Review:

Decompositions: Volume Number One

()

CIRCLE TAKES THE SQUARE haben es dem Hörer mit ihrer apokalyptisch-brutalen Auslegung des Hardcores noch nie leicht gemacht. „Decompositions: Volume Number One” ist zudem inhaltlich nicht ganz ohne und mit Bedacht erst zum Weltuntergangstermin 21.12.2012 erschienen, braucht dann aber noch ein wenig bis zur Vinyl-Reife. Geduld ist angesagt bei dieser Band. Acht Jahre haben sie nach ihrem Debüt für den Nachfolger gebraucht; acht Jahre, in denen sie sich als Musiker weiterentwickelt und ihren Sound verfeinert haben. So klingt „Decompositions: Volume Number One” wie aus einem Guß, durchweg verstörend und bösartig. Das mag stellenweise anstrengend werden, verstärkt durch den mittlerweile recht ähnlich klingenden Gesang der beiden Shouter, aber CIRCLE TAKES THE SQUARE wollten es dem Hörer noch nie leicht machen. Wer sich durchbeißt, wird mit einer thematisch interessanten Platte belohnt, die musikalisch fordernd ist, aber durch diese Kompromisslosigkeit zu überzeugen weiß. „Decompositions: Volume Number One” ist kein einfacher Stoff, aber in Zeiten von 08/15-Hardcore umso interessanter.

Decompositions: Volume Number One


Cover - Decompositions: Volume Number One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 55:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Resolve In Crimson

()

DESTINITY konnten mit ihrem letzten Werk „XI Reasons To See“ zumindest bei Freunden gepflegt modernen Metals einen guten Eindruck hinterlassen. „Resolve In Crimson“ macht dann natürlich neugierig, immerhin hatten die Franzosen zwei Jahre Zeit, ihren Stil zu verfeinern. Und siehe da, Veränderungen gab es nicht, die Zeit wurde tatsächlich zum Feintuning der DESTINITY-Komponenten genutzt. Der zweistimmige Gesang kann überzeugen, das Songwriting macht sowohl flotte Nummern („Redshift“) ebenso wie wuchtige Songs („Only War“) gut hörbar und die handwerkliche Leistung ist ingesamt noch einen Ticken besser als beim Vorgänger. Gerade der Drummer hat noch eine Schippe drauflegt und zeigt sich gerne öfter mal beim schicken Blastpart spielen. Der Wechsel aus Melodie und Brutalität geht der Band immer noch leicht von der Hand und bringt die Chose wieder stark Richtung Schwedentod, diesmal sogar noch mehr als bei „XI Reasons To See“. „Resolve In Crimson“ zeigt die Band somit durch die Bank verbessert, statt UEFA-Cup (jaja, Euro League) kratzen sie so an der Quali zur Champions League.

Resolve In Crimson


Cover - Resolve In Crimson Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Between Glory And Despair

()

ICONS OF BRUTALITY sind die Spielwiese einiger holländischer Musiker (u.a. von ABSORBED, GRINDMINDED), die hier dem guten alten Death Metal frönen wollen. Also schön ein paar Metalabende mit BOLT THROWER, VADER und der ganzen Schweden-Baggage gemacht und ab dafür. „Between Glory And Despair“ ist dann auch die erwartete Hommage an die eigenen Helden des Death Metals. Schön mit Sunlight-Sound ausgestattet, schön schnell gespielt und schön simpel gehalten. Ist alles nix neues und von Innovation so weit entfernt wie nur was, macht aber durchaus Laune, auch wenn sich in den neun Songs kein echter Hit findet. Dafür ist „Between Glory And Despair“ auf durchgehend hohem Niveau angesiedelt und die perfekte Untermalung für den nächsten Abend mit Metal und Bier. Mehr wollen ICONS OF BRUTALITY nicht, weder für sich noch für potentielle Fans, also alles richtig gemacht.

Between Glory And Despair


Cover - Between Glory And Despair Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 31:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Unborn

()

Chris Barnes hatte vor dem „Unborn“-Vorgänger „Undead“ ja beinahe die komplette SIX FEET UNDER-Besetzung geändert, was dem Sound der Band erkennbar gut getan hatte. Vor „Unborn“ gab’s dann eine erneute Umbesetzung, Ola Englund (SCARPOINT) stieß zur Band dazu und ersetzte Rob Arnold, wobei der weiterhin beim Songwriting beteiligt war. So klingt „Unborn“ dann auch nach der konsequenten Fortführung von „Undead“. In Anbetracht dessen, dass beide Scheiben im Abstand von gerade mal einem Jahr erscheinen, ist das noch weniger überraschend. Schon beim Opener „Neuro Osmonis“ fällt die dynamische Gitarrenarbeit auf, die so bislang bei SIX FEET UNDER lange nicht mehr zu hören war. Scheinbar hat Steve Swanson durch die Zusammenarbeit mit Ola Englund wieder Bock auf neue Ideen bekommen. Das zeigt sich auch in den folgenden Songs, die Gitarrenarbeit ist insgesamt frischer und facettenreicher als in den älteren SIX FEET UNDER-Werken. Zwar schient Chris Barnes immer noch dem Daumen auf den Songwriting zu haben, aber seinen Kollegen zumindest mehr Spielraum zu lassen – langweilige, schleppende Kiffermetal-Songs finden sich auf „Unborn“ nicht. Die zweite große Überraschung ist die Gesangsleistung von Mr. Barnes himself; so kraftvoll klang er schon lange nicht mehr. Zwar ist nicht alles auf „Unborn“ gelungen, heftige Nummern Marke „The Sinister Craving“ oder das als Hommage an die eigene Vergangenheit zu verstehende „Zombie Blood Curse“ machen ebenso viel Spaß wie das Blast-lastige „Alive To Kill You“. SIX FEET UNDER haben mit „Unborn“ ein überraschend vielseitiges Album geschrieben, das die Band auf dem richtigen Weg zeigt. Chris Barnes hat gut daran getan, der Band frisches Blut zukommen zu lassen und den auf „Undead“ eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.

Unborn


Cover - Unborn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Master Of Confusion

()

GAMMA RAY haben mit „Master Of Confusion“ ein lustiges Ding auf den Markt geworfen – eine EP mit fast einer Stunde Laufzeit, davon allerdings nur 2 neue Titel für Ende 2013 geplanten Albums – der Rest besteht aus 2 Coverversionen („Death Or Glory“ von der Band (!!) HOLOCAUST sowie „Lost Angels“ von SWEET) sowie 6 weiteren Titeln der „Skeletons“ Live Blu-Ray aus Bochum.

Den Anfang machen jedoch die neuen Titel – mit gemischtem Eindruck. So ist der Opener „Empire Of The Undead“ eine richtig steil nach vorne gehende, High-Tempo Metal-Nummer die durchaus zum Mitgehen animiert und gerade durch die schnellen Double-Bass Nummern mit den einfachen, eingängigen Riffs an eine Mischung aus MOTÖRHEAD und JUDAS PRIEST erinnert – aber natürlich immer noch (nicht zuletzt durch Frontsau Kai Hansen) natürlich trotzdem 100% (vielleicht etwas älteres, anders besetztes…) GAMMA RAY ist.
Doof nun nur: Der darauf folgende, ebenfalls brandneue Song „Master Of Confusion“ ist zwar Titelgeber der Monster-EP, dafür leider aber ziemlich unspektakulär; der Großteil des Songs besteht aus einem sich wiederholenden Drum-Pattern im Hintergrund mit viel prägnanter Vocal-Arbeit darüber, allerdings ohne besondere Akzente – oder, einfacher ausgedrückt, ziemlich „ohne Eier“. Wirklich seltsam ist aber dieses zwischendurch völlig deplatzierte Pseudo-Chor-Gedudel – verwirrend vielleicht, leider auf keine positive Weise.

Definitiv dafür wieder fett sind aber die Cover-Dinger sowie die Live-Titel: „Death And Glory“ ist klassischer NWOBHM – viel Solo-Gitarren-Gepowere, deftiges Riffing und generelle eine solide Heavy Metal Nummer die die nicht-Power-Ader der Band gut fordert. „Lost Angels“ dagegen geht eher in die Ecke „QUEEN mit Metal-Anstrich“ – und das steht der Band (sowohl dem Original als auch GAMMA RAY) wie ich finde sehr gut und macht sich daher (gerade nach dem Metal-Biest von HOLOCAUST) an dieser Stelle sehr gut. Kontrastreiche Cover-Auswahl, dafür aber eine gute Kombo – so etwas darf man ruhig öfter hören!

Bei den Live-Titeln muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren: „The Spirit“ und „Wings Of Destiniy“ sind klassische Power-Metal-Nummern mit viel Betonung auf den Vocals und Melodie, wobei hier „Wings Of Destiny“ ziemliche Speed-Metal-Regionen erschließt. Mit dem (ungewollten, da eigentlich von einer anderen Band stammenden) Titelsong der Band („Gamma Ray“) kommt eine massiv dicke Live-Nummer auf den Tisch, „Farewell“ ist eine (ausnahmsweise mal gute, emotionsgeladene und nicht-poppige) Ballade, der Rest ist Live-Füllmaterial; da GAMMA RAY live aber durchaus einiges auf dem Kasten haben ist das nun bestimmt nicht negativ zu verstehen.

Kurzum: „Master Of Confusion“ ist einfach ein fairer Deal für Fans, da das Album nicht zum Vollpreis rausgehauen wird. Es gibt wenigstens einen coolen neuen Song, zwei scharfe Cover und eine solide Live-Auswahl von einer durchaus für Live-Shows tauglichen Band – für wenig Geld. Unter dem Aspekt: Empfehlung für Fans und vielleicht auch für all jene die es werden wollen!

Master Of Confusion


Cover - Master Of Confusion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Seasons Will Fall

()

„Seasons Will Fall” ist das nunmehr sechste Album von CIRCLE II CIRCLE und zeigt die Mannen um ex-SAVATAGE Fronter Zak Stevens in erstarkter Verfassung. Wobei sicherlich auch die erfolgreiche 2012-Tour, auf der man das SAVATAGE-Epos „Wake Of Magellan“ in kompletter Länge spielte, ihren Beitrag geleistet haben dürfte. „Seasons Will Fall” setzt wieder mehr auf die alten Trademarks und versucht nicht die musikalische Herkunft zu verbiegen – man zelebriert sie zum Teil. Der Opener „Diamond Blade“ ist demzufolge dann ein solch powervoller, riffbetonter und durchaus düsterer Happen, mit Zak in Vollendung und einem Ohrwurmrefrain. Dunkle Trommel welche direkt aus Minas Morgul zu kommen scheinen, tiefgestimmte Gitarren, episches SAVATAGE-Feeling - „Diamond Blade“ ist die Blaupause für die starken Songs auf „Seasons Will Fall”. Leider typisch für CIRCLE II CIRCLE – nicht alle Songs bleiben im Ohr hängen oder haben die Wucht und den Groove des Openers („Killing Death“ zum Beispiel wirkt etwas träge). Aber straighte Power Metal Werke wie „Never Gonna Stop“, das bombastische 9-minütige „Epiphany“ („Gutter Ballet“ lässt grüßen) oder die Power-Ballade „Only Yesterday“ (samt bekannten Piano) lassen das Metaller-Herz höher schlagen (und in Erinnerungen bangen). Deutlich wird aber auch wieder - die Stärke der Band liegt weiterhin vor allem im Gesang von Zak Stevens, seinen klassischen Gesanglinien und Melodiebögen sowie der epischen Grundausrichtung. Die Vergangenheit prägt dieses Album und dort wo CIRCLE II CIRCLE dies auch uneingeschränkt zulassen überzeugt man an meisten. „Seasons Will Fall“ ist eines der stärkeren CIRCLE II CIRCLE-Alben – vor allem im Vergleich mit den beiden direkten Vorgänger. Fans der ersten drei Scheiben dürfen hier bedenkenlos zugreifen.

Seasons Will Fall


Cover - Seasons Will Fall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Veneración Del Fuego

()

Wer an einem ordentlichen Metal-Stammtisch nach dem Genuss von zwölf Gerstensäften mindestens zehn Metalbands aus Peru aufzählen kann, wird vermutlich für den totalen Nerd gehalten. Aber weil man nur wenige bis gar keine Truppen von dort kennt, heißt das ja nicht, dass es auch keine gibt: REINO ERMITANO wurden 2001 in Lima gegründet und zelebrieren auf ihrem inzwischen vierten Album einen grundsätzlich gelungenen Stoner/Doom-Cocktail, der (natürlicherweise) der alten BLACK-SABBATH-Schule entspringt, aber deutlich kauziger und uneingängiger daherkommt. Wer jetzt Truppen wie REVEREND BIZARRE, SAINT VITUS oder PENTAGRAM im Sinn hat, liegt nicht falsch, wobei REINO ERMITANO noch schwerer zugänglich sind und in ihren Songs nicht ganz auf den Punkt kommen. Großen Anteil daran hat auch Sängerin Tania Duarte, deren angenehm kraftvoll-weiblicher Gesang zwar passend mit dem Stil der Band einher geht, jedoch auch eine hohe Monotonie mitbringt, die das recht eintönige Songwriting noch verstärkt. Bevor das alles zu negativ klingt, muss man sagen, dass sich Fans der oben genannten Referenzen nicht abschrecken lassen sollten, diesem exotischen Quartett eine Chance zu geben, zumal sich auf dem Album mit „Sobre Las Ruinas“, „Soy El Lobo“ (saucooler Anfang!) oder „Sangre India“ (mit folkigen Akustik-Parts) einige sehr hörenswerte Momente befinden. „Veneración Del Fuego“ ist sicher keine schlechte Scheibe, aber über die gesamte Spielzeit etwas schwerfällig und eine Angelegenheit ausschließlich für Genre-Fans.

Veneración Del Fuego


Cover - Veneración Del Fuego Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 66:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Pinnacle Of Bedlam

()

SUFFOCATION haben sich für den „Blood Oath”-Nachfolger „Pinnacle Of Bedlam“ vier Jahre Zeit gelassen, wie immer sind die Amis da nicht die Schnellsten gewesen. Mit Dave Culross (HATE PLOW, ex-MALEVOLENT CREATION) gab es dabei einen Rückkehrer an die Drums zu vermelden, wovon sich die Band aber nicht hat beeinflussen lassen – Dave Culross hat sein Spiel dem SUFFOCATION-Stil angepasst und nicht umgekehrt. Wie gehabt gibt es gut 40 Minuten lang technischen Death Metal zu hören, der von den verspielten Riffs und der unbändigen Aggressivität lebt. Es ist kein Wunder, dass SUFFOCATION für viele Nachwuchsbands ein großer Einfluss sind, kriegen doch nur wenige Bands die Verbindung von technischem Anspruch, Brutalität und gutem Songwriting so gut hin wie sie. „Eminent Wrath“ oder „My Demise“ sind erstklassige Death Metal-Nummern, die 100% nach SUFFOCATION klingen, da gibt es kein Wenn und kein Aber. Auch wenn sie sich viel Zeit zwischen ihren Alben lassen, werden die Jungs nie altbacken klingen, dafür ist ihr Death Metal einfach zu zeitlos. Brutal und gut wie immer, das wird auch die nächste Dekade so bleiben. „Pinnacle Of Bedlam“ ist ein starkes Death Metal-Album, das den Jungspunden klar die Grenzen aufzeigt.

Pinnacle Of Bedlam


Cover - Pinnacle Of Bedlam Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ours Is The Storm

()

NEAERA gehören ohne Zweifel zur Crème de la Crème des deutschen und europäischen Metals, ganz egal, ob sie nun zum Death Metal oder Metalcore verortet werden. Selbst ein für ihre Verhältnisse durchwachsenes Album wie „Forging The Eclipse“ bietet mehr Hochkaräter, als andere Bands in ihrer gesamten Laufbahn schreiben. „Ours Is The Storm“ als Nachfolger legt die Messlatte dann wieder höher und lässt schon nach dem ersten Durchlauf klar werden, dass NEAERA an alte Glanztaten anknüpfen können. Handwerklich wie immer top, glänzt der Zwölf-Tracker mit der für die Münsteraner typischen Mischung aus BOLT THROWER und AT THE GATES, sprich Wucht, Melodiebögen und Brutalität perfekt vereint. Das Auftakttrio zeigt dann zusätzlich die Metalcore-Kante in perfekter Verbindung mit Death Metal, während „Black Tomb“ Blastparts hat und „Slaying The Wolf Within“ mit BOYSETSFIRE-Sänger Nathan als ruhiger Track ungewohnte Töne anschlägt. Dazu gibt es die typischen eingängigen, saubrutalen Nummern Marke „Through Treacherous Flames“ und „Ascend To Chaos“. Shouer Benny trägt mit seiner kräftigen und variablen Stimme wie gewohnt viel zum Wiedererkennungswert bei, ebenso wie die Gitarren (ganz besonders in den zweistimmigen Melodien). NEAERA machen mit „Ours Is The Storm“ einfach alles richtig – das Album knallt von Anfang bis Ende und bietet knackigen Metal in Reinkultur. Geiler Scheiß!

Ours Is The Storm


Cover - Ours Is The Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Last Embrace To Humanity

()


Ab und an fange ich Reviews mit einem Satz an, der irgendwas mit „komisch“ beinhaltet, in diesem Falle auch: Das vorliegende Album, „The Last Embrace To Humanity“ ist der Nachfolger des 2011 erschienenen „Symmetrical“ der italienischen Progressive Gruppe ODD DIMENSION ist eine seltsame Angelegenheit – soweit so gut, aber „progressive“ klingt doch immer erst mal gut. Noch besser klingt es, wenn man weiß, dass es aufwendig in diversen Studios in Italien aufgenommen und gemischt wurde und dass das Artwork vom PORCUPINE TREE Designer Carl Glover stammt. Doch was rechtfertigt das komische „komisch“ im Intro nun?

Nun, sagen wir so: Eigentlich ist „The Last Embrace To Humanity“ total gut. Der Sound ist eigen, professionell und schafft es trotzdem, positive Assoziationen zu diversen Größen der Metal- und Rock-Szene hervor zu rufen ohne wie eine Kopie zu wirken. Der sanfte Rock-Titel „It’s Too Late“ erinnert mich an eine ruhige Nummer von DREAM THEATER, das steiler nach vorne gehende „Fortune And Pain“ ist eine starke, eingehende Nummer die mit ihrem Wechsel aus Sechzentel-Riffing, Keyboard-Solo Marke LIQUID TENSION EXPIERMENT und dem Abschluss mit kraftvollen Hymnen-Tönen (ähnlich der letzten DREAM THEATER-Veröffentlichung „A Dramatic Turn OF Events“) überzeugt. Die Ballade „The New Line Of Time“ erinnert sofort an Timo Kotipeltos (STRATOVARIUS) sehr starken Gesang und die Solo-Elemente sofort an lange Stunden mit Kopfhörern und den (mit Verlaub, ziemlich grenzgenialen) PORCUPINE TREE und der wieder mehr in Richtung Prog-Metal gehende Abschluss „Far From Desire“ kombiniert die Stärken der anderen Titel.

Auch ist das Gesamtbild auch aus musikalischer Sicht stark: Hervorragendes Spiel, Abwechslung, nie Langeweile bei Riffing, Keyboard-Melodien oder Drumpattern. Aber (die Profis werden es gemerkt haben): Ich habe immer noch den „komischen“ Teil nicht erklärt – nur ist das einfacher gesagt als getan.

Denn: So gut die Einzelsongs auch wirklich sind, so unbefriedigend fühlt sich das Durchören an. Mir fehlen die genauen Anhaltspunkte, ich kann auch nach dem Hören jenseits des zehnten Durchgangs irgendwie nie sagen „Jetzt kommt’s!“ – obwohl es dazu eigentlich genug Gelegenheiten gäbe.

Vielleicht machen ODD DIMENSION mir zu viel Potpourri (so gut es auch sein mag!), vielleicht habe ich ja langsam einen Schaden vom Festival-Dosenbier, aber: Der Platte fehlt für mich der gewisse Kick. Und daher kann ich jedem Prog-Fan zwar das Reinhören schwer ans Herz legen, allerdings besteht die Chance, dass das Ding die Gemüter spaltet. Wahrlich eine Hassliebe!


Release: 22. März 2013

The Last Embrace To Humanity


Cover - The Last Embrace To Humanity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 51:5 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS -