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Intensiv

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Dass deutsch gesungener Rock nicht automatisch Deutschrock sein muss, beweisen die Österreicher KAPAUN mit ihrem Debütalbum "Intensiv". Ihr melodischer, angepunkter Rock erinnert stellenweise ein bisschen an die HOSEN und ein bisschen mehr an die ÄRZTE, was wohl auch daran liegt, dass die Stimme von Sänger Georg der von Bela nicht unähnlich ist, fällt insgesamt aber dreckiger, rauer und ungeschliffener aus als die Musik der eben genannten. Die Texte bewegen sich zwischen Alltagsphilosophie und reinem Blödsinn und gehen alles in allem völlig in Ordnung. Etwas zu albern wird´s bei "Arnie" - ein wenig origineller Quatschtext über Arnold Schwarzenegger - und etwas zu naiv und pathetisch beim Anti-Kriegssong "Terror": "Es ist die Hoffnung, die Liebe und die Hilfe, die uns stärken weiter zu leben. Es ist die Hoffnung, die Liebe und die Taten, die uns helfen, das alles zu vergessen." Aber OK - die Intention ist natürlich nicht verkehrt, und über die holprige Grammatik decken wir an dieser Stelle den Mantel des Schweigens. Unverzeihlich kitschig dagegen die Ballade "Feuerwerk": "Feuerwerk in meinem Herz. Feuerwerk für meine Seele. Du bist der Regenbogen nach heftigen Wolken. Jetzt und für immer in meinen Armen." Ähem... Aber nicht, dass hier ein falsches Bild entsteht: Die drei Jungs können vorzüglich rocken, wie sie z. B. mit dem treibenden Opener zeigen, mit dem rock ´n rolligen "Billardkugel" oder auch dem fett rockenden Titeltrack. Dazu überzeugen sie musikalisch und lassen den Hörer den Spaß spüren, den sie beim Spielen hatten. Und oben drauf gibt´s noch eine ganze Handvoll Ohrwurmmelodien. Das ist doch schon mal mehr, als die meisten anderen derzeitigen Veröffentlichungen zu bieten haben...

Intensiv


Cover - Intensiv Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 34:56 ()
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Lipservice

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Sie haben es also doch getan - entgegen der angeblich nur von wenigen (Fans) geäußerten Kritik auf die letzten immer seichter und zu kantenlosen Hausfrauenrock mutierten Alben, haben sich die Schweizer Hardrocker von GOTTHARD dies doch etwas stärker zu Herzen genommen und endlich wieder eine komplett überzeugende CD hingelegt. Es ist mir dabei ehrlich gesagt ziemlich egal, ob diese "Neuausrichtung" am etwas härteren Nuclear Blast Label lag oder ob die Jungs, wie sie es gerne selbst darstellen möchten, einfach nur wieder Bock gehabt haben, mal wieder richtig los zu rocken. "Lipservice" (der Titel ist zwar eher na ja) ist schlicht und einfach ein gut bis sehr gutes Melodic Hardrockalbum geworden. Wie schon auf der letzten ganz ordentlichen Scheibe "Human Zoo", nach dem absoluten Tiefpunkt "Homerun" zuvor, mehrfach aber nur angedeutet wurde, geht es jetzt wieder volle Pulle mit viel mehr Schmackes und einer ordentlichen Portion Rock’n’Roll zu. Die neuen Songs gehen eindeutig wieder mehr auf die Ausrichtung der ersten drei hervorragenden Platten von Gotthard und sind wir mal ehrlich, dafür wurde es auch langsam Zeit. Fette Gitarrenriffs in Serie, ein Dampfhammerschlagzeug, eine wie immer fantastische Rockröhre von Steve Lee, packende Hooks und ein energetisches Songwriting (wieder ohne Produzent & Entdecker Chris von Rohr) beweisen, daß dieses Quintett auch selbst gute Musik schreiben kann. Nachdem Gitarrist Mandy Meyer mittlerweile zu KROKUS abwanderte, wurde in Freddy Scherer (ex-CHINA) ein mehr als gleichwertiger Ersatz gefunden. Insgesamt 14 Tracks mit knapp 53 Minuten Laufzeit bietet Lipservice, davon sind zwar wieder 4 Balladen enthalten, die aber weniger kitschig oder schwülstig als in früheren Jahren ausfallen, außerdem wurden sie besser verteilt, so daß der betont rockige Charakter der Scheibe erhalten bleibt. Mit "Everything I Want" und seinen üppigen Chören fühlt man sich an seelige DEF LEPPARD oder BRYAN ADAMS Bestzeiten erinnert, als diese noch nicht solche abgehalftertes Material wie zuletzt abgeliefert haben. Auch "Nothing Left At All" ist eine mächtige Powerballade geworden. Bereits der klasse schnelle Opener "All We Are" (nein kein DORO Cover) zeigt wohin die Reise auf dem achten Album der Eidgenossen hier geht - treibende Songs die sofort ins Ohr gehen und ohne diesen oft zu glatten AOR Appeal der Vorgänger Werke. Überzeugende Melodic-Stampfer wie "Dream On" oder die Hymne "I Wonder" sind genauso klasse gemacht wie die erste Single "Lift ‚U’ Up" mit einem eher ungewöhnlichen Drumsound. Ein weiterer Höhepunkt für mich ganz klar das mitreisende "Anytime Anywhere", ja wenn BON JOVI heute noch solche Songs schreiben könnten. Gotthard haben mit "Lipservice" wieder ganz klar auf den alten Kurs zurückgefunden und ein solides Rockalbum abgeliefert - so kann es bitteschön zukünftig auch weitergehen. Damit hat man sich derzeit (wenn auch nur ganz knapp) wieder vor der erstklassigen Konkurrenz aus dem eigenen Land SHAKRA eingeordnet.

Lipservice


Cover - Lipservice Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 53:5 ()
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A Severity Divine

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Klebriger, klumpiger Melo-Death klingt euch zu verweichlicht? Die amerikanischen Kollegen sind euch viel zu technisch, spielen Bombe, haben aber einfach kein Herz? Ich weiß nicht, was der freundliche Apotheker empfiehlt. METAL INSIDE rät zu EMBEDDED. Vier Langhaardackel und ein kleener Glatzkopp aus Osnabrück trümmern knappe 40 Minuten auf den Lauschern der Rezipienten herum, dass dem Old-School-Death-Metaller Tränen in die Augen schießen. Geradezu rüpelhaft heizen die Jungs mit einem Riesensound durch ihre neun Titel, es gibt einfach keinen Ausfall, nur kleine Verschnaufpausen (wie beim Titelstück, das allerdings nach zwei Minuten und 40 Sekunden Spielzeit mit einer enormen Power zurückkommt). Wer Dismember vergöttert, der wird EMBEDDED lieben. Das Schöne: EMBEDDED werden nie langweilig, sie lassen nie nach, sie sind einfach Death METAAAAL. Wem dieses ganze "Frickel-frei" von den Ägypotlogen oder Hate Eternal zuviel ist, wer sich nach den guten alten schwedischen Zeiten sehnt, der ist bei den Osnasen total richtig. Und als kleinen Service gibt’s auf "A Severity Divine" auch noch "Sehen statt (nur) Hören". Von der Vorgängerscheibe "Banished From The Light" gibt’s ein professionelles Video zu "Stench Of Burning Flesh" - ähnlich ansprechend gestaltet übrigens wie das Booklet. So schön kann der Tod sein… Erhältlich unter für 12 Euro (Incl P.&V.) band@embedded666.de oder bei www.revengeproductions.com .

A Severity Divine


Cover - A Severity Divine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:51 ()
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Sem Al Diavol Va Porti Al Mal

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Black Metal in der gemischten Tradition von Bathory und norwegischem Underground servieren uns die 1997 gegründeten Polen mit dem lateinischen Namen. Katholische Wikinger sozusagen…. Das Tempo der Songs ist fast durchgängig niedrig, abgesehen von zeitlich begrenzten Krachballer-Bummsparts. Hauptsächlich aber gibt das Tempo den Songs einen fast doomigen Anstrich. Ob Doom oder Viking oder weiß ich wie: Hauptsache, eine Band besitzt Wiedererkennungscharakter und ein paar nette Ideen. Die Osteuropäer verschaffen sich tatsächlich auch eine eigene Note. Zum einen machen sie das durch teilweise polnische (und übrigens immer diabolischen) Texte, zum anderen bauen sie, fast ein wenig unscheinbar, auch folkloristische Elemente in die Songs ein. Das Info nennt das "slawische Einflüsse". Was immer das heißen mag - zu hören sind Trommeln, Geigen oder ähnliche Instrumente und so weiter), die der Musik eine wirklich eigene Note geben. Ärgerlich: Der letzte Song "Vexilla Regis Prodeunt Inderni" ist eigentlich 12:29 Minuten lang, besteht aber zu drei Vierteln aus einem schrillen Piepton und gleich so eher einem Hidden-Track. Supi Idee, ganz toll. Abgesehen davon aber keine schlechte Scheibe für Leute, die oben angesprochene Bands und Stilrichtungen mögen.

Sem Al Diavol Va Porti Al Mal


Cover - Sem Al Diavol Va Porti Al Mal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 53:46 ()
Label:
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Don´t Wanna Run

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Die ex-TRAIL OF TEARS und jetzt IMPERIA Sängerin Helena Michaelsen wandelt auf Solopfaden. "Don´t Wanna Run" dürfte auch ohne jede Überraschung alle Erwartungen erfüllen, die man eventuell an einen solchen Ausflug stellen könnte. Fast ausschließlich von Klavier und einigen Streichern begleitet, übt sich Michaelsen in ruhigen und getragenen Tönen beim Versuch ihre Stimme in den Mittelpunkt zu rücken. Aber trotz der sicherlich guten Stimme fehlen mir grade beim Titeltrack die Emotionen, die aus dem Song mehr machen würde als nur eine angenehm schmalzige Ballade. Ein Muster, das für die ersten drei Songs der Maxi gilt und bei dem die Abwechslung über weite Strecken zu kurz kommt. Aus dem Rahmen fällt dann lediglich "Darkness", an dessen vampiresken Gesangsorgien und kreischenden Geigen Dani Filth sicherlich seine Freude hätte und den Song als unbedeutendes Interlude auf einem Album platzieren könnte. Die dramatisch klingenden aber recht schwülstig umgesetzten Songs konnten mich daher nicht lange fesseln - dafür fehlt mir der Tiefgang und insbesondere die erwähnte Abwechslung. Die Maxi ist ausschließlich direkt über das Label oder die Band erhältlich.

Don´t Wanna Run


Cover - Don´t Wanna Run Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: -:- ()
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The Funeral Album

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SENTENCED lösen sich auf! Für immer? Laut Aussagen der Band ja, aber man soll ja niemals "nie" sagen, soweit meine Meinung. Jedenfalls tragen sie die Band mit Würde zu Grabe und kredenzen ihren langjährigen Fans noch ein Album, das zwar stilistisch die "neueren" SENTENCED zeigt, jedoch kleinere Retrospektiven in längst vergangene Zeiten bereithält. Was die Finnen in den etwa 15 Jahren ihrer respektablen Karriere geleistet haben, muss ich wohl niemandem ernsthaft mehr erklären. Das Einzige, das ich nie verstanden habe, ist die Tatsache, dass die Band im Laufe der letzten Jahre immer mehr ihrem Abziehbild HIM nachgeeifert hat, sowohl auf Platte, als auch auf der Bühne. In wie weit das beabsichtigt war, sollte man die Band ohne großes Trara mit ins Grab nehmen lassen, denn das Lebenswerk von Ville Laihiala, Sami Lopakka und Co. sagt selbst genug aus um derartige Spekulationen, spätestens zum Begräbnis der Band, hinten runter fallen zu lassen. Es nützt einfach niemandem mehr. Am Meinungsbild zum neuen Album muss ich auch nicht groß feilen, da sich "The Funeral Album" nach der Veröffentlichung (und wohl auch schon vorher…) wie ein Flächenbrand ausbreiten und jeder sein eigenes Urteil fällen wird. Meine bescheidene Meinung ist: SENTENCED haben hier ein weiteres, sehr gutes und fett rockendes Album abgeliefert, das locker mit den letzten Veröffentlichungen "Frozen" (1998), "Crimson" (2000) und "The Cold White Light" (2002) mithalten kann, aber nicht ganz an die beiden Superwerke "Down" (1996) und vor Allem "Amok" (1995) heranreicht. Die Mischung ist wie immer sehr ausgewogen, denn harte, eingängige Stücke und melancholische (Halb-) Balladen halten sich gekonnt die Waage. Mit "May Today Become The Day" und "Ever - Frost" beginnen die Jungs gewohnt speedig - eingängig und sehr gut, bevor mit "We Are But Falling Leaves" der erste ruhige Schwanengesang ertönt, der vom Piano - begleiteten "Her Last 5 Minutes" abgelöst wird. Mit dem einminütigen Instrumental "Where Waters Fall Frozen" gibt’s einen kleinen Ausflug in alte Death Metal - Tage, "Despair - Ridden Hearts" (geil und mit Mundharmonika - Intro!) und das geniale "Vengeance Is Mine" (mit Kinderchor am Ende) zeigen SENTENCED von ihrer allerbesten Seite und "A Long Road To Nowhere" kommt als knackig - kurzer Stampfer daher. "Consider Us Dead" tönt für SENTENCED - Verhältnisse recht unspektakulär, bevor "Lower The Flags" zwischen rockigen Parts und gemütlicher Lagerfeueratmosphäre hin, - und herpendelt. "Drain Me" ist gewohnt finnisch - hymnische Kost und zu guter Letzt leitet das akustische Intermezzo "Karu" den brillanten Düster - Stampfer "End Of The Road" ein, der noch einmal mit bombastischen Sounds und Kinderchor schmerzlich an eine Band mit Ausnahmestellung erinnert, die der Szene viel zu geben hatte. "The Funeral Album" enthält zwar nicht nur Volltreffer, trotzdem bleibt es auch für den kritischsten Betrachter ein Album ohne Ausfälle, das einen würdigen Schlussstrich zieht. Inwieweit es das bedeutendste Werk der Finnen überhaupt sei, wage ich nicht zu behaupten. Das ist Sache der Allgemeinheit, die SENTENCED über viele Jahre hinweg den Ruf einer wegweisenden und sehr beliebten Band einbrachte. Möget Ihr in Frieden ruhen!!!

The Funeral Album


Cover - The Funeral Album Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 49:55 ()
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Into The Haze

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Im Sommer 2003 entschlossen sich vier junge Herren aus Heidelberg und Albstadt, die Musikwelt mit ihrem Blues, - und Rock’n’Roll - versetzten Hardrock zu bereichern. Und das machen sie gar nicht so übel, obwohl "Into The Haze" nicht über die gesamte Spielzeit hinweg überzeugt. Unter die gute Stunde Material haben sich ein paar Längen geschlichen, die sich beim kompletten Durchhören der CD deutlich bemerkbar machen. Gleich bei den beiden Openern "Pearl River" und "Grande Rock" bemüht sich die Band hörbar, fett abzurocken, klingt dabei aber etwas müde und wenig mitreißend. Richtig gut wird das Quartett, wenn es sich um hymnenhafte Songs bemüht, wie etwa im tollen "Purple Jam", denn dann kommt auch die Stimme von Sänger Danijel besonders gut zur Geltung. Aber auch bei relaxten Groovern wie "Skysailor" und ruhigen, treibenden Stücken wie "Door Of Faith" kann die Band ohne Probleme auftrumpfen. Weitere Anspieltipps sind die coolen "Feel My Fuck" (toller Titel…) und "Damage Done" (ebenfalls gut gemachte Hymne), die zeigen, dass ohne Frage Potential in der Band steckt. Wer über ein paar schwächere Stücke hinwegsehen und sich mit dem trockenen, wenig spektakulären Hard Rock des Vierers anfreunden kann, wird mit "Into The Haze" vielleicht gut bedient werden. Freunde härterer Gangart sollten hier jedoch vorsichtig sein. Nett, aber leider nicht herausragend.

Into The Haze


Cover - Into The Haze Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 60:28 ()
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Vertrieb:
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No Piercing, No Tattoo

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Die finnischen MOTÖRHEAD sind zurück! Und sie haben uns jede Menge Schwein mitgebracht, wogegen sie sämtliche Nasenringe und Rücken - Tittibilder bei den Tausend Seen gelassen haben. Nachdem man weder Albumtitel, noch Cover - Artwork sofort deuten kann, versuchen wir es mit der Mucke. Und die ist so saucool, dass die Koteletts aus der Pfanne hüpfen. PEER GÜNT bewegen sich irgendwo in der Schnittmenge aus MOTÖRHEAD und skandinavischem Rotzrock der Marke HELLACOPTERS, TURBONEGRO und Co. und klingen auch nach über 20 Jahren (davon die letzten zehn ohne Longplayer!) noch frischer als manche junge Ferkelband. Man hat bei diesem Album immer das Gefühl, dass lautes Rülpsen, Furzen und Popelwegschnipsen wieder stark in Mode sind und das gute Benehmen ruhig auf dem Dachboden (oder im Schweinestall) verschimmeln darf. Allerdings hätte ich mir eine noch größere Hitdichte gewünscht, denn nicht alle Songs knallen so genial aus den Boxen wie das Lemmy - Erbe "King Of The Hill", die mit Piano unterlegte Ballade "Alone In The Night I Whisper Your Name" oder das fetzig - schnelle "Wash Me In The Rain". Etwa die beiden Opening - Tracks "Comin’ Back To You" und "Backdoor Man" rocken ordentlich, wirken aber unspektakulär und sind nur echten Fans dieser Art von "Schweinerock" zu empfehlen. Nichtsdestotrotz haben PEER GÜNT hier eine sehr kurzweilige, partykompatible und satt abgehende Rotz’n’Roll - Platte abgeliefert, die sich ohne Probleme mit den letzten Werken von Lemmy und Komplizen messen kann. Am Ende bleibt nur die Frage, auf was die Jungs bloß mit dem Abschlusstitel "Wanna Shake Your Boomboom" anspielen wollen… saftige Schinken etwa???

No Piercing, No Tattoo


Cover - No Piercing, No Tattoo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:52 ()
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Shining Stardust

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Japanische Musiker sind so eine Sache: haben englische Bandnamen, Songtitel und –texte, sprechen aber meist kein Wort englisch. Da ist es nur konsequent, wenn man den Übersetzer der Texte im Booklet verewigt, wie MYPROOF es getan haben. Dem Bandfoto nach zu urteilen ein Haufen Emocorler, aber weit gefehlt. Sehr netten melodischen Schwedentod gibt es auf "Shining Stardust" zu hören, der seine Wurzeln im alten Göteborg-Sound ("Jester Race"-Album) hat und - natürlich - viele IRON MAIDEN-Riffs verbrät. Der Sänger klingt aggro wie Tompa in jungen Jahren, nur bei den cleanen Sachen ("Time Is Gone") wird es sehr finster, das sollte er lieber lassen. Oder üben. Die Songs haben eine große Kante Melodie, wie bei Melo-Death halt üblich, und sind allesamt genauso flott wie variabel. Insgesamt eine gute Portion melodischer Schwedentod, der nicht sonderlich innovativ ist, aber dafür gut gemacht und ehrlich daherkommt. So wird "Shining Stardust" eine gute Platte und MYPROOF die erste mir bekannte Melodic Death-Band Japans, der hoffentlich auch in Europa die verdiente Aufmerksamkeit gezollt wird.

Shining Stardust


Cover - Shining Stardust Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 28:26 ()
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Lady Macbeth

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Wie schon in ihrem letzten Interview mit Metal Inside angekündigt, hat sich LANA LANE auf ihrem neues Studiowerk thematisch an die bekannte Tragödie (Lady) Macbeth von William Shakespeare angelehnt. Es handelt sich hierbei (beinahe selbstverständlich) im weitesten Sinne um ein Konzeptalbum kommt aber ohne jegliche Übergänge aus, jeder Track kann auch für sich alleine bestehen. Auf die zuletzt schon ziemliche üble Standardmarotte bei solchen Geschichten Heerscharen von Gastsängern oder sonstige Musikanten einzusetzen, hat man hier Gott sei Dank verzichtet.

Lana Lane erzählt hier mit ihren tiefgründigen Lyrics ihre ganz eigene Geschichte, diesmal aus der weiblichen Perspektive, so dass man Lady Macbeth ohne Übertreibung als eine Art feministische Neuinterpretation bezeichnen könnte. Stilistisch sowie soundmäßig ist die Scheibe in etwa ganz grob irgendwo zwischen "Secrets Of Astrology" (2000) und "Project Shangri-La" (2003) anzusiedeln, wobei frühere etwaige leichte Metaleinflüsse sowie auch die bisher so dominierenden Symphonischen bzw. immer mal wieder eingestreute Progelemente insgesamt doch merklich zurückgenommen wurden. Vielleicht lag es gerade daran, daß einem das Hineinhören in das Album nicht ganz so leicht fiel wie etwa bei früheren Alben. Nach ein paar Durchläufen war dieses "Problem" dann eigentlich kein Thema mehr. Mit ihrer sage und schreibe nun schon 20'ten Veröffentlichung seit ihrem Debüt 1995 und nur kurz nach der letzten gelungenen DVD/Doppel CD "Return To Japan" Release bewegt sich Lana diesmal doch deutlich stärker in Richtung opulenter Hardrock.

Ob man diese CD daher als das Kariere Highlight von Lana Lane bezeichnen kann, wie in so manchen Kritiken zu lesen, ist für mich noch nicht so eindeutig raus, die Fangmeinungen in dieser Frage werden wohl eher gespalten ausfallen. Wer ohnehin mehr auf die etwas verträumt-melancholisch sowie symphonischen Sachen gestanden hat, wird hier nicht so ganz fündig. Den "reinen" Hardrockfans sollten aber die diesmal relativ schnörkellos und sehr eingängigen Songs von Lana jetzt endlich mal ein intensives Reinhören wert sein.

Aus meiner Sicht ist "Lady Macbeth" keine überragendes aber durchaus eine solide Sache geworden, das mehroktavige Wahnsinnsorgan der "Queen Of Symphonic Rock" steht dabei natürlich außerhalb jeglicher Kritik. Sie schmettert und singt sich durch die schnelleren Rocknummern wie der klasse Epic Stampfer "The Dream that Never Ends" oder die typisch ausdrucksstarken Balladen z.B. das gefühlvolle "The Vison", dass es eine wahre Freude ist. Einzig diese wunderbar magischen Momente sind im Gegensatz zu früheren Alben vielleicht etwas rarer gesät. Weiterhin positiv überraschend ist dann die wirklich sehr starke Dominanz der Gitarrenfraktion. Mit Peer Verschurren, Neil Citron, Mark McCrite sind auch gleich drei versierte Saitenhexer mit dabei und die dürfen sich nach Herzenslust mal so richtig austoben. Die Jungs machen daher ihrem Namen wirklich aller größte Ehre, es gibt virtuose Gitarrenbreitseiten und energiegeladene Duelle an jeder Ecke, spitzenmäßige Solos geben so manchen vermeintlich etwas biederen Songs noch das gewisse Etwas u.a. wird das eher schlichte "Our Time Now" mit einem weltklasse PINK FLOYD-artigen Solo gelungen veredelt.

Natürlich wurde die CD wieder von Ehemann Erik Norlander produziert und auch das Einspielen der Keyboards lies er sich nicht nehmen, wenn auch für seine Verhältnisse recht wenig seiner tempogeladenen Tasteneskapaden zu hören sind. Neben den Stammbandmitglieder Ernst Van Ee (Drums), Don Schiff (Stick) sind noch Bassist Kristoffer Gildenlöw (Bruder von Daniel L./PAIN OF SALVATION) sowie Kelly Keeling (Backing Voc.) mit dabei. Lana Lane geht auf Lady Macbeth insgesamt für sie eher untypisch, relativ geradlinig zu Werke und setzt auf einen aber trotzdem stimmigen Mix dynamisch straighten Rocks in Verbindung mit 70er Jahre geprägten Epic Songs. Dies macht die CD nicht weniger hörenswert als die Vorgänger, nur halt eben anders. Weitere Anspieltipps sind das wuchtige "Summon The Devil", der Doublebass Kracher "Keeper Of The Flame und das leicht folkig mit klasse Pianobegleitung vorgetragene "Dunsinane Walls", das dann abschließend doch wieder an "alte" Zeiten erinnert.

Lady Macbeth


Cover - Lady Macbeth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:16 ()
Label:
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