Review:

Primal Power Addiction

()

Unlängst waren die Jungs von HEAVEN’S CRY im Vorprogramm während der Europatour von THRESHOLD live in Europa zu bewundern und jetzt kommt endlich der auch von mir bereits längst erwartete Nachfolger, des auch in der einschlägigen Fachpresse überragend bewerteten Debutalbums "Food for Thought Substitude" heraus. Aufgrund von Labelschwierigkeiten, diversen finanziellen Problemen sowie Besetzungsänderungen innerhalb der Band hat sich dieses Zweitwerk der Kanadier dann tatsächlich von 1997 bis heute Ende 2002 hinausgezogen.

"Primal Power Addiction" schimpft sich nun die aktuelle Scheibe und ich war wirklich richtig gespannt darauf, welche Musik uns diesesmal aus dem Land des Ahorns geboten werden würde. Nun vom Stil her erinnern HEAVEN’S CRY mit ihrem progressiven Rock/Metal mit dem aktuellen zunächst etwas spröde wirkenden Material an die vorletzte Scheibe von ENCHANT "Juggling 9 or Dropping 10".

Hier wird teilweise sehr technisch-anspruchsvolle Musik mit vielen Takt- und Tempiwechseln und einem ebenfalls doch recht sperrigen Sound präsentiert. Der Klassesänger hat eine angenehme Stimme, die mehrstimmigen Gesangspassagen erinnern u.a. bei einem der besten Songs des Albums "Remembrance" streckenweise angenehm an die Deutschen Progressive-Metaller von VANDEN PLAS. Auf die Gitarrenarbeit wurde bei den vielschichtigen Arrangements deutlich mehr Wert gelegt, der manchmal dabei absichtlich etwas vordergründige "Knarzt"-Sound mindert aber meinen Hörgenuß schon etwas. Weiter herausgehoben werden muß unbedingt noch das äußerst relaxte "The inner stream remains", eine schöne Ballade mit einer wunderbaren Instrumentierung (u.a. mit Bongos) und viel Tiefgang. Ansonsten sucht man einen wirklichen Hammersong mit einer klasse Hook irgendwie vergeblich.

Die Coverversion von MIDNIGHT OIL'’s Klassiker "Beds are burning" laß’ ich jetzt da mal bewusst ganz außen vor. HEAVEN’S CRY interpretieren diesen Song aber ganz in ihrem ureigenen Stil, behalten die Trademarks bei ohne den Titel zu verhunzen. Ansonsten hätte ich mir zwischendurch etwas mehr Betonung auf die Melodien gelegt, denn so fehlt es bei allem Können insgesamt doch etwas an Seele. Bei aller Komplexität in den Songstrukturen ist mir persönlich der Sound phasenweise doch etwa zu sperrig/schräg aber der erfahrene Proger sollte sich selbst bei einer ausführlichen Hörprobe ein Bild davon machen. Für "Primal Power Addiction" braucht es sicher noch etwas mehr Zeit, als für das etwas eingängigere Debut aber ein paar Durchläufe mehr sollten dann schon reichen um diese recht komplette Musik als hörenswert zu bewerten.

Primal Power Addiction


Cover - Primal Power Addiction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Man Of The Moment

()

Noch eine hoffnungsvolle Progband mit einem neuen Album - MARTIGAN nennt sich diese Formation aus heimischen Gefilden. Die Musik, die es auf dem Album "Man of the Moment" zu hören gibt, ist mit Verlaub, ohne jeglichen Ausfall wirklich extra-klasse ausgefallen. Unter dem mystischen Namen Martigan haben sich die Jungs um Keyboarder Oliver Strahl, bereits Mitte der Neunziger, zunächst ohne kommerziellen Absichten, aus einer Vorgängerband dann 1997 "endgültig" zusammengefunden um einfach "nur" etwas anspruchsvollere Musik zu machen. Danach wurden mehrere CD’s bzw. Maxi’s aufgenommen und man tourte bereits erfolgreich als Vorgruppe von SAGA.
Nach Jahren des Songwritings haben die Jungs hier jetzt ein Ding rausgehauen, daß jeden richtigen Proger blind überzeugen wird. Kurz zur Orientierung: MARTIGAN spielen lupenreinen, klassischen Neo-Progrock aus einer Art Querschnitt der frühen Marillion, popigeren Genesis (hauptsächlich wg. der zweiten Leadstimme) mit noch einem guten Schuß IQ (u.a. dank des virtuos, perligen Gitarrenspiels). Die Verweise zu den beiden erst genannten Gruppen lassen sich alleine schon aufgrund des Fish meets Phil Collins mäßigen Organs von Guestsinger Mirko Bäumer nicht ganz vermeiden aber dies ist nicht negativ zu sehen sondern ganz im Gegenteil! In Kombination mit der klaren Stimme von Leadsänger und Hauptsongschreiber Kai Marckwordt bilden die beiden "Voices" das hochwertige Gegenstück zur ebenfalls hoch professionellen Instrumentenfraktion. MARTIGAN jetzt aber als uninspirierte Retrokopierer abzutun wäre nicht nur grundweg falsch, sondern man würde diesen tollen Musikern schlicht Unrecht tun. Diese Band bietet einen höchst eigenen Klangcharakter, wobei man sich mit zunehmender Dauer der CD von den Vorbildern frei schwimmen kann. "Man of the Moment" ist Neo-Prog mit ausgereiften und tollen ja teilweise hymnischen Melodien, und klar, es gibt hier auch viele Rhythmus -und Tempiwechsel kombiniert mit schier uferlosen Stimmungsbögen, die durch zahlreiche originelle Sounds und anderen Instrumenten wie Flöte oder Saxophon sehr eindruckvoll und teilweise recht opulent ausgestattet wurden.
Bei fast allen Tracks wie dem 10-minütigen Opener "The Pride" schimmern die musikalischen Vorbilder zwar immer wieder mal durch aber dies tut dem Album keinen Abbruch, sondern geben ihm das gewisse Etwas. Der Sound ist insgesamt sehr knackig/druckvoll und Martigan in der Besetzung Kai Marckwordt (lead voc, g, Rickbacker, fl, sax), Oliver Strahl (keyb, back voc), Alex Bisch (dr, back voc), Björn Bisch (g) und Peter Kindler (bs) mit den Gästen Axel Schütze (bs), Mirko Bäumer (lead voc, back voc) bringen die Songs bei aller Länge stets auf den Punkt, ohne sich zu verzetteln. Für mich ist einer der Höhepunkte auf "Man of the Moment" ganz klar, das mit einem leichten "Carpet Crawler-Touch" versehene "Closer Contact", mit typischen 70er Jahre Bombast aber in einem absolut modernen Klangbild. Die vielen mehrstimmigen Chorgesänge mit den sich geradezu in die Gehörgänge hineinfressenden Hooks wie u.a. bei "Out Of Sight" lassen einen ebenfalls nicht mehr los. Einzig das, in Progkreisen schon vielfach abgenudelte Kirmess-Samplerteil bei dem insgesamt etwas zu langatmig geratenen "The Mask the Raven II" hätte man sich schenken können aber dies kann den hervorragenden Gesamteindruck nicht mehr schmälern. Martigan´s locker & leicht fließender Neo-Progmix mit diesem frischen Soundgewand, kommt trotz aller Vielfalt, Details und Tiefen äußerst unterhaltsam und kurzweilig rüber. Die Songs bieten internationales Niveau - welche Plattenfirma hier wieder mal geschlafen hat, ist mir echt schleierhaft. Beide Daumen hoch, denn wenn das hier kein Tipp ist, was dann?!

Man Of The Moment


Cover - Man Of The Moment Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 75:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Waterworld

()

Nach Space-Rock, Space-Prog und Space-Metal (wie zuletzt das absolute Meisterwerk "Star One" von Arjen Lucassen u.a. AYREYON) präsentieren uns hier DICE unter der Führung von Chefkompositeur, Mastermind & Sänger Christian Nove auf ihrer aktuellen CD "Waterworld" den mehr oder weniger neu kreierten oder vielleicht besser wiederentdeckten "Space Blues". Nach dem Lesen der aktuellen Platteninfo der Leipziger Prog-Art-Band muß ich ehrlich sagen, waren meine Bedenken vorab, eigentlich schon recht groß. Denn zu frisch wirkte (leider) immer noch das größtenteils relativ blutleere Bluesgeschrammel der postunrockigen Phase des Herrn GARY MOORE in meinem Hinterkopf nach. Klar war weiterhin auch, aufgrund der eindeutigen Ausgangslage, daß hier ein Keyboarder die Songs "verbrochen" hatte, schloß daß schon vom Grunde her eine gewisse Gitarrenlastigkeit aus. Und tatsächlich auf "Waterworld" wird mit viel Hall und spacigen Tasteneffekten sowie den entsprechenden Tempiwechseln, quasi als Grundsubstanz, aus fast jedem Song ein kleines "blusiges" Epos gemacht. Mir persönlich gefallen dabei die schnelleren, abgesetzteren Songs wie "Things are getting better" mit der riffigeren Gitarrenarbeit dabei doch schon wesentlich besser, da man sich hier als Hörer nicht so stark in den teilweise etwas zu stark dahindudelnden und nichtssagenden Arrangements verliert wie z.B. bei "The coming Day" oder den ziemlich überflüssigen Zwischensequenzen. Der Haupttrack, das 12-minütige "21’st Century Space Blues", kommt dann, trotz seiner Länge mit recht gelungenen Saitensequenzen in der Mitte äußerst locker und relaxt mit viel Atmosphäre rüber. Was dann aber den Gitarristen gegen Ende bei "SOS Planet Earth cries" geritten hat, ist mir dann allerdings völlig schleierhaft, denn dieser Titel war für mich zumindestens gerade zu sprichwörtlich ablei(d)tbar. So ein dermaßen grausam-geleiertes und total nerviges Gitarrensolo habe ich noch selten gehört - hier haben meine Ohren tatsächlich SOS gefunkt. Zieht einem die Schuhe aus und ist daher leider total daneben geraten. Die letzte Scheibe von DICE "Dreamland" hat mir auch insgesamt, gerade vom Songwriting her betrachtet, schon in großen Teilen wesentlich besser gefallen. Na, ja man kann halt auch nicht jedes Jahr ein überdurchschnittlich gutes Album produzieren.

Waterworld


Cover - Waterworld Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Paradise Square

()

Im Ikea-Eldorado Schweden gibt’s tatsächlich nicht nur haufenweise Schwer-Metaller oder depressiv wuchernden Düster-Gothic-Rock - ihr glaubt mir nicht? Nun, dann hört euch mal die Jungs von SIMON SAYS etwas genauer an, die bringen nämlich mit ihrer aktuellen Scheibe "Paradise Square" astreinen Progrock der besseren Sorte zu Gehör. Auch wenn’s schon fast irgendwie zum Standard in diesem Genre gehört, die stilistischen Vergleiche zu den ganz alten uralten GENESIS mit Peter Gabriel (ja das gab’s tatsächlich mal damals durfte der gute Phil Collins nämlich lediglich die Felle bearbeiten!) sind nicht von der Hand zu weisen. Um einen Bezug zur aktuellen Szene herzustellen, dem sei gesagt daß SAIMON SAYS auch etwas an die deutsche Proghoffnung ALIAS EYS erinnern. Diese Formation aus heimischen Landen hatte ja letztes Jahr den Progrocküberhammer "Fields Of Names" abgeliefert. Sicher können die Schweden mit diesem Meisterwerk (noch) nicht ganz mithalten. Dennoch ist das aktuelle Werk ein recht vielschichtiges Album geworden auf dem viele (manchmal etwas zu viele) Ideen in die einzelnen Songs mit eingearbeitet wurden, denn immer dann geht es mitunter etwas zu stark zu Lasten der Eingängigkeit. Manche der Tracks wirken auf mich daher zu überladen und sind einfach zu lang geraten, der musikalische Faden geht zwischendurch mehr als einmal verloren. Die sprichwörtliche Spielfreude der Jungs ist aber deutlich heraushörbar und trotz der ziemlich klaren und nüchternen Produktion hat man sich auch noch Ecken und Kanten übrig gelassen, auf die man sich einlassen kann. Die Hammondorgel wummert meist passabel daher und auch der Sänger hat etwas drauf, mit seinem breiten Volumenspektrum. Bei den Melodien hapert es zwar hier und da ein wenig, wobei es an den recht ausgefeilten Arrangements nicht viel zu mäkeln gibt. Bei den absoluten "Diehardprogfans" werden hier die Herzen sicher höher schlagen - mir fehlt allein so der rechte Kick aber egal.
Insgesamt wäre aber hier bei vielen Songs weniger manchmal schon etwas mehr gewesen, mir ist das alles auf jeden Fall etwas zu detailverliebt. Der Sound kommt stellenweise noch etwas schwachbrünstig daher, so daß eine druckvollere Produktion (vor allem was das Schlagzeug angeht) nicht geschadet hätte. Für den Anfang nicht schlecht, SIMON SAYS haben gute Ansätze gezeigt aber bei der nächsten CD müssen die Jungs noch mal ne ordentliche Schippe drauf legen.
Das Schweizer Speziallabel Galileo Records hat uns hier jedenfalls erstmals eine durchaus interessante Band aus ihrem Stall geschickt und wir hoffen, es wird nicht die letzte gewesen sein.
Erhältlich u.a. bei
Galileo Records
Alpenstrasse 22
2540 Grenchen
Switzerland
galileo-records.com

Paradise Square


Cover - Paradise Square Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 63:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Odyssey

()

SYMPHONY X präsentieren ihrer ständig wachsenden Fanschar nach fünf regulären Alben und einer Live-Scheibe mit "The Odyssey" endlich ihr neustes Werk. Und mit Studioalbum Numero sechs wurde auch ein (mehr oder minder) starker Stilwechsel vollzogen - auf "The Odyssey" dominiert eindeutig mehr Metal als Prog. So brauchte es bei mir erstmals drei, vier Durchläufe bis ich mit dem Material richtig warm wurde. Nicht, dass mir das was ich hörte nicht sofort gefiel, aber viele der Kompositionen und musikalischen Details erschließen sich doch erst beim intensiveren reinziehen. Und das Ganze ist durchaus gewollt. Bandleader und Gitarrist Michael Romeo erklärte letzt: "Wir wollten nicht Album für Album das gleiche machen, wir wollten es härter, aggressiver und roher klingen lassen." Mehr als beim Vorgänger dominieren hier harte Gitarrenriffs welche teilweise an Dream Theater erinnern und sogar trashige Züge annehmen. Das Ergebnis kann sich mehr als hören lassen. Bereits der Opener "Inferno (Unleash The Fire)" zeigt, wie auch die beiden nachfolgenden Stücke, diese zum Teil schroffe, ruppige und abgehackt wirkende Songstruktur, ohne das dabei auch nur annäherungsweise die Melodie verloren geht. Es ist dieser Spagat den Romeo und Freunde gekonnt meistern und die "The Odyssey" so interessant machen. Mit "Accolate II" wurde dann ein würdiger zweiter Teil des auf der 96er Überscheibe "The Divine Wings Of Tragedy" enthaltenen Klassikers "The Accolate" auf den Silberling gebrannt, welcher die überaus melodische und epische Seite von SYMPHONEY X betont. Das folgende "King Of Terrors" dürfte wohl eines der härtesten Teile sein welche SX bisher unters Volk gebracht haben und mit dem von Edgar Allen Poe inspirierten Text birgt es eine dunkle und schwermütige Stimmung - hat das Zeug zu einem absoluten Live-Killer. Das achtminütige, mit einer ruhigen Keyboard- und Gesangspassage eingeleitete und mit einigen überraschenden Ideen versehene "Awakenings" bildet dann die passende Einleitung für den das Album abschließenden Höhepunkt. Und das ist ganz sicher der 24-minütige Titeltrack "The Odyssey", welcher in sieben Parts unterteilt die Odysseus-Saga herrlich vertont und bei dem SYMPHONY X fast Wagner’sches Flair und Tiefe erreichen. Hier schafft es SX ihre alten Trademarks mit ihrem "neuen" Sound auf äußerst eindrucksvolle Art zu verbinden. Von Instrumentalpassagen in bester Soundtrackmanier, über Akustikpassagen, dem heftigen Mittelteil (mit der einen oder anderen Verschnaufpause) bis zum melodischen, mit vielen musikalischen Appetithappen versehenen Abschluss, passt hier alles - ein wahrlich traumhafter Schlussakkord. Dabei bringt vor allem Sänger Russell Allen sein Ausnahmeorgan voll zur Geltung - oft aggressiver und rauer wie früher, bekommt er immer wieder die Kurve hin zu einschmeichelnden und melodischen Passagen und trägt damit seinen Teil bei, nicht nur den Song "The Odyssey", sondern das ganze Album zu einem äußerst abwechslungsreichen Hörgenuss zu machen. Das 2003er Teil von SYMPHONY X ist wieder mal was ganz Großes, hat dabei aber nicht ganz die Klasse der Vorgängerscheiben. Da es aber ist immer noch um Längen der Konkurrenz voraus ist, bleibt nur eins zu sagen - Pflichtteil!

The Odyssey


Cover - The Odyssey Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 66:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Unfold The Future

()

Mit dem über 30 Minuten langem Opener "The Truth Will Set You Free" eröffnet die neue Doppel-CD "Unfold The Future" der skandinavischen Formation THE FLOWER KINGS furios. Und auch die folgenden Songs des Progrock-Opuses haben es in sich ("Monkey Business", "Black And White"). Das Teil hat mit 16 Songs und über 140 Minuten Spielzeit einiges zu bieten - zwar nicht unbedingt von der leichtverdaulichen Sorte - was aber bei den FLOWER KINGS ja durchaus als gewollt angesehen werden darf. Mit dem Instrumentalstück "Christianopel" kommt dann an Numero vier der erst harte Brocken, mit dem ich persönlich nicht so recht was anfangen kann. Musikalisch wohl über jeden Zweifel erhaben ist es mir persönlich dann doch zu "jazzig" und "kompliziert" geraten - als Rockfan kann man sich nur schwer mit teilweise bis ins atonale driftende Songstrukturen anfreunden. Ähnliches gilt auch für einige Tracks im Mittelteil der zweiten CD. Dabei soll hier keinesfalls die kompositorischen und musikalischen Fähigkeiten der FLOWER KINGS in Frage gestellt werden (kann man ja gar nicht!). Denn hier sind unüberhörbar absolute Meister ihres Faches am Werk. Aber Gitarrist und Sänger Roine Stolt setzt auf "Unfold The Future" noch weit mehr als bei Spock’s Beard auf eine Mischung aus Progressivem Rock, Blues, Jazz und Latino-Rythmen und sprengt den oft engen, manchesmal störenden "Rock-Rahmen" doch erheblich - und dies ist zugegebenermaßen nicht mal jeden Proggies Fall. Wer auf Frickeleien, komplizierte Songstrukturen und äußerst abwechslungsreichen Sound mit desöfteren überraschenden Stilwechseln steht liegt hier durchaus richtig. Und es gibt dazu eine ganze Reihe überragender Songperlen zu entdecken - allesamt ausgestattet mit schönen Melodien welche man im Gegensatz zu früher nicht immer erst beim x-ten Durchlauf entdeckt; wunderschönen Refrains und natürlich einem hervorragendem Gesang. Langweilig wird "Unfold The Future" nie. FLOWER KINGS Freunde wird das alles die Freudentränen ins Gesicht treiben. Wer aber eher die rockigere Ausprägung dieses Genres mag, dem kann ich persönlich nur empfehlen sich neben den erstklassigen Songs wie dem Opener, "Vox Humana", "Genie In A Bottle", "Man Overboard" und dem 24 minütigen "Devils Playground" (leider zum Schluss auch etwas zu abgefahren), auch mal "Silent Inferno", "Soul Vortex" oder "The Devils Danceschool" anzuhören. Nur so kann man entscheiden ob "Unfold The Future" passt und ob man sich die durchaus lohnende Mühe machen möchte, zu dieser Klangwelt Zugang zu finden.

Unfold The Future


Cover - Unfold The Future Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 140:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Critical Mass

()

Nicht erst mit ihrem letzten, wirklich erstklassig ausgefallenen Longplayer "Hypothetical" haben sich die britischen Progmetaller von THRESHOLD an die internationale Spitze dieser Szene vorgekämpft, zu der u.a. solche außergewöhnlichen Bands wie ENCHANT, SHADOW GALLERY, PAIN OF SALVATION oder MAGNITUDE No. 9 gezählt werden müssen. Nein, denn bereits mit der Debüt-CD aus dem Jahre 1993 "Wounded Land" gelang Threshold für viele Kenner nämlich schon ein amtlicher Klassiker des Genres.
Inzwischen ist viel passiert, die Band hat einige Besetzungswechsel überstanden, wobei als eine der entscheidensten Veränderungen, dabei sicher der 1998er Zugang des "neuen" Sängers Andrew McDermott genannt werden muß. Mittlerweile dürfte niemand mehr ernsthaft den unbestritten starken stimmlichen Vorgängern (Damian Wilson/Glynn Morgan) am Mikro nachtrauern, denn dieser charismatische und ausdrucksstarke Frontmann hat sich über die Jahre hinweg bis heute, stets immer noch ein bischen mehr auf Weltklasseniveau gesteigert. Auf dem aktuellen Werk "Critical Mass" kommt dies im Gesamteindruck besonders stark zur Geltung, wobei auch die geschlossene musikalische Homogenität innerhalb der gesamten Band so deutlich wie zuvor zum Ausdruck kommt. Critical Mass ist trotz einiger Instrumentalteile und zum Teil recht langen Stücken kein Konzeptalbum und textlich befassen sich die Jungs wieder mit einen ihrer Lieblingsthemen, der Reinkarnation. Einer der entscheidensten Unterschiede zum Vorgänger ist dann aber die teilweise, zumindestens für dieses Band, recht düstere Grundstimmung verbunden mit einem deutlich härteren, noch mehr metallastigeren Sound. Die Eingängigkeit der Melodien in den Songs ist dabei natürlich trotzdem allgegenwärtig aber zunächst nicht so vordergründig präsent, wie noch auf den früheren Alben. THRESHOLD haben außerdem besonderen Wert darauf gelegt, ihren typischen Stil beizubehalten und angereichert durch viele neue Sounds und noch variantenreichere Arrangements, sich nicht einfach "nur" selbst zu kopieren. Songtechnisch sauber strukturierte Tracks mit vielen anspruchsvollen Kabinettstückchen, klasse Gitarren -und Keyboardduellen, tollen Solis, wunderschönen/hitverdächtigen Hooks - das alles zusammen in einer fetten bombastischen schmissigen Produktion verpackt ohne dabei aufgesetzt oder gar steril zu wirken - dieses gelungene Resultat in Summe bringen Threshold auf "Critical Mass" in jeder Minute überzeugend zu Gehör. Wie gesagt, die Scheibe ist vielleicht nur auf den ersten Kick nicht ganz so gut, wie der Vorgänger "Hypothetical" aber bei näherem Hinhören dürfte mir sogar die Heavyfraktion zustimmen, nie waren diese Band härter, anspruchsvoller und melodischer zugleich.
Bei aller Liebe zu den teilweise recht schroffen Riffbreitseiten, mein ganz persönlicher Favorit ist aber die wirklich megastarke Ballade "Avalon", hier hat die Band ein absolut perfektes Stück Musik geschaffen. Auf der mir leider nicht vorliegenden limitierten Version von "Critical Mass", gibt es eine Bonus-CD auf der neben dem Radio-Edit von "Phenomenon" noch 2 weitere neue Tracks enthalten sind. Weiterhin sind noch Multimedia-Sessions als Video, ein Studio-Tagebuch, eine Threshold-Dokumentation sowie ein Backstage-Bereich mit Photos, Demo-Clips inklusive Bildschirmschoner dabei. Nicht nur wegen dieser tollen Draufgaben gilt hier schlichtweg die Anweisung: Geht nicht über "Los" sondern direkt in den nächsten Plattenladen und besorgt euch das Teil!.

Critical Mass


Cover - Critical Mass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 59:57 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Shadow Gallery

Band anzeigen
Interview
Es ist irgendwie komisch, dass das letzte Album schon fast 3 Jahre her ist. Es lag sicherlich nicht in unserer Absicht. Normalerweise sind wir nach jeder unserer Plattenveröffentlichung erst einmal mit anderen Projekten beschäftigt, bevor wir zusammen eine neue SG CD aufnehmen. Daneben sind wir Perfektionisten und hatten früher erhebliche Probleme bei der technischen Ausrüstung. Hingegen konnte da "LEGACY" erheblich schneller eingespielt werden; tatsächlich waren wir innerhalb von 6 Monaten dann im Oktober letzten Jahres fertig. Aber dann muss man eine Songauswahl treffen, dies und jenes planen und bevor man es sich versieht, liegt dann doch eine erhebliche Zeitspanne zwischen den einzelnen Veröffentlichungen.





Laß´ uns über das neueste Werk "Legacy" sprechen - welcher Hintergrund oder zusammenhängenden Ideen habt mit einfließen lassen, kann es sein, daß es sich um eine Art Konzeptalbum handelt?




In gewisser Weise hängen die Songs schon zusammen, aber es gibt keine detaillierte Handlungsabfolge wie dies beispielsweise bei TYRANNY der Fall war. Deshalb ist es kein typisches Konzeptalbum! Es ist schon komisch, beide bezeichnen wir einfach als Alben, aber "Concept-CD" ist einfach nicht der richtige Ausdruck.





Worin liegen die soundtechnischen (Produktion) Unterschiede im allgemeinen und ganz im speziellen zu den letzten 3 CD´s von SG?





Je nach technischer Ausrüstung, die wir für die jeweilige Aufnahme zur Verfügung hatten, realisierte jedes SG Album einen weiteren Schritt nach vorne. Wir sind eine Band, die nach und nach ihr eigenes Studio aufgebaut haben. Carl hatte praktisch keine professionelle Ausrüstung zur Verfügung, um unsere erste Platte zu produzieren. Die Band hatte gerade mal ein Mikrophon und 1 Schallgerät, um 8 Songs damit aufzunehmen. Mit jeder Platte erweiterten wir unser Equipment und folglich verbesserten sich auch unsere Songs. Zudem hatte wir alle durch unsere anderen Projekte an Erfahrungen gewonnen, die sich auch auf unsere SG Produktionen auswirkten. Im Vergleich zu den großen Aufnahmestudios arbeiten wir immer noch mit einer "einfachen/primitiven" Ausrüstung, aber wir nehmen das gerne in Kauf für den Luxus, dass wir die Platte bei uns zu Hause aufnehmen können, was sehr gut ist. Bei LEGACY hingegen fand die Endabmischung in einem netten Studio namens STUDIO CHICAGO statt und der Vorteil lag darin, dass die Songs durch ein SSL Mixing Board abgestimmt wurden.





Ihr seid heute sechs feste Bandmitglieder, ist es da manchmal nicht sehr schwierig in Fragen über die Songs, Produktion, Sound oder die Texte immer auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen - wie macht ihr denn das?





Wir waren früher in der glücklich Lage, dass jeder seine Ideen einbringen konnte....vielleicht ist das der Grund, dass unsere Platten so lange sind. In der Vergangenheit habe ich mich nicht um das Songschreiben gekümmert und habe gemerkt, welche großartige Arbeit Carl leistete - ich sah deshalb keine Notwendigkeit mich da einzumischen. Meine Aufgaben innerhalb der Band waren schon übergreifend. Ich war Co-Writer und verfasste einige Texte der neuen Songs - Mike (Leadsinger) und ich schrieben zusammen das meiste auf COLORS und den Anfang von FIRST LIGHT: Mit Mike kommen die Ideen und Texte von ganz alleine.




Kannst Du uns vielleicht etwas über Eure musikalischen Vorlieben bzw. Vorbilder oder Musiker die einen großen Einfluß auf SG gemacht haben erzählen? Was hört Ihr denn jetzt gerade ganz aktuell - kennst du eventuell Magnitude No.9 oder Treshold - was hältst Du von diesen Bands?




Die Namen sagen mir etwas, aber ich habe von ihnen noch keine Platten angehört. Es würde jetzt zu lange dauern, sämtliche unserer musikalischen Einflüsse hier aufzuzählen, aber im allgemeinen teilen wir alle die Begeisterung für Metal Bands der 80er Jahre wie beispielsweise Van Halen, Iron Maiden, die früheren Sachen von Metallica genauso wie die progressive Rockbewegung der 70er und 80er Bands wie beispielsweise Rush oder YES. Mike mag Alice Cooper, Carls Favoriten sind Queen... Chris und Brendt mögen alles von Kate Bush bis hin zu Chick Corea, ELP oder den Sundays.... Ich bekam eine Menge Inspiration von Pink Floyd, Yngwie Malmsteen, Rush und ELO.





Mein allererster Eindruck beim Hören von "Legacy" war, das vieles ein klein wenig technischer und noch komplexer (Instrumentierung) klingt, ganz besonders bei "Cliffhanger" oder "the Crusher" kann das sein?





Ich weiss es nicht. Ich denke nicht so komplex. THE CRUSHER zeigt eine heftige, musikalische Aggressivität, aber wir haben das in dieser Art schon immer gemacht. In der Vergangenheit bei Songs wie GHOSTRSHIP; oder STILLETO IN THE SAND oder CHASES: Es hält sich ungefähr die Waage und solange wir Präzision und Passion vereinen, wird es immer ein SG Platte sein.





Etwas über das Songwriting wäre für unsere Leser sicherlich interessant. Wie macht ihr das bei SG was ist zuerst da der Song (Idee), die Texte oder entsteht beides gleichzeitig? Wer ist da verantwortlich für diese wichtigen Bereiche?






Meistens entwickelt sich die musikalische Idee zuerst. Nachdem die Demos aufgenommen sind, werden die Songs an die anderen Bandmitglieder weitergegeben. Brendt, Chris und ich erarbeiten das meiste des musikalischen Teils, obwohl Carl für einige der klassischen SG Riffs verantwortlich war. Danach geben wir die Demo-Kassetten oder CDs an die anderen Jungs und Mike und Carl fangen dann an, Gesangspartieen und Texte zu schreiben. Manchmal findet ein großes Hin und Her statt - bei TYRANNY beispielsweise war es sehr wichtig, dass die Musik zu der Geschichte passte etc. deshalb fand immer wieder ein Umschreiben und eine Neuabmischung der Songs statt. Bei LEGACY hatten wir ein Zeitproblem, deshalb blieben fast alle Songs wie auf den Original Demos, mit Ausnahme von ein paar kleineren Sequenzen.





Seid Ihr eigentlich zufrieden mit dem derzeitigen kommerziellen Erfolg der Band? Habt ihr noch andere "normale" Jobs oder könnt Ihr ganz alleine nur von der Musik leben?





Wir gehen alle noch anderen Jobs nach. Shadow Gallery ist kein Full-Time Job für uns, obwohl es danach aussieht, gerade wenn wir mitten in einer Aufnahme stecken. Selbstverständlich würden wir uns gerne vergrößern und mehr Platten verkaufen, aber unser größtes Ziel ist es, Musik zu machen, auf die wir stolz sein können!





Denkst Du auch, dass Europa der etwas größere und interessantere Markt für progressive Musik wie Ihr sie macht, geworden ist?





Ich hoffe es doch. Es ist hier nicht so populär. Aber so weit ich das beurteilen kann, haben wir in Europa immer mehr verkauft als in den Staaten.






Gary, was hältst Du übrigends vom Internet im allgemeinen und natürlich von unserer Page - über einen "Besuch" würden wir uns natürlich sehr freuen ?!






Das Internet bietet den Usern eine großartige Möglichkeit, unsere Musikstücke zu hören- daneben kann man durch die Newsgroups etc. ständig mit uns in Kontakt treten/bleiben und unsere Infobox kann mit e-mail-Interviews versorgt werden (oder ist das keine gute Sache, haha) Ich werde mir Eure Webseite einmal näher anschauen.





Gibt es irgendwelche aktuellen Tourdaten oder Konzerte von Euch in der nächsten Zeit und vor allem wann kommt ihr endlich mal zu Euren vielen Fans nach Europa?






Könnten wir diese Frage nicht einfach weglassen? Falls nicht - o.k. wir haben für uns entschieden, dass wir weitere Aufnahmen machen sollten. Unsere derzeitigen Zeitpläne erlauben uns nicht, auf Tour zu gehen, aber das wird sich in Zukunft hoffentlich noch ändern.





Glaubst Du "Legacy" ist bis dato das beste Album von SG geworden und falls ja warum?






Nein...Ich weiss wirklich nicht welches das Beste ist. TYRANNY war unser ehrgeizigstes Projekt; CARVED IN STONE war eine große Lernerfahrung .... und bei LEGACY haben wir gelernt, dass wir nicht absolute Perfektionisten sein müssen (einfach nur insgesamt geschlossen zu Ende zu bringen). Es ist normal, dass man bei der neuesten Platte am aufgeregtesten ist, und ich denke immer unsere aktuelle CD ist die perfekte, die am besten durchdachte... Aber ich kann die nächste kaum abwarten.





Wie sind bisher die Reaktionen auf das neue Album von Seiten der Fans oder auch der Musikpresse in den Staaten ausgefallen?




Sehr gut. Wir sind in der glücklichen Lage, dass bisher alle unseren Platten positive Kritiken und Reaktionen erhalten.






Habt Ihr vor auch mal eine Single -(Version) von einem der Songs zu machen?





Wir haben nie eine Singleversion geschrieben und ich weiss nicht, ob es Pläne in diese Richtung gibt.




Was hältst Du denn von Napster und den Möglichkeiten des freien runterladens von Songs ohne Bezahlung - könnt Ihr mit dieser Entwicklung zufrieden sein?





Das Potential, welches dahinter steckt, ist großartig, aber es wird bisher nicht voll ausgenutzt. Niemand möchte wirklich, dass das Internet polizeilich überwacht wird, aber bis zu welchem Ausmaß soll dies noch führen? NAPSTER hat wahrscheinlich in gleichem Maße einer kleinen Band wie SG genauso geholfen wie es uns geschadet hat. Aber ich als Musiker und Songschreiber habe ehrgeizige Pläne, die über die Gegenwart und SG hinaus gehen... und ich glaube, dass es ziemlich falsch ist, etwas zu stehlen, was man eigentlich kaufen müsste. Warum sollte eine Band über 1 Million Dollar für eine Plattenaufnahme ausgeben, und dann können die Leute ihre Songs einfach umsonst bekommen... Wer kommt denn derzeit für die Ausgaben auf - die Band und die Plattenfirma und in Zukunft werden das die Fans sein, denn die Bands werden damit aufhören Geld auszugeben um Musik zu machen, denn jeder muss von irgendetwas leben, sich ernähren.....Und was ist denn eigentlich mit den Songschreibern - sie verdienen ihren Lebensunterhalt damit auf Tantiemen/Lizenzgebühren zu warten, die sie niemals bekommen oder die stark gekürzt werden... Was wird für die getan werden? Der User möchte ihre Songs, schön und gut, aber dann muss man ihnen auch ein Gegengeschäft anbieten. Wie wäre es denn für jeden einzelnen bei dieser Vorstellung dass sie für die nächsten 6 Wochen nicht für ihre Arbeit bezählt würden- wie könnte man dann Miete und Hypothek zahlen? Und was, wenn ich sagen würde" Das ist o.k. - die Firma für die du arbeitest wird auch kürzer treten, deshalb ist es in Ordnung, denn sie sind große vereinte "Monster" oder " Es ist in Ordnung wie es ist, denn vielleicht wird man als Band dann bekannter und das könnte wiederum besser für die Zukunft sein" oder " Oh, stell dich nicht so an , du kannst es dir doch leisten"


Kernaussage: Ich wurde nie gefragt. Die Leute nehmen an, dass die Bands das möchten oder denken einfach, dass es so in Ordnung ist. Aber das ist es (oft) nicht und die meisten Kids wissen nicht einmal, dass es falsch oder illegal ist.




Seid Ihr mit der Promotion und der Arbeit Eures Plattenlabels insgesamt zufrieden und reicht dies um mit "Legacy" endlich den großen Durchbruch zu schaffen?





Ja. Unsere Plattenfirma Magna Carta hat großartige Arbeit geleistet. Es wäre wirklich toll, wenn diese Platte mehr Leute erreichen würde.




Die letzten Worte gehören ganz alleine Dir .........





Danke für das Interview - Ich denke, ich werde jetzt erst einmal frühstücken gehen. Goodbye!

Review:

Snow

()

Es gibt was Neues von Spock’s Beard; "Snow" heißt das Ding, und ist ein 115 Minuten langes Konzeptalbum. Damit könnte ich die Review bereits beenden, denn eigentlich müsste jetzt jeder halbwegs vernünftige Musik-Freak zum nächsten CD-Dealer stürmt und sich das Teil besorgt. Weiteres überflüssig? An sich ja! Aber trotzdem noch ein paar Infos, erst mal zum Konzept: Das Doppelalbum behandelt die Geschichte eines Jugendlichen, der von der Natur die kostbare Gabe erhalten hat, andere Menschen zu heilen, und dadurch natürlich in seiner Umwelt auf Probleme und Komplikationen stößt - dies wurde von Neal Morse und Mannen in einer musikalischen Achterbahnfahrt erster Güte umgesetzt. Musikalisch gesehen streifen die Songs alle bisherigen Lebensphasen der Band, wobei man als Grundtenor sagen kann, dass Spock’s Beard härtemäßig einen Tick zugelegt haben. Dabei aber in einem melodischen Kontext geblieben sind, der Ohrwürmer erzeugt, die einen tagelang verfolgen. Die ruhigeren Parts sind noch feinfühliger komponiert als das bisher schon der Fall war - hier regiert teilweise Gänsehautatmosphäre pur. Dazu gibt es natürlich auch wieder richtig abgefahrene Instrumentalpart und –tracks. Der Frickelanteil ist aber alles in allem weniger worden. So haben Spock’s Beard das Kunststück fertiggebracht; ihr bestes Album so zu vertonen, dass die beiden Silberlinge das zugänglichste Material seit "Day For Night" enthalten und es musikalisch trotzdem den höchsten Ansprüchen genügt. Hier einzelne Songs als Anspieltipp zu nennen wäre Frevel. Bei der Qualität der Songs auf diesem Album wird jeder seine eigenen Perlen und Lieblingspassagen entdecken müssen - und wird immer wieder aufs Neue überrascht werden, wie viel hervorragende Details man doch selbst in den kürzesten Songs unterbringen kann. Langweilig wird das Teil nie. Spock’s Beard haben mit diesem Album mit Sicherheit einen Höhepunkt ihres bisherigen musikalischen Schaffens erreicht. Es ist mit Sicherheit nicht vermessen zu sagen, das Neal Morse, Ryo Okumoto, Dave Meros, Nick D’Virgilio und Alan Morse hier nahtlos an die großen Konzeptalben der Rockgrößen der Siebziger wie Pink Floyd Genesis oder gar The Who heranreichen. Es gibt viele welche der Meinung sind Spock’s Beard sind seit geraumer Zeit die Beste Band der Welt - kann ich schlecht beurteilen, aber wenn nicht, dann sind sie zumindest auf den Weg dorthin. Und noch ein Tipp: Wer bereit ist ein paar Euro mehr zu investieren sollte sich auf jeden Fall die Limited Edition krallen. Da gibt es noch eine dritte CD mit 10 Tracks und 51:19 Minuten Spielzeit. Allein das 9 Minuten lange "Southside Of The Sky" (YES) und die 11-minütige Akustik-Version "Good Don’t Last/Open Wide The Flood Gates" lohnen die Anschaffung. Aber jetzt genug Zeit verplempert. Also ab! Kaufen!

Snow


Cover - Snow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 114:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Symmetry

()

Und wieder eine progressiv ausgerichtete Metalformation aus Deutschen Landen: Unter dem etwas mystisch angehauchten Namen ANGUISH versucht eine junge (Nachwuchs-) Band mit ihrem bereits zweiten Album, jetzt den großen Durchbruch zu schaffen. Die chancen stehe gut, selbst ein extrem mieses Cover konnte meine Neugier auf diese neue CD "Symmetry", einer bereits vorab viel gelobten Band nicht mindern. Bei aller offensichtlichen Progressivität mit vielen längeren Stücken und zahlreichen kompositorischen Details fällt eines sofort positiv ins Gewicht: Der tolle oft mehrstimmige Gesang, die klare und abwechslungsreichen Melodieführungen und die gute Kombination aus Härte und Eingängigkeit. Manch einer könnte sich an den etwas stärker herausgestellten Keyboards stören, mir gefällt dies sehr gut, die powermäßigen Gitarren kommen trotzdem nicht zu kurz. Im Vergleich zu gestandenen Vertretern des Genres kann man ANGUISH irgendwo zwischen den härteren, mit mehr Breaks agierenden VANDEN PLAS und den weniger metallischen POVERTYS’S NO CRIME einstufen. Die Band wurde schon im Sommer 1995 von Musikern der Band Metal Age nach dem Gewinn des "Nachwuchspreises Rhein-Neckar-Kreis" gegründet. Kurz darauf stellte man die Aufnahmen zum Debut Album "Lost Days of Infancy" fertig, welches im Winter 1996 veröffentlicht wurde, daß trotz guter Kritiken irgendwie unterging. Anschließend war der Sechser vermehrt mit Live-Tourneen mit Bands wie u.a. Uriah Heep, Nazareth, Axxis, UDO, Blackshine oder Primal Fear unterwegs. Die Band hat diese Zeit natürlich dazu genutzt um sich musikalisch weiterzuentwickeln, Songs zu schreiben und an ihrem Stil zu feilen. Der Grundsound von ANGUISH wird geprägt vom einfühlsamen und variantenreichen Gesang von Sänger Nuno Miguel Ferndandes und trotz der progressiven Ausrichtung verzettelt sich die Band auch bei kleinen technischen "Einlangen" nie in die von vielen gefürchteten "Frickeleien". Hier dominiert stets die Melodie in den Songs über die Technik. Besonders gelungen sind dabei die Tracks "Dreaming" und Maze of Emotions". Anhänger von Dream Theater, Magnitude No. 9, Treshold oder Symphony X sollten hier zumindestens ein Ohr riskieren. Ich denke ANGUISH haben sich mit "SYMMETRY" mindestens in die erste Liga der deutschen Prog-Metal Szene gespielt. Die durchaus hörbaren eigenen Trademarks gilt es nun zu bestätigen und weiterzuentwickeln, dann kann von dieser hoffnungsvollen Band zukünftig noch Einiges erwartet werden.

Symmetry


Cover - Symmetry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:9 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Progressive