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Mighty High

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Bereits die Vorgängerscheiben aus den letzten beiden Jahren, "Déjà Voodoo" und "High & Mighty", gingen als erstklassige Platten in der gemeinsamen Schnittmenge aus Southern Rock und Blues durch, doch mit dem aktuellen Werk übertreffen GOV´T MULE alle Erwartungen. Als reguläre neue Studioscheibe kann man "Mighty High" aber nicht wirklich bezeichnen, denn das Album enthält neben teilweise neu arrangierten Varianten älterer Band-Stücke auch ein paar Coverversionen, wobei man mit Reggae-King Willi Williams, Michael Franti und Toots Hibbert (die alle insgesamt fünf Songs aufwerten) ein paar sehr bekannte Gastmusiker gewinnen konnte. Das Ergebnis dieses musikalisch grandiosen Trips durch 40 Jahre Rock, Funk, Reggae, Jazz, Blues und sogar Klassik klingt etwas weniger Südstaaten-lastig als die Vorgänger und dürfte ebenfalls nichts für wild moshende Metaller sein, erfüllt jedoch allerhöchste Ansprüche und macht gerade aufgrund seiner stilistischen Vielfalt ungeheuren Spaß, vorausgesetzt, man mag es auch mal relaxter und legt sämtlich Vorurteile gegenüber "Weltmusik" für über eine Stunde in die Schublade. Dann nämlich kristallisieren sich Hits wie "Rebel With A Cause" (eine andere, coole Version von "Unring The Bell" vom letzten Album), das abgefahrene, herrlich bekifft klingende Instrumental "Unblow Your Horn" oder der Groover "Unthrow That Spear" heraus, die neben einigen zugegebenermaßen etwas langatmigen Passagen nicht nur Freunde großer Tüten begeistern dürften. Der absolute Knaller von "Mighty High" ist aber die über siebenminütige, schweinegeile Coverversion des ROLLING STONES-Frühwerkes "Play With Fire", bei dem Keith Richards vor Freunde sicher noch mal von der Palme plumpsen würde. Auch wenn man das Album insgesamt wieder leider nur ein paar wenigen aufgeschlossenen Rockfans (die etwa auch die letzten SANTANA-Scheiben mochten) empfehlen kann, vergebe ich hier ausnahmsweise den "Tipp", weil die musikalische Leistung einfach klasse ist und "Mighty High" ohne Scheuklappen einfach sehr viel Laune macht!

Mighty High


Cover - Mighty High Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 66:55 ()
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Do Or Die

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Harley-Fahrer sind eine eigene Spezies. Davon kann sich jedermann auf dem großen Treffen in Hamburg Jahr für Jahr überzeugen. Viele machen auf Rocker, sind aber reaktionär wie ihre Fransenlederjacke ungetragen. Und auch WASTELAND (nicht zu verwechseln mit der Wolfsburger Thrash-Band) erfinden kein Rad neu, putzen es nicht mal blank: Boogie-Rock irgendwo zwischen (alten) Disneyland After Dark, AC/DC und ZZ Top, drei Coverversionen (unter anderem das mega-einfallsreiche "Ballroom Blitz" von Sweet) - nicht einfallsreich aber dafür mit nörgelndem Gesang. Neben Ideen fehlt auch noch der druckvolle Sound - den die Jungs als Harley-Fans vielleicht ja schon mal gehört haben sollten. Angesichts dieser wenig fortschrittlichen Scheibe ist es vielleicht kein Wunder, dass es die Kapelle bis zum weltgrößten Harley-Treffen in South Dakota geschafft hat. Da dürfte es nämlich ähnlich rückwärtsgewandt zugegangen sein. Anstatt Feierabend-Rocker und -Biker nehme ich doch da schon lieber die japanische Joghurt-Becher-Fraktion in Kauf. Oder eben die Originale wie DAD und Co …

Do Or Die


Cover - Do Or Die Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:45 ()
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Red Harvest

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Mit ihrem Debütalbum konnten BLOODSIMPLE viel Anerkennung einheimsen, selbst Kollege Maio war überrascht und angetan von der Scheibe. Zwei Jahre später sind die Amis mit "Red Harvest" zurück und liefern den Beweis ab, dass es sich beim vielschichtigen Vorgänger nicht um eine Eintagsfliege handelte. Der 11-Tracker ist die logische Weiterentwicklung des Band-Sounds, moderner Hardcore wird mit Thrash vermischt, zeitweise finden sich auch Alternative-Ideen ("Whiskey Bent And Hellbound"). Das alles wird in vielfältiger Weise vermengt, einem Schema F folgen die Musiker definitiv nicht. Von harten, krachigen Nummern über Thrash-Songs bis zu fast schon poppigen, sehr eingängigen Tracks findet sich auf "Red Harvest" alles. Die Produktion der Scheibe ist dabei selbstredend so erstklassig wie das technische Niveau der Musiker, wie nicht anders zu erwarten. Ähnlich wie die neue ENEMY OF THE SUN könnten BLOODSIMPLE ein Bindeglied der Metal-Szene werden, immerhin kommen hier Fans von PANTERA, MACHINE HEAD, AUDIOSLAVE und KORN gleichermaßen auf ihre Kosten - und auf für aufgeschlossene Corler oder traditionelle Metaller könnte "Red Harvest" was sein. Einfach mal antesten, nur Mut!

Red Harvest


Cover - Red Harvest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:49 ()
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Act Of Violence

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Slaaaaaaaaaaayaaaaaaaaaaaa brüllt sich natürlich leichter. Und die Ex-Occult verkaufen (sich) natürlich besser. Aber UNDER THE CROSS aus Holzminden/Göttingen machen dem guten, alten Thrash-Metal alle Ehre... Als da wäre: Stakkato-Riffing, raues Organ, coole Breaks, solide Drum-Arbeit, für eine Eigenproduktion außerordentlich amtlicher Sound. Nun ist das zwar nicht überaus originell und oder gar selten anzutreffen. Und vielleicht ist es auch nicht so perfekt gelungen wie die großen Vorbilder. Das macht aber auch nichts, denn die Band hat allein das Ziel, knackige Musik zu machen. Zum Panzerfahren. Und das ist Hermann und senien Mitstreitern sicher und ohne jeden Zweifel gelungen. Wer’s nicht glaubt, der höre rein oder gehe am 21.12. in den coolen Göttinger Klub Tangente. Denn da spielen die Südniedersachsen zusammen mit FINAL CRY, JOE DE FISTER, MENTAL AMPUTATION und INFAILTRATION (Einlass ab 19.00 Uhr, Beginn pünktlich um 20.00 Uhr, 8 Euro). UNDER THE CROOOOOOSSSSSSSSSSSSSSSSS!

Act Of Violence


Cover - Act Of Violence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 32:3 ()
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For Tyrant's Sake

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Schwedische Schwaben gibt’s also mehrere. Während Fleshcrawl sich dem groovigen Death Metal hingeben, tun’s die Jungs von IMMORTAL RITES mehr auf die hypokritische Art. Die zweite Scheibe der Jungs um den tief im Untergrund verwurzelten Fanzine-Macher Ralf Hauber orientiert sich klar an Tätgrens Ur-Kombo macht aber zum Beispiel bei den Refrains auch vor klarem Gesang und moderneren Einflüssen nicht Halt. Und wie bei Fleshcrawl geht es auch beim IMMORTAL RITES klar, denn die Herrschaften wissen was und wie sie es tun müssen. Noch dazu ließen sie "For Tyrant's Sake" im Unisound von Dan Swanö mastern - was deutlich zu hören ist, wie sich der geneigte Hörer einbildet. Tiefe Gitarren und Gegrunz, mächtige Drums, tüchtig Geballer und viel Melodie - alt, aber gut. Zumal die Songs den Hörer einfach gefangen nehmen und sich tief ins Hirnchen einbuddeln. Und damit haben die Herrschaften vielen anderen Bands jede Menge voraus. Daran ändern auch unter Umständen fehlende Originalität und die etwas angepoppten Klar-Gesang-Refrains nichts. Die Scheibe vertreibt in USA und Südamerika übrigens Khaosmaster, Auf den (amerikanischen) CDs, die es auch direkt bei der Band gibt, ist die 99er-Debüt-MiniCD als Bonus enthalten, für nen schmalen Zehner. Mehr Info: http://www.myspace.com/immortalrites666.

For Tyrant's Sake


Cover - For Tyrant's Sake Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:0 ()
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Witchcult Today

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Heute schon gekifft? Nee? Wenn’s denn sein muss und ihr Musik dazu braucht - hier ist definitiv die richtige. Definitiv? Naja. Ihr müsstet schon auf Equipment der 70er Jahre stehen und Black Sabbath - wenn nicht mit der Muttermilch aufgesogen - zumindest mögen. Denn ELECTRIC WIZARD machen doomigen Metal mit Jammerstimme und Retro-Sound - psychedelisch, okkult, britisch, dreckig, riffbetont, und ja, satanistisch. Endlich mal unchristlicher Doom… Hier dröhnt der Geist einer beinahe vergessenen Zeit und eigentlich habt ihr schon eure Stirnbänder um und eure Schlaghose an, oder? Brigitte Bardot ist geil und lila Texte auf ocker-farbenem Hintergrund cool? Dann braucht ihr "Witchcult Today". Okay, ihr habt das alles schon mal gehört, entweder von ELECTRIC WIZARD selber oder von anderen Blaupausen. Aber was soll’s, wenn ihr true seid, könnt ihr euch angesichts weggeflexter Hirnmasse eh nicht dran erinnern. "Black Magic Rituals & Perversions"? Na klar. Obwohl der Dope-Throne letztlich konventioneller klingt als man sich gemeinhin einen ultimativen Drogenrausch vorstellt. Aber: Wer auf letzteres steht, der kann auf den morbiden Sundtrack zum eigenen Untergang kaum verzichten. Und der kommt eben gerade aus Dorset, UK, von Justin und seinen Freunden. In diesem Sinne: Join(t) the ELECTRIC WIZARD. Oder auch R(K)iff on!

Witchcult Today


Cover - Witchcult Today Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 58:49 ()
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Welcome To War

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Bereits auf ihrem Vorgängerwerk vor ziemlich genau vier Jahren ("Dark Dreams Of Light") haben die Jungs von EVOLUTION ganz ordentlich abgethrasht. Mit ihrem aktuellen Album "Welcome To War" hat sich diese Formation jetzt erneut gesteigert und nochmal eine tolles Paket mit amtlichem Metal abgeliefert. Ganz klar, die Parallelen zu METALLICAs "schwarzen" Silberling sind zwar unverkennbar, aber diese Combo schafft es auf knappen 40 Minuten fast ohne echten Ausfall (das recht aggressive und bolzerische "Nyctophobia" überzeugt mich nicht komplett) auszukommen und mehr nach METALLICA zu klingen als Hettfield & Co. auf jedem ihrer Machwerke danach. Bitte nicht falsch verstehen, hier wird beileibe nicht nur blind abgekupfert, sondern diese Art von melodischen Thrash zu verfeinern, mit wuchtigen Riffs und viel Energie zu kombinieren und dabei keinerlei schnöden Beigeschmack aufkommen zulassen. Auch an Abwechslung mangelt es hier nicht, der einzige etwas ruhigere Track, mit, ja man kann es auch mit Balladencharakter umschreiben, kommt erst ganz am Schluss. Aber "Illusion Of Control" ist wirklich ein geiles Teil geworden: patentiös-opulent, aber dennoch unkitschig. Natürlich verbreitet der Song viele Vibes in Richtung von "Nothing Else Matters", mit diesen herrlich fließenden Leads kommt trotzdem irgendwie genügend eigene Substanz durch. Ja, diese Band versteht etwas von Dramatik und packenden Arrangements. Mit dem hammermäßigen Titeltrack brennen EVOLUTION ein wahres Rifffeuerwerk ab mit klasse Refrain und ordentlich Power. Dann folgt das sehr symphonisch gehaltene "Ratt Race" und seine recht dominanten Streicherkeyboards im Hintergrund - da müssen Vergleiche zu "S&M" förmlich aufkommen. Und ja, es passt auch hier perfekt zusammen. Die Gitarrenfraktion ist dabei stets immer noch einen Tick fordernder und dann der kraftvolle Gesang - klingt fett und lässt den Banger nicht stillsitzen. Als weitere Highlights sind das etwas schleppende mit coolen Breaks versehene "Remaining with Yourself" oder auch "Road To Nowhere” mit diesen markanten Hooks zu nennen. Auch mit eher groovigeren Motiven wie bei dem für mich heimlichen Hit der Platte "In Death We Trust" mit seiner genialen Killerhook können die Ludwigshafener gleichermaßen überzeugen wie mit Tempogranaten (z.B. "Nothing"). Klar, METALLICA klingt durch alle Boxenritzen hindurch aber dennoch authentisch und irgendwie mit frischem Wind versehen. Da werden es die Originale demnächst sehr schwer haben, alle METALLICA Fans dürfen hier gerne mal reinhören. Auch wenn deren Geniestreiche der ersten drei Alben natürlich nicht erreicht werden (können), diese Kapelle hat hier eine Platte mit viel Herzblut und auch einem gelungen Coverartwork abgeliefert. Tatsächlich kann man sich die zehn Tracks auf der Bandhomepage runterladen - da gibt es also nichts mehr zu überlegen.

Welcome To War


Cover - Welcome To War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:51 ()
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Hot Cars & Spent Contraceptives (Re-Release)

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Das erste TURBONEGRO-Album ist das Abstand roheste der Bandgeschichte. Damals hatten die Norweger mit Jeansjacken, Homo-Erotik und eine weltweiten Anhängerschaft noch nicht viel im Sinn, selbst Hank von Helvete lärmte da noch unter anderem Namen. Gitarrist Euroboy war noch nicht dabei, was den Songs durchaus anzumerken ist, klingen sie doch ungeschliffener und mehr nach altem US-Punk als nach den späteren catchy Rocksongs. Die Produktion ist schön passend räudig, die Songs versprühen einen ebensolchen Charme und sind gerade in der Retroperspektive interessant, wenn man weiß, wo der Weg der Osloer Chaoten noch hinführen sollte. Das Re-Release wurde um ein paar ganz nette Songs aufgepeppt, die sonst nur auf lange vergriffenen Compilations zu finden waren. Dafür gibt es aber wieder keine Texte im Booklet, von Liner Notes ganz zu schweigen. Wer die Scheibe noch nicht hat, kann sich das Re-Release zulegen, wenn er auf rotzigen Skandinavien-Punk steht, alle anderen brauchen diesen Silberling nicht unbedingt.

Hot Cars & Spent Contraceptives (Re-Release)


Cover - Hot Cars & Spent Contraceptives (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 78:43 ()
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Gift

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Nach der "Navigate By Heart" waren LIGHTHOUSE PROJECT nicht untätig, nach einer 7" ist mit "Gift" ein neues Album fertig. Auf dem geben sich die Finnen wie gehabt schön ihren Retro-Gelüsten hin, wobei nicht nur musikalisch der 80er HC-Szene gehuldigt wird, auch klangtechnisch wurde "Gift" so bearbeitet, dass es wie eine Vinylscheibe klingt. Man merkt die Lust, mit denen sich die Musiker an ihre Songs gemacht - nur um Eingängigkeit haben sie sich keine Gedanken gemacht. Allzuoft wirkt es, als wären Parts aneinander geklatscht worden, ohne dass es wirklich passt. Dazu kommt mit Sänger Toni ein eher anstrengender Vertreter seine Zunft zum Vorschein.
So bollert sich der Haufen durch elf Songs, die anstrengend und schwer zugänglich sind - man muss mit dem Retro-Gedanken schon was anfangen können, um "Gift" etwas abgewinnen zu können. Für die breite Masse der HC-Szene ist die Scheibe daher nix, aber wer auf die 80er steht und bereit ist, sich auf eine Zeitreise zu begeben, ist hier richtig.

Gift


Cover - Gift Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 26:29 ()
Label:
Vertrieb:
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Ghost

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Mutig! Selbst im Genre Prog oder wie hier bei einer Doom-Scheibe. Mutig ist es schon auf ein Album nur einen einzigen 30-minütigen Song zu packen. Vor allem, wenn es sich wie bei BURIED AT SEA eigentlich um das erste Lebenszeichen seit 2003 ("Migration") handelt, welches man veröffentlicht. Genregrößen jeglicher Ausprägung könnten sich das schon eher erlauben. Aber was die vier Amis mit "Ghost" abliefern ist trotzdem durchaus aller Ehren wert und dürfte Freunden außergewöhnlicher Klänge bestehend aus dunklen Vorahnungen und intensiver Trägheit mehr als nur gefallen. Auf "Ghost" mutieren hypnotisch langsame Parts Pink Floydscher Ausprägung zu aggressivem Doom um kurz darauf nur wieder in die Langsamkeit der epischen Dunkelheit zurückzukriechen. Fast ausschließlich instrumental spielt das Quartett recht gekonnt mit der schwarzen Seite der Vorstellungskraft. BURIED AT SEA werden mit "Ghost” weder offene Türen einrennen noch ein Fanprojekt starten, können aber in ihrem musikalischen Selbst zu jedweder Tageszeit in den Spiegel schauen. Und das ist grade heutzutage auch was wert.

Ghost


Cover - Ghost Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 1
Länge: 29:58 ()
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