Review:

Blood & Ashes

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DEVILS WHOREHOUSE machen nach der letztjährigen EP mit einem kompletten Album weiter, auf dem sie ein Dutzend Mal DANZIG und MISFITS huldigen. Schön räudig klingend, schön düstere Atmosphäre verbreitend, schön groovend – also alles schön? Nicht ganz, denn auf Dauer verliert „Blood & Ashes“ an Charme und Drive. Die ersten paar Songs machen noch Spaß, allen voran das treibende „Wicked One“, aber aud Dauer geht der Scheibe die Luft aus und entpuppen sich die Originale als die besseren Songschreiber. DEVILS WHOREHOUSE haben das Problem, dass ihnen – wie so vielen Hommage-Band – die endgültige Legitimation fehlt, warum sich jemand ihre Scheibe kaufen sollte. Klar können Musiker sich zusammentun, um nach „Dawn Of The Dead“, zwei Kisten Bier und drei MISFITS-Scheiben Songs zu schreiben und eine Platte aufzunehmen, aber wenn das Ergebnis so unspektakulär wird wie in diesem Fall, bleibt ein fader Nachgeschmack.

Blood & Ashes


Cover - Blood & Ashes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:51 ()
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Higher

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REINXEED aus Schweden legen mit „Higher“ ihr zweites Album vor und bedienen sich mal wieder jenem Bombast und Zutaten, denen Fans von SONATA ARCTICA bis RHAPSODY OF FIRE zugetan sind. Allerdings sind, wie bereits beim Vorgänger, die Ideen nicht immer konsequent ausgearbeitet worden – zu oft scheinen die Songs und Melodien sich um sich selbst zu drehen. Nur der Opener „Haunted Mansion“ und der Titeltrack „Higher“ bleiben da länger im Ohr. Sänger und Bandleader Tommy Johansson und seinen Jungs ist das spielerische Können nicht abzusprechen, auch die durchgehend hohe Geschwindigkeit könnte den einschlägigen Fans freuen, aber sein durchgängig hoher Gesang lässt Emotionen vermissen und die nur zum Teil interessanten Keyboards lassen den Gitarren und selbst dem Schlagzeug kaum Raum zur Geltung zu kommen – so klingen die Songs recht schnell austauschbar. Dazu klingt der Gesamtsound auch noch zu glatt – so als hätte die Band Angst „wen auch immer“ zu verschrecken – „everybodies darling“ funktioniert hier gar nicht. REINXEED bleiben mit „Higher“ also deutlich unter den oben genannten Größen zurück – Genrefreunde sollten hier lieber erst mal testen.

Higher


Cover - Higher Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:50 ()
Label:
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Second Album

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GRACE WILL FALL mussten nach ihrem dem Release ihres ersten Albums krankheitsbedingt eine Auszeit nehmen und wurden in der Zeit auch gleich mal von ihrem Label gekickt, wovon sich die Schweden nicht unterkriegen ließen und sich auf den DIY-Gedanken besannen – so kommt „Second Album“ auf Bandeigenem Label raus. GRACE WILL FALL bieten 15 chaotisch-wirre Songs, mit denen sich natürlich REFUSED-Vergleiche beschwören, für die Hardcore-Fraktion muss dann noch CONVERGE und MODERN LIFE IS WAR dazu und fertig ist die Schublade, in die „Second Album“ gepackt werden. Aber ist das schlimm? Eher nicht, denn die Schweden werden sich da wohl fühlen. Der permanent keifende Gesang, die chaotisch wie sperrigen Songstrukturen und die immer wieder auftauchenden eingängigen Parts („Bittersweet“) lassen auch keine anderen Vergleiche zu – das ist Stressmucke. Immerhin am unteren Ende der Stresserskala angesiedelt, trotzdem weit weg von Massenkompabilität. Darauf zielen GRACE WILL FALL eh nicht ab; hier wird die Hardcore-Fraktion bedient und bekommt ein angenehm eigenwilliges New School-Album, das mit jedem Durchlauf wächst und fesselt.

Second Album


Cover - Second Album Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 45:16 ()
Label:
Vertrieb:
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From Her To Eternity (Re-Release)

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Der 1957 in Australien geborene NICK CAVE (eigentlich Nicolas Edward Cave) gehört sicher zu den innovativsten und kultigsten Songschreibern. Vor allem in dunklen, meist melancholischen Gefilden beheimatet lässt sich sein Stil kaum beschreiben – eine Mixtur aus Wave, Punk und Blues trifft es wohl noch am ehesten. Und immer dabei die Thematisierung des dunklen, oft nach innen gekehrten Lebens: Vom Anfang zum Tod, von Liebe zu Hass, von Vergeltung zu Versöhnung. Nach der mit seinem Kumpel und Gitarristen Mick Harvey gegründeten Vorgängerbands BOYS NEXT DOOR und BIRTHDAY PARTY und einigen vom Punk und Rockabilly beeinflussten Alben gründete man 1980 NICK CAVE & THE BAD SEEDS, trifft auf Blixa Bargeld (EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN) und erschafft sich einen eigenen Stilmix. Aus dieser von Ideen übervolle Anfangsphase (1984 – 1986) stammen die nun überarbeiteten ersten vier Alben von NICK CAVE & THE BAD SEEDS.

Angefangen hat das alles dann in 1984 – und so verwundert es nicht, dass das erste Album der Band gerade 7 Songs enthält (Vinyl und Tapes waren damals Stand der Technik), sondern das es auch diesen ganz besondern Charme der 80er, von dem man nicht weis ob man ihn als Kult oder Trash bezeichnen soll hat. Demzufolge ist das Debüt „From Her To Eternity“ nun so gar nichts für nebenbei. Als in den ersten Momenten schwer verständliches Werk offenbart es seine Qualitäten erst mit der Zeit. Schon damals setzten NICK CAVE & THE BAD SEEDS den Fans, welche sie als Ikone des Wave sahen mit ihrem Blues- und Punkattacken kräftig zu. Seine mal intensiv gesprochenen, mal fast heulend und wehklagend klingenden Texte musste man sich gefallen lassen. Abwechslungsreich vom dunklen getragenen Cohen-Cover „Avalanche“, über das eruptiv Unorthodoxe von Schlagzeug und Piano dominierte „Cabin Fever“ bis zum fast schon hypnotischen Titelsong „From Her To Eternity“ und der lyrischen Hommage „Saint Huck“ ist es hörbar, das NICK CAVE & Co. damals noch mit verschiedensten Stoffen experimentierte, überbändige Kraft hatten und kreativ am ausloten des möglichen waren.

Das Debüt „From Her To Eternity“ gibt es nun digital remastered (die Original 7 Songs) mit sehr ausführlichen Linernotes sowie einer zusätzlichen DVD mit einigem an Bonusmaterial, darunter die Singles einschließlich ihrer damaligen B-Seiten (u.a. ein geniales „In The Ghetto“, „In The Moon Is In The Gutter“ sowie den Titeltrack „From Her To Eternity“ in der 1987er Wim Wendes Filmversion), dem kompletten Album im 5.1 Mix und einem über 40-minütigen Film mit Kommentaren von Bands und Zeitzeugen zu den Anfängen von „From Her To Eternity“. Gutes Package für Fans und Anfänger.

From Her To Eternity (Re-Release)


Cover - From Her To Eternity (Re-Release)   Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 43:37 ()
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Straight Out The Alley

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Nachdem THE GRIT zwei Jahre lang fast durchgehend durch Europa getourt sind, haben sie sich dann doch mal wieder im Studio verschanzt, um ihr drittes Album aufzunehmen. Dieses hört auf den Namen „Straight Out The Alley“ und kann nicht nur mit dem hervorragenden Vorgänger „Shall We Dine?“ mithalten, sondern stellt diesen sogar in den Schatten. Die musikalischen Zutaten sind die gleichen geblieben: Psychobilly trifft auf Punkrock, Country, Ska und was sich sonst gerade noch so anbietet. Die Mischung ist auf dem neuen Album aber noch wilder geraten, was nicht zuletzt an diversen Gastmusikern liegen dürfte, die Mandoline, Ukulele, Mundharmonika und diverse Blechblasinstrumente eingebracht haben. So lauern an jeder Ecke Überraschungen, und am Anfang eines Songs weiß man nie, was einen erwartet. Irgendwie schafft es die Band aber, einen einheitlichen und eigenständigen Sound zu schaffen, so dass trotz der stilistischen Vielfalt alles wie aus einem Guss klingt. Dazu gehen die Songs gleichermaßen gut ins Ohr wie in die Beine und strahlen die Musiker eine ansteckende Spielfreude aus. Ein Album, das Originalität mit tollen Songs verbindet, von vorne bis hinten überzeugt und vor allem ohne Ende Spaß macht.

Straight Out The Alley


Cover - Straight Out The Alley Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:23 ()
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Pit Beast

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HOODS sind eine der Bands, die sich durch keine Widrigkeit vom selbst gewählten Kurs abbringen lassen. Kompromisslos gehen die Amis ihrer Version des Hardcores nach, komme was da wolle. Stilistisch in der New Yorker Ecke einzuordnen, sind HOODS seit jeher sowohl für Freunde von MADBALL, BLOOD FOR BLOOD und SHATTERED REALM gleichermaßen interessant, gehen dabei aber noch eine Stufe prolliger vor. Und wettern ordentlich über Trends in der Hardcore-Szene, gehen gegen Punks und Emos vor – war da nicht mal was mit Toleranz im Hardcore? Naja. Beim Songwriting haben HOODS ihren Stil gefunden und weichen davon keinen Millimeter ab, was „Pit Beast“ auf Dauer etwas anstrengend macht, aber gleichzeitig auch ordentlich brutal. Keine Schiebe für jeden Tag, keine Scheibe für jeden Corler, aber wer sich an der Attitüde der Bands nicht stört, bekommt genau das, was er erwartet.

Pit Beast


Cover - Pit Beast Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 20:53 ()
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Dyes

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MOTHRA gibt es auch schon seit fast neun Jahren, aber außerhalb Polens dürfte sich ihr Bekanntheitsgrad in Grenzen halten – und auch „Dyes“ wird daran nicht viel ändern, dafür ist die Scheibe zu berechenbar und letztendlich langweilig geworden. MOTHRA haben sich modernem Hardcore verschrieben, der durch immer wieder durchbrechende abgefahrene Parts ein gewisses Mathcore-Feeling hat, ohen dabei an die Größen des Genres heranzukommen. Dazu fehlt auf der einen Seite der Irrwitz, den CONVERGE beispielsweise in jeder Sekunde ausstrahlen, auf der anderen Seite sind die sieben Songs zu vorhersehbar. Einzig das schleppend-fiese „Ocatrine“ hebt sich ab und kann überzeugen, der Rest der Schiebe ist heftiger Hardcore, wie ihn auch tausend andere Bands allein Polen spielen. Da kann auch der Hidden Track am Ende nichts mehr rausreißen, “Dyes” ist eine durchschnittliche Scheibe.

Dyes


Cover - Dyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 27:6 ()
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In The Light Of Darkness

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„Ancient God Of Evil“ ist eines der ganz großen Death Metal-Alben und im Nachinein betrachtet ein würdiger Abgang für UNANIMATED gewesen. Aufhören, wenn’s am Schönsten ist und so. Knappe zehn Jahre Ruhe haben wohl gereicht, um alte Wunden heilen zu lassen oder das Feuer wieder zu entfachen, jedenfalls haben sich die Schweden 2008 wieder zusammengefunden und beim Party.San einen Gig gespielt; vorher wurde auch schon bei MySpace das Schreiben eines neuen Albums angekündigt. „In The Light Of Darkness” heißt es und muss das sehr hohe Level des Vorgängers toppen – eine Aufgabe, der es nicht gerecht wird. Natürlich sind die Songs der neuen Scheibe großartig und haben vom charakteristischen Gitarrenspiel (das so unglaublich schöne depressive Leads hervorbringt) über den bösartigen Gesang und den Gleichklang von Melodie und Monotonie im Songwriting alles, was der geneigte Fan erwartet. Aber die Songs von „Ancient God Of Evil“ waren einfach das letzte Bisschen besser, genialer, mitreißender. Gänsehaut überkam einen beim ersten Hören jener Scheibe, bei „In The Light Of Darkness“ ist das nicht so. UNANIMATED dringen nicht mehr auf den Grund der Seele vor, so schade das ist. Für die Songs dieser Scheibe würden 95% aller Bands ihren rechten Arm geben und die eigene Oma an den Teufel verkaufen, aber im Falle von UNANIMATED reicht das nicht, um die extrem hohen Erwartungen zu erfüllen. So bleibt es nur ein „Sehr Gut“, wo ein „Sehr Gut mit Sternchen“ nötig gewesen wäre. Aber irgendwie ist das auch jammern auf hohem Niveau. Freuen wir uns, dass sich die Band wieder zusammengefunden und eine starke Comeback-Scheibe abgeliefert hat.

In The Light Of Darkness


Cover - In The Light Of Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:49 ()
Label:
Vertrieb:
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Der Einkehr Später Gast

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Über die Qualitäten seiner Band GRABNEBELFÜRSTEN kann man geteilter Ansicht sein, aber mit seinem Projekt ALLVATERS ZORN und dem Album „Geburt“ (siehe Review) hat Dirk Rehfus ein wirklich gutes Album vorgelegt, dem sich nun mit „Der Einkehr Später Gast“ des Projektes DAS KAMMERSPIEL das nächste Werk des Lost Souls Graveyard-Chefs anschließt. Das hübsche, traurig dreinblickende Mädel auf dem Cover lässt schlimmsten Gotensabber vermuten, doch das Album offenbart fast noch Schlimmeres: viel zu leise und dünn abgemischt (ich musste meine Anlage zwei Stufen höher drehen um überhaupt etwas zu hören…) und mit viel zu langen elektronischen, Horrorsoundtrack-artigen Zwischenspielen ausgestattet, plätschert „Der Einkehr Später Gast“ unbeirrt und wenig aussagekräftig seines Weges. Dabei sind einige Melodien (zum Beispiel in „Auf Weiter Flur“) und auch diverse atmosphärische Parts (etwa in „Ein Heiliger Ort“) echt gelungen und offenbaren mitunter sogar Ohrwurmqualitäten. Über die wieder einmal sehr bedeutungsschwangeren Texte kann man wie üblich geteilter Ansicht sein, aber sie passen zumindest zum musikalischen Konzept, das in erster Linie tatsächlich die „romantische“ Gotenfraktion und nicht die hasserfüllte Pandagemeinde anspricht. Jene ebenso traurig wie das Covergirl durch die Gegend wandelnden Gestalten sollten sich „Der Einkehr Später Gast“ ruhig mal anhören und selbst entscheiden, ob dem Szene-Mastermind hier ein Griff ins Glück oder in den Abort gelungen ist. Meiner Meinung nach klingt das Album irgendwie nicht ganz fertig und „demomäßig“, was nicht nur für den Sound gilt, sondern auch für das gewöhnungsbedürftige Songwriting. (Black-) Metaller sind hier definitiv falsch aufgehoben!

Der Einkehr Später Gast


Cover - Der Einkehr Später Gast Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 40:52 ()
Label:
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Castles In The Sand

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So ganz will sich mir die angebliche Superlative hinter “Castles In The Sand“ nicht erschließen. Gitarrist und Keyboarder Geert Fieuw soll elf Jahre (!) für das Schreiben des Albums benötigt haben, dann insgesamt weitere dreizehn Monate um die Scheibe mit neun Musikern einzutrümmern. Und dieses Breittreten der eigenen Fähigkeit, mit viel Aufriss ein mäßiges Album zu kreieren, wird sofort von der internationalen Pressekollegenschaft freudestrahlend angenommen. Nur Höchstwertungen hat das Album laut Selbstdarstellung der Band von diversen Magazinen eingefahren, was ich mir beim besten Willen nicht erklären kann! Auf den Spuren von DREAM THEATER, FATES WARNING oder meinetwegen auch PRAYING MANTIS oder JOURNEY haben die Belgier ein zwar ganz hörenswertes, aber am Ende wenig essentielles Album eingespielt, bei dem man kontinuierlich das Gefühl hat, alles schon einmal irgendwo deutlich ausgetüftelter gehört zu haben. Stücke wie „The Enemy Within“ (netter Ohrwurm) oder der Titelsong sind daher nur für Proggies und auch AOR-Jünger interessant, die jede Veröffentlichung ihres Genres im Schrank stehen haben müssen – oder eben wahlweise auf die bandeigene oder von völlig unobjektiven Sympathisanten der Band in die Welt gesetzte Propaganda hereinfallen. Ich frage mich nur, wie lang die Band für ein richtig starkes Album benötigt…

Castles In The Sand


Cover - Castles In The Sand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:40 ()
Label:
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