Review:

Dark Logic

()

Schweden mit russischem Bandnamen kommen einem erstmal spanisch vor. Nicht weniger spanisch kommt mir persönlich vor, wieso sich eine Newcomer - Band ohne großes Label im Rücken einen Top - Producer wie Daniel Berstrand (IN FLAMES, MESHUGGAH,…) ins Haus holen konnte. Am Allerspanischsten kommt mir dann noch vor, warum der Herr Bergstrand eine so dürftige Arbeit abgeliefert hat. "Dark Logic" klingt nämlich wie ein besseres, dumpfes Demo, für das man wirklich keinen Starproduzenten benötigt hätte. Hatten die Jungs am Ende doch nicht genug Kohle…? Egal, denn am Ende zählt nur die Mucke und die kommt mir nicht sonderlich schwedisch vor, denn LOCH VOSTOK spielen progressiven, sperrigen und des Öfteren an CREMATORY (!!!) erinnernden Metal, der nur schwer ins Ohr geht. Die Vergleiche mit der kontroversen, deutschen Gothic - Combo kommen zustande, weil die Keyboards ähnlich pompös dröhnen und Sänger Teddy Möller über weite Stecken grunz - shoutet wie deren rundlicher Fronter Felix. Die durchaus hymnischen, cleanen Vocals wirken auf der anderen Seite etwas kraftlos und lassen die fünf Gastsänger (-innen) fast untergehen. Die tief gestimmten Gitarren lassen auch Parallelen zum Death Metal aufkommen, so dass die Mischung aus Prog, Gothic und Death am Ende leicht wirr erscheint und den berühmten roten Faden vermissen lässt. Am Nachvollziehbarsten kommen noch die beiden mit einprägsamen Refrains ausgestatteten "Naked" und "The Forsaken One" daher, obwohl auch "Falling Star", "Marrow" und "Narcosis" durchaus hörbar sind. Der Rest ist schwer verdaulich, recht gewöhnungsbedürftig und lässt vermuten, dass man hier einfach zu viele Ideen unter einen Hut bringen wollte. Ein handwerklich eigentlich gutes Album, bei dem jedoch kein Funke überspringen will.

Dark Logic


Cover - Dark Logic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Into The Electric Castle – A Space Opera (Reissue)

()

Nach "Universal Migrator Part I & II” legt InsideOut nun die zweite Reissue des AYREON Backkataloges vor. Mit der Doppel-CD "Into The Electric Castle - A Space Opera” hatte das niederländische Multitalent Arjen Anthony Lucassen vor sechs Jahren sein Meisterstück abgeliefert. Unter Mithilfe namhafter Musikerkollegen schuf er eine einzigartige Mixtur aus progressiven Elemente, Folk, Hardrock und Metal; überaus gekonnt verwoben mit spacigen Klängen, dazu kamen noch Akustikparts und Elemente des siebziger Artrock bis hin zu psychedelischem Jazz und Blues-Versatzstücken. Einige der Mitwirkenden waren: Anneke van Giesbergen (The Gathering), Fish (ex-Marillion), Sharon den Adel (Within Temptation), Damian Wilson (ex-Threshold, Star One), Ed Warby (Gorefest), Clive Nolan (Arena, Pendragon), Roland Baker (Vengeance), u.a. Mit dem Überwerk "Into The Electric Castle - A Space Opera” stieß AYREON den Reigen der "Metalopern” an - eines der Highlights (wenn nicht gar das Highlight) hat er allerdings hiermit erschaffen. Die Scheibe wurde seitens MI letztes Jahr schon als Classix vorgestellt und ausreichend gewürdigt, so dass ich auf den Link zu dieser ausführlichen Review verweise. Soundtechnisch gab es schon bei der Erstveröffentlichung im Jahre 1998 nicht zu mäkeln (es sei gesagt, dass Arjen Lucassen für den unverwechselbaren Sound seiner Synthesizer immer noch das gute Analog-Equipment verwendet), so dass bei der Neuveröffentlichung hier keine signifikante Verbesserung hörbar ist. InsideOut bringt das Teil im Pappschuber zum Preis einer Einzel-CD auf den Markt. Ausstattungsmäßig gibt es ein abgeändertes Booklet und auf jeder CD ein Videointerview mit Meister Lucassen (zusammen ca. 25 Minuten). Wer sich Fan progressiver Musik schimpft und das Teil noch nicht im Regal stehen hat (kann’s fast nicht geben) weis was er zu tun hat. Wer die Originalversion schon besitzt braucht aber hier kein zweites Mal zuzulangen.

Into The Electric Castle – A Space Opera (Reissue)


Cover - Into The Electric Castle – A Space Opera (Reissue) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 104:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Be

()

Nach vier starken Alben, geprägt von hochklassigem progressivem Metal legten PAIN OF SALVATION Anfang 2004 die ebenfalls sehr starke, live aufgenommene Akustikscheibe "12:5" vor. Was die Herren um Mastermind Daniel Gildenlöw aber mit ihrem neuem Album "Be" präsentieren lässt sich schlecht in Worte fassen - wiederum als Konzeptalbum angelegt tue ich mich etwas schwer mit "Be" - ist es doch ein recht "seltsames" Werk. Zum Teil fast akustisch, mit Folkeinlagen, orientalischen Klängen und sogar mit Gospelparts versehen bildet auf "Be" neben Gildenlöw’s charakteristischen Stimme vor allem ein neunköpfiges klassisches Orchester mit Cello, Violine, Klarinette, Flöte, usw. das Rückgrat des Soundgewandes. Die Kompositionen geben sich eindeutig als PAIN OF SALVATION zu erkennen - und sind doch irgendwie anders als dass, was wir bisher von den Schweden gewohnt waren. EineKonstante ist vor allem Gildenlöw’s emotionaler Gesang, welcher auch die eine oder andere textliche "Ungereimtheit" locker verschmerzen lässt. Dafür hätte man sich meiner Meinung nach, trotz wahrscheinlicher Notwendigkeit im Konzept, die eine oder andere "eingespielte" Sprechpassage sparen können. Bei "Be" dreht es sich um das Geheimnis des irdischen Daseins, den Zusammenhang von Menschen und Gott, von Wissenschaft und Glauben. Es geht um unser Unverständnis das System in seiner Gesamtheit von Leben und Gefühlen zu verstehen. Apropos Konzept: Hilfestellung zu "Be" gibt es auch auf der gut gemachten Homepage der Band - den Klick sollte man ruhig mal wagen. Der erste Höhepunkt der 15 Tracks (welche allesamt lateinische Titel tragen) ist das semiakustische, folkmäßige "Pluvius Aestivus". Wobei das Album allgemein eher ruhig startet. Erst im zweiten Teil der immerhin 75 Minuten wird es dann auch zusehends härter - will heißen hier kommen die Stärken von PAIN OF SALVATION als Progressive Metalband richtig zur Geltung. Die stärksten Momente entwickelt "Be" dabei beim abschließenden epischen "Martius/Nauticus II" und beim 10-minütigen "Dea Pecuniae". Hier kommt einem sogar Pink Floyds "Dark Side Of The Moon" in den Sinn. Diesmal gilt für Fans (besonders jene, welche vor allem auf die lauteren Töne der Band stehen), sowie für PAIN OF SALVATION-Neueinsteiger gleichermaßen - Blindkauf ist eher nicht. "Be" muss intensiv gehört werden - und selbst dann wird es nicht jeden überzeugen und in seinen Bann ziehen können. Nur wer mit einem entsprechenden Open Mind an das Gesamtkunstwerk "Be" herangeht hat die Chance zu erleben, wie das Werk von Durchlauf zu Durchlauf wächst; nur er kann mit der Zeit die Unmengen von Details entdecken, welche in "Be" stecken. Ende des Jahres wird das Werk dann auch noch als Aufzeichnung einer Show in ihrer schwedischen Heimatstadt Eskilstuna auch als DVD veröffentlicht.

Be


Cover - Be Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 75:58 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Winds

Band anzeigen
InterviewSchon der Titel "The Imaginary Direction Of Time" und auch viele Texte zeigen euch von einer ziemlich philosophischen Seite…



In einfachen Worten und wirklich sehr vereinfacht kann man vielleicht sagen, dass WINDS auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist. Wir wollen herausfinden wer wir sind, indem wir verschiedene Aspekte der Philosophie und der Existenz allgemein erleben und betrachten. Unsere Musik handelt davon, nicht eingeschränkt zu sein in der Art wie man Dinge tut und keine Angst zu haben, anders zu sein. Auch wenn man nicht weiß, wie die Reaktion des Publikums sein wird. Das ist sozusagen unsere Philosophie.



Und dabei ist WINDS ja bei weiten nicht euer einziges Kind. Welchen Stellenwert hat die Band bei dir?



Jede der Bands in denen der eine oder andere von uns tätig ist, ist auf eine gewisse Art etwas ganz besonderes - solange wir nicht einfach nur angestellt wurden um auf einem einzelnen Album zu spielen. Denn da fühlt man sich natürlich nicht so sehr involviert als wenn man mit einem eigenen Projekt im Studio steht. Bei WINDS haben wir alle das Gefühl, dass es unsere vollendetste Arbeit ist. Und was noch wichtiger ist: Wir können hier unsere Kreativität und Musikalität voll und ganz ausleben. Das wir bei WINDS auch immer wichtiger sein, als irgendwelche Verkaufszahlen.



Wirklich oft sehen könnt ihr euch aber nicht, oder?



Während dem kreativen Prozess in dem die Songs entstehen treffen wir uns gewöhnlich nicht. Das liegt weniger an der weiten Distanz zwischen uns, sondern daran, dass wir das nie getan haben. Jeder von uns ist verantwortlich für das was er tut, und jeder von uns ist sich dessen bewusst. Auf diese Art ist die Arbeit deutlich effektiver als wenn wir zusammen im Proberaum stehen und über jedes Detail diskutieren würden. Jeder von uns hat die volle Kontrolle was die Kreativität angeht und das Ergebnis ist interessanter.



Aber für die Aufnahmen trefft ihr euch schon?



Ja, dort versuchen wir immer so Viele wie möglich zusammen zu bekommen. Denn während es beim Schreiben der Songs durchaus förderlich ist keine kreativen Grenzen zu haben, hilft es doch sehr wenn man beim zusammenbringen der Ideen darüber diskutieren kann. Obwohl es auch Situationen gibt, in denen wir vorziehen wenn es nicht zu voll ist im Studio - bei den Drums oder den Rhythmusgitarren zum Beispiel weil es auch vom Wesentlichen ablenken kann. Ansonsten, bei den Vocals und den anderen Sachen gilt: Je mehr, je besser. Durch die vielen Ideen die dann aufkommen wird Endergebnis besser. Das mag zwar nicht für jede Band funktionieren, aber bei uns schon. Es gab da auch kaum Probleme bei dieser Arbeit. Ich erinnere mich nur an ein oder zwei Situationen, in denen wir wirklich sehr unterschiedlicher Meinung waren. Aber auch dann ist jeder von uns Profi genug um einzusehen, dass wir das tun müssen, was für die Musik am besten ist. Niemand von uns stellt sein Ego diesem Ziel in den Weg.



Und was brachte diese Kreativität für Neuigkeiten und Veränderungen auf das aktuelle Album?



Ich denke, dass wir uns zwischen all unseren Alben weiterentwickelt haben, man könnte das von mir aus auch Veränderungen nennen. Wir haben jetzt drei Alben draußen, arbeiten bereits an unserem vierten - und schon jetzt kann ich euch sagen, dass das neue Album komplett anders werden wird, als alles was wir je gemacht haben. Von den ersten drei fällt sicherlich das erste am meisten aus dem Rahmen, was aber sicherlich auch daran lag, dass wir zu der Zeit als Band noch keine richtige Einheit waren. Das Album war mehr eine Art Experiment als irgendwas anderes. Natürlich kann man den WINDS Sound auf allen Alben erkennen, aber doch hat eben jedes einen ganz eigenen Stil.



Und warum seid ihr grade nach Vancouver, Kanada gegangen um Teile des Albums zu mischen?



Eigentlich haben wir fast die ganze Arbeit dort gemacht. Das war meine Idee. Ich hatte mich einfach mal erkundigt was es dort so für Studios gibt. Und wir haben uns dann für The Factory entschieden, weil es wirklich von allen Studios die ich bisher gesehen haben den bei weitem besten Eindruck auf mich machte. Die beiden Alben davor haben wir in Norwegen gemixt aber irgendwie war es Zeit für was Neues. Wir entschieden also, dass Carl hier rüben kommen muss und wir haben die rbeit dann in Vancouver gemacht. Und ich bin echt froh, dass wir es so gemacht haben, die Arbeit im The Factory Studio war großartig.



Verglichen mit euren ganzen anderen Bands: Ist die Arbeit für WINDS eher entspannend oder anstrengend?



Nun, die Aufnahmen zu einem Album sind ja eigentlich nie ein entspannender Job. Genaugenommen ist es momentan schon ziemlich stressig und ein ganzer Haufen harter Arbeit. Bei WINDS gibt es so vielschichtige Songs, dass es schon mehr Arbeit macht als ein normales Metal Album einzuspielen. Aber wir haben das jetzt ein paar Mal gemacht und uns dran gewöhnt. Ich würde nicht sagen, dass WINDS notwendigerweise eine größere Herausforderung ist als unsere Bands, es sind eben andere Herausforderungen.



Gab es bei all den Diskussionen im Studio jemals Kritiker von den cleanen Vocals?


Wir hatten da niemals Diskussionen und waren uns immer einig, dass WINDS eben keine Death oder Black Metal Band ist und wir keine extremen Vocals wollen. Bei unserem Sänger wären es auch wirklich eine Schande seine Fähigkeiten dafür zu benutzen um die ganze Zeit nur zu schreien.



Wie kommen eure teils doch recht wirren Gitarrensoli in die Musik? Sagt ihr zu Carl: "Los, jetzt spiel man was Verrücktes!"?



Nein, nicht wirklich. Während wir die Songs schreiben, schicken wir uns die Songs immer hin und her und arbeiten an den Ideen. Wenn es in einem Song also einen Part gibt, der nach einem Gitarrensolo schreit, dann bauen wir eins ein. Genauso ist es mit den Vocals oder dem Piano. Wir wollen niemals in irgendeiner Weise Dinge tun müssen und wir versuchen uns keine Pläne vorzugeben. Wir lassen einfach unseren Ideen freien Lauf und wenn wir etwas hören, das gut klingt, lassen wir es so. Und wenn es auf der anderen Seite einmal nicht passt, fliegt es wieder raus. Es gibt wirklich keine Grenzen, wir machen wozu wir Lust haben.



Gibt es denn irgendenen klassischen Background bei euch? Grade die Pianos und Streicher lassen das vermuten.



Carl und ich waren immer große Fans klassischer Musik. Ich denke, jeder von uns mag diese Art der Musik bis zu einem gewissen grad. Die Streicherarrangements stammen aber fast alle aus Lars Feder. Er hat früher beim Theater die Musik geschrieben und zusammen mit Carls Ausbildung beim Guitar Institute of Technology in Hollywood und meinem Klavierunterricht in der Kindheit, ergibt das so was wie eine klassische Ausbildung.



Welche Erwartungen steckst du in "The Imaginary Direction Of Time"?



Wir hatten vor allem Erwartungen an uns selber, dahingehend was am Ende herauskommen soll. Ich denke wir haben all unsere Erwartungen erfüllt, und vielleicht darüber hinaus, denn das Album ist besser geworden, als wir es für möglich gehalten hätten.



Was hälst du denn von dem Begriff "Avantgarde" für eure Art der Musik...?



Mir gefällt es, wenn die Menschen unsere Musik mögen und wenn sie sie einmalig finden. Aber das steht bei uns wie gesagt nicht im Vordergrund. Wir setzen uns nicht hin und nehmen uns vor, innovativ zu sein nur um sagen zu können, dass wir innovativ sind. Die Musik ist das Ergebnis unserer aller Ideen und nur diese Kombination macht sie einmalig.



Woher kommt die Kreativität?



Ich selber brauche keine Einflüsse oder Eindrücke von außen. Ich glaube es ist einfach mir drin, Musik schreiben zu müssen...



Und wird es diese Musik live zu sehen geben?



Bisher haben wir leider noch keine Pläne dafür.



Thanks to all the Winds supporters out there. You guys rule!

Review:

2

()

Drei Könner ihres Faches legen mit THE JELLY JAM "2", je nach Zählweise, ihr zweites bzw. viertes Album vor - Ty Tabor (KING’S X, Gesang und Gitarre), John Myung (DREAM THEATER, Bass) sowie Rod Morgenstein (DIXIE DREGS, WINGER, Schlagzeug) gaben unter dem Namen THE JELLY JAM Anno 2002 ihr Debüt, veröffentlichten aber zuvor (zusammen mit Keyboarder Derek Sherinian) unter dem Namen PLATYPUS bereits zwei klasse Alben. THE JELLY JAM "2" kommt wie bereits das letzte Album als eine Mischung aus den Beatles, Siebziger Rockgrößen (zum Teil Black Sabbath-mäßige Riffs und ähnliche Verdächtige) und einen Schuss alte Rush daher - aber dazu kommt diesmal noch ein verdammt knackiger Schuss Alternative-Rock. Musikalisch in oberen Regionen anzusiedeln, bieten die Herren Melodien á la Beatles, grooven ohne Ende und lassen dabei den Songs ihren Lauf als wären sie gerade einer Jam Session entsprungen - klingt einfach, lässt aber trotzdem genug Platz um künstlerische Qualitäten zu demonstrieren und instrumentale Finessen einzubauen. Manchen wird das wohl dann doch etwas zu vergeistigt sein, manchen zu wenig progressiv und manchen gar zu Retro - aber THE JELLY JAM wollen definitiv nicht jedem gefallen. Ganz groß dabei: die cool relaxten Songs "Coming Round", "Allison" und "Angel Or Devil" - sowie das heftigere "Empty". Ty Tabor mag auch hier mit seinem Gesang nicht jedermanns Sache sein - zu THE JELLY JAM passt er aber wie die Faust aufs Auge, und ganz nebenbei kommt er hier mittlerweile besser rüber als auf den letzten Outputs von KING’S X. THE JELLY JAM bieten intelligente Rockmusik mit Siebziger Schlagseite genau für jene, welche dies auch zu schätzen wissen.

2


Cover - 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Birthright Circle

()

ZEN ROCK AND ROLL nennt sich die Band (oder besser Projekt) um Jonathan Saunders aus Tennessee, der hier seiner Leidenschaft für den progressiven Art Rock der 70er Jahre Luft macht. Sehr sperrig und mit allerlei Synthie - Spielereien versehen, ist das neue Werk "The Birthright Circle" ein kleiner Geheimtipp für die Freunde der alten GENESIS, YES oder SPOCK’s BEARD geworden, obwohl das Niveau keiner dieser Bands erreicht wird. Die vier Songs mit einer Spielzeit von insgesamt einer Dreiviertelstunde wissen zwar zu begeistern, wie etwa die tollen Melodien im Opener "Thanatos", der sehr emotionale Gesang in "Richard" oder die abgefahrenen Synthie - Spielereinen im 23 - minütigen "Circle" aufzeigen, aber über die gesamte Spielzeit verliert sich etwas der rote Faden. Der Rockanteil bewegt sich größtenteils auf einem Minimum und überlässt eher den elektronischen Spielereien das Feld. Gitarrensoli oder rockig - symphonische, dynamische Zwischenspiele muss man auf dem Album leider mit der Lupe suchen. Von daher ist "The Birthright Circle" meiner Meinung nach am Ehesten für Jazz - Freaks geeignet, denen rockige Elemente nicht unbedingt zusagen. Sehr geschmackvoll ist hingegen das Artwork ausgefallen, das eine stimmungsvolle Collage aus diversen gerenderten Motiven darstellt und wirklich hübsch anzusehen ist. Art Rocker und Proggies seien auf jeden Fall auf das Werk hingewiesen, sollten jedoch unbedingt vorher reinhören, bevor sie sich zum Kauf entschließen, denn mit Rock oder gar Metal hat es nicht viel am Hut. Wer darauf allerdings verzichten kann, sollte sicher nicht enttäuscht werden.

The Birthright Circle


Cover - The Birthright Circle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 45:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Abydos

()

"Abydos (altägypt. Abodou), bed. Ruinenstätte in Oberägypten, 100 km nw von Luxor, Hauptverehrungsstätte des Osiris" gibt mein Lexikon zum Begriff ABYDOS her. Hier im Tal der Könige huldigten die Ägypter Osiris, dem Gott immerwährender Reinkarnation. Andy Kuntz, seines Zeichens Sänger der international erfolgreichen Band VANDEN PLAS verarbeitet im seinem ersten Solowerk ABYDOS verschiedene Schicksalsschläge welcher er in 2003 durchstehen musste. ABYDOS wurde so auch zu seiner persönlichen Reinkarnationsstätte für die schmerzlich vermissten. Allerdings ist ABYDOS auf der Grundlage eines von Andy Kuntz verfassten Theaterstückes entstanden und vermittelt so nur einen Teil der Geschichte. Die musikalische Umsetzung dieses Teiles kann man aber durchaus als gelungen bezeichnen. Obwohl ABYDOS merklich leiser als Andys Hauptband VANDEN PLAS ist ("You Broke The Sun" - ganz starker, balladesker Anfang mit Popattitüde, und die hymnische Powerballade "Far Away From Heaven"), sind deren traditionellen Merkmale - Melodie, Power und anspruchsvolle Arrangements erhalten geblieben ("Silence", "Hyperion Sunset") - und natürlich Andy Kuntz’s Stimme. Das ganze Album profitiert bei Gesang und Komposition auch von den einschlägigen Erfahrungen die Andy als Sänger bei diversen Musicals gesammelt hat. Auch dies ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal zu den Werken von VANDEN PLAS. ABYDOS erinnert mit seinen zum Teil symphonischen arrangierten Epen aber auch an SAVATAGE und in seiner Verspieltheit sowie in manchen ruhigeren Momenten an DREAM THEATER. Diverse progressiv orchestrale Ausflüge wie bei dem über 7-minütigen Titelsong "Abydos” und dem 12-minütigen Abschluss "A Boy Named Fly" (mit einem musicalmäßigen Part) inklusive. Erwartet man auf Grund der Vorgeschichte ein trauriges, düsteres Album, so ist das eindeutig zu verneinen. Trotz einer melancholischer Grundstimmung verbreitet ABYDOS beim genauen hinhören eher eine gute, lebensbejahende Stimmung. Mit ABYDOS ist Andy Kuntz ein progressives Rockalbum mit einem gehörigem Schuss Metal und einigen Überraschungsmomenten (aus bekannten Zutaten) gelungen - allerdings kein allzu leicht zugängliches. VANDEN PLAS Fans werden das Teil sowieso mögen - allen anderen sei ein vorheriges reinhören angeraten - Love it or Hate it. Bei mir gewinnt das Teil mit jedem Durchlauf mehr Facetten.

Abydos


Cover - Abydos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 70:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Return To Japan

()

Nach zuletzt in 2003 bereits veröffentlichter "Cover-Collection" sowie Balladen "Best Of" gibt es nun erneut "frisches" Material aus dem Hause LANA LANE. Aufgenommen im Land des Lächelns gibt´s hier satte 134 Minuten Livemusik auf einer opulenten Doppel-CD. Berücksichtig wurden dabei die Zeiträume 1998 bis 2002 und natürlich mit dem passenden Titel "Return To Japan” versehen. Zu den Kamikazefanatikern hat die (noch) ungekrönte "Queen of Symphonic (Progressive) Rock" anscheinend ein ganz besonderes Verhältnis, wie uns Götter-Gatte, Hauptkomponist sowie persönlicher Keyboarder ERIC NORLANDER im ausführlichen Booklet erklärt. Denn eigentlich hat die Karriere von LANA damals hier erst so richtig begonnen, die ersten größeren Erfolge vor einem breiteren Publikum fanden nämlich tatsächlich in Japan statt. Daher war man natürlich des öfteren dort zu gegen, um entweder "normale" Konzerte mit Band (CD1/1999 & 2002) zu spielen oder LANA präsentierte sich bei diversen Promogigs sowie speziellen akustischer Events (CD2/ 1998, 1999 & 2002). Auf der ersten CD bietet sich ein relativ umfassender Querschnitt fast aus allen Alben der bisherigen Schaffensphasen, wenn auch als kleines Manko der Sound an einigen Stellen etwas undynamisch und dumpf wirkt. Die Entwicklung von LANA LANE vom melodischen Hartrock mit 70er Progeinflüssen hin zu stärker metal geprägtem symphonischen Rock ist dabei ebenfalls gut nachzuvollziehen. Das überflüssige Medley am Anfang mit einigen überwiegend reinen Keyboardimprovisationen hätte man sich allerdings schenken können. Wirklich am beeindruckensten kommt diese tolle und klare Stimme der "Queen" aber viel besser auf der zweiten CD zur Geltung, denn bei diesen Accoustic Sets brilliert Sie irgendwie befreit und ausdrucksstark ohne großen Instrumentenballast. Ans Ende wurden dann noch zwei zusätzliche sowie remasterte "Full Band" Tracks gestellt, bei denen man sich zwar zwei ganz besondere Klassiker herausgesucht hat, doch weder das etwas zahnlos runtergespielte "In The Court Of The Crimson King" (KING CRIMSON) noch das etwas zu langsame RAINBOW/DIO Highlight "Long Live Rock’n’Roll" können dabei so richtig überzeugen. Da sind doch andere etwas weniger bekannte Tracks wie die Coverversionen "DREAM On" (AEROSMITH) oder "Season’s End" MARILLION von einer ganz anderen und vor allem intapretationsmäßig viel höheren Qualität. Abschließend resümiert dürfte "Return To Japan” nicht für Fans eine lohnenswerte Geschichte sein, sondern auch Neueinsteiger sollten hier absolut höhrenswertes Material einer ausgewöhnlichen Sängerin vorfinden.



Tracklist

CD 1:

Introductory Medley

Dark Water Part 3

Fanfare For The Dragon Isle

Garden Of The Moon

In The Hall Of The Ocean Queen

Escher’s Staircase

The Beast Within You
Rainbow’s End

Queen Of The Ocean

Project Shangri La

Evolution Revolution

Frankenstein Unbound
Athena’s Shadow

Night Falls

Astrology Prelude

Redemption Part 2

Secrets Of Astrology



CD 2:

Take A Breath

Stardust

Symphony Of Angels

Dream On

Alexandria

Autumn Leaves

Let Heaven In

Dreamcurrents
Avalon

Seasons End

In The Court Of The Crimson King (remastered)

Long Live Rock´n´Roll (remastered)


Return To Japan


Cover - Return To Japan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 133:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The January Tree

()

Nach seinem Ausstieg bei der Kultcombo PSYCHOTIC WALTZ gönnte sich Devon Graves (hieß ja auch mal Buddy Lackey) fast drei Jahre Pause, um dann Anno 2002 mit dem selbstbetitelten DEADSOUL TRIBE Debüt schon mal ein Ausrufezeichen in die musikalische Landschaft zu setzen. Nach dem überragenden letztjährigen Album "A Murder Of Crows" legt der mittlerweile in Wien ansässige Ausnahmekönner mit "The January Tree" bereits innerhalb kürzester Zeit Album Nummer drei vor - und das auf solch einem qualitativ hohem Niveau das es schon fast beängstigend ist. Gegenüber dem Vorgänger kommt "The January Tree" noch etwas düsterer und dunkler daher - eine herbstlich, nebelige Atmosphäre scheint fast alle Songs zu durchströmen (warum das Teil noch im Sommer veröffentlicht wird verstehe wer will). Devon Graves geradezu hypnotischer Gesang verstärkt diesen Eindruck noch und zieht den Hörer vor allem bei den zum Teil eher gemächlichen, fast ins psychedelische gehenden Tracks in seinen Bann. Das amerikanische Multitalent hat "The January Tree" mal wieder fast vollständig in Eigenregie verwirklicht, will meinen: Songs geschrieben; Gitarre, Bass, Keyboard, Piano und Flöte gespielt, das Ganze produziert und natürlich eingesungen. Nur für das Schlagzeug holte er sich mit Adel Moustafa einen Mann ins Boot, welcher sogar etwas beim Songwriting beteiligt war. Und das einzige offizielle Bandmitglied außer Mr. Graves selbst verpasst den meisten Songs mit seinem druckvollem Drumming einen harten, wuchtigen Sound und rhythmisches Rahmen der sich gewaschen hat. Dementsprechend startet das Album mit "Spiders And Flies" richtig fett und nahezu doomig und legt dabei ganz nebenbei den Pfad für jene bereits genannte dunkle Atmosphäre, welche das Album bis auf gezielt eingesetzte Lichtblicke durchgehend beherrscht. Dem klasse Opener folgt der genial sperrige, an PSYCHOTIC WALTZ-Großtaten angelehnte Track "Sirens" und die melodisch, eingängigen "The Love Of Hate" und "Why?". Irgendwelche Anspieltipps wären hier fehl am Platze - nach hinten heraus setzen DEADSOUL TRIBE zunehmend auf einen etwas härteren Sound, angereichert durch Devon Graves Flötenspiel ("Wings Of Faith", "Toy Rockets") - TOOL meets JETHRO TULL. Mit "Just Like A Timepiece" verwertete Graves sogar einen Song seines 93er Soloausfluges "The Strange Mind Of Buddy Lackey" wieder. Die mit Flötenspiel angereicherte intensive über sieben Minute lange Ballade verbreitet zwar nicht ganz den düsteren Charme des restlichen Albums - ist aber zweifelsohne der abschließende Höhepunkt eines hochklassigen Werkes ohne Ausfälle das mit jedem Durchlauf wächst. Hier noch einen draufzusetzen wird selbst für DEAD SOUL TRIBE eine schwer zu bewältigende Aufgabe sein - dass Mr. Graves das aber kann, daran zweifle ich nicht. Auf die herbstliche Tour im Vorprogramm von THRESHOLD darf man sich unheimlich freuen - wenn er die Stimmung und Power seiner DEADSOUL TRIBE Alben (und paar Takte PSYCHOTIC WALTZ hoffe ich) live rüberbringen kann wird das ein ganz großes Erlebnis. Alles andere als eine olympische Goldmedaille wäre für DEADSOUL TRIBE und "The January Tree" zu wenig.

The January Tree


Cover - The January Tree Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live At Nearfest

()

Sicher fragen sich die Fans der US - Proggies, warum GLASS HAMMER keinen größeren Szene - Status genießen. Ich glaube, ich kenne die Antwort: selbstverliebter und "intellektueller" kann man Art Rock kaum darbieten. Die Ansage "Greetings Ladies And Gentlemen" soll anscheinend ganz witzig anmuten, indem der Ansager den Titel des Albums, von dem der Opener "Chronotheme" stammt, einfach nicht ausgesprochen bekommt. Hahaha, was lustig das ist! Was die Band daraufhin am 29. Juni 2003 in New Jersey vom Stapel lässt, ist ein Prog - Inferno allererster Sahne, wobei sogar drei (recht hübsche) Gastsängerinnen das Sextett unterstützen. Das Ganze wirkt aber eher wie eine Lehrstunde in Sachen "was geht" und nicht wie ein Gig, bei dem Leute gebannt zusehen und mitgerissen werden. Auch nach mehreren Durchläufen finden sich keine Stücke, die einfach zu faszinieren wissen und trotz Überlänge eine Portion Magie ausstrahlen, wie es zum Beispiel die Götter SPOCK’S BEARD (mit oder ohne Neal…) meisterhaft beherrschen. Da nützt auch der Gastbeitrag von Rich Williams von KANSAS bei "Portrait (He Knew)" (sehr gute und rockige Nummer) nicht mehr viel. Der Satzgesang am Ende von "Tales Of The Great Wars" etwa liegt meiner Meinung nach leicht neben der Spur und hat nicht den zweckmäßigen "rhetorischen" Effekt. Überhaupt dudelt und fiedelt es an allen Ecken und Enden, die Synthies werden allesamt zu verschwenderisch eingesetzt und obwohl ich hochtechnische Musik sehr schätze, ist hier alles etwas zuviel des Guten. Die oftmals tollen Ansätze werden gleich wieder mit allerlei Frickel - Eskapaden platt gewalzt. Richtig hängen bleibt hier nur… aber lassen wir das! Für Die - Art Rocker (wattn Wortspiel), die jede Note und jede technische Hürde gierig aufsaugen, ist dieser Livemitschnitt sicher nicht uninteressant, aber wer es lieber songdienlich und mitreißend mag, sollte hier vorher besser mal reinhören. Nett, aber irgendwie Thema verfehlt.

Live At Nearfest


Cover - Live At Nearfest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 72:45 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Progressive