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More Than Meets The Eye (Re-Release)

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InsideOut ziehen ihre Re-Release Politik konsequent durch und veröffentlichen mit dem 1992 erschienen JADIS-Debüt "More Than Meets The Eye" eine weitere, mittlerweile vergriffene Scheibe neu - remastert, remixt und plus Bonus CD - und nebenbei wohl das Glanzstück in der Diskografie der Band und ein Highlight des Neo-Prog. JADIS formten sich bereits Ende der Achtziger - kamen aber erst mit dem Debüt knapp fünf Jahre später so recht in die Gänge. Trotz hochwertiger Kost stehen Mastermind Gary Chandler, seines Zeichens Gitarrist und Sänger der Band und seine Kollegen meist im Schatten der großen Brüder Marillion und IQ. Wobei sich die Geschichte von IQ und JADIS faktisch kaum trennen lässt, standen doch bei "More Than Meets The Eye" neben Schlagzeuger Stephen Christey mit Bassist John Jowitt und Keyboarder Martin Orford zwei IQ-ler in den Reihen der Band. Ihre Herkunft können JADIS kaum leugnen - allerdings zeigen ihre Songs von Beginn an schon eine etwas größere Nähe zu melodischen Rock. Charakteristisch auch das filigrane und gefühlvolle Gitarrenspiel in den hochmelodiösen Soli welches sich hervorragend mit den symphonischen Keyboards ergänzt und Chandlers ansprechend warmer Gesang. Vor allem der dynamische Opener "Sleepwalk”, das atmosphärische, mit Flötenspiel angereicherte "Wonderful World" und das Glanzstück des Albums "The Beginning And The End" zeigen auf, dass JADIS für ausgefeilte und eingängige Arrangements stehen. Neben einem 16-seitigen Booklet mit neuen Liner Notes von Band Chef Gary Chandler wird das Ganze durch eine Bonus CD mit 13 bisher meist auf CD nicht zugänglichen Stücken aufgewertet (Spielzeit 48:18). Im einzelnen sind dies acht Demo-Aufnahmen aus dem Jahre 1987 und 1989, produziert von Marillion’s Steve Rothery (u.a. das Demo zu "G.13" - erschienen damals nur auf limitierten Vinyl), zwei weitere Songs aus einer Session an der University Of Surrey (einschließlich einer frühen Version von "This Hanging Face") - allesamt für Demos erstaunlich gut produziert, sowie die Rohversion von "The Beginning And The End" (eingerahmt durch zwei kurze instrumentale Parts "Baboon Enquiries"). Sicher eine mehr als lohnende Anschaffung für alle Marillion und IQ Freaks, welche das formidable JADIS-Debüt noch nicht ihr eigen nennen.

More Than Meets The Eye (Re-Release)


Cover - More Than Meets The Eye (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 47:23 ()
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Picture

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Nachdem mit weiteren Veröffentlichungen des bisherigen Prog-Flagschiffes Transatlantic (nach dem Ausstieg von Neal Morse) nicht mehr so schnell zu rechnen sein dürfte, hat sich InsideOut Chef Thomas Waber die Mühe gemacht eine andere sogenannte Prog-Supergroup ins Leben zu Rufen. KINO nennt sich das Projekt und "Picture" das mehr als gelungene Debüt. Das Quartett besteht aus Keyboarder John Beck (It Bites, John Wetton, Alan Parson), ex-Porcupine Tree Drummer Chris Maitland, Sänger/Gitarrist John Mitchell (Arena, The Urban) sowie ex-Transatlantic und Marillion Bassist Pete Trewavas. Vergleiche mit Transatlantic verbieten sich gleichwohl, da KINO ein ganzes Stück eingängiger zu Werke gehen. Ihre Wurzeln liegen hörbar in der Rockmusik der späten Siebziger und der Achtziger, ausufernde Frickelparts wurden konsequent dem songdienlichen Konzept des Albums untergeordnet. Großartiges Herzstück des Gourmethappens ist gleich der 9-minütige Opener "Losers Day Parade" - eine außerordentliche Progrock-Achterbahnfahrt. Über harte, fast metallische Rockriffs, faszinierenden Orgelparts, ruhige melodiöse Momente, harmonischem Gesang und dezent eingesetzten weiblichen Vocals bis hin zu Anleihen bei ELO und Beatles stimmt hier einfach alles. Derart können auch die neun weiteren Songs auf "Picture" überzeugen und setzen sich verdammt schnell in den Gehörgängen fest. KINO haben den Spagat geschafft musikalisch Anspruchsvolles derart gelungen zu arrangieren, das hier nicht nur instrumentale Prog-Fetischisten den Hut ziehen, sondern auch Otto-Normalhörer Zugang finden sollte. Neben Versatzstücke ihrer Herkunftsband verschmelzen KINO auf "Picture" auch noch Sounds und Einflüsse von King Crimson und Yes über Peter Gabriel bis hin zu Asia (nur um mal einige Bekannte zu nennen welche mir bei meiner Reise mit dem Album begegnet sind). Das balladeske "Letting Go" trägt John Becks Handschrift und weis durch wundervolle Keys und einem eindruckvollem Gesang zu gefallen. Zusammen mit dem nachfolgendem Ohrwurm "Telling Me To Tell You" (Marillion meets Police) sind KINO hier zwei absolut radiotaugliche Songs gelungen. Ausfälle gibt unter den ganzen Hochkarätern nicht, als da zum Beispiel wären: "Perfect Tense" (ein weiterer Marillion-mäßiger Ohrwurm mit Pop-Appeal und Lyrics zum genauer hinhören), das relaxte daherkommende 7-minütige "Holding On" (nun doch ein wenig Transatlantic und Yes) und dass das Album abschließende, von Piano getragene, kurze lyrische Titelstück "Picture". Das Jahr 2005 fängt für Genrefreunde schon mal mit ganz großem KINO an. Da gibt es nur eins - sofort das Ticket für die erste Vorstellung lösen und auf ein Sequel hoffen.

Picture


Cover - Picture Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:57 ()
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Dog

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Nicht nur unter Musikern gilt Mike Keneally als einer der größten Gitarrenvirtuosen überhaupt, denn dass Leute wie Frank Zappa und Steve Vai, die selber als Legenden gelten, von dem Herren so schwärmen, kommt ganz sicher nicht von ungefähr. Letztens erst hat auch Henning Pauly (u. A. CHAIN, FRAMESHIFT), selbst ein brillanter Musiker, im Interview zur neuen CHAIN - Platte (nachzulesen bei den Interviews), minutenlange Lobeshymnen auf Mr. Keneally gesungen, was mich dann extrem neugierig auf dessen neues Werk werden ließ, das er zusammen mit Rick Musallam, Bryan Beller und Nick D’Virgilio (SPOCK’S BEARD, Ex - GENESIS) eingespielt hat. Erwartungsgemäß gibt es auf "Dog" feinsten Art - Rock zu hören, der stark in die "Liedermacher" - Ecke driftet und nicht leicht zugänglich ist. Zwar entlocken alle Beteiligten ihren Instrumenten die gar schrägsten Töne, aber das gesamte Album klingt dadurch eher wie eine überlange Jam - Session mit den gewagtesten Spielereien, auch beim Gesang, für den der gute Mike zum größten Teil selbsttätig verantwortlich zeichnet. Da wird mal Sprechgesang eingefügt, mal ultrahoch gejault, mal rau geshoutet, alles zum Satzgesang zusammengerührt (auch Rick Musallam steuert Vocals bei) und von teils arg psychedelischen, aber immer wahnwitzigen Soli, (Sound -) Effekten und Intermezzi veredelt. Das alles mag für Musiker und für Leute, die gerne einen "Aha - Effekt" erleben wollen, sehr interessant sein und ist durchaus eine recht originelle Angelegenheit im aktuellen Veröffentlichungszirkus, doch für den Normalhörer ist "Dog" sicher eine Nummer zu hoch. Wer eine Hörprobe benötigt, dem sei das verhältnismäßig eingängige "Pride Is A Sin" empfohlen, dem man noch am Ehesten den Begriff "Song" anheften kann. Keine Frage, diese Platte ist als Kunstobjekt betrachtet und handwerklich gesehen der Hammer, aber nur den verrücktesten Naturen der Art - Rocker, Proggies und Musikfreunde zu empfehlen.

Dog


Cover - Dog Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:44 ()
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1931-Go Out Dancing Part One

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"Detroid, 1939 - Berlin, 1939. The family’s sitting around the radio on a Sunday evening, like all the other families. And they wait, ‘cause Father has a message for us tonight and he begins: "Und für dieses Volk und um dieses Volk wollen wir ringen, wollen wir kämpfen und niemals erlahmen und niemals erliegen und niemals verzagen und niemals verzweifeln. Es lebe unsere Bewegung, es lebe unser deutsches Volk!!!"" Mit diesen Worten, einem Spoken - Word - Intro, beginnt der erste Teil einer Trilogie von Instrumental - Allround - Genie Tony Carey, der vielen Fans mindestens noch durch seine Arbeit mit den frühen RAINBOW bekannt sein dürfte. Bereits 2003 erschien das Werk zum Download, dann folgte eine Eigenproduktion, aber nun liegt uns endlich eine endgültige Version dieses Meisterwerks aus Konserven, - und sie begleitender Gitarrenmusik vor. Ihr habt richtig gelesen: eine normales Rock, - oder Metalalbum ist "1931 - Go Out Dancing Part One" nicht geworden, sondern primär eine Elektro - Soundcollage, die aber von Gitarren immer passend begleitet wird. An den Drums hört man also quasi immer Angelo Sasso, hähä. Es ist nicht einfach, das Werk zu beschreiben, aber noch schwerer wird es sein, den Ottonormalmetaller dafür begeistern zu können. Prinzipiell benutzt Tony Carey das musikalische Grundgerüst nur zum Tragen der sehr gewagten und originellen Storyline, die die Geschehnisse rund um den zweiten Weltkrieg beschreibt. Insgesamt geht die Rechnung auf, da die Stücke dadurch erstens recht abwechselungsreich und sehr eingängig ausgefallen sind, so dass das Anhören durchweg Spaß macht. Genug "Spaß", oder wie auch immer, scheint Mr. Carey auch beim Schreiben des Albums gehabt zu haben, denn ein gewisser britischer Humor ist ihm wahrlich nicht abzusprechen. Recht zynisch sogar wirkt ein Song wie "Work (Will Make You Free)" (Hammertitel!), wenn zudem noch ein weiblicher Chor (!!!) eben jene Textzeile zum Besten gibt. Fast alle Songs sind darüber hinaus mit weiteren Spoken - Word - Passagen unterlegt oder eingeleitet, was die schon dichte Atmosphäre noch weiter erhöht und für wohlige Gänsehaut sorgt. Sicher kann man bei einem sowohl musikalisch, als auch inhaltlich kontroversen Album den erhobenen Zeigefinger schwingen, aber man kann sich auch einfach an tollen und flotten (und oft sogar "tanzkompatiblen" - daher auch der Titel) Hymnen wie "My Radio Talks To Me", "Join The Parade" (klasse!), "The Other Side Of The Mountain", der superben Ballade "Waiting For The Winter" oder dem Quasi - Titeltrack "Believe It", einem hervorragendem Stück, erfreuen und sie immer und immer wieder anhören. Carey’s Konzept - Trilogie über das letzte Jahrhundert soll in noch zwei weiteren Teilen fortgesetzt werden, wobei der zweite bereits produziert und der dritte schon geschrieben ist. Wir sind gespannt! Solange legen wir aber sicher noch mal Teil eins auf, der offenherzigen und experimentierfreudigen (Progressive -) Rockfans hiermit ans Herz gelegt sei. Schönes Ding, du!

1931-Go Out Dancing Part One


Cover - 1931-Go Out Dancing Part One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:1 ()
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Messenger Of The Gods

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Warum diese CD, noch aus 2004 stammend, erst jetzt bei uns eingetrudelt ist, kann ich leider nicht beantworten. Ansonsten gehört "Messenger Of The Gods" zu der Kategorie von CD’s mit deren Namedropping man locker eine mittlere Gästetoilette tapezieren könnte, das Ergebnis ist aber auch leider größtenteils ziemlich dazugeeignet an dem selbigen Ort die Spülung zu betätigen. Ich will ihm ja wirklich nicht zu nahe treten oder ungerecht erscheinen aber was da der italienische Tastenvirtuose MISTHERIA auf seinem aktuellen Werk "Messenger of the Gods" insgesamt auf fast 80 Minuten (!) Spielzeit so abgeliefert hat, ist für mich unter dem Strich gesehen, schon etwas enttäuschend. Die ganze Schose ist zwar in einem üppig neoklassischen Prog/Powermetal Kleid verpackt aber die Songs sind oftmals mit einer bombastisch-barrocken Schwülstigkeit versehen, und wirken so oft einfach nur kalt konstruiert ohne allzu große inhaltliche Substanz. Es fehlt einfach das mitreisende oder schlicht die Seele in den Songs. Im Vorfeld konnte man sich schon wegen der beteiligten internationalen Gastmusiker vor allem eine ganze Armade von Gitarristen wie u.a. Alex Masi, ROB ROCK, Anders Johansson (Drums/HAMMEFALL), George Bellas & Matt Bissonette (JOE SATRIANI), HUBI MEISEL, Barry Sparks (DOKKEN) um nur einige zu erwähnen aber das Ergebnis dieser zweijährigen Arbeit ist einfach zu dünne. Viel zu viel nichtssagendes instrumentales Geklimper mit langweiligen Läufen, Frickelsolos an jeder Ecke. Die CD hat zwar auch einige gute Momente, zumindestens dann wenn die beiden einzigen überzeugenden Sänger ROB Hubi Meisel (die anderen "Jauler" lassen wir mal lieber unerwähnt) etwas Raum bekommen, um sich zu entfalten und nicht vom restlichen Bombast förmlich erschlagen werden. Wie gesagt Keyboarder MSTHERIA ist sicher technisch ein wirklich Guter, hat alle Facetten drauf, seine klassisch geprägten Rotes schimmern überall etwas selbstweiräucherisch durch aber kompositorisch kann er (noch) nicht zum Beispiel mit einem ERIC NORLANDER mithalten. Deswegen kann man sich dieses Werk auch so ziemlich schenken, nur drei wirklich gute Songs wie "Eternity" oder "Zeus Will Storm The Earth" (zudem noch gleich zwei absolut überflüssige Intros!) sind einfach zu wenig - dass gab’s alles schon mal eine ganze Ecke besser sowie hörenswerter. Da nützt auch das immense "Staraufgebot" nicht mehr viel.

Messenger Of The Gods


Cover - Messenger Of The Gods Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 79:34 ()
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The Twentieth Anniversary Show

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Es wird wohl immer ein Geheimnis bleiben, warum sich die Jungs der britische Neoproglegende IQ sage und schreibe drei Jahre lang Zeit gelassen haben, um ihr Jubiläumskonzert "IQ - The Twentieth Anniversary Show" im "The Mean Fiddler" Club in London vom 15.12.2001 (!) herauszubringen. Soll uns auch egal sein, die Doppel-DVD bietet einen ordentlichen, wenn auch nicht überragenden Sound und es kann wahlweise zwischen Dolby Digital Stereo und Dolby Digital 5:1 geschaltet werden. Die Bildqualität vom Konzert ist für diese kleine Location ebenfalls ganz o.k. und durch die Enge halt ziemlich familiär geprägt. Es wird auf der Bühne selbst dann nicht allzu viel Schnickschnack geboten, ein paar nette Animationen, eine eher spartanische Lightshow - alles grundsolide und auch die Schnitte sind nicht allzu aufdringlich. An der Songauswahl des regulären Sets gibt es ebenfalls nicht zu deuteln, es finden sich einige gelungene Medley’s die aufgrund der vielen längeren Songs der Band dafür sorgen, dass Tracks aus nahezu alle Bandphasen, seit der Gründung 1981 in Southampton, berücksichtigt werden konnten. Sogar aus einem der besten Werke von IQ, dem 87’er Hammeralbum "Nomzamo" bei dem Stammsänger Peter Nicholis sogar vorübergehend nicht im Line-up stand, wurde dass wunderbare "Human Nature" gespielt. Bei letzterem und auch bei "Capricorn" gewinnt Tony Wright mit tollen Saxophoneinlagen den Songs nochmals neue Nuancen ab. Sänger P. Nicholis liefert ebenfalls eine solide Leistung ab, ist zwar mit grellen Farben geschminkt wie FISH (ex-MARILLION) zu seinen besten Zeiten kommt gänzlich ohne dessen manchmal etwas platten Pathos aus, besitzt dafür aber auch nicht ganz dessen damalige Ausstrahlung. Klar, einer der großen Höhepunkte ist neben dem gelungenen Mix aus "The Thousand Days/The Magic Roundabout" natürlich der Klassiker, das Monumentale "The Last Human Gateaway". Die Jungs sind spielerisch brilliant und vor allem stimmungsmäßig sehr gut drauf, schon der damalige Titel der anschließenden Tour "20 Years Of Prog Nonsense" deuten an, dass sich diese Band mit dem typisch etwas skurilen britischen Humor nicht allzu ernst und sogar gerne auf die eigene Schippe nimmt. Dies kommt dann noch besonders auf der zweiten DVD zum Tragen bei dem u.a. einige coole Coverversionen "Jet" von den WINGS sowie "Mamma Mia" (ABBA) im Mix zusammen mit "Out Ff Nowhere" vertreten sind. Bei "Subterranea" folgt die Bandvorstellung mit lässigen Reggaevibes und bei der damaligen Vorgruppe "The Lens" handelt es sich um die ursprüngliche Vorgängerband von IQ nur ohne Vocals. Die Jungs treten dabei in lustigen buschigen Afrolookperücken und glanzseidenen Jackets sowie langen falschen Bärten auf - musikalisch wird etwas 70er Jahre angehauchter Instrumentalspacerock geboten. Als weiteres Bonusmaterial gibt’s ein ganz gelungenes Tourbook, die originell gemachten verschiedenen In- & Outros der Konzerte, eine Photogallerie sowie die Cookie Cam des Drumers. IQ zeigen sich auf dieser DVD einmal mehr als bescheidene Band von Neben an, der es hauptsächlich um ihre Musik geht, selbstdarstellenden Egoismus ist jedem der fünf Protagonisten absolut fremd. Macht Spaß zuzuschauen und zusammen mit den zusätzlichen Extragimmicks wird diese DVD vor allem für Fans einen lohnenswerte Anschaffung sein.

The Twentieth Anniversary Show


Cover - The Twentieth Anniversary Show Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 230:0 ()
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Once Above A Time

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STEVE HACKETT gehört noch immer zu den ganz Großen der Gitarrenzunft, wenn auch sein legendärer Ruf natürlich gerade aus den alten GENESIS Zeiten (1970-77) herrührt, als er maßgeblich durch sein virtuoses Spiel an einigen legendären Alben beteiligt war. Nach zig hochkarätigen Soloveröffentlichungen zuletzt u.a. auf "Live Archives Vol. 4" gibt es jetzt auch das Abschlusskonzert in Budapest von der letzten "To Watch The Storms"-Tour aus dem Frühjahr 2004 auf DVD. Ein begnadeter Sänger war er ja noch nie aber hierfür hat er sich eine tolle Begleitkapelle mit an Bord geholt, bei der vor allem Drummer Gary O´Toole der neben seiner ungewöhnlichen "Haltung" mit teilweise brillianten Backing/Lead Vocals besticht. Aber auch die restlichen Musiker sind nicht ohne und liefern rundum eine gute Performance ab, wobei sich Rob Townsend am Saxophon, Flöte & Percussion für seine gefühlvollen Interpretationen noch ein absolutes Sonderlob verdient hat. An der Bild bzw. Tonqualität gibt nicht viel zu kritisieren (DTS & Dolby Surround 5.1 & Dolby Digital 2.0), die Band agiert ihrem fortgeschrittenen Alter entsprechend nicht gerade mit viel Bühnenaction aber der solide und mit viel Engagement vorgetragene progressive Rock verlangt auch nicht gerade danach. Die Lightshow ist dezent eingesetzt, die Gesangsharmonien sowie die etwas freieren Improvisationsteile bei den vielen Instrumentalpassagen sitzen perfekt und werden nicht übertrieben. Steve HACKETT steht natürlich fast immer im Mittelpunkt des Geschehens und sein Gitarrenspiel, egal ob auf der akustischn oder elektrischen klampfe ist wirklich ein Augenschmaus. Ansonsten geht die Songauswahl unter den 20 Tracks insgesamt in Ordnung, vom letzten gelungenen Output finden sich genauso ein paar Nummern (obwohl man sich das düstere "Darktown" hätte schenken können!) wie natürlich einige Klassiker, wobei sogar gleich mehrere alte GENESIS-Schoten dabei sind. Tatsächlich kann hierbei die gesamte Band diesen fast 30 Jahre alten Tracks mit etwas variierten Arrangements bzw. anderer Instrumentierung noch einmal neues Leben einhauchen egal ob "Blood On The Rooftops, "Firth Of Fifth" oder "Los Endos" die Band überzeugt durch Spielfreude und dies überzeugt dann auch das großzügig applaudierende aber stets sitzende(!!) Publikum im Saal. Mein absoluter Favorit ist aber das mitreisend starke "Brand New". An heutigen Standards gemessen bietet das doch arg karge Zusatzmaterial von "Once Above A Time", hier gibt es leider nur ein relativ kurzes sowie ziemlich lieblos aufgenommenes Backstagefilmchens mit ein paar Worten des Meister selbst, leider nicht mehr allzu viel, um sich diese DVD unbedingt zulegen zu müssen. Wie gesagt die eigentliche Musik überzeugt auf guten bis sehr guten Niveau, gab es allerdings größtenteils alles schon mal daher könnte der Kaufentscheidungsprozess (für Fans) letztlich ziemlich schnell abgeschlossen werden.

Once Above A Time


Cover - Once Above A Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 100:7 ()
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Octane

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"Octane" - SPOCK’S BEARD Album Nummer 2 nach der Ära Neal Morse. Wohin mag die Reise wohl gehen? War "Euphoria" (meist sträflich unterbewertet) noch sehr angelehnt an den unter Meister N.M. erschaffenen Klangcollagen so ist "Octane" ein mutig zu nennender Schritt zu einem eigenständigeren Sound ohne Neal Morse. Überlange, oft hypermäßig vertrackte Parts sucht man auf "Octane" vergebens. Die neuen SPOCK’S BEARD versuchen bei ihren Songs recht schnell auf den Punkt zu kommen. Das gelingt ihnen überzeugend gut - instrumentale und soundtechnische Kabinettstückchen inklusive. Denn die handwerklichen Fertigkeiten von Bassist Dave Meros, Gitarrist Alan Morse und natürlich Keyboarder Ryo Okumoto sind wie eh und je über jegliche Zweifel erhaben und Drummer Nick D’Vergilio ist in vielen Belangen sogar der bessere, da variablere Sänger als der ausgestiegene Altmeister; auch auf die gewohnten Chöre muss man nicht verzichten. SPOCK’S BEARD gehen auf "Octane" ganz deutlich den Weg hin zu mehr Eingängigkeit; ja, man könnte fast sagen zu einer gewissen zeitlosen Hardrock-orientierten Radiotauglichkeit. Das mag manche Prog-Puristen (bis hin zur Ablehnung) verstören - aber für jene gibt es ja noch immer die Soloscheiben von Neal Morse. Seine ehemaligen Kollegen haben sich mit "Octane" erst mal emanzipiert und ihr eigenes Ding geschaffen. Man sollte sich die Zeit nehmen "Octane" zu ergründen. Nicht so spektakulär wie die SPOCK’S BEARD vergangener Tage offenbart sich hier vieles erst bei genauem hinhören. Zentrales Stück ist das in sieben Teile gegliederte, über 30-minütige "A Flash Before My Eyes" das eine ungewohnt melancholische Grundstimmung verbreitet und vor allem durch immer wieder auftauchende gelungenen Keyboardpassagen ein wohliges Gefühl verbreitet. Allerdings können nicht alle sieben Parts das Hohe Niveau des abwechslungsreichen symphonisch progressiven Einsteigers "The Ballet Of Impact" oder des gefühlvollen "She Is Everything" halten. Dem folgen mit dem überirdischen Instrumentalstück "NWC" (Riff-orientiert mit super Keyboards) und "There Was A Time" (wunderschöner Ohrwurm welcher die SB-Tradition einbindet) die beiden Album-Highlights. Richtig gut dann noch der abschließende Rocker "As Long As We Ride" der SPOCK’S BEARD mal von einer recht neuen Seite zeigt. "Octane" gehört für Fans gut gemachter Rockmusik mit progressivem Touch und instrumental hochwertiger Kost ohne Zweifel in die Kategorie Pflichterwerb - auch wenn es nicht der ganz große Wurf geworden ist und man es getrost als das zweite Album einer Übergangphase bezeichnen könnte. Denn messen lassen müssen sich die vier Herren nun mal an der Geschichte ihrer Band. Und das sind gerade Überalben wie "The Light", "The Kindness Of Strangers" oder "V". Neueinsteiger in Sachen SPOCK’S BEARD sollten also lieber erst mal mit einer der älteren Scheiben der Prog-Genies starten.
Das Teil gibt es auch noch als Special Edition im Digibook und kommt mit einem um acht Seiten erweiterten Booklet sowie einer zweiten CD mit acht Bonustracks sowie Multimediasektion daher.

Octane


Cover - Octane Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:55 ()
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The Sense Apparatus

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Earache scheint sich mehr und mehr darauf zu verstehen, bis dato unbekanntere Bands mit größtem Potential zu finden. Nach den Finnen FARMAKON sind FRANTIC BLEEP die nächste überraschend gute Band aus dem hohen Norden. Die drei Norweger zaubern hier mit einer Selbstverständlichkeit ein Debut aus dem Hut, das auch verwöhnte Ohren aus den Latschen hauen wird. "The Sense Apparatus" sollte mit allen Sinnen und vor allem einem wachem Geist gehört werden. Ob man jede Note analysieren will oder sich einfangen lässt von einer skurillen Mischung aus organischen Harmonien und steril kalten Sounds muss jeder für sich entscheiden. Die Musik von FRANTIC BLEEP erträgt sicherlich beides. Und sie reicht von cineastischem Instrumental in ULVER Manier ("Mausolos") über fast schwermetallisches ("Mandaughter") oder schräge und harte Klänge ("Curtainraiser") bis zu eher progressiv metallischen Tracks ("Sins Of Omission"). OPETH bis GREEN CARNATION als Vergleiche zu bemühen ist müßig wenn auch teilweise angebracht aber tut beiden Seiten unrecht. FRANTIC BLEEP weben aus feinen Fäden ein ungeheuer dichtes Netz dass den Hörer fast zu ersticken scheint. Vor der Kulmination dessen entlassen sie den Hörer aber statt den finalen Stoß zu versetzen in oft fast beängstigende Leere, Samplelandschaften, schockierend dünne Melodien und entfremdete Vocals. Bei diesen songwriterischen Geniestreichen versteht sich ein hohes technisches Niveau von selbst. Hervorzuheben bleibt der klare Gesang, der ohne starke Akzente zu setzen sich wunderbar in das Auftreten der Band integriert. FRANTIC BLEEP verstehen es vorzüglich zu fordern ohne zu überfordern und bringen progressiv avantgardistisches in einem für ein Debut unglaublich hochwertigen Format an den Mann und die Frau die nicht genug von leicht melancholischer Musik dieser Art bekommen können. Denn die Luft in dieser Regionen der Musik ist dünn und Bands dieses Kalibers selten.

The Sense Apparatus


Cover - The Sense Apparatus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:31 ()
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Vertrieb:
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World Through My Eyes

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Das Sänger und Produzent Yogi Lang sich in den letzen Jahren mit östlichen Lehren beschäftigt hat spiegelt sich auch im neusten Werk der Freisinger Pink Floyd-Jünger RPWL wieder. "World Through My Eyes” kommt nicht nur in einer äußerst farbenfrohen Gestaltung daher - die Einbindung indisch anmutender Klänge und Soundcollagen war zwar schon im letzten Album "Trying To Kiss The Sun" zum Teil vorhanden, wurde aber auf dem neuen Longplayer erweitert und fließend in den Gesamtsound integriert. Der zwischen jenen fernöstlich sphärischen Parts und rockenden Passagen wechselnde Opener "Sleep" ist dafür ein ausgezeichnetes Beispiel. Oder auch das beste Stück des Albums, dass über 10-minütige Titelstück "World Through My Eyes”. Der Song kommt mit einem Wahnsinnsstart aus Sitar, Gesang, Samples und Schlagzeug daher (dreht da bloß die Anlage auf) um dann in ein atmosphärisch dichtes und melancholisches Gesamtkunstwerk hinübergeführt zu werden - kann man getrost als ganz großes Kino betrachten. Dagegen fallen die anderen Tracks der zweiten Hälfte der Scheibe leicht ab - kommen nicht ganz so auf den Punkt. Echt stark der Start des Albums: neben dem bereits genannten Opener "Sleep", dem nachfolgenden "Start The Fire" (typischer RPWL-Song mit starkem Oldie-Einschlag) und der (fast zu) relaxten Ballade "Everything Was Not Enough" ist mit "Roses" noch ein richtig kleiner Hit mit am Start. Der Song klingt stark nach den späten Genesis, was kein Wunder ist, wurde er doch von Ex-Genesis Sänger Ray Wilson, welcher dem Song deutlich seine Note aufdrückt eingesungen. Ansonsten gibt es durchweg gewohnt qualitativ hochwertiges aus dem Hause RPWL. Das sie Songs schreiben können (vor allem von Pink Floyd inspiriert) und ihre Instrumente exzellent beherrschen sollte ja mittlerweile bekannt sein. Und das gilt auch für die beiden Neuen an Bord. Denn neben den Urgesteinen Yogi Lang (Keyboard, Gesang) und Karlheinz Wallner (Gitarrist) sind auf "World Through My Eyes” auch Stephan Ebner (Bass) und Manfred Müller (Schlagzeug) erstmals mit dabei. RPWL haben auf "World Through My Eyes” aber darüber hinaus ihr Spektrum erweitert und ihre Stärken weiter ausgebaut. Ihre Songs wirken noch durchdachter, sind ausgezeichnet arrangiert und stimmig bis hin zur ausgezeichnet klaren aber nicht sterilen Produktion (was das Klangerlebnis dann so richtig vollkommen macht). Es wird weiter experimentiert und von Psychedelic über Prog- und Artrock bis härtere Rockparts munter gemischt ("Sea-Nature" lotet da gekonnt die Genres aus). Wer sich was Gutes tun möchte - und zu Hause auch über das entsprechende Equipment verfügt (was bei reinrassigen Prog- Fetischisten ja desöfteren der Fall sein soll) legt sich Selbstverständlicherweise die Special Edition Hybrid-SACD im 5.1 Mix zu (bei "normalen" CD-Playern kommt das Teil in Stereo).

World Through My Eyes


Cover - World Through My Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 70:51 ()
Label:
Vertrieb:

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