Review:

Epitaph

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Knapp ein Jahr ist es her. Da waren die Altvorderen von JUDAS PRIEST auf ihrer angekündigten „Abschiedstournee“ im altehrwürdigen Londoner Hammersmith Apollo zu Gast. (Das mit dem Abschied wurde ja mittlerweile schon etwas relativiert.) Am 26. Mai 2012 gaben die Herren Rob Halford (vocals), Glenn Tipton und Richie Faulkner (guitars), Ian Hill (bass) und Scott Travis (drums) das Abschlusskonzert ihrer „Epitaph World Tour“. Passend zum 40. Bandjubiläum gibt es jetzt dazu eine fette DVD/BluRay (mit geilen Cover) unter dem Titel „Epitaph“.

Den Anspruch mindesten ein Stück aus jedem ihrer 14 regulären Alben (veröffentlicht zwischen 1974 und 2008) zum Besten zu geben erfüllten JUDAS PRIEST auch an diesem Abend (siehe Setlist unten). Was dann zu einem 2 ½-stündigen Auftritt wurde, flankiert von einer exorbitanten Bühne, großer Lightshow, Laser und diversen Pyros (PRIEST halt). Aber natürlich darf man Anno 2013 nicht die energetische Performance erwarten, welche JUDAS PRIEST Anfang der 80er boten (ich sage nur „Screaming For Vengeance“ 1982) oder HALFORD zu „Painkiller“-Zeiten (1990) – diese Messlatte ist (viel) zu hoch. Aber das hier ist auch kein Altherrenabend, um nostalgisch dem Ende entgegenzugehen. Irgendwo dazwischen liegt denn die Wahrheit, die auf der Bühne des Hammersmith Apollo (und damit auf der DVD) zu Tage kommt. JUDAS PRIEST waren Metal-Götter, ihre Songs sind unsterbliche-Klassiker, selbst die 2013 wieder mal gespielten weniger bekannten Tracks lassen einen niederknien („Starbreaker“, „Never Satiesfied“, „Blood Red Skies“). Musikalisch haben sie es immer noch drauf, große Gestik inklusive; „Diamonds And Rust“, „Beyond The Realms Of Death“, „The Green Manalishi (With The Two-Pronged Crown)“ – ganz großes Kino. „Breaking The Law“ komplett vom Publikun intoniert – Gänsehaut. „Painkiller“ - Rob Halford singt halt doch nicht mehr wie ein junger Gott, „Painkiller, „Night Crawler“ klingen anders. Ist so! Basta! Wir sind auch nicht jünger geworden. Er macht‘s Beste draus. Und aus bekannten Gründen ist der auch der Teleprompter ein Muss. Die Show kann das nicht alles ersetzen. Aber seine sympathischen Ansagen und ungewöhnlich viel Interaktion mit dem Publikum macht vieles Wett. Der „Neue“ an der Gitarre (wir erinnern uns K.K. ist raus) macht seine Sache ungemein gut und tut dem doch etwas starren Acting der Kollegen gut. Also sie können es noch immer. Auf „Epitaph“ wird dies deutlich. Wenn das der Maßstab ist, dann sollte man eine der letzten Gelegenheiten die „Metal Gods“ Live zu sehen nutzen.

Anmerkung – irgendwelche Boni oder Features sind nicht enthalten.



Setlist:

1. Battle Hymn (L)

2. Rapid Fire (F)

3. Metal Gods (F)

4. Heading Out To The Highway (G)

5. Judas Rising (M)

6. Starbreaker (C)

7. Victim Of Changes (B)

8. Never Satisfied (A)

9. Diamonds And Rust (C)

10. Prophecy (N)

11. Night Crawler (L)

12. Turbo Lover (J)

13. Beyond The Realms Of Death (D)

14. The Sentinel (I)

15. Blood Red Skies (K)

16. The Green Manalishi (With The Two-Pronged Crown) (E)

17. Breaking The Law (F)

18. Painkiller (L)

19. The Hellion (H)

20. Electric Eye (H)

21. Hell Bent For Leather (E)

22. You’ve Got Another Thing Coming (H)

23. Living After Midnight (F)



Album Index

A – von „Rocka Rolla“ (ursprünglich 1974 auf Gull Records veröffentlicht)

B – von „Sad Wings Of Destiny“ (ursprünglich 1976 auf Gull Records veröffentlicht)

C – von „Sin After Sin“ (ursprünglich 1977 auf Columbia Records veröffentlicht)

D – von „Stained Class“ (ursprünglich 1978 auf Columbia veröffentlicht)

E – von „Hell Bent For Leather“ (ursprünglich 1979 auf Columbia veröffentlicht/aka „Killing Machine“)

F – von „British Steel“ (ursprünglich 1980 auf Columbia veröffentlicht)

G – von „Point Of Entry“ (ursprünglich 1981 auf Columbia veröffentlicht)

H – von „Screaming For Vengeance“ (ursprünglich 1982 auf Columbia veröffentlicht)

I – von „Defenders Of the Faith“ (ursprünglich 1984 auf Columbia veröffentlicht)

J – von „Turbo“ (ursprünglich 1986 auf Columbia veröffentlicht)

K – von „Ram It Down“ (ursprünglich 1988 auf Columbia veröffentlicht)

L – von „Painkiller“ (ursprünglich 1990 auf Columbia veröffentlicht)

M – von „Angel Of Retribution“ (ursprünglich 2005 auf Epic Records veröffentlicht)

N – von „Nostradamus“ (ursprünglich 2008 auf Epic veröffentlicht)

Epitaph


Cover - Epitaph Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 142:0 ()
Label:
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Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986

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DIO – „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986“ – ist ein unverzichtbares Zeitdokument des Heavy Metal. Ja, ich gebe es zu. Ich bin ein Kind der 80er und demzufolge ist dass, was bereits beim Opener „King Of Rock And Roll“ an Atmosphäre sicht- und hörbar wird m.E. nach essentiell für die Entwicklung des Metal und des Hard Rock. Die am 17. Juni 1986 in Philadelphia (Spectrum) aufgezeichnete Show zeigt DIO in seiner Hochphase. Die „Sacred Heart“-Tour (erstmals mit Gitarrist Craig Goldy) glänzte nicht nur mit einem überragenden Ronnie James DIO am Mikro, sondern auch mit einer sensationellen Setlist (siehe unten) und einer für damalige Verhältnisse äußerst aufwändigen Show (u.a. elektronisch animierter Drache, gigantische Lightshow, Pyros, Laser, mittelalterliche Burg mit Statuen als Bühnenbild) welche somit auch die visuelle Aufbereitung rechtfertigt. Musikalisch ist das eh‘ vom Feinsten. Denn nach den starken Songs des damals aktuellen Album „Sacred Heart“ geht es Quer durch die Botanik (RAINBOW, BLACK SABBATH und die DIO-Klassiker von „Holy Diver“ und „The Last In Line“). Das ganze aus einer Zeit als Heavy Metal noch viel Melodie hatte und Power-Balladen weniger kitschig waren (und auch für Metal-Fans nichts Verwerfliches hatten). Dazu die obligatorischen Soli (fast) aller instrumentalen Protagonisten, welche aber alles andere als langweilige Lückenfüller waren - Ronnie James Dio (Gesang), Vinny Appice (Schlagzeug), Jimmy Bain (Bass), Craig Goldy (Gitarre) und Claude Schnell (Keyboards) sind auch samt enge, bunte Klamotten und Hairspray-Frisuren ganz großes Kino. Und was sich auch schon nach wenigen Minuten der DIO-Live-Performance einstellt – ein Hochgefühl wie geil denn Metal überhaupt sein kann; auf der einen Seite. Und ein Gefühl der Leere auf der anderen Seite über den Verlust DER Stimme und des Menschen Ronnie James DIO. „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986” ist ein unverzichtbares Zeitdokument (ich wiederhole mich gerne), dem Alter der Aufnahmen geschuldete bildlichen und tonlichen Schwächen zum Trotz.

Als Bildformat hat man sich für 16:9 entschieden, der Ton kommt wahlweise als DTS Surround Sound, Dolby Digital 5.1, Dolby Digital Stereo, Untertitel zu den Interviews in: Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch; dazu noch ein kleines Booklet. Das geht so in Ordnung – man muss wissen/akzeptieren, dass das Original vom VHS kommt. Auch das es eine 2004er-Version der DVD gibt. Allerdings sind dort die Songs nicht in Originalreihenfolge, Bild und Ton wurde für „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986” nochmals angepackt.

Als Bonus gibt es zwei Interviews mit Ronnie (von 1986) und mit Ronnie und Craig Goldy (vor wenigen Jahren aufgenommen), eine „Sacred Heart Tour" Featurette als Einleitung durch Ronnie zum damaligen Aufwand und als Blick hinter die Show. Das aus heutiger Sicht betrachtete durchaus trashige Video zu „Rock 'n' Roll Children“ und ein paar Super-8 Aufnahmen aus der Künstlergarderobe „Behind The Scenes“ vervollständigen die nette Bonus-Sektion.



01. Draco Ignis

02. King Of Rock And Roll

03. Like The Beat Of A Heart

04. Don't Talk To Strangers

05. Hungry For Heaven

06. Medley: 'The Last In Line / Children Of The Sea / Holy Diver / The Last In Line (reprise)

07. Drum Solo

08. Heaven And Hell

09. Keyboard Solo

10. Guitar Solo

11. Sacred Heart

12. Medley: Rock 'n' Roll Children / Long Live Rock 'n' Roll / Man On The Silver Mountain / Rock 'n' Roll Children (reprise)

13. Time To Burn

14. Stand Up And Shout

15. Rainbow In The Dark

16. We Rock



Bonusmaterial:

"Sacred Heart Tour"-Featurette

Interview '86

Interview mit Ronnie & Craig

´Rock 'n' Roll Children´-Musikvideo

Behind The Scenes

Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986


Cover - Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 143:0 ()
Label:
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Don't Tell

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SHADOWQUEEN kommen aus Melbourne, gehen als Trio an den Start und setzen mal Abseits der ausgetretenen Australien-AC/DC-Pfade auf modernen Hard Rock mit einem Schuss Alternative. Die Band bedient sich dabei durchaus bekannter Muster, setzt diese aber gekonnt zu einen mit der Zeit ins Ohr gehenden Album zusammen. Will meinen, moderne Gitarrenriffs, zum Teil punkige, zum Teil poppige Melodien und die fette Rhythmussektion erfinden weder sich, noch das Genre neu; machen aber durchaus Laune beim Zuhören. Dabei ist Sängerin Robbi Zana (die auch noch für Bass und Piano verantwortlich ist) mit ihrer rauchig, kraftvollem Organ (irgendwo zwischen HEART und DIE HAPPY) wohl jener Pluspunkt, welcher zu manch anderer guter Modern Hard Rock Band den Unterschied machen könnte. SHADOWQUEEN-Highlights zum Antesten: der gen Metal tendierende Titeltrack „Don’t Tell, die Powerballade „Karma“ mit grandiosem Mittelpart sowie das fett rockende „Bruised“.

Don't Tell


Cover - Don't Tell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:15 ()
Label:
Vertrieb:
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Ecstatic Trance

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Fünf lange Jahre haben A LIFE ONCE LOST am neuen Album gewerkelt, herausgekommen ist „Ecstatic Trance“. Die Amis dürften altgediente Fans beim ersten Hören ob der MESHUGGAH-Lastigkeit der zehn neuen Songs (plus dem KILLING JOKE-Cover „Asteroid“) überraschen und teilweise vor den Kopf stoßen. Die Gitarren konzentrieren sich in den Songs auf sich wiederholende Riffs, die allerdings weder Ekstase noch Trance-artige Bewusstseinszustände beim Hörer auslösen. Die Rhythmusabteilung passt sich dem an, wirkt dabei aber stellenweise sehr blutleer und ohne große Dynamik. Über allem thront der harsche Gesang, der sich als einziger A LIFE ONCE LOST-Soundbestandteil seit 1999 unverändert zeigt und hier einen interessanten Kontrast zu den Instrumenten setzt, da er auf Wiederholungen verzichtet und stattdessen klassisch vorgeht. Richtig zünden kann die Platte aber nur selten, dazu ist das Material zu berechenbar und im direkten Vergleich mit dem großen Vorbild MESHUGGAH und vielen ähnlich gelagerten Bands zu unspektakulär. Warum A LIFE ONCE LOST fünf Jahre für diese Platte gebraucht haben, will sich dem Hörer nicht so echt erschließen.

Ecstatic Trance


Cover - Ecstatic Trance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:58 ()
Label:
Vertrieb:
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Steelhammer

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U.D.O. haben in den letzten Jahren praktisch einen konsequenten 2-Jahres-Releasewechsel was ihre Alben angeht eingehalten, in der Regel noch aufgefrischt mit passenden Touren zwischen den Releases – und auch die neue Platte, „Steelhammer“, macht da nicht wirklich die Ausnahme. Anders ist bei „Steelhammer“ im Gegensatz zum Vorgänger jedoch der Besetzungswechsel: Gitarrist Stefan Kaufmann ist (aus gesundheitlicher Raison) nicht mehr am Saiteninstrument tätig und verdingt sich neuerdings als Produzent und die 2. Gitarre von Igor Gianola wechselte außerdem noch das Ensemble – und nun steht die Band unter dem Ex-ACCEPT-Sänger mit 2 komplett neuen Gitarristen da. Geht das gut?

Also ich sage es mal in charmanter Ruhrgebiets-Manier: Ja, aber sowas von! Mit einigen klassischen Heavy Metal Nummern die sich irgendwie hervorragend in das Einreihen, was man von der Formation kennt („Death Ride“, „Metal Machine“) wird ein gewisser musikalischer Kern definiert, welcher natürlich auch nicht arm an Live-Mitgröhl-Headbang-Parts ist („Time Keeper“, „Stay True“) und auch gerne mal etwas schneller wird. Aber auch an Abwechslung muss es bei immerhin 14 Titeln nicht mangeln – so ist „Heavy Rain“ eine wirklich starke Ballade (richtig, eine „starke Ballade“; seltenes Exemplar der Gattung „Ballade“) die die absolut kraftvolle Stimme vom Herrn Dirkschneider vor einigen Piano-Akkorden ganz hervorragend rausstellt. „Devil’s Bite“ beginnt mit etwas seltsamen, nach 8-Bit Musik klingenden Synthie-Sounds, geht anschließend aber in ein gepflegtes Metal-Orchester über. Besonders erwähnenswert ist der Song „Basta Ya“, da das Ding in Spanisch gesungen ist, sowohl das textlich sehr gute „A Cry Of A Nation“. Und auch wenn ich konkret mit „Basta Ya“ ein paar Problemchen habe (denn der Sinn der Übung bleibt mir ähnlich des aktuellen HAMMEFALL-Releases mit spanischen Texten leider ein wenig im Dunklen, das Teil klingt aber trotzdem irgendwie geil): Langweilig wird es einem wohl eher weniger.

Weder die neuen Gitarren, noch die neue Produktion fallen irgendwie negativ auf - wirft man sich mal fix einen der Vorgänger ein mag man sogar guten Gewissen sagen, dass da was Letzteres angeht so einiges besser geworden ist.

Daher muss ich schließen: STEELHAMMER geht eigentlich so auf die Ohren wie der Titel es suggeriert: Starker Heavy Metal Sound mit wenigen, dafür aber gelungenen Experimenten, einigen potentiellen Live-Reißern und einem aufgefrischtem Sound - kurzum, die Platte kann man sowohl unter dem Schatten vorheriger Releases als auch anderer, namentlich nun mal nicht genannter Bands empfehlen – geht nämlich gut nach vorne, das Teil!

Steelhammer


Cover - Steelhammer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 61:41 ()
Label:
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Home

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Wer sich mit dem Line-Up von OFF WITH THEIR HEADS näher befasst, bekommt ziemlich schnell Kopfschmerzen, so häufig, wie sich die Musiker dort die Klinke in die Hand geben. Dabei scheint es so gut wie nie böses blut zu geben und ein produktives Arbeitsklima zu herrschen, dessen neuestes Ergebnis das dritte Album ist. „Home“, für sich das OFF WITH THEIR HEADS drei Jahre Zeit genommen haben, entpuppt sich als mit eingängigen, schnellen Punksongs vollgestopft. Punksongs, die vor Energie förmlich zu vibrieren scheinen und dem Hörer keine Verschnaufpause gönnen. Gitarren und Drums treiben die Nummern nach vorne und geben gleichzeitig dem rauen Organ von Sänger/ Gitarrist Ryan Young genügend Raum zur Entfaltung. So entstehen mitreißende Songs Marke „Shirts“, die kurz, knackig und auf den Punkt kommend sind. OFF WITH THEIR HEADS haben hier alles richtig gemacht und können sich mit im Mainstream angekommenen Bands wie THE GASLIGHT ANTHEM messen, ohne ihren eigenen Charme verloren zu haben.

Home


Cover - Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 30:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hope In Hell

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Die dicke „Überraschung“ lasse ich gleich zu Anfang aus dem Sack: Wo auf nem Plattencover etwas zu sehen ist, das wie ein Amboss aussieht, da ist auch 2013 zu 100% ANVIL drin. So viel zur Überraschung. Aber „Hope In Hell“ mit einem „same procedure as every year“ abzutun, wird der neuen ANVIL nun auch nicht gerecht. ANVIL haben es nämlich geschafft einige ihrer eingängigsten Songs seit „Forged In Fire“ einzuhämmern. Gerade „The Fight Is Never Won“ hätte auch auf dem '83er Meisterwerk stehen können. Über die gesamte Spielzeit fällt auf, dass sich ANVIL diesmal viel Mühe mit den Melodien gegeben haben. Die Songs sind super ausgearbeitet und verbinden den ureigenen und tierisch unkommerziellen Sound ANVIL's mit großen Melodien und catchy Singalongs. Auch Fronttier Lips hat sich bei seinen Vocals richtig reingehängt und liefert seine beste Performance seit....seit der Steinzeit ab. Robbo groovt einmal mehr wie Hölle und Monster-Dauerwelle Sal Italiano hat sich ohrenscheinlich mit seinem Bass gut bei ANVIL eingelebt. Egal ob es schleppend wie in „Call Of Duty“ oder speedmetallisch-rasant zu Sache geht: ANVIL sind jederzeit Herr der Lage. Neben aller powermetallischen Energie hat diesmal auch eine Spur oldschool Heavy Rock und manchmal ein leichtes Punk-Feeling Einzug erhalten, was ANVIL aber super zu Gesicht steht. „Hope In Hell“ ist qualitativ kein zweites „Metal On Metal“ oder „Forged In Fire“, aber es ist überraschend nah dran und setzt den mit „This Is Thirteen“ begonnenen Aufwärtstrend weiter fort. ANVIL bleiben ihren Roots treu, setzen ein paar neue Akzente und liefern so ein weiteres gelungenes Album ab. Auf die nächsten 15 Scheiben.

Hope In Hell


Cover - Hope In Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:56 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Circle

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Ein Bonmot von AMORPHIS-Gründer und Leadgitarrist Esa Holopainen lautet, er sei heute froher denn je, dass die Band Amorphis heiße - man sei halt nicht durch den Namen bereits auf eine Stilrichtung festgelegt, "so wie ROTTEN SOUND". Nein, AMORPHIS mäandern seitdem zwischen mindestens drei Stilrichtungen, und jeder Hörer und jede Hörerin wird seine eigenen Favoriten unter den den bisher zehn Studioalben haben. Und jetzt kommt mit "Circle" Album Nummer elf und die Band schlägt den Bogen quer durch die eigene Schaffensgeschichte. Der Opener "Shades Of Grey" beginnt rüpelig wie "The Karelian Isthmus" (das war Death Metal anno 1992!), um dann hymnisch zu werden wie "Skyforger". Leichte Keyboard-Melodien wie für "Mission" hat Santeri Kallio auch auf "The Beginning Of Times" eingesetzt - der Song ist sehr "Mermaid". Die Uptempo-Ballade heißt "The Wanderer". Also, aus den letzten drei Alben und aus der Frühzeit sind alle Elemente neu verwoben. Dass diese fetter klingen denn je liegt an Peter Tägtgren. Diese schwedisch-finnische Kollaboration ist die beste Idee seit Erfindung des Kühlschranks im Probenraum. Ich hätte gern Mäuschen im Studio gespielt - denn das Ergebnis klingt, als hätten Band und Produzent fast blind gewusst, was sie von dem anderen gern hören wollen: Fette Gitarren, akzentuierter Gesang - Peter Tägtgren schafft es sogar, den in Songs wie "Hopeless Days" durchklingenden Schmalz auf ein erträgliches Maß zu bringen. Songtexter Pekka Kainulainen, das heimliche siebte Mitglied von AMORPHIS, hat dafür gesorgt, dass eine Menge "Magic and Mayhem" sich als roter Faden durchzieht - es geht um Heimat- und Obdachlose, um Suchende und Leute, die ein bißchen aus Zeit, Welt oder Gesellschaft ausgestoßen sind. Auch Nuclear Blast hat sich einiges ausgedacht, um dieses Album wertig zu verpacken: Die LP gibt es in schwarz, farbig oder weiß, die CD mit Bonustrack, Bonus-DVD (jeweils im Digisleeve) und Mini-Poster.

Circle


Cover - Circle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

United World Rebellion – Chapter One

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Mit „Kings Of Demolition” startet die 5-Track EP „United World Rebellion – Chapter One” mit einer starken BILLY TALENT / THE OFFSPRING – Attitüde, welche voll in den Kontext paßt, in dem sich die Band seit ihrer Trennung von Originalsänger Sebastian Bach bewegt. Hard Rock mit Punk-Vibes, der Gesang rauer als unter dem bekannten Ehemaligen. „United World Rebellion – Chapter One” ist ein deutliches Lebenszeichen. Denn SKID ROW waren die letzten Jahre in der Versenkung verschwunden, hatten nach ihren Hyper-Erfolgreichen Debüt „Skid Row“ (1989, 3 Top-Singles) und dem Nummer-1-Album „Slave To The Grind“ (1991) zwar immer wieder mal etwas veröffentlicht, der große Erfolg blieb aber aus; internes besorgte des Rest. Seit 1999 hat man mit Johnny Solinger einen Anderen am Mikro, und zwei Alben (2003 und 2006) im Petto. Danach war erst mal wieder Funkstille. Und jetzt gibt es mit der EP „United World Rebellion – Chapter One” fünf neue Songs mit einem durchaus zwiespältig zu sehendes Konzept. Laut Ur-Mitglied Rachel Bolan (Bass) will die Band innerhalb eines Jahres drei Mini-CDs veröffentlichen und so den Fans kontinuierlich neue Musik zu präsentieren; damit soll auch dem neuen Hörgewohnheiten im Internetzeitalter Rechnung getragen werden. Meins ist das nicht. Anyway! Wie gesagt, der Opener „Kings Of Demolition” hat rotzigen Power und einen leichten Sleaze-Touch, dem mit „Let’s Go“ der eingängiste Song im typischen SKID ROW-Feeling folgt. Die starke Rockballade „This Is Killing Me“ läßt den Blick gen die 80er schweifen, „Get Up“ ist die Mitgrölnummer der EP und mit „Stitches“ gibt es zum Schluss treibende Punk-Vibes. Dazu wird die EP bei Veröffentlichung noch durch einige Coverversionen ergänzt, die uns aber nicht vorlagen. Fazit: Ungewöhnliches Konzept und eine EP „United World Rebellion – Chapter One” welche sich gut hören läßt und einen starken 90er-Bezug hat. Den neuen SKID ROW Hit habe ich aber (noch) nicht entdeckt.

United World Rebellion – Chapter One


Cover - United World Rebellion – Chapter One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 20:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Broken

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Die Finnen MASTERSTROKE sind seit 2002 aktiv, also jener Zeit, als das Genre „Power Metal“ (den Begriff hätte man sich im Nachhinein wirklich schenken können…) gerade seinen „Höhepunkt“ durchmachte und neben ein paar ganz ordentlichen Kapellen haufenweise Schrott bis Sondermüll auf die Metallerschaft losließ. Dass die Nordlichter den Untergang dieses Kahns überlebt haben, liegt nicht zuletzt daran, dass sie auch anno 2013 ihr Ding durchziehen und dabei keine Fremdschämautomatik auslösen. „Broken“, ihr viertes Album, ist zwar kein ultimatives Meisterwerk, aber eine richtig gute Angelegenheit für Leute, die schon viel zu lange auf neuen Stoff von (MORGANA) LEFAY oder TAD MOROSE warten. MASTERSTROKE gehen etwas melodischer und bombastischer als ihre schwedischen Kollegen vor, nerven jedoch zu keiner Sekunde mit Pomp und Kitsch, haben mit Jussi Kulomaa einen fähigen Keyboarder in ihren Reihen, mit Gitarrist Niko Rauhala einen rau und kraftvoll agierenden Sänger und mit „Seed Of Chaos“ (klasse!) und dem Titelsong zwei echte Hits am Start. Denen kann sich der Rest von „Broken“ nicht ganz anschließen, er enthält aber mit dem Opener „The Eye“ oder „Reborn In Flames“ weiteres sehr gelungenes Material. Runde Sache!

Broken


Cover - Broken Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:52 ()
Label:
Vertrieb:

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