Review:

Subsurface (Spec. Ed.)

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Wenn’s jetzt nicht mit dem Durchbruch auf breiter Front klappt - wann dann überhaupt? Die britischen Progressiv Metaller von THRESHOLD haben ja schon seit Jahren, ach was sag’ ich denn da, eigentlich seit ihrem Debütklassiker "Wounded Land" (1993) stets nur gute bis sehr gute CD’s produziert, schlechte Alben gibt bei diesen fleißigen Jungs einfach nicht. Als musikalischer Höhepunkt galt bisher eindeutig das superbe "Hypothetical" (2001), wobei das etwas düstere Nachfolgealbum "Critical Mass" wieder einen Tick "schwächer" ausfiel. Doch jetzt kommt die Band mit ihrem aktuellen "Subsurface", gleichzeitig auch Studioalbum Nummer sieben, und legt tatsächlich noch eine Schippe drauf - ohne Frage THRESHOLD haben hier eine absolute Glanzleistung abgeliefert. Nie war die Mischung aus eingängigen Songs, kraftvollen (Powermetal) Gitarren, üppigen Keys und dieser Wahnsinnstimme von Sänger Andrew "Mac" McDermott dermaßen perfekt im Sinne von Progressivem Metal wie auf SUBSURFACE. Hoffentlich wird der Band jetzt endlich die ihr längst zustehende Aufmerksamkeit nicht nur bei der schreibenden Zunft sondern auch bei einem breiteren Publikum einfahren können. Trotz aller einfließenden modernen Produktionsideen oder Sounds bleibt die Bandidentität stets sehr eng dem progressiven Rock verbunden und ordnet alle weiteren Prämissen dem eigentlichen Songwriting unter. Seelenlose Instrumental "Gebäude", nutzlose Breaks oder ellenlange Selbstzerfrickelung sucht man auf diesem Album vergeblich. Für die wirklich fette sowie glasklare Produktion mit diesen typisch bombastischen Chorarrangements waren bei "Subsurface" wiederum Richard West (Keys) & Karl Groom (Git.) selbst verantwortlich, vorausgegangen waren da aber schon drei Monate intensivster Vorbereitungen. Inhaltlich knüpft "Subsurface" zwar etwas an "Critical Mass" an soll aber nicht als Konzeptalbum im engeren Sinne verstanden werden. "Falling Away" (von "Critical Mass") war eine art Prolog zu "Subsurface" setzte sich mit den Individuen und ihrer Wirkung auf eine weniger übersichtlich werdende Welt auseinander. "Subsurface" greift dieses Thema erneut auf und beschreibt, was sich hinter den Kulissen abspielt. Grob zusammengefasst die Gleichgültigkeit statt Menschlichkeit sowie den potenziellen Ver- und Zerfall der Gesellschaft. Künstlerisch hat sich die Band ebenfalls konsequent weiterentwickelt und die bewährten Pfade etwas erweitert, die neuen Songs bieten wieder etwas komplexere Strukturen und klingen dadurch vielschichtiger. Einige (wenige) Tracks benötigen (eventuell bei den weniger eingefleischten Fans!) daher ein paar Durchläufe mehr, bis sich einem alle Einzelheiten erschließen, was aber so schlecht nun auch wieder nicht ist, denn so hat man einfach mehr von der Musik. Eine Lanze muß hier aber mal ganz klar für die Gitarrenarbeit von K. Groom & N. Midson gebrochen werden, die beiden Jungs machen einen klasse Job, solch virtuose Solos und mächtige Riffs waren bei THRESHOLD in dieser Fülle bisher so nicht präsent. Als Anspieltipps sind besonders das Opener Brett "Mission Profile", das hymnenhaften "Opium", das epische "The Art Of Reason" sowie das Finale mit dem wunderbar (atmo-) sphärischen "The Destruction Of Words" zu erwähnen. Neben den bewährten Musikern ist übrigends, der schon seit der "Critical Mass Tour" hinzugestoßene Bassist Steve Anderson jetzt fest dabei. Er durfte dabei den selbst verfassten Bonustrack "What about Love" auch gleich mit einsingen. In dieser Besetzung werden THRESHOLD demnächst ab September 2004 auch in Deutschland wieder auf Tournee sein, sollte man sich unbedingt mal reinziehen.

"Subsurface" erscheint als reguläre Ausgabe im Jewel Case sowie als Special Edition im Pappschuber, mit erweitertem Booklet, Bonustrack, einem Videoclip sowie einem Multimedia-Part.

Subsurface (Spec. Ed.)


Cover - Subsurface (Spec. Ed.) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 61:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Promo Demo

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VOX TEMPUS - wer sich so nennt, kann doch eigentlich nur etwas mit progressiver Mucke zu tun haben oder "! Tja und tatsächlich stellt es sich auch heraus, denn dieser interessante Fünfer aus Los Angeles hat uns eine (Vorabpromo) EP mit leider nur drei Songs quasi als "Appetizer" zu einem demnächst folgenden kompletten Album geschickt. Was soll ich sagen" Ohne jegliche Übertreibung diese Jungs müßten eigentlich die nächste Supergroup in Sachen Progressive Rock/Metal werden, denn die herausragenden musikalischen Qualitäten treten bereits in diesen nur knapp 22 Minuten Note für Note mehr als deutlich hervor und machen Lust auf mehr. Diese Jungs haben es voll drauf und hierbei ein spitzenmäßiges Teil abgeliefert, Freunde von Bands wie RUSH, QUEENSRYCHE oder auch FATES WARNING meets Classic Rock sollten hier die Lauscher spitzen. Vergeßt die vielen staubtrockenen Bands des Genres, die mit oftmals endlosen Instrumentalgefrickel sowie langatmigen Klangepossen unsere Nerven strapazieren - jetzt gibt es einen ernste Alternative zu DREAM THEATER & Co. und die heißt VOX TEMPUS. Die Mitglieder der Band rekrutieren sich größtenteils aus der wahrscheinlich nur Insidern bekannten Vorgängerformation EQUINOX oder TAKARA, wobei an den Drums kein Geringerer als Gregg Bissonette (DAVID LEE ROTH, JOE SATRIANI etc.) sitzt. Nachdem vorübergehend im Vorfeld auch mal ERIC NORLANDER an den Tasten zu Gange war ist jetzt Eric Ragno (Keyboards) der federführende Mann in der Band. Die hier vertretenen drei Songs wurden außerdem noch vom GREAT WHITE Gitarristen Ty Longley mitgeschrieben. Hochmelodisch geht es hier beinahe selbstverständlich zu, die wunderbar epischen Spannungsbögen sind absolut stimmig und münden in wirklich spitzenmäßige Hooks ("For Every Life"). Die Produktion ist absolut professionell, der Sound kommt voll und druckvoll aus den Boxen und dann dieser klasse Sänger Dan Reed mit seiner klaren tragenden Stimme, die etwas an STYX erinnert wow, er macht somit zusätzlich noch dieses gewisse Etwas dieser Band aus. Selbst wenn es mal etwas schleppender zugeht, die Arrangements sind stimmig und lassen den Vocals den nötigen Platz, um den Track zu tragen. Dynamik & Power sind dann wieder bei "What About" Trumpf, der Song kommt äußerst abwechslungsreich durch tolle Gitarren sowie klasse Keys rüber - Füller oder gar belangloses Geklimpere sind dieser Band ein Fremdwort. Jungs macht bitte schnell, denn jetzt wollen wir umgehend ein komplettes Werk von VOX TEMPUS genießen. Wenn dass hier nicht ein neuer Knaller wird, weiß ich wirklich nicht. In den USA haben sie bereits mit Progman Records ein Label gefunden, warten wir mal ab, wer in Europa den Zuschlag erhält.

Promo Demo


Cover - Promo Demo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 21:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Imaginary Direction Of Time

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Die noch frei lebende norwegische Schwarzmetallelite braucht fast gänzlich ein mehr oder weniger avantgardistisches Ventil als Ausgleich für ihre oft wenig innovativen Hauptbands. Tausendsassa Hellhammer an den Drums als prominentester Vertreter, spielt ohnehin auf vielen Hochzeiten und geht bei WINDS abwechslungsreiche Wege ohne im Vordergrund zu stehen. Muss er auch nicht, es gibt viele, die in diese Bresche springen. Positiv und herausragend ist der cleane und angenehme Gesang (Lars Eric Si). Nachdenklich und meist melancholisch ist dies die Basis, auf der alle Songs operieren. Der weite Raum der komplett durchkomponierten Songs mit wenigen Wiederholungen, wird von Streichern gefüllt: Manchmal ruhiger, oft aber auch opulent und bombastisch und im Zusammenspiel mit den Gitarren nicht selten sehr dramatisch. Zwischen den dichten Sounds klingt immer wieder ein Piano durch und bringt zusammen mit der Gitarre den progressiven Anspruch in die Musik. Klingt das Klavier noch recht gefällig, sind die verspielten Gitarrenfrickeleien in Kombination mit den sonst eher düsteren Sounds schon immer gewöhnungsbedürftig gewesen. Und sie sind bei allem technischen Anspruch auch das einzige vorhersehbare Element, ihr Einsatz erscheint manchmal etwas zu statisch an den berechenbaren Stellen. "The Imaginary Direction Of Time" bleibt dabei aber immer gut hörbar, zeigt sich eingängig und bewahrt dennoch eine Fülle an Details für den aufmerksamen Hörer.

The Imaginary Direction Of Time


Cover - The Imaginary Direction Of Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Adam & Eve

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Schwedens THE FLOWER KINGS gehörten lange Zeit zu den ambitioniertesten Anwärtern im Bereich progressiver Rockmusik. Mit ihrer des sich an den Größen der Siebzigern orientierenden Spielart des Artrocks sind sie über dieses Stadium schon längst hinaus und können für sich in Anspruch nehmen zu den angesagtesten Combos des Genres zu gehören. Diesen Anspruch unterstreichen sie auch wieder mit Ihrem neusten Werk "Adam & Eve". Der uneingeschränkte Chef im FLOWER KINGS Universum ist Sänger, Gitarrist, Komponist und Produzent Roine Stolt (der auch zur Besetzung der Prog-Supergroup TRANSATLANTIC gehört). Zusammen mit seinen langjährigen kongenialen Mitstreitern hat er eine fast 80 Minuten lange, wiederum faszinierende Mixtur aus Pop, Rock, bombastischen Arrangements und nahezu jazzigen Songstrukturen geschaffen - Artrock vom Feinsten halt. Gewohnt anspruchvoll eröffnet das Album mit einer fast 20-minütige Fahrt durch eben jenes Universum des Masterminds welches geradezu zum Entspannen und Tagträumen einlädt. Obwohl im Vergleich zum Vorgänger der Rockfaktor zurückgenommen wurde erscheint "Adam & Eve" leichter zugänglich als manches Werk der Vergangenheit - was der melodisch verspielte Opener "Love Supreme" deutlich demonstriert. Dem Epos folgt das gerade mal 3 Minuten lange, absolut radiotaugliche und semiakustische "Cosmic Circus" welches fließend in ein kurzes, aber voller Melodie und Freude steckendes Instrumentalstück übergeht. Hierbei vereinen die FLOWER KINGS Siebziger Pop und anspruchsvolle Musik zu einem melodischem und eingängigem Meisterwerk. Mit dem für FLOWER KINGS Verhältnisse ungewöhnlich düsterem "A Vampires View" folgt als Nummer vier mein persönlicher Highlight des Albums. Hier kommt vor allem auch der erstmalig auf dem letzten Album vertretene Neuzugang Daniel Gildenlöw (PAIN OF SALVATION) mit seiner ausdrucksstarken Stimme voll zur Geltung. "A Vampires View" jagt einen wahre Schauer über den Rücken und würde so nebenbei wohl auch noch auf jedem Filmsoundtrack den Höhepunkt darstellen. Mit dem zweiten überlangen Epos "Drivers Seat" und dem singlefreundlichen "Starlight Man" (in ähnlicher Manier wie das überragende "Cosmic Circus") sind noch zwei weitere Tracks der Extraklasse zu nennen. Dabei ist aber "Adam & Eve" in keinster Weise leicht verdauliche Kost. Für das Album sollte man einfach Zeit mitbringen damit es sich voll entfalten kann. Jene welche sich diese Zeit gönnen werden aber immer wieder neue Details in der Stolt’schen Klangwelt entdecken und darin versinken. Ach ja, und lasst euch bloß nicht vom Cover stören - ich find’s auch nicht toll.

Adam & Eve


Cover - Adam & Eve Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 79:15 ()
Label:
Vertrieb:
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Journey Of A Rough Diamond

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Langsam reicht’s! Nach all den drittklassigen "True Metal" - Nachgeburten aus dem sonnigen Italien schicken sich nun auch die lokalen Proggies an, uns mit ihren Keyboard - Eskapaden zu verwöhnen. Die ganze Chose erinnert sehr stark an DREAM THEATER (hört Euch nur mal die ersten paar Minuten von "Love Remains The Same", dem "heaviesten" Song der Scheibe, an), denen man aber zu keiner Sekunde gerecht wird, es sei denn im Kopieren von Songstrukturen. Wenn das jedoch halbwegs gelingen würde, könnte man "Journey Of A Rough Diamond" immer noch als guten Release abstempeln, der er jedoch beim besten Willen nicht ist. Ok, sehr schlecht gespielt ist der Kram nicht und "symphonisch" angehauchten Metallern (meine Güte…) könnte das Album durchaus zusagen, aber die oftmals sehr hohen Gitarrenfideleien in Kombination mit den grausigen Tastendudeleien und der matschigen, kaum kraftvollen Produktion gehen zumindest mir nach drei Songs gehörig auf die Nuss! Dass einige der Songs deutliche Überlänge haben, merkt man kaum, da jeder Einzelne davon munter vor sich hin läuft und kaum Spannungsbögen und Dramatik bereithält. Zudem gesellt sich mit Mark Basile ein Sänger dazu, dessen theatralisch hoher Gesang die Nerven noch zusätzlich belastet. Es gibt wohl wahrlich schlechtere Debüts, aber um ganz oben mitschwimmen zu können, müssen die Jungs noch kräftig an sich arbeiten, vor Allem am Songwriting. Dann klappt’ s auch mit dem Überdurchschnitt!

Journey Of A Rough Diamond


Cover - Journey Of A Rough Diamond Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 59:3 ()
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Universal Migrator Part I & II (Reissue)

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Mit "Universal Migrator Part I & II” gibt es jetzt knapp vier Jahre nach der Erstveröffentlichung das 2000er AYREON-Epos als Reissue und kompakte Doppel-CD, da es ja Anno dazumal als zwei getrennte Alben veräußert wurde (was viele Fans nicht verstanden, da sie zwei Alben käuflich erwerben mussten). Musikalisch wurde an den beiden Scheiben nichts verändert, nur das Booklet wurde neu gestaltet und dabei mit einigen (allerdings recht aufschlussreichen) neuen Liner Notes versehen. Für jene an welchen das Nachfolgealbum der genialen Rockoper "Into The Electric Castle" unverständlicherweise unbeachtet vorüberging sei dabei bemerkt, dass sich "Universal Migrator” thematisch wie auch in der musikalischen Umsetzung in zwei recht unterschiedliche Parts aufteilt welche aber durch ein gemeinsames Konzept zusammengehalten werden.

"The Dream Sequencer" nennt sich Part I und startet mit dem gleichnamigen Titelsong und dem nachfolgenden, von Tiamat’s Johan Edlund mitkomponierten und zum Teil eingesungenen "My House On Mars" in bester Pink Floyd-Manier. Erzählt wird in Part I die Geschichte des letzten Überlebenden der Menschheit welcher, im Sterben liegend, sich per "Dream Sequencer" in die Historie der Erde zurückführen lässt und dies bis zum Anbeginn der Zeit ("The First Man On Earth"). Die elf Tracks bestichen dabei vor allem durch atmosphärische Dichte und keyboardorientiertem Prog in dem man gnadenlos versinken kann. Ausfälle gibt es wie selbstverständlich keine. Neben den beiden genannte Eröffnungsstücken hat es mir besonders das melodische, fast achtminütige Epos "The Shooting Company Of Captain Frans B. Cocq", das leicht akustische und eher flotte "Temple Of The Cat" (mit einer himmlischen weiblichen Gesangsstimme seitens Jacqueline Govaert) und mein Favorit, das hymnische "And The Druids Turn To Stone” angetan.

Album Nummer zwei "Flight Of The Migrator” ist das metallische Gegenstück zu "The Dream Sequencer". Hier versucht unser Protagonist nach der Geschichte der Menschheit nun noch vor seinem Ableben die Geheimnisse des Universums und der Seele zu ergründen. Nicht ganz so stark wie Part I werden hier musikalisch jene harten, gitarrenlastigen Töne angeschlagen, welche im ersten Teil wohl auch die erzeugte Stimmung nachhaltig gestört hätten - bilden aber im Kontext der neun meist überlangen Tracks ein wiederum starkes Ganzes. Highlights sind hier das eingängige "Dawn Of A Million Souls" (Symphony X Duell zwischen Sänger Sir Russel Allen und Gitarrist Michael Romeo) und das über 10-minütige, dreigeteilte "Into The Black Hole" (mit Bruce Dickinson am Mikro) welche mit ganzer monumentaler Wucht des harten, immer noch keyboardlastigen Progrocks durch die Lautsprecher kommen und sich in den Gehirnwindungen festnisten.

AYREON Mastermind Arjen Anthony Lucassen hat es auch wieder mal fertig gebracht eine äußerst illustre Schar von Größen in sein Konzept einzubinden, als da wären zum Beispiel die singenden Auftritte von Johan Edlund (Tiamat), Russell Allan (Symphony X), Lana Lane, Andi Deris (Helloween), Bruce Dickinson (Iron Maiden), Timo Kotipelto (wie auch immer - Stratovarius), Ralf Scheepers (Primal Fear), Damian Wilson (ex-Threshold), Neal Morse (ex-Oberspock), Ian Perry (Elegy), Robert Soeterboek, Fabio Lione (Rhapsody) u.a. Ähnlich wie schon bei "Into The Electric Castle" und dem neusten Album "The Human Equation" sorgt die Vielzahl der Sänger und Sängerinnen auf Grund der gelungenen Einbindung für keinerlei Langeweile. Neben Multiinstrumentalist, Sänger, Komponist und Produzent Lucassen gab es dann u.a. auch noch Unterstützung von Keyboardguru Clive Nolan (Arena), Gitarrist Michael Romeo (Symphony X) und Drummer Ed Warby - und Soundtechnisch gibt es da sowieso nichts zu bemängeln. Es soll ja Progfans geben welche "Universal Migrator” noch nicht ihr Eigen nennen - da ist das Teil allerdings Pflicht. Vor allem da der AYREON-Doppeldecker für den Preis einer regulären CD über die Theke wandert.

Universal Migrator Part I & II (Reissue)


Cover - Universal Migrator Part I & II (Reissue) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 135:52 ()
Label:
Vertrieb:
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Loser

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Bei Meister Arjen Anthony Lucassen scheint momentan alles ausgesprochen gut zu laufen. Knackte er doch mit seinem aktuellem AYREON-Werk "The Human Equation" in Deutschland die Top 50 und in seiner Heimat Niederlande sogar die Top 10. Und folgerichtig schiebt man nun die zweite Singleauskopplung "Loser" nach. Der auf dem Album als "Day Sixteen: Loser" titulierte Song wurde für die Single von Lucassen’s zweiter Band STAR ONE neu eingespielt und ist mit einer Spielzeit von 3:31 Minuten über eine Minute kürzer als das Albumoriginal. Der folkmäßig angehauchte Track kommt gestraffter und dementsprechend einen Tick härter als auf dem Album daher. Der Gesang von Mike Baker und Devin Townsend tut ein übriges um "Loser" zu einer würdigen Auskopplung eines an sich schon sehr starken Albums zu machen. Als Zugabe gibt es noch drei weitere bisher nicht erhältliche Tracks. Das Cover des 1978er Alice Cooper-Song "How You Gonna See Me Now” wurde von Mike Baker eingesungen und ist an sich für AYREON-Verhältnisse eine recht ungewöhnliche Sache - 70er-Akustik-Balladen-Flair mit Charme. Dazu kommt noch die von AFTER FOREVER-Schwester Irene Jansen gesungene viereinhalbminütige akustischen Liveversion von "Into The Black Hole” (ursprünglich 10-minütiges Epos auf "Universal Migrator Part II, Flight Of The Migrator") und das ebenfalls von Fr. Jansen Stimme veredelte akustische "Castle Hall" (vom Jahrhundertwerk "Into The Castle Hall" - hier mit Flöte und Cello angereichert). Die Fans wird es freuen - und über die Qualität welche AYREON allenthalben abliefert braucht man ’eh gar nicht mehr zu reden.

Loser


Cover - Loser Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 15:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Testimony Live

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Ein äußerst sympathischer Anfang: NEAL MORSE betritt, völlig unspektakulär, mit akustischer Gitarre die in blaues Scheinwerferlicht getauchte Bühne, wirft ein schlichtes, eher leises "Hello" in die Runde und startet mit dem Opener "The Land Of The Beginning Again" von seinem dritten Soloalbum ruhig und gelassen einen fast dreieinhalbstündigen Set, welcher das vollständige Konzeptalbum "Testimony" plus Zugabe zum Inhalt hat. Über das Album und die Songs braucht man nicht viel zu sagen - dazu ist schon allerhand im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von "Testimony" Anno 2003 geschrieben worden. Als Großmeister von SPOCK’S BEARD und den fabelhaften TRANSATLANTIC hat NEAL MORSE mit seinem dortigen Ausstieg und die Verkündung seiner Musikabstinenz für einige Aufregung gesorgt. Ebenso dann das nicht mal ein Jahr darauf überraschend erschienene Solowerk "Testimony", welches für unterschiedlichste Reaktionen sorgte: Gefeiert von Teilen der Fans und der schreibenden Zunft wurde es auch kritisch beäugt bei Anhängern der "alten" SPOCK’S BEARD-Scheiben, welche es gerne auch mal einen Tick lauter/heftiger haben. Jene werden wohl eher "Feel Euphoria" von SPOCK’S BEARD (ohne NEAL MORSE) bevorzugt
en. Vor allem Neal’s Hinwendung zum christlichen Glauben, welcher er auch in seinen Songs ausführlich thematisiert, gab (und gibt) Anlass zu Diskussionen - die musikalische Umsetzung welche man auf der Live-DVD bewundern darf bleibt davon unberührt hochklassig. "Testimony Live" bietet melodischen Prog-Rock der Extraklasse mit den für Morse typischen progressiven Passagen, abwechselnd eingestreuten orchestralen Elementen (u.a. Streicher) und an die 70er erinnerte akustische Popanleihen. Das Ganze auf technisch höchstem Niveau zelebriert (u.a. mit DREAM THEATER Drummer Mike Portnoy) und mit ausreichend Emotion versehen zog NEAL MORSE die Fans im niederländischen Tilburg in seinen Bann. "Testimony Live" wurde am 17. November letzen Jahres im Rahmen der damaligen Europatourne durch Deutschland, Großbritannien und eben den Niederlanden aufgezeichnet, und enthält neben den fünf Parts von "Testimony" (mit insgesamt 29 Titeln) noch zwei Göttergaben aus TRANSATLANTIC-Zeiten "We All Need Some Light" sowie eine (gekürzte) Version von "Stranger In Your Soul" und den SPOCK’S BEARD-Klassiker "The Light" (keine Frage - genialer Übertrack). Dazu eine über einstündige Tourdokumentation (geiles Drumsolo aus dem Aschaffenburger ColosSaal-Konzert), eine Fotogalerie und ein Booklet mit Live-Bildern und einigen Notes. Das die DVD "nur" Dolby Digital 2.0 zu bieten hat ist etwas schade, Kamera und Schnitt sind einem Liveereignis dieser Klasse angemessen und zeigen in Genüge das Können aller neun Musiker auf. Die präsentierten Songs, ist man Fan ruhigerer progressiver Töne (und von Mr. Morse sowieso), sind starker Tobak und absolut hörens- und sehenswert - aber definitiv nicht für jedermann zugänglich, oder jedermanns Sache.

Testimony Live


Cover - Testimony Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 18966:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dark Matter

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Nach gut drei Jahren beehrt uns die britische Neo Progressive Rock Legende IQ, die mittlerweile, gegründet bereits Anfang der 80er Jahre, mehr oder weniger als einzigste Vorzeigeband an der Spitze des Genres übrig geblieben ist, mit einem neuen Album "Dark Matter". Vergleichbare Formationen wie u.a. die "alten" MARILLION machen heutzutage musikalisch etwas völlig anderes. Betont düsterer so lautete das Credo vorab, soll es zugehen auf "Dark Matter" Titel sowie Artwork sind daher gleichermaßen Programm - aber keine Angst die Jungs mutieren nicht zur schwarzbekittelten Depricombo mit Weltschmerzattitüde sondern ich würde das Ganze nur als etwas dunkler wie gewohnt einordnen wollen. Denn die Scheibe bietet nachwievor alles was die Fans an dieser Band so lieben, nur die Gesamtausrichtung wirkt durch die Verwendung etwas verstärkt in Moll geprägter Harmonien etwas ungewohnt "schwarz" und noch melancholischer als auf vorherigen Alben. Insgesamt fünf Tracks gibt’s hier zu hören, die übrigends in keinem größeren konzeptionellen Zusammenhang zueinander stehen, wobei vor allem das überlange fast 25-minütige "Harvest Of Souls" das eigentliche Kernstück der CD ist. Wie schon gesagt auch "Dark Matter" beinhaltet nachwievor die typischen etwas verspielten Bombastrockversatzstücke mit vielen Retroelementen nur innerhalb dieses Grundgerüst bzw. als so eine Art Mantel ist die jeweilige Ausprägung der Songs soundmäßig etwas anders ausgefallen. Dies fängt schon an bei den äußerst variantenreichen Keyboards von Martin Orford (durfte ja auch beim aktuellen AYREON Meisterwerk "The Human " einige Soli beisteuern) die verstärkt mit mächtigen Hammond Orgelsounds äußerst wohlklingend daherkommen und so der CD einen wesentlich volleres Tiefenklangbild verleihen. Auch die Gitarrenarbeit von Michael Holmes bietet neben den gewohnt virtuosen melodischen Soli diesmal beinahe schon frickelige sowie recht ungestüme Parts. Das Schlagzeug addiert sich mit viel Power zusammen mit einem individuell klingenden Bass zu einem perfekten Zusammenspiel. Wie gewohnt sorgt Peter Nicholls als "die Stimme" mit seinen einfühlsamen Geschichten, bei denen er diesmal seine Texte alle irgendwie um das Grundthema Angst u.a. vor der Zukunft bzw. wie sich (Um-) Welt um uns herum entwickelt, aufgebaut hat. Mit seinem charismatischen Organ, das diesmal sogar mal mit modernen Samples verfremdet wurde, betont er immer sehr emotional sämtliche Stimmungslagen, inmitten der stets reizvollen Kontraste zwischen zunächst leise introvertierten sowie aggressiv dynamischer Songs, in perfekter Symbiose mit den Instrumenten. Schon der gelungene Opener "Sacred Sound" mit seinem düsteren Orgelintro am Anfang bietet mit einem schönen Hookgrundthema, mitreißenden Instrumentalparts sowie dem spannungsgeladenen Aufbau IQ-Prog as it's best. Was man beim zweiten Track nicht mehr so ganz behaupten kann, dem mir schlicht etwas zu ruhigen akustisch gehaltenen "Red Dust Shadows" fehlt schlicht der Pepp. "You Never Will" kann dann aber mit einem rasanten Keyboard und Gitarrenduell wieder voll überzeugen. Für mich dass stärkste Stück aber ist zweifellos "Born Brilliant" eine Art wuchtiger Space Rock Song in bester STAR ONE Manier mit diesen flirrenden sowie sphärischen Keyboardsounds - super gemacht und dann kommt noch ein absolut abgefahrenes Gitarrensolo am Schluß. Klar, das eigentliche Grundstück des Albums bildet "Harvest Of Souls" musikalisch als eine Art Quersumme der vorangegangen Songs (mit stärkerer "Subterranea" und ganz leichterer "Nomzamo" Schlagseite) alle Komponenten miteinander verbindet und trotz längerer melancholischer Passagen am Anfang, dann doch in einen kompakt frischen klingenden Progressive Rock Song mündet. "Dark Matter" ist zusammenfassend eine wirklich starke Scheibe geworden und braucht sich vor den hochklassigen Alben der Vergangenheit nicht zu verstecken - ganz im Gegenteil IQ haben sich erfolgreich neu definiert.

Dark Matter


Cover - Dark Matter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 53:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Timedrops

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JACOPO GALLI - wenn man so blumig heißt, kann man eigentlich nur aus Bella Italia stammen, stimmt zwar aber dieser gute Junge ist weder Pizzabäcker noch Eiskäufer sondern mach progressive Musik im absoluten künstlerischen Alleingang. Der im normalen Leben auch als Toningenieur tätige Musiker hat auf seinem Erstling "Timedrops" (das Cover ist übrigends spitzenmäßig geworden) nicht nur sämtliche Instrumente selbst eingespielt sondern auch die Produktion gleich mit übernommen. Von seiner eigentlichen Ausbildung her als Keyboarder (spielt u.a. bei den Italienern von BAD ATTITUDE) geprägt, hat er den Songs bei den ruhigeren Passagen fast schon so eine Art Soundtrack Feeling verpaßt. Stilistisch bietet "Timedrops" einen stellenweise etwas zu technisch anmutenden Progressive (Metal) Rock (besonders bei dem Überlangen aus vier Parts bestehenden Titeltrack, wo niemals so recht eine Gesamtstruktur zu erkennen ist, es wirkt schlicht zusammengeschustert!), der mir außerdem oftmals eine Spur zu kühl reserviert und konstruiert rüberkommt. Auch der bescheidene Gesang des Komponisten selbst ist doch etwas arg dünne ausgefallen und trägt ganz sicher nicht zu einem störungsfreien Hörvergnügen bei. Da hätte sich der gute "Jacob" lieber einen etwas voluminöseren Sänger suchen sollen, vielleicht hätte dies dann doch einige, der durchaus gelungen Kompositionen gerettet. Klar, hier ist wie schon erwähnt ein wahres Multitalent (die Musik wurde ebenfalls fast komplett von ihm geschrieben) am Werk und die Songs mit ihren teilweise recht ausgefeilten Arrangements sind jetzt auch nicht so schlecht im eigentlichen Sinne - nur, es kommt zu selten eine packende Atmosphäre auf, es fehlt einfach die Seele zumindestens in den meisten Songs. Es gibt zwar auch die bekannten Strickmuster des Genres mit dem Mix aus ruhigeren und härteren Passagen, wobei so mancher Lauf etwas zu oft wiederholt wird - positiver Weise übertreibt es Gallo aber wiederum nicht mit egozentrischen Frickelleien oder Breaks, besonders der gelungene Opener "Answer Me" kann hier überzeugen. Etwas mehr von dieser Ausprägung hätte dem Album ganz gut getan. Weiterhin zu loben sind natürlich die Keyboards mit einem sehr schön voluminösen Klang, sie bieten abwechslungsreiche Sounds. Die Gitarrenarbeit ist eher als Durchschnittlich zu betrachten, vor allem das ein oder andere schräge Solo na ja. Der Gesamtsound ist auch einigermaßen in Ordnung, wäre ja auch eine Schande für einen Vollprofi, alle Instrumente dürfen ziemlich gleichberechtigt ihre Passagen abspulen. Man hört stellenweise schon etwas heraus, daß hier ein SYMPHONY X Fan am Werke ist, besonders die schnelleren etwas heavmäßigen Parts hören sich auch leicht nach MALMSTEEN an, stört aber das Gesamtbild nicht. Mit "Keys To Imagination" gibt’s dann auch noch eine Coverversion eines YANNI-Songs (wer immer dass auch sein mag - bin für weitere Info’s übrigends dankbar?!) und schon sind knappe 60 Minuten Musik vorbei. Nicht schlecht gemacht Herr Galli, wenn auch nicht zwingend hörverpflichtend.

Timedrops


Cover - Timedrops Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 59:47 ()
Label:
Vertrieb:

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