Death-Metal-Fun-Project: Nein, sie sind NICHT die JBO des Death Metal. Sie sind weder so erfolgreich, noch so bescheuert. Dafür gibt’s hier eigenständigen, harten Mörtel, der zwischen Death- und Thrash-Metal schwankt und seinen Todesschlagseite wohl deswegen verdient, weil Sänger Stefan grunzt wie am Spieß. Rein tempomäßig bewegt sich das Ganze im mittleren Bereich. Die Niedersachsen legen natürlich auch mal richtig zu und nehmen dann - wenn’s passt - wieder Geschwindigkeit raus. Richtig interessant verspielt klingt die Rhythmus-Sektion, das wird’s manchmal regelrecht proggy. Aber keine Angst, der musikalische Anspruch wird hier nicht zugunsten der Eingängikeit auf die Spitze getrieben. Lohnt sich wirklich, das Teil, zumal es als kleines Schmankerl einen CD-ROM-Videoclip von "Lower Minds" gibt. Ich wusste schon immer, dass die Uelzener viel mehr drauf haben als Milch und Zucker zu produzieren. Und das Allergeilste: Die Jungs sind live noch besser als auf dieser Eigenproduktion.
Promiscuous Demon Stories
Band:
Genre:Nicht angegeben Tracks:11 plus 1 Video Länge:42:11 () Label: Vertrieb:
Was viele dem eierkneifenden True-Power-Metal-Genre vorwerfen, trifft natürlich auch auf Death Metal amerikanischer Prägung zu. Zu viele Veröffentlichungen sorgen für zu viele Plagiate. Diese Herren aus Holland orientieren sich - wie gesagt - an Amis wie Cannibal Corpse, drücken ordentlich aufs Tempo, blasten und knüppeln, was das Zeug hält. Dazu gesellt sich mit Röcheler Dennis Schreur ein Mann, der seinen Part scheinbar unter einer mit Wasser gefüllten Käseglocke aufgenommen hat. Schnell, erbarmungslos, hart, das alles trifft auf die Oranjes zu. Manchmal wird’s sogar ein bisschen groovig. Nur ein Adjektiv, das passt beileibe nicht: originell. Und das ist auch auf das Coverartwork zu beziehen, wo ein gar nicht lustiger Monster-Mann eine gänzlich unbekleidete Dame tüchtig (und blutig) malträtiert. Echt ´ne Tortur...
Jaja, damals, früher, als alles noch besser war. Wir sind ja Kilometer zum Bus gelaufen, der noch mit Kohle fuhr und uns in die Schule brachte und das bei Wind und Regen, acht Tage die Woche, früher war die Woche nämlich noch länger...... wo war ich? Ach ja, früher. Als es Obituary noch gab und kurz nach derem Ende Six Feet Under entstanden und Allen West dort Unterschlupf fand. Als er sich mit Kiffkopp Chris Barnes überwarf, verließ Allen flugs die Band und stellte Lowbrow auf die Beine. Dort macht er nun schon seit zwei Platten, was am besten kann: Old-School-Riffs aus dem Ärmel zaubern. Die ganze Mucke klingt wie Obituary, Six Feet Under und Co. Grunzer Rich klgint dann auch wie eine Kopie der alten Helden, hat dabei aber genug Charisma, um nicht zu einer bloßen Kopie zu verkommen. Wer also amerikanischen Old-School-Death Metal mag, sollte sich diese Scheibe nicht entgehen lassen und sich eine halbe Stunde guter alter Dröhnung gönnen!
Im (deutschen) Underground tummeln sich so viele Bands, bei denen man sich fragt, warum sie nicht schon lange einen Plattenvertrag an Land ziehen konnten. Fallen Yggdrasil aus der Studi-Hochburg Heidelberg kann man spätestens seit ihrer 2000er 7" dazuzählen. Von diversen Line-Up-Wechseln ließen sie sich nie entmutigen und hämmerten nun "In No Sense Innocence" ein, eine Platte, die es in sich hat! Schwedisch angehauchten Death Metal bietet die Platte, aber bei weitem nichts tausendmal Geklautes, im Gegenteil. Mit verdammt geiler Gitarrenarbeit und viel Abwechslungsreichtum (das Akustikbreak bei "You Suicide Me"!) haben die Fünf eine rundherum gelungene Death Metal-Scheibe kreiert, die den Vergleich mit Größen des Genres nicht zu scheuen braucht. Die professionel aufgemachte Scheibe sollte man sich als Metal-Fan nicht entgehen lassen! Fallen Yggdrasil werden ihren Weg machen und das hoffentlich bald!
Alben wie dieses machen es einem nicht leicht. Einerseits sind bei Repulsive eine Menge guter Ideen da, nur leider scheitert es an der Umsetzung. Das Album ist nicht herausragend gut oder schlecht, es ist irgendwo dazwischen, Durchschnitt halt. Das Schlagzeug ballert recht gut, aber eintönig vor sich hin, hier macht sich das Fehlen eines Prügelknabens aus Fleisch und Blut mehr als deutlich bemerkbar. Gitarrist Rolf hat einiges auf der Pfanne und schüttelt sich auch einige nette Riffs aus dem Ärmel, die er nur leider viel zu oft wiederholt. Basser/ Shouter Dusan macht seine Sache ganz ordentlich, ohne dabei mehr als nur durchschnittlich zu sein. Durch seinen recht eintönigen Grunzgesang und die Wiederholung bei Gitarren- und Schlagzeugarbeit hört sich spätestens ab dem dritten Song alles sehr ähnlich an und das Album plätschert vor sich hin. Dabei plätschert es wie gesagt nicht schlecht, es ist durchschnittlich. Gute Ansätze sind da, aber beim nächsten Studiotermin sollte ein menschlicher Schlagzeuger dabeisein und mehr Wert auf Abwechslung gelegt werden.
Die italienische Formation White Skull hatte zuletzt einiges an Veränderungen zu durchleben. Zunächst erst einmal den Wechsel zu einer anderen Plattenfirma (über die Gründe ließ sich trefflich spekulieren); darüber hinaus noch einen wirklich einschneidenden Wechsel im Line-Up. Und diese Neubesetzung im Vergleich zu den letzten Releases dürfte dem geneigten Hörer wohl sofort auffallen. Statt des gewohnten Frontfräuleins Frederica "Sister" de Boni schallen da nun eindeutig männliche Vocals aus den Boxen. Gustavo Gabamo heißt der Neue am Mikro, seines Zeichens aus Argentinien stammend; und mit seinem abwechslungsreichen und kraftvollen Gesang steht er den "Weißen Schädel" recht gut zu Gesicht. Mit ihm hat die Band sicher einen Schritt nach vorne gemacht. Ansonsten gibt es nicht zuviel neues auf "The Dark Age" von White Skull zu hören: Metal-Mucke in der Schnittmenge zwischen harten, schnellen Heavy Rock, epischen Klängen und einigen Prog-Anleihen. Dazu eingestreute, klassisch anmutende Orgel- bzw. Keyboardpassagen und Kirchenchöre - wobei dies aber leider etwas zu klischeehaft geraten ist. Musikalisch behandelt der Silberling das Mittelalter und die Verbrechen der Inquisition (darum wohl auch der verstärkte Einsatz von Orgel und Chören). Das Intro spiegelt diese Thematik recht gut wieder, die nachfolgenden Songs "The Dark Age", "Grand Inquisitor" und "Maid Of Orleans" sind gelungene Tracks, welche sich eher im unteren und mittleren Tempobereich bewegen. Bei diesen Stücken kommt auch die variable Stimme von "Gus" voll zur Geltung. Nach hinten hinaus wird es dann aber hörbar schwächer (mit Ausnahme der Ballade "Voice From Heaven" und des schnelleren "Torture") und dazu etwas Speed-lastiger. Das doch recht gute Anfangsniveau kann nicht über die komplette Scheibe konstant hinweg gehalten werden. Und besonders eingängig sind die meisten der Stücke auch nicht unbedingt geraten. Über die Qualität des Instrumentalspiels lässt sich auch hier nicht mäkeln, es liegt doch wohl etwas an den Kompositionen - hier scheint man schon ein wenig Potential verschenkt zu haben. Trotz allem ist "The Dark Age" eine solides Album geworden, welches den Vergleich zu anderen Combos dieses Genres südlich der Alpen nicht zu scheuen braucht und darüber hinaus auch eine klare Produktion mit guten Sound aufweist. Den großen Durchbruch werden White Skull aber mit dieser Scheibe auch bei ihrem neuen Label nicht erzielen.
Heimdall ist ein altnordischer Gott, der die Welt erleuchtet, das Gras wachsen hört und in die Zukunft schauen kann. Kann ich alles nicht. Und deswegen weiß ich nicht, ob den italienischen Power-Metallern von HEIMDALL der Durchbruch gelingt. Ich weiß nur soviel: Sie gewinnen sicherlich keinen Innovationspreis. Aber: Sie können spielen und sie haben es drauf, amtliche Power-Metal-Hymnen in der Tradition von Helloween und Keyboard-Konsorten zu schreiben. Und das alles bei gutem, druckvollen Sound. Erfreulich: Der neue Sänger Giacomo Mercaldo kann natürlich in den genre-typischen Alpenhöhen trällern (und tut’s manchmal auch). Der Neuzugang fühlt sich aber auch in tieferen Lagen zu Hause und singt im ursprünglichen Sinn der Wortes abwechslungsreich und nur ganz selten nervig. Songs wie das schnellere "Wanderer" oder das leicht symphonisch angehauchte "Return To The Fatherland" haben echten Ohrwurmcharakter. Kleiner Minuspunkt: Die kitschige Akustikhymne "Symit". Sie werden die Welt nicht erleuchten, aber sie werden bei Power-Metal-Sympathisanten viele, viele Punkte machen. Gehörige Überraschung für meine Person, ich hör da was wachsen...
Schon drei Langeisen haben diese Italiener auf den Markt gebracht und gehören zu den angeblich ganz Großen vom Stiefel. Also keine kleinen Italiener! Und diese Herren zählen auch nicht zur Power-True-Eierkneifer-Fraktion à la Rhapsody. Sie vergleichen sich im Info vielmehr mit Judas Priest, Testament und Slayer. Nun gut. Spricht zumindest für gesundes Selbstbewusstsein. Und ab und an klauen sie wirklich mal ein Riffchen von den Schlachtern aus Kalifornien (Anfang von "The Crucifier"). Insgesamt aber erinnert mich das Ganze eher an Bands wie Metal Church (mit ähnlich schlappem Sound wie einige der genialen MC-Outputs). Akkurate Up-Tempo-Nummern, mit Double-Bass gespickt, feines Gespür für Melodien, musikalisch durchaus gekonnt dargeboten, so beschreib ich’s mal. Allerdings thront über allem der Kollege Germano Quintabà und bedient das Mikrofon. Und was er sich da erlaubt, das grenzt von Zeit zu Zeit an Körperverletzung. Wahrscheinlich kann er ganz dolle gut singen, ist aber sowas von ein Maniac, dass er das vor lauter Ekstase und einfach nur so schrill, wie es geht in sein Instrument reinkeift. Also, ums nochmal zu betonen: Er jodelt nicht daher, manchmal singt er sogar richtig, die meiste Zeit aber quäkt er nervig herum. Manchmal schafft er’s ein wenig besser ("M.A.S."), also er nervt dann nicht, aber insgesamt raubt der alte Germane seiner Band die ansonsten wirklich ansprechende Performance. Schade drum, denn da sind ansonsten echte Ohrwürmer drauf ("Panzer March"). Hört’s euch an, vielleicht ist der Kollege ja mein persönliches Problem. Ach so: Zum Cover fällt einem wirklich nichts mehr ein. "Ich sach ma": Klischee regelt!
Der Unerground lebt. Das sollte jeder wahre Fan des Heavy Metals wissen und sich nicht nur für die großen Bands die ihre Millionen im Jahr kassieren entscheiden. Schon auf dem ersten Teil des "Reaper Comes" Samplers lernten wir ne Menge begabter Metal Bands aus den verschiedenen Bereichen kennen. 14 weitere Bands aus Deutschland, Österreich und der Schweiz finden wir jetzt auf "The Reaper Comes Pt. 2". Hierbei haben die Macher des Sampler wieder toll darauf geachtet, eine abwechslungsreiche Bandbreite an Bands auszuwählen. So gibt es mit "Aliengates", "Disillusion" oder "Fallen Yggdrasil" Vertreter harter Death Metal Klänge die sich zwischen Melodic Death und auch den extrem Death Metal bewegen. Traditionellen Heavy Metal bis hin zu modernem Power Metal präsentieren dann "Metal Inquisitor", "Solemnity" oder "Predator". Sieger dieser drei meiner Meinung nach "Predator" - sie verbinden irgendwie alles was Metal in meinen Ohren ausmacht: tolles Songwriting, abwechslungsreiche Melodien und dazu ne Portion Primal Fear (oder irre ich mich da "!"!?). Vielleicht werden sie auch deswegen Ende des Jahres ihr Debütalbum bei Remedy Records veröffentlichen. Weitere vertretende Musikstile sind auf jeden Fall der allseitsbeliebte Black Metal oder auch moderner Metal mit Progressiven Einlagen wie ihn "Complex 7" ihn hier zum Besten geben. Sehr geil finde ich dann noch das Booklet, in dem jede Band sich kurz vorstellen kann. Also, Du magst Undergroundbands? Dann bestell dir das Teil für nur 5,- Euro bei reapercomes@web.de. Und wenn du bisher dafür keine Zeit hattest, dann hau rein. Es lohnt sich.
Man hab ich lange auf das Album gewartet. Nachdem In Flames schon ein paar Jahre dem extremeren Schweden Death Metal den Rücken gekehrt haben und von Album zu Album melodischer wurden und dies noch mit modernen Elementen und Death Metal typischen Vocals verbinden, war die Vorfreude also auch berechtigt. Los geht es mit dem Titelsong "Reroute To Remain" der wirklich von Beginn an dort anschliesst, wo "Clayman" aufhört. Ein schweres groovendes Gitarrenriff dann die melodische Leadgitarre und Anders Gesang wie ihn die Fans lieben. Geil !! Mit dem zweiten Song "System" finden IF teilweise zurück zu ihren Anfangstagen. Nach dem Motto "Knüppel aus dem Sack" donnern die Gitarren und auch gleich der agressive Gesang los. Schnell und kompromisslos und wie ein gerissenes Kassetten Tape ändert sich das ganze plötzlich und der Song klingt clean… aber so richtig - Gitarren weg, nur noch Schlagzeug, Keyboard, Bass und Schlagzeug. Dazu sauberer Gesang. Aber keine Panik denn es handelt sich nur um ein kurzes Mittelstück und dann geht’s wieder mit Knüppel weiter. Der Refrain Part erinnert dann wieder an die letzten beiden Scheiben. Eigentlich möchte ich jetzt gar nicht mehr auf einzelne Songs eingehen, da sonst das Review noch 4 Seiten lang wird. Musikalisch wird auf jeden Fall noch sehr viel geboten denn im weiteren Verlauf hören wir noch viele Songs die wir nach den letzten Alben auch erwartet haben. Auf der Stelle sind In Flames dennoch nicht stehen gebliebenund bringen bei einigen Songs wie "Cloud Connected" moderne Electro Elemente ein. Etwas sehr weit her geholt erscheinen mir dann dennoch die beiden ruhigen Songs "Dawn Of A New Day" und "Metaphor" mit denen IF neue Gefilde zu erobern versuchen. Nach mehrmaligen Durchlauf kann ich mir jedoch sogar diese Nummern anhören, aber Vorsicht: hierzu erfordert es Aufgeschlossenheit zu anderen Stilrichtungen. Fazit: "Reroute To Remain" macht nichts anderes als ich erwartet und erhofft habe: es rockt ohne Ende. Tolle Melodien, eine Songvielfalt wie man sich keine bessere wünschen kann und gleichzeitig unverkennbar In Flames.