Ob "Vain City Chronicles" jetzt als eine Art Highspeedvariante ihres debutalen Doom Anspruchs in die Bandgeschichte eingeht oder sich die Leute eher daran erinnern, dass Sängerin Nell nun hauptberuflich bei THEATRE OF TRAGEDY am Mikrofon steht weiß man nicht. Dass THE CREST dabei durchaus tolle Momente bietet, ihnen aber der letzte Biss fehlt um ganz zu überzogen wird dagegen recht schnell klar. Wie erwähnt gehen die Jungs und das Mädel deutlich beherzter ans Werk als beim Vorgänger. Eine melancholische Grundstimmung zieht sich immer noch träge durch alle Songs, das Tempo wurde aber abgezogen, THE CREST rocken bei einigen Songs fast gradlinig: "Imaginery Friend" lebt vom Wechsel aus fetten Riffs und einer eingängigen wie simplen Melodie. Ein ähnliches Konzept auf deutlich ruhigerer und viel hypnotischerer Ebene mit Anleihen aus dem Alternative Rock verfolgt "Come On Down", bei dem Nells naiver Gesang superb zu der nachdenklich monotonen Melodie passt. Mit einem ebenfalls feinen Gespür für die richtige Melodie und die richtige Portion Schwermut setzen sie schöne Violinensounds ein, die Gitarren beherrschen den dafür nötigen Spagat aus Zurückhaltung und geplanter Explosion. Was "Vain City Chronicles" aber fehlt ist der Mut aus dem Gothic Metal Schema auszubrechen, einen Versuch den sie oft andeuten aber nicht vollziehen: Sie setzen nicht auf den Bombastzug, machen einen Bogen um pathetische Wallungen und meiden bei guter Sängerin zu penetrante Heavenly Voices. Eigentlich gute Voraussetzungen und doch bleibt eben nur anders bei den Norwegern - einen Schritt weiter und die Band wird eine echte Alternative.
Obwohl schon im Jahre 2000 in Nashville und Atlanta, USA aufgenommen, wird "Thunderhawks" erst jetzt veröffentlicht, weil sich ein Bandmitglied (Eddy Shaver - Gitarre - der allerdings gar kein festes Mitglied war…) mit Heroin selbst in die ewigen Jagdgründe schickte und Sänger und Gitarrist Tony Sarno die Tapes, die er ebenfalls mit dem bekannten Bassisten Keith Christopher aufgenommen hatte, in der Schublade verschwinden lies. Nun erscheint das Album über ein kleines Independent - Label und dürfte den einen oder anderen Freund von bluesigem, boogiehaftem Rock’n’Roll begeistern. THUNDERHAWKS klingen gemäßigter als die alten AC/DC mit Bon Scott, versprühen aber in etwa den gleichen Charme. Schnelle Banger oder Riffinfernos sucht man hier vergebens, dafür wird sehr relaxt und "dreckig" gerockt und gerollt. Das Album klingt typisch amerikanisch und besitzt angenehme 70’s - Vibes, die es für Retrorocker äußerst interessant machen sollten. Die angepeilte Zielgruppe darf sich daher über Songs wie den den Opener "Break The Chain", das coole "Spirit", "Out On The Farm", das treibende "For Crying Out Loud" oder das fette "Evil Woman" freuen. Metaller sollten hier jedoch eher Abstand halten, da die Musik des Quintetts für härteverwöhnte Ohren einfach zu banal und unspektakulär klingt. Davon abgesehen, ist "Thunderhawks" eine hörenswerte Scheibe, die Leute mit der entsprechenden Antenne garantiert nicht kalt lässt. Nettes Album!
ABORTED-Mitglied Sven hat die erste Scheibe von IN-QUEST eingesungen, weswegen viele die Truppe als ABORTED-Ableger ansahen. Mittlerweile ist Sven nicht mehr dabei, für ihn kam ein Schwede ans Mikro, der auf "The Comatose Qaundaries" das erste Mal zu hören ist und seine Sache verdammt gut ist. Für die, die IN-QUEST noch nicht kennen: Death Metal aus Belgien. Das allein sollte schon für Qualität bürgen und eine gewissen Klasse vorraussetzen. Schwedens Export am Mikro bringt die Band aber auf ein Niveau, dass vielen anderen Combos verschlossen bleiben wird. Durch seine sehr variable Stimme, die nicht nur klassische Growls meistert, sondern auch durch Thrash-Einlagen und sehr viele Spoken Word-Parts überzeugt, gewinnt der technische Death Metal deutlich an Klasse. Angelehnt an Bands wie MESHUGGAH (besonders beim Riffing), NILE und CRYPTOPSY feuern IN-QUEST ein Feuerwerk an Ideen los, die den etablierten Einflüssen kaum nachstehen. Im Antfarm aufgenommen (das sich mehr und mehr zu einer der Top-Adressen Europas entwickelt), klingt "The Comatose Quandaries" richtig fett und genauso klinisch-unterkühlt wie ein MESHUGGAH-Album. IN-QUEST setzen stark auf langsame Songs, die zusätzlich noch durch viele Breaks und regelrechte Stops verschärft werden. Im Idealfall klingen die Tracks so sehr heftig und in Kombination mit dem Stakkato-Riffing und der kalten Stimme nach MESHUGGAH. Leider gibt es zu viele Abschnitte, die sich ähneln oder die einem von anderen Bands bekannt vorkommen, was die Scheibe vom Tip-Status abhält. Nichtsdestotrotz ist IN-QUEST mit diesem Album ein großer Sprung nach vorne gelungen, beinahe in die erste Riege der technisch anspruchsvollen Death Metal-Combos. "the Comatose Quandaries" sollte Liebhabern des Totgefrickles ruhig mal ein Ohr wert sein.
Eigentlich bräuchte dieser Mann sich selbst und vor allem seinen zahlreichen Fans wirklich nichts mehr zu beweisen, allenfalls der oftmals allzu engstirnigen Fachwelt in Bezug auf seine Alleingänge. Die Rede ist von STEVE HOWE (u.a. ex-ASIA, GTR) er ist eine lebende Legende und gehört nachwievor zum Besten, was die Rockgitarristenszene derzeit zu bieten hat. Der Brite könnte sich locker auf sein Altenteil zurückziehen aber der stets etwas eigenwillige Musiker stellt sich, neben seiner großen Liebe YES, nachwievor neuen Herausforderungen. Dieser innere Antrieb veranlasst ihn auch nach wie vor Soloalben aufzunehmen wie sein aktuelles Studiowerk "Spectrum". Dabei ist der Name durchaus Programm, denn was der mittlerweile 58-jährige hier an musikalischen Facetten absolut überzeugenden abdeckt, ist schon aller Ehren wert. Da können mir die zahllosen Veröffentlichungen von mittelmäßigen jungen Nachwuchsakteuren und Möchtegern VAI’s oder SATRIANI’s der letzten Zeit wirklich gestohlen bleiben, dieser Mann bietet von Klassik bis Rock, von Pop bis zum Jazz, Country, Weltmusik oder auch seine typischen südamerikanischen Vibes einfach viel für’s sauerverdiente Geld. Natürlich darf auch seine geliebte Sitar nicht fehlen, es wird einfach herzerfrischend mit allen Genren experimentiert und songdienlich miteinander verschmolzen. Das ist vielleicht der größte Unterschied zu vielen anderen (guten) Saitenhexern, denen Anspruch und Talent alleine schon als Inspiration für eine CD ausreicht. Steve Howe kombiniert Technik und songwriterische Tiefe gleichermaßen - die Songs haben einfach ein Seele so daß "Spectrum" mit einer beinahe schon frechen Lässigkeit den Zuhörer an Meer, Exotik sowie luftige Sommertage denken lässt und somit einfach nur gute Laune verbreitet. Für verwöhnte Proganhänger mag sich dies vielleicht stellenweise etwas zu profan anhören aber die Verarbeitung kopflastige Musik war diesmal nicht das Ziel von Howe ohne dass er jedoch etwa Musik von der Stange abliefern würde. Mit gewohnt ausdruckstarkem Spiel beweist er einmal mehr wie sich gepflegte Instrumentalmusik anhören sollte nämlich ohne jeglichen Anflug solistischer Selbstverliebtheit. Schon der ungemein mitreißend schnell Opener "Tigers Den" bleibt sofort hängen, wie auch das packende leicht jazzige "Labyrinth" das genauso gut wie das SANTANA mäßige "Band Of Light" rüberkommt. Natürlich dürfen auch so exotische Klangbilder wie das mit Tabla bzw. Sitar geprägte "Raga Of Our Time" nicht fehlen, für die Blues & Country Fraktion müssten "Livelihhood” oder "Fools Gold" wahre Kleinode sein und für die Einfühlsamen unter uns ist "Hour Of Need" ein Paradebeispiel. Etwas vertrackter geht es dann zwar bei "Realm Thirteen" zu aber trotzdem fängt einem die stets transparente Melodie mit ihrem Hauptthema stets wieder ein ohne den Song zu abgehoben werden zu lassen. Viel Auf "Spectrum" wollte Howe einfach nur entspannte Musik spielen, die Selbstvertrauen, Frische und ein Gefühl des ‚Obenseins" ausstrahlt - nun dies hat er sehr überzeugend umgesetzt.
Na? Lust auf eine Siesta? Nicht lange - denn so mit Schmackes ist einem schon lange niemand mehr aus den Boxen entgegen gesprungen wie RAGING SPEEDHORN. Der Erstling dieser Bands hatte fette Riffs, das folgende "We Will Be Dead Tomorrow" hat gezeigt, dass Hardcore auch in England zu Hause war - "How The Great Have Fallen" ist gleichermaßen fett wie schnell. Dampfwalzen-Riffs auf Speed - Sänger auf Acid. Und sie trauen sich alles - wer "God Of Thunder" so wegrotzt, hat ´nen Arsch in der Hose!
Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht, dieses Album betreffend. Zuerst die schlechte: "W.A.R.P.E.D" ist kein neues Werk des genialen SAVATAGE - Gitarristen, sondern "nur" das komplette "God Damn War" - Album, das in gekürzter Form bereits seinem hochklassigen Debüt "Faces" als Bonus beilag. Aber jetzt die gute: diese erweiterte, über 70 - minütige Version des letztjährigen Krachers ist ein absoluter Hammer geworden und garantiert keine Abzocke! Ganze sechs neue, bzw. unveröffentlichte (einige davon stammen von der US - Ausgabe von "Faces") Songs haben sich zu den bekannten Stücken gesellt und sind alles andere als plumpes Füllmaterial. Da wäre zuerst einmal der neue Opener "Home Is Where The Hell Is", ein fetter, schleichender Lavaklumpen, der allerdings die perfekte Einstimmung zum Supersong "God Damn War" liefert - klasse! "Election Day" ist ein kurzer, heftiger Stampfer, "Erase" hingegen eine treibende, düstere Hymne im fettesten SAVATAGE - Stil. Höhepunkt der neuen Stücke ist allerdings "Iraq Attack", ein vielschichtiger Stampfer, bei dem nicht nur Jon Oliva die Leadvocals übernimmt, sondern als zweiter Gast auch DOCTOR BUTCHER - Bassist Brian Gregory zu hören ist. Dem schließen sich mit dem Titelsong "W.A.R.P.E.D" (mit coolem Stakkato - Refrain) und "State Of The Head" (aggressive Hymne) noch zwei weitere, mehr als gelungene Songs an, die das Gesamtmeisterwerk komplettieren. Die Rahmenbedingungen, wie etwa Chris’ hervorragender Gesang, wurden bereits im Review zu "Faces" erläutert, so dass festzuhalten bleibt, dass sich "W.A.R.P.E.D" auch für Fans lohnt, die "God Damn War", bzw. "Faces" schon im Regal stehen haben. Ein weiteres Kaufargument ist das sehr schön gestaltete, dicke Booklet, in dem nicht nur die Rahmenhandlung des Albums und die Texte, sondern auch begleitende Erläuterungen zu jedem einzelnen Song zu finden sind. Meiner Meinung nach hat dieses Album, eng verglichen mit "Faces", sogar ein wenig die Nase vorn. "W.A.R.P.E.D" kann sich, ähnlich wie sein "Bruder", mit allen SAVATAGE - Werken seit "Edge Of Thorns" und sämtlichen Projekten aller anderen Bandmitglieder messen und stellt nicht nur für die Fans der Hauptband einen absoluten Pflichtkauf dar! Hoffen wir aber trotzdem, dass das große Talent aller ausschweifenden Solisten demnächst auch mal wieder in einen gemeinsamen Topf fließt…
Normalerweise hat die Anzahl der HELLOWEEN / GAMMA RAY - Klone schon vor Jahren ihr vertretbares Maximum erreicht und nur die Wenigsten schaffen es überhaupt, die Qualität der Originale zu erreichen. TIMELESS MIRACE aus Schweden gehören zweifellos zu diesen Nachrücker - Bands, besitzen aber ein ureigenes Flair, das sicher nicht jedem Fan der oben genannten Größen gefallen dürfte. Der Vierer gibt sich auf seinem Debüt arg gewöhnungsbedürftig, weil die Stücke durchweg "happy" sind, dabei aber auf eine für meinen Geschmack sehr sympathische Weise obskur und kauzig. Zugegeben, mit den sehr dominanten Orgel - Sounds übertreiben es die Herren ein wenig, aber das Songwriting ist, obwohl durchweg altbekannte Strukturen durchgekaut werden, seltsam frisch. Nimmt man sich einfach die Zeit und hört sich Hymnen wie den tollen Opener "Curse Of The Werewolf" (klasse Refrain), den Stampfer "Witches Of Black Magic", das treibende "The Devil", das geile "Down To The Gallows" (Höhepunkt!) oder das abschließende, überlange "The Voyage" ohne Scheuklappen an, stellt man fest, dass TIMELESS MIRACLE fraglos eine Klasse für sich sind. Die durchweg düsteren Themen und Texte werden fröhlich und mitunter stark saufkompatibel zelebriert, so dass man die Stücke nur lieben oder hassen kann! Zudem hat man mit Bandgründer und Bassist Michael Holst einen fähigen, stimmlich zum kuriosen Stil der Band passenden Sänger am Start, der zum Glück keine aufgesetzten Kneifzangenorgien feiert. Oder anders ausgedrückt: was BROCAS HELM oder MANILLA ROAD für den US Metal darstellen, könnten TIMELESS MIRACLE für den Euro - Power Metal werden; eine Band, die den gegebenen Rahmen einmal anders ausschöpft und auf jeden Fall von Genreliebhabern angetestet werden sollte. Es dauert etwas, aber wer sich auf "Into The Enchanted Chamber" einlässt, könnte hier eine echte Perle entdecken!
Kurz und knackig ist das Debüt der Holländer OMISSION - bei knappen zwanzig Minuten weiß ich nicht, ob man hier von einem Album sprechen sollte. Aber andere HC-Scheiben sind ja ähnlich kurz und Shows auch nicht viel länger, also geht das in Ordnung. OMISSION lassen in der kurzen Zeit einen Stapel explosiver Songs auf den Hörer los, der es in sich hat. Ähnlich MALKOVICH oder RAZOR CRUSADE nutzen OMISSION Hardcore nur als Grundgerüst und erweitern den Sound um viele Facetten, wobei OMISSION ziemlich direkt vorgehen und schön oft einfach braten ("Bled With You"), ganz im Sinne alter HC-Helden. Sänger Nico schreit sich voller Wut die Seele aus dem Leib, wobei der oft von seinen Bandmates unterstützt wird. Leider haben OMISSION nur eine Gitarre am Start, was auf Platte noch kein Nachteil ist, aber live Druck wegnehmen wird, der dem Sound gut zu Gesicht steht. Aber egal, auf Scheibe ist das Ganze wie gesagt ordentlich druckvoll und Marten zaubert einige coole Melodien hin. OMISSION nehmen den Hörer auf eine Achterbahnfahrt mit, die er so schnell nicht vergessen wird. Moderner HC kann so schön sein.
Sollte es eine Erkenntnis aus der ersten Hälfte dieses Jahres geben, dann: Blackmetaller sind eigentlich super Songwriter. Hinter dem vor lauter Melodien überfließenden Rock von AUDREY HORNE, den man am ehesten auf der Bühne des legendären Viper Room auf dem Sunset Boulevard erwarten würde, steckt ein Haufen Norweger. Angeführt vom Sänger Toschie, gleichzeitig Womanizer und erster Anheizer der rockenden Herren, spielen bei AUDREY HORNE unter anderem der Schlagzeuger von GORGOROTH und der zweite Gitarrist von ENSLAVED - oder umgekehrt? Sorry, in Jeans und ohne Kampfnamen ist es schwer, die auseinander zu halten... AUDREY HORNE sind Die-Hard-Fans von Davd Lynch: der Bandname gehört einer Figur aus "Twin Peaks", der Albumtitel "No Hay Banda" ist die spanisch-sprachige Schlüsselszene aus "Mulholland Drive" und bedeutet "Es gibt keine Band". Lyrics und Inhalt können gut und gern auch von dem verstörenden Regisseur beeinflusst sein. Verstörend ist auch die Vielfalt an musikalischen Querverweisen: AUDREY HORNE vergleichen sich selbst mit TOOL, QUEENS OF THE STONEAGE, TURBONEGRO oder den FOO FIGHTERS. Ich würde noch das Hollywood-Inventar BUCKCHERRY und VELVET REVOLVER dazu tun, außerdem die Elegien der Landsleute von GREEN CARNATION - und ein bißchen bei der Eigeneinschätzung werten. Denn sie mögen so dunkel sein wie TOOL, sind aber wesentlich straighter und kommen eher auf den Punkt. Sind nicht so cool und abgezockt wie QOTSA, nicht so rotzig wie TURBONEGRO, obwohl sie das eine oder andere Lick von Gitarrist Euroboy geklaut haben können, und sind auch nicht so lässig wie die FOO FIGHTERS. Trotzdem ist "No Hay Banda" ein süßes Stück Earcandy, perlt auf der Zunge, bappt nicht am Gaumen - aber es wird nicht meine neue Lieblingssüßigkeit, denn eigentlich hofft man genau bei dieser Art Musik auf Hits - und die fehlen noch.
Sauber! MY COLD EMBRACE zeigen mit ihrer neuen Scheibe, dass Eigenproduktion Label-Scheiben in nichts nachstehen müssen. Das Artwork ist arschcool und die Mucke wurde bei Jonas Kjellgren im Soundlodge gemastert, was für Qualität bürgt. Nach einem gelungenen Intro legen die Kasseler ordentlich los und zeigen wo der Hammer hängt. "Melatonin" ist trotz melodischem Riffs eine echte Abrissbirne und hämmert ohne Gnade aus den Boxen. Mr. Kjellgren hat wie gewohnt ganze Arbeit geleistet und "Katharsis" einen absoluten Top-Sound verpasst, der die Songs der Combo angemessen aus den Boxen drückt. MY COLD EMBRACE konzentieren sich auf dieser Platte auf die eher brutale Seite ihrer Musik, Tracks wie "Reborn In Fire" sind bei aller vorkommenden Melodie in erster Linie verdammt brutal. Zugleich geben sich die Jungs experimentell, wie das ungewöhnliche aber gute "Varnished Reality" beweist, bei dem Sänger Ernie seine klare Stimme ausgiebig einsetzt und dabei eine verdammt gute Figur macht. "Amen" ist dann mal frech bei "One" geklaut, allerdings in leicht brutalerer Form. MY COLD EMBRACE positioniren sich mit dieser Scheibe als eine der besten deutschen Death Metal-Combos, die bei aller Brutalität die Melodie und Eingängigkeit nicht zu kurz kommen lassen und über stumpfes Geballer schon lange hinaus sind. "Katharsis" ist von vonr bis hinten eine feine Death Metal-Scheibe, die hoffentlich regen Zuspruch finden wird - verdient hat sie es!