Review:

Live At Wembley

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Mit BAD COMPANY meldet sich eine jener Bands zurück, welche zwar uramerikanisch klangen, aber dem riesigen Fundus toller englischer Hard Rock Bands der 70er entstammen. In diesem Fall gründeten Sänger Paul Rodgers und Drummer Simon Kirke (beide von FREE) und Gitarrist Mick Ralphs (MOTT THE HOOPLE) sowie Bassist Boz Burrell (KING CRIMSON, verstorben 2006) die Band und schlugen 1973 mit ihrem selbstbetitelten Debüt gleich wie eine Bombe ein. Die weiteren fünf Alben dieser Besetzung (bis zum Ausstieg von Paul Rodgers in 1983) darf man getrost als Klassiker des melodisch bluesigen Hard Rocks bezeichnen. Kein Wunder, dass die immer noch zahlreichen BAD COMPANY Fans an einer Re-Union der Originalbesetzung (mit Paul Rodgers) interessiert waren. Denn Paul Rodgers dürfte ungeachtet seiner diversen Ausflüge (man denke nur an die zwiespältigen QUEEN-Wiederbelebung) zu den größten Stimmen des Classic Rock gehören – und das ist trotz des fortgeschrittenen Alters auch auf BAD COMPANY „Live At Wembley“ zu hören. Auch seine Ausstrahlung hat er nicht verloren. Schlagzeuger Simon Kirke bringt es immer noch, Gitarrist Mick Ralphs ist technisch perfekt. Allen ist gemein, dass sie sicht- und hörbar Spaß mit ihren Klassikern haben – auch wenn die Härte mancher alter Tracks nicht mehr im Vordergrund steht. Das 90-minütige Konzert besteht ausschließlich aus Songs der Paul Rodgers Phase – die durchaus guten Alben der Mid-80 mit Brian Howe am Mikro wurden geflissentlich ignoriert. Auslassen tut man dabei wenig – vom Opener und wohl größten Hit „Can’t Get Enough“ über „Burnin’ Sky“, „Feel Like Makin‘ Love“, „Shooting Star“ und „Rock’n'Roll Fantasy“ bis zum Gänsehaut verursachenden „Bad Company“ spielt man das erwartet Essentielle. Das allerdings überraschend straight – wo es straight sein soll – aber auch akustisch ruhig, wo die Momente es verlangen. Dass das eher gesetzte Publikum mit Reaktionen eher geizt ist wohl dem Durchschnittsalter aller geschuldet. Der zufriedene Classic Rock Fan dreht die Lautstärke hier eh auf und konzentriert sich auf (fast schon zu) perfekt gespielte Songs.

Das gut gefilmte Konzert (HD-Qualität) kommt im zeitgemäßen 16:9 Format, Region Code 0 und soundmäßig wählbar von Dolby 2.0 über Dolby 5.1 bis DTS 5.1. Als Bonus gibt es noch 20 Minuten Interview mit den drei Ur-Mitgliedern von BAD COMPANY sowie Bassist Lynn Sorensen und dem zweiten Gitarristen Howard Leese (ex-HEART), dessen Inhalt aber doch etwas flach geraten ist.




01 Can't Get Enough

02 Honey Child

03 Run With The Pack

04 Burnin' Sky

05 Young Blood

06 Seagull

07 Gone Gone Gone

08 Electric Land

09 Simple Man

10 Feel Like Makin' Love

11 Shooting Star

12 Rock And Roll Fantasy

13 Movin' On

14 Ready For Love

15 Bad Company

16 Deal With The Preacher

Live At Wembley


Cover - Live At Wembley Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 110:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Final Jolly Roger

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RUNNING WILD haben sich auf dem Wacken Open Air 2009 mit Glanz, Glorie und Piratenkostüm von ihren Fans nach insgesamt über 30jährigen Geschichte verabschiedet: „Man soll aufhören wenn es am schönsten ist“ meinte Frontmann Rolf Kasparek so passend dazu. Ich habe das Konzert zwar in Persona damals leider verpasst, dafür kann ich nun wenigstens vom Live-Mitschnitt des insgesamt fast zweistündigen Auftrittes berichten.

Bei doch eher mittelmäßigen Witterungsbedingungen hatten Band und Fans mit dem Piratenimage natürlich DIE Chance ihrem Ruf als Freibeuter ohne Angst vor Wind und Wetter alle Ehre zu machen und die Stimmung durch eine starke Tracklist (siehe unten) aufzuheizen. Und diese umfasst eine bunte Mischung aus Live-Klassikern und Tracks, die man so von RUNNING WILD entweder selten oder mitunter auch noch gar nicht live gehört hat („Battle Of Waterloo“). Im Großen und Ganzen eine ziemlich mächtige Aufstellung die eigentlich keine Wünsche offen lassen dürfte – wobei das bei insgesamt 13 Platten sicherlich nicht so einfach ist. Trotzdem sind Nummern wie „Under Jolly Roger“, „Raise Your Fist“ oder „Black Hand Inn“ zweifelsohne gerne gehörte (und gesehen) Titel. Das nach dem mit dicker Pyroshow angekündigtem und den Fans mit reißendem Protest kommentierten Ende noch eine Zugabe, bestehend aus „Conquistadores“ und „Under Jolly Roger“ folgte muss man kaum erwähnen. Das Ganze wurde natürlich mit routinierter Perfektion gespielt. Oder anders gesagt: Alles klingt wie es zu klingen hat!

Die Kameraführung ist übrigens, so wie wir das von Wacken eigentlich schon gewöhnt sind, sehr ordentlich. Patzer gibt es keine, Musiker und Menge werden ordentlich in Szene gesetzt und gezeigt. Da das Konzert damals um kurz nach Acht anfing spielten sich RUNNING WILD übrigens mehr oder weniger vom letzten Tageslicht über Sonnenuntergang bis in die Nacht. Klingt kitschig, steht der Band aber zugebener Maßen wahnsinnig gut!



Technische Aspekte:

Format: DVD – Pal – 16:9

Bild: MPEG-2 – 4 bis 9 Mbit/s

Ton: MPEG – Stereo 2.0 – 48 kHz – 192 Kbit/s

Wer es nicht so mit HiFi und Ton hat dem übersetze ich das mal: Die Qualität ist, meiner anspruchsvollen Meinung nach, alles andere als akzeptabel. Das Bild ist, entsprechende Scaling-Komponenten vorausgesetzt, durchaus in Ordnung. Aber der Hauptteil einer Musik-Pressung ist doch der Ton – und der geht gar nicht. 192kbit/s ist unter dem Maximum für den verwendeten MPEG-Layer und ein recht niedriger Wert. Zum Vergleich: Eine Audio-CD kommt auf ca. 1400 kbit/s, eine normale MP3 auf bis zu 320 kbit/s, DTS-HD kann bis zu 25.000 kbit/s mit 8 Kanälen. Es fehlt an Tonvolumen, Details und Qualität. Live-Feeling will bei mir da partout nicht aufkommen, erst Recht nicht wenn ich es mit der Qualität anderer Live-Mitschnitte vergleiche.

Vom originalen Konzert waren offenbar einige etwas enttäuscht, von der DVD kann ich nur sagen: Das Konzert gefällt mir. Die Tracklist ist scharf, die Musiker waren sympathisch und kommen auch genau so rüber, das Spielerische ist fehlerfrei; doch die erwähnten technischen Aspekte gingen mir dann doch gehörig gegen den Strich. Es kann gut sein das manch einer das nicht einmal merkt, jeden HiFi-Fan kann ich jedoch nur warnen. Wer jedoch das Konzert Revue passieren lassen oder sich einfach den Abschluss einer glanzvollen Karriere anschauen wollten – there you go! Wer aber seine Sammlung von RUNNING WILD anfangen oder erweitern will, dem rate ich doch eher zu den gewöhnlichen Audio-CDs.

Tracklist:

01 Intro

02 Port Royal

03 Bad To The Bone

04 Riding The Storm

05 Soulless

06 Prisoner Of Our Time

07 Black Hand Inn

08 Purgatory

09 Battle Of Waterloo

10 Der Kaltverformer

11 Raging Fire

12 Whirlwind

13 Tortuga Bay

14 Branded & Exiled

15 Raise Your Fist

16 Conquistadores

17 Under Jolly Roger

The Final Jolly Roger


Cover - The Final Jolly Roger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 89:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Endspiel

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SILENT DECAY haben sich 2010 nach 17 Jahren Bandgeschichte, mehr als 400 Shows und drei Alben dazu entschlossen, den Laden dichtzumachen. Sie verabschiedeten sich am 31.07.2010 mit einer Show im Münchener Backstage, die sie für ihr Abschiedswerk, die „Endspiel“-DVD filmten. Auf jener DVD findet sich aber nicht nur ein schnöder Konzertmitschnitt, sondern Interviews mit allen Bandmitgliedern und viel weiteres Bonusmaterial, was für gute vier Stunden Unterhaltung reicht. Herzstück ist natürlich die Abschiedsshow, bei der SILENT DECAY noch einmal Vollgas gaben und unter Beweis stellten, wie im professionell sie agierten und wie sehr sie sich zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz der US-Bands entwickelt haben, was es noch unverständlicher macht, dass ihnen der wirkliche Durchbruch nie geglückt ist. Das Bild geht in Ordnung, auch wenn es kein HD ist, und der Sound ist ebenfalls gelungen, wobei auch hier mit Dolby Digital 2.0 vorlieb genommen werden muss. Für einen guten Abend vor dem heimischen Fernseher reicht das aber, zumal es SILENT DECAY gelungen ist, die Energie vor und auf der Bühne einzufangen und so die sehr gute Stimmung auf der letzten Show ever wiederzugeben. Jedes Instrument kommt dank des sehr gut abgemischten Sounds voll zur Geltung, die Songauswahl ist perfekt (alles andere wäre aber auch eine echte Überraschung) und die Light-Show kann sich sehen lassen, auch wenn manchmal zu sehr aufgeblendet wird und einige Musiker so im weißen Licht verschwinden. Aber Scheiß was, wichtig ist, dass sich SILENT DECAY mit dieser DVD ein würdiges Denkmal gesetzt haben, mit der sie alle wichtigen Stationen ihrer Geschichte noch einmal durchlaufen, eine sehr gute Abschiedsshow aufgezeichnet haben und einen sympathischen, ehrlichen Eindruck hinterlassen. Sie werden der deutschen Metal-Szene fehlen.

Endspiel


Cover - Endspiel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 240:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ö-Tour ’88

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Eine schon etwas andere DVD als üblich, serviert uns hier dieser Tage HERBERT GRÖNEMEYER mit den Aufnahmen seiner damaligen "Ö-Tour '88" auf’s Tablett. Anders alleine schon deshalb, weil es sich hier nicht um das heutzutage schon gewohnte „rund-um-Wohlfühlpaket“ in Blue-Ray und High-End-Qualität inklusive dreier zusätzlicher DVD’s mit „Behind the Szene“-Material, 799 überflüssigen Photos sowie fünfstündigen Interviews mit dem Künstler (die sowieso die wenigsten interessieren) handelt, nee hier gibt es „nur“ Herbie pur in vergleichsweise lausiger Qualität.

Diese Filmaufnahmen, gab es ja schon als VHS-Videokassette, sind ohne zusätzliche Ausleuchtung mit vier Kameras entstanden auch die Tonaufnahmen sind ohne Nachkorrekturen im Studio verarbeitet worden – dies bekennt Grönemeyer auch ganz offenherzig im silbernen Bookletzettel. Auch hierbei wird aber leider nicht viel geboten, keine einzige Linernnote mit irgendwelchen kommentierenden Texten, noch nicht mal die Muskernamen, is echt schade. Aber eine Mogelpackung ist es natürlich nicht, man gibt ja offen zu, dass dieses sehr unaufgelöste Megapixel-Werk eine Art von Zeitzeugnis darstellt und nicht dem heutigen Anspruch vieler Soundpuristen entspricht. Diese DVD ist daher wohl nur etwas für hartgesottene Fans des blonden Rohpottbarden oder solche, die damals bei dieser legendären "Ö-Tour 1988" dabei waren. Die olle Videokassette mit diesen Aufnahmen kann man jetzt also getrost in den Fundus geben und sich dieses schöne Zeitdokument nochmals per DVD reinziehen. Der Gig aus der Kölner Sporthalle am 29.06.88 wurde damals relativ spontan aufgezeichnet wobei leider nur die besten Stücke des Konzertes zu einem ca. 60-minütigen, chronologischen Film zusammengeschnitten wurden. Zum Schluß gibt es dann auch noch vier Videoclips zu bewundern.

Der sehr atmosphärische Charakter dieses Konzerts sollte durch keine Retouschen verfälscht werden und dies ist auch zu 100 Prozent gelungen. Der schaukelnde Herbie dabei meist etwas drollig hinter seinem Keyboard verschanzt oder mit Schellenkranzschwung und alle drei Noten mal einen Ton wie auf Platte treffend, aber mit seiner tollen Band im Rücken mischen die Halle ordentlich auf. Da sind tatsächlich u.a. auch zwei starke Gitarristen sowie ein megastarker Saxophonist dabei, die auf dieser Tour alle zusammen eine tolle Liveband ergaben und mit diesem siebten Studiowerk "Ö" den endgültigen Durchbruch schafften.

Wie gesagt professionell ist anders aber dass will diese Scheibe ja auch nicht vermitteln, hier ist Authentizität angesagt und Livefeeling pur, da wackelt manchmal das Bild, ist auch mal grieselig aber die Tonspur paßt meistens und die mächtige Energie die der Sänger und sein famose Band vermitteln, ist einfach klasse. Im Gegensatz zu seinen letzen Studio-Veröffentlichungen kommt hier doch mehr ein echter Rockcharakter durch, die zunehmende Verpoppung seiner Musik ist da noch nicht so anzutreffen. Die Songs versprühen mit diesem tollen Bassmann mitunter ein echtes Funkfeeling, das mich manchmal etwas an SPLIFF erinnert. Die Kameraeinstellungen wechseln übersichtlich, man ist sehr nahe dran am Geschehen – eine grausige Bühnendeko, die Klamotten der Band sowie auch der Zuschauer sind herrliche 80er Jahre in Reinkultur. Wenn die Band dann den Hammersong „Tanzen" loslässt gibt es kein Halten mehr, der Track ist dermaßen intensiv und mitreißend, um Längen besser als auf Pladde.

Die Texte von G. waren damals auch noch nicht ganz so „kryptisch“ (oder hat jemand den Sinn hinter „Schiffsverkehr“ verstanden?), klar Konsonanten hat er auch damals schon verschluckt und etwas genuschelt aber dafür lieben ihn ja seine Fans. Die Mischung der Titel ist klasse, denn sie stammen mit aus mit dem Besten was er je aufgenommen hat nämlich aus den Werken "Bochum", "Sprünge" und "Ö“. Kracher wie „Alkohol“, „Männer“, "Vollmond" oder "Was soll dass“ sind dabei aber auch Balladen wie „Halt mich" und natürlich „Flugzeuge in meinem Bauch“ (gibt es auch in Englisch bei den Videos) sind dabei und es leuchten die Wunderkerzen (ja früher gab es noch keine Handys) – diese Songs sind allesamt große Hits bis heute.

Für alle die den jungen Grönemeyer mit langen Haaren jenseits aller Hochglanzpakete, die es mittlerweile auch von ihm gibt, sehen wollen dürfen hier gerne zuschlagen – für Technikfreaks und Pixelfetischisten gilt Finger weg. Für alle anderen gibt es eine zeitlose DVD mit sehr viel Charme.

Ö-Tour ’88


Cover - Ö-Tour ’88 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 84:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Lemmy - The Movie

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„49% Motherf**ker, 51% Son Of A Bitch“ lautet der Untertitel zu „Lemmy – The Movie“. Das diese „Würdigung“ nicht aus der Luft gegriffen ist wird in vielen der dann folgenden Interviews und Aufnahmen des von den Regisseuren Greg Olliver und Wes Orshoski inszenierten Films deutlich. Lemmy Kilmister, am 24. Dezember 1945 in Stoke-on-Trent, England geboren gilt als eines der Urgestein der harten Rockmusik. Von vielen als Urvater des Metal beschrieben lautet sein Credo „We’re Motörhead. And we play Rock’n’Roll”.

Der Mann kann sich noch an die Zeiten vor dem Rock’n’Roll erinnern; sah die BEATLES als sie noch Unbekannt waren und war Roadie für JIMI HENDRIX. Seine erste Veröffentlichung hatte er mit THE ROCKING VICARS, denen aber der Ehrgeiz fehlte – 1967 ging LEMMY nach London. 1971 verschlug es ihn zu HAWKWIND mit denen LEMMY erste Erfolge erreichte – die von ihm eingesungene Single „Silver Machine“ schaffte es bis auf Platz 2 der Charts. Trotzdem wurde LEMMY später gnadenlos gefeuert; die Geschichte wird auf „Lemmy – The Movie“ von beiden Seiten erzählt. Danach wollte er eine Band namens BASTARDS gründen – raus kam ein waschechter Bastard, Jahrgang 1975 – MOTÖRHEAD. Der Rest ist Geschichte. All jenes über die lauteste, schnellste und hässlichste Band der End-Siebziger wird in den ca. 105 Minuten angerissen und bis ins Heute fortgeschrieben. Und das LEMMY trotz seiner Bedeutung für die Szene und der Verehrung die ihm von Fans und Kollegen entgegengebracht wird, immer noch ein durch und durch bescheidener Zeitgenosse geblieben ist, wird schon in den ersten Minuten deutlich. Da kommt selbst seine Vorliebe für extravagante, handgefertigte (und sicher nicht gerade billige) Boots als netter Spleen rüber.

Auf „Lemmy – The Movie“ kommen dabei u.a. die Mitglieder von METALLICA (samt kultigen Geburtstagsständchen zu Lemmy’s 50. Geburtstag) sowie Dave Grohl, Slash, Alice Cooper, Marky Ramone, Mick Jones, Joan Jett, Dee Snider, Billy Bob Thornton, Johnny Knoxville, Steve Vai zu Wort; und auch Kollege OZZY OSBOURNE für dessen Erfolgsalbum „No More Tears“ er vier Songs schrieb (darunter das unter die Haut gehende „Mama, I’, Coming Home“) darf seinen Senf dazugeben. LEMMY wird mit seinen Vorlieben und Lastern, und an seinen liebsten Plätzen gezeigt: Spielautomaten, Whiskey und Zigaretten; Las Vegas, Los Angeles, das Rainbow (seine Stammkneipe) und zu Hause (gemütliches zwischen Müllhalde und Museum). Sehr aufschlussreich auch die Unterhaltung mit einem seiner beiden Söhne, seine Ansichten zu Drogen, Alkohol und Frauen; der zum „schießen“ komische Rückblick in die 60er, seine eigenen Art den Bass zu spielen und sein Selbstverständnis als Frauenversteher. LEMMY ist mit 65 wahrscheinlich besser drauf wie das Gros der heutigen harten Bands. Ach ja, und zum sich nicht verbiegen lassen gehört auch, dass er weiterhin seinen ureigenen westenglischen Slang pflegt. Selbst im englischen Original sind immer wieder Aussagen des Mr. Kilmister mit englischen Untertitel versehen. LEMMY pur sozusagen. Dies alles kennzeichnet einen Lebensstil, eine Einstellung, zu welcher der bekennende MOTÖRHEAD-Fan Lars Ulrich von METALLICA sagte: „Lemmy sollte ein Verb sein“. Das der Herr darüber hinaus ein Faible für (anspruchsvolle) Country Musik und Rockabilly hat (man nehme nur sein Mitwirken bei der Combo THE HEAD CAT) und die BEATLES immer noch als die größte Band der Welt ansieht steht für seine Offenheit, wie LEMMY selbst für größtmöglichste Authentizität im schnelllebigen Rock’n’Roll Zirkus steht. Etwas, was der ganze Szene gut tut.

Dazu gibt es noch ein paar fast komplett ausgespielte Tracks: „Damage Case“ Live zusammen mit METALLICA, „Rock It“ mit tollen Impressionen des Protagonisten LEMMY und natürlich „Ace Of Spades“ (ein mal Live Open Air in Berlin, einmal Live in Russland als Abspann).



Die Bonus-DVD enthält fast 200 Minuten Material, startend mit einem ca. 25-minütigen Livemitschnitt eines Open Air Auftritts in Berlin. Ansonsten wird auf der DVD das komplette Material der Aufnahmen zu „Lemmy“ verbraten. Szenen, Interviews, usw. aus dem Hauptfilm werden hier ausführlicher, fast ungeschnitten gezeigt. Das erzeugt zwar Dubletten, macht aber trotzdem unheimlich Spaß und bringt weitere Highlights und Kuriositäten zu Tage. Eine wahre Fundgrube für den LEMMY und MOTÖRHEAD Maniac. Kommt zwar alles in englisch, nur der Hauptfilm enthält deutsche Untertitel, aber ganz klar - klasse Hommage an den Godfather des Heavy Metal!

Lemmy - The Movie


Cover - Lemmy - The Movie Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks:
Länge: 300:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live Death Doom

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Wer ASPHYX die Saison mal live gesehen hat – und die Möglichkeit besteht ja beinahe im Überfluss – der ist jedes´mal selig grinsend von dannen gezogen, wenn die Holländer ihren Auftritt beendet haben. Van Drunen und Co. stehen für authentischen old-school-Death-Metal, für sympatisches Auftreten, für packende Live-Auftritte – im Grunde für alles das, was eine gute Band ausmacht. Und so ist es kein Wunder, dass ASPHYX mit dieser DVD ebensolche Qualität vorlegen. Die drei Kapitel (Live: Live-Auftritt 2009 anlässlich der Release-Show im Essener Turock; ca 90 Minuten); Death: Hordes-Of-Disgust-Bio, ca. 60 Minuten; Doom: Live-Bootlegs, knapp 50 Minuten) überzeugen über alle Maßen. Live stimmt die Songsauswahl und der Swanö-Sound, während die Schnitte wie heutzutage üblich ein wenig hektisch daherkommen. Dennoch transportiert der Mitschnitt der brutalen, rauen Weg der Band nahezu perfekt, zumal der von Drunen in seiner einmalig witzigen Art Charisma übers Turok ausschüttet wie Frau Holle derzeit ihre Betten über der Republik. Während überall Stagediver durchs Bild fliegen, wenden wir uns dem zweiten Tel der DVD zu: Nette Interviews, interessante Locations, Ex-Mitglieder, alles tutti, genau wie die prima Underground-Mitschnitte von 1990 bis heute in Teil drei. Cool. Wie die Band. Eben ASPHYX.


Songs vom Konzert im Turock:


1. Intro / Quest For Absurdity (0:52)


2. Vermin (4:39)


3. Scorbutics (5:40)


4. MS Bismarck(5:56)


5. Bloodswamp (5:10)


6. Death The Brutal Way (5:05)


7. The Sickening Dwell (5:53)


8. Asphyx II (They Died As They Marched) (7:24)


9. Abomination Echoes (4:07)


10. Eisenbahnmörser (6:26)


11. The Krusher (7:07)


12. Riflegun Redeemer (6:20)


13. Asphyx (Forgotten War) (9:59)


14. Wasteland Of Terror (3:25)


15. The Rack (12:21)


16. Cape Horn (7:56)


17. Last One On Earth (8:37)


18. Rite Of Shades (4:16)


19. Pages In Blood (5:13)


Live Death Doom


Cover - Live Death Doom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 47
Länge: 226:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Get Your Buzz On Live

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Der Name ist zwar immer noch leicht bescheuert aber man hat sich daran gewöhnt, es ist natürlich von CHICKENFOOT die Rede. Diese All-Star Band um die ex-VAN HALEN Mitglieder Michael Anthony (Rhythmus Gitarre), Sammy Hagar (Vocals), Gitarrenvirtuose und Technikfreak Joe Satriani und RED HOT CHILI PEPPERS Felldrescher Chad Smith hat letzten Sommer mit ihrem klasse Debüt für mich das Hardrockalbum des Jahres abgeliefert. Das Album schlug ein wie ein Bombe, erhielt zu recht beste Kritiken, danach ging es auch gleich auf Tour und jetzt gibt es schon die DVD eines Gigs vom 23. September 2009 im Doge Theater in Phoenix. Passend tituliert mit "Get Your Buzz On - Live" hier sind sämtlichen Titel (teilweise ein längeren Versionen) des Albums sowie zwei Bonustracks und eine höchst unterhaltsame Doku u.a. mit recht witzigen Interviews enthalten.

Bereits der Anfang des Konzertes mit der Teammäßigen Einstimmung im Kreis (wie dies Fußballmannschaften manchmal machen), hinter Bühne zeigt die Musiker vereint mit ihren Roadies und dem Beschwörungsgusto von Sammy Hagar zeigen eindeutig hier ist eine echte Band am Start und keine Zweckgemeinschaft für’s große Kohlescheffeln.

Der Opener mit dem etwas zu lahmen "Avenida Revolution" ist zwar nicht ganz optimal aber mit dem klasse Rockkracher „Sexy Little Thing“ sowie dem etwas sleazigen sowie an AEROSMITH angelegten "Soap On A Rope" ist die Rock’n’Roll Maschinerie so richtig in Fahrt. Diese teilweise auch schon etwas älteren Herren zeigen locker und lässig einen vermeintlich oldschooligen Rockstil wieder neu zu beleben und mit frischem Leben zu versehen. Vor allem groovt die Mucke so richtig fett ohne Ende, bietet Livespielfreude pur und macht einfach Laune. Da lassen es Anthony und Smith einfach mal wo richtig krachen. Die Musik ist eine Mischung aus Stadionrock a la VAN HALEN, dem typischen Partyfeeling von Hagars Solowerken sowie anspruchsvollem Hardrock der Sonderklasse hervorgezaubert natürlich von Gitarrist Joe Satriani. Live darf er natürlich noch mehr Solis spielen und den ein oder anderen Schlenker mehr machen. Die Basslines sind groovy, fett man hört wunderbar die Detailläufe, Satriani ist klasse drauf der Sound ist echt klasse, kaum zu glauben, dass dies alles live sein soll.

Genauso überzeugend auch die tolle Bildqualität dieser DVD schöne Schnitte, ein extrem gut ausgeleuchtete Lightshow in viel weiß und blau gehalten. Ansonsten gibt es keinen kein großer optischer Schnickschnack mit viel Bühnengedöns, simples Schlagzeug nur ein extravaganter roter Mikrophonständer fällt etwas auf. Alles paßt perfekt zusammen, coole Kamerafahrten auch die Atmosphäre wird schön eingefangen alles kommt absolut professionell und trotzdem authentisch rüber.

Das Publikum ist ebenfalls gut dabei, Sammy Hagar ist echt stimmlich gut drauf, unterhält gut mit kleinen Ansagen und die Backingvocals passen auch stets perfekt, vom Zusammenspiel braucht man nicht zu reden, die Band agiert als spiele man schon zwanzig Jahre zusammen. Bestes Beispiel ist das Groovemonster „Down The Drain“, da drückt und wummert sich die Rhythmusabteilung geradezu mitreißend aus den Boxen.

Im Zugabenteil gibt es etwas von MONTROSE (Hagars erster Band) und zwar deren Hit "Bad Motor Scooter" mit querliegender Gitarre schräg solierend zu Beginn mit Meister Sammy und dann ffolgt der THE WHO-Klassiker "My Generation" in einer klasse Version. Ganz zum passenden Schluss und 95 Minuten Konzertdauer wird, wie es sich gehört, virtuos das Schlagzeug etwas zerlegt, die Nationalhymne mal eben noch angestimmt und sich artig bei der Zuschauermeute bedankt. Geiles Konzert.

Bleibt nur zu sagen – Jungs macht schnell die nächste Scheibe fertig!

Get Your Buzz On Live


Cover - Get Your Buzz On Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 145:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

One Night Live

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Über AXEL RUDI PELL und seiner Vorliebe für ausladenden Melodic Hard Rock gemischt mit flotten Bangern braucht man kein Wort mehr zu verlieren. Demzufolge müßte der Inhalt der DVD „One Night Live” an sich jedwedem Mitglied der Zielgruppe geläufig sein. Weniger episch dagegen die Aufmachung der DVD – mit gerade 85 Minuten Spielzeit und ohne Extras scheint die Überbrückung zu dem in Kürze erscheinenden neuen Studiowerk „The Crest“ auf die schnelle Kasse abzuzielen. Schade eigentlich. Denn der am 31. Juli 2009 beim Rock of Ages–Festival (Rottenburg/Seebronn) aufgenommene Liveauftritt präsentiert AXEL RUDI PELL und seine Mannen (Johnny Gioeli – Vocals, Ferdy Doernberg – Keyboards, Volker Krawczak – Bass und Mike Terrana – Drums) gewohnt stark. Vom starken und in die vollen gehenden Opener „Tear Down The Walls“ über das tolle epische Medley („The Masquerade Ball/Casbah/Tales Of The Crown”) bis zum fetten Finale mit „Fool Fool/Eternal Prisoner” erhält man genau das, wofür Mr. PELL auch steht. Das typische Terrana-Drum-Solo, gewaltiger Sound, gelungen ruhige Kameraführung mit Sinn für Details inklusive. Die DVD kommt im Bildformat 16:9 und soundmäßig in Dolby Digital 5.1 und 2.0 daher und steht zumindest mit Low-Price im Regal – trotzdem dürfte „One Night Live” wohl eher etwas für die Die-Hard-Fans des Gitarristen sein.



DVD:

01 Tear Down The Walls

02 Strong As A Rock

03 Medley: The Masquerade Ball/Casbah/Tales Of The Crown

04 Drum Solo

05 Rock The Nation

06 The Temple Of The King

07 Mystica

08 Fool Fool/Eternal Prisoner

One Night Live


Cover - One Night Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 85:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live In England

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Eine DVD in der Vita gehört heutzutage wohl für jede einigermaßen erfolgreiche Kapelle einfach dazu. So auch bei den Ludwigshafenern Prog Space Rockern von ARILYN und außerdem war es nach zehn Jahren Bandbestehen sowie drei durchweg sehr gut bis guten Studioalben mal Zeit die Archive zu sichten. Die Fans wird dieses kleine filmische „Geschenk“ sicher freuen, wenn auch die etwas spartanische Aufmachung bzw. Ausführung (es gibt noch nicht mal ein Booklet!) nicht dem heutigen Standart entsprechen.

Dass als Titel „Live in England“ gewählt wurde bzw. hier Aufnahmen von der Insel genommen wurden liegt u.a. wohl daran, dass die Band im Ausland tatsächlich schon etwas bekannter ist und dadurch auch etwas größere Wertschätzung erfährt, als in der deutschen Heimat. Ja, ja die alte Geschichte kennt man ja schon, der Prophet der im eigenen Land (bisher) nicht so viel gilt. Die dortige Classic Rock Society hatte das Quartett bereits mehrfach u.a. für das Vorprogramm von IQ oder SPOCK’S BEARD für Groß Britannien gebucht. Die DVD enthält in der Hauptsache ein Livekonzert vom Rotherham Rocks Festival aus 2005, einen Livetrack dieses Festivals nur ein Jahr („Rescue Me“ ein geiler Song aber in einer zu dumpfen Aufnahme“), eine ganz witzige Dia-Bildergalerie sowie ebenfalls recht lustige Backstagefilme sowie Aufnahmen vom Tourleben, ein „Making Of“ des dritten und meiner Meinung nach aber etwas schwächeren Werkes (als die beiden sehr starken Vorgängeralben) „Alter Ego“.

Die Liveaufnahmen sind kameratechnisch mit mehreren Perspektiven aufgenommen ganz solide gemacht, der Sound ist auch ganz o.k. es gibt aber nur einen normalen Stereo-Ton und ein 4:3-Bild ohne Schnickschnack. Die Beleuchtung ist allerdings sehr spartanisch viel zu hell, sehr viel wildes Geblinke mit viel Rotstich und bunter Discobeleuchtung. Die Band ist aber musikalisch gut drauf, es wird auch immer wieder mal mit dem Publikum kommuniziert, der Tastenmann geht auch mal ganz gut ab mit seinem Umhängeteil. Rein äußerlich in eher schlichtem Outfit bieten ARILYN auch bewegungstechnisch eher verhalten, einzig Gitarrist Kaletta mit seiner 70er Jahr Langhaarpracht sticht da etwas heraus.

Die Liveaufnahmen beinhalten hauptsächlich Songs des damals aktuellen zweiten Albums „Virtual Reality“ (fünf Tracks) sowie „Far Away“ vom Debüt. Stilistisch sind die Herren mit einer gelungenen Bandbreite von leichten Artrockansätzen über Melodic Rock bis hin zu richtig (Neo) progigen Geschichten unterwegs. Der Sound klingt aber stets frisch, mit neuen Ideen und keinesfalls altbacken. Die recht wandlungsfähige Röhre von Sänger & Bassist Christian Külbs paßt bestens zu den verschiedenen Klangfarben der Songs. Die ausdrucksstarken Keyboards sind stets präsent, bieten aber nicht nur standardspacige Sounds, die Drums sind groovy und schön treibend und auch die Gitarrenarbeit von Jürgen Kaletta mit diesen fetten Licks und tollen Solos kommt live solide rüber. Das Publikum geht für diese Art Musik auch ganz gut mit.
Bei "Backstage Insanity" sowie "On The Road With The Boys" werden als Untertitel die englische Übersetzung eingeblendet, dies könnte für alle jenseits des Weißwurstäquators durchaus eine Erleichterung darstellen, denn der Kurpfälzer Dialekt der Herren ist sicher nicht immer so ganz verständlich.

Es gibt auch einen Auftritt aus dem deutschen TV (RNF) mit dme starken "New World" zu sehen, na ja das Playback mit Billigkulisse hat eher was von Frühstücksfernsehen. Insgesamt ist “Live In England“ aber noch ne ganz nette DVD geworden zwar sicher kein „must have“ aber solide Unterhaltung. Ich empfehle aber zum Kennenlernen lieber die ersten beiden Studio-CD’s für den Plattenmerkzettel.

Live In England


Cover - Live In England Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 75:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live At Rockpalast

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Schlappe 31 Jahre haben die Aufnahmen dieser DVD von MEAT LOAF „Live At Rockpalast“ schon hinter sich und man sieht und hört die Zeit mit jeder Sekunde. Trotzdem ist diese Sache äußerst unterhaltsam geworden. Dies liegt zunächst in erster Linie am kultigen Hauptprotagonisten selbst, hier mit schickem rüschen Hemd, formschönen Hosenträgern sowie meist ein rotes Tuch (dass er ja für viele seiner Kritiker nach wie vor darstellt) bedeutungsschwanger schwenkend, aber auch an der technischen „Qualität“ der Aufnahmen, die soundlich gerade noch so gehen. Was die recht konfuse Lichtshow betrifft, die ist natürlich dunkelste siebziger Jahre Niveau mit viel Rotstich, viel unausgeleuchteter Raum – halt so ne Art Discobeleuchtung mit allen gängigen Farbschemen. Trotz aller dieser kleinen „Beeinträchtigungen“ dieses ca. 90-minütigen Konzertmitschnittes aus der Offenbacher Stadthalle vom Juni 1978 – die DVD hat einfach dieses gewisse Etwas und stellt ein absolutes cooles Musikzeitdokument dar.

Inhaltlich geht es natürlich um Meat Loafs legendärstes Werk "Bat Out Of Hell“, es kam im Oktober 1977 raus und wurde bis heute weltweit ca. 40 Millionen Mal verkauft. Das ist Pomprock pur mit viel Theatralik und leichtem Pathos, das Songwriting ist fast schon musicalartig aber mit wirklich schönen Melodien und trotzdem noch Rockriffs.
Wie gesagt hier geht es nicht um ein technisches Referenzwerk oder gar Perfektion von Bild und Sound in Sachen DVD, wie das heutzutage vielfach erwartet wird. Nein, hier spielen Authentizität sowie das Durchleben und präsentieren von Musik und diesen Eindruck verströmt dieser Silberling fast zu jeder Sekunde. Zu verdanken haben wir dieses Livedokument der „WDR-Rockpalast"-Reihe für diese Fernsehsendung wurde das Material damals nämlich ursprünglich mal aufgenommen. Ähnlich wie zuletzt aus dieser Serie als man u.a. die sehenswerten BAP Konzerte aus den Anfangstagen bewundern konnte, besitzen diese Aufnahmen rein neben der Musik ein tolles dokumentarisches Flair und so ne Art Zeitreise.

Tja und Fleischklops Meat Loaf gibt auf der Bühne das erwartete „Tier“ was man auch heute noch von ihm kennt, durchgeknallt war er schon immer ein bisschen - damals war dies natürlich noch völlig neu. Der Texaner agiert dabei dank seiner Fülle zwar wie auch heute ähnlich hüftsteif, dennoch relativ dynamisch aber halt etwas eckiger, kantiger und auch etwas frischer als etwa bei seinen aktuellen Konzerten. Dies war sein erster Gig in Deutschland, äußerlich wie gesagt noch etwas beleibter stand er damals wohl auf seinem (ersten) künstlerischen und gesanglichen Höhepunkt, trotz auch einiger schiefer Töne. Der Schweiß fließt in Strömen, die Langhaarfrisur klebt das ist Rock pur und auch die Aufführung ist nicht nur ein einfaches Rockkonzert, sondern eine richtige Show mit Erzählzwischenstellen von u.a. dem Komponisten des Albums Jim Steinman der am Klavier sitzend, stehts die musikalischen Zügel in der Hand hält. Es wird mit einfachen Mitteln und ohne große sonstigen Effekte eine Story erzählt.

Alle Songs (bis auf zwei) des Albums wie die Titelnummer "Bat Out Of Hell", "Paradise By The Dashboard Light", "You Took The Words Right Out Of My Mouth" und "Two Out Of Three Ain't Bad" sind verteten, außerdem sind noch zwei Coverversionen "Johnny B Goode" (CHUCK BERRY) und "River Deep, Mountain High" dabei.

Die Rest-Band ist ebenfalls sehr gut drauf, darf manchmal recht freizügig improvisieren oder sich instrumental ausleben wie etwas beim etwas zu langen „Bolero“-Opener. Die beiden Brüder Kulick, Bob und sein drei Jahre jüngerer Bruder Bruce (war später bei KISS), geben an den Gitarren ebenfalls eine coole Show. Meat Loaf kommt hier sein schauspielerisches Talent natürlich bestens zu gute, er kämpft und leidet sich quasi durchs seine Songs mit vielen dramatischen Gesten. Insbesondere die intensiven Duette mit Sängerin Karla De Vito u.a. bei "Paradise By The Dashboard Light" sowie dem TINA TURNER Kracher "River Deep, Mountain High" sind klasse und bieten ekstatische Momente nicht knisternde Erotik Marke 70er Jahre noch ohne jedes Silikon sowie „Ich zeig gleich alles“-Ambiente unserer heutigen Zeit.

Am Ende der DVD ist noch ein witziges Interview mit Jim und Meat zu sehen, beide wirken sehr sympathisch und natürlich, der Sänger gibt dabei auch ehrlich zu in Punkto Songwriting nichts drauf zu haben. Außer ein paar nette Rockpalast Linernotes gibt es zwar keine Extras aber die Scheibe ist auch recht günstig zu haben.

Für alle Nostalgiker ist diese gelungene Liverumsetzung eines genialen Albums natürlich ein absolute Pflichtveranstaltung.

Live At Rockpalast


Cover - Live At Rockpalast Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 91:12 ()
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