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Songs Of A Lifetime

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Das englische Musik-Allroundtalent Greg Lake muss man nicht mehr groß vorstellen: als ein Drittel der großartigen EMERSON, LAKE AND PALMER oder als (Gründungs-) Mitglied der nicht minder überragenden KING CRIMSON hat er im Laufe der letzten gut 45 Jahre Millionen von Rockfans weltweit begeistert – und tut es im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen auch heute noch. „Songs Of A Lifetime“ ist, der Titel deutet es bereits an, kein neues Album der Legende, sondern ein Live-Mitschnitt seiner letzten Solo-Tour, auf der ausschließlich Songs zum Einsatz kamen, die Mr. Lake in seiner Karriere begleitet oder beeinflusst haben, egal, ob er sie einst (mit-) verfasst hatte oder nicht. Die Idee dazu hatte er übrigens, während er an seiner Autobiografie namens „Lucky Man“ (der selbstredend auch auf dem Album vertreten ist, immerhin sein allererster Hit überhaupt) arbeitete. Mit dabei sind unter Anderem „21st Century Schizoid Man“ und „Epitaph/The Court Of The Crimson King“ von KING CRIMSON, “Heartbreak Hotel” von Elvis, “You´ve Got To Hide Your Love Away” von den BEATLES, “Trilogy” von EMERSON, LAKE AND PALMER sowie die fantastische Eigenkomposition “C´est Le Vie”. Aber obwohl zwischendurch immer wieder interessante Ansagen zum jeweiligen Hintergrund der Stücke kommen, kann man das Publikum kaum vernehmen; eine Krankheit, die man leider auf vielen Live-Scheiben findet. Trotzdem ist „Songs Of A Lifetime“ eine richtig gelungene Zeitreise, die den Meister in bestechend guter Form präsentiert und nicht nur für Lake-Fans, sondern für Classic-Rocker allgemein eine echte Empfehlung darstellt.

Songs Of A Lifetime


Cover - Songs Of A Lifetime Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 74:44 ()
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Maiden England ’88

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Hat ein wenig gedauert – ist nun aber doch endlich bei mir eingetrudelt - „Maiden England ’88”. Passend zur diesjährigen Maiden England World Tour gibt es nun vorab die dazugehörige Setlist im 1988er-Look; zusammen mit einer Bonus-DVD, welche den dritten Teil der „History Of Iron Maiden“ enthält und ein Schmankerl (dazu unten mehr). Aber von vorne.

„DVD Nummer 1 enthält erstmals das bisher nur auf VHS erhältliche vollständige Konzert vom November 1988 (aufgezeichnet an zwei ausverkauften Abenden in der Birminghamer N.E.C. Arena) – vollständig meint, dass im Vergleich zur alten VHS-Aufnahme die Zugaben „Run To The Hills“, „Running Free“ und „Sanctuary“ mit enthalten sind – macht in Gänze 110 Minuten IRON MAIDEN pur. Bassist und Leader Steve Harris zeichnete damals für die Aufnahmen verantwortlich, welche das Konzert aus der Perspektive eines Fans zeigen soll der auf die Bühne blickt. Songs, Performance, Lightshow und Bühnenoptik bilden „Maiden England ’88”. Über das Outfit der Band kann man heute nur lächeln (muss man sehen, läßt sich kaum beschreiben), die englischen Fans standen damals noch auf gute Musik und gingen voll ab - man mußte sich ja auch nicht auf ein Handy konzentrieren und konnte die Show genießen. Und die hatte es in sich. Energetisch, enthusiatisch kommt die Band rüber. Die Setlist war gigantisch (siehe unten). Ich sage nur „The Prisoner“, „Die With Your Boots On“ und „Killers“. Das Bild kommt nun mal vom 1988er-VHS, und auch wenn es nachgearbeitet wurde (Format 16:9), an heutigen Maßstäben kann, und darf, man es nicht messen. Der Sound ist immer noch authentisch und trifft die Waagschale zwischen Original und 2013 recht gut (Martin Birch) – auch im 5.1 (Kevin Shirley) – wobei man auch hier der Zeit wegen Abstriche machen muss. Untertitel, u.a. in deutsch (was bei DVD 2 Sinn macht) und ein Faltbooklet vervollständigen das Package.

Auf DVD 2 gibt es unter dem Titel „The History Of Iron Maiden Part 3“ die 40-minütige Fortsetzung der Bandhistorie. Diesmal leider nur mit den fünf aktuellen Bandmitgliedern und Manager Rod Smallwood und weniger essentiellen Inhalt als die guten Vorgänger. Es wird eher recht kurz die Nachwirkungen der World Slavery Tour angesprochen und das werden der beiden Alben „Somewhere In Time“ und „Seventh Son Of A Seventh Son“. Das ist dann doch ein bißchen wenig. Was mich dagegen richtig begeistert ist die 90-minütige Dokumentation „12 Wasted Years“ (1987 auf VHS erschienen). Hier werden die ersten 12 Jahre (was denn sonst) von IRON MAIDEN beleuchtet, aus der Sicht von 1987. Interviews mit den alten, damals noch wirklich jungen Vollblutmusikern und vor allem viele, oft fast den ganzen Song enthaltenen Mitschnitte aus den Anfangstagen mit Paul Di' Anno. Und auch die Auftritte von Bruce mit Songs aus den ersten beiden Maiden-Alben lassen einen in den alten Zeiten schwelgen (Ruskin Arms Pub, Marquee Club). Das ist authentisch, MAIDEN sind 80er und so kommt das auch rüber (schräge Klamotten inklusive). Die vier Promo-Videos (Titel siehe unten) atmen auch sichtbar die Atmosphäre der 80er (auch wenn sie bildlich und soundtechnisch überarbeitet wurden) und gehen wohl eher als skurril durch; wecken bei Altfans aber sicherlich Erinnerungen.

Also alles in allem – kein Pflichterwerb für jene, die IRON MAIDEN mal auf DVD wollen - aber ein Muss für den Maiden-Fan.




DVD 1

01 Moonchild

02 The Evil That Men Do

03 The Prisoner

04 Still Life

05 Die With Your Boots On

06 Infinite Dreams

07 Killers

08 Can I Play With Madness

09 Heaven Can Wait

10 Wasted Years

11 The Clairvoyant

12 Seventh Son Of A Seventh Son

13 The Number Of The Beast

14 Hallowed Be Thy Name

15 Iron Maiden

16 Run To The Hills

17 Running Free

18 Sanctuary



DVD 2

The History Of Iron Maiden Part 3

12 Wasted Years

Wasted Years promo video

Stranger In A Strange Land promo video

Can I Play With Madness promo video

The Evil That Men Do promo video

Maiden England ’88


Cover - Maiden England ’88 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 256:0 ()
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In Division

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Von Metalcore nach Alternative in 19:52 Minuten - von den ex-Mitgliedern von THE RETALIATION PROCESS, äh... NAYLED, hätte ich anderes erwartet, als ich die EP von IN DIVISION bekommen habe. Aber, es ist nur konsequent: Komplett neue Musik, neuer Bandname: Die Hamburger Jungs zeigen auf ihrer selbstbetitelten EP ihre weiche Seite. Dramatik, Tiefe, Gefühle - wenn man sich erst einmal auf die Stimme von Ben eingelassen hat, kann man Ähnlichkeiten mit MUSE oder dem Sneaker-Pimps-Nachfolgeprojekt IAMX entdecken. Klar rockt es trotzdem, aber trotz Samples wären LINKIN PARK als Referenz zu weit hergegriffen. Dazu ist Bens Stimme zu "speziell" - so hoch singt kaum ein Mann sonst. Außer vielleicht den Hamburger Lokalmatadoren STURCH. Aber da gibt es im Songwriting dann Unterschiede. Eike Freese von DARK AGE hat die Songs auf jeden Fall perfekt aufgenommen, reinhören lohnt.

In Division


Cover - In Division Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:52 ()
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Tribute To Perseverance

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EIKOSTATE kommen aus Spanien (besser gesagt aus Katalonien, Barcelona) und bieten laut eigener Aussage melodiösen Rock mit japanischen Einflüssen. Das klingt erst mal recht krude. Nach den ersten Durchläufen sei da aber mal Entwarnung angesagt. Zwar sind die japanischen Einflüsse hörbar – vor allem durch die Instrumentalisierung - aber musikalisch bewegt man sich in Gefilden, die man gemeinhin im US-Radio hört (Alternative Rock mit Nu-Metal-Schlagseite); und auch stimmlich läßt Sänger David Martinez EIKOSTATE kaum als spanische Band erscheinen. Auf der anderen Seite fehlt vielen der durcharrangierten Songs durch die Wohl sehr intensive Beschäftigung mit den japanischen Instrumenten der letzte Kick; will meinen hin und wieder hätte guten Songs wie „The Betrayal“, „Silence“ oder „Away From Here“ (dazu gibt es auch ein Video) ein eruptiver Ausbruch gut getan. Egal, die Idee welche EIKOSTATE ihrem Sound zu Grunde legt ist ausbaufähig. Die limitierte Ausrichtung gen Mainstream nimmt dem Album „Tribute To Perseverance” allerdings etwas die Durchschlagskraft und macht es eher zu einer Scheibe für Radiohörer mit ruhigen Nu-Metal-Umfeld. Aber das, das ist durchaus gewollt.

Tribute To Perseverance


Cover - Tribute To Perseverance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:45 ()
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Epitome Of Torture

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Das Review einer neuen SODOM-Platte zu schreiben ist wie Eulen nach Athen zu tragen: zu gerne würde man die Leute aus Jux einfach mal damit überraschen, dass Tom Angelripper und Co. jetzt Elektronik in ihre Songs einbauen, hiphoppige Parts oder eine hübsche Sängerin engagiert haben - aber nee, keine Sorge! Auch Album Nummer Vierzehn der Ruhrpott-Thrash-Legende geizt zwar mit Überraschungen, dafür aber wieder nicht mit erheblichen Qualitäten. Nach dem Abgang von Drummer Konrad „Bobby“ Schottkowski hat Tom mit Markus „Makka“ Freiwald einen erstklassigen Ersatz gefunden, der auf „Epitome Of Torture“ sein Konservendebüt mit dem Trio abliefert. Es mag sein, dass das Album kein absolutes Highlight im schon gar nicht mehr objektiv beurteilbaren Backkatalog der Band (ein „Leid“, das etwa auch SLAYER oder MAIDEN teilen, weil man über all die Jahre zu sehr mit dieser Musik verwachsen ist) darstellt, aber für sich genommen ist es eine geile Platte, die mit dem Opener und Ohrwurm „My Final Bullet“, der neuen Bandhymne „S.O.D.O.M.“, dem stampfenden Titelsong, dem superflotten „Stigmatized“ (zu dem auch ein Videoclip existiert, dessen Dreh nicht gerade pannenfrei ablief…), dem leicht vertrackten „Invokating The Demons“ oder der melodischen Hymne „Into The Skies Of War“ mehr als genug Argumente auffährt, auch „Epitome Of Torture“ (wenn auch ganz knapp – „Cannibal“, „Katjuschka“ und das abschließende „Tracing The Victim“ wollen nicht so richtig zünden) einen „Tipp“ zu verpassen. Solch ein Album müssen andere Thrash-Bands erstmal abliefern!

Die CD-Erstauflage enthält mit „Waterboarding“ und „Splitting The Atom“ zusätzlich zwei Bonustracks; Käufer der Doppel-LP dürfen sich darüber hinaus noch über die Coverversion von „Ace Of Spades“ freuen, die schon auf der Split-Scheibe „The Big Teutonic Four“ zu hören ist.

Epitome Of Torture


Cover - Epitome Of Torture Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:50 ()
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Cycles

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Bei NO BRAGGING RIGHTS gab es vor den Aufnahmen zu „Cycles“ Änderungen im Line-Up, was die Arbeiten am Longplayer sicher ein wenig verzögerte. Wenn das Ergebnis aber so stark ausfällt wie in diesem Fall, ist das voll und ganz zu verschmerzen. Die Band fliegt ja schon seit einiger Zeit unter dem Radar der Hardcore-/ Metalcoreszene und konnte sich gegen etablierte Bands nicht durchsetzen. Mit „Cycles“ bietet sich ihnen jetzt endlich die Möglichkeit, die jahrelange harte Arbeit Früchte tragen zu lassen, denn was die Westküstler hier vom Stapel lassen, ist feiner moderner Hardcore, der sich vor THE GHOST INSIDE und COMEBACK KID nicht verstecken muss. Die Kombination aus gnadenloser Brachialität und melodischen Einschüben funktioniert bestens und lässt die Emotionen des Hörers Achterbahn fahren, eher sich er im nächsten Moshpart austoben kann. Shouter Mike hat sich massiv weiterentwickelt, mit seiner Stimme trägt er ganze Parts alleine, wie „Hope Theory“ oder der Titelsong zeigen. Das knackige „Legacy“ im Duett mit dem fast schon poppigen „Repeater“ zeigen dabei die Güteklasse der Gitarrenabteilung, während die Rhythmusfraktion durchweg effektiv auf hohem Niveau agiert. „Cycles“ entpuppt sich so als saugute Hardcore-Platte, die modern, frisch und brutal klingt. NO BRAGGING RIGHTS haben spätestens jetzt ihren Bandnamen ad absurdum geführt – wenn die jetzt nicht rumprollen, wann dann?

Cycles


Cover - Cycles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:1 ()
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Pelagial

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THE OCEAN hatten mit dem Doppelschlag „Heliocentric“ und „Anthropocentric“ hohe eigene Ansprüche, denen sie trotz extrem komplexer Songs letztendlich nicht voll gerecht werden konnten. „Pelagial“ zeigt die Berlin-Schweiz-Connection einen Schritt zurückgehend und als Einzelalbum konzipiert. Thematisch geht es um den Ozean, genauer um eine Reise in die Tiefsee, was von Jens Bogren (KATATONIA, OPETH) mit einem fantastischen Sound ausgestattet wurde: je tiefer es nach unten geht (also je weiter hinten auf der Platte ein Song zu finden ist), desto brachialer wird der Sound. Auf dem Album befinden sich alle Songs in zweifacher Ausführung, sowohl als reine Instrumentalversion wie auch mit Gesang ausgestattet. Dieser Umstand rührt von der Erkrankung und dann schnellen Genesung des THE OCEAN-Sängers Loic. Als bekannt wurde, dass er nicht in der Lage sein würde, das Album einzusingen, wurde es flugs als Instrumentalwerk geplant; als er dann doch fit war, wurden die Gesangsspuren drübergepackt. Alleine hier zeigt sich schon das ganze Können von Bandkopf Robin und seinen Mitstreitern. „Pelagial“ präsentiert sich als nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch homogenes Album. THE OCEAN haben sich dabei von den vielen ruhigen Parts der beiden Vorgänger verabschiedet und den Fokus auf massive Soundwände und dazu passenden Gesang (was nicht immer Schreien bedeuten muss). Es gelingt ihnen so, die unfassbare Größe und das Verstörende der Tiefsee zu transportieren, „Pelagial“ ist atmosphärisch extrem dicht. „Bathyalpelagic I: Impasses“ überzeugt mit starken Gitarrenspielereien, „Hadopelagic Ii: Let Them Believe“ macht dann deutlich, wie wichtig Loic für die Band geworden ist. Interessant ist natürlich der direkte Vergleich der beiden Versionen eines jeden Songs, da in beiden Versionen tausend Details zu entdecken sind. THE OCEAN haben den leichten Durchhänger nach dem letzten Album verwinden können und zeigen sich mit „Pelagial“ mit einer bärenstarken Leistung, die von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselt. Songwriting, Umsetzung, Produktion, Atmosphäre – hier stimmt einfach alles. Chapeau!

Pelagial


Cover - Pelagial Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:13 ()
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Sole Creation

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KONGH haben an ihrem dritten Album etwas länger gefeilt, der Vorgänger „Shadows Of The Sleepless“ erschien ja 2009. Auffällig ist schon beim ersten Durchlauf die stärkere Ausrichtung zum Rauchwarenrock, was sich vor allem beim Gesang bemerkbar ist, der nicht nur vielschichtiger geworden ist, sondern sich durch seine Klarheit sowohl vom Genre-Standard als auch von den bisherigen KONGH-Werken unterscheidet. Überraschenderweise steht das den vier neuen (und gewohnt überlangen) Songs giut zu Gesicht, auch wenn der Hörer erstmal einige Durchläufe zur Eingewöhnung brauchen wird. So abgrundtief schleppend und böse wie bei „Counting Heartbeats“ gehen KONGH anno 2013 nicht mehr vor, dafür wurden die dezent rockenden Passagen ausgebaut. Gleichzeitig haben es die Schweden vermocht, die pechschwarze Atmosphäre ihrer ersten beiden Alben zu erhalten, so dass „Sole Creation“ auch in den knackig-rockigen Abschnitten nie zu Hippie-mäßig freundlich klingt. Die gute Dreiviertelstunde Musik bleibt so hochspannend, ja erst im abschließenden 13-Minuten-Epos „Skymning“ laufen KONGH zur Höchstform auf und zaubern ihren besten Song aus dem Hut – gleichermaßen heftig wie rockig, zum Ende hin dann wunderbar doomy. So soll das sein. KONGH haben den Spagat zwischen Fortführung und Veränderung hinbekommen, „Sole Creation“ wird so sowohl die alten Fans zufrieden stellen wie auch aufgeschlossene (Stoner)Rockfans und Retro-Rocker in seinen Bann ziehen.

Sole Creation


Cover - Sole Creation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 44:48 ()
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Made In Japan

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Ich möchte nicht verhehlen, dass ich eher ein Anhänger der alten, bluesigen, europäischen WHITESNAKE bin. Finde aber auch das Album "1987" gelungen, und "Still Of The Night" darf meiner Ansicht nach zu Recht zu den Klassikern der Band zählen. Die ganz neuen Sachen? Naja, zumindest gute Musiker sind am Werk, und mancher Song ist schon ganz nett.

Eins wird gleich zu Beginn der Livescheibe klar: viel Nachbearbeitung oder Overdubs sind nicht an Bord. Das Teile klingt authentisch und nach live, mir ist das fast schon eine Spur zu viel an Realität.

David Coverdals Stimme ist Lichtjahre von seiner einstigen Qualität entfernt. Das finde ich verständlich, denn wir alle werden nicht jünger, und es kann nicht jeder die Klasse eines Ronnie James Dio (RIP) haben. So nagt der Zahn der Zeit eben an uns herum. Schade ist nur, das diese Einsicht nicht Herren Coverdale veranlasst seinen Stil dem Istzustand anzupassen. Weniger Screams, tiefere Einstiege in die Nummern und vielleicht alles eine Spur erwachsener und langsamer angehen. Das würde nicht nur den Songs gut tun, sondern auch der Stimme. Macht er aber nicht, Mr. Coverdale zieht unverändert seinen 1987 veränderten "American Hair-Rock Style" durch. Das heißt, die Songs stehen vor Heavy Gitarren-Wände, haben mächtig Bums im Rückgrat und fordern so nochmal extra die gealterte Stimme heraus.

Die Songauswahl ist eher der Neuzeit zugewandt, aber auch alte Klassiker werden dargeboten allerdings im 87 Style. Der eigentliche Auftritt ging so um 70 Minuten. Auf der zweiten CD sind Soundchecknummern sowie Acoustic Versionen enthalten. Ob da der geneigte WHITESNAKE-Fan darauf gewartet hat sei mal dahin gestellt, ich für meinen Teil habe das zumindest nicht.

So können mich die Scheiben weder vom Inhalt noch von der Darbietung her überzeugen. Nach einem Hördurchgang hatte ich den Drang den Platz von "Made In Japan" für bessere Musik auf meinem MP3-Player freizuräumen. Euch zuliebe, kämpfte ich mich mehrmals durch die Scheibe, um meiner Meinung ein ausreichend starkes Fundament zu geben. Doch ich bleibe dabei!

Diese Livescheibe brauche ich als alter WHITESNAKE-Fan ungefähr genauso wie einen dritten Ellenbogen. Und jetzt runter vom Player!



CD 1

01. Best Years

02. Give Me All Your Love Tonight

03. Love Ain't No Stranger

04. Is This Love

05. Steal Your Heart Away

06. Forevermore

07. Six String Showdown

08. Love Will Set You Free

09. Drum Solo

10. Fool For Your Loving

11. Here I Go Again

12. Still Of The Night



Bonus CD 2 - Soundcheck

01. Love Will Set You Free (Sound Check)

02. Steal Your Heart Away (Sound Check)

03. Fare Thee Well (Acoustic Version)

04. One Of These Days (Acoustic Version)

05. Lay Down Your Love (Sound Check)

06. Evil Ways (Sound Check)

07. Good To Be Bad (Acoustic Version)

08. Tell Me How (Acoustic Version)

Made In Japan


Cover - Made In Japan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 120:10 ()
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At The Caves Of Eternal

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Nach ihrem Debüt “Midnight Stench” und der gelungenen EP „Reaper´s Consecration“ legen die Mexikaner mit „At The Caves Of Eternal“ nach und schaffen es tatsächlich, sich auf ihrem zweiten Album hörbar zu steigern. Zwar dominiert über die weitesten Strecken immer noch räudiger, stumpfer (Midtempo-) Death Metal, der im Fahrwasser von Referenzbands wie ASPHYX oder AUTOPSY dahindümpelt, jedoch finden sich auf „At The Caves Of Eternal“ vermehrt richtig gute Melodien und Songs, die auf der letztjährigen EP noch nicht so stark ausgeprägt waren. Bereits der geschickt aufgebaute Opener und Titelsong begeistert mit cool platzierten Breaks, was in „Soul Collector“, „Passage Of Darkness“ oder dem richtig geilen „In The Shadowed Garden“ effektiv fortgeführt wird. Zur Serienausstattung gehören natürlich auch diesmal die starke Gitarrenarbeit sowie der ordentlich dreckige, trotzdem differenzierende Sound aus dem „Necromorbus“-Studio von Tore Stjerna. Weil Mr. Jacko, Mr. Hitchcock und Co. mit diesem Album zwar kein Meisterwerk abliefern, sondern „nur“ eine gute bis sehr gute Death Metal-Scheibe der alten Schule, sollte man ZOMBIEFICATION im Hinterkopf behalten. Zuzutrauen ist den Jungs nämlich noch deutlich mehr.

At The Caves Of Eternal


Cover - At The Caves Of Eternal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:8 ()
Label:
Vertrieb:

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