Review:

Awaken Pagan Gods

()

Normalerweise halte von Bands, die irgendwie verkleidet und mit Titten - Show einen auf "Kult” machen, nicht viel, aber GODDESS OF DESIRE aus dem gelb gekennzeichneten Holland haben sich ihren Platz in der Szene nicht mit heißer Luft erkämpft, sondern wissen tatsächlich, wie herum man die Instrumente halten muss. Ihr räudiger, sehr unterhaltsamer Mix aus MOTÖRHEAD und GRAVE DIGGER kommt fett, schnörkellos und sehr eingängig daher und besitzt trotz seiner Riff - orientierten, simplen Ausrichtung genug Feinheiten, die die Stücke qualitativ aus dem Mittelmaß herausheben. Natürlich sollten Proggies und generell sehr anspruchsvolle Hörer eher Abstand zu den Wohnwagenfahrern halten und wer bisher nichts mit der Band anfangen konnte, wird auch mit "Awaken Pagan Gods" ganz sicher kein neues Lieblingsalbum entdecken. Dass die drei Jungs (plus Deliah für die "Female Effects" - aha!) seit Jahren große Fans von Lemmy und Co. sind, beweisen sie hier einmal mehr mit dem sehr coolen Rock´n´Roller "Nothing’s Free", der ganz locker vom Original stammen könnte! Aber auch der Opener "March To Meet", "Dead End Street", der fiese Stampfer "Bloodstained Sight", der Titelsong (größter Ohrwurm der Platte) oder das hymnische, etwas an alte IRON MAIDEN erinnernde "Scream For Metal True" sind Metal pur, ohne Experimente und ohne Anflug von jeglicher Moderne. "Awaken Pagan Gods" macht Laune und die Band erreicht ihr gestecktes Ziel mühelos, aber man hat sich auch verhältnismäßig schnell an der Musik satt gehört, da echte Überraschungen, gerade auch nach mehreren Durchläufen, leider ausbleiben. Freunde straighter, traditioneller und direkt auf den Punkt kommender, harter Mucke (die auch gelegentliche Growls oder Kreischer nicht abschrecken) machen hier absolut nichts falsch und wer GODDESS OF DESIRE immer gemocht hat, wird auch dieses Werk lieben! Kultig!

Awaken Pagan Gods


Cover - Awaken Pagan Gods Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dirty Diamonds

()

Eines gleich mal vorneweg: ALICE COOPER setzt seine "zurück zu den Wurzeln"-Aktion mit seinem 2005er Output "Dirty Diamonds" konsequent fort; wie schon beim Vorgänger werden Freunde kommerziellen AOR-Sounds auf der neuen Scheibe des Altmeister kaum fündig. Die beiden Opener "Woman Of Mass Destruction" und "Perfect" sind Old-School Seventies-Rocker mit entsprechend starker Schlagseite zu den Anfangstagen des Schockrockers und lassen es noch recht fetzen. "You Make Me Wanna" ist dann ein absolut typischer Cooper Song wie er schon auf seinen ersten Alben hätte platziert sein können. Der Titeltrack (samt Bläser) schlägt da in die gleiche Kerbe. Allerdings ist "Dirty Diamonds" ein Rockalbum auf den eher ruhigere Momente den Ton angeben. Balladeske Songs wie das Country angehauchte "The Saga Of Jesse Jane" die musikalisch zwar keine Offenbarung sind, aber über hörenswerte Lyrics verfügen und Balladen wie "Pretty Ballerina" und "Six Hours" lassen einen angenehm bedächtig Lauschen. Gegen Ende kommt dann mit "You Only Worst Enemy" ein gradlinigen, knapp über zwei Minuten kurzen Rocker als Wachmacher. Bei "Zombie Dance" greift ALICE COOPER wieder mal zu Mundharmonika, Orgel und weiblichen Background-Vocals, verpackt alles aber in eine für ihn ungewöhnliche Komposition - cooler Track. Mit dem abschließenden, nicht besonders gut gelungenen Rapteil "Stand" (Bonustitel zusammen mit dem Rapper Xzibit) können sich Sammler auch ein Negativ-Highlight eines ganz Großen des Rock-Biz in den Schrank stellen. Live kann Mr. Nice Guy nicht nur durch seine Show überzeugen, auch seine kommerziellen Hits der End-Achtziger und die fraglos zeitlosen Klassiker des Jahrzehntes davor (in modern aufgepeppter Form) sind großes Kino - und grad bei letzteren passt der eine oder andere der neuen Songs ganz gut in Konzept, ersetzen können sie aber keinen. Zu einem Singlehits wird es bei ALICE COOPER auch mit "Dirty Diamonds" nicht mehr reichen - qualitativ gute Mucke für Cooper-Fans und Freunde des gepflegten 70er-Sounds hat er aber meist schon zu bieten.

Dirty Diamonds


Cover - Dirty Diamonds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 46:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Versus

()

CADAVERES DE TORTUGAS hat irgendwas mit toten Schildkröten zu tun, wenn mich meine bescheidenen Spanischkenntnisse nicht täuschen. Die Band kommt aber mitnichten aus den warmen Gefilden Spaniens, sondern ist in Ungarn zu Hause, wo man auch schon einige Platten veröffentlicht hat und seit mehr als zehn Jahren aktiv ist. "Versus" präsentiert die Band dann auch als routinierte Metalband, die modernen Thrash Metal und Hardcore gekonnt mischt und daraus eine groovende modernen Mischung zaubert. Vor allem Sänger Peter besticht durch seinen Wechsel zwischen aggro-HC-Stimme und klaren melodischen Parts, die in Verbindung mit dem eingängigen Riffs eben das sind - eingängig ("Mangod"). Da sind potentielle Tanzflächenfeger dabei, sollten CADAVERES DE TORTUGAS es auch nur zu ein wenig Bekanntheit bringen. Verdient hätten sie es, denn mit "Versus" haben sie eine Platte aufgenommen, die modernen, frischen Metal bietet, ohne sich beim Nu Metal anzubiedern. Anders als ihre gehypten "jump! Jump!"-Landsmänner EKTOMORF haben es CADAVERES DE TORTUGAS nicht nötig, billige SOULFLY-Kopien zu machen oder sich beim Nu Metal anzubiedern. Und das spricht für die Klasse der Band. Bleibt zu hoffen, dass CADAVERES DE TORTUGAS einen ähnlichen Erfolg wie EKTOMORF haben werden, "Versus" hat auf jeden Fall das Potential dazu.

Versus


Cover - Versus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

A Worldwide Elite And Its Downfall

()

THE ANTI-DOCTRINE machen es dem Hörer ihres (für mch überraschend ankommenden) Albums "A Worldwide Elite And Its Downfall" nicht leicht: anfangs klingt die Scheibe mega-chaotisch und wie ein zu sehr zusammengewürfelter Haufen der unterschiedlichsten Stile aggressiver Musik. Herausragend aus dem infernalischen Chaos ist aber bereits beim ersten Hören Sänger Carsten mit seiner kratzigen aggressiven Stimme und die teilweise abgfahrenen Riffs. Die einzige Nummer, die bei mir sofort hängenblieb war das fast schon crustige "Welcome To An Anti-Tomorrow", bei dem THE ANTI-DOCTRINE mal Knüppel aus dem Sack spielen. Die Scheibe braucht ein paar Umdrehungen, um ihr ganzes Potential zu entfalten und zu dem zu werden was sie ist: ein verdammt eigenständiges Stück Metal, das sich um Genres einen Scheiß kümmert. Wütende, leicht chaotische Parts stehen im konstanten Wechsel mit rockigen Abschnitten, die teilweise von melodischem Gesang gekrönt werden. Die Songs sind überwiegend im Mid Tempo angesiedelt, was für eine enorme Durchschlagskraft bürgt und der Band einen modernen Touch gibt. THE ANTI-DOCTRINE können einfach alles gleichgut, egal ob geradeaus rocken ("The Fraud Of Disco Culture") oder chaotisch-wirr-genial vor sich hinfrickeln ("Riot Action") - hier paßt das einfach zusammen, was das wahre Kunstück bei solchen Platten ist. THE ANTI-DOCTRINE haben es geschafft, den Hörer zu fordern, ohne ihn zu überfordern und dafür gebührt ihnen Respekt. Ihren Niedergang werden die Düsseldorfer mit diesem Album sicher nicht haben, ganz im Gegenteil! Rise!

A Worldwide Elite And Its Downfall


Cover - A Worldwide Elite And Its Downfall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 60:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Vaya

()

In einer wirklich tollen Verpackung kommt das neue Album der Ruhrpott-Deather SYMBIONTIC daher: die grafische Arbeit ist ziemlich geil, dazu hat die Scheibe ein toll aufgemachtes 24-seitiges Booklet zu bieten und steckt in einem schwarzen, edel wirkenden Slipcase. Das ist schon mal was fürs Auge und ein Ausrufezeichen gegen gebrannte aus dem Netz gesaugte Alben! SYMBIONTIC halten bei der Musik mit der Optik locker mit und brennen ein Death Metal-Feuerwerk ab, das es in sich hat und einen Großteil der nationalen Konkurrenz auf die Plätze verweist. Schon ihr Erstling "BioConstruct" strotzte nur vor technisch anspruchsvollem Death Metal, der leichte Parallelen zu EDGE OF SANITY aufwies. "Vaya" (benannt nach einer alten bösen Gottheit blabla) klingt deutlich amerikanischer angehaucht und wirkt besonders durch den heiser-bösartigen Gesang wie eine kleine DEATH-Hommage. Das braucht den Jungs nicht peinlich sein, denn SYMBIONTIC sind technisch verdammt versiert und feuern ein Highlight nach dem nächsten ab. Egal ob es schnell zur Sache geht oder mal im Mid Tempo gegroovt wird ("Bloodpath"), "Vaya" überzeugt komplett. Im direkten Vergleich mit anderen deutschen technischen Kapellen wie NECROPHAGIST, DESPONDENCY oder SINNERS BLEED sind SYMBIONTIC weniger brutal, dafür aber eingängiger und leichter zugänglich. DEATH-Schule eben. Auf jeden Fall haben sich SYMBIONTIC mit diesem Album ganz nach oben gesetzt und mit Sascha/ Sylphony Creations ein Label gefunden, dass sie sicher angemessen unterstützen wird. Feine Sache!

Vaya


Cover - Vaya Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Immortal

()

KILLER sind seit Ewigkeiten ein Urgestein der belgischen Heavy Metal - Szene und wurden/werden von nicht wenigen Fans kultig verehrt, wozu sicher auch die früher vorhandenen Parallelen zum MOTÖRHEAD - Sound beigetragen haben. Mittlerweile hört man diese Anleihen kaum noch heraus und ich gebe dem Kollegen Memme Recht, wenn er im Review zum Album "Broken Silence" schreibt, dass die Band immer noch sehr netten, aber keinen herausragenden, prägnanten Metal mehr spielt. Aber grausige Keyboards oder ähnliche Entartungen kann ich auf "Immortal" kaum und nur unwesentlich (höchstens zur Untermalung und nicht penetrant im Vordergrund) entdecken, dafür sägen die Herren ganz ordentlich und der Gitarrensound erinnert mich sogar öfter an alte ACCEPT, auch, wenn jene die weitaus stärkeren Songs im Gepäck haben. Nach einer abgestandenen Rentnerband klingen KILLER jedenfalls nicht, sondern erreichen auf ihre Weise fraglos "True Metal" - Niveau, was sie in der Tat über weite Strecken, nicht zuletzt durch zahlreiche, eingestreute Chöre, wie eine erdigere, rotzigere und aggressivere Version von HAMMERFALL klingen lässt (auch PRIMAL FEAR oder SINNER eignen sich sehr gut als Vergleich!). Und alle Songs auf dem Album haben Eier und Dampf auf dem Kessel, lediglich die Originalität kommt dabei zu kurz, was die Stücke zwar sehr hörenswert, aber auch irgendwie austauschbar macht. Trotzdem sollte man als Old School - Metaller Songs wie den Titelsong, "Queen Of The Future", "Highland Glory", das speedige "Drifting Away", den Stampfer "Easy Rider" oder das geile "Liquid Shadows" gehört haben, denn alle Stücke machen richtig Spaß, keine Frage, aber unvergessliche, einprägsame Meilensteine sind sie nicht. Der angepeilten Zielgruppe wird das neue Werk von Mr. "Pommes - Lemmy" Paul "Shorty" Van Camp und seinen Mannen zweifellos gefallen, die fette Produktion weiß zu überzeugen, es wird kräftig abgerockt und eigentlich macht die Band nicht viel falsch… nur hängen bleibt von dem Album nach dem Durchlauf nicht viel. Und das finde ich sehr schade, denn um "Immortal" in die "Nett, aber überflüssig" - Ecke zu stellen, ist es einfach viel zu gut!

Immortal


Cover - Immortal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Liberator

()

"StraightShitDoomyHeavyRock"! Aua! Ich find´s immer völlig genial, wenn Bands oder Label versuchen, die Musik möglichst lebensnah zu beschreiben und dabei jede noch so abstruse Schublade öffnen. Andererseits kann man damit auch oft kurz und knackig umschreiben, was in etwa aufgetischt wird, wie im Falle von DUST & BONES. Das fünfköpfige Geschwader aus Deutschland steht ganz in der Tradition rotzrockiger Bands wie MOTÖRHEAD oder PEER GÜNT, geht allerdings etwas härter und punkiger vor, was ihm mehr Aggression und Ernsthaftigkeit verleiht. Die Band scheut sich auch nicht, langsame, fies - schleppende Parts einzubauen, die sogar schon in Doomcore - Regionen der Marke TOTENMOND vordringen. Je langsamer DUST & BONES werden, desto deutlicher scheint durch, dass Bassist Roberto einst Mitglied der schwäbischen Hassbolzen war. Der ganz sicher ungewollte Effekt ist dabei allerdings, dass sich die Jungs damit zwischen alle Stühle setzen. Traditionellen (Rotz -) Rock´n´Rollern wird "Liberator" vermutlich trotz der weitgehend normalen, kräftig - verrauchten Vocals von Sänger Jens zu heftig und finster sein, den Freunden der gemeineren Gangart könnte die Musik hingegen zu "gewöhnlich" und "rockig" ausfallen. Wem solche Einstufungen aber völlig Banane sind und wer sich nur gerne an fetten Riffs, kombiniert mit sehr gelungenem Asi - Feeling, ergötzt, der sollte sich Stücke wie "D.O.Y.K.", "Breathing Fire", "Better Things Made In Hell" oder "Shitliquor" einverleiben und mit der Formation aus Backnang (liegt bei Stuttgart…) einen wirklich interessanten, überdurchschnittlich guten Newcomer entdecken, der zweifelsohne seine Daseinsberechtigung hat. Cool!

Liberator


Cover - Liberator Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Re-covers

()

YAT-KHA samt Mastermind Albert Kuvezin kommen aus Süd-Sibirien, genauer gesagt aus Tuwa - das begründet einiges von Ihrem Tun. Denn die Herrschaften leben damit soweit wie niemand anderes auf der Welt entfernt vom Meer. Mitten in der zentralasiatischen und russischen Republik an der Grenze zur Mongolei werden deswegen von den Einwohnern für westeuropäische Menschen ungewöhnliche Bräuche gepflegt. Dazu zählt unter anderem der Kehlkopfgesang - dunkler Singsang, der ein wenig heiser klingt und an ein Misch-Masch aus Alphorn und Didgeridoo erinnert. Dazu gesellen sich akustische Zupfinstrumente, Mundorgeln und allerlei folkloristische Trommeln - nicht gerade "Metal Inside" möchte man meinen. Und das zurecht. Die Relevanz für das Erscheinen der Kapelle sind die enthaltenen und gecoverten Songs, denn die CD besteht ausschließlich aus Klassikern, die von YAT-KHA in ihre ganz eigene Welt projiziert werden. Und das riecht dann nach Steppe und Gebirge, nach Lagerfeuer und Reitausflug, zwischen Touristen-Trip und Cowboy-Idylle. Abgefahren und durchaus interessant - wenn man sich für fremdartige Sounds erwärmen kann. Motto: "Musik verbindet die Völker". Interessant: Im Booklet kommentiert der Chef die Bdeutung der einzelnen Songs für sich und die Welt…. Ein Anspieltip: "Orgasmatron" von Motörhead. Zum Abschluss noch die enthaltenen Songs:

1. When The Levee Breaks (Led Zeppelin)



2. Man Machine (Kraftwerk)



3. Ramblin’ Man (Hank Williams)



4. In-A-Gadda-Da-Vida (Iron Butterfly)



5. Love Will Tear Us Apart (Joy Division)



6. Her Eyes Are A Blue Million Miles (Captain Beefheart)



7. A Song About A Giraffe (Vladimir Vysotskiy)



8. Orgasmatron (Motorhead)



9. WillYou Go, Lassie, Go? ( Mc Peake Family )



10. Toccata (Paul Mauriat)



11. Black Magic Woman (Carlos Santana version)



12. Exodus (Bob Marley)



13. Play With Fire (Rolling Stones)




14. The Song of Mergen (Alexei Tchyrgal-ool)

Re-covers


Cover - Re-covers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 50:47 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Freak Show

()

Schaut man sich das bisherige Schaffen dieser norwegischen Alternative - Rocker flüchtig an, wirkt die Band fast wie ein gezüchteter Chartstürmer. Die ersten Erfolge in den USA, deren Hitparaden ja bekanntermaßen seit Jahren von jeglichem Geschmack befreit sind, stellten sich bei HANGFACE schon 2001 auf einer Promo - Tour ein, woraufhin sich Producer Eddie Kramer (Hendrix, KISS, BEATLES, LED ZEPPELIN,…) der Band annahm und deren Debüt "Freak Show" aus dem Vollen goss. Musikalisch bewegt sich das Quintett ganz stilsicher irgendwo grob zwischen alten PEARL JAM (zu brillanten "Ten" - Zeiten), CREED und Schrammel - Gitarren - Sound mit viel "Teen Spirit". Ein Narr, wer bei dieser Mixtur nichts Böses denkt! Aber die Kehrseite der Medaille ist, dass die Nordlichter echtes Gefühl für authentische Vibes und sehr gute Songs an den Tag legen, auch wenn der angepriesene Produzent den Drum - Sound wie eine "Bonduelle" - Dose ausgeknobelt hat. Ich gebe zu, dass "Freak Show" keine Scheibe ist, die man sofort gut findet, denn es braucht ein paar Durchläufe mehr, bis man erkennt, dass hier ein echt starker Newcomer am Werk ist. Fast alle Songs besitzen Radio - Kompatibilität und durchaus kommerzielles Hitpotential, weil zumeist sehr relaxt und ohne große Aufregung und Brachialität vorgegangen wird; cool und langsam - riffig groovend, dabei immer unterlegt von Björnar Flaas rauchiger Stimme (die nicht selten an Eddie Vedder erinnert…). Gegen Ende des Albums haben sich ein paar Längen eingeschlichen und etwas mehr Abwechselung täte den Buben auch ganz gut, aber nichtsdestotrotz sollte man als Fan oben genannter Alternative - Größen Stücke wie den Titelsong, "Wait", "Ultimate Man" (erinnert mich an einen alten Pop - Song), das STONE TEMPLE PILOTS - Cover "Down" oder das sehr geile, atmosphärische "Northern Lights" auf jeden Fall gehört haben! HANGFACE haben ohne Frage das Zeug dazu, richtig groß zu werden und liefern mit "Freak Show" ein beachtliches Debüt ab, das zwar noch Luft nach oben lässt, aber trotzdem sehr hörenswert ausgefallen ist!

Freak Show


Cover - Freak Show Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 49:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Nektar - Teil 2: Seen, Flüsse, Tagebücher

()

NOCTE OBDUCTA sind so was wie die Schöngeister im Black Metal: Sie sorgen mit aufwendig inszenierten Epen für geheimnisvolle Stimmung - so wie mit "Und Pan spielt die Flöte (Desihras Tagebuch - Kapitel II)". Knapp 16 Minuten lang geht es hier um Melancholie und um Schönheit, um Hass und Liebe. Der Song tänzelt manchmal sehr eng an der Grenze zum Gothic, schafft es aber jederzeit, nicht im albernen Schmalz der düsteren Rotwein-Szene zu vergammeln. Außerdem vermischt die Band verschiendeste Tempobereiche und sorgt dafür, dass die Zielgruppe bei jedem Hören etwas Neues entdeckt. Und zudem beweist die deutsche Ausnahme-Band mit "Es fließt Blut", dass sie auch noch doller knüppeln kann. NOCTE OBDUCTA setzt zwar das Keyboard ein, verzichtet aber auf alle Peinlichkeit, was auch für Texte zutrifft und das ist bei der Wahl des deutschen Zungenschlags bekanntermaßen besonders schwierig. Die Mainzer beweisen mit diesem Album nicht nur ihr großes Spektrum, sondern untermauern ihren künstlerischen Anspruch. NOCTE OBDUCTA lässt sich immer noch in die Kategorie Black Metal einordnen - aber Fetischisten werden hier zu wenig "true evil grimness" finden. Wem Melancholie allerdings reicht, um glücklich zu sein, der wird begeistert sein - und trotz allen Anspruchs handelt es sich bei "Nektar II" nicht um vergeistigte Musik für Mucker-Polizei oder Literatur-Studenten. Die Scheibe ist schön wie hässlich, ermutigend wie desillusionierend. Vor allem aber eins: Richtig gut.

Nektar - Teil 2: Seen, Flüsse, Tagebücher


Cover - Nektar - Teil 2: Seen, Flüsse, Tagebücher Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 53:17 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS -