Review:

Black Mass Krakow 2004

()

Jo, da ist er nun also, der Mitschnitt der „Skandalshow“ der norwegischen Bläckies GORGOROTH! Zwei nackte Gestalten (ein Mann mit nicht ganz so großem Piephahn und eine Frau mit nicht ganz so großen Tüten…) mit freiliegenden primären Geschlechtsorganen an den Seiten der Bühne an Kreuzen hängend, dazu allerlei Einzelteile von Viehzeug wahlweise aufgespießt oder an der Bühne klebend, mal Köpfe, mal Genitalien oder sonst was für biologische Komponenten. Das mag für den Einen Realsatire sein, für den Anderen ultraernstes Evil-Entertainment, aber für die polnischen Behörden unter streng vatikanischem Einfluss hat es für Knast und eine Abschiebung der Band gereicht. Egal, wie man es dreht und wendet, bleibt am Ende ein sehr unterhaltsamer, knapp einstündiger Gig der inzwischen hoffnungslos (?) zerstrittenen Band, der sowohl optisch (sehr scharfes Bild, sehr gelungene, dynamische Kamerafahrten) wie auch akustisch (guter, wenn auch nicht völlig authentischer Sound, sowohl in „Dolby 5.1“, wie auch in „Stereo 2.0“) überzeugt. Nur fällt beim Anschauen eine unumstößliche Tatsache ins Gewicht: GORGOROTH gehör(t)en nie zur absoluten Songwriting-Elite der norwegischen Szene und können in Sachen Hitdichte nicht ansatzweise mit Göttern wie EMPEROR, IMMORTAL, SATYRICON oder gar DARKTHRONE mithalten, das kann man auch mit der fiesesten Show nicht wegkaschieren. Überaus bewegungsfreudig präsentiert sich der Haufen auch nicht wirklich, so dass hier am Ende wahrscheinlich nur absolute Fans von Gaahl und Co. auf ihre Kosten kommen werden. Wem allerdings die diesjährige Wacken-Show gefallen hat, bei der statt der echten „Deko“ lediglich zwei nackte Plastikpuppen zum Einsatz kamen, wird hier bestens bedient. Als Bonus bekommt man noch zwei Songs („Destroyer“ und „Incipit Satan“) in bootleggiger Qualität, die auf dem 2000er „With Full Force“ mitgeschnitten wurden, sowie eine Biografie, Discography, Desktop-Bilder, Fotogalerie, Weblinks, etc., die die Sache nicht gerade groß aufwerten. Insgesamt eine DVD, die man zwar nicht unbedingt haben muss, die man aber als Black Metal-Fan ruhig mal gesehen haben sollte, sofern man die 18 Lebensjahre vollendet hat…

Black Mass Krakow 2004


Cover - Black Mass Krakow 2004 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 65:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live From Texas

()

Fast 40 Jahre sind die Herren Gibbons, Hill & Beard mittlerweile im Musikbiz – und dabei klingen sie fast immer noch wie in den guten alten Siebziger und Achtziger, allerdings sind die Bärte der beiden Frontmänner nunmehr durchgehend grau. ZZ TOP haben es endlich fertiggebracht eine Live-DVD aufzunehmen. Standesgemäß im heimatlichen Dallas – folgerichtig mit dem Titel "Live In Texas". Die Songsauswahl bietet keine Überraschungen und ist eine "Best of" mit ausschließlicher Schlagseite zur Vergangenheit (nur „Pin Cushion“ fällt da aus dem Rahmen, siehe unten). Die Bühnenpräsenz des Trios ist unnachahmlich: rauer Gesang und Southern Rock Blues Atmosphäre lässt einen geradezu einen whiskeygeräucherten Saloon erahnen. Allein der Opener „Got Me Under Pressure“ beamt einen in die Jugend zurück und cooler als die Show zu „Waitin’ For The Bus“ geht’s nimmer. Danach folgen eigentlich genau jene Hits welche der geneigt Fan erwartet und jedweder Rockfreund kennen sollte. Lässig die Show, kein unnötiges Krimskrams auf der Bühne – aber (zum Teil gewohnte) Kleinigkeiten wie wechselnde Gitarren (samt Plüschteil bei „Legs“), Truckauspuffrohre als Mikroständer und ein bemaltes Schlagzeug sollte man schon registrieren. Allein die Freude das mal wider zu sehen hilft darüber hinweg, dass es keine Überraschungen in der Setlist gibt – die einzige, nämlich „Foxy Lady“ von Gitarrengott Hendrix, hat man unverständlicherweise herausgeschnitten und zum Bonussong degradiert. Ansonsten passt das. Den hochwertigen Sound gibt es in Dolby Digital 5.1, PCM Stereo 2.0, Dolby Surround und DTS; die Kameraführung kommt gediegen mit Blick für das Wesentliche daher. Wer ZZ TOP Live gesehen hat, weiß, dass sie eine Liveband sind und keine musikalischen Perfektionisten, aber wen stört’s. Und das alles einen Tick gemächlicher erscheint als Anno dazumal – es sei verziehen. Livehaftige Synchronität von Haupt über Bart und Gitarre/Bass bis zu Line-Dance mäßigen Schrittfolgen in kultverdächtigen Stiefeln sind einfach nur obercool.

Zu den DVD-Features: Neben oben genannten Bonus-Song gibt es dann noch Eindrücke vom Tag („Dallas Show Day“) und bewegte Bilder von einem „Photo Shoot“, sowie ein fiktives, schauspielerisch Verbesserungswürdiges Pokerspiel der älteren Herren, bei dem sie einige Anekdoten und Weisheiten ihres Musikerlebens zum Besten geben. Inhaltlich durchaus interessant und auch mit deutschen Untertitel anwählbar. Man hätte die erste ZZ TOP DVD schon etwas hochwertiger ausstatten können, man denke nur an die unzähligen geilen Videos der Band.



Tracklist:



1 Got Me Under Pressure

2 Waitin' For The Bus

3 Jesus Just Left Chicago

4 I'm Bad, I'm Nationwide

5 Pin Cushion

6 Cheap Sunglasses

7 Pearl Necklace

8 Heard It On The X

9 Just Got Paid

10 Rough Boy

11 Blue Jean Blues

12 Gimme All Your Lovin'

13 Sharp Dressed Man

14 Legs

15 Tube Snake Boogie

16 La Grange

17 Tush


Live From Texas


Cover - Live From Texas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 122:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live

()

Mit den Namen SPOCK’S BEARD verbinden Progfans weltweit eine einzigartige Mischung komplexer Kompositionen, musikalischer Eingängigkeit und perfekter Instrumentenbeherrschung. Auch der Abgang des übermächtigen Neal Morse konnten daran kaum was ändern. Mit ihrer neuen „Live“ DVD/CD können SPOCK’S BEARD in der Besetzung Nick D’Virgilio (Vocals, Drums, Gitarre), Dave Meros (Bass), Alan Morse (Gitarre), Ryo Okumoto (Keyboard) und Tourdrummer Jimmy Keegan dies auch problemlos belegen. Aufgezeichnet wurde das ganze am 25. Mai 2007 im Rahmen der Europatournee zu ihrem selbstbetitelten 2006er Album im niederländischen Prog-Mekka „De Boerderij“ in Zoetermeer. Höhepunkte gibt es für den Fan dabei reichlich: neben dem überlangen kompletten Longtrack „As Far As The Mind Can See“ noch einige Klassiker (z.B. „Mouth Of Madness“, das fantastische „Thoughts (Part 2)“ sowie „The Water“ und „Go The Way You Go“ als Abschluss statt dem Klassiker „The Light“ - ist auch mal was anderes). Dann noch „Return To Whatever" (von Alan Morse's Soloscheibe) und natürlich einiges an Instrumentalen Highlights („Drum Duel“ und „Hereafter“). Dazu holen SPOCK’S BEARD auch einige mal den Hammer raus und rocken schön drauf los – „Surfing Down The Avalanche" und „Rearranged" grooven kräftig und ernten entsprechende Publikumsreaktionen. Und auch bei „Skeletons At the Feast" lässt man zwischenbei ebenfalls schön Dampf ab. Und was freut - Mr. Nick entpuppt sich zunehmend als echter Fronter und führt seine BEARDS nach vorne. Was diese Live-DVD also sicher beweist: SPOCK’S BEARD bleiben auch ohne Neal Morse eine der Speerspitzen der progressiven Rockmusik.

Sound (Dolby 2.0 und natürlich 5.1) und Bild (schön ruhig und großzügig auf die Fingerfertigkeiten ausgerichtet) stimmen, die Songauswahl (siehe unten) ist bei einer Band wie SPOCK’S BEARD sowieso nur subjektiv zu bewerten und das musikalisch dargebotene hat selbstverständlich höchstes Niveau. Nur das als Extra ausschließlich eine musikalisch untermalte Bildergalerie dabei ist, das ist schon etwas dünn. Ach ja, und als Doppel-CD ist das Teil natürlich auch noch zu haben.



Tracklisting:

01 Intro

02 On A Perfect Day

03 In The Mouth Of Madness

04 Crack The Big Sky

05 The Slow Crash Landing Man

06 Return To Whatever

07 Surfing Down The Avalanche

08 Thoughts (Part 2)

09 Drum Duel

10 Skeletons At The Feast

11 Walking On The Wind

12 Hereafter (Ryo Solo)

13 As Far As The Mind Can See (Part 1: Dreaming In The Age Of Answers)

14 As Far As The Mind Can See (Part 2: Here's A Man)

15 As Far As The Mind Can See (Part 3: They Know We Know)

16 As Far As The Mind Can See (Part 4: Stream Of Unconsciousness)

17 Rearranged

18 The Water

19 Go The Way You Go

Live


Cover - Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 121:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Orgel Has Landed

()

MAMBO KURT muss dem geneigten Festivalgänger nicht mehr näher vorgestellt werden, wer sich regelmäßig beim WOA oder WFF rumdrückt, hat mit Sicherheit schon einmal einen Auftritt des besten deutschen Heimorgelspielers mitbekommen, stand vielleicht sogar schon inmitten einer schwitzenden, tanzenden Meute, die zu ACE OF BASE rockerte. Da war eine DVD nur eine Frage der Zeit. Ausgewählt wurde die Wacken-Show 2006, bei der MAMBO KURT gegen die SCORPIONS antrat, wovon er sich aber nicht entmutige ließ und den Anwesenden Polka, Bossa Nova, METALLICA und viel anderes zum Besten gab. Ton und Bild sind exzellent und fangen die Atmosphäre des Abends gut ein, kein Witz des mit wunderbar trockenem Humor gesegneten Alleinunterhalters geht verloren. Neben dem Gig gibt es viel Bonusmaterial: Volker Wendland (DIE KASSIERER) interviewt ihn und entlockt ihm so manche Anekdote, während sich im Hintergrund eine attraktive Dame mit blonden Dreads bemüht, den Zuschauer abzulenken. Jedenfalls einige. Außerdem gibt es noch kultige Kettensägenmassaker, das WOA-Fußballspiel und einen Haufen mehr, so dass der Silberling gut gefüllt ist. Wer den einzigen Menschen, der auf der Heimorgel SLAYER spielen kann, nicht für seine Party bezahlen kann, kann immerhin diese DVD nutzen, um den nächsten Abend zu etwas Besonderem zu machen. Und mehr Menschen die Liebe zur Heimorgel näherzubringen.

The Orgel Has Landed


Cover - The Orgel Has Landed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 100:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Human's Dust

()

Wo der Sinn liegt, eine 2002 gefilmte Show erst sechs Jahre später zu veröffentlichen sei dahingestellt, als Vermächtnis des 2007 bei einem Tourbusunfall umgekommenen Schlagzeugers mag diese DVD Sinn machen. DECAPITATED waren und sind eine technisch sehr anspruchsvolle Combo, die mit dieser DVD beweist, dass sie ihre Songs auch Live bestens umsetzen konnten. Egal ob bei der Show in Krakau oder dem Metalmania-Festival, die Musiker überzeugen jederzeit. Durch die manchmal hektische Kameraführung wird zwar ein genaueres Beobachten der handwerklichen Leistungen erschwert, zum Ohrenschlackern reicht es aber trotzdem noch oft genug. Der Sound ist zwar etwas schwach auf der Brust, angesichts des Alters der Aufnahmen ist das aber verschmerzbar. Für DECAPITATED-Fans ist die Scheibe eine Überlegung wert, vor allem da die Setlist nur die ersten beiden Alben enthält (die anderen wurden ja später veröffentlicht), was einige heuer eher selten gespielte Songs beinhaltet.



Tracklist:


[Live in Kraków, October 2002]

01. Nihility

02. Eternity Too Short

03. Way To Salvation

04. Spheres Of Madness

05. Names

06. Winds Of Creation

07. Babylon's Pride

08. Suffer The Children



Bonus video:

- [Live at Ozzfest, Katowice, May 2002]

01. Spheres Of Madness

02. Eternity Too Short

03. Babylon's Pride



- [Live at Metalmania Festival, Katowice, March 2004]

01. Three-Dimensional Defect

02. Lying And Weak

03. Mother War

04. Sensual Sickness

05. Spheres Of Madness

06. The Negation


Human's Dust


Cover - Human's Dust Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 100:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live in Anaheim

()

IAN GILLAN ist eine lebende Legende, mittlerweile satte 62 (!) Jahre alt ist er für mich ganz nebenbei der einzig wahre Sänger von DEEP PURPLE, da kann man all die COVERDALES, HUGHES, TURNERS komplett eintüten. Hammeralben wie „In Rock“, „Machine Head“, „Fireball“ oder „Perfect Strangers“ und natürlich das wohl unvermeidliche „Smoke On The Water“, die Bandhymne schlechthin, sind ganz eindeutig stimmlich nur von ihm geprägt.

Doch zurück zum Thema: Neben dieser Hauptband hat er immer mal wieder klasse Soloalben abgeliefert sowie einige Touren dazu gespielt. Ein Live-Doppelalbum dieses Konzerts aus dem September 2006 in dem berühmten Anaheim (Kalifornien) im noch bekannteren House Of Blues Club (hat was von Joe’s Country Bunker - BLUES BROHTER’S Fans wissen was ich meine) kam ja bereits vorher raus, jetzt folgt hiermit der audiovisuelle Nachschlag per DVD.

Und diesee Silberling ist musikalisch wirklich sehr gelungen und bringt einen GILLAN in absoluter Höchstform bestens rüber. Er wirkt absolut entspannt und singt wie immer barfüßig Titel und Songs, die er größtenteils so mit PURPLE so wohl nie bringen könnte. Seine Stimme klingt nach wie vor bestens, selbst bei höheren Shouts. Bei "No Worries" spielt er sogar eine extatische Mundharmonika wie in den wilden 7'0er Jahren. Die Bildqualität ist dabei zwar insgesamt nicht berauschend, aber der Sound dafür peinfach klasse - Rock’n’Roll pur und mitreißend absolut energieverströmend und in schön intimer Wohnzimmeratmosphäre dieses rauchigen Clubs. Auch die Begleitband gefällt mir sehr gut, die Jungs haben an hren Instrumenten voll was drauf, zwischendurch wird dann bei der Spaßnummer „Rivers Of Chocolate“ gejammt was die Bude hergibt, die Tasten orgeln, dass es eine Freude ist (der Keyboarder spielt auch noch einige tolle Saxophoneinlagen) und die Gitarren mit schönen Soloparts braten ebenfalls ordentlich – so muss gearbeiteter hemdärmeliger Hardrock einfach klingen bzw. leben. Die Band ist auf dieser 10.000 Meilen Tour bestens mit Gillan eingegrooved und legt eine tolle Spielfreude an den Tag. Apropos: passend dazu sind auch die Schweißringe des Meisters unter den Armen. Nach vier Stücken sind diese bereits auf LKW-Reifengröße angewachsen, aber das juckt hier niemand, hier ist echtes Livefeeling angesagt. Die Optik ist zweitrangig, daher sind auch die bildlichen Highlights eher minimal, die Show steht im Hintergrund – die reine Musik ohne irgendwelche Nacharbeiten spricht für sich selbst. Einzig das ab und an auf der Bühne erscheinende Nummerngirl im knappen Bikini sorgt für etwas Ablenkung, dann wird wieder gnadenlos weiter gerockt was die Bude hergibt.
Das kurz vor diesem Gig erschienene Werk „Gillan’s Inn“ stellt dann auch die Grundlage für dieses klasse Set, denn er bringt hier die besten Songs aus seiner Solokarriere, einige Raritäten (u.a. „Have Love I’ll Travel“), ein paar zunächst gewöhnungsbedürftige Coverversionen sowie natürlich ein paar Tracks von DEEP PURPLE. Klar darf „Smoke On The Water“ nicht fehlen aber noch etwas besser gefallen mir „Into The Fire“, das megageile „When A Blind Man Cries“, ein wunderbar leicht umarrangiertes „Wasted Sunsets“, das kraftvolle „Not Responsible“ und einer meiner absoluten Favoriten, das bombastische „Knocking On Your Back Door“ (alle Song sind vom 1984’er Comebackalbum „Perfect Strangers“). Ansonsten gibt es noch als Unterschied zur Live–CD ein kurzes Interview mit dem Meister (leider ohne Untertitel), verzichtbare Fotogalerien sowie „Behind-The-Scenes“ und ein paar Tourbookaufnahmen.

Fazit:

IAN GILLAN zeigt sich hier von seiner besten Seite, befindet sich in seinem gefühlten 25ten Frühling, da kann man nur respektvoll den Hut ziehen. Für Fans ist diese DVD "Live In Anaheim" eine Art offizielles Bootleg und daher wohl ein sicherer Pflichtkauf - für alle anderen dürfte es auch die Doppel-CD tun.

Live in Anaheim


Cover - Live in Anaheim Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 95:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live At The Dome

()

THE HUMAN LEAGUE sind ursprünglich mal 1977 als reine britische New-Wave-Band gestartet, man zählt zu den Wegbereitern der elektronischen Popmusik mit Bands wie DEPECHE MODE oder auch BRONSKY BEAT. In den späteren Jahren hatte die Band ihre absolute Hochzeit bis zur Mitte der 80er Jahre. Im Speziellen werden THE HUMAN LEAGUE dann als Vertreter der New-Romantic-Szene zugerechnet. Die Singles „Love Action“, „Open Your Heart“ sind Top-10 Hits, das Album „Dare“ (81’) ist ein Meilenstein dieser Musikrichtung. Und daraus gelingt mit dem größten Hit bis heute, „Don't You Want Me“, ein Welterfolg.

Es gab vor allem in den Anfangsjahren zahlreiche Besetzungswechsel, unter anderem entwickelte sich aus zwei ehemaligen Mitgliedern ein erfolgreicher Ableger (HEAVEN 17 (1980)). Bis heute besteht die Formation als Trio mit den damaligen Protagonisten Philip Oakey, Susan Ann Sulley und Joanne Catherall, die ursprünglich mal als reine Backgroundsängerinnen sowie Tänzerinnen engagiert worden waren. Jetzt gibt es eine erste Live-DVD, "Live At The Dome", mit nahezu den besten Songs seit der Gründung bis zum letzten regulären Comebackwerk „Secrets“ (2001). Leider hat man hier aus völlig unverständlichen Gründen auf „Being Boiled“ verzichtet, was eigentlich unverzeihlich ist. Ansonsten lässt die hier während eines Gigs 2005 im „Dome“ von Brighton aufgeführte Setlist keine Wünsche offen. Egal ob kultige Oldies („Mirror Man“, „The Lebanon“) oder Charthits („Human“, Heart Like A Wheel“ oder „Tell Me When“) - die Mischung passt. Allein die unterkühlte Umsetzung dieses Synthiepops auf der Bühne lässt mich eher etwas zwiespältig zurück. Klar, größtenteils beherrschen Keyboardburgen mit viel Samplings die Szene. Ein ziemlich druckloses Elektrodrumpad, das im Stehen bedient wird kommt auch zum Einsatz, sowie ab und an mal ein Umhängekeyboard in bester MODERN TAKING-Manier. Eine Gitarre wird nur manchmal bei speziellen Songs eingesetzt. Die Backingband ist zwar nicht so schlecht, haut einem aber auch actionmäßig nicht von den Socken. Der Sound ist insgesamt erschreckend dünn, wirkt ziemlich volumenarm und erscheint mit auf CD-Konserve wesentlich akzentuierter. Der Soundmix ist relativ steril, was natürlich auch an der Art Musik liegt, die drei Bandmitglieder kommen ebenfalls relativ zurückhaltend rüber. Hauptsänger Phils hat nach wie vor eine charismatische Stimme, wechselt öfter mal die Robe und läuft etwas unbeholfen über die Bühne. Die Mädels, in ebenfalls wechselnden Outfits, trällern ihre Parts genauso souverän aber auch ohne große Höhepunkte wie früher runter. Die Ladys sehen immer noch besser aus als sie singen können und wackeln typisch 80er mit ihrer hinteren Ausladung gekonnt zu den Beats. Nix großartiges, aber durchaus solide und sympathisch gemacht. Die Bühne ist dabei fast ganz in weiß gehalten mit ein paar psychedelischen Einspielungen auf die Leinwand, das wars an großer Performance – Glamour sieht heutzutage irgendwie anders aus. Die Darstellung bei diesem Gig ist typisch britisch mit viel Understatement - „nur“ lupenreine Popmusik, die live mit viel Syntiekonserveflair leider nur wenig fesseln kann. Die Bildqualität kommt einigermaßen gut rüber, es fehlt mit etwas an Schärfe, in der Totalen wirkt es relativ schummrig. Die Schnitte sind überschaubar und eher ruhig - es passt irgendwie zu der braven Vorstellung der Band. Das Publikum wird auch erst bei „Don’t You Want Me“ so richtig wach und lebendig.

Als Extras gibt es ein Interview (ohne Kapitelunterteilung und leider auch keine Untertitel) sowie einen 20-minütigen Tourtagebuchfilm. Für Fans wahrscheinlich eine Pflichtveranstaltung, alle anderen müssen sicher eher nicht zugreifen.

Live At The Dome


Cover - Live At The Dome Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 171:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live! - The Unexpected Concert

()

CENTRAL PARK sind eigentlich, rein vom "Alter" her gesehen, richtige Prog-Urgesteine (gegründet bereits 1983) und hätten bis heute gefühlte 20 Scheiben abliefern können. Wenn sich diese vier Herren nicht 1989 ohne ein einziges offiziell erschienenes Album aufgelöst hätten. Nach schlappen 17 Jahren Pause haben die Münchner dann 2006 quasi im Nachhinein ihr Debüt-Album "Unexpected" mit den damals nicht veröffentlichten Songs sowie einer Bonus Live-DVD mit diversen alten und neuen Aufnahmen herausgebracht.
Dieses opulente Debüt ging damals leider völlig an mir vorbei. Und da habe ich scheinbar wirklich was verpasst, denn die hier vorliegende neue DVD "The Unexpected Concert DVD " ist teilweise hervorragend gelungen und zeigt, was diese Band musikalisch, trotz oder gerade aufgrund der hohen Erfahrungswerte noch so alles drauf hat. CENTRAL PARK spielen hier, trotz ständig irgendwie auftauchender Sound-Dejavus mit bekannten Kapellen aus den glorreichen 70/80 er Jahren, ihren trotzdem irgendwie ganz eigenen Mix aus Neo, Bombast sowie straighten Prog Rock. Trotz der vielen längeren Parts bzw. opulenterer Stücke geht es dabei (fast) nie zu kopflastig zu und es artet auch nie zu selbstschwelgerischem Gefrickel aus. Formationen wie ELP, GENESIS, YES, ASIA, PINK FLOYD oder KING CRIMSON haben hier erfreulicherweise ihre spürbaren Einflüsse hinterlassen.
Diese DVD wurde während eines Gigs im Rahmen der ersten Münchner Prog Nacht im Januar 2007 mitgeschnitten. Bis auf zwei Stücke sowie das Schlagzeugsolo ist hier die vorher erwähnte Comeback Studio-Scheibe enthalten und außerdem ist mit dem starken "Another Million” auch ein komplett neuer Track dabei. Auf dieser DVD gibt es nur das Konzert zu sehen, ohne großen Schnickschnack drumherum, keine langweiligen Bildergalerien und auch keine Interviews. Die wohltuend wenig hektischen Schnittfolgen und übersichtlichen Einstellungen sind relativ unspektakulär (genauso wie die Lightshow), passen aber bestens zum Sound, der wiederum, trotz natürlich reichlich Retroambiente, recht frisch und ruckvoll aus den Boxen kommt. Die einzelnen Musiker bewegen sich kaum bei ihrer Performance, der Basser mit wirklich coolem Groove versteckt sich bühnentechnisch fast immer hinter der Gitarre, der Keyboarder ist meist vertieft in sein Spiel und auch Gitarrist Hans Ochs ist kein Bewegungswunder aber spielt wirklich geile Solis. Einzig der umtriebige und ständig irgendwie grinsende Drummer Artur Silver hält mit viel Action auch das Rock'n'Roll Feeling etwas am Leben. Der Sänger Heiko Möckel wirkt ebenfalls etwas nervös bzw. hüftsteif, eine große Ausstrahlung besitzt er leider nicht. Und der große Frontmann wird er wohl auch nicht mehr werden, aber sein Gesang ist aber meist sehr solide. Insgesamt merkt man der Band schon etwas an, dass sie live lange nicht mehr gespielt hat. Für manche Songs und als Ausgleich für die eben erwähnten leichten Minuspunkte in Punkto "Selbstdarstellung" hat man sich aber noch einen optischen auf jeden Fall absolut gelungenen Augenschmaus ab dem fesselnden 20-minütigen Longtrack "Don' t Look Back" mit auf die Bühne geholt: Die junge Sängerin Cory Godess. Diese Lady kann stimmlich ihr überragendes Äußeres leider nicht ganz halten, insbesondere die die hohen Sopranparts im Stile derzeit angesagter Gothicfrontfräuleins bei manchen Parts gehen gar nicht, da fehlt es deutlich an Volumen. Ansonsten sind die Duette mit der männlichen Stimme gut gelungen (wenn auch der häufige Augenkontakt der beiden im "Dirty Dancing" Kitschstil etwas zu übertrieben wirkt oder haben dies was miteinander?! (Sorry für die Abschweifung aber das musste sein). Zurück zum Thema: Wenn sie sich auf normalen Terrain ohne diese gekünstelten Schlenker bewegt ist der Gesang dann wieder voll in Ordnung, und auch die balladesken Töne sowie etwas pathetischen Momente verschmelzen zusammen mit der Instrumentalfraktion zu einem stimmigen Ganzen. Die Musik hat mich restlos überzeugt, selbst den ein oder anderen Schlenker in die "mainstreamigere" Richtung - bei "Desert Angels" oder "She's In The Case klingt es u.a. etwas nach TOTO zu "Isolations"-Tagen - kann man da verzeihen, es macht die Schose sogar noch etwas abwechslungsreicher.

Wer keine großen Licht- sowie klangtechnischen Sperenzchen erwartet sondern auf ein authentisches Livekonzertfeeling steht, der liegt hier goldrichtig. Regisseur Wolfgang Kerinnis (Gitarrist von DREAMSCAPE) hat diese Atmosphäre mit den vorhanden beschränkten Mitteln bestens mitgefilmt und zusammengestellt. Diese anspruchsvolle Musik wird mit viel Herz präsentiert und das ist es doch, was letztlich auch zählt. Jetzt bin ich aber wirklich auf das nächst Studiowerk von CENTRAL PARK gespannt.

Live! - The Unexpected Concert


Cover - Live! - The Unexpected Concert Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 67:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live From London

()

Neben den SPECIALS ist THE SELECTER wohl die einflussreichste Band des 2-Tone-Ska. 1979 gegründet, lösten sie sich 1982 schon wieder auf, um sich zehn Jahre später neu zu formieren. Seitdem veröffentlichen sie in regelmäßigen Abständen Alben und touren quer durch die ganze Welt. Die vorliegende DVD zeigt ein Konzert im Londoner Club Dingwalls, der relativ klein zu sein scheint, was der Show eine angenehm private Atmospähre verleiht. Sichtlich etwas in die Jahre gekommen, wirkt die Band teilweise etwas lahm, aber der Musik tut das keinen Abbruch - die klingt nämlich erstaunlich frisch. Sicher ist das nicht zuletzt der androgyn wirkenden Sängerin Pauline Black zu verdanken, deren Stimme über die Jahre an Volumen noch gewonnen zu haben scheint und die mit viel Energie die Show bestimmt. So spielt sich die Band durch ein schönes Best-Of-Programm, bei dem Hits wie „On My Radio“, „Three Minute Hero“ oder „Too Much Pressure“ natürlich nicht fehlen. Der Sound ist vielleicht nicht absolut brilliant, aber immer noch ziemlich gut und klingt außerdem sehr ungeschönt und wirklich live. Die Kamera ist viel auf der Bühne bei den Musikern, wechselt aber immer wieder auch in die Totale und bringt dadurch viel von der Konzert-Atmosphäre rüber. Leider nur wurde bei den DVD-Specials ziemlich gegeizt. Als einzig erwähnenswertes Feature ist ein etwa viertelstündiges (nicht untertiteltes) Interview mit Pauline Black enthalten, bei dem es aber nichts wirklich Interessantes zu erfahren gibt. Vielmehr nervt einen der Interviewer, der so tut, als hätte er ganz viel Insiderwissen, aber immer wieder Fakten durcheinander wirft. Unterm Strich gibt es hier für die Fans ein schönes Konzert zu sehen, und diese werden sicherlich ihre Freude daran haben. Alle anderen müssen diese DVD wohl nicht unbedingt haben.

Live From London


Cover - Live From London Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 96:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dancing Horses

()

Mensch, ECHO & THE BUNNYMEN gibt es wieder, eine Live-DVD („Dancing Horses“) hat man am Start - wenn auch in etwas anderer Besetzung, aber immerhin. Damals in den 80er Jahren bin ich zunächst mal wegen des ungewöhnlichen Namens auf die Band aufmerksam geworden und habe mir dann aber auch eine Platte zugelegt. Die Jungs kommen aus Liverpool und haben sich 1978 im Umfeld des Postpunk gegründet und waren zu den Hochzeiten des New Wave ebenfalls im Geschäft, wenn auch trotz einiger Singlehits nie der ganz große Durchbruch gelang. Die Band hatte gleichfalls einige melancholische Songs, die mehr Pop als Rock waren, im Programm.
Sänger Ian McCullochs hat eine recht präsente charakteristische Stimme und sein Kompagnon im Songwriting, Will Sergeants, pflegt eine eher atmosphärische, leicht psychedelische Gitarre ohne große Posen oder gar fette Licks. Der coole Name stammt von einem Drumcomputer Namens Echo, den die Jungs zu Beginn ihrer Kariere im Einsatz hatten. Man hatte dann zwar auch gleich einen echten Drummer an Bord, doch der Namen blieb. Wie gesagt, ihr typischer Sound war schon recht speziell, so eine Art Indie meets Pop. Trotz relativ präsenter Keyboards war man nie so technisch tastengeprägt wie etwas JOY DIVISION, so indieartig schludrig bei den Gitarren wie THE SMITHS oder auch so glatt poppig bei den Melodien wie OMD - diese Band verströmte ein eher mystisches ganz eigenes Charisma.


Doch jetzt zur aktuellen DVD „Dancing Horses“. Es handelt sich um einen relativ unspektakulären Mitschnitt aus dem Londoner Shepherds Bush Empire vom November 2005. Der Gig in diesem Theater zeigt die Mannen um Fronter Ian McCulloch recht gut in Form, wenn auch die Aufnahmen relativ düster-dunkel wirken, bei den ersten drei Songs erkennt man kaum die Gesichter sechs Musiker. Aber egal, die vermeintlichen Highlights, größtenteils aus den Anfängen der Formation, wie u.a. „Cutter“, „Killing Moon“, „Ocean Rain“ oder „The Back Of Love“ sind vertreten, das Publikum geht gut mit, wenn auch nicht allzu überschwänglich. Sänger Ian McCulloch mit Sonnenbrille und tausend Kippen rauchend intoniert solide, der Rest der Band strahlt ein typisch britisches Understatement aus, als sei man etwas gelangweilt bei diesem Auftritt, Gefühlausbrüche oder große Bewegungen sind ihnen völlig fremd. Den Schwerpunkt des Materials bilden die ersten vier Alben der Band, die Bildqualität ist o.k., die Schnitte ordentlich, nichts Besonderes - genauso wie die eher spartanische Lightshow. Alles etwas weniger spektakulär, die Musik soll es richten. Trotzdem hat die DVD rein zum Anschauen einige Längen, auch weil doch recht wenig passiert ist, aber als Retrospektive durchaus ganz nett. Seit 2005 haben die Herren wieder einen Deal bei ihrem alten Label unterschrieben und arbeiten an einem Comebackwerk. Da sind wir durchaus gespannt. Die DVD „Dancing Horses“ ist insgesamt durchaus solide wenn auch nicht der ganz große Reißer. Nach irgendwelchen Extras sucht man vergeblich, das Interview mit McCulloch und Sergeant ist leider ohne Untertitel und auch so ziemlich einschläfernd. Für Fans sicher eine lohnenswerte Sache und vor allem nostalgische Zeitreise alle anderen sollten vielleicht eher mal die Originalalben von ECHO & THE BUNNYMEN der Anfangsphase antesten.

Dancing Horses


Cover - Dancing Horses Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 135:0 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - DVD