Review: Collection 1973 - 2012
Nachlassende CD-Verkäufe führen zu erhöhten Touraktivitäten. Das ist allenthalben zu beobachten. War der Boss vor 20 Jahren recht selten in unseren Regionen anzutreffen, so ist er nun gefühlter Maßen jährlich zu Besuch. In Mode scheint es dabei zu sein, statt jeweils neue Songs vorzustellen, auch mal eine Tour zu Re-Releases, DVD-Veröffentlichungen oder Best-of-Scheiben zu machen (Arges wer Böses dabei denkt). BRUCE SPRINGSTEEN (oder sein Management) hat sich nun zu letzterem entschieden. Also gibt es eine weitere Best-of-Scheibe, welche unter dem Titel „Collection 1973 – 2012” 18 Songs auffährt, darunter die bekannten Hits und ein paar neuere Tracks (siehe Trackliste unten). Ein Einstieg in 40 Jahre Musikgeschichte für Unbedarfte, mehr nicht. Denn irgendwas spezielles ist meines Erachtens da nicht darunter. Dafür wurde die Spielzeit bis an den Rand ausgenutzt, das Booklet enthält alle Texte (aber keine Linernotes oder sonstige Infos). Ergo, wer noch nichts von dem Herrn aus New Jersey im Regal hat, kann damit gut starten. Die Kompilation läuft in der Form auch gut im Auto. Fans haben das eh‘ alles schon.
1 Rosalita (Come Out Tonight)
2 Thunder Road (Album Version)
3 Born To Run (Album Version)
4 Badlands (2010 Remastered Version)
5 The Promised Land (2010 Remastered Version)
6 Hungry Heart
7 Atlantic City (Album Version)
8 Born In The U.S.A.
9 Dancing In The Dark
10 Brilliant Disguise (Album Version)
11 Human Touch (Album Version)
12 Streets Of Philadelphia (Album Version)
13 The Ghost Of Tom Joad (Album Version)
14 The Rising (Album Version)
15 Radio Nowhere (Album Version)
16 Working On A Dream
17 We Take Care Of Our Own
18 Wrecking Ball
Collection 1973 - 2012
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
18
Länge:
79:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Live In Munich 1977
Nicht neu, aber immer noch herausragend. RAINBOW „Live In Munich 1977“ wurde bereits in 2006 veröffentlicht und darf jetzt nochmals mit erweitertem Bonusmaterial ran. Das damalige Konzert in der Münchner Olympiahalle darf man durchaus als legendär bezeichnen, fand es doch vor etwas spärlicher Kulisse statt. Richie Blackmore war Tage zuvor in Wien nach einer Schlägerei während eines Konzertes von der Polizei festgehalten worden. Mit dem Auto traf der erst Stunden zuvor entlassene Gitarrist erst gegen halb zwölf an der Olympiahalle ein und ging direkt, ohne Soundcheck auf die Bühne (dazu mehr gibt es in den beiden Bonus-Interviews). Soviel Geduld hatten nicht alle Fans. Aber wer blieb, dem stand eine überragende Performance bevor. Das damalige Line-Up mit Gitarrengott und Bandchef Ritchie Blackmore, Jahrhundertstimme Ronnie James Dio, dem entfesselten Drummer Cozy Powell, Bassist Bob Daisley und Keyboarder David Stone hatten gerade den Klassiker „Long Live Rock’n’Roll“ veröffentlicht und lieferten einen unglaublichen Set ab, dem die Spannungen der letzten Tage nach Wien anzumerken waren. Vor allem Blackmore und seine Gitarre spielten wie in Ektase (das abschließende „Do Your Close Your Eyes“ wurde damit veredelt). Cozy Powell lieferte ein überirdisches Drum-Solo ab (bei „Still I’m Sad“) und Dio war schon damals einer der Besten am Mikro („Mistreated“ 12 Minuten lang und 18 Minuten „Catch The Rainbow“ zum niederknien). Melodischer, klassischer, bluesbeeinflusster Hard Rock in einer Intensität, die manch einer der perfekten heutigen Bands abgeht.
Nicht neu, aber immer noch herausragend. Das gilt nur zum Teil für den Mitschnitt, welcher hör- und sichtbar das Flair der 70er atmet. Bild- und Ton wurden überarbeitet, haben aber nichts mit den fetten HD-Aufnahmen der heutigen DVD/BluRay-Veröffentlichungen gemein. Das Bild im alten TV-Format, körnig, es tauchen auch mal Streifen auf. Aber man blieb damals länger als heute mit der Kamera auf den Musikern und ihren Instrumenten, was vor allem bei Blackmore und Powell ein wahrer Hochgenuss ist.
Zum Bonusmaterial gehören die Videos zu „Long Live Rock ‘n’ Roll“, „Gates Of Babylon“ und „L.A. Connection“, das „Rainbow Over Texas 76" Special (mit Livematerial und Interviews), sowie weitere Interviews, Fotogalerien und eine Slideshow mir Audiokommentaren. Wer also mal wieder in die klassischen Ursprünge des Hard Rock eintauchen will, mit Powell, Blackmore und natürlich Dio Helden des Rock in bester Verfassung sehen und hören möchte, und sich auch durch den 70er-Flair nicht abschrecken lässt (das gehört m.E. sogar dazu), der liegt mit RAINBOW und „Live In Munich 1977” absolut richtig.
1) Introduction
2) Kill The King
3) Mistreated
4) Sixteenth Century Greensleeves
5) Catch The Rainbow
6) Long Live Rock ‘n’ Roll
7) Man On The Silver Mountain
8) Still I’m Sad
9) Do You Close Your Eyes
Live In Munich 1977
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
146:0 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten