Review:

Recital Of The Script

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Viele Fans haben schon fieberhaft darauf gewartet: Das legendäre Konzert von MARILLION aus dem Hammersmith Odeon in London aufgezeichnet (diese altehrwürdige Konzerthalle wurde ja mittlerweile auch schon abgerissen) und zwar genau am 18. April 1983 - es war damals der nationale Durchbruch für die bis dahin "nur" als Geheimtipp gehandelte Formation. Erst einige Jahre später 1985 hatten Marillion dann mit dem Album "Misplaced Childhood" ihren international sowie kommerziellen größten Erfolg. Diese erste Karrierephase der Band von 1982-1987 wurde vor allem durch das Charisma von Sänger sowie schottischen zwei Meter Hünen FISH geprägt, diese DVD zeigt dies wirklich sehr deutlich. Es war außerdem das letzte Konzert in der Originalbesetzung mit Fish und Mick Pointer (heute ARENA) und gibt eindrucksvoll wieder, was Marillion musikalisch damals ausgezeichnet hat. Mit viel Engagement, Kostümen sowie Gesten interpretiert ja besser lebt er seine Texte auf der Bühne aus. FISH hat(te) ein unvergleichliches, lyrisches Talent und diese Fabeln, vertonte Gedichte bzw. Geschichten bekamen durch ihn absolut glaubhaft erst Leben eingehaucht. Denn das, was diese Combo da zum Besten gibt, war mehr als "nur" schlichte Rock Musik: Die Beowulf-Saga aus der Sicht des Bösen zu erzählen, ist für sich genommen schon eine geniale Idee "GRENDEL", aber in Kombination mit der musikalischen Umsetzung dieses kleinen Epos - einfach genial!

Während das Konzert auf der VHS-Veröffentlichung damals auf eine knappe Stunde gekürzt wurde, gibt es hier mit 30 Minuten mehr die volle Packung inklusive der Outtakes "The Web" und "Grendel". Dieser Konzertgenuß wird noch abgerundet durch unveröffentlichtes Material wie eine legendäre Session im Marquee in London 1982, inklusive Backstage-Aufnahmen, und einem eher unkonventionellen Interview mit FISH.
Im Booklet wird auch extra darauf hingewiesen, daß es sich um "historisch wichtiges Material" handelt, einhergehend mit der Einschränkung, die Aufzeichnungen würden durchaus einige Unvollkommenheiten aufweisen. So ist z.B. "Market Square Heroes" (live im Marquee) nur in einigen Auszügen zu hören. Macht aber nichts, es wirkt dafür viel authentischer und viel glaubwürdiger als so manches DVD Hochglanzprodukt!
Das Konzert zum Debütalbum "Script For A Jester´s Tear" ist daher vor allem für die Fans der ersten Stunde interessant. Neuere Marillion-Fans werden diese Aufnahmen, die optisch nicht so viel zu bieten haben (so ein Konzert muß man einmal bewusst erlebt haben, um es schätzen zu können) wohl schlicht stellenweise als etwas langweilig abtun. Aber dies zeugt auch von der enormen "Entwicklung" der Band bis heute - von diesen Ursprüngen ist im neuen Jahrtausend nicht mehr allzuviel übrig geblieben.



Tracklisting:

1/ Script For A Jesters Tear (8.18)

2/ Garden Party (6.44)

3/ The Web (9.58)

4/ Chelsea Monday (7.16)

5/ He Knows You Know (5.17)

6/ Forgotten Sons (11.05)

7/ Market Square Heroes (7.57)

8/ Grendel (18.01)



BONUS FEATURE (not hidden):

At the Marquee 1982

9/ He Knows You Know

10/ Backstage

11/ Market Square Heroes (excerpt)

12/ Fish Interview




Recital Of The Script


Cover - Recital Of The Script Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 96:0 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Marillion

Band anzeigen
InterviewHi Steve, zunächst einmal freut es mich sehr als "alten” Fan von Marillion, so ungefähr seit 1985 und Besucher einiger Konzerte, ganz besonders, dieses Interview zu machen. Um etwas mehr über meinen Gegenart zu erfahren folgt nun noch einen kurzen Steckbrief:



Name:

Steven Thomas Rothery

Geboren:

25.11.1959 in Brampton, South Yorkshire, England

Instrumente:

Gitarre, Bass & Keyboards (eher schlecht)

Bei Marillion seit:

19.08.1979 (damals noch Silmarillion)

Gibt es bestimmte Künstler, die Dich inspiriert und beeinflusst haben, als Du angefangen hast Musik zu machen?

Jimmy Hendrix, Santana, Pink Floyd, Genesis, Camel, Yes, Beatles.

10 Lieblingsalben:

Joni Mitchell - Song to a Seagull Crowded House - Crowded House Jellyfish - Bellybutton Pink Floyd - Wish You Were Here Vangelis - "Bladerunner" Soundtrack Kate Bush - Hounds of Love The Blue Nile - HatsTori Amos - Little Earthquakes
Joni Mitchell - Hejira
Peter Gabriel - So
Hobbies:

Musik, Fotografieren, Computer, Kino, Lesen und Autofahren.

Hast Du ein Motto oder ein Lieblingszitat?

Folge deinen Instinkten



O.K. dann laß uns jetzt einfach mal anfangen - gibt es irgendwelche aktuelle Neuigkeiten rund um die Band (Mitglieder) oder auch des Umfeldes, die du uns unbedingt erzählen möchtest?



Nun, allzu viel gibt es da nicht zu sagen - nach den ganzen Promotionterminen für die aktuelle CD wird unser Sänger Steve Hogarth mit seiner eigenen Formation im September einige Solo Shows spielen und ich bin gerade auch dabei einige Tracks für mein kommendes Solo Album, das hoffentlich gegen Ende diesen Jahres erscheinen wird, zu produzieren. Außerdem werden wir mit MARILLION auch noch versuchen einige Termine zu spielen



Bevor wir zur aktuellen CD kommen interessiert uns natürlich noch eure Meinung bzw. Zufriedenheit rückblickend auf das letzte Album "Anorak" sowohl in musikalischer als auch in kommerzieller Hinsicht?


Also nach meiner Meinung war Anoraknophobia sowohl ein großer Erfolg in kreativer sowie finanzieller (wir haben viel mehr Alben als von den Vorgängern verkauft!) Betrachtung, vor allem die tollen überwiegend positiven Reaktionen von Seiten der Fans und der Medien waren in Ordnung.



Wie sahen denn da die Reaktionen der Fans im Vergleich zu früheren Alben konkret aus - gab es da wesentliche Unterschiede?


Keine Ahnung, da musst du schon selbst welche dazu befragen!



Aber gibt es da nicht irgendwelche größeren Unterschiede zwischen den deutschen und englischen Fans von Marillion?


Nein, das denke ich eigentlich nicht, denn beide Fraktionen sind gleichmäßig leidenschaftlich bei der Sache, wenn es um unsere Musik geht.



Aber es ist doch eine unbestrittene Tatsache, daß die treuesten und zuverlässigsten Fans von Marillion gerade hier in Deutschland beheimatet sind - woran liegt dies denn deiner Meinung nach?



Ganz einfach, die deutschen Fans werden nicht mit dieser riesigen Menge an austauschbaren "Wegwerfpopkünstlern" zugemüllt wie hier bei uns auf der Insel und sie sind auch stärker an guter Musik interessiert. (Wenn er sich da mal nicht täuscht - Popstar/Star Search und DSDS lassen grüßen!/Anm. der Redaktion!)



Ihr habt als erste Band überhaupt eure letzte CD quasi komplett von den Fans vorfinanzieren lassen, da sich zunächst kein Label bereit dazu erklärte, später dann, nach dem das Ergebnis feststand, wollte die EMI dann doch - erzähl uns ein bisschen davon und den näheren Begleitumständen!


Nun eigentlich ganz einfach wir haben zur Finanzierung der Produktion den Fans quasi im Vorgriff über das Internet freigestellt, das Album vorzubestellen, mit dem Geld (60.000 $ !!) haben wir die Produktion bezahlt und dann haben wir das Ergebnis der EMI angeboten und das Album schließlich per Lizenz auch an sie verkauft.



Wer hatte den jetzt die Idee für diese neue Kompilation, denn in den letzten 10 Jahren gab es doch schon einiges an Samplern mit sowohl neuem als auch alten Material von Marillion?


Das kam alles von der EMI!



Hattet ihr als die Band überhaupt irgendwelche Einflüsse auf die z.B. abschließende Tracklist dieses Albums?


Nein eigentlich so gut wie gar nicht!



Diese Best Of bietet nun wiederum einige Songs aus den längst zurückliegenden "Fish-Zeiten" (nur zur Erinnerung diese dauerte nur ungefähr fünf Jahre, der jetzige Sänger Steve HOGARTH ist nun bereits 16 Jahre in der Band!) - was wollt ihr mit dieser Re-Release Geschichte denn erreichen?


Die Sache ist doch eigentlich ganz einfach, die EMI will schlichtweg ihr Geld damit verdienen. Da wir bei der EMI nicht vertraglich gebunden sind, hatten wir quasi auch keine Wahl in dieser Angelegenheit aber insgesamt hilft uns diese CD natürlich mehr, als daß sie uns schadet.



Wäre es aber nicht eine viel bessere Idee gewesen, eine doppelte CD aufzunehmen mit z.B. einigen interessanten älteren Songs, die von Steve neu eingesungen würden inkl. ein paar coolen Coverversionen? Ich denke gerade für die echten Fans wäre dies doch ein viel besserer Grund gewesen dieses Album auch zu kaufen?!


Wie schon gesagt, da wir nicht mehr fest bei der EMI gebunden sind, wäre dies schon aus Budgetgründen leider nicht möglich gewesen.



Gibt es dann auf dieser neuen CD überhaupt irgendetwas "spezielles", was für den Fan, der von MARILLION bereits eh schon alles hat, noch interessant wäre?


Doch schon… ein ganz neues Cover.



Zurückblickend auf der Hogarth-Phase, was glaubst war im Endeffekt euer bestes und welches das "schlechteste" Album? Für mich persönlich ist dies schnell beantwortet, denn ohne Zweifel sind vor allem "Brave" sowie "Holiday’s In Eden" und mit wenigen Einschränkungen "Anoraknophobia " die sicherlich besten Alben und "Marillion.com" war leider ziemlich schlecht und mir viel zu stark an RADIOHEAD’s "Kid A" angelegt", mit seinen vielen nichts sagenden sphärischen Sounds sowie den nur wenigen (guten) Melodien sowie fast keine hörbaren Gitarren! Wie denkst du denn darüber?


Schön ich mach’s jetzt mal ganz kurz (Oh endlich mal eine ausführliche Antwort!/Anm. der Redaktion) also gut ich würde auch "Brave", "Afraid Of Sunlight" sowie "Anoraknophobia" als gelungen bezeichnen und das schlechteste Album war für mich aber "Radioation".



Demnächst gibt’ auch noch zwei neue DVD’s einmal von der Frühphase sowie einen Tourmitschnitt von 1999 - erklär uns doch noch kurz, was wir hierbei zu erwarten haben?


Die EMI hat bei beiden DVD’s (waren auch schon als VHS Videokassetten erhältlich!) noch zusätzliche Livetracks mit draufgepackt sowie einige Interviews hinzugefügt, sämtliches Material wurde außerdem komplett remastert, so daß sich alles ganz wunderbar anschauen und natürlich auch anhören lässt.



Und nun zum Schluß natürlich die Frage nach ganz neuem MARILLION Material - wann ist da wieder mit etwas zu rechnen?


Nun unser neues Doppel Album (!!) wird voraussichtlich im April 2004 erhältlich sein. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns auch für einen Namen des neuen Marillion-Albums entschieden. Es wird Marbles heißen. Dieses Album wird ein Novum für Marillion sein - es ist nämlich ein Doppelalbum! Seit wir vor mehr als 8 Monaten das erste Mal unsere ursprüngliche Ideen bezüglich der Veröffentlichung des Albums bekannt gemacht haben, sind wir mit e-Mails voller Kommentare und Vorschläge überschüttet worden. In Kürze werden wir das neue Album auf unserer Website zum Kauf per Vorbestellung anbieten. Die Gewinne aus dem Verkauf von jedem vorbestellten Exemplar von Marbles gehen in unseren Kampagnenfonds. Mit diesem Geld werden wir Anzeigen in Magazinen schalten, von denen wir wissen, dass unsere Fans sie lesen, Werbung auf Radiostationen machen, von denen wir wissen, dass unsere Fans sie hören - kurz, versuchen, all die Leute zu erreichen, die nicht notwendigerweise unsere Webseite besuchen oder unseren eWeb erhalten - und möglicherweise auch NEUE Fans erreichen! Radiowerbung ist ein sehr wichtiges Medium für uns. Wenn Leute unsere Musik zu Ohren bekommen, dann mögen sie diese im Allgemeinen. Da Radiosender keine Marillion-Songs spielen, dann scheint dies ein offensichtlicher Weg für uns zu sein. Der Kampagnenfonds wird es uns ermöglichen, die Kontrolle über unser Marketing und Schicksal selbst zu übernehmen. Ab dem 1. September 2003 wird Marbles in den Verkauf gehen, und zwar nur bei www.marillion.com. Die "Special Edition” von Marbles wird über Racket Records zum Vorbestellungssonderpreis von 27,99 Britischen Pfund verkauft. Wenn Ihr diese Sonderausgabe vor dem 31.12.2003 kauft, helft Ihr unserer Kampagne direkt. Als "Dankeschön” werden wir Euren Namen im Album-Booklet abdrucken UND Euch das Album mindestens einen Monat vor dem derzeit geplanten Veröffentlichungsdatum, dem 26. April 2004 zuschicken. Ab dem 1. Januar 2004 könnt Ihr zwar immer noch das Doppelalbum kaufen, aber Euer Name wird nicht im Booklet stehen, und es wird nicht vor dem Veröffentlichungsdatum an Euch versandt; es hat aber immer noch die "Special Edition”-Verpackung. Das zurzeit geplante Veröffentlichungsdatum für Marbles ist der 26. April 2004. Ab diesem Zeitpunkt wird es dann eine 1-CD-Version des Albums weltweit im Einzelhandel geben. Das komplette 2-CD-Doppelalbum wird NICHT im Einzelhandel erhältlich sein. Ende April 2004 werden wir eine große Tournee beginnen, für die wir die Daten hoffentlich später im Sommer ankündigen können.



Habt ihr dafür schon konkrete Songs geschrieben und welcher Stil bzw. Richtung wird dabei eingeschlagen - eine Weiterentwicklung von Anoraknophobia vielleicht?


Es wird sich wohl eher etwas von Anorak unterscheiden, etwas mehr vielschichtigere Songs mit längeren atmosphärischen Teilen sowie kürzeren Balladen … (Was auch immer das heißen mag .. /Anm. der Redaktion).



Ihr spielt ein Deutschland leider eigentlich immer (fast) in den gleichen Locations und dies vornehmlich auch noch im Westen der Republik - könnte man dies für die kommende Tour nicht mal ändern? Im Süden gibt es nämlich auch eine Vielzahl von Fans, die nicht immer so weit fahren möchten?!


Wenn ihr lokale Veranstalter habt oder kennt, die daran interessiert sind mit uns in Verbindung zu treten sollen sich dies an info@knowmoremanagement.com wenden - an uns soll es dann nicht scheitern. (Veranstalter also aufgepasst und bitte schnellstens melden!!/Anm. der Redaktion)



Steve - Danke für die ausführlichen Worte!



War mir ein Vergnügen!

Review:

The Seventh Sign

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Schon ein erster flüchtiger Blick auf das gelungene Coverartwork (stammt übrigends von Thomas Ewerhard der u.a. schon für Acts wie SPOCK’s BEARD, VANDEN PLAS oder PLATYPUS gearbeitet hat) des Albums "The Seventh Sign" von SECTION A sorgt optisch bereits für ein angenehmes Gefühl und auch die Musik, gesamtverantwortlich "verbrochen" von einem gewissen TORBEN ENEVOLDSEN (ein für die Mehrheit sicher genauso wie mir, bisher völlig unbekannter dänischer Gitarrist), steht dem in nichts nach. Progressive Metal in betont melodischer Ausrichtung (von den zitierten Hardrockanleihen aus dem Beipackzettel konnte ich übrigends nichts heraushören) und vom Niveau her absolut in vorderen Bereichen der 1. Liga im Progbereich anzusiedeln, wird dem etwas anspruchsvolleren (Zu-)Hörer von Torben mit seinem Projekt SECTION A in all seinen Facetten sowie produktionstechnisch ohne Fehl & Tadel zu Gehör gebracht. Wiederum nur positiv zu erwähnen sind die für einen Saitenschwinger "relativ" zurückhaltenden meist ermüdenden Soloausflüge (wenn auch ab und an etwas gefrickelt wird!) und die stilistische Ausrichtung seine variablen Spiels, das weniger auf absolute Geschwindigkeit als viel mehr auf melodische Akzente setzt. Ein paar wirklich schöne GARY MOORE Dejavus und etwas weniger stark ausgeprägte MALMSTEEN Anleihen sind bei einigen Passagen ebenfalls unüberhörbar festzustellen, wobei dieses wohlig-warme Art des Altmeisters die Axt zu schwingen auch diesem Gitarristen stilistisch sehr gut zu Gesicht steht. Ein weiterer großer Pluspunkt für das komplette Album ist die Wahl für den fantastischen Sänger Andy Engberg (Ex-LIONS SHARE) der sich mit James Labrie artigen Timbre von Song zu Song förmlich hineinsteigert. Als weitere Mitstreiter konnte Enevoldsen außerdem noch Andreas Lill (Drums/VANDEN PLAS) gewinnen und nach dem der Mastermind sämtliche Bässe & Keyboards zunächst selbst eingespielt hatte, lud er sich noch solche virtuose Tastenmänner wie Derek Sherinian (PLANET X, Ex-DREAM THEATER) und Günter Werno (VANDEN PLAS) dazu, die ein paar recht gelungene Keyboard-Soli beisteuerten. Bei den acht Songs findet man stets eine gelungene Mischung zwischen etwas verschachtelten Parts, packenden Instrumentalpassagen sowie den tragenden Refrainteilen die alles wieder miteinander verbinden. Bei der Übernummer "The Man In the Mirror" bewegen sich die Jungs vom Songniveau betrachtet sogar in SYPMPHONY X oder THRESHOLD Sphären, wobei die anderen Titel nicht abgewertet werden aber dieser Track ist eines der Highlights der CD genauso wie das mit einer Killerhook sowie den etwas abgedrehten Tastensolis versehene "Nightmare" (hier lassen DT als Referenz herzlichst grüßen!). Von der Geschwindigkeit her wandeln SECTION A zwischendurch immer mal wieder in gelungenen Power Metal Pfaden und streuen riffbetonte Tempoeinlagen ein wie u.a. bei "Riot" oder "Into The Fire", was die Sache auch für die "normalen" Metalheads interessant machen dürfte. Hier sind ausnahmlslos fähige Musiker am Werke, die unter Führung von Enenvoldsen zu höchstform auflaufen, wer also auf gitarrenbetonten Prog Metal gepaart mit rasanten Keyboardduellen, ein wenig auf instrumentelle Passagen sowie auf die genannten Bands abfährt, wird hierbei eine absolute Vollbedienung erhalten.

The Seventh Sign


Cover - The Seventh Sign Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 57:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

A Murder Of Crows

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DEADSOUL TRIBE ist die Formation eines Mannes namens Devon Graves welcher früher unter dem Künstlernamen Buddy Lackey am Mikro der Prog-Metal-Kultband Psychotic Waltz am Werke war. Wer sich jetzt Hoffnung macht, dass Mr. Graves alias Mr. Lackey wieder an die damaligen Meisterwerke anknüpft, der tut dies sicherlich zurecht. Mit "A Murder Of Crows" bringt Devon Graves doch tatsächlich das Kunststück fertig nach dem hochgepriesenen letztjährigem Debüt zwölf neue Songs auf die hungrige Gemeinde loszulassen, welche einerseits etwas mehr zur Sache gehen (ohne dabei gleich einfach nur auf hart zu machen) und zugleich weitaus progressiver durch die Lauscher schallen. Graves poetischen Texte werden in musikalische Kompositionen umgesetzt, die mit solch nahezu außerirdischen Gesangslinien und Melodien versehen sind, dass es einem ständig Schauer über den Rücken jagt. Der ständige Wechsel zwischen balladesken und akustischen Passagen mit harten Riffs und einem ordentlichen Drumsound erinnert zu weil etwas an die ganz großen Momente von Tool, bleiben aber auf Grund der unvergleichlichen Stimme Devon’s, welche zugleich Aggressivität wie Melancholie transportiert, eindeutig DEADSOUL TRIBE. Darüber hinaus gibt sich auch wieder im verstärktem Maße Flöten-Parts, welch die Keyboards zwar nicht ersetzen, aber sie doch immer wieder dezent in den Hintergrund verbannen. Bestes Beispiel hierfür ist das epische "Black Smoke And Mirrors". Hier geht das im Mittelteil sogar soweit, dass man eine gewisse Analogie zu Jethro Tull nicht nur über das Querflötenspiel heraus hört, sondern dass der gleichzeitige Einsatz von Piano einen förmlich in einer in das Jahr 2003 transportierte 70er-Nostalgie ertrinken lässt. DEADSOUL TRIBE generieren auf "A Murder Of Crows" einen Sound mit einer nahezu zeitlosen Atmosphäre. Also kniet nieder und preiset den Herrn (oder so was in die Richtung). Und zum "preisen" sollte man noch unbedingt eines der Highlights des Jahres 2003 in den CD-Schacht schieben - "A Murder Of Crows" gehört da ohne Zweifel dazu.

A Murder Of Crows


Cover - A Murder Of Crows Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 61:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Inside The Atmosphere

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Manche Perle weis der deutsche Underground auch im progressiven Bereich bereitzuhalten. Dazu gehört ganz sicher auch das Debüt-Album "Inside The Atmosphere" der Hamburger Formation ATMOSFEAR. Allein der abwechslungsreiche 12-minütige Übersong "Zephaniah" würde für diese Aussage schon reichen. Aber eigentlich wissen ATMOSFEAR über die volle Distanz (von fast 76 Minuten) zu überzeugen. Bereits 2001 aufgenommen (und mit einem amtlichen Sound ausgestattet) bietet die Scheibe zehn meist überlange Tracks, welche trotz vieler progressiver Spielereien und ausreichend melodischen Keyboardeinsatzes immer wieder die Vorliebe für härtere Töne und metallischem Sound zum Vorschein kommen lässt. Am ehesten lässt sich "Inside The Atmosphere" mit den göttlichen Mannen um Symphony X Fronter Russell Allen vergleichen. Ähnlich songdienlich und doch bestimmt kommt Sänger Oliver Wulff rüber, der zusammen mit Boris Stepanow (g), Stephan Kruse (k), Burkhart Heberle (b) und Olaf Sorgenfrei (d) den musikalischen Rahmen für die ausgefeilten Kompositionen bietet (und das hier "Debütanten" am Werke sind ist an keiner Stelle der Scheibe auch nur ansatzweise zu hören). Mit dem Titeltrack und Opener "Inside The Atmosphere" (immerhin auch eine über 9 Minuten lange Soundreise, welche man sich sofort mehrmals reinziehen möchte) und "Patience" sind nur mal zwei der Songs als Anspieltipps genannt. Ein echtes Highlight ist auch die Coverversion der Lennon/McCartney-Komposition "Eleanor Rigby" welche erstaunliche Eigenständigkeit beweist und die Zeitlosigkeit dieses Klassikers unterstreicht. Den Schlusspunkt setzt die Gänsehaut-Ballade "There Is Love At The End" die noch mal einiges an Gemütszuständen hervor zu zaubern weis. Aber richtig Schluss ist da dann doch nicht - als Hidden-Track ertönt nach wenigen Augenblicken eine weitere Version von "Eleanor Rigby" - Klasse. Wer gelegentlich (oder auch mal öfters) Leckerbissen von Bands wie Dream Theater und Symphony X durch sein heimischen Boxen schallen lässt, sollte ATMOSFEAR ruhig mal antesten - ein so starkes Debüt im metallischen Prog-Bereich habe ich schon lange nicht mehr gehört. Da diese CD (leider) wohl nicht überall zu kriegen sein wird, probiert es doch mal auf der genannten Homepage AtmOsfear - dort gibt es einige mp3 zum antesten und auch einen Kontaktlink um sich das ganze Werk zu krallen - es lohnt sich.

Inside The Atmosphere


Cover - Inside The Atmosphere Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 75:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Cravallo Grande

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"Cravallo Grande" ist einer von zwei Teilen des Doppeldeckers welcher die musikalisch schwer einzuordnende Combo KILLING GAME SHOW aus dem hessischen Taunus (gibt’s denn auch einen anderen Taunus?) der Prog-Gemeinde um die Ohren haut. Den Part unter dem Titel "Unisono Mafioso" hat vor kurzem schon Kollege Maio durch die Mangel gedreht. "Cravallo Grande” ist im Vergleich dazu härter ausgefallen. Und ob das Ganze nun ein echtes Doppelalbum ist oder doch zwei zur gleichen Zeit veröffentlichte Alben kann/soll/muss jeder selbst entscheiden (was es auch nicht einfacher macht). Aber jetzt mal zu "Cravallo Grande": Nach dem doch etwas eher Artrock-mäßigen und mit Psychedelic-Anleihen versehenen Beginn ("Overboard), schlägt Song Nummer Zwei "P.S." in die richtige Kerbe - nämlich die des gitarrenorientierten harten, zeitweise gar metallischen Progrock (derweil die Gitarren doch den Verdacht aufdrängen, das die Jungs sich öfters mal eine Grunge-Scheibe reinpfeifen). Das nachfolgende "Angel" mit seinem hammondmäßigen Keyboardpassagen (welche sich wohltuender Weise nicht in den Vordergrund drängen) und den knarrenden Gitarren geht trotz seiner Verspieltheit sofort ins Ohr. KILLING GAME SHOW würzen Ihren auf "Cravallo Grande” doch recht heftigen Progrock gekonnt mit anderen Stilrichtungen - vielfache Anleihen von siebziger Artrock über Metal bis Stoner werden verarbeitet ohne gnadenlos zitiert zu werden - ein wahrer Genuss diese Experimentierfreudigkeit. Mit dem Prog-Lehrstück "Secrets" (Tempowechsel, eingebaute Keyboard-Spielereien, harte Gitarren - keine einfache Kost - aber es rockt) ist im Mittelteil der CD ein echter Oberhammer versteckt. Vor allem bei dem treibenden "Pyromaniac" fällt auf, dass Bassist und Sänger Marian Linhart wohl einige RUSH-Alben im Regal zu stehen hat. Oft sind ja bei Bands aus dem Underground die Gesangesleistung einer der Kritikpunkte - hier haben KILLING GAME SHOW, neben den ausgereiften Kompositionen, abwechslungsreichen Arrangements und deren musikalischen Umsetzung, ebenfalls bereits ein hohes Niveau erreicht. Manche mit einem Vertrag ausgestattete Combo würde da ganz schön in Schwitzen kommen. Der Abschluss macht dann ein entspanntes "Planet End", das stilistisch wieder in Richtung Artrock Marke Spock’s Beard & Co. tendiert. Die wirklich grandiosen Scheiben "Cravallo Grande" und "Unisono Mafioso" gibt es einzeln oder im heftigen Doppelpack auf der Homepage der Band killing-game-show zu erwerben. Wer mal was richtig gutes vom sogenannten Underground durch die heimischen Boxen rauschen lassen möchte, sollte unbedingt mal bei KILLING GAME SHOW reinschauen; oder noch besser: reinhören.

Cravallo Grande


Cover - Cravallo Grande Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Coldheart Canyon

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Diese seit Ende 2000 bestehende Band liefert nun, nach über zwei Jahren, endlich ihr erstes Demo ab. Und das hat es wirklich in sich! Nicht nur, dass die vorher unter Anderem bei THOUGHT SPHERE aktiven Musiker den Faden des progressiven Metals weiterspinnen, nein, sie gehen noch einen Schritt weiter und liefern ein hochtechnisches Feuerwerk ab, dem man auch nach mehrmaligem Hören kaum folgen kann. Man muss sich schon sehr intensiv mit der Scheibe auseinandersetzen, um die vielen versteckten Feinheiten zu ermitteln. Wer die geforderte Geduld allerdings aufbringt, wird nicht unerheblich belohnt, denn sämtliche sechs Songs dieser Scheibe fahren äußerst komplexe, verfrickelte Arrangements auf, die jedem Fan solcher genialen Knobeltruppen wie Watchtower oder Sieges Even schlaflose Nächte bereiten dürften. Mit dem Titelsong befindet sich sogar ein echter Ohrwurm auf der Platte, den man aber auch erst erspähen muss. Desweiteren fällt auf, dass Sänger Andreas, der sämtliche Spektren von melodisch bis kraftvoll abdeckt, beim letzten Song, "Pre-Mortem Autopsy", finstere Death-Growls auffährt, die zuerst seltsam klingen, aber dann wiederum Erinnerungen an eine Hammerband wie DEATH aufkommen lassen. Die Produktion ist für Demo-Verhältnisse wirklich ausgesprochen gut, auch wenn sie über die gesamte Spielzeit etwas trocken herüberkommt; aber sogar manche Band mit einem Deal wäre über den Sound dieses Demos überglücklich. Wer sich gerne mal die Ohren verbiegen und Free Jazz in seiner metallischen Form erleben möchte, kommt an diesem toll gemachten Demo nicht vorbei, das zudem Bock auf mehr macht!

Coldheart Canyon


Cover - Coldheart Canyon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 25:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Damnation

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Das Teil ist ja schon ein paar Monde im Umlauf, aber nachdem sich die Promo irgendwie im MI-Dschungel verirrt hat (oder wie auch immer ;-) und noch kein Kollege Stellung genommen hat, kommt da jetzt was von mir. Denn an OPETH’s neustem Output "Damnation" führt an sich kein Weg vorbei. Die schwedischen Düster-Könige haben nämlich ein Experiment gewagt. Keine Angst - OPETH sind weiterhin dunkel, deprimierend und wunderbar melancholisch; aber "Damantion" ist vor allem auch eins: abwechslungsreich ruhig. Praktisch gesehen haben OPETH zum vor einigen Monaten veröffentlichten, recht harten "Deliverance" mit "Damnation" das Gegenstück eingespielt, eine Scheibe mit 8 tieftraurigen Balladen. Es mag Leutchen geben, die "mehrere Durchläufe" für "Damnation" brauchen - ich war schon nach dem fast 8-minütige Opener "Windowpane" hin und weg. Hier hat Death-Genie Mikael Akerfeldt mehr Gefühl und Tragik in einen Song gelegt, als andere Combos in ihrem ganze Leben zustande bringen. Track Nummer 2: "In My Time Of Need" fährt noch weiter hinab in die Tiefen aus Sehnsucht und Hoffnungslosigkeit. Bei "Hope Leaves" ist man dem Tal der Tränen dann ganz nahe, bevor mit "To Rid The Disease" eine melodische Wunderperle in balladesken Gewand uns wieder etwas aufbaut. Eine Aufzählung der weiteren Songwriter-Großtaten erübrigt sich - zumindest reinhören sollte hier Pflicht sein. "Damnation" ist nicht nur für Fans von OPETH ein Pflichterwerb - die Mischung aus Akustikparts, sphärischen Keyboardsound, sehnsüchtigen Gitarren und Mikael Akerfeldt einfühlsamer, trauriger Stimme bedient jedweden, der sich in eine Stimmung versetzen möchte, in der man sich einfach fallen lassen kann. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dann doch noch. Außen auf der CD-Hülle steht OPETH drauf, aber eigentlich ist da doch recht viel PROCUPINE TREE drinnen. Der Gruß geht an Produzent Steve Wilson - der PORCUPINE TREE-Mastermind hinterlässt hier noch deutlicher als beim OPETH-Vorgänger "Deliverance" seine Handschrift. Trotzdem und gerade auch deswegen - klasse Scheibe für die bittersüßen Stunden zwischendurch und ein weiterer Höhepunkt in der OPETH-Diskography. Anhören! Kaufen!

Damnation


Cover - Damnation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

After All This Years

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Der Titel war bei der Entstehung dieses Albums durchaus auch Programm, denn die Ideen/Songs wurden über Jahre gesammelt und dann innerhalb von 20 Monaten produziert & abgemischt. Fans von PINK FLOYD sowie GENESIS was frühere Glanztage anbetrifft und von RWLP, was die Jetztzeit angeht, sollten hier auf jeden Fall schon mal die Lauscherchen spitzen, denn "Metamorphosis", so nennt sich dieses Projekt um den Multiinstrumentalisten Jean-Pierre Schenk, bietet auf "After All This Years ist durchaus ein recht hörensertes Scheibchen geworden, vorausgestzt man steht auf diese Stilart des gehobenen Progrocks. Die Aura der beiden erstgenannten "Vorbilder" ist zwar stets irgendwie gegenwärtig aber der "Junge" hat trotzdem bereits eigenes Flair in die Tracks mit reingepackt. Von den leichten musikalischen Längen mal so zwischendurch wollen wir dann mal großzügig, bei dem soliden Ergebnis, insgesamt mal absehen, denn auf "Metamorphis" gibt es eine ganze reihe toller, melodischer Songs, typisch heulende Gitarren, breite Keyboardteppiche aber alles gekonnt mit einem modernen Progsoundgewand versehen. Neben Sänger Jean-Pierre Schenk, der die Keyboards und Drums bedient, sind Giova Esposito (Gitarre) und Dominique Schlafer (Bass) fester Bestandteil dieser Band. Bei "New Lords" ist mit David Grillon ein weiterer Gitarrist sowie eine Flötistin, Milena Zaharieva dabei. Den Opener macht "After all Years" mit seinen hymnenhaften Strukturen, und bietet gesangstechnisch die Rogert WATERS Incarnation schlechthin ansonsten ein ungemein athmosphärischer Titel. Bei "New Lords" werden gleich mehrfach die Rhytmen gewechselt ohne dabei den Faden zu verlieren, getragene Passagen wechseln mit fordernden Gitarrenriffs (mit eine klasse Solo), ich fühle mich da wieder etwas an die letzte MARTIGAN CD erinnert. Ansonsten geht zwar eher etwas gemäßiger zu aber ohne jeden Anfall von Gedudel, was bei dieser Art des symphonisch geprägten Rocks, durchaus mal vorkommen kann, hier zum Glück nicht. "Eyes on the Clock" ist zwar auch kein richtiger Rocker, aber hier dominieren wieder diese fesseönden scheir endlosen floydschen Saitenlicks. Drums und Keyboards dominieren bei "No one´s Home", und erinnern durch die etwas an eine alte Genesis bzw. Peter GABRIEL-Nummer. Noch besonders zu erwähnen ist das filigrane Keyboardspiel, das in Verbindung mit den anderen Instrumenten teilweise eine sehr athmosphärisch Dichte & Tiefe sowie auch ein gewisses mystisches Flair verbreitet. Trotz dieser beinahe schon NEW AGE mäßigen Einflüsse sind die Songs kurzweilig, flott und haben einen guten Groove, denn die Musik bleibt immer rockig in ihrem Charakter.
Wenn beim nächsten mal jetzt noch die klanglichen Eigenständigkeiten noch weiter verfeinert sowie ein paar Ecken und Kanten mehr miteinfließen, dann werden Vergleiche mit jegwelchen Bands nicht mehr auftauchen. Insgesamt eine gute CD zum Anhören für ruhigere Momente, die ausgewogenen Arrangements überzeugen genauso wie die Produktion. Der gute Man hat leider keine eigene Homepage daher sollten sich (Bestell) Interessenten über das Schweizer Label informieren.

After All This Years


Cover - After All This Years Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 65:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Desolate Messiah

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AMYRIS hört sich irgendwie griechisch/römisch an aber die Band stammt tatsächlich aus hessischen Breitengraden und stilistisch sind die Jungs eindeutig bei der progressiven Zunft anzusiedeln. Irgendwo zwischen Metal und Prog-Rock, ja teilweise gibt’s sogar mal leichte Neoprogeinschübe (besonders bei den Keys) zu hören, bewegt sich der breitgefächerte musikalische Horizont von AMYRIS auf "Desolate Messiah". Die Betonung liegt auch wegen der stellenweise recht düsteren Gitarrenarbeit stets auf der metallischen Seite, denn trotz aller Ausflüge bzw. Abschweifungen mit vielen Breaks und ruhigeren Passagen, die Band gibt dann immer wieder mal ordentlich Gas mit kraftvoll, kernigen Riffs. Momentan hat die Formation übrigends ein Sängerproblem, man ist derzeit nämlich auf der Suche nach einem neuen derselbigen. Der bisherige Vocalist Chris hat das Handtuch geschmissen (Interessenten bitte unter www.amyris.net melden!) aber, und sorry auch wenn’s vielleicht etwas hart klingt, trotz der sicher charismatischen Stimme, aber so dolle war er dann doch irgendwie nicht. Sicher er konnte schon ganz gut singen aber meiner bescheidenen Meinung nach, versuchte er, bei aller Abwechslung sich in zu vielen unterschiedlichen Stilen wie die etwas getrageneren Parts (zu pathetisch eindeutig), dann wieder mehr kehlig-grölend-grunzend, dann in schwindelnde Höhen abschweifend und schließlich ganz "normal" singend. Außerdem klang er dabei stellenweise ziemlich schief, bei so manchen Tönen lag der gute Mann doch arg daneben (z.B. "You Can’t Deny"). Musikalisch gibt’s da weit weniger auszusetzen, denn dieses selbst produzierte Debüt von AMYRIS (hießen vormals "Unio Mystica" wer die schon kannte) bietet durchaus einige sehr gefällige und vor allem tiefergehende Songs, beinahe schon kleine Epen (z.B. das vierzehnminütige monumental "Bright empire") von denen übrigends keiner unter sechs Minuten ausfällt - es wird sehr viel Wert darauf gelegt nicht in gängige Strukturen wie Strophe/Hook/Strophe/Solo zu verfallen. Ganz im Gegenteil, denn hier werden wie selbstverständlich innerhalb der Songs Tempi oder Sounds variiert mit vielen Breaks genauso wie überraschende Stimmungswechsel. Das Songwriting bewegt sich insgesamt auf einem guten Niveau, wobei ein richtiger Überhammer zu gehlen scheint trotzdem hat mir "Heads Of Concrete" mit seinem relativ schmissigen Refrain bei mir als stärkster Track hängen. Trotz aller progressiver Anklänge, was natürlich auch an den recht dominanten Tasten liegt, kann man Fans melodischen Metals "Desolate Messiah" durchaus auch ans Herz legen. Wegen des Sängers, der wie gesagt sicher nicht jedermann Sache sein dürfte, sollte man sich vorher schon auf eine ausführliche Hörprobe auf der Bandpage einlassen. Der absolute faire Preis von nur 9 € für diese CD muß darüber hinaus als absolutes Schnäppchen bezeichnet werden und dies bei über 65 Minuten Spielzeit.

Desolate Messiah


Cover - Desolate Messiah Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 65:5 ()
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