Interview:

Hubi Meisel

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InterviewHallo Hubi - Dein aktuelles Werk "EmOcean" ist nun faktisch bereits zum zweitenmal veröffentlicht worden - was gab es denn für Schwierigkeiten beim ersten Anlauf?



"EmOcean" war im Herbst 2003 für kurze Zeit auf dem deutschen Markt, ehe mein Anwalt dem alten Label den Verkauf von "EmOcean" untersagen konnte. Das Label steckte in finanziellen Schwierigkeiten und benahm sich ziemlich unfair... Ich konnte mich dann nach der Trennung relativ schnell mit meinem jetzigen Partner LION MUSIC einigen. Dass es dann nochmals so lange mit dem VÖ gedauert hat, hatte mit dem Japan-Deal zu tun, da Avalon/Marquee das Album erst Ende März veröffentlichen wollten, und das Album somit auch in den anderen Ländern nicht vorher erscheinen durfte.



Und jetzt mit neuen Partnern bist du zufriedener, was machen die denn konkret anders und wie sehen die bisherigen Reaktionen auf die neue Scheibe aus?



Die bisherigen Reaktionen auf "EmOcean" sind durchweg positiv und in einigen Ländern sogar hervorragend! Wenn ich als Künstler mit einem Label kooperiere, dann erwarte ich auch eine gewiße Loyalität, Fairness und Ehrlichkeit! In diesen Punkten ist LION MUSIC ein echter Quantensprung im Vergleich zum vorherigen Partner.


Gab es am Album noch irgendwelche Änderungen beim zweiten Release?



Ja, "EmOcean" ist jetzt als Digipack mit 2 brandneuen Bonustracks erschienen!



Der Titel der CD "EmOcean" ist ja wirklich ein gelungenes Wortspiel - wie bist du denn darauf gekommen und was es ausdrücken?



Die Kombination von "Emotion" und "Ocean" kam mir genauso spontan in den Sinn, wie auch die grobe Rahmenhandlung des Konzeptes… ich wachte eines Morgens auf, und konnte mich zum Glück noch ganz genau an einige sehr intensive Unterwasser-Traumsequenzen erinnern. Mir war sofort klar, dass die CD von ozeanischen Mysterien handeln wird!



Bei EmOcean handelt es sich ja um ein richtig aufwendiges Konzeptwerk - erzähl uns doch ein bisschen mehr von der Geschichte, um die es dabei geht?



"EmOcean" erzählt in 3 Akten von der Unterwasserreise eines Mannes, der durch die Hilfe eines magischen Meerestieres in die Geheimnisse des Meeres eingeweiht wird und von den 10 Seelen der verstorbenen Könige von Atlantis eine bedeutsame Botschaft für die Menschheit übermittelt bekommt. Wen es genauer interessiert, der kann sich gerne auf meiner Homepage www.HubiMeisel.com das Konzept als PDF (auch in Deutsch) downloaden. Man kann die Geschichte aber auch gut nachvollziehen, wenn man nur die Lyrics liest, bzw. sich das 16-seitige Booklet anschaut.



Du hast ja die CD auch komplett selber produziert - woher hattest du denn die entsprechenden Erfahrungen dafür bzw. warst du vorher schon mal an den Reglern gesessen?



In den vergangenen Jahren habe ich mich intensiv mit Tontechnik beschäftigt und auch mein erstes Solo-Album "CUT" wurde von mir im Alleingang gemixt und produziert... Kurz vor der Realisierung von "EmOcean" habe ich mir dann ein kleines aber feines Studio eingerichtet.



Spielten Gründe wie ein enges Budget bzw. hast du keinen passenden Mann hierfür gefunden oder was waren letztlich die ausschlaggebenden Gründe?




Dadurch dass ich neben dem Produzieren auch das Engineering und Mixing selbst übernehme, habe ich die Möglichkeit, ein Album wirklich von Anfang bis zum Ende genau so umsetzen zu können, wie ich es mir vorstelle. Klar würden die ohnehin hohen Kosten für eine CD nochmals gewaltig steigen, wenn ich ein Fremd-Studio buchen müßte... aber das war nicht der ausschlaggebende Punkt. Mir macht die Arbeit im Studio einfach tierischen Spass!



Warst du mit dem Sound bzw. Ergebnis dann letztlich zufrieden oder würdest du im Nachhinein noch etwas ändern wollen?



Insgesamt bin ich bis auf einige Kleinigkeiten mit dem Endsound und der Produktion von "EmOcean" sehr zufrieden. Es ist jedenfalls ein Album, bei dem ich keine Kompromisse eingegangen bin und das ich mir sicher auch in 10 Jahren noch anhören kann, ohne mich dafür zu schämen...haha!



Ist das alles auf deinem eigenen Mist gewachsen und wo nimmt man nur diese tollen Ideen her, musstest du viel recherchieren oder ist einfach alles "nur" frei erfunden?



Die Konzept-Story und die dem Album zu Grunde liegenden Lyrics stammen von mir, und da sind natürlich schon sehr viele Fantasy-Elemente mit drin. Generell verlasse ich mich sehr auf meine Gefühle und meine Intuition... aber was den historischen und wissenschaftlichen Hintergrund des Konzeptes angeht, habe ich durch eine umfassende Recherche und Lektüre die notwendigen Informationen zusammengetragen. Besonders die Kritias von Platon war eine große Inspiration!



War es schwierig die vielen beteiligten Musiker für dieses "Projekt" zusammenzubekommen oder wie und wo habt ihr das Material überhaupt aufgenommen?



Nein, das war überhaupt nicht schwierig! Ich kenne viele Musiker und ich habe einfach diejenigen gefragt, die ich mir für dieses Album am besten vorstellen konnte. Lediglich die Suche nach dem geeigneten Bassisten hat ein wenig länger gedauert. Bezüglich der instrumentalen Umsetzung von "EmOcean" habe ich sehr eng mit Vivien Lalu (keys) kooperiert, der die instrumentale Musik nach meinen Vorgaben komponiert und mit mir gemeinsam arrangiert hat. Wir haben uns sehr gut ergänzt und die Vorproduktion per MP3 so lange diskutiert, bis "EmOcean" instrumental so geklungen hat, wie ich es mir gewünscht hatte… diese Zusammenarbeit ist super gelaufen und hat viel Spass gemacht! Nachdem ich dann auf dieser Grundlage die Lyrics & Gesangsmelodien geschrieben hatte, erhielt jeder der beteiligten Musiker eine Vorproduktion zum Üben und Ausfeilen seiner Parts. Ich hatte mit den Musikern vereinbart, dass sie ihre Instrumente in einem Studio der jeweiligen Stadt aufnehmen. Nach diesen Recordings bekam ich dann die einzelnen Files für den Mixdown in meinem Studio zugeschickt, wo ich auch den Gesang aufgenommen habe. Diese Arbeitsweise klingt vielleicht etwas kompliziert, doch da wir die ganze Zeit per E-mail, Telefon und MP3 in Kontakt standen, gab es da keine Probleme.



Apropos nenn´ uns doch mal die anderen Instrumentalisten von der CD und wie du auf sie überhaupt gekommen bist?




Marcel Coenen (Ex-Lemur Voice, Sun Caged) aus Holland kenne ich schon seit einigen Jahren, und er hatte ja bereits auf "CUT" die Gitarren eingespielt. Vivien Lalu (keys) aus Frankreich lernte ich vor ca. 2 ½ Jahren über das Internet kennen. Daniel Flores aus Schweden (Mind’s Eye - drums) ist nicht nur ein guter Freund, sondern sondern sicher auch einer der fähigsten Drummer in Europa! Basser Jean B. Affonco alias "Bamby" kommt ebenfalls aus Paris und spielt eigentlich in der Hardcore-Band Absolute. Es war also eine spannende Sache, ihn auf "EmOcean" mit dabei zu haben! Auf den 2 Bonustracks "Crystal Moon" und "Tears of an Enchanted Sea" hat zudem Joop Wolters aus den Niederlanden, der ebenfalls bei LION MUSIC unter Vertrag steht, sämtliche Bass- und Gitarrenparts eingespielt.



Wer hat denn das tolle Artwort gemacht - hattest du irgendwelche Vorgaben gegeben oder hatte der Künstler die freie Kreativität?




Das Artwork stammt von meinem Freund Chris "Saiyan" Kallias (www.metal-artwork.com) aus der Schweiz. Chris ist eine echte Granate und er wird sicher auch das Artwork meiner nächsten CDs realisieren! Ich hatte Chris natürlich schon gesagt, wie das Booklet aussehen sollte und übernahm quasi die Rolle des Artdirectors, allerdings funktionierte das Ganze nur deswegen so gut, weil Chris eben ein Händchen dafür hat, Ideen und Wünsche entsprechend umzusetzen. Er ist definitiv mein Lieblingsartworker!


Nenn uns doch deinen Lieblingstitel auf der CD und warum?



Das ist bei einem Konzeptalbum schwer, weil jeder der Songs eine spezielle Bedeutung für mich hat... aber ich denke, mein Favorit ist "The Souls of Atlantis". Der Song besteht aus 4 Teilen und ist ein kleines Mosaik aus unterschiedlichsten Stimmungen.



Einige kritische Stimmen ist der Gesang auf "EmOcean" stellenweise etwas zu dünn ausgefallen - was sagst du zu solchen Meinungen?




Ehrlich gesagt läßt mich das kalt. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass mein Gesangsstil gelegentlich recht kontrovers empfunden wird. Beim Singen verlasse ich mich ausschließlich auf meine Gefühle, und daran wird sich wegen irgendwelchen Feedbacks oder subjektiven Beurteilungen bestimmt nichts ändern.



Wird die nächste CD wieder etwas "metallischer" ausfallen oder was schwebt dir da vor?




Die nächste Scheibe wird eine Ecke härter ausfallen als "EmOcean", aber das hat maßgeblich mit der Thematik zu tun. Wenn ich mich an die Arbeit zu einer CD mache, dann plane ich nicht, wie "hart" sie werden muß, damit sie auf jeden Fall gewisse Zielgruppen anspricht... ich sehe das Ganze eher von der künstlerischen Seite, daher richtet sich der Style einzig und allein nach dem jeweilige Thema der CD.



Die Homepage is ja auch suuper geworden ... war dies der gleiche Mensch?



Freut mich, dass sie Dir gefällt! Ja, die neue Seite wurde wieder von Art Vandalay programmiert. Mir war es wichtig, dass die Homepage moderner und flexibler wird, wollte aber dennoch die grundlegende Optik der alten Seite beibehalten. Momentan ist die Seite natürlich auf das Design von "EmOcean" abgestimmt.



Hast du übrigends schon das neue Album deiner Ex-Band DREAMSCAPE gehört und was hältst du ehrlich davon?



Ich habe diese CD bisher noch nicht gehört, aber ich bin mir sicher, dass es sich um ein gutes Album handelt, da die Jungs ja allesamt sehr fähige Musiker sind.



Ihr seid ja damals wie man hören konnte nicht gerade in Freundschaft auseinander gegangen - was waren denn letztlich die wahren Gründe?




Von mir wird man so ein Statement in der Öffentlichkeit sicher nicht gehört haben. Wir hatten einige Monate nach dem Release von "very" einfach zu unterschiedliche musikalische Ansichten, von daher war es für beide Seiten besser, getrennte Wege zu gehen. Jedenfalls hat mir diese Trennung sehr gut getan, denn erst dadurch habe ich es in Erwägung gezogen, endlich mein eigenes Ding durchzuziehen.



Wird es denn auch irgendwelche Liveaktivitäten mit dem neuen Album geben, eventuell im Vorprogramm bei einer großen Band?




Derzeit stelle ich alle Live-Aktivitäten hinten an, da meine Mitmusiker aus verschiedenen Ländern kommen und die Kosten für eine Tour im Moment zu hoch wären. Im Vorprogramm einer großen Band ein paar einzelne Songs zu performen, ist bei einem Konzeptalbum m.E. eher unangebracht. Daher werde ich mich nach der Promo von "EmOcean" erst mal wieder ins Studio begeben und das nächste Album produzieren. Ich liebe es jedoch live zu singen und bin mir auch ziemlich sicher, dass eine Tour in absehbarer Zeit Sinn machen wird...



Es wird, wenn überhaupt, wohl nicht mit den Musikern der CD funktionieren können oder?




Wenn ich "EmOcean" auf die Bühne bringen sollte, dann sehe ich keine Veranlassung, das Line-up zu ändern. Es handelt sich bei allen Beteiligten um Profis und wir haben das auch schon mal angesprochen... generell wäre es aber –falls die Musiker schon anderweitig gebunden wären- kein Problem, hochkarätige Ersatzleute zu finden… aber ich würde natürlich schon die Originalbesetzung bevorzugen.



Möchtest du zukünftig nicht wieder viel lieber mit einem festen Line-up zusammenarbeiten?




Das "EmOcean" Line-Up wird auf der nächsten Scheibe größtenteils erhalten bleiben. Ich kenne nun mal viele Musiker aus unterschiedlichsten Ländern und finde es einfach unheimlich spannend und inspirierend, immer wieder mal mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten. Wenn Du mich aber fragst, ob ich nicht lieber wieder als fester Sänger einer Band arbeiten würde, muß ich gestehen, dass mir die künstlerische Freiheit bei meinen Solo-Projekten schon sehr gefällt. Jedoch bin ich stets offen für andere Projekte… und wer weiß, vielleicht werde ich auch irgendwann mal wieder fest in eine Band einsteigen.



Würdest du dich als politischen Menschen bezeichnen und was hältst du von der
momentanen wirtschaftlichen bzw. sozialen Situation in Deutschland?




Auch wenn man vielleicht geneigt sein möchte, mir nach einer CD wie "EmOcean" den "Weltverbesserer"-Stempel aufzudrücken, sehe ich mich im Alltag eher als unpolitischen Menschen. Rein wirtschaftlich und sozial bewegt sich Deutschland derzeit auf einen ziemlichen Abgrund zu, und ich kann nur hoffen, dass die Menschen irgendwann anfangen etwas sozialer zu agieren, sonst führt das früher oder später zu einem Kollaps. Ich habe jetzt auch keine ultimativen Lösungsvorschläge parat, aber der Egoismus und das Profitdenken vieler Leute sind im Hinblick auf das Gemeinwohl einfach sehr kontraproduktiv.



Was müsste man in deinen Augen dabei als erstes reformieren?




Wahrscheinlich sollte man das System dahingehend reformieren, dass die ohnehin schon sozial schwachen Bevölkerungsgruppen nicht immer noch tiefer abrutschen, was in letzter Zeit ja leider oft geschehen ist. Vielleicht müßte man auch mehr Einrichtungen privatisieren und mit ganzer Kraft versuchen, endlich den Arbeitsmarkt zu beleben... aber eigentlich kann man langsam nur noch auf ein Wunder hoffen.



Noch zu guter Letzt - warum gibt´s bei dir auf der Homepage eigentlich kein Guestbook für deine Fans?




Ich stehe generell nicht sonderlich auf Guestbooks, da ich festgestellt habe, dass diese häufig von anonymen Schmierfinken und Spammern missbraucht werden. Wer mir etwas sagen will, kann über das contact form auf meiner Homepage mit mir in Kontakt treten. Ich bemühe mich immer, jede e-mail zu beantworten oder zumindest zu lesen!

Interview:

Into Eternity

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InterviewBitte erzähle mir ein wenig über die Songs auf dem neuen Album "Buried In Oblivion". Um was geht es in den Songs und wie sind die Ideen dazu entstanden?



Wir haben vor etwa eineinhalb Jahren mit dem Schreiben für das neue Album begonnen und die Songs sind viel reifer als auf der letzten Scheibe. Die Stücke handeln von Themen wie Dunkelheit und Depression, was die Texte angeht.



Welchen Song des neuen Albums magst Du denn am Meisten?



Ich mag den ersten Song "Splintered Visions" sehr gerne, weil die Band mich dort ein langes Gitarrensolo am Anfang spielen lässt, haha! Es steht dann auch als Intro des gesamten Albums. Das ist zwar aus kommerzieller Sicht keine gute Sache, aber wir gehen ja sowieso gegen alles an, haha! Der Song hat auch einen großen Chorus und einen großen "Pre - Chorus" mit den Death - Vocals darin, dann das Interlude und die Soli und alles Mögliche sonst noch.



Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, so viele verschiedene Gesangsstile zu benutzen?



Damit habe ich schon um 1993 herum angefangen, mit meinen anderen Bands. Ich habe zu dem Zeitpunkt schon cleane Vocals mit Death - Voclas gemischt und als INTO ETERNITY 1997 gegründet wurden, war diese Technik für mich bereits selbstverständlich. Ich bin großer Fan sowohl von Death, - als auch von Progressive Metal und es ist für mich ganz natürlich, das Beste aus beiden Welten in einer einzigen Band zu haben. Wir haben es dann mit INTO ETERNITY weitergeführt und ich habe die anderen Jungs damit in Berührung gebracht. Auf dem ersten Album habe ich noch selbst alle Vocals übernommen. Aber schon auf "Dead Or Dreaming", unserem zweiten Album, waren unser Gitarrist und unser Bassist mit dabei. Mittlerweile ist die ganze Band dabei und jeder hat seinen Part.



Sind die Texte denn eher allgemein aufzufassen oder persönlich?



Es ist ein Bisschen von Beidem. Es kommt auch darauf an, ob man beim Verfassen einen harten Tag hatte oder nicht. Für mich ist es das Beste, nach Hause zu kommen, meine Gitarre zu nehmen, zu spielen und Worte zu formulieren. Man lässt die Emotionen einfach heraus und den Tag weiterlaufen. Die Musik und die Texte sind für mich als eine Art von Erleichterung aufzufassen. So ist es manchmal sehr persönlich, manchmal auch nicht. Die Leute sollten aber nicht zu tief in die Texte hineinblicken; es sind eben nur Worte. Wir versuchen nicht, eine Art großer Message in den Lyrics zu haben. Natürlich sind die Texte einer Band sehr wichtig und wir schreiben nicht über Drachen, Zauberer und solche Dinge.



Eure hohen Vocals erinnern mich sehr stark an die frühen FATES WARNING mit John Arch. In wie weit seit ihr mit dieser Musik verbunden?



Oh, danke! Ich bin damit aufgewachsen, und ein paar Leute haben das schon angesprochen. Auf dem neuen Album haben wir außer mir noch einen neuen Sänger, Chris Krall, der überhaupt nicht von FATES WARNING beeinflusst wurde, ich aber schon. Ich besitze alle ihre Alben und liebe John Arch! Ich habe auch seine neue EP "A Twist Of Fate" und die Art, in der er seine Melodien und alles abmischt, ist einfach nicht von dieser Welt. Wenn schon ein Vergleich herhalten muss und dann dieser, ist das großartig! Wir hatten es nicht direkt vor, als wir das Album aufnahmen, aber ich kann den Vergleich natürlich erkennen.



Denkt Ihr nicht, dass Euer Musikstil etwas zu komplex für die internationale Musikszene ist? Es gibt schließlich nicht viele Leute, die diesen Progressive / Techno - Thrash mögen.



Wenn wir uns deswegen Sorgen machen würden, dann schrieben wir massenkompatiblere Sachen. Wir könnten all unsere Sachen in der gängigen Standardstruktur schreiben, ganz einfache Songaufbauten verwenden und auf Death - Vocals verzichten. Wenn wir wirklich kommerziell sein wollten, dann hätten wir schon vor Jahren damit anfangen können. Für uns ist es die Musik, die wir spielen wollen und ich finde es sehr aufregend, dass man so viele Dinge tun kann. Wir sind zwar nicht so leicht zugänglich wie andere Bands, aber wenn man sich unsere Alben zehn Mal oder so anhört, dann wird man schon damit vertraut. Aber wir achten zum Beispiel darauf, dass wir diese "catchy" Refrains haben, die die Leute leicht mitsingen können wie auch die starken Hooks.



Ich gehe davon aus, dass Ihr allesamt generelle Progressive Metal - Fans seid. Was bedeuten Euch Eure Landsmänner RUSH? Haben sie bei Euch daheim auch Götterstatus?



Definitiv! Wann auch immer sie bei uns in Kanada spielen, sind die Arenen ausverkauft. Sie spielen jedes Mal locker vor 18000 Leuten. Sie haben ihre eigenen Headlining - Arenen und sind erst vor ein paar Jahren mit zwei Opening Acts durch Kanada getourt. Sie sind bei uns echte Götter. Unser Drummer und unser Bassist lieben RUSH und ich selbst mag sie auch, aber ich mag eher die "heavieren" Elemente der progressiven Musik. Ich bin zum Beispiel ein großer Fan von SPIRAL ARCHITECT oder den Kaliforniern ZERO HOUR. RUSH waren nie heavy genug für mich, was aber natürlich nichts an ihrem Götterstatus ändert.



Und ich denke auch, dass Du dann Chuck Schuldiner und DEATH magst…



Oh Gott, ja!!! Und CONTROL DENIED! DEATH sind wohl meine zweitliebste Lieblingsband überhaupt. Noch bevor ich überhaupt anfing, Lead - Gitarre zu spielen, habe ich Musikvideos geguckt. Wir haben hier "Much Music" - es ist das kanadische MTV. Dort habe ich deren Songs gesehen und wurde total weggepustet, das war um 1990 / 91. Sie waren ein riesiger Einfluss für uns.



Du sagtest, es sei Deine zweitliebste Band. Dann möchte ich schon gerne wissen, was Deine absolute Lieblingsband ist.



NEVERMORE ist meine Lieblingsband! Wie haben in Kanada vier Shows zusammen mit ihnen gespielt und es war für mich, als würde ein Traum wahr werden. 1988 habe ich mir das erste SANCTUARY - Album gekauft, es war ja Warrel Dane’s und Jim Sheppard’s erste Band und seit dieser Zeit bin ich schon großer Fan von ihnen. Sie zu treffen und Shows mit ihnen zu spielen, war großartig.



Dann darf ich vermuten, dass "Into The Mirror Black" Dein Lieblingsalbum ist?!



Keine Frage! Und das Albumcover ist ebenfalls revolutionär. Ich liebe dieses Cover, es sieht heutzutage modern aus, obwohl es aus den 80ern stammt.



Wie sieht denn die kanadische Metal - Szene so aus?



Es ist auf einer viel kleineren Skala angesiedelt. Ich meine, Kanada ist absolut riesengroß, man benötigt etwa 100 Stunden, um von einem Ende zum anderen zu gelangen. Ein riesiges Land, aber hier leben nur etwa 30 Millionen Menschen. Sogar in Deutschland leben mehr Leute, obwohl das Land viel kleiner ist. Wir haben schon Metal - Fans, aber in wesentlich geringerer Anzahl. Es kommen ein paar sehr gute Bands aus Kanada, wie STRAPPING YOUNG LAD, ANNIHILATOR, EIDOLON, CRYPTOPSY und KATAKLYSM. Es ist hier schon eine Menge Talent vorhanden und die Kids kommen zu den Shows, aber es sind nicht wirklich viele, haha.



Vor wie vielen Leuten spielt Ihr denn in Kanada in der Regel?



Wenn wir Shows spielen, dann nur in Clubs und diese fassen an die 300 Leute. In unserer Heimatstadt verkaufen wir den Club aus, das sind so 350 - 400 Anwesende. Insgesamt spielen wir nur kleine Club - Shows.



Plant Ihr denn eine Deutschland - Tour mit "Buried In Oblivion"?



Ja, wir spielen auf dem "Rock Hard" - Festival, das müsste am 30. Mai sein. Das wird ein gutes Festival und insgesamt spielen wir drei Wochen lang in Europa, Ende Mai und im Juni. Danach sind wir in Italien und spielen das "Gods Of Metal" - Festival mit JUDAS PRIEST, dort werden etwa 25000 Fans sein. Es folgt dann noch eine Tour mit einer Black Metal - Band namens NAGLFAR. Ende Mai sind wir aber auf alle Fälle in Deutschland.



Würdest Du denn dem Werbeslogan, der auf Eurem neuen Album klebt, zustimmen? Dort heißt es: "Death Metal for the Progressive Metal - fan and Progressive Metal for the Death Metal - fan”.



Ja, gut, das ist so ein Marketing - Werkzeug, das das Label oder wer auch immer auf die CD gepackt hat. Wir bezeichnen und selbst als "Progressive Death Metal", weil wir sowohl cleane, - als auch Death - Vocals und progressive Songstrukturen haben. Das Problem ist, dass die Progressive - Fans die Death - Vocals nicht mögen könnten und die Death Metal - Fans die cleanen Vocals nicht. Es hängt also von den Fans ab, wie "open minded" sie sind. Was mich betrifft: ich liebe jeden Metal und mir macht so etwas nichts aus. Ich habe mir zum Beispiel das neue DEICIDE - Album gekauft und auch die neue DREAM THEATER - CD, die ich wirklich großartig finde. Ich hoffe, es denken noch mehr Leute so wie ich.



Wie wird sich denn Eure nächste Platte voraussichtlich anhören? Werdet Ihr Euren musikalischen Stil vielleicht ändern oder werdet Ihr ihn, wie auf "Buried In Oblivion" zu hören, beibehalten?



Ja, auf jeden Fall. Ich habe diesen Stil schon vor INTO ETERNITY, in den frühen 90ern, gespielt. Wir sind jetzt eben an diesem Punkt angekommen und der Stil auf "Buried In Oblivion" IST unser Stil. Am Anfang hatten wir Probleme, ein Label zu finden, das uns einen Vertrag gibt. Sie wunderten sich über unseren Stil und meinten Dinge wie: "Wir signen Euch, wenn Ihr kompletten Death Metal spielt" oder "Ihr bekommt einen Vertrag, wenn ihr nur progressive seid.". Das war aber nicht unser Vorhaben, wir standen immer für eine Kreuzung aus Metal - Stilarten. Darum ist es eine Sache, die wir definitiv weiterführen werden. Ich sollte lustigerweise erwähnen, dass wir gerade heute Abend an ein paar neuen Songs arbeiten. Da werde ich ja dann sehen, wie unser Stil aussehen wird, hahaha!



Wie werden denn Eure unmittelbaren nächsten Projekte aussehen? Wird es demnächst schon einen Nachfolger zu "Buried In Oblivion" geben? Oder vielleicht ein Live - Album / DVD?!



Die Sache ist, dass wir in diesem Jahr ein paar Shows filmen werden. Auf dem "Prog Power USA", auf dem wir dieses Jahr im September spielen werden, wird ein 45 - minütiger Set von professionellen Kameras mitgeschnitten. Wir werden diese Performance für irgendetwas verwenden und vielleicht eine DVD herausbringen. DVDs sind aber sehr teuer in der Herstellung. Was Live - Alben generell betrifft, denke ich nicht, dass wir jetzt schon etwas Derartiges machen werden, da wir erst drei Alben draußen haben. Deshalb möchte ich damit noch warten. Was unseren Vertrag betrifft, ändert ein Live - Album auch nichts, somit wäre es nur eine Art Füller. Wir werden uns als Nächstes auf ein brandneues Studioalbum mit 10 Songs konzentrieren.



Wann können wir ungefähr damit rechnen?



Das ist noch ein langer Weg. "Buried In Oblivion" ist gerade erst veröffentlicht worden, darum wird es noch eine ganze Weile dauern. Aber wir müssen jetzt schon mit dem Schreiben anfangen, denn wir sind sehr langsame Komponisten. Wir benötigen eine Menge Zeit für jeden einzelnen Song, etwa einen Monat. Du kannst Dir ausrechnen, dass wir für 10 Songs dann 10 Monate brauchen.



Konstruiert Ihr die Songs oder kommen Eure Ideen spontan?



Wir haben alles schnell zusammen, aber es dauert eben einen Monat, den Songs zu arrangieren und alles so gut wie möglich hinzubekommen. Die Texte entstehen separat und danach versuchen wir, die Melodien, etc. unterzubringen. Wir arbeiten immer nur an einem Stück, nicht an mehreren gleichzeitig. Es muss erst eines so gut wie möglich fertig sein, bevor wir weitermachen. Diese Methode bewirkt, dass auf dem Album dann nur Songs stehen, die wir alle vertreten können, keine Füller. Ich will einfach, dass die Leute unsere Alben kaufen und von vornherein wissen, dass sie ein gutes Album erwerben und nicht enttäuscht sind. Das ist unser Anspruch und darum dauert jedes Album seine Zeit.




Review:

Train Of Thought

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Die aktuelle Langrille der Progressive Referenzband schlechthin DREAM THEATER ist ganz zweifellos das härteste Werk, daß die Mannen um Sänger James LaBrie bisher veröffentlicht haben. "Train Of Thought" ist metallastiger denn je ausgefallen, was aber nach den diversen Livegigs der Jungs zuvor, als man gleich ganze Alben von METALLICA oder IRON MAIDEN neu interpretierte, auch wieder nicht so besonders überraschend gewesen sein dürfte. Bereits auf der letzten Doppel-CD "Six Degrees Of Inner Turbulence” war ja eine Seite schon recht heftig ausgefallen. Jetzt im Umkehrschluss allerdings davon auszugehen, daß jetzt, falls einem diese Songs (so wie u.a. auch mir) größtenteils nicht so dolle gefallen haben, die neue Scheibe überhaupt nicht zusagen werden, ist schlichtweg mit einem klaren "Nein" zu beantworten. Warum? Ganz einfach, die Tracks auf "Train Of Thought" sind zwar schon überwiegend heavy aber von ihrer Machart wesentlich besser, da einfach melodischer, als beim Vorgänger - hier wurde vielfach zuwenig songorientiert "gebrettert". Weitere Unterschiede zu früheren Alben sind ein stellenweise leider fast untergehendes bzw. sogar total in den Hintergrund gedrängtes Keyboard von Jordan Rudess - dies wird erst ab der Mitte der CD wieder etwas besser. Auch die sehr aggressiven Vocals, mal verfremdet oder sogar Gesprochen sind gewöhnungsbedürftig aber trotzdem gelungen und passen wunderbar zum rauen Sound der CD. Ebenfalls deutlich aggressiver sowie viel energiegeladener kommen die Gitarrenriffs von John Petrucci’s daher nicht mehr so viele, schnelle Einzelnoten sondern einfach nur fette Licks. Schon der zunächst schleppende Opener, "As I Am" zeigt wohin die Reise geht - dieser Track ist Thrash Metal pur mit einem coolen Refrain. Der nächste Song das 11 ½ minütige "This Dying Soul" schlägt in eine ähnliche Kerbe, wartet mit leicht orientalisch klingenden Parts auf, wobei mir hier aber die ganz große prägnante Hook irgendwie fehlt. "Endless Sacrifice" fängt zunächst an wie eine reine Ballade entwickelt sich dann immer mehr in ein rasant opulentes Werk, beim dem endlich auch mal wieder die Tasten mit originellen Sounds im Einsatz ains sowie auch die Frickelfanatiker der Band auf ihre Kosten kommen. Bei dem recht düsteren "Honor Thy Father" wird riff- sowie aggromäßig wieder eine volle Breitseite abgefeuert, hier ist Headbanging pur angesagt. Es folgt ein kurzes Zwischenspiel mit viel Celloklängen und sanften Keyboards, bei "Vacant" zeigt LaBrie daß er auch noch wunderbare Balladen singen kann. Für mich folgt danach der absolute Höhepunkt des Albums, denn DREAM THEATER hauen uns über 11 Minuten Instrumental (!) Namens "Stream Of Consciousness" um die Ohren, daß mir jedenfalls Tagelang nicht mehr aus dem Sinn ging. Als würdiges Ende folgt dann noch das eher schleppende "In The Name Of God" mit wunderbar melodramatisch aufgebauter Songstruktur, die den Hörer auch dank der klasse Melodielinie nach einer atemberaubenden Fahrt mit "Train Of Thought" wie (fast) immer mit offenem Mund und ungläubigen Staunen über das gerade Gehörte zurücklässt. Ob es sich um ein weiteres Meisterwerk im Sinne der älteren Alben wie "Images & Words" handelt, sei mal dahingestellt und ist wohl Ansichtssache - diese Scheibe ist einfach nur gut und DT waren noch nie so sehr Heavy Metal wie hier.

Train Of Thought


Cover - Train Of Thought Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 69:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Decoding The Soul

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Mit dem "berühmt-berüchtigten" dritten Werk soll jetzt endlich der entscheidende Schritt zu einem größeren Bekanntheitsgrad gelingen - die U.S. Progmetaller von MAGNITUDE 9 haben sich dieses ehrgeizige Ziel jetzt besonders auf ihre Fahnen geschrieben. Auf dem aktuellen "Decoding The Soul" versucht man daher auch bewußt noch songorientierter bzw. melodischer zu Werke zu gehen, als auf dem, für meine Begriffe aber bereits sehr guten, Vorgängeralbum "Reality In Focus" von 2001. Weiterhin sollen die bisher so gut wie überhaupt nicht stattfindenden Liveaktivitäten auch merklich gesteigert werden. Sei’s drum im Vergleich zum Vorgänger wird hier zwar schon etwas mehr Gas gegeben, trotzdem sind auf dieser CD allzu beliebte "moderne" Einflüsse (zum Glück) wie bei vielen Prog Acts in der letzten Zeit beinahe schon üblich u.a. bei DT. oder SYMPHONY X was sich z.B in verzerrtem Gesang, Comptersamplerpielereien, heruntergestimmte Gitarren oder eine generell härtere Ausrichtung äußert, hier vergeblich suchen - diese Jungs machen traditionellen melodischen Progmetal. Als grobe Orientierung könnte man in etwa FATES WARNING nennen oder um mit einer noch bestehenden Formation zu sprechen, eine etwas härte Version von THRESHOLD dienen. Corey Brown mit seinem hohen aber trotzdem kräftigeren Gesang sowie die gelungenen, relativ cleanen Gitarrenriffs von Rob Johnson, wobei hier auch wunderbar zweistimmigen Läufe a la MAIDON zu finden sind, drücken der Band dabei schon ihren Stempel auf. Ansonsten gibt es 10 stets eingängige Songs mit fetten Chören sowie eine ordentliche Portion Power-Metal, was hauptsächlich an den vielen druckvollen Doublebassparts liegen dürfte. Eine durchgängig gut bis sehr gute "Griffigkeit" muß allen zehn Stücken ausnahmslos bescheinigt werden. Neben dem kompakten Sound sowie einem klar strukturierten Songwriting, ohne großen Frickelfirlefanz trotz relativ vieler Läufe, gibt es auch einige gelungene atmosphärische Parts, die von flächigen Keyboards wunderbar getragen werden. MAGNITUDE 9 wissen einfach wie man gute Hooks und Harmonieren miteinander kombiniert ohne zu überladen. Neben dem packenden Opener "New Dimension" sind noch besonders das eingängige "To Find A Reason" sowie das abwechslungsreiche "Changes" zu nennen. Bleibt also festzuhalten daß "Decoding The Soul" zwar nicht unbedingt besser als der exzellente Vorgänger geworden ist aber das hohe Level souverän fortgeführt würde. Die Band muß sich auch international keinesfalls verstecken und ist zur 1. Liga zu zählen. Die Musik als solche innerhalb des Genres beinhaltet zwar nichts weltbewegend neues ist aber solide gemacht und läßt sich auch für Normalverbraucher gut anhören. Ob dies allerdings im derzeit, vor ausgezeichneten Alben fast nur so wimmelnden Business, für den großen Durchbruch ausreicht, muß man wohl einfach mal abwarten. Für alle Progmetal Fans gilt auf jeden Fall, die Scheibe unbedingt mal anzutesten.

Decoding The Soul


Cover - Decoding The Soul Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Before Became After

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Schon manchmal seltsam, was im Rock’n’Roll - Zirkus alles passiert: da findet irgendjemand die alten Demotapes der Originalband KANSAS, die sich 1973 auflöste und seitdem als verschollen galt. Lediglich Gitarrist Kerry Livgren machte damals (sehr erfolgreich) unter dem Namen KANSAS mit einer anderen Band weiter… aber das ist eine andere Geschichte. Nach der Veröffentlichung der alten Demotapes erscheint nun das neue Album der alten Band unter dem Namen PROTO - KAW. Dass sich die Musiker ca. 30 Jahre lang nicht gesehen hatten, hört man dem Album nicht an, auch wenn der Stil des Sextetts nicht gerade als… ähm… "Nu" zu bezeichnen ist. "Before Became After" ist ein Bekenntnis an längst vergangene Zeiten und ganz sicher nichts für Modernisten. Trotzdem wurde die jazzige, progressive und psychedelische Musik nicht nur aufgrund der bombastischen Produktion nahezu verlustfrei ins neue Jahrtausend gerettet. Neben den klassischen Rockelementen Gitarre, Bass und Drums kommen noch Saxophon, Flöte, Keyboards, Klavier und Percussion zum Einsatz, was Fans von End - 60er und 70er - Jahre - Mucke in Ekstase versetzen dürfte. In der richtigen Stimmung und mit der nötigen Toleranz für den Geist dieser Zeit entfaltet die leicht melancholische Atmosphäre der Platte ihre ganze Wirkung. Stücke wie "Gloriana" oder das tolle "Heavenly Man" versprühen ein sehr schwer zu beschreibendes Flair irgendwo zwischen Retro - Perspektive und verspielter Verträumtheit. Aufgeschlossene Musikfreunde jeglicher Couleur sind aufgefordert, diesen tollen Trip einmal anzutesten. Aber ich kann und werde dieses Album nicht pauschal empfehlen, da erstens die Relevanz zum Metal nicht mehr gegeben ist und zweitens jeder Blind, - auch ein Fehlkauf sein kann, gerade bei einer solch irren wie irgendwie genialen Platte…

Before Became After


Cover - Before Became After Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 62:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Day Eleven: Love (Single)

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Das neue AYREON-Album "The Human Equation" wird ab dem 24. Mai über die Ladentheken in die CD-Schächte der AYREON-Fans wandern - und das sind, seit der Göttergabe "Into The Electric Castle" nicht nur die Proggies, sondern auch Scharen von Metalheads jeglicher Ausrichtung. Als Appetizer auf das Hauptwerk gibt es die Singlepremiere der Prog-Götter um Mastermind Arjen Lucassen "Day Eleven: Love". Dabei sind vom Album der titeltragende Song als Radio-Edit vertreten und das fast 9-minütige "Day Two: Isolation". Beide Songs bieten jene Ingredienzien welche man bei AYREON liebt und erwartet. Großartige Melodien verpackt in bombastische Chöre, harte Riffs, wahre Keyboardorgien und folkige, gar Artrockmäßige ruhige Parts. Dazu eine Auswahl von Sänger/Sängerinnen welche den Songs die Krone aufsetzt und deren zum Teil äußerst gegensätzlicher Gesang oft den besonderen Reiz von AYREON ausmacht. Als da wären: James LaBrie (Dream Theatre), Heather Findlay (Mostly Autumn), Irene Jansen (Star One), Magnus Ekwall (The Quill), Devon Graves (Dead Soul Tribe, Psychotic Waltz), Mikael Akerfeldt (Opeth) und Marcela Bovio (Elfonía). Die Albumtracks "Day Eleven: Love" und "Day Two: Isolation" machen dabei einen hervorragenden Eindruck und hätten in dieser Form auch auf dem 2000er Doppelwerk "The Dream Sequencer/Flight Of The Migrator" Platz gefunden. Auf der Single sind neben den beiden genannten Albumtracks auch noch die sich nicht auf dem späteren Album befindenden beiden Coverversionen "No Quarter" und "Space Oddity". "No Quarter", bekanntlich eines der (vielen) herausragenden Stücke der Urgesteine von Led Zeppelin, wird dabei gesanglich von Devon Graves, Magnus Ekwall, Eric Clayton und James LaBrie veredelt. Absolut hörenswert ist aber das von Arjen Lucassen druckvoll umgesetzte 73er Bowie-Meisterwerk "Space Oddity". Mit Eric Clayton (Saviour Machine) am Mikro hat sich Lucassen hierbei auch wohl den stimmlich perfekten Gegenpart zu seiner Interpretation des Klassikers ins Boot geholt - einfach überragend. Die Vorfreude auf das Album lässt sich so leicht hoch halten. Als Gimmick für alle Fans enthält die Single noch einen Access-Code, mit dem man ab dem Auslieferungstag 19. April zwei Wochen lang unveröffentlichtes Material von Lucassens Homepage http://www.arjenlucassen.com downloaden kann. Messen lassen muss sich Mr. Lucassen allerdings an seinem Jahrhundertwerk "Into The Electric Castle" - und das wird nicht leicht - aber das er die Herausforderung nicht scheut, hat er ja bereits mit seinem Sideprojekt STAR ONE bewiesen. 2004 könnte wieder was werden - für AYREON und für die Fans gleichermaßen.

Day Eleven: Love (Single)


Cover - Day Eleven: Love (Single) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 21:5 ()
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Madmen & Sinners

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Gitarrist, Bassist, etc. Tim Donahue ist einigen von Euch sicher schon durch seine zahlreichen Solo - Eskapaden bekannt. Sein neuestes Projekt nennt sich MADMEN & SINNERS und beherbergt neben Drummer Mike Mangini noch DREAM THEATER - Sirene James LaBrie. Herausgekommen ist dabei ein ausschweifendes Progressive - Werk, das man wahlweise auf sich wirken lassen oder schönhören muss. Selbst nach mehreren Durchläufen ist die Scheibe mit Vorsicht zu genießen, da die zahlreichen Längen nicht Jedermanns Sache sein werden. Viele Passagen werden unnötig in die Länge gezogen und wäre ich gemein (was ich natürlich nicht bin…), würde ich sagen, dass man die Scheibe auf 2/3 kürzen könnte. Eigentlich sind Proggies langen Songs ja zugetan, aber wenn diese zumeist dahinplätschern (die Songs, nicht die Proggies), ohne auf den Punkt zu kommen und gekonnte Spannungsaufbauten vermissen lassen, dann kann man nicht von "Planerfüllung" sprechen. Bevor die Kritik aber wie ein Verriss klingt: "Madmen & Sinners" ist kein schlechtes Album und alle Beteiligten machen ihre Sache ordentlich; die Produktion ist bombastisch und Mr. LaBrie liefert gute Arbeit ab. Aber mit dem Traumtheater kann dieses Album nicht konkurrieren, lediglich das wirklich geile "My Heart Bleeds" und das leicht an "Space - Dye Vest" erinnernde "Wildest Dreams" erreichen (zumindest ansatzweise) das Niveau von La Brie’s Hauptarbeitgeber. Der Gesamtsound erinnert sehr stark an DREAM THEATER zu deren moderner ausgerichteter "Awake" / "Falling Into Infinity" - Phase und wirkt letztendlich sehr konstruiert. Ein Fehltritt ist das Album nicht, aber richtig festzubeißen vermag es auch nicht. Daher sollte sich die Basis gut überlegen, ob sie hier blind zugreift oder doch lieber erstmal den Selbstversuch wagt.

Madmen & Sinners


Cover - Madmen & Sinners Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 63:42 ()
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Forcilized

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Was damals als Side - Project begann, ist für die übrig gebliebenen Mitglieder der deutschen Progressive - Hoffnungsträger THOUGHT SPHERE nun das neue musikalische Zuhause geworden und 2003 erblickte mit "Coldheart Canyon" das erste fulminante Demo von FORCES @ WORK das Licht der Welt. Die hochtechnische Mischung aus abgefahrenen Techno - Elementen, vertrackten Achterbahnfahrten und teilweise schon "deathmetallischen" Aggro - Einschüben findet auf "Forcilized" nun ihre Fortsetzung, die mit Sicherheit genauso polarisieren wird wie der Erstling. Freunde von musikalischem Fastfood werden nach wie vor an den Klängen des Quintetts verzweifeln, während Liebhaber komplexer Klänge eine Scheibe vorfinden werden, die einerseits extrem schwer zu ergründen ist, andererseits aber gerade deshalb so viel Spaß macht, weil sie einfach keine Abnutzungserscheinungen zeigt und auch nach dem tausendsten Hören nicht langweilig zu werden droht. Dafür sorgen schon die packenden Songs, die vor Spielwitz und Ideenreichtum nur so strotzen, nur Sänger Andreas Lohse könnte seine Stimme ruhig mal variabler einsetzen und so einige etwas monotone Abschnitte vermeiden. Los geht’s mit dem brettharten "Vortex Phobia", das am Anfang noch einige relaxte Parts offenbart und gegen Ende zu einem aggressiven Banger mutiert, gefolgt von "Harvest At The Bodyfarm", das gekonnt mit Frickelparts und sägenden Riffs spielt. Die goldene Mitte markiert "The Benefit Of All My Senses Sharpened", fraglos der beste Song, den FORCES @ WORK bisher geschrieben haben. Die anfangs balladeske und generell sehr melodische Nummer steigert sich mit der Zeit in einen absoluten Killerrefrain, um hinterher in einem ruhigen Break wieder in sich zusammenzufallen. Saugeil! "Versus" hingegen fährt wieder das komplette Brett auf, ist im Mittelteil sehr experimentell und verfrickelt ausgefallen und das am Wenigsten eingängige Stück der Scheibe (sofern man bei dieser Art von Musik überhaupt von "eingängig" sprechen kann… ), fährt aber einen coolen, etwas am FEAR FACTORY erinnernden Refrain auf. Das mit einem an SEPULTURA zu "Roots" - Zeiten erinnernden Riff durchstartende "Husk Of The Withered Moth" ist eine harte Mischung aus Neo - Thrash und Old School - Brett Marke SLAYER, wobei die Jungs eine gewisse Vorliebe für modernere Sounds offenbaren, was sie aber, wie die gesamte Platte, auf äußerst hohem Niveau praktizieren. Die Produktion befindet sich in etwa auf dem Level des Vorgängers, ist sehr kraftvoll ausgefallen und nur an einigen Stellen etwas monoton, was sich hauptsächlich beim Gesang (noch zusätzlich) auswirkt. Wer sich schon mit dem ersten Demo nicht anfreunden konnte oder schon leicht proggige Klänge für "zu kompliziert" erachtet, braucht hier keinen Gedanken zu verschwenden. Alle anderen aber greifen sich das neben der neuen INTO ETERNITY bislang beste Techno / Progressive - Werk des Jahres ab und begeben sich in die Vorfreude auf den angekündigten ersten Longplayer!



Das Demo kann, wie auch der Vorgänger "Coldheart Canyon", über die Homepage der Band (http://www.forcesatwork.de/) bezogen werden.

Forcilized


Cover - Forcilized Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 23:36 ()
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The Kindness Of Strangers (Re-Release)

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Numero 3 der InsideOut-Re-Releases von SPOCK’S BEARD Alben ist mit "The Kindness Of Strangers” jenes Album welches SPOCK’S BEARD den endgültigen Durchbruch bescherte - ihnen fast so etwas wie eine gewisse Massenkompatibilität gab (was manchen Extrem-Proggies gar nicht behagte). Rockiger ausgefallen als die ersten beiden Scheiben (dem famosen "The Light" und "Beware Of Darkness"), lösten sich SPOCK’S BEARD mit "The Kindness Of Strangers” endgültig von ihren 70er-Vorbildern wie Yes, Pink Floyd, Genesis & Co. und fanden zu einem unverwechselbaren eigenen Stil. Neals Morse erwies sich mit seinen melodischen und trotz Komplexität immer eingängigen Kompositionen einmal mehr als Meister seines Fachs und schuf mit seinen kongenialen Mitstreitern (Drummer Nick D’Virgilio, Keyboarder Ryo Okumoto, Bassist Dave Meros und seinem Bruder Alan Morse an Gitarre und Mellotron) ein progressives Meisterwerk (Anno 1997 ließ dies Kollegen sogar zur Aussage hinreisen "die Zukunft des Progressive Rock gehört zu haben"). Die Mischung aus ohrwurmmäßigen Refrains, Gitarrenriffs, progressiven Instrumentalteilen und Neal’s eindringlichem Gesang ließen zusammen mit einer überaus positiven Grundstimmung das Album zu einem, wenn nicht den Meilenstein in der Bandhistorie von SPOCK’S BEARD werden. Die zum Teil mehrstimmig eingesungene überirdische Ballade "June" und das elfminütige, bis zum geht nicht mehr abwechslungsreiche, gar dramatische "Harm’s Way" dürften zusammen mit dem Opener "The Good Don’t Last" Klassiker für die Ewigkeit sein. Wer nur die neueren Alben der BEARD’S kennt, für den ist dieses Re-Release allemal eine Investition wert - wer (wie ich) auch schon das 97er Original vergöttert hat, wird hier wohl nicht wegen dem remasterden Sound zuschlagen (der war auch auf dem Original schon gut), sonder vor allem damit er seiner Sammlung auch noch die drei Radio-Edits von "The Good Don’t Last", "In The Mouth Of Madness" und "Cakewalk On Easy Street" sowie die Home Demos von "June" und "Strange World" hinzufügen kann. Die zusätzlichen Notes von Master Neal Morse im Booklet kann man dazu auch noch aufführen. SPOCK’S BEARD - "The Kindness Of Strangers” - wie eh und je, ein Genuss für die Ohren, unsterblich zeitlos und einfach genial.

The Kindness Of Strangers (Re-Release)


Cover - The Kindness Of Strangers (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 77:58 ()
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Beware Of Darkness (Re-Release)

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Eine interessante "Neuauflage" kommt dieser Tage mit dem ursprünglich 1997 erschienenen Zweitwerk "Beware Of Darkness" der Prog-Götter aus Kalifornien SPOCK’S BEARD frisch auf die Ladentheke. Dieser im eleganten Pappschuber liebevoll aufgemachte remasterte Re-Release inklusive zweier Demoversionen aus dem Hause Inside Out bietet satte 75 Minuten feinsten Art Progrock und läßt für Fans des Genres vom gebotenen musikalischen Spektrum sicherlich keine Wünsche offen. Obwohl ich an dieser Stelle zugeben muß, daß SPOCK’S BEARD (auch heute noch) nicht gerade zu meinen absoluten Lieblingen im Progressive Bereich gehören, da sie es, für meinen Geschmack, stellenweise doch stets etwas mit dem "Dudel bzw. zu jazzigen Improvisationsfaktor" übertreiben. Sei’s drum dass gehört wahrscheinlich einfach dazu und man muß der Band, ob ihrer zweifellos großen technischen und kompositorischen Fähigkeiten schlichtweg großen Respekt und Anerkennung zollen. Die Jungs haben Mitte der Neunziger mit ihrem neuaufgelegten Prog Rock hauptverantwortlich für das große Genre Revival gesorgt und es mit ihrer facettenreichen Musik geschafft, daß Legenden wie YES, ELP oder GENESIS mit ihrem Geist aus den 70ern im Sound von Spock’s Beard weiterleben. Dabei kopieren die Mannen, um den damaligen Mastermind Neal Morse, nicht einfach nur bereits vorhandene Sounds sondern schaffen ihren ganz eigenen unverkennbaren Stil. Auf dem Zweitwerk "Beware Of Darkness" finden sich wieder diese typisch vertrackten Songs mit den wunderbar arrangierten Chorsatzgesängen genauso wieder wie satt rockende oder spielerisch leicht anmutende akustische Gitarrenparts - das alles wird wie selbstverständlich von den wohlig warm klingenden Hammondsounds ummantelt. Natürlich gibt’s hier einfühlsame Melodien am Fliesband aber auch die obligatorischen Instrumentalsongs fehlen nicht. Das wunderbare Titelstück, stammt übrigends aus der Feder des leider viel zu früh verstorbenen ex-BEATLE George HARRISON ansonsten hat Meister Morse mal wieder alles geschrieben aber neben ihm kann auch Drumer Nick D´Virgilio mit gelungenen Vocals überzeugen, vielleicht damals schon ein Wink des Schicksals, denn nach dem Ausstieg von Morse 2003 mußte er dann ja auch die Leadstimme übernehmen. So dies müßte eigentlich genug sein, um "Beware Of Darkness" für neue Progfans oder Nichtbandkenner interessant zu machen, denn alle anderen dürften dieses legendäre Werk von SPOCK’S BEARD wohl bereits längst ihr Eigen nennen.

Beware Of Darkness (Re-Release)


Cover - Beware Of Darkness (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 74:50 ()
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