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Aftershock

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MOTÖRHEAD „Aftershock“ – das 21. Studioalbum – und was mich vom Hocker haut, das sind die beiden ruhigeren Tracks (um das Wort Ballade zu vermeiden)! Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich das mal bei einem MOTÖRHEAD Album behaupten würde, ich hätte ihn mit der nächstbesten Jack Daniels Flasche erschlagen. Egal; ist so! Der „Lost Woman Blues“ erinnert an 70er ZZ-Top Großtaten und rockt dann im letzten Drittel in bewährter Weise nach vorne. Bei „Dust And Glass“ wird es dann schon fast romantisch, Mr. Kilmister packt seine einschmeichelnde Stimmlage aus, das Gitarrensolo macht Gänsehaut – tolle (jetzt also doch) Ballade. Zwei Nummern auf die der mittlerweile doch dem Leben Tribut zollende Lemmy richtig stolz sein darf. Auch beim Rest des Album ist alles im oberen Bandlevel – „Aftershock“ kommt trotz 14 Songs ohne Ausfälle aus. Denn auch nach 38 Jahren spielen MOTÖRHEAD ihren Rock’n’Roll und liefern dabei flott treibenden und ordentlich groovende Tracks wie das Anfangsduo „Heartbreaker“ und „Coup de Grace“ oder das nackenbrechende „Going To Mexico“ (hat was von „Ace Of Spades“). Noch ein drauf setzt dann die Up-Tempo-Nummer „End Of Time“ mit einem überragenden Phil Campbell und einen Tier (Mikkey Dee) hinter der Schießbude. Und auch wer auf die typischen Mid-Tempo-Stampfern steht wird Anno 2013 glänzend bedient, wobei vor allem das trocken-düstere „Silence When You Speak To Me“ ungewohnt abwechslungsreich daherkommt und für mich den Höhepunkt der Scheibe darstellt. So! Und dann noch ein richtig geiles militaristisches Artwork in Altvorderer MOTÖRHEAD Manier – Lemmy’s Steckenpferd. Ergo – ein Album das alle Erwartungen erfüllt - „Aftershock“ hat Power und macht rundherum einfach Spaß.

Aftershock


Cover - Aftershock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 47:6 ()
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Whales And Leeches

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RED FANG sind das Paradebeispiel einer Band, die sich mit unermüdlichem Touring, unbändiger Spielfreude, guten Songs und coolen Videos einen Namen in der Rock- und Metal-Szene gemacht hat. Dabei scheren sich die Westküstler nicht um irgendwelche Ansprüche oder suchen tieferen Sinn in ihren Texten, es geht ihnen (scheinbar?) um die Rock'n'Roll-Klischees und eine gute Zeit. "Whales And Leeches" soll die Band weiterhin in der Erfolgsspur halten - und die Chancen dafür stehen gut. Die elf Songs sind sehr catchy geworden, schon nach ein oder zwei Durchläufen haben sie sichi m Hirn des Hörers festgesetzt. Dabei sind RED FANG sehr unterschiedlich unterwegs, von sehr Sludge-lastigen Nummern bis hin zu knackigen Rocksongs reicht ihr Potential; alles im leicht siffigen, authentischen Sound, mit dem die Band schon in der Vergangenheit überzeugen konnte. Wer RED FANG jetzt auch relativ simple Songs reduziert, tut ihnen Unrecht, dafür finden sich in den einzelnen Songs zu viele technische anspruchsvolle Ideen und Spielereien, so dass "Whales And Leeches" auch nach vielen Durchläufen spannend bleibt. Die Balance zwischen erdiger Eingängigkeit und technischem Anspruch halten RED FANG gekonnt und den Hörer damit bei der Stange. "Whales And Leeches" ist ein starkes Metalalbum geworden, mit dem RED FANG sicher noch einen Schritt nach vorne werden machen können.

Whales And Leeches


Cover - Whales And Leeches Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:18 ()
Label:
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The Colourless Sunrise

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Wenn der Anfang eines Album auslöst, dass man sofort in voller Begeisterung auf die Lautsprecher starrt und schelmisch am Lautstärke-Poti dreht, dann muss da wohl irgendwas Gutes unter dem Laser liegen. Jedenfalls ging es mir bei den britischen Progressive-Musikern von PROSPEKT und ihrem Debut „The Colorless Sunrise“ so – bereits der erste, fast siebenminütige Song „A Desolate Kingdom“ klingt wie ein fettes Mashup aus SYMPHONY X und dessen Gitarren- und Drum-Akrobatik und der facettenreiche Stimme von CIRCUS MAXIMUS Frontmann Michael Eriksen. Das ist doch mal ein Start!

Wenn nicht gerade fette Pich-Harmonics und schnelle Soli in Songs wie im erwähnten „A Desolate Kingdom“ aneinander gereiht werden wird der Sound auch schon mal an andere Bands angelehnt: So klingt das düstere „Shroud“ doch mitunter ein wenig sehr an die etwas älteren OPETH-Geschichten, „Visions“ nimmt die Balladen-Ideen von JAMES LABRIE auf. Teilweise sind diese Mixturen eher wild – wie bei „The Great Awakening“, wo eher Rhythmus- und Stimm-fokussierten Sounds im Stile von SPOCK’S BEARD auf schnelle, verwinkelte Prog-Licks mit einigen fixen Soli sowie einem Keyboard-Kitsch Vocal-Solopart treffen. Teilweise geht ein Song aber auch so durchs Ohr, dass man direkt an eine Band denken muss – wie „Shutter Asylum“ bei mir Assoziationen an die doch ziemlich auf musikalischem Speed stecken gebliebenen Jungs von RHAPSODY OF FIRE hervorgerufen hat.

Ins Extreme getrieben wird es dann natürlich bei den beiden über 12minütigen Brechern namens „The Colourless Sunrise“ und „Hunting Poseidon“, wobei hier ersterer definitiv der simplerer gestricktere der beiden Titel ist. Aber, hey, lange Prog-Songs... lange Prog-Songs, gottverdammt!


Fazit: Mir macht das Ding mal wieder so richtig Spaß, einfach weil ich darin viele geile Acts und Ideen wiederfinde. Nun finde ich persönlich mein Seelenheil schnell in Mini-Breakdowns mit Taktverschiebung und Pinch Harmonics im Stil von Michael Romeo – wer anders wird vielleicht die avantgardistischen Neuerungen vermissen und darauf rumhacken, dass PROSPEKT doch viele bekannte Stilmittle recyceln. Ich tu’s nicht und kann euch daher „The Colourless Sunrise“ dann ans Herz legen, wenn ihr mit einer Playlist aus DREAM THEATER, SYMPHONY X, CIRCUS MAXIMUS und SPOCK’S BEARD Spaß hättet – aber dann haut rein und besorgt euch das Ding!

The Colourless Sunrise


Cover - The Colourless Sunrise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 65:49 ()
Label:
Vertrieb:
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Herbstsehnsucht

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WINTERBLOOD aus Koblenz sind seit 2007 aktiv und haben sich avantgardistischem Black Metal verschrieben; als Einflüsse geben sie unter Anderem SHINING (die Quakfrosch-Rasierklingen aus Schweden), FORGOTTEN TOMB, SWALLOW THE SUN und TODTGELICHTER an, was man in stilistischer Hinsicht so stehen lassen kann. Die momentan zum Trio geschrumpfte Band fühlt sich auch im Windschatten von LUNAR AURORA oder NOCTE OBDUCTA sehr wohl und setzt zumindest nicht primär auf schrammeliges Old-School-Geknüppel. Dafür gibt es doomige, schleppende, bisweilen überlange Kompositionen, die vor Allem von ihrer depressiven Atmosphäre leben und auch passend eingesetzen Klargesang nicht scheuen, was besonders bei den sehr gelungenen Stücken „Raserei Des Meeres“, „Dernière“ (das zusätzlich in einer etwas längeren, aber verzichtbaren Instrumentalversion als Ende gehängt wurde) und dem Titelsong zur Geltung kommt. Bei „My Eternal Grave“ und vor Allem „Saturnnebel“ kehren die Jungs dann doch noch ihre etwas räudigere Seite heraus, was „Herbstsehnsucht“ zu einem facettenreichen Album macht, dem man hauptsächlich die etwas dünne, der Musik nicht ganz gerecht werdende Produktion vorwerfen kann. Ein zwar nicht völlig mitreißendes, jedoch absolut hörenswertes und Appetit auf mehr machendes Werk aus dem heimischen Untergrund, von dem es 500 Exemplare im Jewel Case sowie 50 Exemplare im DIN A5-Digipak gibt.

Herbstsehnsucht


Cover - Herbstsehnsucht Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 59:0 ()
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Vertrieb:
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Morbid Ascent

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by Gast
Ob die Schweden GRAVE vor der anstehenden Tour mit MARDUK noch einen Leckerbissen für den Merch-Stand haben wollten? Gut ein Jahr nach dem vergangenen Langspieler bringen sie eine EP auf den Markt, die jedoch irgendwie ein wenig zusammengeschustert wirkt.
„Venial Sin“, der erste der neuen Songs, ist eine straighte Knüppelnummer, die durchmarschiert, ohne nach links und rechts zu schauen. Der Titeltrack „Morbid Ascent“, ebenfalls eine Neukomposition, stellt trotz „ins-Gesicht-Attitüde“ den Propeller-Dauerturbo im letzten Drittel des Songs durch den groovig-getragenen Schlusspart auf entspannten Moshmodus um. Der Re-record „Epos“ (ursprünglich auf dem letzten Langspieler „Endless Procession Of Souls“ veröffentlicht) passt klangtechnisch wie stilistisch in die weiteren GRAVE-Stücke der EP. Die höhere Klangqualität der Neuaufnahme wird bei „Reality Of Life“ (vom '89er Demo „Sexual Mutilation“) besonders deutlich, wobei der hallig-schetterige Charme des Originals dabei verständlicher Weise verloren geht. Zwischengeschoben wurde mit „Possessed“ ein SATYRICON-Cover, das durch die Aggressivität des Originals bedingt noch einen Tick spitzer und brutaler, dabei aber auch gleichzeitig sphärischer um die Ecke kommt, als Graves eigene Stücke auf der Platte.

„Morbid Ascent“ bietet durch die Länge der einzelnen Tracks mit einer knappen halben Stunde für eine EP eine ordentliche Spielzeit und GRAVE hauen den Zuhörern erwartungsgemäß ein mächtiges Brett um die Ohren. Was genau die Idee hinter dieser EP ist, bleibt jedoch unklar. Vielleicht etwas Neues, etwas Altes, etwas Geliehenes und … etwas Blaues … Schweden sollen dem Alkohol ja nicht all zu abgeneigt sein ...(jq)

Morbid Ascent


Cover - Morbid Ascent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 26:40 ()
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Unblackened

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Die von Gitarrenkünstler Zakk Wylde gegründete Combo BLACK LABEL SOCIETY steht bekanntlich für starken, fetten Metal mit ordentlich Groove und sumpfig, dunkler Südstaaten-Atmosphäre. Dazu gehören seit jeher auch tolle Powerballaden und ruhigere Stücke. Mit „Unblackened“ zeigte Zakk im März 2013 im Club Nokia in L.A. das er mit Gitarre, Piano und Gesang auf der Grundlage einfach guter Songs auch einen ganzen Abend in dieser Form spannend und emotional gestalten kann. „Unblackened“ ist dabei kein rein akustischer Set; es ist eher so, dass man härteren Stoff in stark reduzierter Form präsentiert, und die Balladen zum Teil sogar mit mehr Dampf spielte als im Original. Dabei ging es songtechnisch quer durch die eigene Diskografie – ein Großteil der Songs stammt aus seinen beiden Soloausflügen „Pride & Glory“ und „Book Of Shadows“, dazu noch BLACK LABEL SOCIETY Songs – Setlist siehe unten. Der tolle Opener „Losin‘ Your Mind“ kommt dann auch schon mit Banjo rüber, „The Blessed Hellride“ erstrahlt im neuen Glanze (wie auch „Stillborn“), „Sold My Soul“ hat, wie bereits angesprochen, sogar mehr Power. ZAKK WYLDE und CO. waren an diesem Abend in bester Verfassung (einschließlich Star-Keyboarder Derek Sherinian). Man könnte sich die Soli auf den verschiedenen Gitarren immer wieder reinziehen, so bewegend gut war Zakk.

Bild (16:9) und Ton der DVD/BluRay heben das noch hervor (BluRay: DTS-HD Master Audio, LPCM Stereo bzw. DVD: DTS Surround Sound, Dolby Digital 5.1, Dolby Digital Stereo). Als Bonus gibt es einen Besuch in einem englischen Gefängnis („HM Prison Stocken“), ein Interview, das Video zu „Losin‘ Your Mind“ und eine Fotogalerie.

Das Teil gibt es auch noch gesondert als Doppel-CD mit 6 weiteren Studioaufnahmen, wobei besonders die vorab veröffentlichte Single „Ain't No Sunshine When She's Gone“ (Bill Withers-Cover) Erwähnung verdient. Dazu noch ein weiteres Soul-Cover von Withers („Song For You“) und weitere Akustiktracks. Das man CD und DVD jeweils nur Einzel erwerben kann, ist allerdings alles andere als fanfreundlich. Ansonsten ist „Unblackened“ nur zu empfehlen.






Live-Tracks:

1) Losin’ Your Mind

2) The Blessed Hellride

3) Sold My Soul

4) Road Back Home

5) Spoke In The Wheel

6) House Of Doom

7) Queen Of Sorrow

8) Machine Gun Man

9) Sweet Jesus

10) In This River

11) Throwin’ It All Away

12) Takillya (Estyabon)

13) Won’t Find It Here

14) Rust

15) Speedball

16) I Thank You Child

17) Stillborn



Studio-Aufnahmen, nur CD:

18. Ain't No Sunshine When She's Gone

19. Lovin' Woman

20. Queen of Sorrow

21. Song for You

22. Won't Find It Here

23. Yesterday, Today, Tomorrow

Unblackened


Cover - Unblackened Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 144:0 ()
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Are You Gonna Go My Way (Re-Release)

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„Are You Gonna Go My Way“ – ein Riff, eine Stimme – LENNY KRAVITZ’ Megahit dürfte allzu bekannt sein. Und eröffnet ein gleichnamiges Album, welches im weiteren Verlauf eher die ruhigeren Töne anschlägt. Dabei bedient sich KRAVITZ wieder gekonnt aus dem umfangreichen Fundus der 60er und 70er (BEATLES und HENDRIX), transformiert es in die 90er, und schafft dabei ein zeitloses Stück Musik aus Rock, Funk, Soul und Pop. Seine gefühlvollen, ausdrucksstarken Vocals setzten den 11 Kompositionen die Krone auf. Ganz große dabei noch, neben dem Titeltrack natürlich, die wunderschöne Gänsehautballade „Believe“, die semiakustische Soulnummer „Just Be A Woman“, das cool groovende „Black Girl“ sowie das an Motown erinnernde „Sugar“.

Zum 20. Jubiläum gibt es den Megaseller jetzt als remasterten Doppeldecker-Deluxe mit zahlreichen Extras – als da wären: alle sieben Single B-Seiten Songs (Auflistung siehe unten), drei Akustikversionen („Believe“, „Sister“, „Heaven Help“), sechs Aufnahmen aus den Sessions zum Album, drei Demos die KRAVITZ für Vanessa Paradis aufgenommen hat und ein bisher unveröffentlichtes Radio-Interview. Dazu noch eine wertige Aufmachung und ein fettes Booklet mit allen 18 Songtexten der ersten CD, neuen Bildern sowie einem Kommentar des Meisters selbst. Ein würdiger Rahmen für ein tolles Album, dass zwar nicht ganz an das Vorgängerwerk „Mama Said“ rankam, aber allen Fans von Retro-Rock im HENDRIX-Universum ein Begriff sein sollte.




CD 1:

1. Are You Gonna Go My Way

2. Believe

3. Come On And Love Me

4. Heaven Help

5. Just Be A Woman

6. Is There Any Love In Your Heart

7. Black Girl

8. My Love

9. Sugar

10. Sister

11. Eleutheria



Bonus Tracks (The B-sides)

12. Spinning Around Over You

13. Ascension

14. All My Life

15. Brother

16. Someone Like You

17. For The First Time

18. B-Side Blues



CD 2:

The Acoustic Versions:

1. Believe (Acoustic Version)

2. Sister (Acoustic Version)

3. Heaven Help (Acoustic Version)



Work In Progress: Demos & Outtakes:

4. Work Like The Devil*

5. Feeling Alright (Instrumental)*

6. Getting Out (Will You Marry Me)*

7. Good Lovin'*

8. Blood (Instrumental)/Papa (Long And Sad Goodbye)*

9. Early Morning Blues*



The Vanessa Paradis Demos:

10. I May Not Be A Star (Light Piece For Vanessa)*

11. Travelogue (Your Love Has Got A Handle On My Mind)*

12. Lonely Rainbows*

13. BBC Interview with Mick Wilcox*

Are You Gonna Go My Way (Re-Release)


Cover - Are You Gonna Go My Way (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 31
Länge: 148:0 ()
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Eleven : Eleven

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Stellt euch vor, ihr stiefelt durch die Innenstadt von Essen. Stellt euch vor, das passiert während des TUROCK OPEN AIRs. Dann stellt euch vor, ihr werdet auf auf Englisch angesprochen um via Kopfhörer ein Album einer australischen Melodic Metal Band anzuhören. Stellt euch dann noch vor, das was ihr hört ist ziemlich gut – dann wisst ihr nun wie ich von CŌPIA aufmerksam geworden bin. Wer am 21.09 im Spektakulum in Düsseldorf war, dem könnte der Name ebenfalls etwas sagen.


Bei ihrem Debut „Eleven : Eleven“ kombiniert die Truppe verschiedene Elemente in den insgesamt elf Songs (Zwölf mit Intro): So findet sich neben vocal-lastigen Metal-Nummern mit einprägsamem, kraftvollem Chorus („The Awakening“) auch stark Keyboard-geschwängerter, progressiv angehauchter Sound („Worlds Align“). Richtig die Nackenmuskeln belasten darf man dann bei Nummern wie „Hostility“ oder „Open Your Eyes“: Hier wird schon einmal etwas beherzter auf Drums, Bass und Gitarre gedonnert. Mitunter wird sich auch in Abschnitten (wenngleich kaum in kompletten Songs) der Alternative-Rock-Ecke bedient und mit Titeln wie „Stand United“ eher ruhig am Bass rumgejammt als die Endstufe aufzureißen.


Allgemein lässt sich der Sound schwer vergleichen und wohl am ehesten als eine Mischung aus sehr progressivem, musikalisch dauerhaft auf hohem Niveau gespieltem Melodic Rock bis Metal bezeichnen. Egal ob beim 7:47-Brecher & Highlight „Transcending“ (welcher mit ruhigen Glockenspiel als Intro, gefolgt von ruhigem Drumsound beginnt und dann in einer Klimax zu einem starken Rock-Chorus ansteigt und zwischendurch wieder die atmosphärische Ruhe des Intros aufnimmt, mit einem immer lauter werdenden Männerchor im Hintergrund kombiniert und dann mit militärisch anmutenden Drums „It’s Time For A Revolution!“ fordert) oder beim Metal-Brecher „Hostility“ - das spielerische und vor allem auch kompositorische Niveau der Jungs ist wirklich bemerkenswert.


Fazit: CŌPIA sind ein richtiger Geheimtipp die erfrischende, abwechslungsreiche und sehr professionelle Musik zocken die zweifelsohne mehr Fans finden müssen – die Band hat es echt verdient!



„Eleven : Eleven“ könnt ihr übrigens als CD (ja, CD, kein herzloser Download!) oder bei iTunes erwerben.

Eleven : Eleven


Cover - Eleven : Eleven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:42 ()
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An Acoustic Skunk Anansie – Live in London

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Über die einzigartige Stimme von Skin (aka Deborah Anne Dyer), der Sängerin von SKUNK ANANSIE braucht man unter Rockfans kein Wort mehr verlieren. Mit ihren ersten drei Alben (1995 bis 1999) wurden sie vor allem in Europa bekannt, ihr Hit „Hedonism“ dürfte man im Ohr haben. Nach einer fast 10-jährigen Pause konnte 2010 das Reunion-Album „Wonderlust“ überzeugen – Live war man ja schon immer eine von Power getragene Formation. Mit „An Acoustic Skunk Anansie – Live in London“ zeigen SKUNK ANANSIE nun auch, dass sie es auch ruhiger können. Aber das wusste man eh‘ schon.

Am 15. April dieses Jahres wurde „An Acoustic Skunk Anansie” in der Londoner Cadogan Hall vor knapp 900 Fans aufgezeichnet, neben Skin gab sich noch die Originalbesetzung die Ehre (Gitarrist Martin Ivor Kent alias Ace, Schlagzeuger Mark Richardson und Bassist Richard Keith Lewis alias Cass), dazu ein Streicherensemble, die Frau von Richardson als zweite Stimme und mit Len Arran noch ein zweiter Gitarrist. Optisch wurde die Bühne dem Ambiente und dem reduziertem Soundgewand angepaßt. Der Bewegungsradius der Musiker, und auch von Sängerin Skin ist stark begrenzt; ihre Extravaganz, ihre Gestik und ihre Präsenz sind der einzige Grund welche eine visuelle Umsetzung rechtfertigt. Ansonsten hätten es die aus allen fünf Alben ausgewählten Songs auch auf CD getan (obwohl das glasklare Bild und die bedächtige Kameraführung ohne hektische Schnitte für eine angenehme Atmosphäre sorgt, die einem auf die Musik fokussieren läßt). Highlights: das aktuelle „I Believed In You“, „Weak“ reißt mit (das Schlagzeug zwingt die Zuhörer geradewegs aus den Sitzen), „My Ugly Boy“ kommt ganz anders und doch unverkennbar daher, das abschließende „Charlie Big Potato“ groovt ordentlich. Das Cover „You Do Something To Me" (Paul Weller) sorgt für Gänsehaut. SKUNK ANANSIE haben für „An Acoustic Skunk Anansie – Live in London“ ihre Songs re-arrangiert und reduziert – und konnten Live bestätigen, dass sie schon immer ganz groß darin waren ruhige Songs mit Power rüber zu bringen, und dass ohne ihre emotionale Tiefe zu zerstören. Entspannte, hochwertige Veröffentlichung die nicht nur Fans den Abend verschönern dürfte.




DVD:

01. Brazen (Weep)

02. Because of You

03. Infidelity (Only You)

04. I Hope You Get To Meet Your Hero

05. Charity

06. 100 Ways To Be A Good Girl

07. I Believed In You

08. Secretly

09. You Saved Me

10. I Will Break You

11. God Loves Only You

12. You Do Something To Me

13. Weak

14. My Ugly Boy

15. Squander

16. Hedonism (Just Because You Feel Good)

17. Twisted (Everyday Hurts)

18. Charlie Big Potato



Bonus

01. Fish Brain Cass (Pescatarian)

02. Introduction

03. Preconception

04. Breathe

05. Cadogan Small

An Acoustic Skunk Anansie – Live in London


Cover - An Acoustic Skunk Anansie – Live in London Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 98:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Every Sun Is Fragile

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Auf ihrem letzten Album „Perdition Diaries“ von 2009 wandelten die Saarländer noch weitgehend kitschfrei auf den Pfaden von KATATONIA, PARADISE LOST zu „Draconian Times“-Zeiten und TIAMAT irgendwo zwischen „Clouds“ und „Wildhoney“. Vier Jahre später bekommt man beim Anhören von „Every Sun Is Fragile“ das kalte Gruseln: startet das Album mit dem überlangen, facettenreichen „New Ghosts In Town“ noch stark durch, wird es bei „Invisible Fields“ schon deutlich kuscheliger, bevor bei „Im Spiegel“ zwar noch relativ hart, aber textlich ordentlich schmalzig die Gotenkeule geschwungen wird. Danach folgt das Trio anscheinend dem Motto „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert“ und versucht ohrenscheinlich, den akustischen Stuhlgängern UNHEILIG auf die Pelle zu rücken. Einen Songtitel wie „Mein Engel, Der Aus Augen Fließt“ pellt man sich nicht nüchtern aus den Rippen, während beim Konsumenten der Sabber schon zentimeterhoch in den Boxen steht. Der Titelsong und das anschließende „Cold Soul“ versöhnen den Hörer wieder etwas im altbekannten Stil der Band, bevor mit „How I Learned To Bury My Teardrops“ (wo zum Geier haben die Jungs ihren Songtitelgenerator her; sowas schaffen ja nicht mal ASP…) die nächste Schmonzette die Runde macht. „A Place For Paper Diamonds“ lässt einen wieder etwas aufatmen, und am Ende regiert mit „Verglimmt“ wieder der Orkus auf dem Lokus - ganz furchtbar. Man erkennt auf „Every Sun Is Fragile“ einige wirklich gute atmosphärische Ansätze, aber warum diese eigentlich gar nicht so schlechte Band unbedingt das Rotwein-Schlager-Pferd satteln muss, bleibt wohl vorerst ihr Geheimnis. Somit bleibt das Album eine reichlich zwiespältige Angelegenheit.

Every Sun Is Fragile


Cover - Every Sun Is Fragile Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:23 ()
Label:
Vertrieb:

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