Review: Live At Wolf Trap
Die DOOBIE BROTHERS sind nun auch schon seit Ende der 60er-Jahre unterwegs, starteten zeitgemäß als Blues Rock Band mit Country-Einflüssen und hatten ihre kommerziell sehr erfolgreiche Hochphase in den 70er als man den eigenen Signatursound kreierte – Boogie Rock mit Keyboards, Motown-Sound, jazzigen Passagen und Soul. Die Folge waren Hits wie „Black Water“, „Takin’ It To the Streets“, „Rockin’ Down The Highway“ sowie natürlich „Long Train Runnin’“ und „Listen To the Music“. THE DOOBIE BROTHERS waren vor allem in den Staaten eine große Nummer. Musikalische Differenzen (Hard Rock vs Mainstream) führte 1982 zum Split. Seit 1987 ist man wieder unterwegs, veröffentlichte noch gelegentlich Alben, welche aber vor allem für die Fans der Band von Interesse waren.
Die vorliegende DVD zeigt eine am 25. Juli 2004 im Wolf Trap Nationalpark in Virginia in HD-Qualität mitgeschnittene Show in 16:9 HD-Qualität und fettem Sound (DTS Surround Sound, Dolby Digital 5.1, Dolby Digital Stereo). Diese Veröffentlichung gab es zwar schon mal in 2004 auf DVD, ist jetzt aber überarbeitet auch auf BluRay zu haben. Als Bonusmaterial gibt es die drei Livestücke „Dangerous“, „Takin’ It To The Streets“ und „Without You“ und zwei nette Features; „Back Stage Pass“, 30 Minuten Interviews (Untertitel: Englisch, Französisch, Spanisch) sowie knapp 7 Minuten skurrilles und Nettes wie die band mit ihren Kids auf der Bühne.
Die 2-stündige Show zeigt die in Ehren gealterten DOOBIE’s (mit 2 Schlagzeugern und Percussion im Back) als professionelles Ensemble dass sichtlich Spaß hat und mit „Rockin’ Down The Highway“ und „Jesus Is Just Alright“ recht flott und bluesorientiert einsteigt. Stimme und der mehrstimmige Sänger Tom Johnson und die mehrstimmigen Passagen sind auch nach über 40 Jahren unverkennbar. Im Mittelteil wird es dann stark akustisch, mit 60er- und Southern-Flair sowie den einen oder anderen jazzigen Ausflug, inklusive viel Saxophone und Bläser; der Auftritt gerät dabei recht ruhig (was dem durchaus reiferen Publikum entgegen kommt). Das letzte Viertel gehört dann wieder dem Motown-Rock, was mit „Take Me In Your Arms“ startet und vielumjubelt mit „Black Water“, „China Grove“, „Without You“ und „Listen To The Music“ endet. Für Nostalgiker und Fans.
1) Rockin’ Down The Highway
2) Jesus Is Just Alright
3) Dangerous
4) Another Park, Another Sunday
5) People Gotta Love Again
6) Spirit
7) Steamer Lane (instrumental)
8) South City Midnight Lady
9) Snake Man
10) Nobody
11) Five Corners
12) Rainy Day Crossroad Blues
13) Clear As The Driven Snow
14) Neal’s Fandango
15) Takin’ It To the Streets
16) Don’t Start Me Talkin’
17) Take Me In Your Arms
18) Little Bitty Pretty One
19) Black Water
20) Long Train Runnin’
21) China Grove
22) Without You
23) Listen To the Music
Live At Wolf Trap
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
23
Länge:
166:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: One Mile High … Live
GARBAGE waren in den 90er im Alternative Rock ein recht große Hausnummer und hatten mit ersten beiden Alben („Garbage“, 1995 und „Version 2.0“, 1998) reichlich Erfolg und Singlehits („Stupid Girl“, „Only Happy When It Rains“, „Queer“ und „Milk“ sowie „Push It“, „I Think I'm Paranoid“ und „The Trick Is To Keep Breathing“). Mit den nächsten beiden Alben konnte man an den Erfolg nicht anknüpfen, wurde auch etwas gitarrenlastiger und tendierte gen Mainstrean; so verlor man auch etwas die Basis in Form der Indie-Gemeinde. Mit ihrem neuen Album „Not Your Kind Of People“ änderte sich das zwar nicht Grundlegend, aber es gab GARBAGE nun wieder Live zu sehen. Vorliegende DVD/BluRay enthält eine komplette Show der Band, aufgezeichnet am 06. Oktober 2012 im Ogden Theatre in Denver/Colorado (in Clubatmosphäre). „One Mile High … Live“ enthält die Hits der ersten Alben und gute Songs der letzten Veröffentlichung die vom deutlich aus den 90er stammenden Publikum dankbar aufgenommen werden. Der etwas über 90-minütige Auftritt wird aber vor allem von Frontfrau Shirley Manson geprägt, Aushängeschild der Band und in den 90er eine Ikone mit Vamp-Status; Charisma und Ausstrahlungskraft sind trotz hochgestecktem Rotschopf weiter da – anmutig sanft, katzenhaft bis rockend scheint Fr. Manson noch oben auf, auch wenn die Stimme mit Jahrgang 1966 nicht mehr alles mit macht. Die Schottin und ihre US-amerikanischen Kollegen legen einen sichtbar routinierten Set hin, der nur leider etwas Einfallslos eingefangen wurde. Obwohl ich es zu schätzen weis, dass man mal länger auf einem Musiker verweilt, sind die Kameraeinstellungen doch sehr starr und kriegen so die Dynamik der Show nicht zu fassen. Musikalisch ist das was die Gitarristen Steve Marker und Duke Erikson, Schlagzeuger Butch Vig und Bassist Eric Avery bringen für eine Liveshow schon fast zu perfekt, zu clean. Der Sound (Dolby Digital 2.0, Dolby Digital 5.1, DTS 5.1) kommt gut rüber, das Bild ist (wie die Show wohl auch war) trotz vielen Hintergrundprojektionen eher dunkel gehalten.
Als Bonus gibt es ca. 30 Minuten Warm machen für die Show und Infos zu den fünf gespielten Songs aus dem neuen Album sowie die Musikvideos zu „Big Bright World” und „Blood For Poppies”. Fans der Band sollten das mitnehmen.
1. Automatic systematic habit
2. I think I'm paranoid
3. Shut your mouth
4. Why do you love me
5. Queer
6. Stupid girl
7. Hammering in my head
8. Control
9. #1 Crush
10. Cherry lips (Go baby go!)
11. Big bright world
12. Blood for poppies
13. Special
14. Milk
15. Battle in me
16. Push it
17. Only happy when it rains
18. Supervixen
19. The trick is to keep breathing
20. Vow
21. Time will destroy everything (Credits)
Bonus
22. Pre-show warm up
23. Automatic systematic habit
24. Battle in me
25. Big bright world
26. Blood for poppies
27. Control
28. Big bright world (Music Video)
29. Blood for poppies (Music Video)
One Mile High … Live
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
21
Länge:
116:0 ()
Label:
Vertrieb:
Knapp ein Jahr ist es her. Da waren die Altvorderen von JUDAS PRIEST auf ihrer angekündigten „Abschiedstournee“ im altehrwürdigen Londoner Hammersmith Apollo zu Gast. (Das mit dem Abschied wurde ja mittlerweile schon etwas relativiert.) Am 26. Mai 2012 gaben die Herren Rob Halford (vocals), Glenn Tipton und Richie Faulkner (guitars), Ian Hill (bass) und Scott Travis (drums) das Abschlusskonzert ihrer „Epitaph World Tour“. Passend zum 40. Bandjubiläum gibt es jetzt dazu eine fette DVD/BluRay (mit geilen Cover) unter dem Titel „Epitaph“.
Den Anspruch mindesten ein Stück aus jedem ihrer 14 regulären Alben (veröffentlicht zwischen 1974 und 2008) zum Besten zu geben erfüllten JUDAS PRIEST auch an diesem Abend (siehe Setlist unten). Was dann zu einem 2 ½-stündigen Auftritt wurde, flankiert von einer exorbitanten Bühne, großer Lightshow, Laser und diversen Pyros (PRIEST halt). Aber natürlich darf man Anno 2013 nicht die energetische Performance erwarten, welche JUDAS PRIEST Anfang der 80er boten (ich sage nur „Screaming For Vengeance“ 1982) oder HALFORD zu „Painkiller“-Zeiten (1990) – diese Messlatte ist (viel) zu hoch. Aber das hier ist auch kein Altherrenabend, um nostalgisch dem Ende entgegenzugehen. Irgendwo dazwischen liegt denn die Wahrheit, die auf der Bühne des Hammersmith Apollo (und damit auf der DVD) zu Tage kommt. JUDAS PRIEST waren Metal-Götter, ihre Songs sind unsterbliche-Klassiker, selbst die 2013 wieder mal gespielten weniger bekannten Tracks lassen einen niederknien („Starbreaker“, „Never Satiesfied“, „Blood Red Skies“). Musikalisch haben sie es immer noch drauf, große Gestik inklusive; „Diamonds And Rust“, „Beyond The Realms Of Death“, „The Green Manalishi (With The Two-Pronged Crown)“ – ganz großes Kino. „Breaking The Law“ komplett vom Publikun intoniert – Gänsehaut. „Painkiller“ - Rob Halford singt halt doch nicht mehr wie ein junger Gott, „Painkiller, „Night Crawler“ klingen anders. Ist so! Basta! Wir sind auch nicht jünger geworden. Er macht‘s Beste draus. Und aus bekannten Gründen ist der auch der Teleprompter ein Muss. Die Show kann das nicht alles ersetzen. Aber seine sympathischen Ansagen und ungewöhnlich viel Interaktion mit dem Publikum macht vieles Wett. Der „Neue“ an der Gitarre (wir erinnern uns K.K. ist raus) macht seine Sache ungemein gut und tut dem doch etwas starren Acting der Kollegen gut. Also sie können es noch immer. Auf „Epitaph“ wird dies deutlich. Wenn das der Maßstab ist, dann sollte man eine der letzten Gelegenheiten die „Metal Gods“ Live zu sehen nutzen.
Anmerkung – irgendwelche Boni oder Features sind nicht enthalten.
Setlist:
1. Battle Hymn (L)
2. Rapid Fire (F)
3. Metal Gods (F)
4. Heading Out To The Highway (G)
5. Judas Rising (M)
6. Starbreaker (C)
7. Victim Of Changes (B)
8. Never Satisfied (A)
9. Diamonds And Rust (C)
10. Prophecy (N)
11. Night Crawler (L)
12. Turbo Lover (J)
13. Beyond The Realms Of Death (D)
14. The Sentinel (I)
15. Blood Red Skies (K)
16. The Green Manalishi (With The Two-Pronged Crown) (E)
17. Breaking The Law (F)
18. Painkiller (L)
19. The Hellion (H)
20. Electric Eye (H)
21. Hell Bent For Leather (E)
22. You’ve Got Another Thing Coming (H)
23. Living After Midnight (F)
Album Index
A – von „Rocka Rolla“ (ursprünglich 1974 auf Gull Records veröffentlicht)
B – von „Sad Wings Of Destiny“ (ursprünglich 1976 auf Gull Records veröffentlicht)
C – von „Sin After Sin“ (ursprünglich 1977 auf Columbia Records veröffentlicht)
D – von „Stained Class“ (ursprünglich 1978 auf Columbia veröffentlicht)
E – von „Hell Bent For Leather“ (ursprünglich 1979 auf Columbia veröffentlicht/aka „Killing Machine“)
F – von „British Steel“ (ursprünglich 1980 auf Columbia veröffentlicht)
G – von „Point Of Entry“ (ursprünglich 1981 auf Columbia veröffentlicht)
H – von „Screaming For Vengeance“ (ursprünglich 1982 auf Columbia veröffentlicht)
I – von „Defenders Of the Faith“ (ursprünglich 1984 auf Columbia veröffentlicht)
J – von „Turbo“ (ursprünglich 1986 auf Columbia veröffentlicht)
K – von „Ram It Down“ (ursprünglich 1988 auf Columbia veröffentlicht)
L – von „Painkiller“ (ursprünglich 1990 auf Columbia veröffentlicht)
M – von „Angel Of Retribution“ (ursprünglich 2005 auf Epic Records veröffentlicht)
N – von „Nostradamus“ (ursprünglich 2008 auf Epic veröffentlicht)
Epitaph
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
23
Länge:
142:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986
DIO – „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986“ – ist ein unverzichtbares Zeitdokument des Heavy Metal. Ja, ich gebe es zu. Ich bin ein Kind der 80er und demzufolge ist dass, was bereits beim Opener „King Of Rock And Roll“ an Atmosphäre sicht- und hörbar wird m.E. nach essentiell für die Entwicklung des Metal und des Hard Rock. Die am 17. Juni 1986 in Philadelphia (Spectrum) aufgezeichnete Show zeigt DIO in seiner Hochphase. Die „Sacred Heart“-Tour (erstmals mit Gitarrist Craig Goldy) glänzte nicht nur mit einem überragenden Ronnie James DIO am Mikro, sondern auch mit einer sensationellen Setlist (siehe unten) und einer für damalige Verhältnisse äußerst aufwändigen Show (u.a. elektronisch animierter Drache, gigantische Lightshow, Pyros, Laser, mittelalterliche Burg mit Statuen als Bühnenbild) welche somit auch die visuelle Aufbereitung rechtfertigt. Musikalisch ist das eh‘ vom Feinsten. Denn nach den starken Songs des damals aktuellen Album „Sacred Heart“ geht es Quer durch die Botanik (RAINBOW, BLACK SABBATH und die DIO-Klassiker von „Holy Diver“ und „The Last In Line“). Das ganze aus einer Zeit als Heavy Metal noch viel Melodie hatte und Power-Balladen weniger kitschig waren (und auch für Metal-Fans nichts Verwerfliches hatten). Dazu die obligatorischen Soli (fast) aller instrumentalen Protagonisten, welche aber alles andere als langweilige Lückenfüller waren - Ronnie James Dio (Gesang), Vinny Appice (Schlagzeug), Jimmy Bain (Bass), Craig Goldy (Gitarre) und Claude Schnell (Keyboards) sind auch samt enge, bunte Klamotten und Hairspray-Frisuren ganz großes Kino. Und was sich auch schon nach wenigen Minuten der DIO-Live-Performance einstellt – ein Hochgefühl wie geil denn Metal überhaupt sein kann; auf der einen Seite. Und ein Gefühl der Leere auf der anderen Seite über den Verlust DER Stimme und des Menschen Ronnie James DIO. „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986” ist ein unverzichtbares Zeitdokument (ich wiederhole mich gerne), dem Alter der Aufnahmen geschuldete bildlichen und tonlichen Schwächen zum Trotz.
Als Bildformat hat man sich für 16:9 entschieden, der Ton kommt wahlweise als DTS Surround Sound, Dolby Digital 5.1, Dolby Digital Stereo, Untertitel zu den Interviews in: Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch; dazu noch ein kleines Booklet. Das geht so in Ordnung – man muss wissen/akzeptieren, dass das Original vom VHS kommt. Auch das es eine 2004er-Version der DVD gibt. Allerdings sind dort die Songs nicht in Originalreihenfolge, Bild und Ton wurde für „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986” nochmals angepackt.
Als Bonus gibt es zwei Interviews mit Ronnie (von 1986) und mit Ronnie und Craig Goldy (vor wenigen Jahren aufgenommen), eine „Sacred Heart Tour" Featurette als Einleitung durch Ronnie zum damaligen Aufwand und als Blick hinter die Show. Das aus heutiger Sicht betrachtete durchaus trashige Video zu „Rock 'n' Roll Children“ und ein paar Super-8 Aufnahmen aus der Künstlergarderobe „Behind The Scenes“ vervollständigen die nette Bonus-Sektion.
01. Draco Ignis
02. King Of Rock And Roll
03. Like The Beat Of A Heart
04. Don't Talk To Strangers
05. Hungry For Heaven
06. Medley: 'The Last In Line / Children Of The Sea / Holy Diver / The Last In Line (reprise)
07. Drum Solo
08. Heaven And Hell
09. Keyboard Solo
10. Guitar Solo
11. Sacred Heart
12. Medley: Rock 'n' Roll Children / Long Live Rock 'n' Roll / Man On The Silver Mountain / Rock 'n' Roll Children (reprise)
13. Time To Burn
14. Stand Up And Shout
15. Rainbow In The Dark
16. We Rock
Bonusmaterial:
"Sacred Heart Tour"-Featurette
Interview '86
Interview mit Ronnie & Craig
´Rock 'n' Roll Children´-Musikvideo
Behind The Scenes
Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
16
Länge:
143:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Live In Munich 1977
Nicht neu, aber immer noch herausragend. RAINBOW „Live In Munich 1977“ wurde bereits in 2006 veröffentlicht und darf jetzt nochmals mit erweitertem Bonusmaterial ran. Das damalige Konzert in der Münchner Olympiahalle darf man durchaus als legendär bezeichnen, fand es doch vor etwas spärlicher Kulisse statt. Richie Blackmore war Tage zuvor in Wien nach einer Schlägerei während eines Konzertes von der Polizei festgehalten worden. Mit dem Auto traf der erst Stunden zuvor entlassene Gitarrist erst gegen halb zwölf an der Olympiahalle ein und ging direkt, ohne Soundcheck auf die Bühne (dazu mehr gibt es in den beiden Bonus-Interviews). Soviel Geduld hatten nicht alle Fans. Aber wer blieb, dem stand eine überragende Performance bevor. Das damalige Line-Up mit Gitarrengott und Bandchef Ritchie Blackmore, Jahrhundertstimme Ronnie James Dio, dem entfesselten Drummer Cozy Powell, Bassist Bob Daisley und Keyboarder David Stone hatten gerade den Klassiker „Long Live Rock’n’Roll“ veröffentlicht und lieferten einen unglaublichen Set ab, dem die Spannungen der letzten Tage nach Wien anzumerken waren. Vor allem Blackmore und seine Gitarre spielten wie in Ektase (das abschließende „Do Your Close Your Eyes“ wurde damit veredelt). Cozy Powell lieferte ein überirdisches Drum-Solo ab (bei „Still I’m Sad“) und Dio war schon damals einer der Besten am Mikro („Mistreated“ 12 Minuten lang und 18 Minuten „Catch The Rainbow“ zum niederknien). Melodischer, klassischer, bluesbeeinflusster Hard Rock in einer Intensität, die manch einer der perfekten heutigen Bands abgeht.
Nicht neu, aber immer noch herausragend. Das gilt nur zum Teil für den Mitschnitt, welcher hör- und sichtbar das Flair der 70er atmet. Bild- und Ton wurden überarbeitet, haben aber nichts mit den fetten HD-Aufnahmen der heutigen DVD/BluRay-Veröffentlichungen gemein. Das Bild im alten TV-Format, körnig, es tauchen auch mal Streifen auf. Aber man blieb damals länger als heute mit der Kamera auf den Musikern und ihren Instrumenten, was vor allem bei Blackmore und Powell ein wahrer Hochgenuss ist.
Zum Bonusmaterial gehören die Videos zu „Long Live Rock ‘n’ Roll“, „Gates Of Babylon“ und „L.A. Connection“, das „Rainbow Over Texas 76" Special (mit Livematerial und Interviews), sowie weitere Interviews, Fotogalerien und eine Slideshow mir Audiokommentaren. Wer also mal wieder in die klassischen Ursprünge des Hard Rock eintauchen will, mit Powell, Blackmore und natürlich Dio Helden des Rock in bester Verfassung sehen und hören möchte, und sich auch durch den 70er-Flair nicht abschrecken lässt (das gehört m.E. sogar dazu), der liegt mit RAINBOW und „Live In Munich 1977” absolut richtig.
1) Introduction
2) Kill The King
3) Mistreated
4) Sixteenth Century Greensleeves
5) Catch The Rainbow
6) Long Live Rock ‘n’ Roll
7) Man On The Silver Mountain
8) Still I’m Sad
9) Do You Close Your Eyes
Live In Munich 1977
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
146:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Live @ Rockpalast
Mensch eine Live-DVD von SPLIFF, da wurde es aber echt auch mal Zeit. Die Herren Herwig Mitteregger, Bernhard Potschka, Manfred Praeker und Reinhold HeiL lernten sich ursprünglich mal Ende der 80er kenne und waren zunächst als NINA-HAGEN-(Begleit)Band bekannt geworden. Ab 1980 zog man es aber vor sich lieber selbstständig zu machen und war fortan als SPLIFF unterwegs und brachte bis zur Auflösung 1985 vier Alben unters Volk.
Aus der Reihe "Live at Rockpalast" gibt es jetzt historisches Material aus den Jahren ab 1981/82 von zwei Konzerten zu hören und natürlich sehen und die Aufnahmen belegen recht eindrucksvoll den ganz speziellen SPLIFF-Sound: deutschsprachige (obwohl das Debüt sogar in English war) Rockmusik mit starker Betonung elektronischer Parts wobei insbesondere das elektronische Schlagzeug und die prägnanten Keyboardsounds von Reinhold Heil hier ihren Beitrag leisteten.
Die Band wird ja in vielen Texten der NDW zugeordnet, was ich aber nie so recht verstanden habe, denn mit diesem vielfach oberflächlich-einfachen Spaßgedudel so ab 1981 hatte die Berliner eigentlich nicht viel am Hut. Klar einer ihrer größten Hits „Carbonara“ war ein lustiger Track und paßt da bestens ins Klischee aber ansonsten war man musikalisch doch wesentlich hochwertiger aufgestellt als viele andere NDW‘ler.
Das jahrelang von vielen Fans erhoffte Comeback der Jungs hat sich ja mittlerweile leider erledigt, da am 12.09.2012 der damalige Bassist Manfred Praeker leider überraschend verstarb - ohne sein prägnantes funkiges Bass-Spiel sowie seine tolle Stimme u.a. bei der Hammerballade „Heut‘ Nacht“ – ist die Band für mich unvorstellbar.
Die Aufnahmen der DVD beginnen mit einem Konzert von 1983 mitten in der Pampa als man am 20.05.1983 in Elspe (Sauerland) aufschlug und dort am Abend erhebliche Stromengpässe verursachte. Mehrfach viel auch gut hörbar aufgrund zu schwachen Leitungen das Equipment aus so dass Synthies, Verstärker und das Plastikschlagzeug mehrfach stockten, den Geist aufgaben oder nicht die volle Leistung brachten. Ja wie sang die Band damals schon recht treffend „Computer sind doof“ wie war aber die Band lies sich nicht beirren und legte ein enorm intensives, spielfreudiges und stimmungsvolles Konzert hin.
Egal, ob der für mich beste Song der Band "Déjà Vu", Jerusalem", "Notausgang", „Kill“, "Heut' Nacht", "Das Blech", „Herzlichen Glückwunsch“, natürlich “Carbonara“ oder auch "Rock Is A Drug" die Band zeigte ein Hammerset und das Publikum in der proppenvollen Halle ging ebenfalls sofort gut ab. Drummer Herwig Mitteregger wechslet ob gewollt oder nicht auch mal an ein „richtige“ Naturschlagzeug (paßt aber auch sehr gut) und auch Tastenmann Heil ist viel unterwegs und geht auf’s Publikum zu, klatsch ab und wünscht locker nen guten Abend.
Die Band kommt absolut sympathisch rüber, profitiert auch von ihren drei Sängern und zeigt dabei SPLIFF wohl auf dem Höhepunkt der Karriere. Trotz der vielen technischen Pannen kommt das Konzert irgendwie sehr ehrlich rüber. Klar, die Qualität ist sicherlich nicht die Beste und auch von den Aufnahmen und Schnitten her ist dies nicht der Stand heutiger DVD-Technik - aber hey dass hier ist ein amtliches Zeitdokument mit dem vollen Charme der 80er Jahre, wer das nochmal erleben will oder nachzuvollziehen versuchen ist hier goldrichtig.
Da muß man dann halt mal verzeihen, dass bei "S.O.S." fast kein Bass zu hören ist und Tastenguru Heil mit seine Keyboard und Moogsgebirgen, die öfters etwas zu weiten nach hinten gemsicht sind dafür aber das Elektrodrum viel zu zu laut erscheint. Egal die Jungs verströmen dafür die Spielfreude pur, die Kapelle zockt mit viel Herz und Verstand und reißen die Fans förmlich mit.
Nach diesem Gig gibt es ein lustiges (nicht nur wegen der typisch bunten Klamotten) Interview mit Spliff, dass
geringerer als der junge „Uns“ Tommy Gottschalk führt und die Jungs gewohnt locker und flapsig ausfrägt. Die knappen 2:43 Minuten im Vorfeld des Rock-Pop Festival am 19.12.1981 in der Dortmunder Westfalenhalle sind sehr unterhaltsam es geht locker zu und hätte ruhig noch etwas länger gehen dürfen.
Genauso wie die sieben Songs, die mit einem "Intro" starten und qualitätsmäßig den Sauerland deutlich in den Schatten stellen. Der Sound ist wesentlich voluminöser, die Bilder sind etwas wesentlich abwechslungsreicher
Man gibt hier wohl zum ersten Mal neues Material vom kommenden Album "85555" vor, dass zu dem Zeitpunkt noch gar nicht veröffentlicht war. Es war das erste in Deutsch und war nach seiner Katalognummer benannt.
Insbesondere "Heut' Nacht“ ist gänsehautmäßig geworden, es gibt auch noch etwas Material aus der Vorgängerscheibe "The Spliff Radio Show.
Unter dem Strich kann man allen Fans und natürlich auch Nostalgikern diese DVD nur wärmstens empfehlen.
Wie gesagt Hochglanzmaßstäbe heutiger Veröffentlichungen muß hier natürlich außen vor lassen (es gibt auch nur einen PCM-Stereo-Sound) aber so bekommt man über zwei Stunden amtliche
Deutschrockvollbedienung mit großem Spaßfaktor aller Beteiligten von einer Band die den Sound der 80er maßgeblich geprägt hat.
Elspe - 20.05.1983
01. Herzlichen Glückwunsch
02. Computer sind doof
03. Duett komplett
04. Déjà vu
05. Tag für Tag!
06. Glaspalast
07. S.O.S.
08. Augen zu!
09. Die Maurer
10. Kill!
11. Carbonara
12. Jerusalem
13. Notausgang
14. Heut' Nacht
15. Das Blech
16. Müller
17. Jet Set Star
18. Rock Is A Drug
Dortmund - 19.12.1981
01. Interview
02. Intro
03. Déjà vu
04. Jerusalem
05. Jive
06. Müller
07. Kill!
08. Heut' Nacht
Live @ Rockpalast
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
25
Länge:
118:15 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten