Warum ganze 9 Jahre nach dem Tod von SUBLIME-Sänger Brad Nowell eine Tribute-Compilation erscheint, ist mir zwar schleierhaft, verdient hat es das südkalifornische Trio aber allemal. Immerhin hat es mit seiner relaxten Mischung aus Punkrock, Rock, Reggae, Dub, Ska und Hip Hop einen absolut einzigartigen Stil geschaffen, den an Coolness bislang noch keine andere Band aus dieser Richtung übertroffen hat. "A Tribute To Sublime" fährt dann auch einiges an allseits bekannten Namen auf: Jack Johnson kombiniert "Badfish" und "Boss DJ" auf seine herrlich entspannte Art und Weise und lässt sie wie einen eigenen Song klingen, FISHBONE machen aus "Date Rape" einen völlig überdrehten Ska-Song, Michael Franti groovt unwiderstehlich mit SPEARHEAD und "What I Got", die GREYBOY ALLSTARS spielen "Doin´ Time" im Easy-Listening-Jazz-Gewand, LOS LOBOS überraschen mit extrem chilligem Reggae in Form von "Pawn Shop" und PENNYWISE machen das, was sie immer und auch am besten tun und spielen "Same In The End" punkig, straight und grade nach vorne. Als schönes Schmankerl gibt´s auch noch NO DOUBT mit einer bereits 1997 aufgenommenen Live-Version von "D.J.s". Alles in allem dominieren auf der Scheibe Reggae, Dub und Ska-Tracks, aber auch Punkrock und sogar ein bisschen Elektro kommt zum Zug, so dass wirklich alle Facetten des SUBLIME-typischen Sounds enthalten sind. Die Interpretationen der Songs sind von durchgehend hoher Qualität und machen grade durch die stilistische Abwechslung großen Spaß. Lediglich die beiden ausschließlich auf der Europa-Version enthaltenen Bonus-Tracks hätte man sich sparen können: So nerven die APPLICATORS mit einer üblen Version von "New Realization" und die VANDALS zeigen mit "Ball And Chain" wieder mal, was für eine grottenschlechte Live-Band sie sind - ganz abgesehen von der miesen Sound-Qualität. Für SUBLIME-Fans ist diese ansonsten wirklich gelungene Compilation natürlich ein absolutes Muss. Allen anderen sei empfohlen, sich lieber ein Original-Album der Band, wie z.B. das großartige selbstbetitelte "Sublime" von 1996, zu Gemüte zu führen.
Look At All The Love We Found: A Tribute To Sublime
DIE HAPPY sind (endlich) wieder da - nach fast zweijähriger kreativer Pause steht mit "Big Big Trouble" jetzt die erste Single aus dem kommenden neuen Werk "Bitter To Better" in den Regalen. Laut vehementen eigenem Bekunden wollen Marta & Co. nach dem soundtechnisch doch sehr durchgestylten Vorgänger (lag u.a. an der Mitwirkung einiger hochkarätiger Mainstreamproduzenten) wieder etwas mehr zurück zu ihren Wurzeln. Der zumindestens auf CD zuletzt doch schon etwas zu stark durchklingende Popapeal soll deutlich zurückgefahren werden. Trotzdem will man aber auch nach wie vor das größtenteils der MTV/VIVA Generation zugehörige Fanpublikum der Band nicht ganz vergraulen. Nun mit "Big Big Trouble" treffen DIE HAPPY dabei voll ins Schwarze, die Vorgaben wurde souverän umgesetzt, die Riffs dieses schnellen sowie eingängigen Rocksongs kommen gut, sind schön fett, fast wie zu seeligen "Supersonic Speed" Zeiten und Martas spitzenmäßige Röhre verleiht dem Ding natürlich wie immer die nötige Power. Also Fans von schnörkellosem Spaßrock der Marke AVRIL LAVAGNE oder LAMBRETTA können hier jedenfalls bedenkenlos zuschlagen - der Song ist einfach aber gut und dürfte vor allem im Liveprogramm ein Knaller werden. "Big Big Trouble" gibt es als 2 Track Single und zum anderen als limitiertes Digipak mit 3 exklusiven Bonustracks, was da allerdings genau drauf enthalten ist, dürft ihr mich nicht fragen, uns wurde leider vorab nur eine Single zur Verfügung gestellt.
Kann ein Album zu gut produziert sein? Klar - zumindest im Sinne von zu glatt, zu kalkuliert oder wenn es einfach zu sehr an der Atmosphäre eines Live-Gigs der Band vorbeigeht. Alles das trifft leider ein bisschen auf die neue Scheibe von ELECTRIC EEL SHOCK zu. Wer das Debüt "Go America!" bzw. die eigens für die Europa-Tour nachgeschobene Variante "Go Europe!" kennt und/oder die drei durchgeknallten Japaner schon einmal bei einer ihrer energiegeladenen und schweißtreibenden Live-Shows gesehen hat, weiß, was einen hier erwarten sollte: Eine raue, abgefahrene und einzigartige Mischung aus Garagen-Rock, 80er Metal und Punkrock, völlig unironisch, aber trotzdem mit viel Spaß und Leidenschaft präsentiert. Sprich: Mitreißender, fett groovender Lärm zum Abgehen und Partymachen. "Beat Me" klingt demgegenüber geradezu zahm. Zwar hört man immer noch eine ganze Reihe Metal-Riffs heraus, aber der Garagen-Rock- und vor allem der Punkrock-Anteil sind fast vollständig Stoner- und 70er Rock-Einflüssen gewichen. Die Songs selbst sind konventioneller und vorhersehbarer geworden und der Sound ist - wie eingangs erwähnt - trotz ordentlich wummernder Drums und vorzüglich sägender Gitarren weit vom rauen Charme des Erstlings und der Intensität eines Konzerts entfernt. Vielleicht hat man mit Grammy-Preisträger Attie Bauw, der immerhin schon für die SCORPIONS, JUDAS PRIEST, THE GATHERING, BOOTSY COLLINS (!) und Latoya Jackson (!!!) an den Reglern drehte, einen zu routinierten Produzenten mit ins Boot genommen. Aber versteht mich nicht falsch - "Beat Me" ist ein überdurchschnittlich gutes Rock-Album, und wäre es ein Album einer mir unbekannten Band, würde ich es wahrscheinlich in den siebten Himmel loben. So gibt es hier einige echte Kracher zu hören, wie den BLACK SABBATH-artigen und mit einem MAIDEN-Zitat verzierten Opener "Scream For Me", den coolen 70er Jahre-Rocker "Bastard!", das atmosphärische und leicht psychedelische "I Can Hear The Sex Noise", das wunderschöne und äußerst authentische Hendrix-Plagiat "Killer Killer" oder das treibende "I Love Fish But Fish Hate Me", das mit seinem zum Rumspringen einladenden Refrain das Zeug zum Party-Hit hat. Einzig das schon schon von den Konzerten bekannte "Iron Man"-Cover hätte man vielleicht besser auf einer Single-B-Seite oder wieder auf der Set-Liste untergebracht. Auch wenn BLACK SABBATH die erklärten Vorbilder und Helden der Tokioter sind - an das Original kommt ein Cover eben nur in Ausnahmefällen heran. Dadurch, dass "Beat Me" eingängiger als der Vorgänger ist, wird sich sicherlich eine neue Hörerschaft erschließen lassen, und das sei den drei hart arbeitenden Jungs ja auch mehr als gegönnt, aber mir persönlich fehlen hier die chaotischen und anarchistischen Elemente. Oder anders gesagt: Es wird eindeutig zu wenig Lärm gemacht. Als kleiner Tipp sei noch hinzugefügt, dass die Songs besser funktionieren, wenn man sich beim Hören vorstellt, wie sie live gespielt klingen würden. Und eins ist so gut wie sicher: Auf der Bühne werden ELECTRIC EEL SHOCK wieder die Sau raus lassen wie gewohnt. Also auf keinen Fall verpassen!
Thrash, Old-School! America trifft Germany. BRAINDEADZ schießen auf Progressivität oder technische Frickeleien. Die Hessen erinnern mächtig an die Achtziger, an Sacred Reich und Exodus, an Destruction und Kreator. Das sind tolle Referenzen - und BRAINDEADZ verpacken das Ganze auch noch wie eine Riesentorte die Stripperin. Will heißen: Die Jungens aus Lahnau nehmen alte Songideen, peppen sie auch mit gutem Sound auf und bleiben dabei herrlich retro - hier ein Preise Rock�n�Roll, da ein bißchen Punk. Das macht den Riesenunterschied aus zu dem ganzen Metalcore-Zeugs: Dieser neumodische Kram ist sicherlich auch nicht schlecht, aber eben lang und weilig. Die Jungs hier aber machen mächtig Spaß, thrashen wie weiland Arizonas finest Nicaragua surften und der Ruhrpottler die Zeche Carl zerlegten. Und wenn eine Band sich dann noch so arschcoole Song-Titel wie "Hang ´Em Highschool" ausdenkt, dann ist das erstens der endgültige Beweis, dass die Hessen eben nicht hirntot sind und außerdem ist das mehrere Sternchen wert. Darauf ein Dujardin. Oder besser ein paar DAB. Thrash Attack!
Ich bleibe auch oder gerade im Nachhinein dabei - trotz der Spätzünder Hitsingle "Here Without You" und den dadurch natürlich in Millionenhöhe angestiegenen Albumabverkäufen für das zweite Album "Away From The Sun": 3 DOORS DOWN haben damals insgesamt doch deutlich schwächer und zu sehr auf Nummer sicher als dass klasse Debüt "The Better Life" aus 2000 agiert. Die Songs waren einfach eine Ecke zu popig, glatt gebügelt, stellenweise sogar belanglos daher und es fehlte auch insgesamt am nötigen Druck auch etwas was die Produktion anging. Die ganze Platte war schlicht stark mainstreammäßig geprägt, vom schlichten Charme des Platin Debüts war nicht viel zu spüren. Da ist die neue nachfolgende CD "Seventeen Days" (übrigens mit eine tollen Coverartwork ausgestattet) doch ganz anders geraten, konnte doch bereits die solide Ohrwurmsingle "Let Me go" voll überzeugen. Aber auch der knackige Opener "Right Were I Belong", das wunderbare "It’s Not Me" sowie das mit 80er Jahre US-Melodic Rock Ikone BOB SEEGER aufgenommene "Landig In London" sind super Tracks geworden. Klar, die Jungs schielen vermeintlich immer noch auf (passende) Charttauglichkeit aber dies war auch beim Platin-Debüt schon so, nur jetzt sind Three Doors Down einfach bekannter. Man setzt nachwievor auf eine unterhaltsamen Mischung aus einfühlsamen, melodramatischen Balladen sowie eingängigen Midtempo Rocksongs, wobei diesmal wieder verstärkt Betonung auf riffbetontere sowie kantigere Gitarren gelegt wurde. Mix, Sound sowie die Qualität stimmen jetzt (wieder), man schafft stilistisch eine gute Mischung mit den besten Momenten der beiden vorherigen Alben. Wer also auf die CREED, LIVE oder auch jetzt ALTER BRIDGE Schiene abfährt wird auch hier sicher lohnenswerte Musik finden. Trotzdem hat die Band um ihren Frontman Brad Arnold noch nicht ganz deren songwriterisches Niveau was die Tiefe oder deren schon noch etwas heftigere Ausprägung erreicht. Obwohl sich die musikalische Ausdruckskraft durchaus weiterentwickelt hat und man nicht nur guter "Schnulzen" drauf hat sondern auch wie der knackige Opener " " mal ordentlich loslegen kann. Weshalb hier noch die beiden Akustik-Versionen "Here Without You" und "Away From the Sun" (ein elementarer Unterscheid zu den Originalversionen ist leider nicht zu hören) des Vorgängerwerks enthalten sind, ist mir allerdings nicht so recht klar. Zusammenfassend gesprochen wird auf "Seventeen Days musikalisch zwar nicht wirklich viel Neues geboten aber die Jungs aus Mississippi bieten mit ihrem geradlinigen und relativ klischeefreien (Alternative)-Rock 45 Minuten lang solide Mucke. Die Richtung stimmt aber die nächste CD sollte schon etwas mehr Innovationen aufweisen, da sonst schnell Langeweile aufkommen könnte.
MAINTAIN haben mit "Reveal Our Disguise To An Infinite Abyss” ordentlich Staub aufgewirbelt und u.a. Swell Creek Records (HATE SQUAD, KJU, JR EWING) von ihren Qualitäten überzeugen können. Als Resultat gab’s einen Plattenvertrag und die Wiederveröffentlichung der Scheibe, die dank Soulfood ab Mitte September in jedem Plattenladen zu finden sein dürfte. An der Mucke hat sich natürlich nichts geändert, nach wie vor bester Metalcore, den MAINTAIN da spielen. Nicht nur bei uns, sondern in der gesamten Musikpresse haben MAINTAIN zu Recht Lob und Anerkennung für die Scheibe eingefahren. Die Worte meines Reviews vom Jahresanfangen gelten immer noch, könnt ihr weiterhin hier nachlesen.
Es ist geschafft, ich habe die Number Of The Beast erreicht und Review Nr. 666 ist fertig. THE BLACK DAHLIA MURDER zelebrieren mit mir dieses teuflische Jubiläum, auch wenn vielleicht eine evil BM-Band angemessener werden. Die machen aber nicht so viel Spass wie "Miasma", die neue Scheibe der Detroiter. Schon der Vorlauf zur Scheibe, beim Opener "Built Forsin" wird die Ausrichtung der Scheibe klargemacht: noch schneller und gleichzeitig noch melodischer als "Unhallowed" verspricht "Miasma" zu werden. THE BLACK DAHLIA MURDER setzen ihren Kurz konsequent fort und haben geschwindigkeitsmäßig noch einen Zacken zugelegt, während gleichzeitig die Gitarren noch melodisch-verspielter geworden sind. Neben Speedgranaten wie "I’m Charming" oder "Miasma" nehmen die Jungs aber auch mal eine Auszeit und können mit relativ langsamen Songs wie "Novelty Crosses" punkten - auch wenn diese Songs immer wie mit angezogener Handbremse gespielt wirken. Es scheint, als wollten THE BLACK DAHLIA MURDER einfach nur schnellen melodischen Death Metal spielen, was sie auch zur Genüge tun. Einzig der Gesang ging mir diesmal auf die Eier, im Gegensatz zu "Unhallowed" klingt er eintöniger und weniger kraftvoll, vor allem die Kreischstimme ist streckenweise richtig misslungen weil zu eintönig. Irgendwie fehlte mir auch ein Song, der ein richtiger Smasher ist, wie "Funeral Thirst" vom Vorgänger. Die Songs auf "Miasma" sind nicht schlechter als auf "Unhallowed", aber weniger eingängig und am Stück gehört weniger eigenständig. Trotzdem bleibt "Miasma" eine verdammt gute Death Metal-Scheibe, die nur im Verlgeich zum überragenden Vorgänger Punkte verliert. Kann man sich als Freund schnellen melodischen Death Metals trotzdem ohne Zögern kaufen.
Seit der "Phantoms" EP ist bei den norddeutschen NAYLED viel passiert: Sänger und Basser haben ihren Hut genommen und sind durch neue Leute ersetzt worden. Neu-Sänger Ron hört man auf der "Antibody" EP bereits, Neu-Basser Michael kam erst nach den Aufnahmen zur Band dazu, konnte also auf den Silberling keinen Einfluss nehmen. Er muss sich aber nicht grämen, haben NAYLED doch auch ohne ihn (und mit Gavin am Bass) vier hervorragende moderne Metalsongs aufgenommen, die NAYLED an die Spitze dieses Genres katapultieren sollten. Emotional, abwechslungsreich und mit der nötigen Härte, um nicht in weinerliche Emo-Gewässer zu paddeln, präsentieren sich NAYLED hier. Von der Black Metal-Vergangenheit einiger Mitglieder (MEPHISTOPHELES) ist nicht mehr viel zu hören, viel mehr wird die Vorliebe für die amerikanische neue Schule deutlich. Es wird viel Wert auf Eingängigkeit gelegt, die durch die wirklich gelungenen Refrains problemlos erreicht wird. Sänge Ron kann auf ganzer Linie überzeugen und mit Fug und Recht als neues Aushängeschild der Band bezeichnet werden. Besonders gut hat mir sein cleaner Gesang gefallen, der einem Gänsehaut um Gänsehaut den Rücken runterlaufen läßt. Neben ihm ist die Gitarrenarbeit bemerkenswert, die zwischen Brachialität und Zerbrechlichkeit pendelt, sich aber auch im richtigen Moment zurücknehmen kann. Drummer Kummer ist wie gewohnt ein solider Rückhalt und zeigt sein ganzes Können, treibt die Band mal an, nimmt mal das Tempo raus und hat Zeit für viele kleine technisch anspruchsvolle Spielereien. Die Songs insgesamt sind eingängig, abwechslungsreich und allesamt potentielle Tanzflächenfeger. Hoffentlich werden NAYLED mit dieser EP ein Label auf sich aufmerksam machen können und uns in Bälde ein komplettes Album vorlegen können. Im Bereich modernen Metals gehören sie spätestens seit dieser EP zu den ganz Großen in Deutschland!
Als besonderen Service gibt es alle vier Songs für lau auf der Homepage der Band. Wer NAYLED unterstützen will und auf eine schicke Verpackung der EP steht, ist mit 5€ dabei.
Auf der Website des Kohlekeller Studios bin ich auf ein mp3 von PUKE IT OUT gestoßen, die dort "This Is Ours” eingespielt haben. Feiner Song, also Band angemailt und kurz drauf schon die CD in Händen gehalten. Kohlekeller Studio bürgt schon mal für einen guten Sound, was sich bei "This Is Ours" wieder mal bestätigt, PUKE IT OUT haben ihr Geld da gut angelegt. Der Vierer zockt lauf Homepage True School Hardcore, auch mal was neues, was ich mal als Mischung aus klassischem Hardcore und einer leichten Metal-Schlagseite beschreiben würde. Vor allem der Gesang und die Backing Shouts sind echter Hardcore, während sich die Gitarren auch für ein Metalriff hier und da nicht zu schade sind. Die Songs gehen direkt nach vorne und sind live sicher heftige Pit-Granaten, auch wenn viele langsamere Parts eingestreut wurden ("Phantoms Of Comfort"). PUKE IT OUT haben eine solide HC-Platte eingespielt, die mir ziemlich gut gefallen hat und neben altbekanntem HC durch die Metalriffs und den variablen Gesang viel Abwechslung hat. Die Backing Shouts sind sehr stimmig und lassen authentische Live-Bilder vor dem inneren Auge entstehen. Eine anständige EP, mit der PUKE IT OUT auf sich aufmerksam machen werden, da bin ich mir sicher!
Spontan dachte ich an eine gekürzte CD, als ich "The Unreal Never Lives" in den Player schob. Bis der Geitesblitz kam, "das ist Doom!". Richtig, YOB sind Doom in Reinkultur. Die vier Songs knacken die 50 Minuten und wissen mit SloMo-Riffing, entrücktem Gesang und einer ungeheuren Wucht zu gefallen. Selten einmal wir das zähflüssige Stadium verlassen ("The Mental Tyrant"), wobei YOB durchgehend Groove in ihren Songs haben. Nur eben einen ganz eigenen, doomigen Groove. YOB haben einige skurrile Ideen in ihre Songs eingebaut, wie der an australische Ureinwohner erinnernde Gesang am Ende der Scheibe. "The Unreal Never Lived" steigert sich nach und nach und hat ihren Höhepunkt im letzten Song "The Mental Tyrant", der ein unglaublich wuchtiger Doom-Song geworden ist und fast 20 Minuten feinsten Doom bietet. YOB haben auf ihrem mittlerweile vierten Album ihren eigenen Stil des Doom verfeinert und diese Quintessenz ist "The Mental Tyrant". Eine sehr fette Doomscheibe ist dabei herausgekommen, denn auch die anderen drei Songs sind erste Sahne. Doom!