimste. Und genau die fehlen nicht: "Love Hurts", "Dream On", "Razamanaz" oder "This Flight Tonight" (kürzlich amtlich von ZIMMERS HOLE zusammengetrümmert) und der ganze Rest, natürlich alle vorrätig. Es handelt sich um das erste NAZARETH-Live-Album seit 1981, da können sie sparsamen Schotten auch wirklich mal wieder zuschlagen, Passenderweise passierte das beim Heimspiel in Glasgow, wo die Scheibe aufgenommen wurde. Wer die Jungs nicht kennt, für den ist es eh zu spät: Es gibt Mucke aus der ROSE TATTOO-AC/DC-Ecke, vielleicht etwas rockiger, sprich softer. Eine amtliche Spielzeit, 16 Titel, keine übermäßig aufgesetzten Live-Effekte. So machen Live-Scheiben Spaß, vorausgesetzt, der geneigte Hörer mag Bands wie die "Highland-Rock-Opis" leiden. Und beim Hören wird dann aber gefälligst schottischer Whisky genossen!
Jetzt höre ich mir die CD grade zum x-ten Male an, wohl in der Hoffnung irgendetwas zu finden dass in meinem Ohr hängen bleibt. Aber die Suche nach diesem Etwas ist recht sinnlos, ich finde nicht viel. Die Songs gleichen sich dermaßen, unterscheiden sich höchsten in Nuancen oder besitzen einzelne signifikante Stellen (meistens der Anfang) und Schuld daran ist wohl auf Seite der Band in erster Linie die weibliche Gesangsstimme. Sie ist schön, keine Frage, grade die mehrstimmigen Parts verzaubern den Hörer wirklich, aber dieses penetrante Gesäusel in hoher Tonlage geht einem im Laufe einer Stunde ernsthaft auf den Senkel! Ihr fehlt es - ebenso wie der Band allgemein - ein bisschen an Mut den einmal eingeschlagenen Weg zu verlassen und verzweifelt klammere ich mich als Hörer unbewusst an die Stellen an denen sie tonal etwas daneben liegt, nur damit man sich etwas aus der Lethargie befreien kann die sich beim ernsthaften Hören dieses Albums einstellt. Mit ernsthaft meine ich hier ein "bewusstes" Hören, denn zum nebenher berieseln lassen eignet sich diese Musik wunderbar! Völlig unaufdringlich, aber auch völlig belanglos: Ein Gothic Metal Album mit guten Musikern die leider einem gnadenlos eintönigen Songwriting zum Opfer gefallen sind.
Zehn Jahre ist es her, da veröffentlichten DEMIGOD ihre erste und einzige Scheibe "SLUMBER OF SULLEN EYES". Die außerordentlich jungen Mucker spielten ein amtliches Death-Metal-Album ein, lösten sich auf und galten folglich als Kult. Und weil der ja bekanntlich nicht tot zu bekommen ist, schmeissen die Finnen jetzt wieder ein Album auf den Markt. Schon eine Dekade zuvor überraschten sie mit großer Eigenständigkeit. Auch heute machen sie nicht das, was Fan erwartet hätte. Denn anstelle eines Todesblei-Nachfolgers "auf Nummer sicher" spielten die Jungs eine außergewöhnlich abwechslungsreiche Scheibe ein. Zu hören gibt’s: Typisches Death-Metal-Riffing (GATES OF LAMENTATION), grunzigen Gesang (MY BLOOD YOUR BLOOD), Thrash-Metal-Elemente in bester ANNIHILATOR-/ OVERKILL-Manier (DERAILED), Mid-Tempo-Power-Metal (CRIMSON TEARS), progressive Einschübe (IN THE MIRRORS), einfachen Heavy Metal (TRAIL OF GUILT) und und und. Was sich hier allerdings anhört, wie eine wahllose Aneinanderreihung aller möglichen Stilarten, funktioniert ganz gut. Wenn Kraft-Metaller oder härtere (aber nicht zu harte) Fan-Vertreter das Album denn öfter hören. An der Produktion der Scheibe und Kompetenz der Herren Musiker gibt’s nix zu mosern. Kult hin oder her: Die Jungs trauen sich was. Warum sie sich aber dann nich‘ einfach umbenannt haben...?
Wollen wir hoffen, dass PETER PAN keinen Regen zum Dynamo nach Holland bringt. Aber eigentlich brauchen wir auch keine Angst zu haben, denn die Eindhovener Schmutz-Roller benutzen ja gar keine Pan-Flöte. Im Gegenteil. Sie rocken und rotzen sich flott durch ihre kurzen Songs, ganz wie’s auch bei Gluecifer und vergleichbaren Kapellen Freude bereitet. Der Bass brezelt, die Gitarren rocken, die Stimme röhrt, so soll R‘n’R sein ("Ihr Affen"). Mal tendieren die "Nicht-zur-WM-Fahrer" mehr zum Punk (AUF DER AXE), mal zu Meister Lemmy (MOTÖRBLOCK) oder zum Rock’n’Roll (BAD YEAR OF ROCK&ROLL). Aber immer sind sie unterwegs mit dem Klump-Fuß auf dem Gaspedal (oder was vielleicht besser passt: "Mit der rechten Hand am Gashahn"). Pils und Zelt und Spaß dabei! Klar, die Produktion könnte etwas druckvoller sein, aber dann macht ihr halt dasselbe mit eurem Lautstärke-Regler: "Ordentlich aufreißen den Knopp." Dann macht euch auch das bisschen Regen nix mehr aus...