Review:

Hail To The King

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AVENGED SEVENFOLD hatten bei ihrem letzten Album besondere Umstände zu verarbeiten, verstarb doch ihr Drummer mitten während der Aufnahmen. "Nightmares" war somit das letzte Album, auf dem er zu hören war und an dessen Songs er mitgearbeitet hatte. "Hail To The King" ist somit auch ein Neuanfang für die Amis, die sich mit Arin Illejay (CONFIDE) verstärkt haben - Aushilfsdrummer Mike Portnoy (ex-DREAM THEATER) blieb der Band ja nicht erhalten. "Hail To The King" zeigt aber schnell das Potential des neuen Schlagwerkers auf, in den meisten Songs spielt er songdienlich, weiß sich in den richtigen Momenten in Szene zu setzen und sein Können zu zeigen. Beim Songwriting haben sich AVENGED SEVENFOLD dieses Mal hörbar von alten METALLICA inspirieren lassen ("Planets") und auch IRON MAIDEN haben ihre Spuren hinterlassen ("Coming Home"). Dazu gesellen sich - gerade beim Gesang - starke Progressive-Einflüsse. Leider ist der Start in das Album nicht gelungen, die ersten vier Songs sind dafür zu ähnlich und können nur stellenweise packend klingen ("Doing Time"). Erst ab der Mitte wird "Hail To The King" abwechslungsreicher und lassen die Musiker die Muskeln spielen. Ab da macht die Scheibe dann auch richtig Spaß, die Chose klingt positiver (während in den ersten Songs doch sehr viel Schwermut regiert) und die Gitarristen schütteln sich klasse Riffs aus dem Ärmel. In den ruhigeren Songs klingen AVENGED SEVENFOLD zwar arg brav, aber im Großen und Ganzen kann die zweite Hälfte mit knackigem Metal überzeugen. Als "Nightmares"-Nachfolger kann "Hail To The King" die hohe Messlatte zwar nicht überspringen, reißt aber nur knapp. Wenn sich die Band endgültig gefunden hat, wird das Ergebnis noch überzeugender als das schon gute Material des neuen Werks. Geduld und Ausdauer sind jetzt gefragt, bis dahin können "Nightmares" und "Hail To The King" gemeinsam überzeugen.

Hail To The King


Cover - Hail To The King Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:15 ()
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Darkness Unbound

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Beim CENTINEX-Nachfolger DEMONICAL gab es zwischen "Hellsworn" und den Aufnahmen zum aktuellen Langeisen "Darkness Unbound" einige Wechsel im Line-Up, die sich aber nicht auf das Ergebnis ausgewirken: wie gehabt sind DEMONICAL im knochentrockenen Death Metal unterwegs. Schön von DISMEMBER und NECROPHOBIC beeinflusst, manchmal mit leichter Black Metal-Kante und immer gnadenlos brutal, macht den Schweden in Sachen Death Metal keiner was vor. "Contempt And Conquest" ist das beste Beispiel für den DEMONICAL-Sound anno 2013, schön nach vorne weg und die typische schwedische Balance zwischen Brutalität und Melodie haltend. Das gerade mal zweieinhalb Minuten lange Massaker "Words Are Death" bringt die Band dann endgültig als DISMEMBER-Nachfolger in Stellung, während der Rausschmeißer "The Great Pride" bitterböser Stoff ist. Es ist immer wieder faszinierend, wie viele Ideen und gute Songs sich im schwedischen Death Metal finden lassen. DEMONICAL sind das beste Beispiel dafür, wie lebendig und interessant das Genre auch nach mehr als 25 Jahren und X fetten Scheiben noch immer ist. "Darkness Unbound" ist ein Pflichtkauf für jeden Death Metal-Fan.

Darkness Unbound


Cover - Darkness Unbound Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:15 ()
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The Coming Scourge

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Wie Kollege Moritz in seinem Review des ersten BODYFARM-Albums auf Vergleiche mit DEATH BEFORE DISHONOR kam, wird auf ewig sein Geheimnis bleiben. Die Holländer sind von Boston meilenweit entfernt, viel wohler fühlen sie sich im europäischen Death Metal der alten Schule, von ENTOMBED, ASPYHX bis hin zu alten VADER-Sachen reicht das. "The Coming Scourge" hat dann auch den passenden Sound verpasst bekommen, der jedem Fan 90er Death Metal-Scheiben die Freundentränen in die Augen treiben wird. Glücklicherweise verstehen es BODYFARM, die gute Produktion mit nicht minder guten Songs zu unterfüttern, so dass ihr Zweitwerk qualitativ einen Zacken weiter ist als das Debütalbum. Nummern wie das flotte "Unbroken" oder das bitterböse Mid-Tempo-Massker "The Frozen Halls" wissen zu überzeugen, ebenso das BATHORY-Cover am Ende. "The Coming Scourge" kann Totmetallern nur an's Herz gelegt werden: knackige Songs, saugeile Produktion und schön Wumms. Läuft.

The Coming Scourge


Cover - The Coming Scourge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:0 ()
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Vertrieb:
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Is Survived By

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Diesem Album dürften die Fans von TOUCHÉ AMORÉ extrem entgegengefiebert haben. Mit ihrem letzten Werk „Parting The Sea Between Brightness And Me“ legten die Südkalifornier einen echten Hammer vor, dessen Energie, musikalische Vielseitigkeit und textliche Dichte im modernen Hardcore wohl unübertroffen sind und das von Kollege Lars völlig zurecht mit einem „Tipp“ versehen wurde. Für das neue Album hat Sänger Jeremy Bolm eine inhaltliche Kehrtwende angekündigt – weg von Verzweiflung, depressiven Gedanken und Hadern mit dem eigenen Selbst, hin zu einer positiven, bejahenden Sichtweise der Dinge. Umso gespannter durfte man sein, inwieweit sich das auch musikalisch niederschlagen würde.

So viel geändert hat sich dann aber gar nicht. Bolms Texte sind immer noch komplett subjektiv und in der Ich-Form geschrieben und haben oft düstere Themen, vor allem über den Tod scheint er viel nachgedacht zu haben. Aber die Perspektive hat sich tatsächlich verändert. „I was once asked how I’d like to be remembered and I simply smiled and said “I’d rather stay forever.”“ heißt es gleich in der allerersten Zeile des Albums, „With time we’ll all be gone but how you lived can live on.“ in „Non Fiction“. Im abschließenden Titelsong wird diese Haltung noch einmal deutlich unterstrichen: „So write a song that everyone can sing along to. So when you’re gone you can live on, they won’t forget you. This is survived by a love. This is survived by a cause; that you aren’t the only who remembers what it was.“

Musikalisch hat sich im Großen und Ganzen ebenfalls gar nicht mal so viel verändert, allerdings wird die neue Haltung durch einen höheren Anteil an melodischen und ruhigen Parts umgesetzt, die noch dazu sogar immer wieder auch mal in Dur gehalten sind. Die Songs sind im Schnitt etwas länger, der kürzeste etwa eine Minute, gleich mehrere aber um die drei Minuten, es gibt weniger überraschende Ausbrüche und Wendungen, zugunsten von fließenden Übergängen. Ihre wahnwitzige Energie hat die Band aber trotzdem nicht verloren, Bolm brüllt sich immer noch die Seele aus dem Leib – bei ihm trifft diese Redewendung wirklich einmal zu – während Drummer Elliot Babin die anderen Musiker gnadenlos nach vorne treibt.

Beim ersten Anhören mag „Is Survived By“ weniger drückend und drängend klingen als „Parting The Seas...“, aber diese Scheibe wächst. Und schnell stellt man fest, dass sich TOUCHÉ AMORÉ zwar weiterentwickelt, ihren Stil aber nicht wirklich verändert und ihre Qualitäten nicht eingebüßt haben. Nur haben die emotionalen Ausbrüche hoch musikalischem Songwriting Platz gemacht. Und ja, damit haben sie auch wieder ein Ausnahmealbum vorgelegt.

Is Survived By


Cover - Is Survived By Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 29:35 ()
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Resilient

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Nachdem Rock’n Rolf seine alte Kogge letztes Jahr wider Erwarten aus dem Trockendock geholt und zu einem erneuten Stapellauf angesetzt hat, war meiner einer zuerst erfreut und dann doch recht ernüchtert, denn „Shadowmaker“ hielt leider nicht das, was man sich im Vorfeld erhofft hatte.
Umso überraschender, dass RUNNING WILD knappe 1,5 Jahre später schon mit dem Nachfolger „Resilient“ am Start sind. Und vorweg kann gesagt werden dass auch hier noch nicht alles güldene Dublonen sind, der Patient aber auf dem Weg der Genesung schon ein beträchtliches Stück zurückgelegt hat.

Als Erstes fällt positiv auf, das RUNNING WILD zu ihrem Signature-Sound zurückgefunden haben. Ungeachtet dessen, ob jetzt Drumcomputer oder nicht…“Resilient“ klingt wie eine RUNNING WILD Platte eben klingen muss und orientiert sich an Alben wie „Pile Of Skulls“ oder „Black Hand Inn“. Aber auch was das Songmaterial angeht, bewegt man sich wieder mehr zurück zu den eigenen Wurzeln als noch auf „Shadowmaker“. Der Up-Tempo Opener „Soldiers Of Fortune“ gefällt als klassischer RUNNING WILD Brecher der „Victory- oder The Privateer-Kategorie“ mit fettem Chorus. Das nachfolgende Titelstück ist ein kräftiger Stampfer mit RUNNING WILD typischer „Wir-geben-nicht-auf-Lyrik“. „Adventure Highway“ ist ein gutklassischer Mitsing-Rock N‘ Roller. Bei „The Drift“ geht einem als Fan der Piraten-Ära-RUNNING WILD endgültig das Herz auf. Eine mitreißende Hymne, welche auch auf den Alben der frühen 90er keinen Ausfall dargestellt hätte. So will man Rolf und seine Mannen hören. Einen Song wie das beschwingt-melodische „Desert Rose“ hat man in dieser Form hingegen von RUNNING WILD bis dato noch nicht zu hören bekommen. Funktioniert aber prächtig und macht richtig Laune. Erinnert ein wenig an Früh 80er RIOT („Outlaw“). Bei „Fireheart“ wird wieder etwas mehr aufs Gas gedrückt und das dürfte Live ziemlich gut ankommen. Stellt euch „Fistful Of Dynamite“ meets „Mr. Deadhead“ vor. „Run Riot” ist eine Nummer, welche eher in Richtung der „Brotherhood“- Phase schielt. Simpler Rocker halt. Das schleppendere „Down To The Wire“ ist dann der durchschnittlichste Song auf „Resilient“. Nicht wirklich schlecht, aber vom Hocker reißt er mich auch nicht. „Crystal Gold“ ist wieder eine Gute-Laune-Hymne, die die neueren RUNNING WILD repräsentiert. „Bloody Island“ gibt dann das 10-Minütige Finale. In bester Tradition solcher RUNNING WILD Longtracks wie „Treasure Island“ oder auch „Calico Jack” schließt „Bloody Island” „Resilient” würdig ab. Ein mächtiger Chorus und majestätisches Riffing machen „Bloody Island” zu einem kleinen Klassiker, der sich vor der Geschichte RUNNING WILD’s nicht verstecken muss.

Was „Resilient“ noch fehlt um mit den großen Klassikern zu konkurrieren, ist die kompromisslose Wildheit welche diese Alben auszeichnete. Trotzdem ist es eine sehr gelungene Scheibe und trägt zu Recht das RUNNING WILD Logo. Wenn der qualitative Aufwärtstrend anhält, dann bekommt die nächste RUNNING WILD endlich wieder die Auszeichnung TIPP!! Bis dahin jedoch habe ich auch genügend Spaß mit „Resilient“

Resilient


Cover - Resilient Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:8 ()
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Queensryche

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Mal ehrlich: wer anno 2013 von der einstigen Legende noch ein zweites „The Warning“, „Operation: Mindcrime“ oder „Empire“ erwartet hat, sollte unbedingt die vernebelnden Substanzen absetzen. Und ganz nüchtern betrachtet haben die Amis seit rund zwanzig Jahren keine wirklich essentielle, stilprägende oder einfach nur mitreißende Scheibe mehr veröffentlicht, sondern dümpeln im Sumpf der kreativen Belanglosigkeit umher und leben von ihren brillanten Frühwerken. Umso ernüchterter war man, als sich die Band im letzten Jahr von ihrem Sänger Geoff Tate trennte, was eigentlich einem Gnadenschuss gleichkam. Immerhin gibt es jetzt – doppelt hält bekanntlich besser - zwei QUEENSRYCHEs; diejenigen mit Herrn Tate und diesen Haufen, der mit einem herrlich bedeutungsschwanger selbst betitelten Werk noch einmal die Kurve kriegen will. Und kurioserweise ist man von „Queensryche“ trotz aller Zweifel, Bedenken und bösen Vorahnungen alles andere als enttäuscht, auch wenn das Album freilich kein neues Meisterwerk darstellt. Mit dem (inzwischen ehemaligen) CRIMSON GLORY-Sänger Todd La Torre haben sich Scott Rockenfield und Co. den vermutlich besten Kandidaten geangelt, den sie in dieser Situation finden konnten. Er muss keine Vergleiche mit seinem Vorgänger scheuen, setzt genug eigene Akzente und schafft es sogar auf der Bühne, die Klassiker der Band auf hohem Niveau darzubieten. So gehört „Queensryche“ eindeutig zu den besseren „Spätwerken“ des Quintetts und enthält mit den eingängigen „Spore“ und „In This Light“, „Vindication“, dem epischen „A World Without“, dem flotten „Don´t Look Back“ und dem balladesken „Open Road“ diverse richtig gute Hymnen mit Ohrwurmpotential, die man nach den letzten, mäßigen bis schwachen Werken und dem Affenzirkus durch den Split nicht mehr erwartet hätte. Lediglich das auf Radio zugeschnittene, schmalzige „Redemption“ fällt durchs Raster eines insgesamt gelungenen Hardrock-Albums. Diese QUEENSRYCHE sind das Original, das mit gewissen Abstrichen immer noch überzeugen kann.

Queensryche


Cover - Queensryche Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:3 ()
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I_Con

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Nijmegen, Holland – DE STAAT. Es gibt ja hierzulande durchaus Vorurteile gegenüber unseren Nachbarn. Wenn diese sich gen erfrischend verrückt und extrem offen bewegen, beschreiben sie recht gut die musikalische Mixtur die DE STAAT auf ihrem dritten Album „I_Con“ liefern. Mit etwas gedämpfteren Gitarren als zuletzt, klingen DE STAAT in 2013 noch verspielter, noch experimenteller. Hardcore meets Afro, 80-Synthie untermalen Brit-Pop-Melodien, Alternative und Indie Rock kreuzen Industrial-Pfade. Dabei bringen DE STAAT es fertig ständig instrumentale Melodien zu kreieren die schräg klingen und sich trotzdem im Gehörgang festsetzen. Das Album als Ganzes vermittelt den Eindruck von Spaß und macht damit einfach Laune, ohne dass man bewerten könnte, welcher Song am meisten dafür Verantwortung zeichnet – alleine für diese strahlende Atmosphäre gebührt dem niederländischen Quintett großes Lob. Meine Faves – „All Is Dull“ das nach einen 8-Sekunden Outtake Stoner-Neigung offenbart und matt-staubtrocken aus den Speakern schallt, „Build That, Buy That“, ein Song der das Zeug zum Live-Hammer hat, etwas von Pogo im 70er-Pop-Stil – verrücktes (schon wieder dieses Wort) Teil; und „I’ll Take You“ – das hypnotisch, düster an NICK CAVE erinnert. Wer eine Affinität für Experimentelles hat und generell ein offenen Ohr für Ungewöhnliches, den bieten DE STAAT mit „I_Con“ sogar ein Werk mit Ohrwürmern.

I_Con


Cover - I_Con Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:20 ()
Label:
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Dream Theater

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DREAM THEATER. Eine der Bands wo ich seit Jahren die CDs möglichst in der Platinedition mit integrierter Kaffeemaschine und Adelstitel vorbestelle und mich wie ein Kleinkind darauf freue – und damit unter den Prog-Fans nie alleine bin. Nicht anders war es bei der aktuellen Veröffentlichung mit dem Bandnamen als Titel, dem ersten Album wo der nicht-mehr-so-neue Drummer Mike Mangini voll im Entstehungsprozess involviert war.


Nach dem instrumentalen Opening „False Awakening“ mit gewissen, nicht von der Hand zu weisenden Ähnlichkeiten zu „Six Degrees Of Inner Turbulence“ wird bei „Enemy Inside“ direkt die Progressive-Keule mit vollen Zügen geschwungen. Die vorher bereits als Single veröffentlichte Nummer fasst das heutige DREAM THEATER eigentlich gut zusammen: Komplexes Riffing und Drumming mit charakteristischem DREAM THEATER Sound im Stile von „Overture 1928“ (inklusive diverser Taktwechsel), starkem und durchdringenden Gitarrensound und ein Einsetzen der Vocals nach über einer Minute, alles in einem ordentlichen Tempo mit wiederum ruhigen Vocals beim Chorus und Gitarren- wie Keyboardsoli – das sind DREAM THEATER wie man sie kennt und schätzt.


Ein wenig gemäßigter kommt dann „The Looking Glas“ daher und schafft mit eher bodenständigem Riffing und einfachen, allerdings nie wirklich zur Ruhe kommenden Strukturen und klarer Betonung der großartigen Vocals von Frontmann James LaBrie einen ordentlichen Song der sonst aber eher als Intro zum kommenden Highlight in Form von „Enigma Machine“ gesehen werden kann. Denn das Ding hat es faustdick hinter den Ohren: Unglaublich dicker Sound mit tiefsaitigen Allüren an „A Nightmare To Remember“, sehr komplexer und spielerisch besonders anspruchsvoller Struktur (ja, und das bei DREAM THEATER) ist der Song für mich eine Mischung aus der Kompexität von „Dance Of Eternity“ und dem ziemlich in die Heavy-Schiene gehenden Sound des 2009er Albums „Black Clounds And Silver Linings“ – ein absoluter Brecher und mein persönliches Highlight der Platte.


Nachdem man sich wieder beruhigt hat darf auch Mr. LaBrie wieder singen (und der Rest der Band sich eher im Hintergrund halten) und erhält mit „The Bigger Picture“ eine Ballade im „Wither“-Stil und breitet sich stimmlich von der Stereoanlage quer durch das Wohnzimmer aus – wer die Stimme von dem Mann mag wird solche Songs zu schätzen wissen.


„Behind The Vail“ gönnt sich dann ein 1:20 langes Gefiedel als Intro, haut dann so richtig auf die Kacke und lässt auch schon mal einen Gitarrenakkord mit Snare-Betonung im Raum stehen und macht es möglich auch mal rhythmisch den Kopf zu bewegen ohne wie ein epileptisches Eichhörnchen zu wirken – denn das Ding ist eher simpel gestrickt und geht einfach gut ins Ohr.


„Surrender To Reason“ holt die Akkustik-Klampfe raus, dreht später dann die Zerre an und macht den Namen zum Programm, denn hier wird mal ganz „vernünftig“ simplen Progressive Metal ohne Überraschungen gezockt. Punkt. „Along For The Ride“ ist ein Song wo man eigentlich das Ende des Albums erwarten würde – ruhiges Geklimper-Intro, eingängige Vocals („I can’t stop the world from turning arround / Or pull of the moon on the tide“), schön anzuhören und eigentlich gut als rund klingender Abschluss geeignet. Wenn es nicht DREAM THEATER wären.


Denn mit „Illumination Theory“ gönnt sich die Band mal eben eine 22:17 Minuten lange Nummer als wirklichen Abschluss und zeigt noch einmal in voller Breite was die Truppe kann, kombiniert diverse Stile und Möglichkeiten des Band-Portfolios von klassischem Prog-Geballer mit Keyboard- und Gitarren-Soli bis zu akzentuierten, bissigen Riffs und teilweise den böse Vocals wie bei „Systematic Chaos“ – und eine ganze Zeit lang Streicher im gemeinsamen Solo-Aufritt. Wer vergessen hat, dass DREAM THEATER sehr monumental sein können, hier wird man dann dran erinnert.


Als Fazit zu sagen: Für Fans mal wieder ein Muss ohne Enttäuschungen, allerdings auch ohne große Überraschungen – diverse Highlights, keine Songs die man überspringen will, DREAM THEATER in ihrer Essenz als Progressive Metal Großmacht. Kein komplex gestricktes Konzeptalbum wie „Octavarium“ oder „Scenes From A Memory“ (was ich persönlich gerne wiedersehen würde), eher eine Sammlung dessen was DREAM THEATER sind und können. Und das ist ja doch auch ganz geil.



Release: 20.09.2013

Dream Theater


Cover - Dream Theater Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 68:1 ()
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Rock 'N Roll Is Alive

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Nun haben sie es auch auf der Insel erkannt: Die Zukunft des Rock liegt in dessen Vergangenheit. THE JOKERS haben ihren Bon Scott zwar auch genau gehört, verkommen dabei aber nicht zu einem totalen AC/DC Worship wie AIRBOURNE, 77 oder 42 DECIBEL, sondern mischen dem ganzen einen eigenen Touch bei. THE JOKERS spielen ihren Hard Rock auf eine sehr coole und lässige Art und Weise. Quasi die Erwachsenenvariante der oben genannten Bands. Man hört einfach, dass hier gestandene Musiker am Werk sind und keine 20-Jährigen Jungspunde. Stimmige Refrains und geschmackvolle Leads runden „Rock 'N Roll Is Alive“ perfekt ab. Vom entspannt groovenden Opener „Silver City“ über das Up-Tempo Titelstück bis hin zur gefühlvollen Ballade „Bring Your Love Back To Me“ beherrschen die Herren ihr Handwerk aus dem FF. „Rock 'n Roll Is Alive“ ist der perfekte Soundtrack für einen nächtlichen Trip durch eine Großstadt. Klassisches Rock Entertainment mit einer eigenen Note, die THE JOKERS von ähnlich gelagerten Bands abhebt.

Rock 'N Roll Is Alive


Cover - Rock 'N Roll Is Alive Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 33:56 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Gamble Shot

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Dass der Schwabe an sich gerne post und dass das Ozonloch über dem Süden Deutschlands am größten ist, ist keine neue Erkenntnis. Um diese Theorien noch einmal mit wissenschaftlichen Beweisen zu untermauern, kommen jetzt die blutjungen REBELLIOUS SPIRIT mit ihrem Erstlingswerk „Gamble Shot“ aus dem Kreuz. L.A. liegt nun neuerdings irgendwo zwischen Stuttgart, Ulm und Geißlingen. So zumindest klingt „Gamble Shot“. Die jungen Herren rocken wie weiland POISON, MÖTLEY CRÜE, ROXY BLUE und Konsorten. Aber auch neuere Vertreter wie H.E.A.T. oder CRAZY LIXX dürften die Mannen schon einmal in ihrem Leben gehört haben. Ihre unwesentlich älteren Nachbarn von KISSIN' DYNAMITE können natürlich auch als Referenz hergenommen werden. Allerdings muss man sagen, dass REBELLIOUS SPIRIT die Sache recht entspannt angehen. Ein wenig mehr Rotz und Dreck würde der ganzen Geschichte ganz gut stehen. Noch sind mir REBELLIOUS SPIRIT etwas zu poliert. Aber trotzdem haben melodische Rocker wie „Forever Young“ oder „Let's Bring Back“ Potential und machen live vermutlich richtig Spaß. „Gamble Shot“ ist eine gute erste Standortbestimmung. Um jedoch in Zukunft die Horden der Haarsprayvernichter so richtig in Wallung zu bringen, müssen REBELLIOUS SPIRIT noch ein paar Brickets nachlegen. Aber genau dafür haben sie ja noch ganz viel Zeit.

Gamble Shot


Cover - Gamble Shot Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:16 ()
Label:
Vertrieb:

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