Review:

Octane Twisted

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Das mittlerweile drei Jahre alte Konzeptalbum "The Incident" ist das letzte Studioalbum der englischen Progrock-Band PORCUPINE TREE, rund um den kreativen Mastermind Steven Wilson. Allerdings waren alle Mitglieder musikalisch seither sehr aktiv, auch abseits des Stachelschweinbaums. Vor allem aber Steven Wilson ist in unglaublich vielen Projekten unterwegs und forciert mit zwei Alben innerhalb kurzer Zeit seine vielbeachtete Solokarriere.

Umso mehr überrascht es jetzt, dass die Band mit der Doppel-CD "Octane Twisted" nun ein unerwartetes Lebenszeichen von sich gibt. Allen ungeduldigen Fans wird hier eine erstklassige Zusammenstellung an Songs in gewohnter Spitzenqualität serviert, die fast für die fehlende Neuveröffentlichung eines neuen Studioalbums entschädigt.


Auf der ersten CD findet man das komplette Live-Konzert von "The Incident" aus dem Jahre 2010 in Chicago. Dabei bleibt die Band bei allen 14 Tracks musikalisch recht nah an der Studioaufnahme, auch wenn manche Passagen leicht gestreckt sind und teilweise etwas rustikaler klingen. Der Sound der Aufnahme ist für ein Live-Album überdurchschnittlich gut und befriedigt hier die Erwartungen auf ganzer Linie.


Für alle, die bereits "The Incident" besitzen, ist aber vor allem die zweite CD ein Kaufgrund für "Octane Twisted". Hier findet man eine sehr gelungene Zusammenstellung sieben weiterer aktueller Live-Aufnahmen von Songs aus der mittlerweile über zwanzigjährigen Bandgeschichte. Neben Highlights wie "Stars die" und "Hatesong" überzeugt hier vor allem ein überragendes Medley aus "Russia On Ice/The Pills I'm Taking". Hier gibt es im Gegensatz zur ersten CD für den Fan einiges zu entdecken. Die Songs klingen dynamischer und zeugen von der großer Spielfreude, die PORCUPINE TREE auf der Bühne auszeichnet und zu einer hoch geschätzten Live-Band gemacht hat.


Die Special Edition von "Octane Twisted" enthält eine sehenswerte Bonus DVD mit dem Konzert in Chicago, auf der man sich auch visuell von den Live-Qualitäten der fünf Musiker überzeugen kann.

Fazit: "Octane Twisted" bietet auf seinen über zwei Stunden Laufzeit alles, was ein klasse Live-Album liefern muss. Geniales Songmaterial, überdurchschnittlicher Live-Sound und eine spannende Dreingabe an Specials schnüren ein absolut empfehlenswertes Gesamtpaket, was vor allem Fans der Band frohlocken lässt.


(Götz Burger für Metal-Inside.de)

Octane Twisted


Cover - Octane Twisted Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 128:15 ()
Label:
Vertrieb:
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Dirty Dynamite

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Mit „Dirty Dynamite“ legt die Schweizer Hard Rock Institution KROKUS ein mehr als würdigen Nachfolger des klasse 2010er Werkes „Hoodoo“ vor. KROKUS kommen dabei nicht nur in der Erfolgsbesetzung von Anfang der 80er-Jahre daher, auch soundmäßig geht man zu den Ursprüngen zurück – „Dirty Dynamite“ klingt über weite Strecken wie ein End-70er Hard Rock Album zwischen deftigem STATUS QUO-Boogie und gehöriger AC/DC-Affinität. Wobei der groovende Titeltrack „Dirty Dynamite“, ein waschechter Ohrwurm samt dezentem Piano und mit Southern-Anleihen eben nicht typisch für das Album ist. Eher die Bon & Angus Gedächtnis-Rocker „Go Baby Go“, „Let The Good Times Roll“, „Dög Song“ sowie der Power-„Bailout Blues“. Die Highlights dürften aber sicherlich „Rattlesnake Rumble“ mit seiner ZZ TOP Gitarre und „Better Than Sex“ als angedachter Partykracher in Pop meets AC/DC Manier sein. Das Cover „Help“ als Power-Ballade lässt einen in Erinnerungen schwelgen und gerät dabei nicht ansatzweise in den Verdacht kitschig zu sein – und dürfte durchaus dem Aufnahmeort, den legendären Londoner Abbey Road Studios geschuldet sein. Das alles ist Retro Hard Rock vom Besten mit hohem Spaßfaktor – im Original KROKUS-Format. „Dirty Dynamit“ rockt.

Dirty Dynamite


Cover - Dirty Dynamite Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

A Traveler's Guide To Space And Time

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BLIND GUARDIAN machen lange Musik – seit 1984 um genau zu sein. Eine ganze Reihe an Studioalben, eine unzählige Masse an Liveauftritten und ein bemerkenswert rapider

Anstieg einer eingefleischten Fangemeinde sprechen dafür das sie das was sie machen wirklich gut machen – warum sollte man eben diese Fangemeinde also nicht einmal

direkt ansprechen und ihnen eine riesige Sammlerbox mit 15 CDs präsentieren? Gibt es? Oh. Dann ist es wohl " A Traveler's Guide to Space and Time” – das auf 8.000

Exemplare limitierte Monstrum von CD-Box!



In eben dieser Monströsität befinden sich nicht nur alle Studioalben von 1988 bis 2002, das heißt alle Alben die unter dem Virgin-Label veröffentlicht worden sind

(sieben Alben an der Zahl und somit praktisch nur die Hälfte des Gesamtinhaltes der Box), sondern auch die Live-Alben "Tokyo Tales" (1993) sowie "Live" (ja, das Album

heißt "Live" und ist von 2003!), das bisher nicht als CD veröffentliche 2003er-Livekonzert aus Coburg vom Bandeigenen-Festival ("Imaginations Through the Looking

Glass"), das Mini-Best-Of "The Forgotten Tales", eine Version von der Tolkien-Interpretation "Nightfall In Middle Earth" als Fulltime-Metal-Variante ohne Einspieler

sowie dem besonderen Schmankerl "An Extraordinary Tale", einer CD mit 9 Demo-Songs – kurzum, eine Essenz der vergangenen Jahrzente.



Zu den Studioalben muss man vermutlich eher wenig sagen: Ob es nun das unlängst als Klassiker etablierte Debut "Batillions Of Fear" (1988; u.a. "Majesty"), das bereits

recht progressive "Tales From The Twilight World" (1990; u.a. "Welcome to Dying") oder das quasi 2x enthaltene Mittelerde-Epos "Nightfall In Middle Earth" (1998;

basiert komplett auf J.R.R. Tolkiens "Silmarillion"; beinhaltet Live-Hymnen wie "Mirror Mirror" oder "Time Stands Still") ist – ihr erhaltet praktisch eine

Diskographie der Band mit allen ihren Höhepunkten. BLIND GUARDIAN hatten weder mit eklatanten Besatzungswechseln, noch mit sonstigen strukturellen, textlichen oder

inhaltlichen Änderungen zu kämpfen und haben es geschafft, ihre musikalische Qualität eigentlich kontinuierlich zu steigern – eine Aussage, die sich ziemlich mit Fan-

und anderen Presseberichten denken wird.

In anderen Worten: Die sieben Alben auf "A Traveler's Guide to Space and Time” könnt ihr durchhören ohne eine Veröffentlichung überspringen zu wollen. Aber vermutlich

erzähle ich damit ohnehin niemandem etwas Neues.

Alle Alben sind übrigens so (neu) gemastered, dass sowohl der Lautstärkepegel homogen als auch die technische Qualität hoch gehalten worden sind (ausgenommen die

Demo-Songs, wobei das einfach technischen Limits unterliegt). Wem also nach schönen, neu gemasterten HiFi-Ausgaben der alten Alben sucht kann hier also auch eine Goldader finden.


Musikalisch etwas spezieller und spannender wird es dann wenn man sich die spezielleren CDs betrachtet: Die ohne Einspieler gemixte Version von "Nightfall In Middle

Earth" kommt zwar weniger wie eine Metal-Version des Buches daher, besticht dafür aber mit der gesamten musikalischen Power der Platte – und das daher pausenlos. Die

unveröffentlichten, an vielen Stellen doch zum Endprodukt verschieden klingenden Demos auf "An Extraordinary Tale" sind vor allem dann genial zu hören wenn man die

Songs ohnehin kennt – das ist ein richtiges Geschenk für Fans der Band.

Da sich BLIND GUARDIAN erfahrungsgemäß auch Live sehr anbieten ist insbesondere das bisher nur auf DVD zu kaufende "Imaginations Through the Looking Glass" eine sehr

geniale Sache, da man hier auf 2 CDs zum Anlass des BLIND GUARDIAN Festivals von 2003 eine wirklich gute Sammlung an Live-Titeln findet.




Wenn ihr auch nur im Entferntesten wie ich tickt, dann werdet ihr euch die Wohnung vermutlich gerne mit Special Editions und anderen Sonderveröffentlichungen

tapezieren – taugt die Box also auch dafür? Und auch hier muss ich sagen: Ja! Das gesamte Stück bietet Maße von 34x34cm Außenmaß, ist vorne und hinten bedruckt und

empfängt einen beim Öffnen direkt mit dem großen, vollfarbigen Booklet mit vielen recht privat gemacht wirkenden Proberaum-, Live- oder Studio-Fotos - Wer wollte die

Jungs nicht immer schon mal in den Jugendjahren sehen und dabei ein paar Interviews lesen? Nebst des mit der Nummer der Box (XXXX/8,000 Exemplaren) ausgestatteten

Kunstdruckes sowie eines BLIND GUARDIAN Plektrums stapeln sich die 13 Digipacks in 4 Schaumstoff-Kammern.

Und hier ist leider auch ein Kritikpunkt gegraben: Ja, es sind Digipacks. Im Direktvergleich mit den Standard-Ausgaben der Alben wirken die Digipacks schlicht und

ergreifend weniger hübsch und attraktiv, wenngleich sie natürlich trotzdem (ähnlich der Eddie-Serie bei IRON MAIDEN) nebeneinander gestellt sehr homogen wirken. Aber:

Papier ist Papier, Plastik-Jewelcases sind Jewelcases. Ein separates Booklet mit den Lyrics gibt es übrigens ebenfalls auf Grund der gestauchten Masse und Fläche

nicht.

Trotzdem: Als Sammlerstück taugt sie trotzdem. Jewelcases, Booklets und vielleicht der obligatorische Plastik-Kram wären vielleicht ein nettes Gimmick, aber auch so

wird der Sammlertrieb bei dieser Veröffentlichung zweifelsohne befriedigt – inhaltlich wie optisch.



Ich mache bekanntlich keinen Hehl draus: Ich halte die Jungs von BLIND GUARDIAN für einen genialen Haufen Musiker und kann auch jede Veröffentlichung recht

uneingeschränkt empfehlen, denn textlich und musikalisch gehört die Band zu den meiner Meinung nach besten Vertreter ihres Genres. Und auch "A Traveler's Guide to

Space and Time” ist davon nicht ausgeschlossen: Egal ob ihr einfach die fast komplette Diskografie euer eigen nennen wollt, ihr Remasters sucht, ob ihr an den Zusatz-

CDs und sonst nicht erhältlichen Veröffentlichungen interessiert seid oder euch einfach der Sinn nach einem (mit leichten Einschränkungen) wirklich hübschen Sammler-

Exemplar steht: Diese Box erfüllt eure Wünsche; Es ist vielleicht nicht unbedingt ein "Must-Have", dafür aber garantiert ein "Wanna-Have"!



Wem der Sinn nach mehr BLIND GUARDIAN steht: Ende 2012 habe ich mich recht ausführlich mit Gitarrist Marcus Siepen unterhalten können – das komplette Interview lest

ihr hier!




Inhalt:


Disc 1: Battalions of Fear (Digitally Remastered 2012)

1. Majesty – 2. Guardian of the Blind – 3. Trial by the Archon – 4. Wizard’s Crown – 5. Run for the Night – 6. The Martyr – 7. Battalions of Fear – 8. By the Gates of

Moria – 9. Gandalf’s Rebirth (New 2013 Mix)



Disc 2: Follow the Blind (Digitally Remastered 2012)

1. Inquisition – 2. Banish from Sanctuary – 3. Damned for All Time – 4. Follow the Blind – 5. Hall of the King – 6. Fast to Madness – 7. Beyond the Ice – 8. Valhalla –

9. Don’t Break the Circle – 10. Barbara Ann



Disc 3: Tales from the Twilight World (Digitally Remastered 2012 & New Mix 2012)

1. Traveler in Time – 2. Welcome to Dying – 3. Weird Dreams – 4. Lord of the Rings – 5. Goodbye My Friend – 6. Lost in the Twilight Hall – 7. Tommyknockers – 8. Altair

4 – 9. The Last Candle – 10. Run for the Night (Live)



Disc 4: Somewhere Far Beyond (Digitally Remastered 2012 & New Mix 2012)

1. Time What Is Time – 2. Journey Through the Dark – 3. Black Chamber – 4. Theatre of Pain – 5. The Quest for Tanelorn – 6. Ashes to Ashes – 7. The Bard’s Song (In the

Forest) – 8. The Bard’s Song (The Hobbit) – 9. The Piper’s Calling – 10. Somewhere Far Beyond – 11. Spread Your Wings – 12. Trial by Fire – 13. Theatre of Pain



Disc 5: Tokyo Tales (Original 1993 Mix, Digitally Remastered 2012)

1. Inquisition – 2. Banish from Sanctuary – 3. Journey Through the Dark – 4. Traveler in Time – 5. The Quest for Tanelorn – 6. Goodbye My Friend – 7. Time What Is Time

– 8. Majesty – 9. Valhalla – 10. Welcome to Dying – 11. Lost in the Twilight Hall – 12. Barbara Ann



Disc 6: Imaginations from the Other Side (Digitally Remastered 2012 & New Mix 2012)

1. Imaginations from the Other Side – 2. I’m Alive – 3. A Past and Future Secret – 4. The Script for My Requiem – 5. Mordred’s Song – 6. Born in a Mourning Hall – 7.

Bright Eyes – 8. Another Holy War – 9. And the Story Ends



Disc 7: The Forgotten Tales (Original Mixes Digitally Remastered 2012)

1. Mr. Sandman – 2. Surfin’ USA – 3. Bright Eyes – 4. Lord of the Rings – 5. The Wizard – 6. Spread Your Wings – 7. Mordred’s Song – 8. Black Chamber – 9. The Bard’s

Song (In the Forest) – 10. Barbara Ann – 11. A Past and Future Secret – 12. To France – 13. Theatre of Pain



Disc 8: Nightfall in Middle-Earth (Digitally Remastered 2012 & New Mix 2012)

1. War of Wrath – 2. Into the Storm – 3. Lammoth – 4. Nightfall – 5. The Minstrel – 6. The Curse of Feanor – 7. Captured – 8. Blood Tears – 9. Mirror Mirror – 10.

Face the Truth – 11. Noldor (Dead Winter Reigns) – 12. Battle of Sudden Flames – 13. Time Stands Still (At the Iron Hill) – 14. The Dark Elf – 15. Thorn – 16. The

Eldar – 17. Nom the Wise – 18. When Sorrow Sang – 19. Out on the Water – 20. The Steadfast – 21. Dark Passage – 22. Final Chapter (Thus Ends)



Disc 9: A Night at the Opera (Digitally Remastered 2012 & New Mix 2012)

1. Precious Jerusalem – 2. Battlefield – 3. Under the Ice – 4. Sadly Sings Destiny – 5. The Maiden and the Minstrel Knight – 6. Wait for an Answer – 7. The Soulforged

– 8. Age of False Innocence – 9. Punishment Divine – 10. And Then There Was Silence



Disc 10: Live (Digitally Remastered 2012)

1. War of Wrath – 2. Into the Storm – 3. Welcome to Dying – 4. Nightfall – 5. The Script for My Requiem – 6. Harvest of Sorrow – 7. The Soulforged – 8. Valhalla – 9.

Majesty – 10. Mordred’s Song - 11. Born in a Mourning Hall


Disc 11: 1. Under the Ice – 2. Bright Eyes – 3. Punishment Divine – 4. The Bard’s Song (In the Forest) – 5. Imaginations from the Other Side – 6. Lost in the

Twilight Hall – 7. A Past and Future Secret – 8. Time Stands Still (At the Iron Hill) – 9. Journey Through the Dark – 10. Lord of the Rings – 11. Mirror Mirror



Disc 12: Imaginations Through the Looking Glass – Live in Coburg, 2003 (for first time on CD – digitally remastered 2012)

1. War of Wrath – 2. Time Stands Still (At the Iron Hill) – 3. Banish from Sanctuary – 4. Nightfall - 5. The Script for My Requiem – 6. Valhalla – 7. A Past and Future

Secret – 8. Punishment Divine – 9. Mordred’s Song – 10. The Last Candle


Disc 13: 1. Bright Eyes – 2. Lord of the Rings – 3. I’m Alive – 4. Another Holy War – 5. And Then There Was Silence – 6. Somewhere Far Beyond – 7. The Bard’s

Song (In the Forest) – 8. Imaginations from the Other Side – 9. And the Story Ends – 10. Mirror Mirror



Disc 14: Nightfall in Middle-Earth – Special Edition (Digitally Remastered 2012 & New Mix 2012)

1. Into the Storm – 2. Nightfall – 3. The Curse of Feanor – 4. Blood Tears (new vocal mix 2012) – 5. Mirror Mirror – 6. Noldor (Dead Winter Reigns) – 7. Time Stands

Still (At the Iron Hill) – 8. Thorn – 9. The Eldar – 10. When Sorrow Sang – 11. A Dark Passage



Disc 15: An Extraordinary Tale (Live Rarities & Demos – Digitally Remastered 2012)

1. Welcome to Dying (Demo) – 2. Lord of the Rings (Demo) – 3. The Bard’s Song (In the Forest) (Demo) – 4. The Bard’s Song (The Hobbit) (Demo) – 5. Theatre of Pain

(Demo) – 6. Trial by Fire (Demo) - 7. The Quest for Tanelorn (unreleased extended version) – 8. Harvest of Sorrow (rare version) – 9. I’m Alive (Demo)
13. Theatre of Pain



Disc 5: Tokyo Tales (Original 1993 Mix, Digitally Remastered 2012)

1. Inquisition

A Traveler's Guide To Space And Time


Cover - A Traveler's Guide To Space And Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 180
Länge: 831:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Fifty Years Later

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Frankreich ist nun gemeinhin nicht unbedingt das Land, an das man als erstes denkt, wenn man die Worte „Melodic Metal“ oder „Symphonic Metal“ vernimmt. Gegen diesen Missstand ziehen ASYLUM PYRE ins Feld. Dass es sich deutlich im Fahrwasser von NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION bewegt, kann das Sextett nicht verleugnen, aber schließlich muss das Rad ja auch nicht immer neu erfunden werden und die Franzosen machen ihre Sache durchaus gut. Der Name von Sängerin Chaos Heidi ist zwar zweifelsohne gewöhnungsbedürftig, aber an ihrem Gesang ist nichts auszusetzen. Die Songs sind allesamt melodiös, die Instrumentierung mal zurückhaltend („Fisherman´s Day“, bei dem neben Chaos Heidi auch Gitarrist Johann Cadot singt), mal vorwärtstreibend (zum Beispiel „Dead In Copenhagen“ und das besonders gelungene „These Trees“) und mit Progressive-Einsprengseln versehen („The Frozen Will“, „Any Hypothesis“). Auf den ganz großen Bombast der oben genannten Kollegen wird verzichtet. Fazit: ASYLUM PYRE haben mit „Fifty Years Later” ein Album abgeliefert, dass sich nicht zu verstecken braucht und beweist, dass sich französische Musiker nicht nur auf Chansons verstehen.

Fifty Years Later


Cover - Fifty Years Later Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Passages Into Deformity

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Mit „Passages Into Deformity“ legen DEFEATED SANITY relativ fix nach dem letzten Album einen Nachfolger vor. Von Schnellschuss kann hier aber keine Rede sein, dazu ist der technisch hochkomplexe Death Metal viel zu gut. Auch wenn die ersten Durchläufe den Hörer etwas ratlos zurücklassen ob der starken Homogenität von „Passages Into Deformity“, so wird schnell klar, dass die neun Songs einen Ticken mehr Aufmerksamkeit brauchen als die sowieso schon komplexen Songs der Vergangenheit. Wer darauf Bock hat (was für alle Frickel-Fans gelten sollte!), wird mit vielen subtilen Änderungen und Feinheiten in jedem Song belohnt – „Passages Into Deformity“ muss richtiggehend entdeckt und erobert werden. Handwerklich sind DEFEATED SANITY schon seit langem auf Top-Niveau, was sie auch hier beweisen. Die vielen Spielereien in Songwriting, Gitarrenarbeit und Brutalität-Melodie-Spannungsbogen machen das neue Album dann zu extrem gelungenen Scheibe. Wo DEFEATED SANITY drauf steht, ist Qualität drin. War so, bleibt so.

Passages Into Deformity


Cover - Passages Into Deformity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Interbellum

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Die Holländer GOLD stammen aus dem direkten Umfeld von THE DEVIL´S BLOOD (die sich inzwischen leider aufgelöst haben), da Bandgründer und Gitarrist Thomas Sciarone früher bei den Occult-Rockern tätig war. Zusammen mit Sängerin Milena Eva hat er im Jahr 2011 eine erstklassige Hardrock-Band an den Start gebracht, die stilistisch ganz grob wie eine Mischung aus den Landsmännern VANDERBUYST und den US-Heavy/Doom-Okkultisten CASTLE klingt. Drummer Igor Wouters und Bassist Harm Havermann, beide langjährige Freunde des Duos, komplettieren das Quintett zusammen mit dem zweiten Gitarristen Nick Polak. Das allererste Ergebnis dieses Aufeinandertreffens sind neun hocheingängige, niemals langweilig werdende, sehr melodische und von Frau Eva glasklar und kräftig veredelte Hymnen, die den Erzeugnissen der beiden oben genannten Vergleiche in nichts nachstehen. Der mächtig groovende Opener „One Of Us“, die treibende erste Single „Gone Under“, der Superhit „Medicine Man“ (die B-Seite der „Gone Under“-Single) oder der überlange, stark 70er-lastige Abschluss „Ruby“ sollen hier zwar als Empfehlungen zum Anspielen dienen, theoretisch könnte man aber auch jeden anderen Song von „Interbellum“ als Einstieg in die Welt von GOLD nennen, in der knackig rockende Vergangenheit und Gegenwart zu einer mitreißenden Einheit verschmelzen – und zu einem hochklassigen Debütalbum!

Interbellum


Cover - Interbellum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Nemesis

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STRATOVARIUS sind wieder da! Allerdings planen sie offenbar einen brutalen Racheakt an der Menschheit – Zorngöttin Nemesis vernichtet nämlich auf dem Cover wenig freundlich die Menschheit vor einigen charmanten Atompilzen im Hintergrund – wo ist mein friedlebender Vogel vom Vorgänger „Elysium“ denn hin? Offenbar auch in Flammen aufgegangen: STRATOVARIUS‘ Neuling „Nemesis“ hat es nämlich faustdick hinter den Ohren.


Zugegeben, der Anfang ist noch eine recht klassische Geschichte: Recht repetitives Riffing, der erste Gesangseinsatz kommt in alter Manier der Band erst einmal kurz ohne Gitarren und damit sehr stimmfixiert daher, lässt sich gesanglich auch recht schnell von etwas Chor im Hintergrund begleiten und läuft in einem technisch versierten Solo aus – ganz nett, aber irgendwie hatte ich was anderes im Kopf. Und schnell fällt einem auch auf was das war: Der bereits bekannte EP-Song „Unbreakable“ donnert sofort danach aus den Lautsprechern und sticht den Vorgänger was das Thema Ohrwurmpotential betrifft schon einmal aus. Übrigens auch so eine Nummer die beim mehrmals Hören besser wird.


Wer noch etwas mehr von dem apokalyptischen Theme des Covers in der Musik sucht wird vermutlich schnell bei der High-Tempo Nummer „Stand My Ground“ hängen bleiben, einem sehr frischen Titel der ein schnelles, dafür recht einfach gestricktes Grundriff mit ziemlich prägnanten Synthie-Keyboard-Sounds kombiniert die, ich warne vor, nicht bei allen Fans auf Gefallen treffen werfen – gewagt ist es aber allemal. Wer Angst vor einem STRATOVARIUS-Avantgarde-Hipster-Hybrid hat, keine Angst; dieser neue Sound fällt zwar bei einigen Songs nicht unerheblich ins Gewicht, die gesangliche und kompositorische Gesamtleistung entspricht aber voll und ganz dem Anspruch den man an die Finnen stellt. Wem mehr nach dickem Metalsound ohne viele Experimente ist, der wird mit „Out Of The Fog“ einen mächtigen Vertreter seiner Art finden – das Ding rockt ohne viele Schnörkel und steht in meiner Gunst bereits weit oben.


Richtig episch geht es bei „Halycon Days“, eine wahre STRATOVARIUS-Hymne die die einen extrem treibenden Grundsound mit viel Melodie und monumentalem Gesang kombiniert und spätestens bei den Soli wieder zeigt, dass die Band musikalisch zweifelsohne zu den progressivsten Vertretern ihres Genres gehört. Wer mehr diesen epischen Monumental-Chor mag wird ihn übrigens auch auf „Nemesis“ nicht suchen müssen.


Nur mit einer Sache kann man mich jagen – und ich werde auch wohl in 100 Jahren nicht müde darüber den Kopf zu schütteln: Mit Pop-Balladen. Balladen sind eine Sache, Stimm-Soli sind (gerade bei einem Sänger wie Herrn Kotipelto) ebenfalls eine – sich wiederholende Drum-Pattern mit etwas Keyboard-Einspielern und einem erzwungen eingängigen Chorus gehören aber meiner Meinung nach nicht auf eine Melodic Metal CD. Und deswegen haben wir mit „Fantasy“ einen Song der leider bei mir unten durch ist. Aber: Es blieb bei einem, auch wenn „Dragons“ trotz (oder wegen?) Klischee-Fantasy-Metal-Chorus etwas langweilig ist, denn spätestens der Titelsong „Nemesis“ fasst wieder alles zusammen was man bei STRATOVARIUS loben kann – virtuose Performance mit dickem Sound und Ohrwurm-Gefahr, ein Abschluss wie er besser kaum sein könnte.


Daher kann ich unterm Strich nur sagen: „Nemesis“ ist eine verdammt scharfe Pressung von STRATOVARIUS, macht an vielen Stellen aber einen Bruch mit „Elysium“ – und das nicht nur beim Cover. Öfters wirkt die Musik experimenteller und auch härter, verrät die Wurzeln der Band aber im Endeffekt weder beim Gesang, noch beim Riffing wirklich; „Nemesis“ ist also eine Weiterentwicklung der Band. Und zwar eine die mir zusagt – und die ich euch daher guten Gewissens ans Herz legen kann!


Release: Freitag, 22.02.1013

Nemesis


Cover - Nemesis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:43 ()
Label:
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Black Heksen Rise

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INTEGRITY haben sich mit Indie Recordings einen recht überraschenden Partner für den Releases ihres anstehenden Albums gesucht, aber vielleicht war angesichts der eher mauen letzten Alben auch nicht mehr so Auswahl da. „Black Heksen Rise“ ist ein Appetizer für das Album und kommt als auf 500 Stück limitierte 7“ daher. In den zwei Songs überraschend die Jungs um Urgestein Dwight mit einer Mischung aus rockigen Riffs und ihrem typischen Clevo-Sound, was im Grunde die Richtung des 2010er Albums „The Blackest Curse“ auf die Spitze treibt. Allerdings kann das Ergebnis nicht im Ohr bleiben und lässt zudem, von Dwight Gesang einmal abgesehen, die für INTEGRITY so wichtige ungezügelte Aggression vermissen. Es klingt experimenteller als erwartet, kann im Ergebnis aber nicht an vergangene Großtaten anknüpfen. Bleibt abzuwarten, wie die im Mai anstehende Scheibe ausfallen wird.

Black Heksen Rise


Cover - Black Heksen Rise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 7:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

What’s Left To Let Go

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GOODTIME BOYS sind eine der wenigen europäischen Bands auf Bridge9 Records, was an sich schon für die Jungs spricht. Bislang eher als punk-flotter Hardcore verortet, hat die Band nach einigen Wechseln im Line-Up zu einer melodischeren Spielart gefunden, die dank stark emotionaler Färbung in Richtung PIANOS BECOME THE TEETH oder LA DISPUTE geht. Die Songs der LP (die im Grunde aus zwei EPs besteht, wobei die ersten fünf Songs neu aufgenommene Versionen sind) sind dann auch erwartungsgemäß im Midtempo-Bereich angesiedelt, wobei es GOODTIME BOYS verstehen, nicht immer das gleiche Schema zu benutzen. Ihr Talent für das Erschaffen großer Soundlandschaften kommt ihnen ebenfalls dabei zugute, die 35 Minuten Spielzeit interessant zu halten. Textlich geht es teilweise um sehr persönliche Themen, die entsprechend emotional-intensiv vorgetragen werden und sich mit der Instrumentalarbeit zu den angesprochenen intensiven Songs verbinden. Wer sich auf eine solch intensive Platte einlassen kann und ein Faible für modernen, komplexen Hardcore hat, macht mit „What’s Left To Let Go“ alles richtig.

What’s Left To Let Go


Cover - What’s Left To Let Go Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Eugenics

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MALIGNANCY haben es in zwei Dekaden Bandgeschichte gerade mal auf drei Alben gebracht, was auf den ersten Blick überrascht, beim Erstkontakt mit der Musik der New Yorker aber nicht verwundert – so kranken Scheiß kann niemand mal eben schnell schreiben. „Eugenics“ zeigt die New Yorker unbeirrt weiter ihre Vision von technischem Death Metal verfolgen, womit sie sich eher bei OBSCURA und NECROPHAGIST einreihen als bei vergleichsweise leicht zugänglichen Sachen wie CANNIBAL CORPSE oder SUFFOCATION. Was in den zehn Songs (plus Intro) geboten wird, ist eine verwirrende Melange aus ungezügelter Aggression, technisch hochanspruchsvollen Gitarrenspielereien und frickeligem Songwriting. Immerhin haben MALIGNANCY verstanden, dass halbwegs nachvollziehbare Songs keine schlechte Sache sind, wodurch „Eugenics“ etwas leichter zugänglich wird. Trotzdem wird der geneigte Hörer viel Zeit und Durchläufe brauchen, um alle Facetten der Platte zu erfassen. Aber bis zum Nachfolger sind ja noch ein paar Jahre Zeit.

Eugenics


Cover - Eugenics Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:20 ()
Label:
Vertrieb:

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