Review:

Pit Beast

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HOODS sind eine der Bands, die sich durch keine Widrigkeit vom selbst gewählten Kurs abbringen lassen. Kompromisslos gehen die Amis ihrer Version des Hardcores nach, komme was da wolle. Stilistisch in der New Yorker Ecke einzuordnen, sind HOODS seit jeher sowohl für Freunde von MADBALL, BLOOD FOR BLOOD und SHATTERED REALM gleichermaßen interessant, gehen dabei aber noch eine Stufe prolliger vor. Und wettern ordentlich über Trends in der Hardcore-Szene, gehen gegen Punks und Emos vor – war da nicht mal was mit Toleranz im Hardcore? Naja. Beim Songwriting haben HOODS ihren Stil gefunden und weichen davon keinen Millimeter ab, was „Pit Beast“ auf Dauer etwas anstrengend macht, aber gleichzeitig auch ordentlich brutal. Keine Schiebe für jeden Tag, keine Scheibe für jeden Corler, aber wer sich an der Attitüde der Bands nicht stört, bekommt genau das, was er erwartet.

Pit Beast


Cover - Pit Beast Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 20:53 ()
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Dyes

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MOTHRA gibt es auch schon seit fast neun Jahren, aber außerhalb Polens dürfte sich ihr Bekanntheitsgrad in Grenzen halten – und auch „Dyes“ wird daran nicht viel ändern, dafür ist die Scheibe zu berechenbar und letztendlich langweilig geworden. MOTHRA haben sich modernem Hardcore verschrieben, der durch immer wieder durchbrechende abgefahrene Parts ein gewisses Mathcore-Feeling hat, ohen dabei an die Größen des Genres heranzukommen. Dazu fehlt auf der einen Seite der Irrwitz, den CONVERGE beispielsweise in jeder Sekunde ausstrahlen, auf der anderen Seite sind die sieben Songs zu vorhersehbar. Einzig das schleppend-fiese „Ocatrine“ hebt sich ab und kann überzeugen, der Rest der Schiebe ist heftiger Hardcore, wie ihn auch tausend andere Bands allein Polen spielen. Da kann auch der Hidden Track am Ende nichts mehr rausreißen, “Dyes” ist eine durchschnittliche Scheibe.

Dyes


Cover - Dyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 27:6 ()
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In The Light Of Darkness

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„Ancient God Of Evil“ ist eines der ganz großen Death Metal-Alben und im Nachinein betrachtet ein würdiger Abgang für UNANIMATED gewesen. Aufhören, wenn’s am Schönsten ist und so. Knappe zehn Jahre Ruhe haben wohl gereicht, um alte Wunden heilen zu lassen oder das Feuer wieder zu entfachen, jedenfalls haben sich die Schweden 2008 wieder zusammengefunden und beim Party.San einen Gig gespielt; vorher wurde auch schon bei MySpace das Schreiben eines neuen Albums angekündigt. „In The Light Of Darkness” heißt es und muss das sehr hohe Level des Vorgängers toppen – eine Aufgabe, der es nicht gerecht wird. Natürlich sind die Songs der neuen Scheibe großartig und haben vom charakteristischen Gitarrenspiel (das so unglaublich schöne depressive Leads hervorbringt) über den bösartigen Gesang und den Gleichklang von Melodie und Monotonie im Songwriting alles, was der geneigte Fan erwartet. Aber die Songs von „Ancient God Of Evil“ waren einfach das letzte Bisschen besser, genialer, mitreißender. Gänsehaut überkam einen beim ersten Hören jener Scheibe, bei „In The Light Of Darkness“ ist das nicht so. UNANIMATED dringen nicht mehr auf den Grund der Seele vor, so schade das ist. Für die Songs dieser Scheibe würden 95% aller Bands ihren rechten Arm geben und die eigene Oma an den Teufel verkaufen, aber im Falle von UNANIMATED reicht das nicht, um die extrem hohen Erwartungen zu erfüllen. So bleibt es nur ein „Sehr Gut“, wo ein „Sehr Gut mit Sternchen“ nötig gewesen wäre. Aber irgendwie ist das auch jammern auf hohem Niveau. Freuen wir uns, dass sich die Band wieder zusammengefunden und eine starke Comeback-Scheibe abgeliefert hat.

In The Light Of Darkness


Cover - In The Light Of Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:49 ()
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Der Einkehr Später Gast

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Über die Qualitäten seiner Band GRABNEBELFÜRSTEN kann man geteilter Ansicht sein, aber mit seinem Projekt ALLVATERS ZORN und dem Album „Geburt“ (siehe Review) hat Dirk Rehfus ein wirklich gutes Album vorgelegt, dem sich nun mit „Der Einkehr Später Gast“ des Projektes DAS KAMMERSPIEL das nächste Werk des Lost Souls Graveyard-Chefs anschließt. Das hübsche, traurig dreinblickende Mädel auf dem Cover lässt schlimmsten Gotensabber vermuten, doch das Album offenbart fast noch Schlimmeres: viel zu leise und dünn abgemischt (ich musste meine Anlage zwei Stufen höher drehen um überhaupt etwas zu hören…) und mit viel zu langen elektronischen, Horrorsoundtrack-artigen Zwischenspielen ausgestattet, plätschert „Der Einkehr Später Gast“ unbeirrt und wenig aussagekräftig seines Weges. Dabei sind einige Melodien (zum Beispiel in „Auf Weiter Flur“) und auch diverse atmosphärische Parts (etwa in „Ein Heiliger Ort“) echt gelungen und offenbaren mitunter sogar Ohrwurmqualitäten. Über die wieder einmal sehr bedeutungsschwangeren Texte kann man wie üblich geteilter Ansicht sein, aber sie passen zumindest zum musikalischen Konzept, das in erster Linie tatsächlich die „romantische“ Gotenfraktion und nicht die hasserfüllte Pandagemeinde anspricht. Jene ebenso traurig wie das Covergirl durch die Gegend wandelnden Gestalten sollten sich „Der Einkehr Später Gast“ ruhig mal anhören und selbst entscheiden, ob dem Szene-Mastermind hier ein Griff ins Glück oder in den Abort gelungen ist. Meiner Meinung nach klingt das Album irgendwie nicht ganz fertig und „demomäßig“, was nicht nur für den Sound gilt, sondern auch für das gewöhnungsbedürftige Songwriting. (Black-) Metaller sind hier definitiv falsch aufgehoben!

Der Einkehr Später Gast


Cover - Der Einkehr Später Gast Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 40:52 ()
Label:
Vertrieb:
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Castles In The Sand

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So ganz will sich mir die angebliche Superlative hinter “Castles In The Sand“ nicht erschließen. Gitarrist und Keyboarder Geert Fieuw soll elf Jahre (!) für das Schreiben des Albums benötigt haben, dann insgesamt weitere dreizehn Monate um die Scheibe mit neun Musikern einzutrümmern. Und dieses Breittreten der eigenen Fähigkeit, mit viel Aufriss ein mäßiges Album zu kreieren, wird sofort von der internationalen Pressekollegenschaft freudestrahlend angenommen. Nur Höchstwertungen hat das Album laut Selbstdarstellung der Band von diversen Magazinen eingefahren, was ich mir beim besten Willen nicht erklären kann! Auf den Spuren von DREAM THEATER, FATES WARNING oder meinetwegen auch PRAYING MANTIS oder JOURNEY haben die Belgier ein zwar ganz hörenswertes, aber am Ende wenig essentielles Album eingespielt, bei dem man kontinuierlich das Gefühl hat, alles schon einmal irgendwo deutlich ausgetüftelter gehört zu haben. Stücke wie „The Enemy Within“ (netter Ohrwurm) oder der Titelsong sind daher nur für Proggies und auch AOR-Jünger interessant, die jede Veröffentlichung ihres Genres im Schrank stehen haben müssen – oder eben wahlweise auf die bandeigene oder von völlig unobjektiven Sympathisanten der Band in die Welt gesetzte Propaganda hereinfallen. Ich frage mich nur, wie lang die Band für ein richtig starkes Album benötigt…

Castles In The Sand


Cover - Castles In The Sand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:40 ()
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Confrontation Of Souls

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SWITCHTENSE haben sich mit ihrem Debütalbum viel Zeit gelassen, „Confrontation Of Souls“ erscheint schlappe sieben Jahre nach Bandgründung. Da ist es nicht überraschend, dass die elf darauf enthaltenen Songs durchgeplant klingen, immerhin hatten die Portugiesen viel Zeit für den Feinschliff im Proberaum. Im Studio haben sie sich anscheinend ebenfalls Zeit genommen und eine ordentliche knackige Produktion bekommen, die die Songs perfekt in Szene setzt. Die Songs tummeln sich im modernen Thrash Metal mit Death Metal- und Hardcore-Einflüssen, was anno 2009 ja nichts Neues mehr ist. Anders als viele Kollegen haben SWITCHTENSE dabei im Riffing einen sehr starken Old School-Einfluss, was sie von HATESPHERE, DEW-SCENTED und THE HAUNTED ein wenig abhebt. Beim Gesang und Drumming gibt es dagegen keine großen Unterschiede zu genannten Bands, da sind SWITCHTENSE im gehobenen Standard. Schwächen offenbaren sie überraschenderweise bei den Songs, die zwar gut knallen („The Descent“), aber auf Dauer zu eintönig sind. Das liegt mit am immer gleichen Gesang, aber auch am Fehlen wirklich knackiger Riffs und schlicht abwechslungsreicher Songs. Angesichts der Zeit, die SWITCHTENSE in die elf Songs investieren konnte, ist das verwunderlich… Thrash-Fans können die im schicken Digipack daherkommende CD aber ruhig mal testen, solide ist sie allemal.

Confrontation Of Souls


Cover - Confrontation Of Souls Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:31 ()
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Inner Circle

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SHADOWCRY machen sich von Österreich aus auf, der Welt ihre Version des melodischen Death Metals zu bringen – und haben ihre Hausaufgaben gemacht, die Werke der einschlägigen Genregrößen finden sich im bandeigenen Plattenschrank und in den Songs. Der erste Eindruck von „Inner Circle“ ist durchaus positiv: die Produktion ist druckvoll, die Refrains knackig (und clean gesungen), die Gitarren melodisch und Shouter Thomas ohne Schwäche in den 17 Minuten. Aber so recht will keiner der vier Songs zünden, auch wenn jeder seine guten Momente hat. Weder der Opener und Titelsong noch die folgenden drei Songs können sich wirklich im Ohr festsetzen und mehr bieten als Genre-Standard. Besonders auffällig wird die fehlende Substanz bei der Schlagzeugarbeit, die an vielen Stellen zu uninspiriert ist und gegen die gute Gitarren nicht ankommt. Positiv ist zu sagen, dass beim Gesang und eben den Gitarren viele guten Parts zu finden sind und insgesamt die Produktion gelungen ist. Mit etwas mehr Gefühl beim Songwriting könnte die nächste EP der Österreicher den notwendigen Kick geben, „Inner Circle“ bleibt bis dahin ein solides erstes Lebenszeichen.

Inner Circle


Cover - Inner Circle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 17:8 ()
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The Hell Preacher

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Hatten BIRDS OF PREY schon immer GOREFEST-Jan-Chris am Mikro? „The Hell Preacher“ überrascht beim ersten Durchlauf mit der Ähnlichkeit der beiden Sangesknaben, die auf „Sulfur And Semen“ noch nicht so ausgeprägt war. Die raue Röhre passt aber auch wie Arsch auf Eimer zu dem dreckigen Death’n’Roll-Sound der Richmond-Posse. Im Alltag mögen die Herren ja nette Kerle sein, zusammen unter dem Banner BIRDS OF PREY rocken sie sich fies, heftig und dreckig durch 13 Songs, dass ENTOMBED-Fans wie Sludge-Freunden gleichermaßen warm ums Herz werden wird, gerade da die Songs ihren ganz eigenen Charme haben (verschwitzt und siffig, aber Charme) und vor allem gut ins Ohr gehen. Hier wurde die in den ganzen anderen Bands und Alben gesammelte Routine genutzt, um knackige Songs zu schreiben, die auf den Punkt kommen und sich festsetzen – selbst das fies schnelle „Warriors Of Mud“ ist da keine Ausnahme und Walzen Marke „Alive Inside“ sind sowieso so eingängig, dass kein Entrinnen möglich ist. „The Hell Preacher“ ist die erwartet starke Scheibe, die die Stärken von „Sulfur And Semen“ konsequent nutzt und damit das hohe Niveau hält.

The Hell Preacher


Cover - The Hell Preacher Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 41:26 ()
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Psycho Samba My Way

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Ich muss gestehen, dass ich von den FRANTIC FLINTSTONES bislang noch rein gar nichts gehört hatte. Dabei haben sie sich bereits 1986 gegründet, unzählige Alben veröffentlicht – in einigen Jahren gleich zwei oder sogar drei – und gehören somit zweifellos zu den Urgesteinen des Psychobilly. Nachdem ich mir dann das neue Album zu Gemüte geführt hatte, war eins klar: Auch die alten Scheiben müssen her! Denn eine dermaßen originelle Variante dieser Stilrichtung habe ich wirklich noch nie gehört. Die Basis der Musik ist allerdings eindeutig Psychobilly, mal treibend und punkig, mal swingig und groovig, und mit einem ordentlichen Schuss Country und Hillbilly versetzt. So sind über minimalistischen Drums ein klackender Kontrabass und die obligatorische Gretsch-Gitarre zu hören. Dazu gesellen sich dann aber immer wieder für diesen Stil eigentlich unübliche Instrumente wie Violine, Banjo oder ein Bar-Piano. Auch der Gesang variiert extrem: Bandleader Chuck Harvey deckt die gesamte Palette zwischen P. Paul Fenech und Brian Setzer ab, dreht stellenweise aber auch völlig ab und klingt wie ein echter Psychopath. Als wäre das nicht schon genug, gibt es auch noch gleich eine ganze Reihe wirklich abgefahrener Covers zu hören. So wird aus Hank Williams „Cheatin’ Heart“ 50s Rock n’ Roll, „Mambo Sun“ von T-REX mit Banjo und Fidel intoniert und bei Roy Orbisons „Cast Iron Arm“ mit Bar-Piano geswingt, um im Chorus ordentlich aufs Gaspedal zu treten. Gegen Ende des Albums gibt es dann noch die wohl abgefahrenste „My Way“-Version ever zu hören, bevor es dann mit der ziemlich schräg interpretierten „Flintstones“-Titelmelodie aufhört. Dieser Scheibe gelingt es, die musikalischen Grenzen des Psychobilly zu sprengen und gleichzeitig absolut authentisch zu klingen, so dass sie sowohl Fans des Genres als auch anderer Musikrichtungen ansprechen wird. Ein Riesenspaß und ein wirklich wilder Sound, der wahrscheinlich live noch zusätzliche Energie freisetzt.

Psycho Samba My Way


Cover - Psycho Samba My Way Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 46:56 ()
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Riding Through The Devil's Hill

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Eine Girl-Band aus Brasilien? Da muss man zunächst einmal unweigerlich an irgendwelche Samba-Hupfdohlen denken. Damit haben die drei Mädels von AS DIABATZ aber zum Glück rein gar nichts am Hut. Vielmehr frönen sie dem Psychobilly, und zwar in einer derart klassischen Weise, dass man sich gut 20 Jahre in die Anfangstage dieser Musik zurückversetzt fühlt. Über minimalistischen Drums liegen ein entspannt klackernder Kontrabass und eine kaum verzerrte Gitarre mit einem Surf-Sound in feinster Tarantino-Manier. Dazu kommt der Gesang von Baby Rebbel so oberlässig wie auch mit genau dem richtigen Quentchen Dreck in der Stimme rüber. Mit gerade mal 24 Minuten Spielzeit ist die Scheibe zwar etwas kurz geraten, zumal vier der Songs bereits auf der EP „Witches Stomp“ veröffentlicht und lediglich neu eingespielt wurden. Aber dafür ist hier wirklich nichts zu viel, es gibt keine Durchhänger, und das ist mir allemal lieber, als wenn irgendwann Langeweile aufkommt. Musikalisch erfinden AS DIABATZ sicherlich das Rad nicht neu, aber es macht einfach ohne Ende Spass, dem Old-School-Sound der drei Ladies zu lauschen.

Riding Through The Devil's Hill


Cover - Riding Through The Devil's Hill Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 24:1 ()
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